Die zentrale Fragestellung, welche im Rahmen dieser Arbeit bearbeitet wird, lautet wie folgt: "Wie können Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung diese beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt unterstützen?". Dabei wird außerdem herausgearbeitet, welche Instrumente es dafür gibt (sowohl innerhalb der Werkstatt für behinderte Menschen als auch außerhalb) und wie diese genutzt werden können.
In den folgenden Kapiteln wird es also darum gehen, wie Menschen mit Beeinträchtigung auf ihrem Weg hin zum allgemeinen Arbeitsmarkt begleitet werden können und welche Instrumente dabei zur Verfügung stehen. Dies beinhaltet sowohl die Vorbereitung in den Werkstätten für behinderte Menschen als auch die direkte Begleitung auf diesen. Des Weiteren wird analysiert, warum es in so vielen Fällen zu keinem (oder keinem langfristigen) Übergang kommt.
In Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes ist festgelegt, dass niemand aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden darf. Die Realität sieht jedoch anders aus. Guckt man sich die Zahlen von Menschen mit Beeinträchtigungen an, welche in einem Unternehmen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt sind, so fällt die Benachteiligung dieser Menschen sofort auf. Zum Beispiel lag, laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit, die Beteiligung schwerbehinderter Menschen (im Alter von 15 bis 65 Jahren) im Jahr 2017 bei 49%, die Erwerbsquote der Bevölkerung insgesamt lag dabei mit 78,2 Prozent deutlich hö-her. Um diese Benachteiligungen (und weitere Benachteiligungen in anderen Lebensbereichen der betroffenen Personen) zu reduzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten und Maßnahmen, welche Menschen mit Beeinträchtigung unterstützen sollen. Eine dieser Möglichkeiten sind die Werkstätten für behinderte Menschen, welche die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die WfbM als Unterstützung für Menschen mit Beeinträchtigung
- Geschichtliche Entwicklung der WfbM in Deutschland
- Struktur einer WfbM
- Rahmenbedingungen
- Belegungszahlen der Werkstätten für behinderte Menschen
- Arbeitsmarkt
- Leistungen im Arbeitsbereich der Werkstatt
- Arbeitsbegleitende Maßnahmen
- Ausflüge und Veranstaltungen
- Weitere Maßnahmen zur Förderung des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
- Außenarbeitsplätze
- Leistungen nach erfolgtem Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
- Unterstützte Beschäftigung
- Budget für Arbeit
- Inklusionsbetriebe
- Das Rückkehrrecht in die WfbM (§220, Abs. 3 SGB IX)
- Weitere rechtliche Rahmenbedingungen
- Die Gestaltung der Förderung am Beispiel der Delme-Werkstätten
- Beschreibung der Einrichtung
- Ist-Stand der Förderung des Übergangs
- Best-Practice Beispiel
- Hemmnisse des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
- Aktuelle Vermittlungszahlen
- Rahmenbedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes
- Hemmnisse der Arbeitgeber des allgemeinen Arbeitsmarktes
- Hemmnisse seitens der Werkstätten für behinderte Menschen
- Sonstige Hemmnisse
- Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Förderung des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Rolle von Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) bei der Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigung beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Arbeit analysiert die vorhandenen Instrumente und Ansätze, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Werkstätten zur Verfügung stehen, und beleuchtet die Faktoren, die den erfolgreichen Übergang erschweren.
- Die geschichtliche Entwicklung und der aktuelle Wandel der WfbM
- Die Strukturen und Bereiche der WfbM, insbesondere im Hinblick auf die Förderung des Übergangs
- Die verschiedenen Instrumente und Ansätze zur Unterstützung des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
- Hemmnisse, die den Übergang erschweren, sowohl auf Seiten der Werkstätten als auch auf Seiten der Arbeitgeber und der Menschen mit Beeinträchtigung
- Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Unterstützung und des Übergangs
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Übergangs von der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt im Kontext des Grundgesetzes und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Kapitel 2 geht auf die historische Entwicklung der WfbM in Deutschland sowie auf deren Strukturen, Rahmenbedingungen und Belegungszahlen ein. Kapitel 3 erläutert die verschiedenen Instrumente und Ansätze zur Förderung des Übergangs, die innerhalb der WfbM und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Die Kapitel 4 und 5 untersuchen die Hemmnisse des Übergangs am Beispiel der Delme-Werkstätten und analysieren die Gründe für die niedrigen Vermittlungszahlen.
Schlüsselwörter
Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), Inklusion, Arbeitsmarkt, Übergang, Förderung, Hemmnisse, Unterstützung, Vermittlung, Beschäftigung, Instrumente, Ansätze, Rahmenbedingungen, Behindertenhilfe, Teilhabe
- Citation du texte
- Lina Hallerberg (Auteur), 2021, Handlungsmöglichkeiten und Ansätze einer erfolgreichen Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1112721