Vorbemerkungen:
- Der Aufsatz „Deduktion, Induktion und Hypothese“ („Deduction, Induction, and Hypothesis“) erschien erstmals in Popular Science Monthly [13 (August 1878), S. 470-482].
- Unter dem Gesamttitel bzw. dem Oberthema „Illustrations of the Logic of Science“ erschienen dort auch die Aufsätze „Die Festigung der Überzeugung“ („The Fixation of Belief“), „Wie wir Ideen klar machen“ („How to Make Our Ideas Clear“), „Die Lehre vom Zufall“ („The Doctrine of Chances“), „Die Wahrscheinlichkeit der Induktion“ („The Probability of Induction“) und „Die Ordnung der Natur“ („The Order of Nature“).
- Im Aufsatz „Deduktion, Induktion und Hypothese“, der in fünf Abschnitte unterteilt ist, betrachtet Peirce die beiden Schlussmodi Deduktion und Induktion und den von ihm eingeführten dritten möglichen Modus der Hypothese, der auch als Abduktion bezeichnet wird.
- Die Etablierung dieses Fachbegriffs ist vor allem für die Logik der Wissenschaft bedeutend.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Abschnitt I
- Abschnitt II
- Abschnitt III
- Abschnitt IV
- Abschnitt V
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz „Deduktion, Induktion und Hypothese“ von Charles Sanders Peirce analysiert die drei Schlussmodi Deduktion, Induktion und Hypothese (Abduktion) und ihre Bedeutung für die Logik der Wissenschaft. Peirce untersucht die Eigenschaften und Unterschiede dieser Schlussformen und zeigt auf, wie sie sich in der wissenschaftlichen Argumentation und Erkenntnisgewinnung manifestieren.
- Klassifizierung von Argumenten und Schlussformen
- Unterscheidung zwischen deduktivem, induktivem und hypothetischem Schließen
- Die Rolle der Hypothese (Abduktion) in der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung
- Die Anwendung von Induktion und Hypothese in der Praxis
- Die Bedeutung der Analogie und der Wahrscheinlichkeit in der wissenschaftlichen Argumentation
Zusammenfassung der Kapitel
Der Aufsatz beginnt mit einer Einführung in die drei Schlussmodi Deduktion, Induktion und Hypothese. Peirce erklärt, dass die Hauptaufgabe des Logikers darin besteht, Argumente zu klassifizieren, und dass die Klassen der Logiker als Syllogismen bezeichnet werden. Der Syllogismus Barbara dient als Beispiel für deduktives Schließen, bei dem eine allgemeine Regel auf einen besonderen Fall angewendet wird. Im Gegensatz dazu ist die Induktion die Folgerung einer Regel aus einem Fall und einem Ergebnis. Peirce führt den dritten Schlussmodus, die Hypothese (Abduktion), ein, die die Folgerung eines Falles aus einer Regel und einem Ergebnis darstellt.
Im zweiten Abschnitt untersucht Peirce die Beziehung zwischen deduktiven Syllogismen und Induktion bzw. Hypothese. Er zeigt, dass die Verneinung des Ergebnisses einer notwendigen Deduktion zu deduktiven Syllogismen führt, während die Verneinung des Ergebnisses einer wahrscheinlichen Deduktion eine Hypothese bzw. Induktion ergibt. Peirce argumentiert, dass man den Syllogismus Bocardo als eine Art „schwache Induktion“ und den Syllogismus Baroco als „schwache Hypothese“ ansehen kann.
Im dritten Abschnitt analysiert Peirce die Analogie zwischen Hypothese und Induktion und warnt vor dem Fehler, Dinge, die sich in mancher Hinsicht ähneln, auch in anderer Hinsicht ähnlich sein zu müssen. Er stellt Regeln für das Aufstellen einer Hypothese auf, die zu einem wahrscheinlichen Ergebnis führen sollen. Diese Regeln beinhalten die eindeutige Formulierung der Hypothese als Frage, die Berücksichtigung zufälliger Beziehungen und die ehrliche Dokumentation von Misserfolgen und Erfolgen der Vorhersagen.
Im vierten Abschnitt definiert Peirce Induktion und Hypothese noch einmal. Er erklärt, dass die Induktion die Klassifizierung von Tatsachen beinhaltet, während die Hypothese die Erklärung von beobachteten Tatsachen durch die Annahme einer unbeobachteten Tatsache beinhaltet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Deduktion, Induktion, Hypothese (Abduktion), Syllogismus, wissenschaftliche Argumentation, Erkenntnisgewinnung, Analogie, Wahrscheinlichkeit, Klassifizierung, Erklärung, Regeln für das Aufstellen von Hypothesen.
- Arbeit zitieren
- Tim Fischer (Autor:in), 2005, Charles Sanders Peirce: "Deduktion, Induktion und Hypothese", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109961
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