Auktionen werden schon seit Jahrtausenden zum Kauf und Verkauf von Gütern verwendet. Seit den siebziger und achtziger Jahren beschäftigen sich auch verstärkt Ökonomen mit Auktionen und versuchen neue, effizientere Auktionsarten und dazugehörige Strategien für Käufer und Verkäufer zu entwickeln.
Mit zunehmender Verbreitung des Internet eröffnen sich sowohl Privatleuten als auch Unternehmen immer neue Möglichkeiten Auktionen zu halten. Es gibt kaum ein Produkt, kaum eine Dienstleistung, die heutzutage nicht über Internetauktionen erworben werden kann.
Das Aufkommen der Internetauktionen eröffnet Auktionstheoretikern ungeahnte Möglichkeiten neue Varianten von Auktionen zu entwickeln. Dabei können sämtliche Oberflächen und Protokolle des Internets genutzt werden. Diese Arbeit beschränkt sich jedoch nur auf solche Auktionen, die das World Wide Web, also die graphische Oberfläche des Internets, als Plattform verwenden.
Der Forschungsstand bezüglich dieser web-basierten Auktionen steckt noch in den Kinderschuhen. Noch wurde nur ein Bruchteil der Möglichkeiten, die diese Oberfläche für Auktionen bietet erforscht bzw. erkannt.
Diese Arbeit soll erst einen kurzen Überblick über die derzeitige Verbreitung von Internetauktionen geben. Dabei soll auch auf die ökonomischen Charakteristika der Branche eingegangen werden.
Der Hauptteil dieser Arbeit beschäftigt sich jedoch mit Auktionstheorie, insbesondere mit Auktionen mit zufälliger Bieterzahl. Dabei soll der 1985 erschienene Artikel über Auktionen mit einer stochastischen Anzahl von Bietern von McAfee und McMillian (1985) diskutiert werden. Die zentralen Aussagen dieses Artikels werden wiedergegeben und hergeleitet und in Bezug auf Internetauktionen gebracht.
Inhalt
1. Einleitung
2. Internetauktionen in der Praxis
2.1. Das Internet als Plattform
2.2. Wer verkauft wem?
2.2.1. Consumer to Consumer (C2C)
2.2.2. Business to Consumer (B2C)
2.2.3. Business to Business (B2B)
2.3. Charakteristika der Branche
3. Theorie: Auktionen mit stochastischer Anzahl von Bietern
3.1. Standardfall
3.2. Geheime Erstpreisauktion mit Risikoaversen Bietern
3.2.1. Die Anzahl der Bieter
3.3.1. Die Auktion aus Sicht der Bieter
3.2.2. Aus Sicht des Verkäufers
4. Schluß
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Auktionen werden schon seit Jahrtausenden zum Kauf und Verkauf von Gütern verwendet. Seit den siebziger und achtziger Jahren beschäftigen sich auch verstärkt Ökonomen mit Auktionen und versuchen neue, effizientere Auktionsarten und dazugehörige Strategien für Käufer und Verkäufer zu entwickeln
Mit zunehmender Verbreitung des Internet eröffnen sich sowohl Privatleuten als auch Unternehmen immer neue Möglichkeiten Auktionen zu halten. Es gibt kaum ein Produkt, kaum eine Dienstleistung, die heutzutage nicht über Internetauktionen erworben werden kann.
Das Aufkommen der Internetauktionen eröffnet Auktionstheoretikern ungeahnte Möglichkeiten neue Varianten von Auktionen zu entwickeln. Dabei können sämtliche Oberflächen und Protokolle des Internets genutzt werden. Diese Arbeit beschränkt sich jedoch nur auf solche Auktionen, die das World Wide Web, also die graphische Oberfläche des Internets, als Plattform verwenden.
Der Forschungsstand bezüglich dieser web-basierten Auktionen steckt noch in den Kinderschuhen. Noch wurde nur ein Bruchteil der Möglichkeiten, die diese Oberfläche für Auktionen bietet erforscht bzw. erkannt.
Diese Arbeit soll erst einen kurzen Überblick über die derzeitige Verbreitung von Internetauktionen geben. Dabei soll auch auf die ökonomischen Charakteristika der Branche eingegangen werden.
Der Hauptteil dieser Arbeit beschäftigt sich jedoch mit Auktionstheorie, insbesondere mit Auktionen mit zufälliger Bieterzahl. Dabei soll der 1985 erschienene Artikel über Auktionen mit einer stochastischen Anzahl von Bietern von McAfee und McMillian (1985) diskutiert werden. Die zentralen Aussagen dieses Artikels werden wiedergegeben und hergeleitet und in Bezug auf Internetauktionen gebracht.
2. Internetauktionen in der Praxis
2.1. Das Internet als Plattform
Wie die Fülle an neu gegründeten Dienstleistungsunternehmen, die das Internet als Plattform für Auktionen verwenden, zeigt, bietet das Internet enorme Vorteile gegenüber traditionellen Auktionen. Es eröffnen sich neue Möglichkeit sowohl was die Auktionsarten, also die Spielregeln, betrifft, als auch Veränderungen im Ablauf, der Logistik und der Organisation der Auktionen. Außerdem werden Auktionen immer mehr auch für Produkte genutzt, die traditionell über feste Preise verkauft wurden.
Die Verbindung von Auktionen und dem Internet ermöglicht es Kosten zu sparen und Effizienz zu steigern. So werden sowohl die Vorteiles des Internets als auch die Vorteile von Auktionen genutzt: Zum einen ermöglichen Auktionen es den Teilnehmern mit relativ geringem Aufwand einen Preis für ein Gut zu finden, der sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer akzeptabel ist. Elmar Wolfstetter (1996, S. 369) beschreibt Auktionen als einen Mechanismus zur Preisfindung zwischen einem Verkäufer und einem oder mehreren Bietern, der anhand vorher festgelegter Spielregeln einen Gewinner und den zu zahlenden Betrag ermittelt. Die Vorteile gegenüber traditionellen „Festpreisen“ sind unter Anderem: Schnelligkeit des Verkaufs, Generierung von Informationen bezüglich der Nachfrage nach dem Produkt und das Übergehen von Intermediären zwischen Käufer und Verkäufer.
Auktionen sind besonders dann von Vorteil, wenn ein Verkäufer sich nicht über die Nachfrage seines Gutes sicher ist, also Schwierigkeiten bezüglich der Festlegung des Preises hat. Sie sind auch dann sinnvoll wenn der Anbieter zwar die Nachfrage nach dem Gut kennt, er aber keine Möglichkeit hat auf Nachfrageschwankungen in Form von Preis- oder Angebotsveränderungen zu reagieren.
Die Vorteile des Internet setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: Zum einen dem Effizienzpotenzial, also der kostengünstigen und schnellen Informationsübertragung via Internet. Zum anderen dem Effektivitätspotenzial im Sinne der Größe des Netzwerks. Märkte im Internet können eine riesige Zahl von geographisch weit entfernten Einkäufern und Verkäufern zusammenbringen und durch die Automatisierung von Transaktionen die den Einkäufern sich bietende Auswahl vergrößern, Verkäufern Zugang zu neuen Kunden verschaffen und die Transaktionskosten für alle beteiligten Akteure senken. Das Internet ermöglicht es Auktionen sowohl zeitlich als auch geographisch flexibler zu gestalten. Für die räumliche Perspektive bedeutet dies, dass weite Entfernung zum Auktionshaus, die einen Bieter einer traditionellen Auktion davon abhalten könnten bei einer Auktion teilzunehmen, im Internet entfallen. Für die Zeitliche Perspektive bedeutet dies, dass es möglich ist asynchron zu bieten. D.h. die Auktion kann sich über mehre Stunden oder Tage hinziehen, ohne dass die Bieter zu einem bestimmten Zeitpunkt präsent sein müssen. Dafür stehen dem Bieter spezielle Software-Agenten zur Verfügung, die das Bieten bis zu einem vorher eingegebenen Maximalpreis für den Bieter übernehmen. (The Economist, 29. Mai 1997) Außerdem können die versteigerten Güter direkt vom Verkäufer zum Käufer transportiert werden, ohne den Umweg über das Auktionshaus gehen zu müssen. Vor allem bei Produkten deren Transport umständlich bzw. teuer ist, kann dies erhebliche Einsparungen bedeuten.
Die praktisch uneingeschränkte zeitliche und räumlichen Verfügbarkeit ermöglicht es den Anbietern also ihr Produkt einer größeren Zahl potentieller Kunden anzubieten und dadurch erzielen diese eine bessere Chance ihr Produkt zu verkaufen bzw. einen höheren Preis. Den Kunden ermöglicht das Internet hingegen an mehr Auktionen teilzunehmen und gegebenenfalls Preise zu vergleichen.
Besonders bei seltenen Sammlerstücken wie z.B. Briefmarken oder Münzen eröffnen sich im Internet neue Möglichkeiten. Solche seltenen Objekte, die von wenigen, geographisch weit verstreuten Anbietern wenigen ebenso weit verstreuten Nachfragern angeboten werden, werden so Nachfrage und Angebot leichter zusammengebracht. (The Economist, März 2001)
Im Gegensatz zu anderen Computergestützten Auktionen bieten Internetauktionen den erheblichen Vorteil, dass auf Seite des Kunden nicht in eine Auktionssoftware investiert werden muss. Es genügt mit einem Browser die Internetseite des Auktionshauses aufzurufen, die Software, welche die Auktion abwickelt befindet sich nur beim Auktionshaus selbst. Dies führt zu relativ geringen Einstiegskosten und niedrigen variablen Kosten für den Verkäufer. Der Bieter hat nur geringen Kosten für eine Teilnahme an der Auktion.
2.2. Wer verkauft wem?
Um die verschiedenen Typen von Internetauktionen voneinander zu unterscheiden ist es sinnvoll zu analysieren wer wem etwas verkauft. Es bietet sich an zwischen Privatpersonen und Unternehmen zu unterscheiden. Meistens spezialisieren sich Internetauktionshäuser nämlich auf eine Kundenzielgruppe bzw. sie werden von einer Anbietergruppe unterhalten.
2.2.1. Consumer to Consumer (C2C)
Im Consumer to Consumer (C2C) Bereich versteigern Privatpersonen Güter an andere Privatpersonen. Dieser Sektor wird von virtuellen Auktionshäusern wir ebay, amazon und yahoo! dominiert und weist sehr hohe Wachstumsraten bezüglich der Benutzerzahl und des Umsatzes auf.
Die Consumer to Consumer Auktionen erinnern an den Anzeigenteil einer Zeitung: Anbieter geben eine kurze Beschreibung des zu verkaufenden Gutes und ein Photo auf, die auf der Internetseite des Auktionshauses veröffentlicht werden. An Stelle eines Preises setzen sie aber gewisse Parameter bezüglich der Auktion fest. Diese Parameter können z.B. ein Mindest-Anfangsgebot, ein geheimer Mindestpreis unter dem das Gut nicht verkauft wird und die Dauer der Auktion sein.
Aufgabe des Auktionshauses ist es Käufer und Verkäufer zusammenzubringen und die Auktion zu überwachen. Um die Auktionen möglichst effizient zu gestalten und möglichst viele Kunden anzusprechen, müssen die Auktionshäuser diese Masse an Angeboten möglichst übersichtlich in Kategorien ordnen und geeignete Suchmaschinen zur Verfügung zu stellen, um potentiellen Kunden die Suche nach einem Produkt zu erleichtern.
Aus der eigentlichen Transaktion, also der Bezahlung und der Lieferung, halten dich die Internet Auktionshäuser meisst zurück. Sie sehen ihre Aufgabe nur als Vermittler und verweisen für Lieferung und Bezahlung auf externe Unternehmen bzw. überlassen es den Kunden selbst sich über die Zahlungs- und Lieferungsmodalitäten zu einigen.
Im Allgemeinen erzielen die großen Auktionshäuser ihre Einnahmen durch eine Gebühr, die der Verkäufer bei Aufgabe seines Angebots bezahlen muss. Darüber hinaus muss der Verkäufer in der Regel eine Gebühr in Höhe von 1-2% des durch das Auktionshaus vermittelten Geschäfts bezahlen.
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- Quote paper
- Patrick Avato (Author), 2002, Internetauktionen - Auktionen mit stochastischer Anzahl von Bietern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11040
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