„[...] Um zu lernen, was zu lernen ist, scheint mir kein Alter zu fortgeschritten zu sein. Denn, wenn es auch angemessener ist, dass Greise lehren als lernen, ist es doch (nicht weniger) angemessen, dass sie lernen, als das nicht zu kennen, was sie lehren.“
Diese Worte stammen aus dem Zitatenschatz des wohl bedeutendsten Kirchenvaters der Antike: dem Heiligen Augustinus von Hippo. Er gilt als einer der größten Lehrmeister; nicht nur des Christentums, sondern auch der weltlichen Wissenschaften. Lange Jahre seines Lebens übte er Lehrtätigkeiten in Schulen und Universitäten auf verschiedenen Kontinenten aus und schien dabei nie zu vergessen, bis ins hohe Alter hinein, selbst zu lernen. Doch auch der gebildetste und allwissendste Lehrer muss zunächst selbst als Schüler beginnen.
Um das zu vertiefen, wird daher im Folgenden näher auf die Erziehung und Bildung im Römischen Reich der Kaiserzeit, insbesondere Nordafrika eingegangen. Es sollen die frühen Jahre Augustins und seine Rolle als Schüler und Student im römischen Bildungssystem herausgearbeitet und untersucht werden. Neben einer Übersichtsdarstellung des antiken Bildungswesens soll, mithilfe seiner persönlichen Schilderungen aus den Confessiones, dargestellt werden, inwieweit Augustins häusliche und schulische Erziehung auf dieses System übertragbar war.
Im Allgemeinen ist der Stand der wissenschaftlichen Forschung bezüglich Augustinus sehr hoch. Allerdings bezieht sich dies vor allem auf die theologische und philosophische Wissenschaft. Die Literatur beschränkt sich hauptsächlich auf sein Wirken als Geistlicher; weniger auf seine früheren Jahre. Doch unter Voraussetzung eines umfassenden Forschungsstandes zur antiken Bildung und Erziehung soll der Schwerpunkt nun auf diesen von der Wissenschaft weniger betrachteten Aspekt in Augustinus’ Leben gerichtet werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Confessiones als autobiographische Quelle
3. Gesamtbiographie des Hl. Augustinus
4. Erziehung und Bildung in den Confessiones
4.1. Zu Hause
4.1.1. Die Rolle des Vaters
4.1.2. Die Rolle der Mutter
4.2. Schulbildung
4.2.1. Der Elementarunterricht
4.2.2. Der Grammatikunterricht
4.2.3. Das Rhetorikstudium
5. Schlussfolgerung
6. Bibliographie
6.1. Quellen
6.2. Literatur
7. Anhang
1. Einleitung
„[...] Um zu lernen, was zu lernen ist, scheint mir kein Alter zu fortgeschritten zu sein. Denn, wenn es auch angemessener ist, dass Greise lehren als lernen, ist es doch (nicht weniger) angemessen, dass sie lernen, als das nicht zu kennen, was sie lehren.“ [1]
Diese Worte stammen aus dem Zitatenschatz des wohl bedeutendsten Kirchenvaters der Antike: dem Heiligen Augustinus von Hippo. Er gilt als einer der größten Lehrmeister; nicht nur des Christentums, sondern auch der weltlichen Wissenschaften. Lange Jahre seines Lebens übte er Lehrtätigkeiten in Schulen und Universitäten auf verschiedenen Kontinenten aus und schien dabei nie zu vergessen, bis ins hohe Alter hinein, selbst zu lernen. Doch auch der gebildetste und allwissendste Lehrer muss zunächst selbst als Schüler beginnen.
Um das zu vertiefen, wird daher im Folgenden näher auf die Erziehung und Bildung im Römischen Reich der Kaiserzeit, insbesondere Nordafrika eingegangen. Es sollen die frühen Jahre Augustins und seine Rolle als Schüler und Student im römischen Bildungssystem herausgearbeitet und untersucht werden. Neben einer Übersichtsdarstellung des antiken Bildungswesens soll, mithilfe seiner persönlichen Schilderungen aus den Confessiones, dargestellt werden, inwieweit Augustins häusliche und schulische Erziehung auf dieses System übertragbar war.
Im Allgemeinen ist der Stand der wissenschaftlichen Forschung bezüglich Augustinus sehr hoch. Allerdings bezieht sich dies vor allem auf die theologische und philosophische Wissenschaft. Die Literatur beschränkt sich hauptsächlich auf sein Wirken als Geistlicher; weniger auf seine früheren Jahre. Doch unter Voraussetzung eines umfassenden Forschungsstandes zur antiken Bildung und Erziehung soll der Schwerpunkt nun auf diesen von der Wissenschaft weniger betrachteten Aspekt in Augustinus’ Leben gerichtet werden.
2. Die Confessiones als autobiographische Quelle
Das wohl bekannteste Werk Augustins, die Confessiones, verfasste dieser in den Jahren 397 bis 401 während seiner Bischofstätigkeit in Hippo[2]. Es wird heutzutage als das autobiographische Werk über Augustinus betrachtet. Er beschrieb darin detailliert die Zeit von seiner Geburt im Jahre 354 bis zu seiner Bekehrung im Jahre 386. Allerdings darf der autobiographische Wert nicht einseitig gemessen werden. Wie Augustinus selbst in seinen Retractationes [3] berichtete, hat er die Confessiones nicht für den Zweck verfasst, sein Leben einer an ihm interessierten Leserschaft zu hinterlassen[4]. Man muss davon ausgehen, dass Augustinus beim Verfassen dieses Werkes stark unter dem Einfluss seiner von ihm neu geprägten Gnadenlehre stand[5]. Von diesem Gesichtspunkt aus lässt sich die Absicht Augustins, ein solches Werk zu verfassen, erklären.
Man beginnt am besten damit, die Terminologie des Titels zu erfassen. Der Begriff confessio (Pl. confessiones) stammt von dem lateinischen Verb confiteri, was soviel wie „beichten, bekennen“ bedeutet[6]. Tatsächlich heißt dies im nichtchristlichen Sprachgebrauch ein reuiges Eingestehen von Schuld, das die Scham des sog. confessor bezüglich seiner Tat ausdrücken soll.
Bei Augustinus hatte der Begriff des Bekennens (von Sünde) hingegen einen anderen Sinn: er beichtete, ohne damit schonungslose Selbstqual zu üben, sondern drückte dabei eine Würde und Größe aus, die ihn völlig über jeder Schuld stehen ließ. Er berichtete zwar ohne zu beschönigen und sich zu entschuldigen über die Sünden seines vergangenen Lebens, doch wendete er diese Bekenntnisse in einen positiven Sinn. Indem er verdeutlichte, dass durch die Gnade Gottes seine Sünden bereits vergeben waren, erzielte er einen anderen Zweck. Nicht die Bloßstellung seiner selbst angesichts seines sündigen Verhaltens, sondern die Gnade Gottes sollte hier lobpreisend herausgehoben werden[7]. In diesem Zusammenhang lässt sich weiterhin erkennen, dass die Confessiones sich nicht an einen Leser wenden, sondern im Stil des „Ich-Erzählens“ ausschließlich an Gott gerichtet sind. Fuhrer spricht sogar von einem Dialog mit Gott, in den Augustinus Zitate aus der Bibel im wahrsten Sinne des Wortes als „(Ant)-Wort Gottes“ einfügte[8]. Die Leser dieses Werkes sollen nicht angesprochen werden, vielmehr sollen sie durch die Verschriftlichung Augustins Weg zu Gott nachvollziehen und seinem Beispiel folgen. Zimmermann fasst die Frage nach dem autobiographischen Wert der Confessiones folgendermaßen zusammen: „Endziel ist der Lobpreis Gottes, [...] Mittel ist die autobiographische Reflexion [...].“[9]
Dieses Ergebnis wirft konsequenterweise die Frage nach der historischen Authentizität der Confessiones auf. Als Beispiel sei seine Bekehrung genannt. Augustinus gab diese folgendermaßen wieder:
„Ich aber warf mich, weiß nicht wie, unter einen Feigenbaum zur Erde und ließ den Tränen freien Lauf. [...] Und sieh, da höre ich vom Nachbarhause her in singendem Tonfall, ich weiß nicht, ob eines Knaben oder eines Mädchen Stimme, die immer wieder sagt: ‚Nimm und lies, nimm und lies!’. Sogleich wandelte sich meine Miene, und angestrengt dachte ich nach, ob wohl Kinder bei irgendeinem Spiel so zu singen pflegten, doch konnte ich mich nicht entsinnen, dergleichen je vernommen zu haben. Da ward der Tränen Fluß zurückgedrängt, ich stand auf und konnte mir’s nicht anders erklären, als daß ich den göttlichen Befehl empfangen habe, die Schrift aufzuschlagen und die erste Stelle zu lesen, auf die meine Blicke träfen.“ [10]
Gerade an dieser Stelle stoßen sich verschiedene Interpretationen. Aus der theologischen Sicht eines gläubigen Christen mag dieser Vorgang durchaus stattgefunden haben. Es erscheint, angesichts eines festen Glaubens an Gott, wirklich, dass Augustinus in der Tat die Stimme Gottes als Aufforderung zur Bekehrung vernommen habe[11].
Die wissenschaftliche Forschung hingegen hat sich mit anderen Erklärungsversuchen auseinandergesetzt. Möglich ist ebenfalls, dass, obwohl Augustinus in der Nähe keine Kinder erblicken konnte, diese sich dennoch in naher Entfernung befunden hatten und beim Spiel oder Unterricht diese Worte so laut riefen, dass Augustinus sie hörte. Weiterhin war der Ausdruck „Nimm und lies“ (lat. tolle lege) eine bekannte Wendung aus der christlichen Missionsarbeit, bei der der Missionar den zu Bekehrenden aufforderte, die Bibel zu „nehmen“ und zu „lesen“. Augustinus war dieser Begriff durchaus vertraut und möglicherweise kreiste dieser angesichts seiner psychischen Verwirrung neben vielen anderen (visionären) Vorstellungen durch seine Gedanken[12].
Ob die Confessiones an allen Stellen die historische Realität wiedergeben, ist nicht zu beweisen. Trotzdem liefern sie einen umfassenden Beitrag zur Biographie Augustins und lassen an vielen Punkten tiefer Einsicht in die Verhältnisse der römischen Kaiserzeit nehmen. Für diese Arbeit dienen die Confessiones als ein wertvoller Schatz an Information. Durch Ausklammern des theologischen Aspekts und gezielter Auswahl historischer Fakten sollen die Confessiones im Folgenden die maßgebliche Quelle zur Behandlung der frühen Jahre Augustins darstellen.
3. Gesamtbiographie des Hl. Augustinus
Im folgenden Kapitel soll vor allem auf den Lebensabschnitt Augustins, der in dieser Arbeit nicht näher behandelt wird, eingegangen werden. Es handelt sich hierbei um die Zeit nach seinem Studium bis zu seinem Tod.
Augustinus wurde am 13. November 354[13] im nordafrikanischen Thagaste (Souk Ahras; heutiges Algerien) geboren. Sein Vater, ein römischer Beamter, konnte der Familie (Augustinus, seinem Bruder und seiner Schwester[14] ) aufgrund seines Amtes als curialis zwar keinen aufwendigen Lebensstil, aber dennoch gesicherten Unterhalt gewährleisten. Die Mutter Monica[15] war überzeugte Christin; jedoch so wie auch der Vater von geringem Bildungsstand. Trotzdem spielte sie eine wichtige Rolle in Augustinus’ Leben. Bis zu ihrem Tod 387 in Ostia war die Beziehung zwischen ihr und ihrem Sohn von ebenso großer Distanz wie Nähe geprägt. Als Augustinus sich während seines Studiums in Karthago, angeregt durch die Lektüre Ciceros Hortensius 373 auf die Suche nach der „Weisheit“ machte und diese nach einigen missglückten Versuchen, wie z.B. dem Bibelstudium, nicht fand, führte ihn dieser Weg in die Fänge einer in Nordafrika weit verbreiteten christlichen Sekte, den Manichäern [16]. Diese Sekte, der Augustinus während seiner neunjährigen Laien-Mitgliedschaft als auditor [17] (dt. Hörer), aber nicht als erwähltes Führungsmitglied angehörte, verursachte die erste starke Entfremdung zu seiner Mutter. Als er versuchte, die streng gläubige Mutter für eine Mitgliedschaft bei den Manichäern zu gewinnen, verbot sie ihm zeitweise sogar das Haus[18]. Nach fast zehn Jahren der Zugehörigkeit, während der er hauptberuflich als Rhetoriklehrer in Karthago arbeitete, beschloss Augustinus, sich vom Elternhaus und der Mutter zu entfernen und zog nach Rom. Innerhalb der nächsten drei Jahre hatte er Lehr- und Professorenstellen in Rom und Mailand inne[19]. Zudem begann er, sich endgültig von den Manichäern zu lösen. Ausschlaggebend war letztlich ein Gespräch mit dem manichäischen Bischof Faustus von Mileve, in dem Augustinus alle Hoffnung auf die Beantwortung seiner Fragen setze, aber schließlich von den Antworten des Bischofs so tief enttäuscht wurde, dass er sich für immer vom Manichäismus entfremdete[20].
In Mailand traf er 386 schließlich den dortigen Bischof, Ambrosius und begann, dessen Predigten zu besuchen. Nicht nur die nähere Bekanntschaft mit Ambrosius, die sich zu entwickeln begann, sondern auch die Lektüre Platons[21] und das Vorbild des Heiligen Antonius sollten schließlich zum endgültigen Umbruch in Augustins bisherigen Leben führen: seiner Bekehrung. Mit der Hilfe Ambrosius’ gelang es Augustinus, deutliche Annäherung an das Christentum zu finden[22]. Ähnlich dem Erlebnis der Lektüre Ciceros, erfuhr Augustinus auch hier eine Bekehrung, allerdings viel intensiver und im „klassischen“ Sinne: er wandte sich in dem bereits geschilderten Konversionserlebnis[23] endgültig dem Christentum zu. Es folgten die Taufe 387 durch Ambrosius und der Rückzug aus der Lehrtätigkeit. Augustinus blieb noch bis zum nächsten Jahr in Rom und kehrte 388 nach dem Tod der Mutter in die Heimatstadt Thagaste zurück.
In den ersten drei Jahren nach seiner Rückkehr gründete er auf dem ihm vererbten Landgut Cassiciacum eine Art monastische Lebensform, indem er sich dort mit Gleichgesinnten zurückzog und ein christlich-asketisch geprägtes Leben führte[24]. Während einer seiner Reisen, aufgrund derer er in Nordafrika rasch Bekanntschaft erlangte, besuchte er im Jahre 391 die Stadt Hippo Regius (Annaba; heutiges Algerien). Als er die Predigt des dort ansässigen Bischof Valerius besuchte, in der jener über den Mangel an christlichen Amtsträgern in Hippo Regius klagte, akklamierten die Gottesdienstbesucher Augustinus spontan zum Priester, woraufhin bald seine Weihe folgte[25].
Bereits zu Beginn seiner Priestertätigkeit wurde Augustinus ein Grundstück in Hippo Regius zur Verfügung gestellt, auf dem er ein Kloster gründete, das die Gläubigen Nordafrikas zum Eintritt einlud[26]. Gerade einmal vier Jahre später wurde er von dem alternden Bischof Valerius zum Hilfsbischof gewählt und nach dessen Tod 396 offiziell zum Bischof von Hippo Regius geweiht[27]. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod 430, also weitere 34 Jahre inne. Über diese Zeit detailliert zu berichten, wäre an dieser Stelle zu immens. Prägende Anhaltspunkte dieser Jahre sind Augustinus’ Auseinandersetzungen mit Pelagius, den Manichäern und den Donatisten[28]. Ebenfalls verfasste er in dieser Zeit neben weiteren unzähligen Schriften, Briefen und Predigten seine wohl bekanntesten drei Hauptwerke: die Confessiones, De Trinitate [29] und De civitate dei [30].
Im Alter von 75 Jahren verstarb Augustinus am 28. August 430[31] im von den Vandalen belagerten Hippo Regius. Seine letzten zehn Tage verbrachte er, indem er Bußpsalme betete, diese niederschrieb und an die Wände seines Zimmers heftete. In Anlehnung an seine Überzeugung wollte er sich bis zum Schluss als Sündiger bekennen.
4. Erziehung und Bildung in den Confessiones
4.1. Zu Hause
4.1.1. Die Rolle des Vaters
Der Vater war innerhalb der römischen Familie das alleinige Oberhaupt der Familie. Allerdings änderte sich das Gewicht der väterlichen Gewalt, der patria potestas, im Laufe der Kaiserzeit gewaltig. [32] Durch verschiedene Gesetze wurde diese Gewalt maßgeblich eingeschränkt, so dass er Frau und Kindern nicht mehr straffrei Geld, Besitz und sogar das Leben nehmen konnte. Trotzdem stand dem Vater weiterhin das Recht der Züchtigung seiner Kinder durch Peitschenhiebe und Prügel zur Verfügung. Ob Augustinus solche Strafen erfuhr, erfährt der Leser nicht explizit aus den Confessiones. Augustinus sprach davon, ausgescholten und bestraft zu werden[33], doch er erwähnte an keiner Stelle, dass diese Strafen in Form von körperlicher Züchtigung vom Vater ausgetragen wurden. Allerdings reagierten die Eltern wenig entrüstet über die Schläge, die dem jungen Augustinus in der Schule verabreicht wurden[34]. Es lässt sich vermuten, dass die Prügelstrafe den Eltern nicht ungewöhnlich schien. Generell ist anzunehmen, dass auch der Vater Augustins seine Kinder mit Peitschenhieben bestrafte, da dies eine weitgehende Gewohnheit in den römischen Familien war.
Die römischen Kinder und Jugendlichen hatten während ihrer Ausbildung keinen eigenen Verdienst, doch die meisten Väter gewährten den Söhnen und Töchtern eine Art Taschengeld, das sog. peculium, das zwar Teil des väterlichen Vermögens war, den Kindern aber frei zur Verfügung stand. Im Falle Augustins war dieser Betrag vermutlich nicht allzu hoch, da der Vater aufgrund seines niedrigen Verdienstes seinen drei (oder vier) Kindern keine großen Summen zuteilen konnte. Das zeigt sich an einer weiteren Stelle, als Augustinus beschreibt, wie wichtig es dem Vater war, dem Sohn eine gute Ausbildung zu gewährleisten.
„In jenem Jahre wurden wurden meine Studien unterbrochen. Man rief mich aus der Nachbarstadt Madaura, wo ich meine gelehrte Ausbildung begonnen hatte, nach Hause zurück, um die Kosten für den Aufenthalt in dem entfernten Karthago aufzubringen. Meines Vaters Ehrgeiz wollte es so, trotz der bescheidenen Einkünfte, die ihm, dem bescheidenen Bürger Thagastes, verfügbar waren.“ [35]
Der größte Ehrgeiz der römischen Väter war es, die Karriere der Söhne zu fördern und das Ansehen der Familie in den nachkommenden Generationen zu erhalten[36]. Die Beziehung, die der Sohn hingegen zum Vater pflegte, war in spätantiker Zeit unterschiedlich. Die unterschiedlichen Verhältnisse gingen von Hass, verursacht durch Strenge und Unnachgiebigkeit, bis Liebe, erwidert durch Milde und Zuneigung des Vaters. Augustinus dürfte hierbei in guter Mitte gelegen haben[37].
4.1.2. Die Rolle der Mutter
Neben der außerordentlichen Gewalt, die ein Vater über seine Familie besaß, schien die Mutter nur eine nebensächliche Rolle zu spielen. Doch man darf den Einfluss, den eine Mutter auf ihren Mann und die Kinder ausübte, nicht unterschätzen. Zunächst aber besaß sie ihren kleinen Kindern gegenüber nur die Aufgabe, diese zu gebären, aufzuziehen, ihnen das Sprechen zu lehren[38] und ihnen eine moralische Erziehung angedeihen zu lassen[39]. Die Familien der römischen Oberschicht jedoch gaben ihre Kinder von Geburt an fast ausschließlich in die Hände von Ammen, die ihre Zöglinge oft bis ins Erwachsenenalter betreuten[40]. Auch Augustinus wurde, wie er schreibt, von einer Amme genährt; trotzdem lässt er nicht unerwähnt, auch von seiner Mutter gestillt worden zu sein[41]. Wie im Folgenden noch deutlich werden soll, waren die Bemühungen Monicas um ihren Sohn zu groß, um diesen aus den eigenen Händen in die Obhut einer Fremden zu geben. Auch die moralische, insbesondere die christliche Erziehung wurde Augustinus durch seine Mutter zuteil, obwohl der junge Augustinus den christlichen Glauben bekanntlich erst durch andere Umstände vollständig annahm[42]. Trotzdem lässt sich der christliche Einfluss nur der Mutter zuordnen. Der Vater hingegen war Heide und ließ sich erst kurz vor seinem Tod taufen[43].
Deutlich stärkeren Einfluss konnte die Mutter auf ihre heranwachsenden, jugendlichen Kinder ausüben[44]. Sie besaß vor allem zwei maßgebliche Einflussmöglichkeiten, die Augustins Mutter erfolgreich umsetzte. Zwar wurden die Entscheidungen über die Zukunft der Kinder mit dem Vater zusammen getroffen[45], doch bei Augustinus besaß die Mutter großes Mitspracherecht in Bezug auf die berufliche Ausbildung des Sohnes. Nach dem Tod des Vaters musste Monica selbständig über dessen Ausbildung wachen und diese finanzieren[46]. Monica insistierte in Augustins Leben wie wenig andere Mütter[47]. Sie war es, die Augustinus dazu führte, ohne ihr Wissen nach Rom zu „fliehen“, da er der Fürsorge und Kontrolle der Mutter nicht anders entkommen konnte.
„Warum ich aber von hier hinweg und dorthin mich begeben sollte, du wusstest es, Gott, doch tatest du mir’s nicht kund, auch nicht meiner Mutter, die meine Abreise beklagte und bis ans Meer mir nachfolgte. Ich aber täuschte sie, die sich an mich klammerte, um mich entweder zurückzuhalten oder mit mir zu fahren, und gab vor, bei einem Freunde bleiben zu wollen, der auf günstigen Wind zur Abfahrt wartete. So belog ich meine Mutter, solch eine Mutter, und machte mich davon.“ [48]
Doch es dauert nicht lange, da hatte die Mutter ihn in Mailand wieder erreicht und blieb von nun an bis zu ihrem Tod an seiner Seite. In dieser Zeit machte Monica von ihrem zweiten Recht Gebrauch. Sie arrangierte eine Heirat mit einem von ihr ausgewählten Mädchen und Augustinus musste sich fügen[49]. Dass das Heiratsarrangement von den Eltern getroffen wurde, war in römischer Gesellschaft üblich[50].
Die Beziehung zwischen Augustinus und seiner Mutter, die für moderne Verhältnisse vielmehr als starke Bevormundung empfunden werden würde, war trotz allem sehr eng und intim[51]. Im neunten Buch der Confessiones klagt Augustinus über den Tod Monicas und beschreibt eingehend seinen tiefen Schmerz. Die Mutter, die einen großen Teil zu seinem späteren Lebensweg beigetragen hatte, war für Augustinus der größte Verlust, den er ertragen musste.
4.2. Schulbildung
4.2.1. Der Elementarunterricht
Die Ausbildung der Kinder früherer Generationen wurde traditionell im Kreise der Familie vorgenommen, denn öffentliche Schulen waren im Rom der ersten zwei nachchristlichen Jahrhunderte nicht üblich. Erst durch die zunehmende Hellenisierung Roms im dritten Jahrhundert nach Christus wurde das griechische Schulsystem fast komplett übernommen und an römische Verhältnisse angepasst[52].
Das Schulsystem war in drei Stufen eingeteilt: dem Elementarunterricht, in dem die Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernten[53], dem Grammatikunterricht, in dem die Lektüre der lateinischen und griechischen Literatur gepflegt wurde und dem Studium der Rhetorik.
Augustinus trug seine Zeit in der Elementarschule in denkbar schlechter Erinnerung. Dieser Unterricht wurde von Jungen sowie Mädchen im Alter von sieben bis elf Jahren[54] besucht und von einem ludi magister [55] gehalten. Augustinus beschrieb seine Erfahrungen mit diesem Lehrer folgendermaßen:
„Gott, mein Gott, wie hat man mich da unglücklich gemacht und betrogen! [...] So brachte man mich in die Schule, die Buchstaben zu erlernen und ich Ärmster wusste nicht, wozu das nützlich sein könnte. Gleichwohl bekam ich Schläge, wenn ich im Lernen träge war. Die Erwachsenen hießen das gut, hatten doch schon viele vor uns so gelebt. [...] Denn nicht weniger fürchteten wir uns vor diesen Strafen, nicht weniger inständig baten wir dich, von ihnen verschont zu werden [...]. Tat denn der Mann, der mir Schläge verabreichte, im Grunde genommen etwas anders als ich? [...]“ [56]
Das Schlagen der Schüler war keine ungewöhnliche Maßnahme[57]. Der Lehrer, meist niedrigster Herkunft (Sklave, Freigelassener) besaß sicher keine subtilen pädagogischen Fähigkeiten[58] und so halfen auch Augustins Bitten um Nachsicht nicht[59]. Zudem waren die Schüler von daheim an diese Art der Züchtigung gewöhnt. Dennoch gab Augustinus die Wirksamkeit der Schläge offen zu.
„In meinem Knabenalter [...] liebte ich das Lernen nicht, und es verdroß mich, dazu genötigt zu werden. Gleichwohl nötigte man mich und das tat mir gut. Aber ich selbst tat nicht gut; denn ohne Zwang hätte ich nicht gelernt. Denn niemand tut gut, wenn er widerwillig ist, mag auch gut sein, was er tut.“ [60]
Die Kinder, die die Elementarschule besuchten, stammten ebenfalls aus einfachen Familien oder waren Sklavenkinder, die von ihren Besitzern zum Unterricht geschickt wurden[61]. In Nordafrika handelte es sich hauptsächlich um die Kinder der mittleren Beamten, wie auch Augustinus eines davon war[62]. Die Sprösslinge der reichen Familien wurden dagegen im Elternhaus von Privaterziehern ausgebildet. Besuchten sie dennoch die Schule, wurden sie von einem Erzieher, dem paedagogus, dorthin begleitet[63]. Augustinus erwähnte keinen Pädagogen im Haushalt des Vaters. Dies war ein Luxus, den Augustins Vater offensichtlich nicht zusätzlich finanzieren konnte.
Das Niveau der Elementarschulen wurde im Laufe der Zeit zunehmend verbessert. Das Gehalt und Ansehen des Lehrers stieg, verbunden mit der Qualität des Unterrichts und Lehrmaterials, in die Höhe[64]. Allerdings hat Augustinus von dieser Verbesserung nicht mehr profitieren können, als er nach dem Grundschulunterricht die nächst höhere Stufe, den Grammatikunterricht besuchte.
4.2.2. Der Grammatikunterricht
In der Schule des Grammaticus gewann Augustinus eindeutig mehr Interesse am Lernen[65]. Er besuchte dafür eigens eine Schule in der benachbarten Stadt Madaura und entfloh so für einen begrenzten Zeitraum der Kontrolle seiner Mutter[66]. In diesem Unterricht wurde die Lektüre lateinischer und griechischer Dichter gepflegt, die Schriften bis in die kleinste grammatikalische Einheit zerlegt und analysiert, deren Inhalt durch lautes Lesen rezitiert und den Schülern eingeprägt[67]. Die bedeutensten Autoren dieser Zeit waren Vergil, Terenz und Cicero; von den griechischen lässt sich an erster Stelle Homer erwähnen[68]. Die griechische Sprache erlernten die Schüler nicht immer erst hier[69], doch im Fall Augustinus lernte dieser in der Grammatikschule seine erste Fremdsprache. Augustinus hasste sie, denn sie fiel ihm schwer und er vermochte sie nicht so leicht zu verinnerlichen wie die lateinische.
„Weshalb ich aber gerade die griechische Sprache hasste, die ich schon als kleiner Knabe lernen musste, das ist mir auch jetzt noch nicht ganz klar. [...] Warum aber hasste ich denn die griechische Sprache, die doch ebenfalls dergleichen besingt? [...] Ich vermute, dass es den griechischen Knaben mit Vergil ebenso ergeht, wenn man sie zwingt, ihn so zu lernen wie ich den Homer. Augenscheinlich war es die Mühe, die Mühe, die es macht, ein fremde Sprache gründlich zu erlernen, die allen Genuss der griechischen Fabelgeschichten mir mit Galle verbittert.“ [70]
Dafür lassen sich einige Gründe anführen. Augustinus hatte in seinem Elternhaus nur Latein gesprochen[71]. Die Mitglieder der römischen Oberschicht Italiens waren traditionell zweisprachig aufgezogen worden und Griechisch stand für Bildung und die Zugehörigkeit zu höheren Schicht der Gesellschaft. In Afrika dagegen wurde vornehmlich Latein gesprochen, vor allem nachdem dies als die Amtssprache aller römischen Provinzen eingeführt worden war[72]. Daher war es, gerade in der Familie Augustins, die bekanntlich nicht der höchsten sozialen Klasse zugehörig war, unüblich, die Kinder Nordafrikas von Geburt an zweisprachig aufwachsen zu lassen.
Neben der literarischen Lektüre wurden in sehr geringen Maß Naturwissenschaften und Musik gelehrt, doch diese Fächer wurden in den meisten Schulen so stark vernachlässigt, dass die Kenntnis der Schüler in dieser Hinsicht kaum erweitert wurde[73].
Der Grammaticus besaß höheres Ansehen als der Lehrer der Elementarschule; dennoch war seine Stellung noch gering. Auch die Schüler[74] entstammten vorwiegend wohlhabenden Familien, die die Gebühren für die Schule aufbringen konnten[75]. Augustins Vater hatte die Kosten für den Grammatikunterricht bekanntlich nur etwa ein Jahr tragen können[76]. Trotzdem bildete dieser Unterricht die Grundlage für Augustins Studien, ohne die er später niemals den Rhetorikunterricht hätte besuchen können. Vössing nennt Augustinus einen „sozialen Aufsteiger“[77], weil er aufgrund seiner sozialen Verhältnisse nicht für einen Bildungsweg dieser Art vorgesehen war.
Das Ziel des Grammatikunterrichts war die Förderung der Eloquenz und die Vorbereitung auf die Ausbildung der Rhetorik[78].
„[...] Hier erlangt man Beredsamkeit, nötiger als alles andere, Leute zu überzeugen und ihnen alles klar zu machen. [...]“ [79]
Ebenfalls wurde den Schülern durch die Lektüre perfektes und reines Latein gelehrt, was selbst in Rom in der Umgangssprache in dieser Form nicht mehr gesprochen wurde und schon gar nicht in den Provinzen[80].
4.2.3. Das Rhetorikstudium
Bevor Augustinus sein bereits in Madaura begonnenes Studium der Rhetorik in Karthago fortsetzen konnte, hielt er sich etwa ein Jahr im Elternhaus auf, während sich Vater und Mutter bemühten, die finanziellen Mittel für weitere Studien aufzubringen. In dieser Zeit führte Augustinus ein untätiges Leben, in dem er sich den Eltern widersetzte und mit seinen Freunden Streiche ausheckte[81]. Die nötigen Gelder für das Studium erhielten Augustins Eltern schließlich von Romaninus[82], einem befreundeten Dekurionen aus Thagaste[83]. Die rhetorische Ausbildung des Sohnes war dem Vater so wichtig, dass er es in Kauf nahm, sich von einem Dritten dafür aushalten zu lassen.
„Wer hätte damals nicht jenen Mann, meinen Vater, mit Lobeserhebungen überschüttet, da er, seine beschränkten Vermögensverhältnisse nichtachtend, seinem Sohne die zum Studium in der entfernten Stadt nötigen Mittel gewährte? Denn viel weit wohlhabendere Mitbürger machten keinen solchen Aufwand für ihre Kinder. Freilich darum kümmerte der Vater sich nicht, [...]. Nur war er darauf erpicht, daß ich in wohlgepflegter Rede mich ergehen lerne [...].“ [84]
So wurde der sechzehnjährige[85] Augustinus gegen Ende des selben Jahres nach Karthago geschickt. Die Schule für Rhetorik war, noch mehr als die Grammatikschule, den Kindern der reichen Familien vorbehalten. Auch der Lehrer, der rhetor, besaß aufgrund seines Amtes hohes Ansehen[86]. Hier wurde nur höchste Bildung vermittelt, die den Schülern den Eintritt in eine öffentliche Karriere, vor allem der juristischen Laufbahn, verschaffen sollte[87]. Als Grundlage dienten die bereits behandelte Literatur und die Lehre Ciceros, der in Rom als der erfolgreichste Redner schlechthin galt[88]. Den Studenten wurden fiktive Themen gestellt, die in Form einer Rede den Kommilitonen und dem Lehrer vorgetragen wurden. Ob diese Reden auf das praktische Leben tatsächlich anwendbar waren, ist nicht erst in der heutigen Wissenschaft umstritten[89]. Augustinus war ein begabter Student und feierte große Erfolge, obwohl er seinem Studium wenig abgewinnen konnte.
„Auch jene ehrenvoll genannte Studien zielten in ihrem Verlauf auf nichts Besseres ab, nämlich auf Auszeichnung in öffentlichen Rechtshändeln, bei denen man umso mehr bewundert wird, je mehr man trügt. [...] Und schon glänzte ich in der Rednerschule, freute mich stolz und blähte mich auf in meiner Eitelkeit.“ [90]
Doch Augustinus konnte dem Studium keinen sozialen Erfolg zuschreiben. Er erlebte in Karthago eine Zeit, in der er sich gehen ließ wie nie zuvor in seinem Leben. Mehr als mit den Studien beschäftigte er sich mit Vergnügungen, den Frauen[91] und dem Theater.
„Ich kam nach Karthago, der Hauptstadt, da schwirrte mir ums Haupt ein Gewimmel von Liebeshändeln. Noch liebte ich nicht, aber liebte zu lieben, und getrieben von einem tieferen Verlangen haßte ich mich selbst, weil ich zu wenig Verlangen empfand. Liebe liebend, suchte ich, was ich lieben möchte, [...]. Denn im Inneren regte sich ein Hunger, geweckt von dir selbst, mein Gott, meiner inneren Speise.“ [92]
Was Augustinus beschrieb, war nichts anderes als das Erleben eines Sechzehnjährigen seiner Pubertät. Er berichtete, sogar während des Gottesdienstes, den er dank seiner christlichen Erziehung weiterhin besuchte, unkeusche Gedanken zu pflegen[93]. Erschwerend kam hinzu, dass Augustinus völlig auf sich selbst gestellt war. Die Mutter, seine Erlebnisse bereits vorausahnend, konnte ihm hier nicht zur Seite stehen. Nun musste er am eigenen Leib erfahren, wie unrecht er getan hatte, ihre Mahnungen ohne Nachdenken zu verwerfen[94]. Mit seinen Kommilitonen pflegte Augustinus wenig Kontakt. Er schämte sich nachträglich des Umgangs mit jenen, denen er noch mehr Schandtaten zuschrieb als sich selbst[95].
Der geistige Wandel trat am Ende des Studiums durch die Lektüre Ciceros ein[96]. Doch bald, nachdem er „Hortensius“ gelesen hatte, verließ Augustinus nach einem dreijährigen Studium Karthago und kehrte in seine Heimatstadt zurück[97], wo er als Lehrer der Rhetorik eine Anstellung in Thagaste erhielt und somit seine eigene schulische Ausbildung beendet hatte.
5. Schlussfolgerung
Aus allen genannten Aspekten lassen sich nun einige Schlüsse ziehen. Will man als Wissenschaftler die Confessiones als grundlegende Quelle zu einer historischen Abhandlung verwenden, sind diese mit Vorsicht zu genießen. Sie geben viel von Augustins persönlichen Erfahrungen und Empfindungen preis, doch für die Erörterung von Hintergrundfakten ist man dennoch auf die Literatur angewiesen. In diesem Fall führt dies zu folgender Erkenntnis: das antike römische Schulsystem war in seiner grundlegenden Unterrichtsform zwar für alle Mitglieder der Gesellschaft zugänglich, wurde aber oberflächlich und mit wenig pädagogischer Feinheit vermittelt. Die höheren Bildungsstufen zu erreichen, war danach in fast allen Fällen den reichen Familien vorbehalten. Der Unterricht war zwar weitaus tiefgehender, doch für heutige Vorstellungen einseitig und auf wenige Fächer beschränkt.
Augustinus wird nicht umsonst als „sozialer Aufsteiger“ bezeichnet, denn sein Familienstand entsprach eher einfachen Verhältnissen. Trotzdem waren die Bemühungen der Eltern so erfolgreich, dass er eine Schulsausbildung durchlaufen konnte, die weit über seine gesellschaftliche Stellung hinaus ging.
Im Allgemeinen erlebte der junge Augustinus eine ganz „normale“ Kindheit und Jugend. Auffällig in den Confessiones ist zwar der starke Bezug zur Mutter, doch darf man nicht vergessen, dass sich das Verhältnis Mutter-Sohn vor allem nach Augustins Bekehrung intensivierte. Während seiner frühen Jahre stießen sich seine Vorstellungen und Wünsche immer wieder mit den ehrgeizigen Erwartungen seiner Eltern. Das Desinteresse eines Kindes am Lernen ist heutzutage immer noch so aktuell wie die Ausgelassenheit eines Jugendlichen, der für den Gewinn der Selbständigkeit immer wieder in Konfrontation mit seinen Eltern geraten wird.
6. Bibliographie
6.1. Quellen
- Aurelius Augustinus; Brief 166, 1; aufgerufen unter: http://www.augustinus.de/bwo/dcms/sites/bistum/extern/zfa/textevon/zitatenschatz/stichwort.html?f_action=show&f_entry_id=860&f_back_action=.
- Augustinus von Hippo; Confessiones. Bekenntnisse; übers. v. W. Thimme; Düsseldorf/Zürich 2004.
6.2. Literatur
- Castle, E.B.; Die Erziehung in der Antike und ihre Wirkung in der Gegenwart; Stuttgart 1962.
- Dassmann, E.; Augustinus. Heiliger und Kirchenlehrer, Stuttgart u.a. 1993.
- Dixon, S.; The Roman Mother; London u. Sydney 1988.
- Fuhrer, T.; Augustinus; Darmstadt 2004.
- Gestrich, S./Krause, J.-U./Mitterauer, M.; Geschichte der Familie; Bd. 1.; Stuttgart 2003.
- Guardini, R.; Die Bekehrung des Aurelius Augustinus. Der innere Vorgang in seinen Bekenntnissen; Mainz u. Paderborn 1989.
- Hadot, I., Erziehung und Bildung bei Augustin; in: Internationales Symposium über den Stand der Augustinus-Forschung; hrsg. v. C. Mayer u. K.H. Chelius; Cassiciacum 39; Würzburg 1989; S. 99-130.
- Krause, J.H.; Geschichte der Erziehung, des Unterrichts und der Bildung bei den Griechen, Etruskern und Römern; Wiesbaden 1968.
- Mayer, C.; Gestalt und Werk Augustins – eine Hinführung; aufgerufen unter: http://www.augustinus.de/inhalt.htm3.
- Marrou, H.I.; Augustinus und das Ende der antiken Bildung; Paderborn 1981.
- Ders.; Geschichte der Erziehung im klassischen Altertum; München 1977.
- O’Meara, J.; La Jeunesse de Saint Augustin. Introduction → la Lecture des Confessiones; übers. v. H.I. Marrou ; Freiburg 1988.
- Pfaffenroth, K.; Bad Habits and Bad Company: Education and Evil in the Confessiones; in: ders.; Augustine and Liberal Education; Ashgate 2000; S. 3-14.
- Romanick Baldwin, D., Models of Teaching and Models of Learning in the Confessiones; in: Augustine and Liberal Education; hrsg. v. K. Pfaffenroth; Ashgate 2000; S. 15-24.
- Smith, W.A.; Ancient Education; New York 1955.
- Vössing, K.; Schule und Bildung im Nordafrika der römischen Kaiserzeit; Collection Latomus 238; Brüssel 1997.
- Zimmermann, B.; Augustinus, Confessiones – eine Autobiographie? Überlegungen zu einem Scheinproblem; in: Antike Autobiographien; hrsg. v. M. Reichel; Köln u.a. 2000; S. 237-249.
7. Anhang
- * 354 in Thagaste (Nordafrika) als Aurelius Augustinus
- ab 362 (?): Elementarunterricht in Thagaste
- 369-70: Grammatik- (und Rhetorik)unterricht in Madaura
- 370-73: Rhetorikstudium in Karthago
- 373: Lektüre Ciceros: Hortensius
→ Hinwendung zum Manichäismus
- 382: Begegnung mit Faustus von Mileve
- 373-83: Rhetoriklehrer in Karthago
- 383-84: Rhetoriklehrer in Rom
- 384-86: Rhetorikprofessor in Mailand
Begegnung mit Ambrosius
→386: Bekehrung zum Christentum
- 387: Taufe durch Ambrosius
Tod der Mutter
- 388: Rückkehr nach Thagaste
- 391: Priesterweihe in Hippo Regius
- 395: Weihe zum Hilfsbischof
- 396: Bischof von Hippo Regius
→ Entwurf der Gnadenlehre
- 397: Beginn der Confessiones
- 399: Beginn von De Trinitate
- 411: Auseinandersetzung mit Pelagianismus
- 412: Beginn von De civitate die
- 426: Publikation der Retractationes
- 430: in Hippo Regius
[...]
[1] Aurelius Augustinus; Brief 166, 1; aufgerufen unter: http://www.augustinus.de/bwo/dcms/sites/bistum/extern/zfa/textevon/zitatenschatz/stichwort.html?f_action=show&f_entry_id=860&f_back_action=
[2] Zur Datierung der Confessiones: Dassmann, E.; Augustinus. Heiliger und Kirchenlehrer, Stuttgart u.a. 1993; S. 26. Fuhrer, T.; Augustinus; Darmstadt 2004, S. 61. Mayer, C.; Gestalt und Werk Augustins – eine Hinführung; aufgerufen unter: http://www.augustinus.de/inhalt.htm3, S. 7.
[3] Die Retractationes sind von Augustinus selbst kurz vor seinem Tode verfasste Kommentare zu all seinen Schriften in chronologischer Reihenfolge. Sie dienen daher als wertvolle Information bezüglich seiner Biographie, da seine Schriften allein nicht immer exakt zu Ort, Datum und Hintergrundgeschehen zugeordnet werden können.
[4] Zimmermann, B.; Augustinus, Confessiones – eine Autobiographie? Überlegungen zu einem Scheinproblem; in: Antike Autobiographien; hrsg. v. M. Reichel; Köln u.a. 2000; S. 239, Anm. 11. Zimmermann zitiert aus den Retractationes 2, 32: Was andere über sie denken mögen, mag ihre eigene Sache sein.“
[5] Dieser Rückschluss lässt sich schon vor Beginn der Lektüre der Confessiones ziehen, indem man auf die Datierung achtet. Augustinus begann den Entwurf der Gnadenlehre im Jahre 395, den er in den nächsten Jahren ausarbeitete. Zwei Jahre später schrieb er den Anfang der Confessiones. Zur Gnadenlehre: Vgl. Dassmann; Augustinus; S. 118-130. Fuhrer; Augustinus; S. 159-163. Weiterführende Literatur: Flasch, K.; Logik des Schreckens; Mainz; 1990.
[6] Dassmann; Augustinus; S. 29f. Fuhrer; Augustinus; S. 106.
[7] Dassmann; Augustinus; S. 29f. Fuhrer; Augustinus; S. 106. Zimmermann; Autobiographie; S. 240.
[8] Fuhrer; Augustinus; S. 207.
[9] Zimmermann; Autobiographie; S. 249.
[10] Augustinus von Hippo; Confessiones. Bekenntnisse; übers. v. W. Thimme; Düsseldorf/Zürich 2004; VIII, 28/29; S. 360ff.
[11] Dassmann; Augustinus; S. 34: „Augustinus empfängt durch die Stimme einen göttlichen Auftrag. [...] Daß jemand gerufen hat, braucht nicht bestritten zu werden.“ Dassmann schließt hier nicht vollends aus, dass die Stimme menschlicher Natur gewesen sein könnte. Er betont allerdings, dass Gott selbst in jedem Fall durch dieses Worte eine Botschaft gesandt hat.
[12] Guardini, R.; Die Bekehrung des Aurelius Augustinus. Der innere Vorgang in seinen Bekenntnissen; Mainz u. Paderborn 1989; S. 240; Anm. 15. Guardini drückt allerdings in dieser Anmerkung seine Zweifel gegenüber dem Zwang, eine rationale Erklärung als die einzig wahre zu finden, deutlich aus.
[13] Fuhrer; Augustinus; S. 15.
[14] Eventuell hatte Augustinus noch eine weitere Schwester. Fuhrer; Augustinus; S. 15.
[15] Auch: Monnica, Monika.
[16] Dassmann; Augustinus; S. 16f. Fuhrer; Augustinus; S. 20ff. Guardini; Bekehrung; S. 171f. Mayer; Gestalt und Werk; S. 2f.
[17] Fuhrer; Augustinus; S. 20ff. Mayer; Gestalt und Werk; S. 2f.
[18] Conf. III, 11.
[19] Fuhrer; Augustinus; S. 26f. Guardini; Bekehrung; S. 182ff. Mayer; Gestalt und Werk; S. 2f.
[20] Diese Entfremdung führte schließlich wieder zur Aussöhnung mit der Mutter. Im Jahre 387, kurz nach Augustins Taufe, erlebte er im Hafen von Ostia mit seiner Mutter eine gemeinsame Vision, bei der ihre Geister aus der körperlichen Welt in die Welt Gottes aufzusteigen schienen. Diese Erfahrung verband Augustinus mit der Mutter, die im selben Jahr verstarb, zum letzten und sicherlich intensivsten Mal. Dassmann; Augustinus; S. 72ff. Fuhrer; Augustinus; S. 118. Guardini; Bekehrung; S. 151. Mayer; Gestalt und Werk; S. 4f.
[21] In dieser Lektüre fand Augustinus die Möglichkeit, die christliche Lehre (zumindest teilweise) rational zu verstehen; etwas, was ihm bisher nicht mit dem reinen Bibelstudium gelungen war. Insofern konnte er sich dem Christentum endlich annähern. Mayer; Gestalt und Werk; S. 3.
[22] Guardini; Bekehrung; S. 186ff. Fuhrer; Augustinus; S. 29f.
[23] Vgl. Kap. 2.
[24] Fuhrer; Augustinus; S. 31f. Mayer; Gestalt und Werk; S. 5.
[25] Diese Form der Akklamation war zwar bei kirchlichen wie auch weltlichen Ämtern weit verbreitet, dennoch muss man berücksichtigen, dass Augustinus bereits vorher einen gewissen Bekanntschaftsgrad besaß. Es muss daher angenommen werden, dass bereits im Vorfeld Verhandlungen über die Priesterwahl Augustins geführt wurden. Vgl. Fuhrer; Augustinus; S. 34f.
[26] Unter den neuen Mitgliedern befand sich auch Possidius, der spätere Bischof von Calama (Numidien). Er war einer seiner treusten Schüler und Anhänger und begann 431 nach Augustins Tod, eine Biographie über selbigen zu verfassen; die Vita des Possidius. Sie ist neben den Confessiones die wichtigste biographische Quelle zu Augustinus, da sie quasi die Fortsetzung seiner Biographie darstellt. Die Vita des Possidius setzt dort an, wo der Bericht der Confessiones endet, nämlich bei Augustinus’ Bekehrung. Allerdings darf man hierbei nicht vergessen, dass Possidius als Anhänger Augustins nur im positiven Sinne über diesen berichtet und muss daher mit kritischer Distanz gelesen werden.
[27] Fuhrer; Augustinus; S. 40f. Mayer; Gestalt und Werk; S. 5.
[28] Vgl. Fuhrer; Augustinus; S. 38-49.
[29] In diesem Werk, an dem Augustinus über zwanzig Jahre geschrieben hatte, befasste er sich mit der Frage, warum Gott, wenn er doch eine Einheit aus drei Personen ist, nur in Gestalt des Sohnes auf Erden trat. Dieses Werk ist ein maßgeblicher Beitrag zur Behandlung der Trinitätslehre in der christlichen Kirche.
[30] Die Rahmenbedingung zum Verfassen dieser Schrift war die Eroberung Roms durch die Goten im Jahre 410. Dies wurde unter den Gläubigen als Angriff auf das Christentum betrachtet. Augustinus bezweckte mit diesem Werk Trost den Christen, indem er die historischen Ereignisse abwertete und die reine Glückseligkeit des Menschen nur im Gottesstaat zu finden versprach. Damit sprach er im Sinne der Gnadenlehre, nach der der Angriff auf Rom keinesfalls eine Strafe Gottes darstellen sollte.
[31] Fuhrer; Augustinus; S. 53.
[32] Vgl. im Folgenden Gestrich, S./Krause, J.-U./Mitterauer, M.; Geschichte der Familie; Bd. 1.; Stuttgart 2003; S. 132-138.
[33] Conf. I, 30.
[34] Conf. I, 14.
[35] Conf. II, 5.
[36] Conf. II, 6.
[37] Im Gegensatz zu der innigen Beziehung, die Augustinus zu seiner Mutter pflegte und ausführlich in den Confessiones darlegt, wird der Vater nicht oft erwähnt. Selbst von seinem Tod wird nur innerhalb eines Nebensatzes berichtet. Conf. III; 7. Guardini; Bekehrung; S. 149.
[38] Conf. I, 13.
[39] Gestrich/Krause/Mitterauer; Familie; S. 139 f.
[40] Ders.; S. 140. Dixon, S.; The Roman Mother; London u. Sydney 1988; S. 132.
[41] Conf. I, 7 und 11. Hier wird ein weiters Mal deutlich, dass die Familie Augustins, die bekanntlich von nicht allzu hohen Einkünften des Vaters versorgt wurde, trotz allem versuchte, den sozialen Maßstäben der Gesellschaft gerecht zu werden. Eine Amme war mehr als die Betreuerin der Kinder, sie war gleichfalls Statussymbol für den Reichtum und damit auch das Ansehen der Familie. Der Vater hatte offensichtlich stets versucht, den Stand seiner Familie mit allen Mitteln so hoch wie möglich zu halten.
[42] Während einer schweren Krankheit in seiner Kindheit verweigerte die Mutter ihm sogar auf sein Bitten hin die Taufe, da sie den Jungen aus Überzeugung, nicht aus Todesangst zum Christentum führen wollte. Conf. I, 17.
[43] Gestrich/Krause/Mitterauer; Familie; S. 141.
[44] Dixon; Mother; S. 135. Dixon erwähnt hier, dass sich mit dem größeren Einfluss der Mutter auf das Leben des Kindes auch die persönliche Beziehung zwischen beiden stärker entwickelte.
[45] Gestrich/Krause/Mitterauer; Familie; S. 140.
[46] Conf. III, 7. Dixon; Mother; S. 174. Die Mutter finanzierte Augustins Ausbildung mit dem Erbe, das ihr von ihrem verstorbenen Mann zustand. Daraus lässt sich schließen, dass sie zu Lebzeiten des Mannes nicht zwingend unter dessen potestas stand. Man nennt diese Verbindung sine-manu -Ehe. Dabei erhält die Frau einen erheblichen Teil des Erbes. Diese Vermutung würde ebenfalls den großen Einfluss Monicas auf die Familie erklären. Gestrich/Krause/Mitterauer; Familie; S. 138.
[47] O’Meara, J.; La Jeunesse de Saint Augustin. Introduction → la Lecture des Confessiones; übers. v. H.I. Marrou ; Freiburg 1988; S. 42.
[48] Conf. V, 15.
[49] Conf. VI, 13. Allerdings hatte die Mutter ihm ein gläubiges Mädchen ausgesucht, das sich streng nach den christlichen Gesetzen richtete. Augustinus aber, der bis zur Ehe keine Enthaltsamkeit üben wollte, nahm sich zwischenzeitlich eine Konkubine.
[50] Dixon; Mother; S. 177.
[51] Guardini; Bekehrung; S. 153 ff.
[52] Vgl. Castle, E.B.; Die Erziehung in der Antike und ihre Wirkung in der Gegenwart; Stuttgart 1962; S. 119 ff. Marrou, H.I.; Geschichte der Erziehung im klassischen Altertum; München 1977; S. 490 f. Smith, W.A.; Ancient Education; New York 1955; S. 186 ff.
[53] Conf. I; 20.
[54] Auch: sechs bis dreizehn Jahre Siehe: Smith; Education; S. 189.
[55] Castle; Erziehung; S. 126. Marrou; Erziehung; S. 491. Für das Rechnen wurde ein zusätzlicher Fachlehrer, der calculator, beschäftigt. Ders., S. 501.
[56] Conf. I, 14.
[57] Romanick Baldwin spricht von drei Arten des Lernens bei Augustinus: Angst vor Schlägen, Neugier und Nachahmung. Während die Nachahmung bereits im Kleinkindalter erfolgte, lernte Augustinus in der Grundschule verstärkt aufgrund seiner Angst. Die Neugier sollte erst später folgen (Conf. I; 26). Vgl. Romanick Baldwin, D., Models of Teaching and Models of Learning in the Confessiones; in: Augustine and Liberal Education; hrsg. v. K. Pfaffenroth; Ashgate 2000; S. 15-24.
[58] Der Beruf des Lehrers zählte zweifellos zu den niedrigsten Berufen im römischen Reich. Marrou; Erziehung; S. 495.
[59] Conf. I; 14.
[60] Conf. I, 19.
[61] Ders.; S. 491.
[62] Vössing, K.; Schule und Bildung im Nordafrika der römischen Kaiserzeit; Collection Latomus 238; Brüssel 1997; S. 586.
[63] Castle; Erziehung; S. 126. Marrou; Erziehung; S. 493.
[64] Krause, J.H.; Geschichte der Erziehung, des Unterrichts und der Bildung bei den Griechen, Etruskern und Römern; Wiesbaden 1968; S. 317.
[65] Conf. I, 26. Hadot; Erziehung; S. 116.
[66] O’Meara; Jeunesse; S. 48.
[67] Conf. I; 20/27. Castle; Erziehung; S. 130. Marrou; Erziehung; S. 69 ff.
[68] Marrou; Bildung; S. 15. Ders.; Erziehung; S. 70 ff. O’Meara; Jeunesse; S. 51.
[69] Die Ammen, die für die Kinder der Reichen eingestellt wurden, waren vorzugsweise griechischer Herkunft, um den Kindern von klein auf diese Sprache zu lehren.
[70] Conf. I, 20/23.
[71] Conf. I, 23. Romanick B., Models; S. 17.
[72] Hadot; Erziehung; S. 118.
[73] Conf. I; 22. Krause; Erziehung; S. 322. Marrou; Erziehung; S. 75 ff. Smith; Education; S. 189.
[74] Alter: ca. 12-16 Jahre. Smith; Education; S. 190.
[75] Castle; Erziehung; S. 129. Marrou; Erziehung; S. 505 f. Vössing; Schule; S. 588 f.
[76] Conf. II, 5.
[77] Vössing; Schule; S. 592.
[78] Krause; Erziehung; S. 320 f. O’Meara; Jeunesse; S. 49.
[79] Conf. I, 26. Im römischen Reich war die Rhetorik das Mittel zum Aufstieg. Die Formel war einfach: je eindrucksvoller die öffentlichen Reden, desto größer Macht und Ansehen. Deshalb war es das Ziel jeden Vaters, unter allen Umständen die Söhne zu dieser Ausbildung zu bewegen.
[80] Conf. I, 20. Marrou; Bildung; S. 11. Vössing; Schule; S. 578 f.
[81] Conf. II, 6/7.
[82] Romaninus seinerseits schickte später seinen eigenen Sohn zu Augustinus in die Schule nach Karthago. Vössing; Schule; S. 298.
[83] Laut Fuhrer wurde Augustinus von den Manichäern finanziell unterstützt. Fuhrer; Augustinus; S. 21 f.
[84] Conf. II, 5.
[85] Conf. II, 6.
[86] Marrou; Erziehung; S. 521. Vössing; Schule; S. 274.
[87] Marrou; Erziehung; S. 529. Smith; Education; S. 190. Bemerkenswert ist hier, dass die Fähigkeiten eines römischen Anwaltes eindeutig auf die Rhetorik beschränkt waren. Den juristischen Beistand erhielt er von speziell ausgebildeten Ratgebern.
[88] Marrou; Bildung; S. 44. Smith; Education; S. 191.
[89] Castle; Erziehung; S. 131. Marrou; Bildung; S. 45. Ders.; Erziehung; S. 526.
[90] Conf. III, 6.
[91] Aus einem Verhältnis mit einer Konkubine aus dieser Zeit entstand Augustins Sohn Adeodatus.
[92] Conf. III, 1.
[93] Conf. III, 5.
[94] Conf. II, 7.
[95] Conf. III, 6. Den Freunden gab Augustinus allerdings niemals Schuld an seinem eigenen Verhalten, weder zu Hause noch während des Studiums. Vgl. Pfaffenroth, K.; Bad Habits and Bad Company: Education and Evil in the Confessiones; in: ders.; Augustine and Liberal Education; Ashgate 2000; S. 3-14.
[96] Conf. III; 7.
[97] Vössing; Schule; S. 292.
- Quote paper
- Caroline Hauke (Author), 2006, Die frühe Bildung und Erziehung des Heiligen Augustinus anhand der Confessiones, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110524
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