Die Gründe für den Bau des Assuan – Hochdammes zeigen zunächst einen typischen kausalen Zusammenhang für viele Länder in ariden Regionen. Wachsende Bevölkerung stellt das Land vor große Probleme. Wirtschaftliche Zugzwänge im internationalen Warenhandel fordern die Industrialisierung des Landes.
Sehr deutlich zeigt sich dies in Ägypten. Bei einer Staatsfläche von ca. 1.000.000 km2 standen 1960 nur 4% davon als landwirtschaftliche Nutzfläche zur Verfügung. Die Bevölkerung hatte sich seit 1940 auf 25 Mio. Einwohner verdoppelt und ein Ende des Bevölkerungswachstums war nicht abzusehen. An die international stattfindende Mechanisierung und Industrialisierung wollte und konnte Ägypten den Anschluss nicht verlieren. Die landwirtschaftliche Anbauflächen mussten also vergrößert werden. Dies ist in Ägypten nur mit einer erhöhten Bereitstellung von Süßwasser zur Bewässerung der Felder möglich. Für den Aufbau einer Industrie und zur Versorgung der wachsenden Bevölkerung musste auch die elektrische Energieversorgung ausgebaut werden.
Der Bau des Assuan – Hochdammes versprach gleich für beide Problemstellungen eine Lösung. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sollten um 20 % erweitert werden können, da ein gleichmäßiges Wasserangebot durch die Talsperre gesichert werden sollte. Durch die Rückhaltung der saisonalen Hochwasser wollte man auch erreichen, dass die Felder vor Überschwemmungen geschützt werden und damit ganzjährig zum Anbau zur Verfügung stehen. Es wurde versprochen, nunmehr drei Ernten im Jahr erzielen zu können. Gleichzeitig wollte man die Möglichkeit schaffen, bewässerungsintensive Sommerkulturen, wie Mais und Reis anbauen zu können. Die Planung sah auch vor, dass der Damm die Hälfte des Bedarfs an elektrischer Energie abdecken soll.
Dass das Thema als komplexer ökologischer Einschnitt jedoch vielschichtiger ist, wurde in der Planung vernachlässigt. Da jetzt größere Flächen zur Verfügung stehen, wurde der Maschineneinsatz möglich, zugleich aber auch zwingend, was weitere Kosten verursachte.
1. Sachanalyse
Die Gründe für den Bau des Assuan – Hochdammes zeigen zunächst einen typischen kausalen Zusammenhang für viele Länder in ariden Regionen. Wachsende Bevölkerung stellt das Land vor große Probleme. Wirtschaftliche Zugzwänge im internationalen Warenhandel fordern die Industrialisierung des Landes.
Sehr deutlich zeigt sich dies in Ägypten. Bei einer Staatsfläche von ca. 1 000 000 km[2] standen 1960 nur 4% davon als landwirtschaftliche Nutzfläche zur Verfügung. Die Bevölkerung hatte sich seit 1940 auf 25 Mio. Einwohner verdoppelt und ein Ende des Bevölkerungswachstums war nicht abzusehen. An die international stattfindende Mechanisierung und Industrialisierung wollte und konnte Ägypten den Anschluss nicht verlieren. Die landwirtschaftliche Anbauflächen mussten also vergrößert werden. Dies ist in Ägypten nur mit einer erhöhten Bereitstellung von Süßwasser zur Bewässerung der Felder möglich. Für den Aufbau einer Industrie und zur Versorgung der wachsenden Bevölkerung musste auch die elektrische Energieversorgung ausgebaut werden.
Der Bau des Assuan – Hochdammes versprach gleich für beide Problemstellungen eine Lösung. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sollten um 20 % erweitert werden können, da ein gleichmäßiges Wasserangebot durch die Talsperre gesichert werden sollte. Durch die Rückhaltung der saisonalen Hochwasser wollte man auch erreichen, dass die Felder vor Überschwemmungen geschützt werden und damit ganzjährig zum Anbau zur Verfügung stehen. Es wurde versprochen, nunmehr drei Ernten im Jahr erzielen zu können. Gleichzeitig wollte man die Möglichkeit schaffen, bewässerungsintensive Sommerkulturen, wie Mais und Reis anbauen zu können. Die Planung sah auch vor, dass der Damm die Hälfte des Bedarfs an elektrischer Energie abdecken soll.
Dass das Thema als komplexer ökologischer Einschnitt jedoch vielschichtiger ist, wurde in der Planung vernachlässigt. Da jetzt größere Flächen zur Verfügung stehen, wurde der Maschineneinsatz möglich, zugleich aber auch zwingend, was weitere Kosten verursachte.
Der fruchtbare Nilschlamm sedimentiert wegen der verlangsamten Fließgeschwindigkeit des Nils bereits im Nasser – See, und steht damit nicht mehr als Düngemittel den bisher zeitweise überfluteten Anbauflächen zur Verfügung. Der nunmehr notwendige Einsatz von Mineraldüngern mit allen ökologischen Konsequenzen verschlingt eine enorme Menge der erzeugten elektrischen Energie. Der Nasser – See verschlammt und hat damit nicht mehr die geplante Kapazität. Gleichzeitig sind größere Probleme aufgetreten, die technischen Anlagen betriebsbereit zu halten. Das stehende Wasser fördert die Ausbreitung der Bilharziose, da die Wirt- Schnecken im Sommer nicht mehr austrocknen. Wegen fehlender Schwebteilchen hat sich die Fließgeschwindigkeit nilabwärts erhöht: verstärkte Erosion ist die Folge. Bei intensiver Bewässerung ohne Drainage (die kostenintensiv nachträglich installiert werden musste) kommt es zu Versalzung und Wurzelfäulnis.
Ob der Assuan – Hochdamm ein Mißerfolg war, ist schwer zu beurteilen. Offensichtlich ist, dass er einschneidende ökologische Auswirkungen für Ägypten hat. Die hohen Erwartungen in die Wirtschaftlichkeit des Dammes wurden durch die Kosten aller Auswirkungen relativiert.
2. Situation der Klasse
Die Klasse 9a der Realschule in Ahrweiler umfasst 23 Schülerinnen und Schüler. Mir ist die Klasse aus eigenständig zu erteilendem Unterricht sowohl im Fach Physik (zweistündig ein Halbjahr), als auch im Fach Erdkunde seit Beginn des Schuljahres 1999/2000 bekannt. Die Klasse ist wegen der Bildung einer weiteren Parallelklasse zu Beginn des Schuljahres verkleinert worden und hat einen neuen Klassenlehrer zugeteilt bekommen. Die Klassengemeinschaft ist insgesamt als gut zu bezeichnen, auch wenn sich eine deutliche interne Gruppenbildung erkennen lässt. Diese orientiert sich weitgehend an der zum Teil stark unterschiedlich fortgeschrittenen persönlichen Entwicklung der einzelnen Schüler. Die pubertierenden Schüler sind an schulischen Dingen nur bedingt interessiert. Insbesondere im derzeit einstündigen Fach Erdkunde fehlt den Schülern mitunter die Motivation, Gelerntes in einen Zusammenhang zu fassen.
Viele Schüler der Klasse wirken sehr ruhig, dies ist jedoch nur bedingt richtig, da einige Schüler sowohl konstruktiv als auch destruktiv in den Vordergrund treten. Christoph S. musste wegen Herzproblemen in medizinische Behandlung, die daraus resultierenden Figurveränderungen bewirken bei ihm teils resignatives, teils provokatives Verhalten. Christian K. ist als Person ein umgänglicher Schüler, in der Klasse ist er jedoch nicht in der Lage sich den Kommunikations- und Verhaltensregeln anzupassen. Für ihn sind derzeit psychologische Beratungen vorgesehen.
Das Leistungsniveau ist durchschnittlich, wegen des positiven Sozialklimas ist die Klasse aber in der Lage, auch konzentriert miteinander zu arbeiten. Zu den Leistungsträgern zählen Hans X., Sonja T. und Lukas N. und Christian L.
Für das Stundenthema von Bedeutung ist auch, dass ein Schüler, Hedi (D.), Tunesier ist. Dies ermöglicht einen passenden geographischen Bezug zum gewählten Raum.
3. Didaktische Analyse
3.1. Lernvoraussetzungen
Zu Beginn des Schuljahres hatten die Schüler noch das Thema „Die Kraft des Wassers“ aus Klasse 8 nachzuholen. Grundlegende Verschmutzungsarten der Umwelt wie die des Wassers, des Bodens und der Luft sind den Schülern bekannt. Den Schülern sind Ernährungsprobleme bei wachsender Bevölkerung in ariden Regionen bekannt. Behandelt wurden im Vorfeld die Bewässerungsmethoden und –möglichkeiten, sowie die mitunter auftauchenden Schwierigkeiten der jeweiligen technischen Ausführung.
3.2 Einbettung in die Unterrichtsreihe
Die Auswirkungen eines technischen Großprojektes wie dem Assuan – Staudamm sind der Abschluss der Reihe Veränderung des Raumes infolge Bewässerung.
Die Reihe sah folgenden Stundenablauf vor:
1. Vom Naturraum zum Kulturraum
2. Bedürfnisse einer wachsenden Bevölkerung
3. Probleme und Lösungen landwirtschaftlicher Expansion
4. Bewässerungsmethoden in Ägypten
5. Fluch und Segen des Assuan – Staudammes
3.3 Didaktische Reduktion
Laut Lehrplan ist die „Veränderung von Räumen durch den Menschen“ das Thema des Erdkundeunterrichtes in Klasse 9.[1] Die stets wachsende Weltbevölkerung mit ihren Ansprüchen zwingt die Menschen, den Naturraum immer stärker zu prägen und zu verändern. Ein existenzielles Problem, das mit den steigenden Einwohnerzahlen eines Landes einher geht, ist die Lebensmittelversorgung, insbesondere wenn man versucht, Importe möglichst gering zu halten. In ariden Ländern beispielsweise sind natürliche landwirtschaftliche Anbauflächen nur begrenzt vorhanden. Um weitere Flächen zu erschließen, muss man den Raum z. T. stark verändern und sich dabei auch Gedanken über die mitunter weitreichenden Konsequenzen machen. Das vorliegende Stundenthema „Fluch und Segen des Assuan – Staudamms“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass technische Lösungsansätze zum Bewältigen des Wassermangels weitreichende Konsequenzen verschiedenster Art mit sich bringen können. Die Gründe für den Bau des Dammes und die Auswirkungen können nicht komplett erörtert werden. Es soll genügen, wesentliche Argumente für und gegen den Damm zu erörtern und die Schüler eine eigene Meinung über den Staudamm bilden zu lassen.
3.4 Schwerpunktsetzung
Eine zunächst einfach erscheinende Umgestaltung eines Naturraumes kann erhebliche Auswirkungen haben. Eine umfassende Vorüberlegung muss solchen Planungsentscheidungen vorausgehen. Am Beispiel des Assuan – Staudammes kann man auch deutlich die Folgen für Naturraum und Mensch erkennen. An dem Beispiel wird auch deutlich, dass Vorüberlegungen sehr gründlich durchgeführt werden müssen.
3.5 Bedeutung des Themas für die Schüler
Mit Raumveränderungen kleinerer Art sind die Schüler tagtäglich konfrontiert, ohne diesen große Bedeutung beizumessen. Ein technisches Großprojekt zeigt beispielhaft starke und einschneidende Konsequenzen und dabei exemplarisch die Notwendigkeit, über Umwelt- und Raumbelange nachzudenken.
Eine Wassersperre in der Nähe hätte den Schülern möglicherweise einen stärkeren Alltagsbezug vermittelt, in der Umgebung von Ahrweiler sind aber keine gravierenden Raumveränderungen dieser Art vorhanden. Der Assuan – Staudamm zeigt den Schülern sehr deutlich die Notwendigkeit (Wasserversorgung + Energiegewinnung) eines solchen Projektes auf. Gleichzeitig sind die auftauchenden Probleme dieses Projektes so gravierend, dass den Schülern die Einsicht in den Landschaftsschutz deutlich werden soll. Dies ist auch in 9.1.3[2] des Lehrplans gefordert. Nicht ganz abwegig ist der gewählte Ort auch deshalb, da ein Nordafrikanischer Schüler in der Klasse ist (Hedi D.).
3.6. Lernziele
Groblernziel:
Die Schüler sollen die Auswirkungen des Baus des Assuan – Staudammes erkennen und zu einer solche Raumveränderung Stellung beziehen können.
Feinlernziele:
Die Schüler sollen:
- eine Möglichkeit zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen in ariden Regionen nennen.
- Argumente für und gegen den Bau des Assuandammes aufstellen.
- die Auswirkungen auf den Raum beschreiben.
- sich in die für die Menschen entstandenen Probleme einfühlen.
- zu einem solchen Projekt Diskussionsbeiträge formulieren.
Erwartete Lernschwierigkeiten
Da die 8. Klassen im vergangenen Schuljahr im Fach Erdkunde nur in einem Halbjahr unterrichtet wurden ist der Zusammenhang zwischen raumprägenden Vorgängen in der Natur und deren Bedeutung für den Menschen den Schülern nicht immer präsent. Es könnte daher sein, dass die Schüler die jeweiligen Ergebnisse der Erarbeitung nur isoliert, nicht aber im Zusammenhang werten. Daher möchte ich auf eine Stellungnahme der Schüler Wert legen, die das gesamte Stundenthema reflektiert.
4. Methodische Planung
Da der Bau eines Staudammes den Schülern nicht direkt als Lernmotivation dient, soll über mehr oder weniger bekannte Lebensmittel ein Bezug zur Notwendigkeit der Ernährung, insbesondere bei wachsender Bevölkerung vermittelt werden. Da die Schüler in den vorausgehenden Stunden mit Bewässerung und Landwirtschaft in ariden Gebieten konfrontiert wurden, sollten sie schnell das Ausgangsniveau der Stunde finden, die notwendige Wasserbereitstellung in Ägypten. Die Sequenz aus dem Film „Der Assuanstaudamm und seine Folgen“ fasst dieses audiovisuell zusammen. Sie dient auch dazu, dass die Schüler eine bessere Vorstellung der Thematik erfahren. Um das Niveau zu sichern, werden die Gründe für den Staudammbau schriftlich festgehalten. Da die Konsequenzen des Projektes vielfältig, werden diese in arbeitsteiliger Gruppenarbeit erarbeitet und vorgestellt. In allen zur Verfügung stehenden Materialien sollen die Schüler einen Zusammenhang zwischen dem Staudamm und den Konsequenzen für Mensch und Raum erkennen. Dabei sollen die Schüler versuchen, ihre Aussagen in einen kausalen Zusammenhang zu bringen. Der schriftlichen Festigung schließt sich eine Stellungnahme zum Staudamm an. Die Schüler sollen dazu gebracht werden, das Erarbeitete im Zusammenhang zu überdenken und Meinung zu vertreten.
5.Geplanter Unterrichtsverlauf
Fluch und Segen des Assuanstaudammes
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
6.Geplantes Tafelbild
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] Lehrplan, Erdkunde Klasse 9, S. 49
[2] Lehrplan, Erdkunde Klasse 9, S. 51
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- Olove Gerbi (Autor), 2007, EK Grossstaudämme, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110676
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