Zur Stellungder Religionin der egenwart
„Zufällige Geschichtswahrheiten können der Beweis von notwendigen Vernunftwahrheiten nie werden.“1 Mit diesen Worten läutet Lessing das Ende der Offenbarungsreligion ein. Und mit den Veröffentlichungen der Fragmente eines Wolffenbüttelschen Ungenannten zwingt er die christlichen Theologen, das Postulat einer göttlichen Offenbarung der Bibel aufzugeben und zur historisch- kritischen Auslegung derselben zu gelangen.
Doch haben die Worte Lessings auch ihre Wirkung erzielt? Auf den ersten Blick sieht es so aus. Die historisch-kritische Exegese hat sich zur Standartmethode der christlichen Theologie entwickelt und der moderne Schriftausleger ist zum Altorientalisten, Philologen und Sozialwissenschaftler geworden, der stets bemüht ist, Ursprung und Entstehung der biblischen Schriften und die Intentionen der Verfasser zu rekonstruieren.
Wirft man jedoch einen Blick auf die systematische Theologie, die eigentlich am weitesten mit der Philosophie verzahnt sein sollte, sucht man vergeblich nach konsequenter Lessingrezeption. Der Dogmatiker steht vor dem Dilemma, die Relativierung der Traditionen durch den Exegeten verhindern oder zumindest abmildern zu müssen.
[...]
1 Lessing – Über den Beweis des Geistes und der Kraft, S.441.
- Citation du texte
- Tobias Breidenmoser (Auteur), 2007, Zur Stellung der Religion in der Gegenwart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110843
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.