Hermann Hesse beschreibt in seinem Gedicht „Stufen“ das Leben, wie es jedem einzelnen Menschen im Laufe der Zeit offenbart wird. Jeder Mensch erfährt unterschiedliche Abschnitte, wie die Geburt, Schule und Beruf. Hesse geht hierbei jedoch tief auf Themen wie Liebe, den damit verbundenen Kummer, Abschied und Tod, die Angst der Menschen sich auf neue Situationen einzulassen und vertrautes hinter sich zu lassen, ein. Außerdem wird ebenfalls dargestellt, wie das Leben vergeht und die Zeit nach und nach vergeht.
Analyse: Hermann Hesse „Stufen“
Hermann Hesse beschreibt in seinem Gedicht „Stufen“ das Leben, wie es jedem einzelnen Menschen im Laufe der Zeit offenbart wird.
Jeder Mensch erfährt unterschiedliche Abschnitte, wie die Geburt, Schule und Beruf.
Hesse geht hierbei jedoch tief auf Themen wie Liebe, den damit verbundenen Kummer, Abschied und Tod, die Angst der Menschen sich auf neue Situationen einzulassen und vertrautes hinter sich zu lassen, ein. Außerdem wird ebenfalls dargestellt wie das Leben vergeht und die Zeit nach und nach vergeht.
Hesses Gedicht ist in 3 Abschnitte unterteilt.
Der erste und längste Abschnitt, bestehend aus 10 Versen, handelt von der noch heranreifenden Jugend. Das ist nicht nur an der Länge, sondern auch am Reimschema der Strophe festzustellen. Hesse benutzt einen 5-fach verwobenen Kreuzreim um die Unrast der Jugend zu symbolisieren. Er spielt darauf hin, dass der Mensch sich in der Jugend auf einem Weg voller Irritation und Verwirrung fortbewegt, aber trotzdem auf Umwegen ankommt.
Der Leser wird auf verschiedene Lebensstufen aufmerksam gemacht. Es wird die Tatsache dargestellt, dass wir immer älter werden und mit der Reife verschiedene Stufen erklimmen müssen um voran zu kommen.
Die zweite Strophe beschäftigt sich mit der beginnenden Reife nach der Jugend.
Sie ist um 2 Verse gekürzt, da die Unrast und die Suche nach der Identität abgeschlossen sind.
Die ersten 4 Zeilen bestehen aus einem umarmenden Reim. Doch die 4 folgenden Zeilen, wo es wieder um eine neue Exkursion geht, sind in Kreuzreimen verfasst.
Hesse beschreibt auch die Frustration, die ein Mensch erleben kann, wenn er nicht bereit ist sich in einen neuen Abschnitt zu wagen um sich daran auszuprobieren.
Die dritte und auch kürzeste Strophe, bestehend aus nur vier Zeilen, ist in einem umarmenden Reim geschrieben und drückt damit eine innere Ruhe aus, die jeder Mensch im Alter meist gefunden hat.
Hesse benutzt auch typische Stilmittel um die immer weiterführenden Lebensstufen darzustellen. Das Enjambement führt zu der Atmosphäre von niemals endenden Sätzen.
Auch die Wortwahl wie wiederholte Wörter mit „Leben“ und „blühen“ sowie auch die Darstellung eines Lebenszyklus (1.Strophe: Bereit zum Abschied, 2.Strophe Bereit zum Aufbruch und 3.Strophe Abschied nehmen) verstärken das Thema.
In der ersten Strophe wird der Tod durch „eine welkende Blüte“ dargestellt und mit immer „weiterführenden Lebensstufen und der wachsenden Weisheit und Tugend“ verglichen. Daher wird gleich zu Beginn des Gedichts verständlich, dass Hesse uns verdeutlichen will, dass jedes Leben vergeht und auch dass der Mensch dabei immer Lebensstufen durchschreiten muss. Ende der ersten Strophe wird eine Personifikation (wohnen) und wiederholte Satzfügung (der uns beschützt und hilft) benutzt. Diese beiden Stilmittel beschreiben den „Zauber“, der uns hilft weiterzuleben. Der Leser wird dadurch ermutigt.
In der zweiten Strophe werden Alliterationen ( Raum um Raum, Stuf um Stuf) benutzt um den Ausdruck des Satzes zu verstärken. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass Hesse erst in der 2 Strophe, also in der Reife, den Leser persönlicher und vertraulicher anspricht. Er benutzt ausschließlich Pronomen wie „wir“ und „uns“. Auch der Hyperbaton (Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen) führt zur Fixierung auf „uns“. Dadurch wird der Leser zum individuellen Leben ermutigt, dass er selbst Entscheidungen treffen soll.
In der dritten und letzten Strophe verwendet Hesse die Personifikation „Herz, nimm Abschied“, welches wie eine Aufforderung erscheint um letztendlich seine innere Ruhe zu finden.
Inhaltlich versucht und Hesse zu sagen, dass jeder Mensch Stufe um Stufe steigen muss.
Egal wie schlimm und unerträglich es uns manchmal scheinen mag, es wird immer weitergehen. Durch die Erfahrungen, die wir im Laufe der Zeit machen, werden wir lernen.
Wenn wir das wissen, werden wir nicht in Verzweiflung untergehen. Glück und Unglück, Zufriedenheit und Frustration sind nur Abschnitte und Teil unseres Lebens. Hesse will uns die Angst vor dem Tod nehmen, indem er uns Hoffnung schenkt, dass es immer weiterführende Stufen gibt.
Ich finde in diesem Gedicht viel Wahres. Es sind Dinge, die jeder Mensch schon in seinem Leben erfahren hat. Doch man könnte auch einen melancholischen Charakter aus dem Gedicht erkennen. Es fordert uns einerseits auf bereitwillig jeden Abschnitt zu gehen, aber auch nichts als selbstverständlich hinzunehmen und alles zu hinterfragen. Es ist eine Art Unzufriedenheit mit dem was man hat, da es immer höhere Stufen gibt nach dem der Mensch streben soll.
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- hannah wade (Author), 2006, Hesse, Hermann - Stufen - eine Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109949
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