Ziel dieser Diplomarbeit ist es, Klarheit in die Begrifflichkeiten und in die technologischen Ansätze, die der Markt an Lösungen darbietet, zu bringen. Zugleich sollen die Chancen und Potentiale des noch jungen Themas Product Information Management herausgearbeitet werden, ausgehend von den theoretischen Ansätzen und den Ergebnissen des praktischen Teils.
In der vorliegenden Diplomarbeit soll herausgearbeitet werden, welchen Output die Unternehmen aus einem PIM-System generieren können, sei es im Hinblick auf die Ausgabe der Daten (CMP), personalisierte Daten etc.
Die Untersuchung von Möglichkeiten zur Realisierung eines PIM-Systems ist ein weiterer Teil der vorliegenden Diplomarbeit. Mit dem Ziel zu einer fundierten Betrachtungsgrundlage zu gelangen, wird ein Großteil der Ausarbeitung darauf verwendet, das Gebiet Product Information Management sowie deren Werkzeuge und Potentiale zu analysieren. Im Zuge dessen werden auf Grundlage der Literatur und Fachvorträgen die wesentlichen Konzepte und Vorgehensweisen herausgearbeitet.
Diese Diplomarbeit gliedert sich in sechs Teilbereiche. In Kapitel 1 sollen die Problemstellung und Zielsetzung des Forschungsprojekts sowie die Bedeutung für mittelständische Unternehmen thematisiert werden.
Im zweiten Teil wird die XYZ GmbH vorgestellt, indem besonders auf die Geschäftsfelder und auf das Kernprodukt XYZ eingegangen wird.
Sämtliche theoretischen Grundlagen, die bei der Einführung eines PIM-Systems bekannt sein sollten, werden im dritten Kapitel vorgestellt. Der Inhalt erstreckt sich von der Definition und Abgrenzung zum Themenumfeld bis hin zu den Funktionalitäten eines PIM-Systems, um einen grundlegenden Verständnisrahmen zu schaffen.
Gegenstand des vierten Kapitels bildet die schriftliche Unternehmensbefragung zum Themengebiet PIM, welche eine Überleitung zur mündlichen Unternehmensbefragung darstellt. Zu Beginn wird in die Konzeption des Forschungsprojekts eingeführt und die Vorgehensweise näher erläutert. Daraufhin werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchung und weitere Zusammenhänge dargestellt. Im Anschluss werden Gründe, die für eine Einführung eines PIM-Systems sprechen und Erfahrungswerte näher erläutert.
Die mündlichen Unternehmensbefragungen zum Themengebiet PIM werden im fünften Teil der Diplomarbeit dargestellt.
Die Zusammenfassung im sechsten Kapitel zeigt die wesentlichen Inhalte der Diplomarbeit auf und enthält einen Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Bedeutung für mittelständische Unternehmen
1.3 Aufbau der Arbeit
2 Das Unternehmen XYZ
2.1 Kurzvorstellung des Unternehmens
2.2.2 Technologiemanagement
2.2.3 Mitarbeiterqualifizierung
2.3 Kernprodukt DAISI
3 Product Information Management (PIM) - Der neue Weg zur erfolgreichen Produktkommunikation
3.1 Was versteht man genau unter PIM?
3.1.1 Bedeutung und Einordnung
3.1.2 Synonym verwendete Begriffe
3.1.3 Begriffe im engen Zusammenhang zu PIM
3.1.4 Abgrenzung zum Themenumfeld des PIM
3.2 Waren- und Informationsfluss im elektronischen Geschäftsverkehr
3.2.1 eBusiness – Bedeutung und Begrifflichkeiten
3.2.2 Beziehung zwischen Supply Chain und Information Supply Chain
3.3 Aufgabenreiche des PIM
3.3.1 Produktdatenhaltung
3.3.2 Granularität der Produktdaten
3.3.3 Klassifikationssysteme als Standards zur Beschreibung von Produkten
3.3.4 Datensynchronisation
3.3.5 Optimierung der Produktinformationen
3.3.6 Zusätzliche Funktionalitäten des PIM
3.3.6.1 Übersetzungsmanagement
3.3.6.2 Workflowunterstützung
3.3.6.3 Katalogmanagement
3.3.6.5 Standards für Datenimport und Ausgabekonfiguration
4 Schriftliche Unternehmensbefragung zum Themengebiet Produktdatenmanagement in der Industrie
4.1 Forschungskonzeption
4.2 Zielsetzung der Befragung
4.3 Vorgehensweise
4.3.2 Praxisverständnis PIM
4.3.3 Konzept zur Umsetzung vom PIM
4.4 Ergebnisse der empirischen Untersuchung
4.4.1 Repräsentativität der Erhebung
4.4.2 Univariate Auswertungen
4.5 Zusammenfassung und Fazit der schriftlichen Befragung
5 Mündliche Unternehmensbefragung zum Themengebiet Produktdatenmanagement in der Industrie in Form von qualitativen Interviews
5.1 Grundlagen qualitativer Interviews
5.2 Varianten qualitativer Interviews
5.2.1 Narratives Interview
5.2.2 Leitfadeninterview
5.2.2.1 Fokussiertes Interview
5.2.2.2 Problemzentriertes Interview
5.3 Einzelfallstudien bei ausgewählten Industrieunternehmen
5.3.1 Untersuchungsdesign
5.3.2 Datenerhebung
5.3.3 Entwicklung eines Themenleitfadens
5.3.4 Pretest
5.3.5 Auswahl der Interviewpartner
5.3.6 Ablauf der Interviews
5.3.7 Datenauswertung
5.3.8 Ergebnisse der Einzelfallstudien
Begriffsverständnis PIM
Stellenwert des eProcurements
Printkatalog
Stellenwert Produktdaten
Potentiale PIM-System
Entwicklung PIM-System
Konzept Produktkommunikation
Strategie im B2B-Bereich
5.3.8.1 Product Information Management
5.3.8.2 Einteilung nach Branchen
Kriterien für ein PIM
5.3.8.3 Produktvertrieb
Stellenwert eines eProcurementsystem
5.3.8.4 Warenwirtschaft
Stellenwert der Produktdaten
5.3.8.5 eBusiness- Aktivitäten
Konzept der kommunizierenden Information
(Produktkommunikation)
5.3.9 Zusammenstellung der Ergebnisse und Ableitung
von Handlungsempfehlungen
6 Zusammenfassung der Arbeit und Ausblick
7 Anhang
7.1 Anschreiben Ergebnisbericht
7.2 Ergebnisse der empirischen Untersuchung
6 Meinungen zum Schluss
Quellenangaben
Fachliteratur
Fachzeitschriften
Internet
Sonstige Quellen
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: IT-Mittelstandsindex Februar 2007
Abb. 2: Die Prozessanalyse im Detail
Abb. 3: Das Konzept DAISITM im Überblick
Abb. 4: Crossmediale Medienausgabe
Abb. 5: Systemwelten im Überblick
Abb. 6: Waren- und Informationsfluss pro Bestellung
Abb. 7: Die Abgrenzung PIM zu ERP
Abb. 8: Klassifizierung der Systeme
Abb. 9: Potentiale des eBusiness
Abb. 10: Begriffssystematik eBusiness
Abb. 11: Verbindung zwischen Supply Chain und Information Supply Chain
Abb. 12: Product Information Management – Überblick
Abb. 13: Merkmale eines PIM-Systems
Abb. 14: Forschungskonzeption
Abb. 15: Zusammenfassende Übersicht
Abb. 16: Unterscheidung Quantitativ vs. Qualitativ
Abb. 17: Grundprinzip Leitfadeninterview
Abb. 18: Ablaufmodell der problemzentrierten Interviews
Abb. 19: Analysierte Bausteine bei den Einzelfallstudien
Abb. 20: Auswertungsfaktoren für die Untersuchung der qualitativen Interviews
Abb. 21: Bewertung der untersuchten Bausteine bei 10 Unternehmen
I. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
„Wir sind nicht nur für das verantwortlich was wir tun;
sondern auch für das, was wir nicht tun.“
Jean Moliere
Mit dem Beginn des Informationszeitalters Mitte der 70er veränderte sich das Marktgeschehen und somit die Anforderungen an die Unternehmen spürbar. Standen bis dahin Standardprodukte und finanzielle Aspekte im Mittelpunkt, sind nun Flexibilität und Innovationskraft das Hauptaugenmerk für die Zukunft, um strategische Wettbewerbsvorteile zu sichern.
Niemand kann genau sagen, was die bewegten Zeiten des neuen Jahrtausends politisch, gesellschaftlich und vor allem wirtschaftlich mit sich bringen und welche Auswirkungen dies auf Märkte und Unternehmen haben wird.
Große Veränderungen auf regionaler und globaler Basis sind allerdings schon zu spüren: Die europäische Union vergrößert sich durch weitere Mitgliedsstaaten; die europaweite Deregulierung von nationalen Märkten liefert zusätzlichen Wettbewerb mit gesteigerten Chancen und Risiken.
Anbieter aus Fernost treten mit Überkapazitäten immer aggressiver in die globalen Märkte ein. Das Tempo im Wettbewerb wird durch technologische Erneuerungen rasant beschleunigt.
Diese Einflüsse erfordern eine aktive Umgestaltung. Der Transformationsprozess findet in einem schwierigen, spannungsgeladenen Umfeld und oft mit viel Emotionalität statt.
Unternehmen sind gefordert, auf die Veränderungen im Markt, im Wettbewerb, in der Warendistribution und in der Kommunikationstechnologie zu reagieren.
Es werden sich solche Unternehmen behaupten, die mit ihren Kunden die besten Beziehungen aufbauen, sie zielgerichtet zufrieden stellen, ihre Kunden durch Leistung und Information an sich binden und zugleich profitabel arbeiten.[1]
Der Wandel ist eine andauernde Herausforderung mit dem Ziel, das reibungslose Zusammenspiel aus operativem Geschäft und kontinuierlicher Prozessoptimierung sicherzustellen.[2]
Wie reagieren Unternehmen auf diese Entwicklungen, die nicht nur Umsätze, sondern auch Gewinne erodieren lassen?
Sie setzen zum Einen auf Produktinnovation, Individualisierung und Internationalisierung, um ihre Produkte weniger vergleichbar zu machen und breiter absetzen zu können. Weiterhin verkürzen sie die Innovationszyklen, steigern die Anzahl an Produktvarianten und neuen Produkten. Dadurch vergrößern die Unternehmen nicht nur ihr Sortiment, sondern steigern auch die Komplexität ihrer gesamten Wertschöpfung.
Ferner orientieren sich innovative Unternehmen verstärkt an den Problemen ihrer Kunden. Sie wollen herausfinden, mit welchen Services sie das tägliche Leben der Kunden vereinfachen können und damit ihr USP hervorheben können. Was der Kunde sich an Informationen und Services rund um das Produkt wünscht, ist schnell identifiziert: Er möchte alle seine Informationsbedürfnisse individuell aus einer Hand zu jeder Zeit und das über alle möglichen Kanäle reibungslos erfüllt haben.[3]
Vollständige Artikel- und Produktinformationen sind heute für jedes Unternehmen die Basis für den Verkaufserfolg. Produzierende und handeltreibende Unternehmen sind mit dem Problem konfrontiert, eine Vielzahl von Produktinformationen strukturiert zu verwalten und kundengerecht präsentieren zu müssen. Für viele Unternehmen ist es oft durch die verteilte Ablage der Informationen schwierig, eine konstante Qualität des Contents für die unterschiedlichen Kommunikationswege mit dem Kunden zu gewährleisten. Die Verwaltung von Produktdaten kann, je nach Produktart und Anzahl seiner Produkteigenschaften eine Herausforderung für die einzelnen Abteilungen sein. Der Alltag stellt sich in den Unternehmen oft so da, dass die Produktdaten mehrfach und in uneinheitlichen Systemen vorgehalten werden, was die Pflege und Publikation der Produktdaten erheblich erschwert. Medienübergreifende Produktkommunikation ist heute das A und O. Gefragt ist nicht nur Schnelligkeit, sondern auch die Aktualität einer zentralen Datenbank und die damit verbundene Flexibilität.
Das Informationsverhalten der Kunden verändert sich beständig und wird immer dynamischer. Angesichts einer immer stärker vernetzten Welt reichen die klassischen Kommunikationsmittel wie Print und Mailing nicht mehr aus. Heutzutage ist eine Unternehmens- und Produktkommunikation über eine Vielzahl von Kanälen und Medien erforderlich, um Zielgruppen und Interessenten zu erreichen. So entwickelt sich für die Unternehmen die Notwendigkeit, über eine Vielzahl von Medien zeitnahe und konsistente Informationen weiter zu geben.[4]
Im Unternehmen leiten sich folgende Problemstellungen ab:
Internationalisierung
Gestiegenes Informationsinteresse der Kunden
Mehrere Produktvarianten zu einem Produkt
Technische als auch kommerzielle Produktdaten
Dokumentationspflicht
Verschiedene Systeme
Redundante Daten
Die Antwort ist das so genannte Product Information Management, kurz PIM. Das Problem uneinheitlicher Produktdaten ist kein neues Thema, aber es wird mit der stärkeren Verbreitung von Online-Kanälen dringlicher, in denen kurze Reaktionszeiten und schnelle Replizierbarkeit zählen. PIM zentriert alle Produktinformationen auf eine Plattform und stellt die Informationen für die Nutzung in beliebigen Ausgabemedien und Vertriebskanälen zur Verfügung. Hierdurch ist es den Anwendern möglich, alle für den Kunden bedeutsamen Informationen zum Produkt in optimaler Form bereitstellen. Diese eigens für den Kunden aufbereitete Form geht mit einem minimalen Aufwand bei der Eingabe, Pflege und Verwaltung dieser Informationen einher. Dadurch ist es möglich, die Produkte kundenspezifisch in Sortimenten, Klassifizierungssystemen und Formaten abzubilden.[5]
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts soll das Konzept des PIM veranschaulicht und ihre Anwendbarkeit in mittelständischen Industrieunternehmen dargelegt werden.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es, Klarheit in die Begrifflichkeiten und in die technologischen Ansätze, die der Markt an Lösungen darbietet, zu bringen. Zugleich sollen die Chancen und Potentiale des noch jungen Themas Product Information Management herausgearbeitet werden, ausgehend von den theoretischen Ansätzen und den Ergebnissen des praktischen Teils.
Aus den genannten Problemstellungen leiten wir für die Diplomarbeit folgende Zielsetzungen ab:
Ergebnisse aus der schriftlichen Unternehmensbefragung:
Ermittlung des aktuellen Stands der Produktdatenhaltung in den Unternehmen.
Ergebnisse aus der mündlichen Unternehmensbefragung:
Aufzeigen der effizienten und effektiven Bereitstellung von Produktinformationen.
Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Produktdatenhaltung und Produktkommunikation für die einzelnen Unternehmen.
Katrin Fischer, April 2007
1.2 Bedeutung für mittelständische Unternehmen
Die tragende Säule der deutschen Wirtschaft ist der Mittelstand, der sich in den vergangenen Jahren den Herausforderungen der Globalisierung stellen musste.
Aufgrund dieser Tatsache sind Investitionen in innovative Entwicklungen für mittelständische Unternehmen unabdingbar. Diesem Bewusstsein stehen jedoch oftmals knappe finanzielle Ressourcen entgegen. Weiterhin lassen das Tagesgeschäft und die Anforderungen an die Führungskräfte auf operativer Ebene kaum Raum für strategische Ziele. Verstärkt durch die politischen Rahmenbedingungen werden Investitionen in die Zukunft verlagert, wodurch der Anschluss an den Wettbewerb verloren geht.[6]
„Einigen Unternehmen fehlt es noch immer am Bewusstsein für den Nutzen moderner IT-Hilfsmittel zur Unternehmensführung, vielen KMUs mangelt es aber schlicht am nötigen Kapital für die Investitionen.“
Peter Dewald
Neben den großen Unternehmen, die sich schon seit längerem mit dem Thema PIM befassen, erkennen vermehrt auch kleine und mittlere Unternehmen die strategische Bedeutsamkeit von PIM. Die Erschließung internationaler Märkte ist im Zuge der Globalisierung unentbehrlich für mittelständische Unternehmen. Kürzer werdende Produktlebenszyklen und ein oftmals ruinöser Wettbewerb stellen vor allem mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen. Dabei muss die Unternehmenskommunikation an die unterschiedlichsten Anforderungen der Zielmärkte angepasst werden. Genau hier unterstützt das PIM, sei es bei unterschiedlichen Sprachen oder länderspezifischen Aspekten. Durch PIM werden alle relevanten Produktinformationen zentral an einer Stelle gehalten, d.h. es verwaltet die Daten und stellt diese für weitere Systeme zur Verfügung. Hierzu zählen Produktdaten wie Abmessungen und Gewicht, als auch Informationen zu den Bereichen Marketing und Vertrieb, wie Bilder und Textbeschreibungen. Dadurch werden die Daten für eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten und Ausgabemedien zentral verwendbar gemacht, wie z.B. für das CMP und sind weltweit per Browser oder Web-Client verfügbar.
Diese zentrale Haltung der Daten eröffnet für mittelständische Unternehmen enorme Kosten- und Zeiteinsparungen als auch die Möglichkeit neue Märkte zu erschließen.
Der Markt für PIM-Lösungen ist durch eine große Angebotsvielfalt gekennzeichnet, so dass sich die Auswahl einer geeigneten Lösung gerade für KMU als aufwändiges und langwieriges Unterfangen herausstellt. Viele Anbieter von PIM-Lösungen betrachten verstärkt KMU als interessante und attraktive Kundengruppe und bieten oftmals für diese Zielgruppe spezifische Lösungen an. Dabei spielen neben der eigentlichen Softwarelösung noch andere Faktoren wie zum Beispiel Dienstleistungen zur Installation, Anpassung und Einführung eine besondere Rolle.[7]
Abb.1: IT-Mittelstandsindex Februar 2007.[8]
1.3 Aufbau der Arbeit
In der vorliegenden Diplomarbeit soll herausgearbeitet werden, welchen Output die Unternehmen aus einem PIM-System generieren können, sei es im Hinblick auf die Ausgabe der Daten (CMP), personalisierte Daten etc.
Die Untersuchung von Möglichkeiten zur Realisierung eines PIM-Systems ist ein weiterer Teil der vorliegenden Diplomarbeit. Mit dem Ziel zu einer fundierten Betrachtungsgrundlage zu gelangen, wird ein Großteil der Ausarbeitung darauf verwendet, das Gebiet Product Information Management sowie deren Werkzeuge und Potentiale zu analysieren. Im Zuge dessen werden auf Grundlage der Literatur und Fachvorträgen die wesentlichen Konzepte und Vorgehensweisen herausgearbeitet.
Diese Diplomarbeit gliedert sich in sechs Teilbereiche. In Kapitel 1 sollen die Problemstellung und Zielsetzung des Forschungsprojekts sowie die Bedeutung für mittelständische Unternehmen thematisiert werden.
Im zweiten Teil wird die XYZ GmbH vorgestellt, indem besonders auf die Geschäftsfelder und auf das Kernprodukt XYZ eingegangen wird.
Sämtliche theoretischen Grundlagen, die bei der Einführung eines PIM-Systems bekannt sein sollten, werden im dritten Kapitel vorgestellt. Der Inhalt erstreckt sich von der Definition und Abgrenzung zum Themenumfeld bis hin zu den Funktionalitäten eines PIM-Systems, um einen grundlegenden Verständnisrahmen zu schaffen.
Gegenstand des vierten Kapitels bildet die schriftliche Unternehmensbefragung zum Themengebiet PIM, welche eine Überleitung zur mündlichen Unternehmensbefragung darstellt. Zu Beginn wird in die Konzeption des Forschungsprojekts eingeführt und die Vorgehensweise näher erläutert. Daraufhin werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchung und weitere Zusammenhänge dargestellt. Im Anschluss werden Gründe, die für eine Einführung eines PIM-Systems sprechen und Erfahrungswerte näher erläutert.
Die mündlichen Unternehmensbefragungen zum Themengebiet PIM werden im fünften Teil der Diplomarbeit dargestellt. Dieses Kapitel stellt den Hauptteil meiner Diplomarbeit da und rundet den Praxisteil meiner Diplomarbeit ab. Es werden die Grundlagen und Varianten qualitativer Interviews vorgestellt und erläutert bis hin zur Konzeption der Einzelfallstudien bei ausgewählten Industrieunternehmen. Als Ergebnis der Arbeit werden aus den Erkenntnissen der durchgeführten Einzelfallstudien Handlungsempfehlungen abgeleitet, welche sich auf einer abschließenden Betrachtung unter praktischen Gesichtspunkten begründen.
Die Zusammenfassung im sechsten Kapitel zeigt die wesentlichen Inhalte der Diplomarbeit auf und enthält einen Ausblick.
2 Das Unternehmen XYZ
2.1 Kurzvorstellung des Unternehmens
1986 gründete XYZ das Unternehmen XYZ mit Sitz in Karlsruhe. Die Gesellschaft für Prozessberatung, Technologie-Management und Systementwicklung stellt eine Symbiose aus Prozess-/Workflow-Consulting-Unternehmen sowie technischem Lösungsanbieter mit dem Schwerpunkt Produktdatenmanagement dar.
Das Unternehmen ist führend in der Umsetzung und Optimierung von Kommunikationslösungen, wie zum Beispiel in den Bereichen Produktdatenmanagement, Database-Publishing und Internet-Publishing.
Die XYZ GmbH hat sich vor allem auf die Betreuung international ausgerichtete mittelständische Unternehmen spezialisiert, welche 70% des Gesamtvolumens betragen. In diesem Bereich hat sich das Unternehmen auf den Bereich der Medienproduktion fokussiert.
Menschen, Arbeitsabläufe und Technologien verbindet das Konzept der XYZ GmbH. Nur unter Berücksichtigung aller an einem betrieblichen Prozess beteiligten Elemente können erfolgreiche Einzellösungen und Gesamtkonzepte entstehen. Dafür steht das Unternehmen und setzt auf die Verbindung von betriebswirtschaftlicher Kompetenz mit technischem Know-how und zwar von der Analyse betrieblicher Prozesse über die Entwicklung von Strategien und Konzepten bis hin zur Implementierung von Software-Lösungen (Produktinformationssysteme, Katalogsysteme, Web- und Kommunikationslösungen...) und Realisierung von Netzwerken.
Komplettiert wird diese Verbindung durch starke Partnerschaften im technischen Bereich wie zum Beispiel mit Microsoft, Sun, Oracle, Toshiba und Symantec.
Beispiel hierfür ist die von der XYZ Gmbh entwickelte Lösung DAISI™. Abkürzung für Databasepublishing, Automatisiertes Publizieren, Internet, Systemübergreifend, Intranet.
DAISI™ ermöglich die vollautomatisierte Produktion von Katalogen und das Befüllen von Online-Systemen (z.B. Web-Shops), basierend auf der betrieblichen Warenwirtschaft. Dies sorgt für Effizienzgewinn, gesteigerte Flexibilität und ständige Aktualität der Daten bei einer Ersparnis von bis zu 70-80% der Kosten bezogen auf die Katalogproduktion.
2.2 Geschäftsfelder
2.2.1 Strategie- und Prozessberatung
Ein bedeutendes Geschäftsfeld der XYZ GmbH stellt die Analyse betrieblicher Prozesse und die Entwicklung von Optimierungsansätzen unter Verwendung verschiedener Instrumente des Geschäftsprozessmanagements und der Geschäftsprozessoptimierung da.
2.2.2 Technologiemanagement
Dieses Geschäftsfeld setzt sich aus den Bereichen Networking und Development zusammen.
Hauptaugenmerk ist hier die Umsetzung von Kommunikations- bzw. Netzwerklösungen, Design und Programmierung von Datenbanklösungen, basierend auf den betrieblichen Prozessen. Ob Anpassung einer bestehenden oder Entwicklung und Umsetzung einer individuellen Datenbanklösung, beides geschieht in enger Kooperation mit den Kunden. So ist es möglich, die Produkte so benutzerfreundlich wie möglich zu entwickeln. So kann das Kernprodukt DAISI individuell auf ein bestimmtes Projekt beziehungsweise auf eine bestimmte Anforderung angepasst werden, da DAISI in der Art eines Baukastensystems strukturiert ist.
2.2.3 Mitarbeiterqualifizierung
Qualifizierungen und Workshops für Mitarbeiter und Führungskräfte nehmen einen hohen Stellenwert im Leistungsspektrum der Dr. Haasters & Partner GmbH ein. Die jeweiligen Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Führungskräfte werden auf die speziellen Bedürfnisse der einzelnen Unternehmen angepasst und sind generell kommunikations- und prozessorientiert. Sie werden im Hause der XYZ GmbH entwickelt und in den Unternehmen durchgeführt.
Durch spezifisch entwickelte Qualifizierungen und Workshops, die meistens in Verbindung mit einer Prozessanalyse stehen, tragen zu einer deutlichen Effizienzsteigerung in den Unternehmen bei. Schwachstellen, die einen reibungslosen Prozessablauf im Unternehmensablauf stören, lassen sich im Rahmen firmenspezifischer Schulungen identifizieren, Prozessprobleme werden analysiert und Lösungen entwickelt. Dazu bietet die XYZ GmbH im Geschäftsfeld Qualifizierungen und Workshops ein großes Angebot an technischen Qualifizierungsmaßnahmen. Spezielle Administratorschulungen werden vor allem in den Bereichen Netzwerke (Unix, Windows NT bzw. 2000, Mac OS) und Datenbanken angeboten. Weiterhin bietet die XYZ GmbH ein breites Spektrum an Applikationsqualifizierungen. Im Prepress-Bereich (Layout und Bildbearbeitung) besteht seit vielen Jahren eine erfolgreiche Kooperation mit dem Verband Druck- und Medien in Baden-Württemberg e.V.
2.3 Kernprodukt DAISI
Die Aufgabe von DAISI™ ist, mit der Datenbank die weltweite Kommunikation und den weltweiten Informations- und Datenaustausch zu unterstützen. Dabei sorgen Oracle und Java als Basistechnologie für die entsprechende Skalierbarkeit und Flexibilität.
Das Konzept von DAISI™ ist einfach: Durch die Unterstützung der internen und externen Kommunikation effizienter und flexibler arbeiten. Die Informationen werden zentral erfasst und kommen aus einem Datenbestand. Somit entfällt die aufwendige Sammlung aus verschiedenen Datenquellen und die manuelle Aufbereitung. Fehler durch Informationen aus verschiedenen Medien werden vermieden, die aufwendigen Korrekturphasen während der Layoutproduktion entfallen. Alle relevanten Informationen werden in einer einzigen Datenbank verwaltet, aktualisiert und können für verschiedene Benutzer oder Benutzergruppen gesperrt werden. Die Daten sind immer auf dem neuesten Stand und dienen internen Mitarbeiter, durch die direkte Verknüpfung von Stammdaten aus dem Warenwirtschaftssystem, als Informationspool.
Die in DAISI™ integrierte Bilddatenbank ermöglicht das Archivieren und Aktualisieren von Bildern und Texten. Diese und andere Artikelinformationen werden über ein Katalog-Generierungs-Modul zu einem Katalog oder anderen Printmedien zusammengeführt. Nachträgliche Änderungen werden direkt in der Datenbank durchgeführt und ziehen eine automatische Erstellung des aktualisierten Kataloges mit sich. Die Erscheinungszyklen von Katalogen und Datenblättern verringern sich somit deutlich. Gleichzeitig wird der Internet-Auftritt/Shop aktualisiert, immer auf Basis der Warenwirtschaftsdaten.
Mit DAISI™ können die Unternehmen somit kostensparend und automatisiert Print-, Web- und CD- Kataloge datenbankunterstützt produzieren. Zudem ist DAISI™ ein „ausgewachsenes“ Produktdatenmanagement-System. Die Lösung finanziert sich aus der Kosteneinsparung.
Hohe Flexibilität und Skalierbarkeit sind Garant für Transparenz der Informationen, eine Steigerung der internen Effizienz und Amortisierung der Kosten schon im ersten Jahr.
Fazit:
Mit DAISI™ reduzieren sich die Produktionskosten für Texteingabe und Layout um ca. 80%.
Interne Abstimmungsprozesse werden verkürzt, da die Daten automatisiert aus dem Vorsystem in die Datenbank gelangen.
Das integrierte eCommerce-System ermöglicht die gleichzeitige Darstellung der Artikel im Internet.
Just-in-Time-Produktion wird aufgrund hoher Datenqualität ermöglicht. Dies führt zu kurzen Reaktionszeiten bei Kunden und Zielgruppen. Stichwort: „Catalogue on Demand“, ggf. personalisiert!
Alle Produktinformationen sind für alle Abteilungen aktuell im Zugriff.[9]
Abb. 3: Das Konzept DAISI™ im Überblick.[10]
3 Product Information Management (PIM) - Der neue Weg zur erfolgreichen Produktkommunikation
3.1 Was versteht man genau unter PIM?
3.1.1 Bedeutung und Einordnung
Unter Product Information Management (PIM) versteht man die Bereitstellung von kommerziellen und technischen Produktinformationen für den Einsatz in verschiedene Ausgabemedien beziehungsweise Vertriebskanälen sowie für unterschiedliche Standorte.[11] In den Unternehmen arbeiten die unterschiedlichsten Abteilungen in ständigem Kontakt mit den Produktdaten, wie beispielsweise die Entwicklungsabteilung, das Produktmanagement, die Marketing- und Vertriebsabteilung etc. Voraussetzung dafür ist die medienneutrale Verwaltung, Pflege und Modifikation der Produktinformationen in einem zentralen System, um jeden Kanal ohne großen Ressourcenaufwand mit widerspruchsfreien Informationen beliefern zu können. Das heißt, das PIM stellt in der Verwaltung der Produktinformationen die Vorstufe für das CMP da, welches für die Ausgabe der Daten zuständig ist.
Die Anforderungen an Informationen zu Produkten steigen kontinuierlich. Technische Merkmale, Produktbeschreibungen und Bilder sollen vielfältig zur Verfügung stehen und das in mehreren Sprachen.
Produktinformationen – die Grundlage des unternehmerischen Erfolges – liegen in einem Unternehmen oftmals nicht zentral gebündelt vor, sondern sind über viele Mitarbeiter und Abteilungen verstreut. So findet man Produktinformationen in der Entwicklungsabteilung, im Warenwirtschaftssystem, bei den Produktmanagern oder im Vertrieb. Das Wissen des Unternehmens über ihre Produkte liegt somit brach und kann nur mit enormen Aufwand verwendbar gemacht werden.[12]
Verstärkt wird diese Entwicklung auch durch den steigenden Bedarf an unterschiedlichen Produktinformationen entlang den Liefer- und Handelsketten.
Als Produktinformationen werden alle Produktbeschreibungen in verschiedenen Sprachen, Preise und Rabatte, technische Attribute und besonders auch Produktbeziehungen bezeichnet. Dazu gehören:
Kaufmännische Stammdaten, Logistikinformationen, Warengruppen etc.
Technische Informationen, technische Datenblätter etc.
Schutz- und Prüfzeichen, Qualitätssiegel etc.
Preise, Rabatte, Währungen etc.
Klassifikations- und Katalogstrukturen, sonstige Strukturen etc.
Produktbeziehungen (Komplementärprodukte, Ersatzprodukte, Zubehör) etc.
Marketinginformationen, Abbildungen, Multimediadaten, Mehrsprachigkeit etc.[13]
Weiterhin muss die unterschiedliche Art der Verwendung von Produktinformationen berücksichtigt werden. So muss in einem Katalog das Produkt ansprechend präsentiert werden, wie zum Beispiel durch detaillierte Produktbeschreibungen, der Darstellung von Preisinformationen und vor allem durch Bilder.
PIM ist somit das immer bedeutender werdende Thema für fast jedes Unternehmen. Denn es geht um den wichtigsten Teil einer Unternehmung, nämlich das Unternehmenswissen, die interne und externe Produktkommunikation. Die zahlreichen und vielfältigen Informationen zu den einzelnen Produkten müssen dem Unternehmen konsistent zur Verfügung stehen.[14]
Professionelles Product Information Management kann die Arbeit mit den verschiedenen Breichen wie beispielsweise Katalogmanagement, eShops, Multimedia oder auch eProcurement (elektronische Beschaffungssysteme) erheblich vereinfachen. Die Herausforderungen an die Beschaffungsprozesse steigen kontinuierlich und der Fokus wird zunehmend auf einen effizienten Einsatz knapper Ressourcen gelegt. Diese Ressourcen sind beispielsweise Kapital und Zeit, aber auch die sichere Nutzung von zahlreichen Informationen. Mit Unterstützung des PIM werden die Produktdaten effizient und zentral verwaltet. An die Datenbank werden Module gekoppelt, mit denen sich Kataloge für einen Webshop, CD-ROM oder Printkatalog ohne zusätzlichen Aufwand erstellen lassen. [15]
Dabei unterstützt ein PIM die Erfassung, Bearbeitung und Verwaltung der digitalen Produktbeschreibung sowie die Organisation von Abläufen innerhalb der industriellen Prozessketten.[16]
Das PIM kann man als einen Filter aus vielen Vorsystemen beschreiben, welches aus vielen Systemen eine Datenessence zieht.
3.1.2 Synonym verwendete Begriffe
Für den Anwender und Nutzer ergibt sich mittlerweile eine Fülle an Systembezeichnungen und Abkürzungen. Begriffe wie CMS, DMS, CRM und besonders auch die neue Systemwelt PIM agieren in der Welt der Produktkommunikation. Eine exakte Trennung der Aufgaben und Kernkompetenzen scheint es nicht zu geben.[17]
Zum Themengebiet Product Information Management ist eine Fülle an Begrifflichkeiten gebräuchlich, die oftmals synonym oder in ähnlicher Bedeutung verwendet werden. Gründe für die Begriffsvielfalt sind unter anderem die zeitliche Weiterentwicklung der Systeme (z.B. Erweiterung der Funktionen) und die unterschiedlichen Marketingstrategien der Softwarehersteller.[18]
Für die Unternehmen ist es schwierig die Bezeichnungen richtig einzuordnen, als auch die Unterschiede zu erkennen.
Im Bereich PIM existieren noch eine Vielzahl von weiteren Begrifflichkeiten, die im Folgenden prägnant erläutert und gegebenenfalls korrekt in den Zusammenhang gebracht werden.[19]
Produktdatenmanagement – PDM / Product Data Management
Der Begriff PDM hat sich aus dem Engineering Data Management (EDM) entwickelt. PDM fungiert als Schnittstelle zwischen technischer und kommerzieller Informationsverarbeitung, d.h. um die zweckmäßige Verwaltung von entwicklungsrelevanten Produktdaten und die Koordinierung von Abläufen, die sich auf die Produktfertigung beziehen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Daten, welche die Struktur des Produktes beschreiben. Der traditionelle PDM-Ansatz ist ausschließlich auf den Entwicklungsbereich beschränkt.
Der Begriff PDM wird hauptsächlich im Bereich von Computer Aided Design (CAD) verwendet. Unter CAD versteht man die rechnergestützte Entwicklung und Konstruktion von Produkten und Anlagen. [20]
Bereits in den 80er Jahren begann die ursprüngliche Entwicklung in diesem Gebiet, als in großem Umfang CAD-Systeme auf den Markt kamen. Es wurden Systeme entwickelt, die eine strukturierte Verwaltung von CAD-Daten zuließ, wie die Verwaltung der CAD-Modelle als auch die zahlreichen anderen digitalen Informationen. Eine sinnvolle Verwaltung von allgemeinen Produktinformationen ist in solchen Systemen eher die Ausnahme, da die Ausrichtung dieser Systemwelt im Gegensatz zum PIM eher intern beziehungsweise entwicklungsseitig getrieben ist.[21]
Product Content Management – PCM
Der Ausdruck PCM wird ebenfalls synonym zum Begriff PIM verwendet. PCM wird jedoch überwiegend im englischen und französischen Sprachraum verwendet. Definieren kann man PCM als eine Datenbankanwendung, welche die Produktdaten zentralisiert, synchronisiert, anreichert und den Ausgabemedien zur Verfügung stellt. [22]
Hier nimmt vor allem die externe Produktkommunikation einen hohen Stellenwert ein, wie beispielsweise die spezifische Ansprache der A-Kunden mittels speziellen Marketingprogrammen.
Product Resource Management – PRM
Diese Bezeichnung wird nur noch von vereinzelten Software-Anbietern im PIM Umfeld synonym zum Begriff Product Information Management verwendet. Wie PCM wird auch PRM vor allem im englischen und französischen Sprachraum genutzt.
Bezüglich der begrifflichen Nähe zum ERP-Bereich und der begrifflichen Doppelverwendung zu Partner Relationship Management wird sich diese Bezeichnung wohl eher nicht durchsetzen.
Product Lifecycle Management – PLM
PLM versteht man eher als einen Organisations- und Managementansatz und weniger als eine IT-Technologie. Die konsequente Fortführung der Integration aller im Produktlebenszyklus entstehenden Daten - von der ersten Idee, über die Produktentwicklung, Produktionsaufbau, Produktänderungen, Instandhaltungsmaßnahmen - führte zum Begriff Product Lifecyle Management.[23]
Ziele dieses Organisations- und Managementansatzes sind vor allem kürzere Innovationszyklen, Möglichkeiten zur raschen Reaktion bei Marktveränderungen und besonders Rationalisierungseffekte und Kostenreduktionen durch optimierte Prozesse. [24]
Im Gegensatz zum PLM konzentriert sich die PDM-Funktionalität auf die Konstruktion und Entwicklung. Kernfunktionen sind Stücklistenverwaltung, Dokumentenverwaltung, Statusnetze, Änderungs- und Freigabewesen. PLM hingegen berücksichtigt auch nachgelagerte Phasen im Produktlebenszyklus. Neben den PDM-Kernfunktionen werden auch andere Komponenten integriert, wie zum Beispiel die Gebiete des Supply Chain Managements (SCM) und des Customer Relationship Managements (CRM).[25]
Media Asset Management – MAM
MAM beschreibt die Verwaltung von multimedialen, unstrukturierten Objekten wie Bilder, Grafiken, Rich-Media-Daten (Audio, Video usw.) oder Präsentationen als auch strukturierte Metainformationen, sprich Daten über Daten. Strukturierte Metainformationen sind beispielsweise Informationen zu Autor, Urheberrechten, Erstelldatum, Formatierungsinformationen, Inhaltsbeschreibungen oder Informationen zum Farbmanagement. Dieser Begriff findet sich vor allem in der Medienindustrie und ist nicht PIM spezifisch.
Engineering Data Management – EDM
Engineering Data Management bezeichnet die ganzheitliche, strukturierte und konsistente Verwaltung aller Daten und Prozesse, die bei der Entwicklung neuer oder der Modifizierung bestehender Produkte über den gesamten Produktlebenszyklus generiert, benötigt und weitergeleitet werden müssen. [26]
EDM berührt unter anderem das Product Data Management, das Workflow Management, das elektronische Dokumentenmanagement, das Scannen und Archivieren, Client-Server-Lösungen und PPS-Systeme.[27]
Cross Media Publishing – CMP
Cross Media Publishing (in der IT auch Database-Publishing oder Single-Source-Publishing genannt) ist ein Begriff, der ursprünglich in der Druckbranche geprägt wurde und den parallelen Einsatz unterschiedlicher Werbemedien bezeichnet. Allgemein gesprochen versteht man unter CMP das möglichst zeitgleiche Veröffentlichen in verschiedene Medien, wie z.B. Web- oder Printmedien. In der IT bezeichnet der Begriff eine Technologie, welche die parallele Publikation von Inhalten in mehreren Medien automatisiert. Damit steht CMP zwar an einer anderen Stelle der Content-Wertschöpfungskette als MAM oder PIM, welche die Verwaltung von Inhalten betreffen, gleichzeitig jedoch in einem engen Zusammenhang mit diesen stehen.
CMP beschreibt zunächst den Einsatz verschiedener synergetisch wirksamer Medien (TV, Radio, Print, Web), des Weiteren bezieht sich CMP auf die einzelnen Medienbausteine wie Text, Bild, Grafik, Audio- oder Videodateien. Jeder optimierten Publikation von Inhalten muss eine systematische Verwaltung und Strukturierung vorausgehen. Deswegen wird der Vorgang des CMP oftmals als zweistufiger Prozess demonstriert. In solchen Prozessen bildet das Content Management die erste Stufe, während die zweite Stufe den eigentlichen Publikationsprozess beinhaltet.[28] Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Time-to-Market und der Verkürzung der Marktzyklen technischer Produkte wird es notwendig, Produktpublikationen reibungslos zu erstellen und zügig auf den Markt zu bringen. Weiterhin erfordert die technische Vielfalt der Produkte und die verschiedenen Anforderungen von internationalen Märkten und Zielgruppen eine kundenbezogene Differenzierung von Sortimenten und inhaltlicher wie auch sprachlicher Gestaltung von Publikationen. Ebenso gilt es, die gedruckten Medien anlässlich den Marktanforderungen um neue Medien wie Onlinekataloge im Internet, Produktkataloge auf CD-ROM oder auch elektronische Produktkataloge für Marktplätze und Beschaffungssysteme zu vervollständigen.[29] Cross Media Publishing ist im Bereich des Product Information Managements als Instrument zur Unterstützung einer effizienten Produktkommunikation zu verstehen.
3.1.3 Begriffe im engen Zusammenhang zu PIM
Document Management System – DMS
Ein Dokumentenmanagement umfasst den gezielten Umgang mit allen geschäftsrelevanten Dokumenten aller Kommunikationskanäle. Es verwaltet sowohl elektronisch als auch nicht elektronisch erzeugte Dokumente.
Abgrenzung:
Wissensmanagement fokussiert den Austausch von Erfahrungen, Best-Practices und sonstigem Wissen innerhalb des Unternehmens.
Content Management legt seinen Schwerpunkt auf die Erstellung von Inhalten und die Ausgabe in verschiedene Medien.
Enterprise Content Management fasst unterschiedliche Aspekte von Dokumenten- und Content Management zusammen. [30]
Ein DMS muss folgende Ansprüche erfüllen:
Zusammenführung von Dokumenten aus verschiedenen Quellen.
Schnittstellen zu den Ressourcen eines Unternehmens.
Abbildung der Geschäftsprozesse im Sinne des Workflows („Arbeitsfluss“).
Im Dokumentenmanagement werden verschiedene Arten von Dokumenten unterschieden: Behördenakten, technische Zeichnungen, Bibliotheken und sonstige Unterlagen (z.B. Auftragsbestätigung, Bestellung, Geschäftsbriefe, Mails, Faxe, Lieferavis etc.).
Nutzen eines DMS:
Schneller Überblick und zentrale Sicht auf alle gesammelten Informationen.
Dokumente können nicht mehr übersehen werden oder verschwinden.
Der Informationsaustausch zwischen Mitarbeitern und Abteilungen wird gefördert.
Bei allen Dokumentenarten geht es vor allem um die Verwaltung und das Wiederauffinden der Daten. [31]
Content Management System – CMS
Ein CMS bildet eine Schnittstelle zwischen Anwender und Internetpräsentation. Es ermöglicht das Verwalten und Strukturieren von digitalen Inhalten wie Texten, Bildern, Musik- oder Videodaten.
Ein CMS unterstützt sowohl die Erstellung, Verwaltung, Bereitstellung und Kontrolle als auch die Individualisierung von Inhalten (Content).
Der Content steht im Blickpunkt des Unternehmens und nicht die Verwaltung von Produktinformationen. Mit Content wird der Inhalt bezeichnet, der sich dem Betrachter auf einem Informationsträger optisch repräsentiert, d.h. Beiträge, Informationen etc., die über das Web abgerufen werden können.
Grundlegendes Prinzip von CMS:
Trennung von den Inhalten eines Dokuments und seiner Gestaltung.
Gestaltungsvorlagen (Templates) und redaktionelle Informationen (Artikel, Dateien) als Datenbestand.
Die Abgrenzung von Content Management Systemen zu verwandten Produkten wie Portal- oder Web Content Management Systemen (WCMS) ist schwierig, da die Übergänge fließend sind. Die Begriffe WCMS und CMS werden oft synonym verwendet, obwohl ein CMS auch über die reine Webseitenverwaltung hinausgehen kann und zum Beispiel gerne für den Aufbau von Intranets eingesetzt wird.[32]
Abgrenzung zwischen PIM und CMS:
PIM als der jüngere Software- und Anbietermarkt besticht durch seine hohe Ausrichtung an der Medienneutralität von Inhalten, d.h. das PIM bildet die Grundlage für weitere Ausgabesysteme (CMP).
CMS-Systeme hingegen kommen vielfach aus der Zeit der reinen Webintegration, d.h. der Schwerpunkt dieser Systeme liegt vor allem beim Verwalten von unstrukturierten Informationen (Content), welche die Unternehmen i.d.R. über das Netz in verschiedene Formen publizieren möchte.[33]
Enterprise Content Management – ECM
ECM beinhaltet sämtliche Technologien und Werkzeuge zur Erfassung, Verwaltung, Speicherung, Archivierung und Bereitstellung von Content und Dokumenten zur Unterstützung von organisatorischen Abläufen im Unternehmen.
ECM ist eine Basistechnologie von eBusiness zur Bereitstellung der benötigten Informationen und Steuerung der Prozesse. [34]
Zum Enterprise Content Management zählen die unterschiedlichsten Technologien wie:
Web Content Management
Workflow
Elektronische Archivierung
Dokumentenmanagement
Business Process Management
Product Information Management
ECM ist vielmehr ein Überbegriff und beschreibt sowohl Produkte und Lösungen als auch einen gesamten Markt und eine Branche.[35]
Nachfolgend wird ein Überblick über die verschiedenen Systeme gegeben sowie deren Besonderheiten und Unterschiede zueinander.
Abb. 5: Systemwelten im Überblick.[36]
3.1.4 Abgrenzung zum Themenumfeld des PIM
Warenwirtschaftssystem – WWS
Um die Bedeutsamkeit von Warenwirtschaftssystemen zu erläutern, ist es vorab sinnvoll, den Begriff der Warenwirtschaft zu definieren.
„Unter Warenwirtschaft wird jener Funktionsbereich der Unternehmung verstanden, der die Beschaffung, die Lagerhaltung und die Verteilung des zur Leistungserstellung notwendigen Materials umfasst.“[37]
Die Warenwirtschaft ist die Verwaltung sowie die zeitliche, mengenmäßige und räumliche Planung und Steuerung der Material-, oder Produktbewegungen innerhalb eines Unternehmens und zwischen dem Unternehmen und seiner Umwelt. Sie koordiniert den Warenfluss zwischen Lieferanten, Kunden und dem Lager.[38]
Ein Warenwirtschaftssystem (WWS) organisiert den Warenfluss eines Unternehmens.
Die zu verwaltenden Bereiche sind beispielsweise:
Der Einkauf (Bestellung, Bestellvorschlagsermittlung),
die Lagerhaltung (Bestandsführung, Mindestbestand) und
der Verkauf (Angebot, Auftrag, Lieferschein, Rechnung).
Weitere mögliche Bereiche eines WWS:
Verwaltung von Verkaufsfilialen,
Kassenschnittstellen für den Direktverkauf und
statistische Auswertungen der Daten aus dem Warenfluss.[39]
Enterprise Resource Planning – ERP
Als ERP - oder auch Enterprise Resource Planning - kann die sorgfältige Planung der Ressourcen eines Unternehmens wie Kapital, Betriebsmittel und Personal für einen effizienten Betriebsablauf verstanden werden.[40]
Als eine explizitere Definition soll im Folgenden unter einem ERP-System ein Informationssystem verstanden werden, das Geschäftsprozesse und Geschäftsregeln sowohl innerhalb der Hauptfunktionsbereiche eines Unternehmens als auch über die Bereiche hinweg abbildet und teilweise oder ganz automatisiert.[41]
ERP IT-Systeme stehen für die Systemintegration der gesamten finanz- und warenwirtschaftlich orientierten Wertschöpfungskette. Dabei enthält es alle Teilprozesse von der strategischen und operationalen Planung über Herstellung, Distribution bis zur Steuerung von Auftragsabwicklung und Bestandsmanagement. Ein derartiges System verbindet vor allem Informationen über Finanzen, personelle Ressourcen, Produktion, Vertrieb und Einkauf. [42]
Nachfolgende Eigenschaften zeichnen ERP-Systeme aus:
Integration aller Funktionen, Prozesse und Daten eines Unternehmens durch eine gemeinsame Datenbank sowie eine einheitliche Benutzeroberfläche.
Anpassbar an die meisten Domänen.
Modulares Design.[43]
An eine ERP-Software kann je nach Wirtschaftszweig unterschiedliche Anforderungen gestellt werden. Aufgrund dessen haben in diesem Bereich führende Softwareanbieter branchenspezifische Lösungen entwickelt.
Folgende ERP-Systeme haben sich auf dem Markt etabliert:
SAP/R3
Navision
Oracle
Ebenso wie das Warenwirtschaftssystem (WWS), ist das ERP eher prozessorientiert. Die prozessorientierte Ausrichtung hat zur Folge, dass sie für die Aufgabe des Product Information Managements nicht geeignet sind. Allerdings werden durch ERP-Anbieter Lösungen in diesem Gebiet installiert. Diese werden jedoch den Anforderungen an ein PIM-System oftmals nicht gerecht.[44]
An den Unterschieden zwischen PIM und ERP wir in der nachfolgenden Abbildung ersichtlich, wo die Stärken und Schwächen der jeweiligen Systeme liegen. Auffallend, dass die Achsen des PIM besonders Anforderungen der Produktkommunikation aufnehmen, wodurch die Kompetenz eines ERP eher schwach erscheint.
Würde man das Diagramm um die Funktionalitäten wie z.B. Produktionssteuerung, Lagerverwaltung, Stücklisten, Finanzen oder Controlling ausweiten, so würde sich das Bild zwar deutlich ändern, die Unterschiede wären jedoch identisch. Denn die genannten Funktionalitäten sind vor allem Schwerpunkte von ERP-Systemen und nicht von PIM-Systemen.
Besonders im Bereich Outputmanagement (Print, Medien) setzen PIM-Systeme ihre Schwerpunkte. Im Bereich der Datenverwaltung ist das ERP für das Stammdatenmanagement verantwortlich, PIM beschränkt sich in diesem Bereich vielmehr auf die Produktdatenverwaltung. Allerdings übernehmen PIM-Systeme vermehrt die Verwaltung von Produktbeziehungen und die Steuerung von mehreren Sprachen, um die Übersichtlichkeit im Sortiment eines Unternehmens sicherzustellen.
Die klassischen Ansätze der ERP-Systeme reichen oftmals nicht mehr aus, um den heutigen Anforderungen im Hinblick auf Verknüpfungen und mehreren Sprachversionen ohne exponentiell steigenden Datenpflegeaufwand gerecht zu werden.[45]
Abb. 7: Die Abgrenzung PIM zu ERP.[46]
Customer Relationship Managenement – CRM
In den letzten Jahren hat sich der Ansatz des Customer Relationship Managements in den Unternehmen fest etabliert. Dabei haben sich im CRM-Konzept zahlreiche vorhandene Gedanken und Ideen unter dem Grundsatz der Kundenorientierung synergetisch vereint.[47]
Für den Begriff Customer Relationship Management liegen keine allgemeingültigen Definitionen vor. Einerseits wird CRM mit Begriffen wie Beziehungsmarketing, Beziehungsmanagement, Kundenbindungsmangement oftmals Synonym verwendet und ausschließlich aus strategischer Sicht betrachtet. Andererseits wird das CRM nur aus Sicht der Informationstechnologie betrachtet und mit CRM-Systemen gleichgesetzt. [48]
Befasst man sich näher mit dem CRM-Begriff, so stellt man fest, dass CRM häufig auf seine technologische Komponente reduziert wird.
Weder eine ausschließliche Fokussierung auf CRM-Systeme noch eine einseitige Konzentration auf eine betriebswirtschaftliche CRM-Konzeption gewährleisten eine erfolgreiche CRM-Umsetzung. Die Potentiale des CRM-Konzepts können nur durch eine aufeinander abgestimmte Ausgestaltung kundenorientierter Strategie und kundenorientierten Informationssystemen ausgeschöpft werden.
Vor diesem Hintergrund folgende Definition:
„CRM ist eine kundenorientierte Unternehmensstrategie, die mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien versucht, auf lange Sicht profitable Kundenbeziehungen durch ganzheitliche und individuelle Marketing-, Vertriebs- und Servicekonzepte aufzubauen und zu festigen.“
Hajo Hippner und Klaus Wilde
CRM beinhaltet zwei zentrale Gestaltungsbereiche:
Das CRM erfordert den Einsatz von integrierten Informationssystemen (CRM-Systeme). Nur die Synchronisation aller Kommunikationskanäle und die Zusammenführung sämtlicher kundenbezogenen Informationen gewährleisten eine umfassende Abbildung des Kunden und folglich eine abgestimmte Kundenansprache.
Des Weiteren steht CRM auch für eine neue kundenorientierte Unternehmensstrategie. Es muss eine Neuausrichtung aller Geschäftsprozesse und Verantwortlichkeiten auf den Kunden hin erfolgen, um erfolgreiches CRM zu betreiben.[49]
„Zielsetzung von CRM ist dabei die Schaffung von Mehrwerten auf Kunden- und Lieferantenseite im Rahmen von Geschäftsbeziehungen.“
Deutscher Direktmarketingverband (DDV)
Möglichkeiten eines CRM:
Befähigen die Unternehmen, die internen Abläufe gezielter auf die Anforderungen und Wünsche der Kunden abzustimmen und dadurch Kosten entlang der Wertschöpfung einzusparen.
Über das CRM-System bekommt der Kunde die Möglichkeit eingeräumt, auf alle für ihn relevanten Informationen zu einem Produkt zuzugreifen.
Das ERP-System bildet die Grundlage für das CRM-System.[50]
Partner Relationship Management – PRM
Partner Relationship Management (PRM) beinhaltet alle Tätigkeiten, die ein Unternehmen ausführt, um die Beziehungen zu den Partnern eines Unternehmens optimal zu gestalten.
Das Konzept des PRM lässt sich direkt aus dem CRM-Gedanken ableiten, da die Mechanismen und Prozesse fast identisch sind. Lediglich die Zielgruppe ist eine andere.[51]
Im Gegensatz zum CRM stehen hier die Beziehungen zu Geschäftspartnern im Mittelpunkt und nicht die Beziehungen zu Kunden.
Durch die Lieferung von Produkten und Dienstleistungen bestehen Verbindungen zwischen Unternehmen und Lieferanten, in Form von Geldströmen und durch den Austausch von Informationen und Technologien. In Abgrenzung zum Product Information Management stellen das CRM und PRM die erforderlichen Informationen zum Kunden und das PIM die erforderlichen Informationen zum Produkt für ein mögliches One to One Marketing zur Verfügung. Das macht deutlich, dass eine Integration und Verknüpfung der Informationseinheiten durchaus sinnvoll und effektiv sein kann.[52]
Die nachfolgende Abbildung zeigt anschaulich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Systeme. Im Anschluss daran, werden wir eine eigene Definition für Product Information Management darlegen.
Abb. 8: Klassifizierung der Systeme. [53]
Unsere Definition für PIM:
„In einem PIM-System werden alle Informationen zu einem Produkt systematisch in einem Warenwirtschafts- und Datenbanksystem gehalten, d.h. die Daten stammen aus einer zentralen Quelle. Sämtliche Produktinformationen stehen somit aktuell, konsistent und vollständig für Mitarbeiter und Kunden zur Verfügung. Im Gegensatz zu einem CMP-System, welches für die Ausgabe der Daten zuständig ist, ist ein PIM-System für die Verwaltung der Daten zuständig“.
3.2 Waren- und Informationsfluss im elektronischen Geschäftsverkehr
In diesem Kapitel sollen die grundlegenden Zusammenhänge zwischen der Warenlieferkette (Supply Chain) und der Wareninformationskette (Information Supply Chain) dargestellt werden. Denn ein PIM ist der übergreifende Ansatz zur strukturierten Erfassung, Anwendung, Sicherung und Übersetzung sämtlicher Informationen und Daten.[54] Es werden die Gestaltungselemente des Supply-Chain-Managements (SCM) erläutert, die Entwicklungsstufen des SCM beschrieben und die Verbindung zur Information Supply Chain aufgezeigt. Zuvor werden die Begrifflichkeiten des Electronic Business näher erläutert und die Vielfalt elektronischer Geschäftsbeziehungen dargestellt.
[...]
[1] Vgl. Kotler, P./Bliemel, F.: Marketing-Management. 10. Aufl., München 2006. S. XXXIII.
[2] Vgl. "http://seward.iwi.unisg.ch/mbe_web.nsf/wwwpubhomepage/webhomepageger" http://seward.iwi.unisg.ch/mbe_web.nsf/wwwpubhomepage/webhomepageger, Stichwort: Globalisierung.
[3] Vgl. Value: Prokom-Report: Der Marktüberblick für Produktkommunikation. Heft 1. Halbjahr 2006. S.21.
[4] Vgl. Value: Prokom-Report: Der Marktüberblick für Produktkommunikation. Heft 1. Halbjahr 2006. S.4.
[5] Vgl. "http://www.competence-site.de/product-information-management.de" http://www.competence-site.de/product-information-management.de, Stichwort: PIM.
[6] Vgl. "http://www.mittelstandsprogramm2007.de" http://www.mittelstandsprogramm2007.de, Stichwort: Mittelstand.
[7] Vgl. "http://www.competence-site.de/product-information-management.de" http://www.competence-site.de/product-information-management.de, Stichwort: Experteninterview mit P. Kastner.
[8] Vgl. IT Mittelstand: IT-Business im Mittelstand. Heft 4/07. S.8.
[9] Vgl. Marketingmappe der XYZ GmbH.
[10] Vgl. Geschäftsbericht 2005 der XYZ GmbH.
[11] Vgl. Value: Prokom-Report: Der Marktüberblick für Produktkommunikation. Heft 1. Halbjahr 2006. S.64.
[12] Vgl. Financial Times Deutschland: Alles am Platz von Jana Galinowski. 12.Juli 2006.
[13] Vgl. Premium Product Manager: Perfekte Produktinformationen für Ihren Erfolg. Marketingmappe Heiler Software 2007. S.1 ff.
[14] Vgl. Financial Times Deutschland: Alles am Platz von Jana Galinowski. 12.Juli 2006
[15] Vgl. Web-Business: CeBIT-Innovationen. Heft März 2005. S.17.
[16] Vgl. "http://ww.e-pro.de" http://ww.e-pro.de, Stichwort: Produktdatenmanagement.
[17] Vgl. Value: Prokom-Report: Der Marktüberblick für Produktkommunikation. Heft 1. Halbjahr 2006. S.46.
[18] Vgl. Prof. Dr.-Ing. Eigner, M.: Vorlesung Product Data Management. Kaiserslautern WS 06/07.
[19] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.9 ff.
[20] Vgl. Wawer, V./Sendler, U.: CAD und PDM: Prozessoptimierung durch Integration. 2. Aufl., München 2005. S. 3 ff.
[21] Vgl. Lucas-Nülle,T.: Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.10.
[22] Vgl. "http://www.incony.de" http://www.incony.de, Stichwort: Product Content Management.
[23] Vgl. Saaksvuori, A./Immonen,A.: Product Lifecycle Management. 2. Aufl., Berlin, Heidelberg, New York 2004. S. 1 ff.
[24] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.10.
[25] Vgl. "http://www.plmportal.de" http://www.plmportal.de, Stichwort: Product Lifecycle Management.
[26] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.11.
[27] Vgl. "http://www.documanager.de" http://www.documanager.de, Stichwort: Engineering Data Management.
[28] Vgl. Content Management Magazin: Business-Optimierung. Heft März 2005. S. 18.
[29] Vgl. Steinbeis-Hochschule Berlin :Cross Media Publishing, Marktstudie 2006. 1. Aufl., Berlin 2006. S.2.
[30] Vgl. "http://www.julitec.de" http://www.julitec.de, Stichwort: Dokumentenmanagement.
[31] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.12.
[32] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.12.
[33] Vgl. Value: Prokom-Report: Der Marktüberblick für Produktkommunikation. Heft 1. Halbjahr 2006. S.47.
[34] Vgl. Altmann, W./Fritz, R./Hinderink, D.: TYPO3. Enterprise Content Management. 2. Aufl., München 2004. S. 5 ff.
[35] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.13.
[36] Vgl. Value: Prokom-Report: Der Marktüberblick für Produktkommunikation. Heft 1. Halbjahr 2006. S.46
[37] Vgl. Thommen, J.P.: Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre. 5. Aufl., Zürich 2000. S.211.
[38] Vgl. Lerchenmüller, M.: Handelsbetriebslehre. 3. Aufl., Ludwigshafen 1998. S. 418.
[39] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.14.
[40] Vgl. Schöttner, J.: Produktdatenmanagement in der Fertigungsindustrie. München/Wien 1999. S.6.
[41] Vgl. "http://vawi74.wi-info.uni-essen.de" http://vawi74.wi-info.uni-essen.de, Stichwort: ERP-Systeme.
[42] Vgl. "http://www.fibumarkt.de/uebersicht/fachinfo/erp-software.html" http://www.fibumarkt.de/uebersicht/fachinfo/erp-software.html, Stichwort: Enterprise Resource Planning.
[43] Vgl. "http://vawi74.wi-info.uni-essen.de" http://vawi74.wi-info.uni-essen.de, Stichwort: ERP-Systeme.
[44] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.14.
[45] Vgl. Value: Prokom-Report: Der Marktüberblick für Produktkommunikation. Heft 1. Halbjahr 2006. S.46 ff.
[46] Vgl. Value: Prokom-Report: Der Marktüberblick für Produktkommunikation. Heft 1. Halbjahr 2006. S.47.
[47] Vgl. Hippner H./Wilde K.: Grundlagen des CRM. Konzepte und Gestaltung. 2. Auflage. Wiesbaden 2006. S. 17.
[48] Vgl. Walser, K.: Integrierte Prozessabwicklung im CRM aus Sicht der Kundenbeziehung. Braunschweig/Wiesbaden 2002. S.61.
[49] Vgl. Hippner H./Wilde K.: Grundlagen des CRM. Konzepte und Gestaltung. 2. Auflage. Wiesbaden 2006.
S.18.
[50] Vgl. "http://vawi74.wi-inf.uni-essen.de" http://vawi74.wi-inf.uni-essen.de, Stichwort: Customer Relationship Management.
[51] Vgl. "http://www.crmmanager.de" www.crmmanager.de, Stichwort: Partner Relationship Management.
[52] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.15.
[53] Vgl. Eigene Erstellung.
[54] Vgl. Lucas-Nülle,T.:Product Information Management in Deutschland. 1. Aufl., Northeim 2005. S.15.
- Quote paper
- Katrin Fischer (Author), 2007, Usability bzw. Umgang mit Produkt- und Kundeninfos, qualitatives Datenprofiling-Interviews in mittelständischen Unternehmen - Product Information Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111158
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