Inhalt
1 EINLEITUNG UND ÜBERBLICK
2 Was bedeutet Drogenabhängigkeit?
3 Methamphetamin und Cannabis
3.1 Definitionen
3.2 Angebot und Verfügbarkeit
3.3 Prävalenz, Konsummuster und Tendenzen
3.4 Behandlungsnachfrage und Prävention
4 Internetprojekt: Drug Scouts Leipzig
4.1 Sekundärprävention und Peer-Group-Education
4.2 Was ist akzeptierende Drogenarbeit?
4.3 Drug Scouts - Projektbeschreibung
4.3.1 Das Medium Internet als methodischer Ansatz
4.3.2 http://www.drugscouts.de - Internetangebot
4.3.3 Erfahrungsberichteforum
4.3.4 Persönlicher Kontakt - Basis: Drug Store
4.2.5 Evaluation
5 Kritische Würdigung: Hilfe durch ein Internetprojekt?
6 Bezug zur Profession Soziale Arbeit
6.1 Exkurs zum Projekt ″Guat beinand″
6.2 Drogenarbeit im Strafvollzug
LITERATUR
ERKLÄRUNG
" Crystal, Cannabis & Co – Die Drug Scouts Leipzig - Ein Internetprojekt zur Sekundärprävention"
1 EINLEITUNG UND ÜBERBLICK
Angeregt durch Erfahrungen während meiner beruflichen Tätigkeit in einer Jugendstrafanstalt sowie durch die persönliche Betroffenheit eines mir nahe stehenden Verwandten erklärt sich meine Beschäftigung mit dem Thema Drogensucht. In letzter Zeit treffen immer häufiger junge Straffällige zur Verbüßung ihrer Haftstrafe in der Strafanstalt ein, die aufgrund vieler Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und der damit zusammenhängenden Beschaffungskriminalität verurteilt worden sind.
Bei Gesprächen bzgl. ihrer Suchtmittelabhängigkeit frage ich sie mitunter nach der Art Droge, welche sie hauptsächlich konsumieren. Oft fällt dann der Ausdruck ″Crystal″, womit ich bis jetzt nicht viel anfangen kann. Ich möchte mich daher einführend kurz mit dieser Substanz befassen.
Ebenso halte ich die Auseinandersetzung mit einem Suchtbehandlungs- bzw. Präventionsprogramm für geeignet, um etwas über eine Droge zu erfahren, mit der ich selbst in gewisser Weise konfrontiert bin. Bei einem jungen Bekannten wurde eine vermutlich durch Cannabis ausgelöste Psychose diagnostiziert.
Darauf folgend werde ich mit den Drug Scouts Leipzig ein sekundärpräventives Projekt vorstellen, welches gleichzeitig als Beispiel dient, die Grundlagen von ″akzeptierender Drogenarbeit″ darzustellen.
Eine kritische Würdigung des Programms sowie die Herstellung eines Bezugs zur Profession Soziale Arbeit - insbesondere im Hinblick auf mein eigenes Tätigkeitsfeld, den Jugendstrafvollzug - bilden den Abschluss meiner Überlegungen.
2 Was bedeutet Drogenabhängigkeit?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Abhängigkeit als ″einen seelischen, eventuell auch körperlichen Zustand, der dadurch charakterisiert ist, dass ein dringendes Verlangen oder unbezwingbares Bedürfnis besteht, sich die entsprechende Substanz fortgesetzt und periodisch zuzuführen.″ Dem unabweisbaren Verlangen nach bestimmten Stoffen oder Verhaltensformen, durch die ein kurzfristig befriedigender Erlebniszustand erreicht wird, werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und kann die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen eines Individuums beeinträchtigen oder zerstören. Abhängigkeit wird als Krankheit eingestuft und nicht als Willen- oder Charakterschwäche (vgl. GBE-Bund).
Der Begriff Drogenmissbrauch bezeichnet den übermäßigen, meist abhängigkeitsgesteuerten Konsum von Rauschmitteln jeder Art. Hierzu gehören beispielsweise Alkohol, Nikotin, Cannabisprodukte, Amphetamin, Schnüffelstoffe, Kokain, Heroin, Crack und alle daraus produzierten Entwicklungen. Die aufgeführten Substanzen führen – in jeweils unterschiedlicher Ausprägung – zuerst zur Gewöhnung, dann zu psychischer und schließlich zu körperlicher Abhängigkeit (vgl. ebd.).
Im offiziellen Sprachgebrauch der WHO existierte die Bezeichnung Sucht von 1957 bis 1963. Danach wurde er durch Missbrauch und Abhängigkeit ersetzt. In wissenschaftlichen Arbeiten wird der Begriff Sucht daher nicht mehr verwendet. Umgangssprachlich werden Abhängigkeit, Missbrauch und Sucht oft bedeutungsgleich verwendet (vgl. ebd.).
3 Methamphetamin und Cannabis
Der generelle Umgang mit Betäubungsmitteln wird in Deutschland durch das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) geregelt, welches eng an ein internationales Vertragswerk der Vereinten Nationen (UNO) gebunden ist. Das Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel ist die Basis der weltweiten Drogenkontrolle. Es umfasst neben den Pflanzen Kokastrauch, Schlafmohn und Indischer Hanf, die pflanzlichen Rohstoffe Opium, Mohnstroh, Opiate und Heroin sowie Cannabis . Auch synthetisch hergestellte Rauschstoffe wie Ecstasy, GHB (Liquid Ecstasy) oder Methamphetamin , sind dort gelistet (vgl. Treeck van 2004).
Berichten von jungen Gefangenen, die unter anderem aufgrund von Drogendelikten in der JVA Laufen-Lebenau einsitzen, ist zu entnehmen, dass derzeit nicht nur die Renaissance von Methamphetamin stattfindet – auch Cannabis hat heute wieder Hochkonjunktur. Aus diesem Grund werden diese beiden bewusstseinsverändernden Substanzen nun näher beleuchtet.
3.1 Definitionen
Methamphetamin
Szenenamen: Crystal, Crystal Speed, Ice, Meth, Glas,
Thai-Pille, Yaba (Thailand), Vint (Russland)
Crank (USA)
- Synthetisches Stimulans auf Amphetaminbasis
- 1919 erstmals in Japan synthetisiert, 1937 in Deutschland patentiert, Markenname Pervitin®, im 2. Weltkrieg Einsatz als Wachhaltemittel in der Deutschen Wehrmacht
Konsumformen:
- Meist nasal (Wirkung nach ca. 3-10 Min.)
- In einer ″Icepipe″ geraucht gelangt es schneller in den Blutkreislauf, ruft einen stärkeren ″Kick″ hervor, Wirkdauer ist kürzer als beim Schniefen
- Oral konsumiert (geschluckt) tritt die Wirkung eher sanft ein (nach ca. 30-40 Min.), hält aber sehr lange an
- Injektion (besondere Risiken im Hinblick auf fehlende Hygiene sowie eventuell verunreinigten Stoff)
Wirkung:
- Euphorie, Verringerung des Schlafbedürfnisses, Steigerung der Leistungsfähigkeit, Steigerung des sexuellen Verlangens, Minderung des Hunger- und Durstgefühls
- Wirkt ähnlich wie Amphetamin, aber deutlich stärker
- Wirkung hält bis zu elf Stunden, bei weiterem Konsum und hohen Dosen weit über 24 Stunden, was durch die Unmöglichkeit zu schlafen vor allem gegen Ende des Rauschzustandes sehr unangenehm sein kann
- Danach starke Erschöpfung, Lethargie und Depression
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In Deutschland ist Methamphetamin laut Anlage III zu § 1 Abs. 1 BtMG ein verkehrsfähiges und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel, der Besitz ist ohne Rezept vom Arzt oder ohne Erlaubnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte strafbar.
(Quellen: Kolte, Schmidt-Semisch, Stöver 2006; Scott, Grice 2007; Treeck van 2004; http://www.drogenkult.net)
Cannabis
Drei auf dem Schwarzmarkt erhältliche Formen:
- Marihuana, Haschisch, Haschischöl
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Cannabis: Sammelbegriff für die aus der Hanfpflanze hergestellten Rauschmittel
- THC (Tetrahydrocannabinol) ist Hauptwirkstoff und kommt ausschließlich in der Hanfpflanze vor
- Weibliche, unbefruchtete Pflanze weist die größte Wirkstoffkonzentration auf
Konsumformen:
- Marihuana - getrocknete Blütenstände die mit oder ohne anhängende Blätter geraucht werden
- Haschisch - gepresstes Harz der Hanfpflanze das geraucht wird oder in Fett gelöst zur Zubereitung THC-haltiger Getränke und Speisen verwendet wird
- Haschischöl - wird verdampft und eingeatmet, mit Tabak vermischt geraucht, auf Papier geträufelt und gelutscht oder zur Zubereitung von Getränken und Speisen verwendet
Wirkung:
- Je nach Anwendungsart variiert die Zeit bis zum Eintritt der Wirkung von einigen Minuten beim Inhalieren zwischen 30 und 300 Minuten bei oraler Aufnahme
- Wirkung hält selten länger als drei bis vier Stunden an, bei oralem Konsum werden aber auch deutlich längere Zeiträume berichtet
- Je nach Wirkstoffanteil, körperlicher und psychischer Verfassung, Erfahrung mit der Droge sowie Umfeldbedingungen ist die Wirkung sehr unterschiedlich
- Bewusstseinsverschiebung mit assoziativem, sprunghaftem Denken und Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, je nach Bedingungen Hervorrufung sehr positiver, aber auch sehr negativer Empfindungen
- Selektiv intensivierende Wirkung auf Gefühlseindrücke bezieht sich nicht nur auf positive, sondern auch auf negative Eindrücke z.B. Angst, Misstrauen
- Bereits geringes Unwohlsein kann zu akuten, verstärkten Angstzuständen führen (Horrortrip)
- Kann unter anderem halluzinogen wirken, äußert sich meist durch leichte Wahrnehmungsveränderungen bei Farben, Formen, Geräuschen sowie der Zeitwahrnehmung
- Häufige körperliche Effekte: Mundtrockenheit, Erhöhung des Pulsschlags, Senkung des Blutdrucks, Müdigkeit, Antriebslosigkeit
Mögliche Gefahren:
Die Folgen des Cannabiskonsums auf die Psyche sind vielfältig und abhängig von verschiedenen Faktoren, daher kann keine generelle Aussage getroffen werden, für welchen Personenkreis welche Dosis möglicherweise schädigend wirkt und unter welchen Umständen bereits einmaliger oder seltener Konsum Probleme mit sich bringen könnte.
Wesentliche gesundheitliche Folgen eines mehrjährigen Konsums:
- Entwicklung einer Abhängigkeit
- Erhöhtes Risiko, in Kraftfahrzeugunfälle involviert zu sein
- Erhöhtes Risiko, eine chronische Bronchitis auszubilden
- Erhöhtes Risiko, an Krebs der Atemwegsorgane zu erkranken
- Erhöhtes Risiko, untergewichtige Babys auf die Welt zu bringen,
wenn Cannabis während der Schwangerschaft konsumiert wird
- (Möglicherweise) Verminderung der Zeugungsfähigkeit
- (Möglicherweise) erhöhtes Risiko für vulnerable Personen, eine
Schizophrenie zu entwickeln
- Verdacht, dass bereits bei moderatem Konsum eine dauerhafte Drogenpsychose ausgelöst werden kann, sowie bereits geheilte Psychosen erneut ausgelöst werden können
Die unterschiedlichen Ausprägungen werden beeinflusst durch:
- Persönliche Reife und biologisches Alter (Hirnreifung)
- Stabilität der Psyche
- Drogengewöhnung
- Konsumierte Menge, Darreichungsform und Wirkstoffgehalt
- Mischkonsum mit anderen Drogen (auch Alkohol und Nikotin)
- Vermutlich auch genetische Voraussetzungen
- Das unmittelbare Umfeld
- Die persönliche Verfassung und Umgebung, die Tagesform
Erzeugung, Besitz und Handel von Cannabis sind nahezu weltweit verboten. Eine Ausnahme sind die Niederlande, wo Erwerb und Besitz geringer Mengen Cannabis geduldet sind.
In Deutschland ist der bloße Konsum von Cannabis de jure nicht strafbar, dagegen sind der Anbau, die Herstellung, das Verschaffen, der Erwerb, der Besitz, die Ein-, Aus- und Durchfuhr, das Veräußern, das Abgeben, das Verschreiben, das Verabreichen und das Überlassen zum unmittelbaren Verbrauch strafbar.
(Quellen: vgl. ebd.)
3.2 Angebot und Verfügbarkeit
Methamphetamin
Weltweit gehören Amphetamine (Amphetamin und Methamphetamin) neben Ecstasy zu den am häufigsten konsumierten synthetischen Drogen. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) äußert in ihrem Jahresbericht 2006 zum ″Stand der Drogenproblematik in Europa″ große Besorgnis den Anstieg des Methamphetaminkonsums, da die Droge eine Reihe gravierender gesundheitlicher Probleme verursachen kann.
Da sie auf frei verfügbaren Chemikalien aufbaut, die in leicht zu verbergenden Labors verarbeitet werden ist die mengenmäßige Erfassung der Herstellung von Amphetaminen schwierig. Methamphetamin wird weltweit in größeren Mengen hergestellt und gehandelt als Amphetamin oder Ecstasy. Die größten Mengen werden in Ost- und Südostasien hergestellt, gefolgt von Nord- und Mittelamerika.
In Europa ist die Herstellung von Methamphetamin weitgehend auf die Tschechische Republik beschränkt, wo es seit Mitte der 80er Jahre unter dem Namen ″Pervitin″ hergestellt wird. In jüngster Zeit wird jedoch auch aus der Slowakei und Bulgarien über die Herstellung von Methamphetamin und die Aushebung von Labors berichtet. Der größte Teil des in der Tschechischen Republik hergestellten Methamphetamins ist für den Markt im eigenen Land bestimmt, obwohl gewisse Mengen auch nach Deutschland und Österreich sowie in die Slowakei geschmuggelt werden.
Der Preis von Methamphetamin für Endkonsumenten schwankt derzeit zwischen 12 EUR und 63 EUR pro Gramm.
Cannabis
Die weltweit am häufigsten angebaute und gehandelte illegale Droge ist nach wie vor Cannabis.
Der Großteil des in der EU konsumierten Cannabisharzes stammt aus Marokko und wird vor allem über die Iberische Halbinsel eingeschmuggelt. Die Niederlande bilden offenbar den weiteren Umschlagplatz für den Weitertransport in die EU-Länder. Zu den anderen Ursprungsländern für in der EU sichergestelltes Cannabisharz zählen Albanien, Portugal, Senegal, Pakistan, Afghanistan und andere zentralasiatische Länder. Cannabiskraut stammt vor allem aus den Niederlanden und Albanien, aber auch aus Angola, Südafrika, Jamaika und Thailand. Darüber hinaus werden in den meisten EU-Mitgliedstaaten Cannabiserzeugnisse lokal angebaut und hergestellt.
In den meisten Ländern liegen die Preise für Cannabisprodukte zwischen 5 EUR und 10 EUR pro Gramm. Während in vielen EU-Ländern in den letzten Jahren die Preise gesunken sind, blieben sie Deutschland stabil oder stiegen an.
(Quelle: EBDD, http://ar2006.emcdda.europa.eu/de/map-de.html)
3.3 Prävalenz, Konsummuster und Tendenzen
Methamphetamin
Synthetische Drogen stehen in vielen EU-Ländern an zweiter Stelle der am häufigsten konsumierten illegalen Substanzen. In der Allgemeinbevölkerung ist der Konsum dieser Substanzen in der Regel gering, jedoch ist die Prävalenz (absolute Häufigkeit, wie viele Menschen einer bestimmten Gruppe Drogen konsumieren) unter Jugendlichen wesentlich höher. Auch in bestimmten sozialen Milieus oder Kulturgruppen kann der Konsum dieser Drogen besonders hoch sein.
Demografischen Erhebungen zufolge sind Amphetamine und Ecstasy nach Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Substanz innerhalb der EU. Relativ hoch ist der Konsum in einigen wenigen Ländern wie der Tschechischen Republik, Estland und dem Vereinigten Königreich.
Bezüglich der erwachsenen Bevölkerung (15 bis 64 Jahre) gehört Deutschland mit 3,4 % beim Amphetaminkonsum zu den Ländern mit der höchsten Lebenszeitprävalenz (Maßzahl für die Verbreitung einer bestimmten Droge in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe während des gesamten Lebens). Unter jungen Deutschen (15 bis 34 Jahre) liegt die Lebenszeiterfahrung des Amphetaminkonsums bei 5,4 % - auch hier ist Deutschland mit dem Vereinigten Königreich, Dänemark und Norwegen in der Gruppe mit den höchsten Raten.
Konzentrierte sich der Methamphetaminkonsum in der Vergangenheit auf die Tschechische Republik, so geht die Tendenz in Richtung einer Ausdehnung auf andere europäische Länder. In der Slowakei z.B. wird Methamphetamin häufig als Primärdroge angegeben - Ungarn, Dänemark, Frankreich, Lettland, Slowenien, Vereinigtes Königreich, Bulgarien und Norwegen meldeten im Jahr 2005 eine Zunahme des Konsums dieser Droge.
In Deutschland ist Methamphetamin insgesamt nicht sehr verbreitet - es findet sich vor allem in Bayern und Sachsen im Grenzgebiet zu Tschechien (vgl. DBDD 2006).
Angesichts ihrer Ausbreitung in anderen Teilen der Welt und der Tatsache, dass diese Droge schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen kann – darunter Psychosen, Abhängigkeit und unter Umständen die Übertragung von HIV - ist laut EBDD jedoch Wachsamkeit geboten.
Cannabis
Der Cannabiskonsum ist in den 90er Jahren in fast allen EU-Ländern gestiegen, vor allem bei Jugendlichen und Schülern. 3 % bis 44 % der Europäer im Alter zwischen 15 und 34 Jahren haben Cannabis probiert (Stand 2004). Die höchsten Zahlen wurden dabei neben Spanien und dem Vereinigten Königreich wiederum aus der Tschechischen Republik gemeldet. Für diese Altergruppe betragen die europäischen Durchschnittsraten 32 % für die Lebenszeitprävalenz. In der Altersgruppe zwischen 15 und 24 Jahren ist die Lebenszeitprävalenz des Cannabiskonsums mit bis zu 44 % sogar noch höher.
Bezüglich der Muster des Cannabiskonsums gibt es den Angaben einiger EU-Länder zufolge Hinweise darauf, dass der Konsum der Droge - obwohl vor allem von jungen Menschen konsumiert - zuweilen bis in das 4. und 5. Lebensjahrzehnt fortgesetzt wird. Dies könnte eine wichtige langfristige Veränderung in den Konsummustern darstellen. Wie andere illegale Drogen wird auch Cannabis von Männern stärker konsumiert als von Frauen - jedoch sind die Unterschiede bei jungen Menschen geringer als bei älteren Erwachsenen. Darüber hinaus ist der Cannabiskonsum in städtischen Gebieten oder Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte stärker verbreitet. Man nimmt an, dass der Konsum sich auf kleinere Städte oder ländliche Gebiete ausweiten könnte. Anzumerken ist außerdem, dass ca. 60% der Cannabiskonsumenten auch andere Stoffe konsumieren. (Quelle: vgl. ebd.)
3.4 Behandlungsnachfrage und Prävention
Methamphetamin
Einen erheblichen Anteil der Behandlungsnachfragen im Zusammenhang mit dem Konsum von Amphetamin oder Methamphetamin melden die Tschechische Republik, die Slowakei, Finnland und Schweden. Dort entfällt auf diese Drogen ein Viertel bis etwa die Hälfte aller Behandlungsnachfragen. Ein Großteil davon ist in der Tschechischen Republik und der Slowakei auf ein primäres Methamphetaminproblem zurückzuführen. In den anderen EU-Ländern nimmt die Zahl der Behandlungsnachfragen im Zusammenhang mit dem Konsum von Amphetaminen zwar zu, insgesamt ist diese Form des Drogenkonsums jedoch in den meisten Ländern nur selten der Hauptgrund für die Inanspruchnahme einer Drogenbehandlung.
Cannabis
Bei den im Jahr 2004 EU-weit gemeldeten Behandlungsnachfragen wird Cannabis in rund 15 % der Fälle als Hauptgrund für die Überweisung in die Therapie genannt. Die größte Nachfrage nach Therapien wegen Cannabisproblemen wird in ambulanten Behandlungseinrichtungen verzeichnet.
Mögliche Gründe für den Anstieg der Nachfrage nach Behandlungen sind unter anderem die extreme Zunahme des intensiven Cannabiskonsums und der damit verbundenen Probleme in der Bevölkerung, eine erhöhte Wahrnehmung der Risiken des Cannabiskonsums, die in einigen Ländern erhebliche Zunahme der Zahl der Überweisungen in Therapien aus Strafvollzugsanstalten sowie Veränderungen des Berichtssystems und/oder seiner Reichweite. Manche Patienten begeben sich wegen des Konsums von Cannabis in Kombination mit anderen Drogen- oder Alkoholproblemen in Behandlung, und zuweilen wird die Therapie aufgrund allgemeiner Probleme wie beispielsweise Verhaltensstörungen Jugendlicher beantragt.
In Europa werden in vielen selektiven Präventionsmaßnahmen Informationen über Cannabis vermittelt. Die EBDD empfiehlt den verstärkten Einsatz von Konzepten die auf eine Veränderung der normativen Einstellungen abzielen wie Selbstbehauptungstraining, Motivation und Festlegung von Zielen sowie die Entmystifizierung der mit Cannabis assoziierten Werte.
UNIVERSALE PRÄVENTION
Erfolgreiche universale Präventionsprogramme können den Einstieg junger Menschen in den Konsum von Substanzen wie Tabak, Alkohol und Cannabis verzögern oder verringern. Dies ist umso wichtiger, als erwiesenermaßen bei Konsumenten, die in jungen Jahren (in der frühen und mittleren Adoleszenz) erstmals Drogen einnehmen, ein wesentlich größeres Risiko besteht, Drogenprobleme und eine Drogensucht zu entwickeln. Für das Bemühen, den Erstkonsum von Cannabis zu verhindern oder zu verzögern, spricht ferner die Tatsache, dass Heranwachsende anfälliger für die toxische Wirkung von Cannabis sind. Die Profile junger Cannabiskonsumenten unterscheiden sich zumindest in den Anfangsstadien des Konsums nicht von denen junger Alkohol- oder Tabakkonsumenten. Dies stützt die Idee, dass eine universale Prävention für Jugendliche nicht alleine auf Cannabis, sondern auch auf den Alkohol- und Tabakkonsum abzielen sollte.
- Selektive Prävention an Schulen zielt auf Risikofaktoren
des Drogenkonsums ab (Schulabbruch, unsoziales Verhalten, schlechte schulische Leistungen, mangelnde soziale Bindungen, häufiges Fehlen in der Schule, eingeschränkte Lernfähigkeit infolge des Drogenkonsums)
→ Im Rahmen des deutschen Projekts „Bekifft in der Schule – Hilfen zur Vorbeugung und Problemlösung“ sollen Lehrern die erforderlichen Fähigkeiten zur frühzeitigen Erkennung und Frühintervention, zur Prävention des Cannabiskonsums und zur Herstellung von Kontakten zwischen Schulen und Drogenberatungsstellen vermittelt werden. Ebenso wie ähnlich geartete Projekte in Österreich umfasst auch dieses Schulungsprogramm zehn Module, die darauf abzielen, Lehrer für den Cannabiskonsum zu sensibilisieren und in die Lage zu versetzen, gefährdete Schüler zu erkennen.
- Zahlreiche spezialisierte Drogenberatungszentren in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden
- Speziell auf den Cannabiskonsum abzielende Schulungskurse für Teilnehmer aus dem Strafvollzug: Basierend auf der Tatsache, dass der Konsum oder Besitz von Cannabis illegal ist, Motivation zur Teilnahme weitgehend aufgrund Gerichtsurteil → zumindest Kontakt zu einem Teil der Risikogruppe
- Alternative Strategien: Angebot kurzer, aber strukturierte Schulungen mit etwa zehn Gruppensitzungen (in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Österreich)
- Niederländisch-deutsches Projekt EUREGIO: Begleithandbuch zum Trainingsprogramm SKOLL (Selbstkontrolltraining)
Neue Wissenschaftliche Erkenntnisse:
- Informationsbasierte Konzepte sowohl in der universalen als auch in der selektiven Prävention haben kaum oder gar keine Auswirkungen auf das Konsumverhalten oder die Haltung gegenüber dem Drogenkonsum
- Umfassende sozialpädagogische Programme haben starken Einfluss auf gefährdete Jugendliche
- Wirksamkeit umfassender sozialpädagogischer Verfahren:
Positive Effekte sind unter anderem der Rückgang der Konsumraten, die Verbesserung der Selbstwahrnehmung im Hinblick auf den eigenen problematischen Drogenkonsum, die Verringerung der wichtigsten Risikofaktoren und der damit verbundenen Probleme sowie eine erhöhte Selbstkontrolle und Motivation. (Quelle: vgl. ebd.)
4 Akzeptierende Drogenarbeit: Drug Scouts Leipzig
Anhand der ausführlichen, jedoch - für Menschen, die mit gefährdeten oder abhängigen Jugendlichen zu tun haben – wichtigen Beschreibung von Methamphetamin und Cannabis ist mit zwei verschiedenen Drogenarten in die Problematik eingeführt worden. Nach der Definition einiger Begriffe, die für das Verständnis der Arbeit der ″Drug Scouts Leipzig″ bedeutend sind, wird dieses Internetprojekt vorgestellt.
4.1 Sekundärprävention und Peer-Group-Education
Um sinnvolle und gezielte Interventionen zu ermöglichen, sind suchtpräventive Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelt.
„Die Sekundärprävention sieht ihre Hauptaufgabe darin, die Entwicklung einer Substanzabhängigkeit zu verhindern, woraus sich letztendlich auch die Maßnahmen definieren, die den Schwerpunkt in der Früherkennung und einer daraus folgenden rechtzeitigen Intervention setzen“ (Kammerer 2001, S. 43).
Im Gegensatz zu primärpräventiven Maßnahmen, welche auf die Verhinderung des Konsums oder zumindest auf die Hinauszögerung des Einstiegs abzielen, richtet sie sich gezielt auf die Risikogruppe. Die Betroffenen weisen zwar noch keine Abhängigkeitssymptomatik auf, haben jedoch ein erhöhtes Risiko, eine Substanzabhängigkeit zu entwickeln. Tertiärpräventive Maßnahmen sind auf Personen zugeschnitten, die bereits erkrankt sind (vgl. ebd., S. 42/43).
In den letzten 15 Jahren hat sich der Ansatz der Peer-Group-Education verstärkt entwickelt und durchgesetzt. Peer-Arbeit geht davon aus, dass ″Peers″ Inhalte der Gesundheitsförderung und Lebensgestaltung eher in ihr Erkenntnis- und Verhaltensrepertoire aufnehmen, wenn diese von Gleichgesinnten bzw. von Opinion Leaders (″Meinungs-führer″, welche in der Gruppe hohe Akzeptanz genießen) vermittelt werden. Als Peer wird eine Person beschrieben, die anderen gleichgestellt ist bzw. derselben sozialen Gruppe angehört. Die Peer Group wird in der Jugendarbeit oft noch auf die "Gruppe von Gleichaltrigen" begrenzt (vgl. Rometsch in Bundesverband für Akzeptierende Drogenarbeit 2000, S. 297/298). Für die vorliegenden Ausführungen ist der Begriff als "Gruppe von Gleichgestellten" weit reichender definiert. Ebenso kann Peer-Group-Education durchaus unterschiedlich verstanden werden. Während darunter ursprünglich eine Form der Erziehung von jungen Menschen durch junge Menschen verstanden wird (mit der Betonung der Gleichaltrigkeit), scheint es wichtig geworden zu sein, das Wort ″Peer″ heute nicht allzu eng zu definieren. In zahlreichen neueren Projektberichten bedeutet der Einsatz von ″Peer Leaders″ eher ältere als gleichaltrige Peers und es wird auch ein gleicher oder ähnlicher Status damit verbunden - beispielsweise eine von Drogengebrauchern angeleitete Arbeit mit Drogengebrauchern.
4.2 Was ist akzeptierende Drogenarbeit?
Im Vorwort zu den Leitlinien des Bundesverbandes für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik akzept e.V. ist zu lesen, dass
„in der jüngeren politischen und fachlichen Diskussion zum Thema Drogen […] kaum ein Begriff so inflationär gebraucht worden [sei] wie akzeptierende Drogenarbeit.“
Nachdem der Begriff jahrelang wie ein ″rotes Tuch″ für Vertreter einer abstinenzorientierten bzw. vorbeugenden Linie gewirkt habe, gelte er nun als Beleg für eine moderne und professionelle Drogenarbeit. Da häufig unter der ″Chiffre″ der akzeptierenden Drogenarbeit eine eher karitative Zuwendung zum einzelnen Menschen unter Beibehaltung einer grundsätzlichen Abstinenzorientierung verstanden würde, betont der Verband ausdrücklich den Unterschied, zwischen einer Akzeptanz des Drogengebrauchenden als Mensch und einer akzeptierenden Haltung gegenüber seinem Drogenkonsum.
Akzeptierende Drogenarbeit im Rahmen von Gesundheitsförderung versteht sich demgegenüber als eine Strategie der Schadensbegrenzung bei vorbehaltloser Akzeptanz der Tatsache, dass jemand Drogen nimmt und grenzt sich daher deutlich gegen niedrigschwellige Ausstiegshilfen ab (vgl. Bundesverband für Akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik akzept e.V., 1999).
4.3 Drug Scouts – Projektbeschreibung
Der aus der akzeptierenden Drogenarbeit entstandene Ansatz der ″harm reduction″ oder ″Schadensminimierung″ ist zurzeit im Bereich der Sekundärprävention vorherrschend. Er richtet sich bisher hauptsächlich auf besonders suchtgefährdete, der Drogenszene nahe stehende Zielgruppen wie z.B. die Partyszene. Bei näherer Beschäftigung mit der Thematik wird allerdings deutlich, dass bereits mit Rausch- und Genussmitteln experimentierende Jugendliche generell eine besondere ″Problemgruppe″ der Suchtprävention darstellen. Diese Gruppe ist offensichtlich durch Maßnahmen der primären Suchtprävention nicht erreichbar und ebenso wenig betrachtet sie die Institutionen der Jugend- oder der Suchthilfe als Ansprechpartner. Drogenbezogene Selbstversuche Heranwachsender sind alltägliche Normalität, daher werden auch für diese Jugendlichen zunehmend sekundärpräventive Herangehensweisen gefordert.
Die Initiatoren des Projekts ″Drug Scouts Leipzig″ haben sich einen solchen Zugang sowie die Grundprinzipien akzeptierender Drogenarbeit „auf die Fahnen geschrieben“.
Das Projekt wurde 1996 ins Leben gerufen. Laut Jahresbericht 2006 trafen sich auf eine Anzeige in einem Szenemagazin hin interessierte Partygänger, um sich Gedanken über gesundheitsschonenderes und risikobewussteres Feiern zu machen.[1] Seit 1998 ist es dem Suchtzentrum Leipzig angegliedert und wird neben einem Eigenmittelanteil vom Jugend- und Gesundheitsamt der Stadt Leipzig finanziert.
Leipziger Strategien – ein funktionierendes Modell
Die Stadt Leipzig kann eine hohe Zahl von Aktivitäten auf den Gebieten der primären und sekundären Suchtprävention vorweisen. Besondere Schwerpunkte liegen auf der Vernetzung mit jugendgemäßen Ansätzen - neben den Drug Scouts z.B. das Schülermultiplikatorenprojekt "free your mind".
- In Sachsen und hier insbesondere in Leipzig hat sich nach der Wende in kurzer Zeit eine sehr junge Drogenszene mit einer Vielzahl neuer Substanzen beschäftigt, ohne auf das Erfahrungswissen älterer Konsumentengruppen zurückgreifen zu können - naive, unreflektierte und gefahrvolle Praktiken sind die Folge.
- Mit den Leipziger Maßnahmen zur Suchtprävention wurde der befürchteten Entwicklung der großen Zahl von Drogenabhängigen entgegengewirkt.
- Prämierung: ″Der Leipziger Weg - Arbeit im Netz″ wurde Wettbewerbsgewinner des Bundeswettbewerbs "Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention".
http://www.kommunale-suchtpraevention.de/01-02/dokumentation/5-praemierung-leipzig.phtml
Ziele der Drug Scouts:
- Junge Menschen über Substanzen, deren Konsum und die damit verbundenen Risiken zu informieren und dadurch
- Konsumenten dabei zu unterstützen, risikoarme und bewusste Umgangsformen mit Konsum und Rausch zu erlernen
- Auf politischer Ebene: Voranbringen dieser Anliegen
Das Projekt wird von drei hauptamtlichen Sozialpädagoginnen geleitet und von mehreren Honorarkräften, Praktikanten und jungen Ehrenamtlichen tatkräftig mit Ideen und Zeit unterstützt. Die Vor-Ort-Arbeit wird dabei nahezu ausschließlich durch Volunteers in freiwilliger und unbezahlter Arbeit erbracht.
4.3.1 Das Medium Internet als methodischer Ansatz
Die jeweilige Perspektive der betreffenden Personen soll laut Drug Scouts im Mittelpunkt stehen. Nur die Betreffenden selbst und niemand sonst kann definieren, welcher Informationen, Unterstützung oder Hilfe sie bedürfen. Mit freiem, anonymem Zugang und Kommunikation aus freien Stücken scheint das Internet hierfür das ideale Medium zu sein. Auf der Grundlage einer akzeptanzorientierten Haltung soll es als überregionaler Hauptüberbringer konkrete Informationen über Drogen vermitteln, um so einen risikoarmen Gebrauch zu befördern.
www.drugscouts.de ist mit über einer Million Besuchern im Jahr eine der bundesweit am stärksten frequentierten Drogeninformationsseiten. Die erste Seite der Homepage lässt den User Folgendes wissen:
"was wir sind"
wir sind junge Menschen, die für eine akzeptierende, tabufreie und an der Realität orientierte Information und Aufklärung über Drogen und deren Konsum eintreten
"was wir nicht sind"
wir sind kein Anti- oder Pro-Drogenprojekt
wir sind keine Moralagentur
wir sind keine staatliche oder konfessionelle Institution
Die aufwendig aber nutzerfreundlich gestaltete Webseite wird von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Honorarkräften ständig überarbeitet, so dass z.B. die Substanzinformationen immer auf dem neuesten Stand sind oder neue Rubriken wie Heroin-Safer-Use verfügbar sind, ″tote″ Links schnell von der Webseite gelöscht werden, aktuelle Pillenwarnungen stets zeitnah veröffentlicht und aktuelle Studien rund um das Thema Drogen und Drogenkonsum den Usern der Webseite zugänglich gemacht werden können.
Über eine Suchfunktion kann über verschiedene Suchkriterien nach bestimmten Erfahrungsberichte n gesucht werden. Ein Gästebuch steht grundsätzlich jedem Webseitennutzer zur Verfügung, jedoch werden Einträge, die den Gästebuchregeln widersprechen, kommentarlos gelöscht.
4.3.2 http://www.drugscouts.de – Internetangebot
Neben dem Drogenlexikon – welches als Wissensspeicher sowohl von Besuchern als auch von Mitarbeitern genutzt wird - und dem Newsletter-Verteiler (zur regelmäßigen Mitglieder-Information über Veranstaltungen, neueste Forschungsergebnisse und drogenpolitische Entwicklungen) bietet das Dr.-Frühling-Team den Besuchern der Webseite die Möglichkeit, anonym Fragen zu Drogen und drogenrelevanten Themen zu stellen.
Darüber hinaus können alle Dr.-Frühling-Fragen und -Antworten in einem leicht zugänglichen Webarchiv eingesehen und nachgelesen werden. Dadurch kann Wissen an informationssuchende Personen weitergegeben werden, ohne dass diese selbst ein Anliegen schriftlich formulieren müssen. Auf Wunsch der anfragenden Person werden die Anfragen nicht veröffentlicht. Dieses Angebot muss wegen Überlastung allerdings regelmäßig geschlossen werden.
″Klassische″ Anfragen an das Dr.-Frühling-Team sind Konsumbeendigung, Unterstützung für Angehörige als auch thematisch komplett neue Anfragen wie Wechselwirkungen mit Anabolika oder Drogentest beim Arbeitsamt. Die Anfragen werden immer individuell beantwortet, zusätzlich wird auf Antworten anderer Anfragen oder andere Rubriken der Webseite verlinkt.
Verstärkt wird von den Drug Scouts die Unterstützung von dem Projekt verbundenen Wissenschaftlern (Apothekern, Medizinern, Chemikern) in Anspruch genommen, da insbesondere die Anfragen zu Wechselwirkungen von illegalisierten Substanzen und Medikamenten sehr spezifisch sind oder auf diesem Gebiet kaum Forschung betrieben wird und es daher keine zuverlässigen Studien gibt.
4.3.3 Erfahrungsberichteforum
Die am meisten aufgerufene Seite ist – neben den Übersichten zu Stoff und den Nachweiszeiten – das Erfahrungsberichte-Forum , sowohl hinsichtlich der hohen Anzahl an Klicks von interessierten Seitennutzern als auch der stetig wachsenden Anzahl von Einträgen. Diese Plattform dient nicht allein dem Austausch von Drogenerfahrungen. Selbst einen Bericht zu schreiben, heißt für den Verfasser, sich mit dem eigenen Konsum oder der eigenen Meinung auseinanderzusetzen und diesen zu reflektieren. Erfahrungen anderer User zu lesen, kann Leser anregen, über eigene Erfahrungen nachzudenken und diese einzuordnen.
Die Erfahrungsberichte spiegeln ein breites Spektrum der Erfahrungen wider, die junge Menschen mit Drogen, aber auch mit konsumierenden Angehörigen und Abstinenz machen. In den Berichten finden sich sowohl von den Betroffenen als schön empfundene aber auch als unangenehm oder riskant beschriebene Erlebnisse bis hin zu Horrortrips.
Im Sinne des Prinzips der Selbstbestimmung wird den Lesern laut Drug Scouts zugetraut, sich auf der Basis dieser vielfältigen Erfahrungen selbst eine Meinung zu bilden.
Allerdings lesen die Mitarbeiter von Drug Scout jeden Bericht sorgfältig, anonymisieren und wenn nötig versehen sie ihn mit einem Kommentar (Safer-Use-Tipps, Infos zu riskanten Wechselwirkungen, Links zum ″formellen″ Teil der Seite). Wenn Forenregeln verletzt werden kann ein Bericht auch von der Veröffentlichung ausgeschlossen werden.
4.3.4 Persönlicher Kontakt - Basis: Drug Store
Der Drug Store (Info-Laden) mit Bibliothek und Internetrechercheplätzen ist die Basis des Projekts. Er befindet sich zentral in Leipziger Bahnhofs- und Innenstadtnähe und ist von Montag bis Freitag jeweils von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Konstant bietet er die Nutzung von informellen Gesprächen zum Thema Drogen, Beratungsgespräche , der Bibliothek , Infomaterialien, kostenlosem Internetzugang oder zur Verabredung und Treffen an. Außerdem werden Workshops (z.B. dem Erste-Hilfe-Kurs) und Gesprächsrunden zum Thema Drogen angeboten. Die Möglichkeit zur persönlichen Kontaktaufnahme bietet auch das Drogentelefon , welches durchgehend an zwei Tagen in der Woche besetzt ist. An Infostände n auf Parties, in Clubs und bei anderen Anlässen sind die Drug Scouts regional als Experten zu legalen und illegalisierten Substanzen und deren Konsum gefragt.
4.2.5 Evaluation
Die Evaluation des Internetprojekts erfolgt mittels Auswertung der mit jedem Eintrag abgefragten, freiwilligen Angaben (Alter, Herkunft und seit 2005 auch Gender). Der dadurch erhaltene Überblick über die Nutzer dieses populären Mediums besagt beispielsweise, dass die Altersgruppe, die das Forum am meisten nutzt, die 19- bis 25Jährigen sind. Da die Gruppe der 15 bis 18- Jährigen ebenfalls stark vertreten ist, geht man bei den Drug Scouts davon aus, dass Jugendliche zwischen 15 und 25 den größten Bedarf haben, ihre Erfahrungen anderen mitzuteilen bzw. sich mit anderen Usern auszutauschen.
Ebenso wird innerhalb der Projektmitarbeiter konstatiert, dass diese Gruppe das Medium Internet stärker als andere Altersgruppen nutze und dass außerdem die Drogenaffinität in diesem Lebensabschnitt besonders stark sei.
Insbesondere in den Rubriken ″Alkohol″ und ″Benzodiazepine″ ist ein Zuwachs an älteren Nutzern zu verzeichnen. Auffallend ist, dass im Jahr 2006 in der Rubrik ″Heroin″ die meisten neuen Erfahrungsberichte zu verzeichnen sind. Zudem ist der oben erwähnte Austausch unter Forenusern in der Rubrik Heroin besonders stark. Auch die Rubrik ″Speed″ hat einen Zuwachs zum vorigen Jahr erfahren. Nach ″Kokain″ rangiert diese Rubrik im Berichtsjahr noch vor ″Crystal und Ecstasy″. Die Rubrik ″Cannabis″ belegt dagegen nur Platz 3.
Es gibt eine Anzahl von Usern, die das Forum regelmäßig besuchen, Fragen oder Anliegen an das Forum stellen und sich über eine gewisse Zeit mit anderen Usern austauschen, bis ihre Frage geklärt ist.
Bei den aufgerufenen Stoffseiten wurde ein Zuwachs verzeichnet. Dabei ist Kokain wie im Jahr 2005 der Spitzenreiter (40.939 Klicks). Darauf folgen: + Substanz-Infos zu Crystal: 34.803 Klicks, + Substanz-Infos zu Speed: 33.431 Klicks, + Substanz-Infos zu Cannabis: 32.445 Klicks.
Die Substanz-Infos zu Cannabis, die jahrelang ″Platz 1″ belegten, waren im Jahr 2006 an vierter Stelle.
→ Webseitenbesucher sind in zunehmendem Maße an Informationen zu den Stimulanzien Kokain, Crystal und Speed interessiert.
Das Geschlecht der Forennutzer: 59% männlich, 40% weiblich, 1% transgender.
(Quellen: Kolte, Schmidt-Semisch, Stöver 2006; http://www.suchtzentrum.de)
5 Kritische Würdigung: Hilfe durch ein Internetprojekt?
Im Jahr 2005 wurden der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht 14 neue psychoaktive Substanzen erstmalig offiziell gemeldet (vgl. EBDD). Die Frage stellt sich, ob ein Internetprojekt wie das vorgestellte den jungen Menschen hilft, ihre Entscheidungen für oder gegen den Drogengebrauch und insbesondere die Art und Weise des Gebrauchs maßgeblich zu beeinflussen oder ob es nicht sogar in eine andere Richtung – als die von den Initiatoren beabsichtigte – wirkt, beispielsweise die Verbreitung neuer psychoaktiven Substanzen unterstützt.
Sich erst jetzt mit dieser Gefahr auseinanderzusetzen wäre allerdings reichlich spät - da das Internet bereits zum Alltag der Jugendlichen gehört und sie ohnehin Zugriff auf eine Fülle selbst organisierter Homepages zum Thema Drogen und Drogenkonsum haben. Von den unterschiedlichsten Intentionen geleitet, befinden sich auch eine Reihe ″zwie-lichtiger″ Angebote darunter – hier kann ein Projekt wie das der Drug Scouts eine Alternative sein. Auf jeden Fall aber zeigt die rege Nutzung der Drug Scouts Website das große Bedürfnis der User nach Information und Austausch zur Thematik. Damit sind auch schon mindestens zwei Ziele erreicht , welche ein sekundärpräventives Internetangebot überhaupt leisten kann.
Die zunehmende Kommunikation unter den Forenusern – d.h. dass Forennutzer in verstärktem Maße Fragen direkt an das Forum stellen und diese dann durch andere Forenuser beantwortet oder kommentiert werden - kann durchaus als eine besondere Form von Peer-Group-Education angesehen werden. Sieht man einmal davon ab, dass die User nicht speziell als ″Peer Leaders″ ausgebildet wurden – wie ehrenamtlich Mitarbeitende solcher Projekte, die eventuell selbst einmal Betroffene waren oder noch sind. Die in Punkt 4.1 erläuterte Definition besagt, dass Peer-Arbeit auch eine von Drogengebrauchern angeleitete Arbeit mit Drogengebrauchern sein kann. Zudem wenden sich Angehörige an das Forum, um zu erfahren, wie andere User ihren eigenen Konsum bewerten und um von anderen Usern Hinweise zubekommen, wie ihren Angehörigen evtl. zu helfen ist.
Laut Auskunft der Drug Scouts prüft ein Teil der User – z.B. mittels Nachfrage oder Recherche bei Dritten – vor Inanspruchnahme der Angebote genau, wie vertrauenswürdig das Projekt wirklich ist:
„Gibt es sich lediglich szenenah oder ist es tatsächlich legitimer Teil der Tanz- und Party-Szene? Welche Ziele werden in Bezug auf meinen Drogenkonsum verfolgt? Ist die Prämisse einer akzeptierenden Herangehensweise ″echt″? Bin ich Klient oder werde ich als Person ernst genommen? (Kolte, Schmidt-Semisch, Stöver 2006, S. 186)“
Dies lässt darauf schließen, dass einige Nutzer sich genau mit den Absichten und Inhalten solcher Internetangebote auseinandersetzen.
In der Gesamtschau können solche überregionalen Projekte eine äußerst hilfreiche Ergänzung zur sekundärpräventiven Drogenarbeit vor Ort sein. Es gibt aber meiner Meinung nach auch sehr gute Seiten im Internet, die von Privatpersonen betrieben werden, welche selbst an der Drogenszene partizipieren. Sie sprechen dieselbe Sprache wie die jungen Gefährdeten und erscheinen den Informations- oder Hilfesuchenden daher als ″Wissensweitergeber″ eventuell noch etwas glaubwürdiger als es ein von Fachleuten mitinitiiertes Drogenhilfeprojekt sein kann – wenn auch die Homepage und das Drumherum zielgruppenansprechend gestaltet sind.
6 Bezug zur Profession Soziale Arbeit
Für die Soziale Arbeit im Bereich der Suchtprävention können Internetprojekte eine bisher nicht gegebene zusätzliche Chance bieten, mit ihrem Klientel in Verbindung zu treten und diese zu halten. Wie alle anderen Bereiche in denen Sozialarbeiter und Sozialpädagogen tätig sind, ist auch bei der Beschäftigung mit Menschen über das Internet besondere Sensibilität gefordert. Dies sollte bei aller Anonymität – gerade deshalb - nicht vergessen werden.
6.1 Exkurs zum Projekt ″Guat beinand″
Gegen Ende meiner Auseinandersetzung mit dem Thema Suchtprobleme bei Jugendlichen innerhalb dieses Seminars möchte ich noch ein Projekt zur kommunalen Suchtprävention anschneiden, das in meiner Heimat stattfand und mit dem Bayerischen Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis 2005 der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. ausgezeichnet wurde. Nach meiner Überzeugung (welche sowohl auf Erfahrung als auch auf wissenschaftlich begründeter Recherche beruht), wurde die Suchtprävention auf dem Lande lange Zeit vernachlässigt , obwohl auch hier Jugendliche bereits länger mit Suchtproblemen konfrontiert sind. Umso erfreulicher ist, dass nun endlich mithilfe von Projekten zur gemeindenahen Suchtvorbeugung der Präventionsgedanke ins Bewusstsein der Landbevölkerung rückt. Zur Planung und Umsetzung derartiger Vorhaben ist - neben vielen anderen Professionen - besonders die Soziale Arbeit gefragt.
Um noch einmal auf das oben vorgestellte Projekt der Drug Scouts zurückzukommen: Internetangebote zur Suchtprävention sind gerade auch für Jugendliche und Eltern die nicht in einer Stadt mit vielfältigen Drogenhilfeangeboten wohnen, interessant.
Überblick "Guat beinand'!"
(Auszüge aus dem Zwischenbericht, ausführliche Beschreibung unter
http://www.lzg-bayern.de/netzwerk_praevention/2005/05_01_2005_074.pdf):
Projektort: Region Traunstein / Berchtesgadener Land / Salzburg
Thema/Zielsetzung:"Guat beinand'!" ist ein Projekt zur gemeindenahen Suchtvorbeugung und ist Teil eines Interreg IIIA-Förderprojektes der EU.
Ziel ist es, alle wichtigen Sozialisationsinstanzen von Kindern und Jugendlichen (Eltern, Kindergarten, Schule, Vereine, Gemeinderat und -verwaltung, Kirchen u.a.) zu suchtpräventiven Aktivitäten zu motivieren und auf diesem Weg die ganze Gemeinde für einen bewussten, kritischen Umgang mit Suchtmitteln im Alltag zu sensibilisieren.
Es geht darum, nachhaltig "gute Bedingungen für ein gesundes Aufwachsen und ein suchtfreies Leben" zu schaffen.
Vier Gemeinden im Landkreis Traunstein haben das zweijährige Projekt durchlaufen.
Geplant wurde landkreis- und länderübergreifend.
Umsetzung:
Kernstück des Projekts ist die Arbeit einer ehrenamtlichen Trägergruppe in der Gemeinde. Ihr gehören neben Jugendlichen und Eltern Vertreter aller wichtigen Einrichtungen an, mit denen Kinder und Jugendliche im Ort zusammenkommen.
Die Trägergruppe analysiert Problemfelder in der Gemeinde und legt entsprechende Schwerpunkte für die suchtvorbeugende Arbeit fest. Gemeinsam mit dem Projektkoordinator, einer Fachkraft für Suchtprävention, plant und unterstützt sie entsprechende Aktivitäten, z.B.:
suchtpräventive Programme in Schulen und Kindergärten, Erstellung eines Regelwerks für genehmigungspflichtige Veranstaltungen bei der Gemeindeverwaltung, Diskussions- und Info-Veranstaltungen in Vereinen, Jugendtreffs oder bei Elternabenden, Einrichtung einer alkoholfreien Bar für Gemeindefeste u.a.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass das Projekt über die einzelnen Maßnahmen hinaus dazu führt, dass sich in den Gemeinden der Blick auf das Thema Suchtmittelkonsum verändert:
Unabhängig von den Aktivitäten der Trägergruppe gibt es nun alkoholfreie Feste, einen Verzicht auf den Verkauf von Alcopops bei verschiedenen Vereinsfesten, altersabhängige Einlasskontrollen usw.
Ein Prozess ist in Gang gekommen, von dem die Organisatoren hoffen, dass er sich über die Beteiligung weiterer Kommunen ausdehnt und gesichert wird.
6.2 Drogenarbeit im Strafvollzug
Abschließend möchte ich einige meiner Gedanken festhalten, die sich mir bei der Bearbeitung der komplexen Thematik Drogenabhängigkeit aufgedrängt haben. Da sich mein Hauptbetätigungsfeld im Rahmen der Sozialen Arbeit in einer Jugendstrafvollzugsanstalt befindet, beziehen sich meine Überlegungen und die während der Ausarbeitung gewonnenen Erkenntnisse beinahe zwangsläufig auf die mir hier anvertrauten jungen Gefangenen.
Obwohl ich beispielsweise angenommen hatte, dass aufgrund der Herkunft derjenigen Häftlinge, die verstärkt Crystal konsumiert hatten, sich das ″Methamphetaminproblem″ auf die grenznahen Gebiete zu Tschechien konzentriert, war ich von der Bestätigung meiner These überrascht. Die Beobachtungen der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht in Europa sowie auch einige von den Drug Scouts evaluierte Daten stimmen ebenso mit einigen anderen meiner Erfahrungen und Thesen überein. So z.B., dass Cannabis momentan wieder verstärkt von Jugendlichen konsumiert wird oder dass Heroin einige junge Menschen besonders anspricht. Von einem an meiner Arbeitsstelle tätigen Psychologen ging schon seit längerer Zeit die Vermutung aus, dass die von ihm festgestellte Psychose bei einigen der Einsitzenden mit dem übermäßigen Methamphetaminkonsum zusammenhängen müsse. Auch dieser These kann ich nach näherer Auseinandersetzung mit der Droge zustimmen.
Eine genauere Darstellung der weiteren Ergebnisse meiner bereits auf die mir besonders wichtigen Aspekte beschränkten Untersuchung sowie die daraus zu ziehenden Folgerungen würden den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Zusammenfassend ergibt sich folgende, mir am Herzen liegende, Konsequenz:
Eine beträchtliche Anzahl meiner Klienten sitzt im Gefängnis wegen Straftaten, die sie aufgrund ihrer Drogensucht begangen haben.
Ich werde mich innerhalb dieses Settings so gut es geht dafür einsetzen, dass dies endlich in das Bewusstsein der im Strafvollzug Tätigen gelangt und die Behandlung der Suchtmittelabhängigkeit im Jugendstrafvollzug viel mehr in den Vordergrund gerückt wird (bisher findet diesbezüglich wenig statt).
Damit junge Menschen erst gar nicht in "meine Einrichtung" kommen, wünsche ich mir von der Sozialen Arbeit draußen, dass sie sich stärker vernetzt und intensiv um Suchtprävention (angefangen bei Kindern und deren Eltern) kümmert – zum Beispiel mithilfe von Projekten, wie ich sie vorgestellt habe.
Mir hat die Beschäftigung mit der Drogenproblematik wertvolle Impulse gegeben – persönlich wie für meine Arbeit.
LITERATUR
Bücher und Schriften
Allenspach, Monika; Raths, Andrea (1997). Partydrogen und Sekundärprävention Solothurn: Nachtschatten.
Bundesverband für Akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, akzept e.V. Gesellschaft mit Drogen – Akzeptanz im Wandel. Materialband zum 6. internationalen Drogenkongress 2000.
Bundesverband für Akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, akzept e.V. (1999). Materialien Nr. 3. Leitlinien der akzeptierenden Drogenarbeit.
Gassmann, Raphael (2002). Suchtprobleme hinter Mauern. Drogen, Sucht und Therapie im Straf- und Maßregelvollzug. Freiburg im Breisgau: Lambertus.
Kammerer, Bernd (2001). Jugend - Sucht - Hilfe. Sekundärprävention in der Jugendhilfe. Verlagsort: Wüstendörfer.
Kolte, Birgitta; Schmidt-Semisch, Henning; Stöver, Heino (2006). Was tun, wenn Cannabis zum Problem wird? Leitfaden für KonsumentInnen, Eltern, LehrerInnen und BeraterInnen in der Drogenhilfe. Frankfurt a.M.: Fachhochschulverlag.
Scott, Tom; Grice, Trevor (2007). Die schönen Blödmacher - Was man über Drogen wissen muss. Ein Lese- und Arbeitsbuch für Jugendliche und Erwachsene. Mülheim: Verlag an der Ruhr.
Sting, Stephan; Blum Cornelia (2003). Soziale Arbeit in der Suchtprävention. München: Reinhardt, UTB.
Treeck van, Bernhard (2004). Drogen- und Suchtlexikon. Berlin: Lexikon-Imprint.
Gesetzestexte
Beck-Texte im dtv (2002). Betäubungsmittelgesetz (BtMG). In: Strafgesetzbuch (StGB). München: dtv.
Internet
akzept e.V., Deutsche AIDS-Hilfe e.V., Wissenschaftliches Institut der Ärzte Deutschlands e.V. (2004). Dokumentation - Erste Europäische Konferenz zur Gesundheitsförderung in Haft. Bonn. http://www.akzept.org/euro_konferenz/doku_gesundheit_haft04.pdf Zugriff: 16. Mai 2007
Autorenkollektiv techno-netzwerk Berlin (2000). Von der Suchtprävention zur Förderung von Drogenmündigkeit - Peers als Szenemultiplikatoren (S. 49 – 62). In: Drug-Checking-Konzept für die Bundesrepublik Deutschland http://forge.fh-potsdam.de/~Sozwes/projekte/steffan/drugchecking/ expertise_ kurzfassung.htm; Langfassung: http://www.eclipse-online.de/eclipse_old/downloads/drug-checking-konzept-bmg.pdf Zugriff: 04. Mai 2007
Berliner Projekte zur Prävention (2001). Sekundärprävention in Berlin – Quo Vadis? Dokumentation zur Präventionskonferenz. http://www.therapieladen.de/produkte/pr%E4vkonf_01_04_03.pdf Zugriff: 14. Mai 2007 Bundesverband für Akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, akzept e.V. http://www.akzept.org/ Zugriff: 14. Mai 2007
Deutsche Referenzstelle für die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD). Bericht 2006 des nationalen REITOX-Knotenpunkts an die EBDD.
http://www.dbdd.de/Download/REITOX_D2006_D_Fin.pdf
Zugriff: 30. Mai 2007
DroGenKult.net (private Homepage des Webteams von »www.eve-rave.net«, Eve & Rave e. V. Berlin, Vereine und Arbeitsgruppen, Zielsetzung: Förderung der Party- und Technokultur und die Minderung der Drogenproblematik).
http://www.drogenkult.net/Speed.pdf
Zugriff: 14. Mai 2007
Drug Scouts Leipzig. Ein Projekt des Suchtzentrums Leipzig (SZL).
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Zugriff: 14. Mai 2007
Drug Scouts Leipzig. Jahresbericht 2006.
http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/sci_pol/download/ jahresbericht%202006.pdf
Zugriff: 19. Mai 2007
eclipse e.V. – Verein für akzeptanzorientierte Drogenarbeit und psychedelische Krisenintervetnion (1998). Drogenpolitisches Memorandum. Die Drogenpolitik in Deutschland braucht eine neue Logik – Forderungen zu einem drogenpolitischen Neubeginn [Repression: Haft/Justiz („harm-reduction“) S.12-14].
http://www.eclipse-online.de/eclipse_old/downloads/ drogenpol_memorandum_ 1998.pdf
Zugriff: 16. Mai 2007
Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD). Jahresbericht 2006: Stand der Drogenproblematik in Europa.
http://ar2006.emcdda.europa.eu/de/map-de.html
Zugriff: 21. April 2007
Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE-Bund). Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Zweigstelle Bonn.
http://www.gbe-bund.de/
Zugriff: 30. Mai 2007
Kirschner, Thomas (2006). EU-Drogenbericht: Tschechien steckt alle in die Tüte. In: Beiträge zum aktuellen Zeitgeschehen, Pressestimmen.
http://www.radio.cz/de/artikel/85556
Zugriff: 19. Mai 2007
Kurz, Hans (2005). „Guat beinand’!“ Ein Projekt zur kommunalen Suchtprävention im Landkreis Traunstein und Teil eines Interreg IIIa-geförderten Projekts im Raum Südostbayern / Salzburg.
http://www.lzg-bayern.de/netzwerk_praevention/2005/05_01_2005_074.pdf
Zugriff: 16. Mai 2007
Schulze, Christine (2002). Der Leipziger Weg - Arbeit im Netz. In: Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention. Dokumentation der Fachtagung des Vereins für Kommunalwissenschaften e.V. in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und dem Deutschen Institut für Urbanistik (S. 94 - 103). Berlin.
http://www.vfk.de/agfj/veranstaltungen/2002-10-10-dokumentation.pdf
Zugriff: 19. Mai 2007
Erklärung nach § 31 Abs. 7 RaPo
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst, noch nicht anderweitig für Prüfungszwecke vorgelegt, keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benützt sowie wörtliche und sinngemäße Zitate als solche gekennzeichnet habe.
Obing, den 10.06.2007
Gabriela Springer
[...]
[1] Anmerkung der Verfasserin: Es ist nicht genau feststellbar, von wem diese Anzeige geschaltet wurde, da weder auf der Haupt-Internetseite http://drugscouts.de noch in Jahresberichten oder sonstigen Schriften genauer auf die Initiatoren des Projektes eingegangen wird – gesprochen wird von "PartygängerInnen" und "jungen Menschen". Nach genauerer Recherche ist erkennbar, welche Personen aktuell hinter dem Projekt stehen.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Sozialpäd. (FH) Gabriela Springer (Autor:in), 2007, Crystal, Cannabis & Co -- Die Drug Scouts Leipzig - Ein Internetprojekt zur Sekundärprävention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111191
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