Inhaltsverzeichnis
1. Eingrenzung des Themas
2. Sein Leben
2.1 Kurzbiografie
2.2 Seine Werke und deren Bedeutung
3. Seine Ideen
3.1 1Die fünf Wege Gottes wahrhaftige Existenz darzulegen
3.2 Kritik an Aquinos Gottesbeweis
4. Nachwirkungen seiner Lehre
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
Erklärung
1. Eingrenzung des Themas
Thomas von Aquin, bedeutender katholischer Kirchenlehrer und zugleich ein Hauptvertreter der Philosophie des hohen Mittelalters, versucht in seinen Werken Glaube, Vernunft, Philosophie und Theologie zusammenzubringen. Thomas stützt viele seiner Argumentationen auf die Lehre von Aristoteles, doch legt vieles seiner Aussagen anders aus, als viele vor ihm es getan haben. Im Folgenden werde ich seine Hauptidee, die die Existenz Gottes als nicht vernunftwidrig begründet, darstellen.
2.0 Sein Leben
2.1 Kurzbiografie
Thomas von Aquin wurde 1225 kurz vor oder kurz nach Neujahr im Schloss Roccasecca zwischen Rom und Neapel geboren. 1244 trat er gegen den Willen seiner Verwandten dem Dominikanerorden bei, dessen Ziel es war „den Namen des Herrn Jesus Christus aller Welt zu verkünden“ (Papst Honorius III)[1]. Zu diesem Zwecke baute er auch eine Dominikanerschule in Neapel auf. In der Schule des Albertus Magnus, 1248 bis 1253, entwickelte er erste Ideen Wissenschaft und den Glauben an Gott zusammenzubringen. Nachdem er Schüler des Albertus Magnus in Köln gewesen war, lehrte er selbst in Paris, Neapel und Rom. Letztendlich starb er 1274 auf der Reise zum Zweiten Konzil von Lyon. Der Tod von Thomas wird vielseitig begründet, wobei nichts als die Wahrheit anerkannt wurde. Es wurden Vermutungen angestellt, demzufolge Thomas von einem Arzt des Königs mit vergiftetem Konfekt ermordet wurde.[2] Diese Vermutung wurde angestellt, da Thomas die Kirche als über dem Staat stehend ansah und somit der Arzt seinem König einen Gefallen erweisen wollte. Eine weitere Erklärung für seinen Tod ist eine schwere Erkrankung auf der Reise bei der Ankunft in Kampanien. 1323 wurde er von Papst Johannes XXII. heiliggesprochen und 1567 wurden seine Gebeine nach Toulouse überführt.[3]
2.2 Seine Werke und deren Bedeutung
Thomas von Aquin gab sich ganz der Wissenschaft hin. Er schuf bedeutende Werke, die man in vier Kategorien einteilen kann: 1. Kommentare zu Aristoteles 2. Sein philosophisches Hauptwerk 3. Die beiden theologischen Hauptwerke 4. Eine Anzahl kleinerer Einzelabhandlungen.[4]
Man kann sagen, dass die Systematischen Werke „Summa contra gentiles“ und „Summa theologica“ wohl die Bedeutendsten sind und einen Höhepunkt seines Schaffens bilden, da diese im 19. Jahrhundert von der katholischen Kirche zur Grundlage der christlichen Philosophie erklärt wurden.[5]
3.0. Seine Ideen
Wenn man sich die Werke von Thomas von Aquin anschaut, dann charakterisiert man ihn als glasklaren Denker von höchster analytischer Intelligenz, der es fertig brachte gewisse Dinge auf den Punkt zu bringen. Diese Eigenschaften verband und verbindet man nicht mit einem frommen Betet, demütigen Glaubenden und katholischen Theologen, der er zusätzlich war. In seinem Werk über Gottes Sein und Wesen begründet er seine Ansichten von Gott und widerlegt Argumente, die zur heutigen Zeit noch aktuell sind. Ich werde im Folgenden jedoch nur auf seine fünf Wege Gottes Existenz zu begründen eingehen, da diese seine Vorgehensweise deutlich darstellen und einen zentralen Punkt in seinen Werken bilden.
3.1. Die fünf Wege Gottes wahrhaftige Existenz darzulegen
Thomas von Aquin geht von fünf Wegen aus, Gottes Existenz darzulegen. Als Ausgangspunkt dafür nimmt er die provozierenden Aussagen, die besagen, dass Gott nicht existiert, weil es Schlechtes auf der Welt gibt und dass alles, was auf der Welt passiert und vorhanden ist auch ohne den Glauben an Gott belegt werden kann. Er versucht dies durch seine fünf Wege zu widerlegen. Der erste Weg wird so definiert, dass bewegt zu werden ein passiver Vorgang ist und dass dieser immer von etwas oder jemandem wahrhaftig existierendem ausgeführt wird. Dieser Beweger wird wiederum ebenfalls bewegt und diese Kette wird bis zu dem Punkt fortgeführt, in dem ein Beweger nicht wiederbewegt wird. An diesem Punkt, dem Ende der Kette, steht Gott, der nicht wie alle anderen zum Teil aktiv, zum Teil passiv ist, sondern stattdessen nur in die Rolle des Bewegers schlüpft. Aquins zweiter Weg verdeutlicht dies weiterhin an dem Beispiel der Ursache, was jedoch nur einen geringen Unterschied zu dem ersten Weg bildet.
Im dritten Weg beschreibt Aquin die Möglichkeit und die Notwendigkeit. Hierbei unterscheidet er, dass es Dinge gibt, die erzeugt werden und wieder vergehen und somit in einem Verlauf von Sein zu Nichtsein übergehen und dass es wiederum andere Dinge gibt, die nicht die Möglichkeit haben, diesen Prozess zu durchlaufen. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass nichts existieren würde, wenn es nicht irgendwann aufgrund von zu diesem Zeitpunkt bereits existierenden Dingen, angefangen hätte zu existieren. Somit ist alles Mögliche von etwas notwendigem, immerzu da gewesenen abhängig. Das, was für die Existenz aller möglichen Dinge eine Notwendigkeit darstellt, bezeichnet man als Gott. Der fünfte Weg stellt ebenfalls keine weiteren eigenen Argumente für die Existenz dar.
Zu den beiden Ausgangspunkten nimmt er zum Schluss Stellung. So sagt er, dass das Vorkommnis von Schlechtem keinesfalls im Gegensatz dazu stehen, dass Gott vollkommen und allmächtig ist, sondern dass es zur allmächtigen Gutheit Gottes gehört Schlechtes zuzulassen um daraus Gutes entstehen zu lassen. Die zweite Aussage widerlegt er, indem er auf seinen ersten Weg Gottes Existenz darzulegen hinweist und zusätzlich sagt, dass alle Dinge, die aus Vorsatz geschehen auf eine höhere Ursache zurückzuführen werden müssen, weil alles andere nur in der menschlichen Vernunft oder dem menschlichen Willen besteht und dies vergänglich ist. Also muss es auf eine andere Sache zurückzuführen sein und diese stellt Gott dar.[6]
3.2. Kritik an Aquinos Gottesbeweis
Auch wenn Thomas von Aquin eine sehr logische und nachvollziehbare Argumentation vorbrachte, gibt es deutlich Kritikpunkte. Zentral lässt sich sagen, dass in Aquinos erstem Weg Gottes Existenz zu begründen ein Denkfehler liegt, da die Ursache, die in jeder Bewegung liegt, nicht zwingend Gott sein muss.[7]
4. Nachwirkungen seiner Lehre
Zu den größten Verdiensten von Thomas von Aquin zählt der Theologie den Charakter einer Wissenschaft zu geben. Dies erreichte er dadurch theologische Gegebenheiten rein wissenschaftlich zu betrachten und sie so darzustellen wie man es auch an den fünf Wegen Gottes Existenz zu begründen sieht.
Er war der Erste, der versuchte die Wissenschaft in der Antike mit dem christlichen Glauben in Einklang zu bringen, was auch jetzt noch prägende Auswirkungen auf das heutige Leben hat.
Infolgedessen zählt zu seinen Verdiensten auch, dass man anfing den Glauben an Gott und die Vernunft als nichts Gegensätzliches anzusehen.
Somit legte er viele Grundlagen für seine Nachfolger und die Theologie wurde als etwas Ernsthafteres angesehen.
5. Fazit
Thomas von Aquin war zu seiner Zeit ein logischer Denker und gottesehrfürchtiger Theologe, der es verstand Wissenschaft und Theologie in Einklang zu bringen, was große Auswirkungen auf die Menschen hatte, die den Glauben nicht mehr als vernunftwidrig ansahen. Zudem wird er in heutiger Zeit noch als Heiliger in der katholisch-christlichen Kirche verehrt. Sein Gottesbeweis, der einen zentraler Punkt in seinen Werken bildet, begründet jedoch nach heutiger Sicht nicht komplett Gottes Existenz, da er durch seinen Glauben direkt auf Gott schließt, wenn er keine weiteren Ursachen sieht.
6. Literaturverzeichnis
Reader´s Digest Universal-Lexikon, Band 1 Stuttgart, Zürich, Wien 1970
Schauber, Vera; Schindler, Hans Michael: Heilige und Patrone im Jahreslauf München 2001
[1] Vorländer, Karl: Geschichte der Philosophie Online unter: http://www.textlog.de/cgi-bin/search/proxy.cgi?terms=Thomas%20%von%Aquin&url=http%3A%2Fwww.textlog.de%2F6365.html (gedruckt am 24.11.2007, 14:35 Uhr)
Von Aquin, Thomas: Glaube, Liebe, Hoffnung Köln 2007
[1]Verweyen: Gottes letztes Wort Online unter :www.ub.uni-freiburg.de/referate/04/verweyen/golewo04.pdf ) (gedruckt am 24.11.2007, 18:12 Uhr)
Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die im Literaturverzeichnis angegeben Hilfsmittel verwendet habe.
Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen oder sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] Reader´s Digest Universal-Lexikon, Band 1 Stuttgart,Zürich, Wien: Verlag Das Beste GmbH ca. 1970
[2] Vera Schauber; Hans Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf, Pattloch Verlag , München, 2001
[3] Vera Schauber, Hans Michael Schindler, Heilige und Patrone im Jahreslauf
[4] Vorländer, Karl Geschichte der Philosophie 2004, Update: 29.10.2006 http://www.textlog.de/cgi-bin/search/proxy.cgi?terms=Thomas%20%von%Aquin&url=http%3A%2Fwww.textlog.de%2F6365.html
[5] Siehe Fußnote 4
[6] Thomas von Aquin: Glaube, Liebe, Hoffnung Köln, Anaconda Verlag GmbH, 2007
[7] Verweyen: Gottes letztes Wort, www.ub.uni-freiburg.de/referate/04/verweyen/golewo04.pdf
- Citation du texte
- Elena Kempf (Auteur), 2007, Über "Thomas von Aquin - Der Glaube an Gott und die Vernunft", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111342