1. Jugend, Ausbildung und erste Erfindungen
Galileo Galilei wurde am 15. Februar 1564 als erster Sohn von Vincenzo Galilei und Giulia Ammannati in Pisa geboren.[1] „Sein Vater, Vincenzo Galilei, war Komponist und Musiktheoretiker und spielte in der Musikgeschichte eine wichtige Rolle beim Übergang von der erstarrten mittelalterlichen Musik zu neuen, freieren Kompositionstechniken.“[2] Außerdem handelte er mit Stoffen, um noch zusätzlich Geld zu verdienen.[3] Galileos Mutter Giulia Ammannati, die aus einer Patrizierfamilie stammte, „war eine chronisch unzufriedene, schrille Person“[4].
1574 zog die gesamte Familie nach Florenz in ein Viertel um die heutige Piazza de Mozzi.[5] Galileo wurde von seinem Vater im Umgang mit Laute und Orgel, in Latein und Griechisch und auch über Autoren der klassischen Antike unterrichtet. Außerdem verfehlte das Aufbegehren seines Vaters gegen jegliche Art von Tradition auch beim jungen Galileo nicht seine Wirkung und so wurde es zum Wunschtraum Galileos frei von jeglicher Autorität zu sein.[6] 1575 schickte ihn sein Vater in die Abtei von Vallombrosa[7], wo die Mönche wichtige Grundlagen legten, indem sie „seine Neugier für die Mathematik und die Wissenschaften weckten“[8]. Nachdem Galileo vier Jahre in der Abtei verbracht hatte, holte ihn sein Vater wieder von dort weg und schickte ihn nach Pisa, zu Galileos Cousin, wo er seine Ausbildung fortsetzen sollte und nebenbei noch zum Tuchhändler ausgebildet werden sollte. Im Spätsommer 1581 trat Galileo dann in die Universität Pisa ein.[9] Sein Studienfach war damals auf Wunsch seines Vaters Medizin. Doch die Studien an der Universität langweilten Galileo, da seine ganze Leidenschaft der Mathematik galt. Diese lehrte ihn Ostilio Ricci, der Mathematiker des toskanischen Großherzogs.[10] Im Sommer 1583 beendete Galileo endgültig sein Medizinstudium[11] und 1585 verließ er dann offiziell die Universität, ohne einen Abschluss gemacht zu haben[12].
Seine Eltern waren gegen diese Entwicklung, da damals die Mathematik als Hilfswissenschaft der Philosophie und der Theologie untergeordnet war und nur als eine intellektuelle Spielerei angesehen wurde[13].
1583, als er noch an der Universität war, machte er das erste Mal von sich reden. In der Kathedrale Campo dei Miracoli während einer Sonntagsvesper beobachtete er, wie die Öllampe, die in der Mitte des Kirchenschiffs von der Decke hing, angezündet wurde. Dann wurde sie behutsam losgelassen und Galileo konnte die leichte Pendelbewegung beobachten. Inspiriert durch diese Beobachtung führte er zahlreiche Experimente durch, in denen er die Pendelbewegung mit der Pulsfrequenz von Patienten verglich. So gelang es ihm ein Instrument zur Messung von kurzen Zeitintervallen zu konstruieren, das Pulsogia genannt wurde.[14] Außerdem beschäftigte sich Galileo zu dieser Zeit mit der Auftriebskraft eines Körpers. Er verbesserte den Versuch zum Gesetz von Archimedes, das besagt, dass die Auftriebskraft eines Körpers, dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeit entspricht. Galileo baute eine kleine, jedoch höchst präzise Waagevorrichtung, die er La Bianchetta (=kleine Waage) nannte[15].
2. Dozent in Pisa und Padua
Dann kehrte Galileo wieder nach Florenz zu seiner Familie zurück, wo er sich von 1585 bis 1589 durch Privatunterricht von Mathematik, unter anderem in der Abtei von Vallombrosa, und durch Vorträge vor öffentlichem Publikum über Wasser hielt,[16] wie zum Beispiel „sein Vortrag über die Vermessung des Danteschen Inferno, den er 1588 in der Accademia Fiorentina hielt“[17]. Als Folge seines Vortrags galt er nun als Kenner der Literatur. Er bewies seine Kompetenz auf dem Gebiet der höfischen und der akademischen Kultur, da es damals vor allem für Mathematiker wichtig war, sich als Literat präsentieren zu können.[18] Seine Bemühungen um einen Lehrstuhl für Mathematik in Bologna scheitern[19], trotz der Unterstützung durch seinen römischen Fürsprecher, den einflussreichen Jesuitenpater Christoph Clavius.[20] Doch dank der „Unterstützung des Marchese Guidobaldo del Monte und dessen Bruders, des Kardinals“[21], die beide zum Florentiner Hochadel gehörten, erhielt Galileo im Sommer 1598 die Dozentenstelle in Pisa für drei Jahre. Da die Mathematik damals aber, wie gesagt, nur als Hilfswissenschaft galt, erhielt er vergleichsweise wenig Lohn.
Zu dieser Zeit beschäftigte sich Galileo mit der Gezeitenbewegung und der Natur der Bewegung allgemein. Er hielt unter anderem ein Experiment im schiefen Turm von Pisa ab, der ja für Experimente im Gebiet des freien Falles wie geschaffen scheint, das viel öffentliche Aufmerksamkeit erregte. Mithilfe mehrerer Kugeln aus unterschiedlichem Material gelangt es ihm zu beweisen, dass die Fallgeschwindigkeit nicht vom Gewicht oder von der Masse eines Körpers abhängt.[22] Zu dieser Zeit schrieb der sein Werk „De Motu“. [23] Es war eine theoretische Behandlung der Bewegung, die sich hauptsächlich auf Experimente stützte. Da es „ein ausgesprochen nüchternes und in weiten Teilen bruchstückhaftes Werk“[24] war, das allerdings auch etliche brillante Einfälle aufwies, wurde es damals nicht gedruckt. Doch schon bei seinem ersten größeren Werk bediente sich Galileo eines besonderen literarischen Kunstgriffes, der das Verständnis erleichterte: Er versah die Handlung mit einer kleinen Rahmengeschichte.
Als Folge seiner Auflehnungen gegen die Professoren und die Universität in Pisa allgemein wurde sein Vertrag nachdem die drei Jahre abgelaufen waren, nicht verlängert.[25] Obwohl seine Ausgangslage alles andere als günstig war, da er aus der Toskana kam, erhielt er im Spätsommer 1592, dank der Unterstützung zahlreicher Fürsprecher, einen Lehrstuhl an der Universität Padua, der ein sehr prestigeträchtiger Posten war.[26] „Sein Dienstvertrag war auf vier Jahre befristet und konnte nach dem Ermessen des Dogen um weitere zwei Jahre verlängert werden. Die Besoldung belief sich auf magere hundertachtzig Golddukaten im Jahr.“[27] So gab Galileo zusätzlich kontinuierlich privaten Unterricht. Er benötigte dieses Geld zur Finanzierung seines Wohnsitzes in Padua und außerdem war er nach dem Tod seines Vaters im Mai 1593, als Familienoberhaupt für seine Familie auch finanziell verantwortlich geworden.[28] So musste er unter anderem die noch ausstehende Mitgift für seine Schwester Virginia aufbringen. Außerdem war sein Lebensstil sehr anspruchsvoll, sodass er Hauptgrund für seine finanziellen Probleme stets seine hohen Ausgaben waren.[29] Er versuchte außerdem Geld durch Beschäftigung mit technischen Einzelfragen des militärischen Befestigungswesens zu verdienen. So „brachte er seine Überlegungen zum Festungsbau zu Papier“[30]. Außerdem ist Galileo der „eigentliche Erfinder des Thermometers“[31], da er schon 1593 mit Versuchen zu einem Gerät zur Messung der Körpertemperatur begann.
Ferner erfand er auch eine Schöpfmaschine für die Landwirtschaft, doch der erhoffte Gewinn blieb leider aus, da sich nur eine einzige der begüterten Adelsfamilien eine verkleinerte Ausführung des Schöpfwerkes installieren ließ.[32]
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Abb.2: Modell der Schöpfmaschine
Galileos Gesundheit war schon immer ein bisschen angeschlagen, doch bei einem Ausflug in die Berge mit seinen Freunden, zog er sich eine schmerzhafte chronische Gelenksentzündung zu, die er für den Rest seines Lebens nicht mehr los wurde.[33]
1596 erfand Galileo einen militärischen Proportionszirkel für Geschütze, den er 1597 erweiterte und verfeinerte, sodass er auch für die Landvermessung nutzbar wurde.[34]
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Abb.3: Proportionszirkel
Er ließ überdies auch eine Anleitung drucken (Istruzioni) und zusammen mit einem Werkzeugmacher erzeugte er den Proportionszirkel in großer Stückzahl. Ein junger Mailänder behauptete, das Urheberrecht an dem Zirkel zu haben, doch Galileo wurde vom Vorwurf des Plagiat freigesprochen.[35]
1599 wurde Galileis Lehrverpflichtung um sieben Jahre verlängert und sein Gehalt wurde verdoppelt.[36]
3. Das Patronagewesen
Es war ein im Europa der frühen Neuzeit weit verbreitetes soziales System, das es den Wissenschaftlern überhaupt erst ermöglichte Karriere zu machen.[37] Die beiden wichtigen Pole in diesem System waren der Schirmherr und sein Schützling oder Klient. Unter Umständen bedurfte es aber auch eines Bindegliedes zwischen dem Schirmherrn und dem Schützling, da sich Klienten niederen Ranges unter keinen Umständen direkt an einen Schirmherren hohen Ranges wenden konnten.[38] So wurde die Aufrechterhaltung sozialer Strukturen und sozialer Grenzen sichergestellt. Die Patronage gilt „als grundlegende Form sozialer Bindung und hierarchischer Organisation“[39], wobei allerdings der Übergang zwischen öffentlicher und privater Beziehung eher fließend war. Die Patronagebeziehung an sich wurde aber sowohl von dem Schirmherrn als auch von dem Klienten stets als vollkommend uneigennützig dargestellt, da niemand gerne freiwillig zugab, einem sozialen Zwang nachzugeben. Eine weitere wichtige Aufgabe der Patronage war die wissenschaftliche Kommunikation.[40] Galileo Galilei und Kepler kommunizierten zum Beispiel ausschließlich über ihre jeweiligen Schirmherren. Ein wichtiger Aspekt lag zum Beispiel darin, dass die Nutzung der diplomatischen Beziehungen den jeweiligen Aussagen mehr Glaubwürdigkeit verlieh, abhängig vom Titel und Ansehen des Schirmherren.
Ein „Mittel zum Ausdruck und zur Erhaltung der Patronagebeziehungen“[41] waren Geschenke. Es waren zwei unterschiedliche Arten von Geschenken zu unterscheiden. Erstens gab es Geschenke vom Klient für den Schirmherren, die eine Herausforderung darstellten, da der Schirmherr dem Klienten stets mehr geben wollte, als dieser wiederum zurückgeben konnte. Zweitens gab es die Geschenke vom Schirmherren für den Klienten, die die Macht des Gebenden repräsentierten.
3.1 Erste Phase von Galileis Patronagen
Galileo verstand es, das Patronagesystem für seine Zwecke optimal zu nutzen. So gelang ihm von 1598 bis 1613 ein durchaus bemerkenswerter sozialer Aufstieg, der vor allem aus den wechselnden Anreden, in den an ihn gerichteten Briefen ersichtlich wurde.[42]
Die Patronagebeziehungen Galileos lassen sich in mehrere Phasen gliedern. In der ersten Phase, die ungefähr von 1585 bis 1600 dauert, bestehen seine wichtigsten Patronagebeziehungen zu Guidobaldo del Monte, der ihm die Lehrstühle in Pisa und Padua verschaffte.[43] Er führte ihn außerdem auch bei weiteren wichtigen Schirmherren Paduas ein. So auch bei Gianfrancesco Sagredo, der der herrschenden Oberschicht Venedigs angehörte. Sagredo war auch noch „in den ersten Jahren des siebzehnten Jahrhunderts Galileis wichtigster Förderer“[44] und guter Freund Galileos, denn er spielte auch nach seinem Tod in den Schriften Galileos eine bedeutende Rolle.[45]
3.2 Zweite Phase von Galileis Patronagen
Bereits ab 1594 / 95 wurde die Astronomie Bestandteil der Forschungsinteressen Galileos. Seit Keplers Buch „Mysterium Cosmographicum“, bekannte er sich persönlich zu Kopernikus und dessen kosmologischen Ideen.[46] Er bewunderte jeden, der öffentlich für Kopernikus Partei ergriff, doch er selbst hatte zu wenig Mut um an die Öffentlichkeit zu gehen, vor allem nachdem der Dominikaner Giordano Bruno wegen seiner heliozentrischen Ansichten 1600 verbrannt wurde.
Das größte Hindernis für die Rechtfertigung der kopernikanischen Theorie lag in der untergeordneten Stellung der Mathematik gegenüber der Philosophie und der Theologie.[47] „Solange diese Hierarchie der Fachgebiete erhalten blieb, konnten Philosophen und Theologen das neue Weltbild der Mathematiker unbesehen zurückweisen“[48]. Dennoch war Galileo bemüht, der Mathematik und damit auch der Astronomie mehr Bedeutung zu geben. Die Anerkennung der Fächer hingen vor allem von ihrem sozialen Status ab. Doch zu sozialem Status konnte man nur durch Patronage gelangen und „der Ort, an dem sich die stärksten Patronagebeziehungen herstellen ließen“[49] war der Hof, der Raum des größten aller Schirmherren.
Außerdem bot Venedig nur die Möglichkeit von Patronagebeziehungen zu vielen kleinen Schirmherren (= clientélisme), doch Galileo sympathisierte eher mit einer Patronagebeziehung zu nur einem größeren Schirmherren (=mécénat), da er dann sowohl regelmäßige Bezüge erhalten, als auch einen höheren sozialen Status haben würde.[50]
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass es sich bei der zweiten Phase von Galileos Patronagebeziehungen, ungefähr ab 1600, um langfristig angelegte Patronagebeziehungen, in deren Mittelpunkt Cosimo II de’ Medici stand, handelte.[51] Allerdings besaß Galileo noch zahlreiche andere Kontakte zu Vermittlern bei Hof, wobei er einen Teil dieser Beziehungen von seinem Vater übernommen hatte und sollte sie wiederum an seinen Sohn weitergeben.
4. Proportionszirkel und Fernrohr
1600 hatte Galileo familiäre und finanzielle Sorgen.[52] Sowohl sein jüngerer Bruder als auch sein Schwager verlangten mehr Geld von ihm, als er aufbringen konnte. Zu dieser Zeit verliebte sich Galileo in Marina Gamba, eine temperamentvolle und selbstbewusste Frau, galt sie doch auch „als Person mit etwas lockerem Lebenswandel“[53]. Mit ihr würde Galileo insgesamt drei Kinder haben, doch als Oberhaupt einer verarmten Klans würde er sie nicht heiraten können.[54]
1602 wird Galileo während des Sommers Hauslehrer des jungen Cosimo II de’ Medici.[55] Er ließ sich für diese Tätigkeit allerdings nicht bezahlen[56], da er ein Herr und kein gewöhnlicher Handwerker war. Allerdings erhielt er neben Kost und Logis noch zahlreiche Geschenke und außerdem noch „die Möglichkeit, Zugang zu dem jungen Fürsten zu finden“[57]. Er selbst beschenkte die Medici, indem er den Istruzioni (Anleitung für den Proportionszirkel)[58] und auch den Kompass Cosimo widmete.[59]
Galileis erster öffentlicher Auftritt als Astronom erfolgte im Dezember 1604 und im Jänner 1605 anlässlich des Erscheinens eines neuen Sternes der „Keplers Nova“ genannt wurde.[60] Den Grund für das Verblassen dieses Sternes sah Galileo schon damals in der Rotation der Erde, doch gab er in der Öffentlichkeit keine genaue Antwort auf dieses Problem.
Galileo hatte allerdings nicht nur naturwissenschaftliche Talente und Interessen. So übersetzte er zum Beispiel im Sommer 1604 „das homerische Spottepos vom „Krieg der Mäuse und der Frösche“ aus dem griechischen Original ins Italienische“[61]. Oder 1609, da erstellte er ein Horoskop für den Großherzog Ferdinando I und prophezeite diesem ein langes und glückliches Leben. Leider verstarb der Herzog binnen weniger Monate.[62]
Ende 1605 ereignete sich eine bedeutsame Wende in Galileos Patronagebeziehungen. Er verfasste seinen ersten direkten Brief an Cosimo II.[63] Er drückte seinen Wunsch aus, „seinem Fürsten in jeder Hinsicht dienstbar zu sein“[64]. Durch diesen Brief zeigte Galileo, dass Cosimo nun alt genug war und das ihre Patronagebeziehung, die erst wachsen musste, nun auch erwachsen war. Doch auch weiterhin blieben die Mittelspersonen für Galileo als wichtige Informanten bedeutsam. Die beiden bedeutendsten Mittler waren Belisario Vinta, der secretario der Medici und die Großherzogin Christine, die Mutter von Cosimo.[65]
Galileo erkannte bald, dass ihm sogenannte „Wunderdinge“, wie zum Beispiel Magneten, mehr einbrachten, als Rechengeräte, wie der Proportionszirkel, wenn er als Edelmann und nicht als Mathematiker oder Militäringenieur an den Hof wollte.[66] Außerdem lernte er ziemlich schnell, seinen wissenschaftlichen Entdeckungen Legitimation zu verschaffen, „indem er sie in die Machtsymbolik seiner Schutzherren einbaute“[67]. Dieses Wissen sollte er sich schon sehr bald zunutze machen.
1609 hörte Galilei erstmals, dass es einem flandrischen Brillenschleifer gelungen sei, eine Art Sehglas zu entwickeln, „mit dessen Hilfe man Dinge aus der Ferne ganz nahe erscheinen lassen könne“[68]. Als er ferner erfuhr, dass ein Holländer ein Fernrohr in Padua vorgeführt habe und es an Venedig verkaufen wolle, gab es für ihn kein Halten mehr.
„Galileo machte sich hektisch daran, wechselnde Kombinationen von Sammel- und Zerstreuungslinsen auszuprobieren“[69] und so soll er in nur vierundzwanzig Stunden sein Fernrohr konstruiert haben.[70]
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Abb.4: Fernrohr
Bereits am 20. August 1609 führte er sein Fernrohr im Dogenpalast vor. Trotz der Schwierigkeiten, die die ersten Benutzer hatten, erkannte Venedig natürlich sofort den militärischen Vorteil des Fernrohrs und so überließ Galileo dem Dogen sein Fernrohr als Geschenk. Dafür wurde sein Gehalt verdoppelt und er erhielt eine Anstellung auf Lebenszeit.
Weiters verschickte Galileo zahlreiche Fernrohre an verschiedene Fürsten und er nutzte dazu die diplomatischen Kanäle der Medici.[71] Dies war ein sehr geschickter Schachzug, da er somit den Eindruck erweckte, bereits Klient der Medici zu sein.[72]
5. Astronomische Entdeckungen
Angespornt durch seinen Forscherdrang richtete Galileo eines Nachts sein Fernrohr in den Himmel. So entdeckte er, dass der Mond, der als glatte, makellose und vollkommene Kugel galt in Wirklichkeit eine Oberfläche hatte, die „rau, ungleich und überall von unzähligen Erhebungen und Vertiefungen durchzogen“[73] war. Er fertigte genaue Skizzen der Mondoberfläche an und berechnete die höchste Erhebung des Mondes auf 6000 m genau.[74]
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Abb.5: Mondkrater
Außerdem beschäftigte er sich eingehend mit den Mondphasen und führte auch darüber genaue Aufzeichnungen.
Bei der Betrachtung der Milchstraße fand er heraus, dass sie eine Ansammlung von Sternen war, deren Anzahl „sehr viel höher liege als bislang angenommen“[75]. So schätzte er allein das Sternbild des Orion auf mehr als 500 Sterne.[76]
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Abb.6: Orionnebel
„Die Nacht zum 7. Januar 1610 verzeichnete eine Sternstunde in der Geschichte der neuzeitlichen Astronomie.“[77] In dieser Nacht nämlich entdeckte Galileo, „dass Jupiter noch von drei zwar sehr kleinen, aber außergewöhnlich hellen Sternen begleitet wurde“[78]. Er entdeckte noch einen vierten dieser „Sterne“ und fand bald heraus, dass es keine Sterne, sondern Monde waren, die den Jupiter umkreisten.[79] Somit hatte er, ohne es am Anfang zu wissen, „gleichsam ein mikrokosmisches Modell für den Grundgedanken der kopernikanischen Weltsicht“[80] gefunden.
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Abb.7: Jupitermonde
Da es die Aufgabe des Entdeckers war, die neuentdeckten „Sterne“ zu benennen, erhielten sie den Namen „Medicea Sydera“ (= Mediceische Gestirne).[81] Somit trat Galileo als Entdecker freiwillig in den Hintergrund, indem er zeigte, dass die Jupitermonde den Medici schon immer gehört hatten, denn Galileo konnte den Fürsten gar nichts schenken, da ihnen ohnehin schon alles gehörte.[82] Es erfolgte „eine vollständige Loslösung der Mediceischen Gestirne von ihrem Entdecker“[83] und eine Verbindung zur Mythologie der Medici. Jupiter wurde in der Regel mit Cosimo I, dem Gründer der Medici-Dynastie assoziiert. Die vier Monde sollen Cosimo II und seine drei Brüder repräsentieren. Die Medici waren also jene Fürsten, die diese Entdeckung Galileos voll zu würdigen wussten[84], im Gegensatz zu Venedig, das ja keine vergleichbare Mythologie hatte. Weiters gelang es Galileo, ihre Patronagebeziehung als natürliches Verhältnis darzustellen, da er sagte, dass es vorherbestimmt sei, denn „die Sterne hatten die Medici und Galilei zusammengebracht“[85]. Neben der mythologischen Bedeutung waren die Mediceischen Gestirne auch „Monumente der Medici-Dynastie“[86], da sie sowohl haltbar, als auch weltweit sichtbar waren, wobei für die Medici nicht der wissenschaftliche Aspekt von Bedeutung war, doch sie sahen in den Jupitermonden einfach spektakuläre, exotische Wunderdinge.[87] „Als Cosimo Galileis Geschenk annahm, machte er ihn in gewisser Weise zu einem Verteidiger der Medici.“[88]
In nur zwei Wochen schrieb Galileo daraufhin den Siderius Nuncius (=Sternenbotschaft), in dem er in lateinischer Sprache sämtliche Entdeckungen anführte[89], wobei er sich aber noch „nicht explizit zum kopernikanischen Modell bekannte“[90]. Er beschrieb lediglich seine Beobachtungen, doch er lieferte keinerlei mathematische Beweise.[91]
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Abb.8: Siderius Nuncius
Schon am 30. Jänner 1610 brachte er das Werk zu einem Verleger. Er widmete es als Geschenk den Medici und so konnten die Medici gar nicht anders als ihn am 10. Juli 1610 zum „ersten Mathematiker und Philosoph des Großherzogs der Toskana“ zu ernennen.[92] So erlangte er endgültig die Schirmherrschaft Cosimos II und er brach alle Beziehungen zu venezianischen Gönnern ab, wodurch er eine Welle von Abscheu und Entrüstung in Venedig erzeugte. Doch Galileo hatte den Weg zu sozialer und kognitiver Legitimation gefunden, was man auch daran erkennt, dass nach 1610 weitaus mehr Patronagegesuche an Galileo selbst gingen, als bisher und es gelang ihm auch einigen Mathematikern und Philosophen Lehrstühle an Universitäten zu verschaffen.[93] So begann eigentlich erst jetzt die zweite Phase in Galileos Patronagebeziehungen.
6. Leben bei Hof
Das Leben bei Hof unterschied sich vollkommen von dem Leben, das Galileo bisher geführt hatte. Bei Hof waren nämlich soziale Fertigkeiten gefragt und nicht berufliche Kompetenz.[94] Außerdem war es lebenswichtig, „den Blick der Höflinge auf sich zu ziehen, um den eigenen Status zu bestätigen oder zu erhöhen“[95]. Doch für Galileo stellte diese neuen Anforderungen keine Schwierigkeiten dar, da er schon in seiner Jugend Zugang zum Hof hatte und so das angemessene Verhalten erlernen konnte.[96] Außerdem entstammte er einer Familie, „die bereits früh in der Renaissance ein gewisses Maß an Adel und politischer Sichtbarkeit erlangt hatte“[97]. „Galilei war nicht wohlhabend, aber er verstand es, als gentiluomo aufzutreten.“[98] Außerdem verstand er es, durch Spontanität, Witz und seinen ätzenden Stil, schnell ein kultiviertes Publikum um sich zu scharen, das Urlaub von der starren, höfischen Etikette machen wollte.[99] Er lebte auf dem Land, trat wie ein Adeliger auf und kam nur an den Hof, „wenn die höfische Etikette dies von ihm verlangte“[100]. Somit war er von einem Mathematiker zu einem ungewöhnlichen Typus von Philosoph geworden.[101]
7. Die Entdeckung der Sonnenflecken
Bereits im Dezember 1610 hatte Galileo zum ersten Mal die Phasen der Venus beobachtet, deren Existenz im Widerspruch zur ptolemäischen Astronomie stand. Diese Entdeckung bestätigte seine Bevorzugung des kopernikanischen Systems.[102]
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Abb.9: Venusphasen
1611 konnte Galileo zum ersten Mal Flecken auf der Sonnenoberfläche entdecken,[103] „aus deren Bewegung deutlich erkennbar ist, dass sich die Sonne um ihre eigene Achse dreht“[104]. und Ende April gab er dann diese Entdeckung öffentlich bekannt. Er war vor allem an der Natur und dem Ursprung dieser Flecken interessiert. Die Kirche war durch diese neue Entdeckung zutiefst erschüttert, dass auf dem göttlichen Gestirn ausgedehnte dunkle Flecken existieren sollten.[105]
So reiste Galileo am 23. März 1611 nach Rom ab[106], um die Geistlichen zu überzeugen, wo er bis Juni bleiben sollte. Obwohl Galileo die kirchliche Lehrmeinung in den Grundfesten erschüttert hatte, begrüßten ihn die Jesuiten als Kollegen. Er sprach beim Jesuitenpater Christoph Clavius, dem Professor der Mathematik des Collegio Romano, vor. Bei seiner Audienz bei Papst Paul V überschüttete dieser ihn mit seinem Lob.
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Abb. 10: Frederico Cesi
In Rom lernte Galileo Frederico Cesi, einen jungen Wissenschaftler, der in zweiter Generation Marchese von Monticelli war, kennen.[107] Er hatte schon 1603 die Accademia dei Lincei (=Akademie der Luchse) gegründet. Ab 1610 verstärkte die Akademie ihre Aktivitäten[108] und wurde zu einem der bedeutendsten Faktoren im Kultur- und Geistesleben.
1611 wurde schließlich auch Galileo Mitglied der Accademia dei Lincei[109], da Cesi seine freidenkerische Gesinnung schätzte, da damals edle Geister grundsätzlich Freidenker waren, da die Bindung an ein philosophisches System die untergeordnete geistige Stellung verriet.[110]
Doch dann reklamierte ein unbekannter Astronom, der unter dem Pseudonym Apelles auftrat, Galileis Erstentdeckung der Sonnenflecken, da er behauptete, sie schon früher entdeckt zu haben.[111] Bei dem Astronom handelte es „sich um den Jesuitenpater Christoph Scheiner, einen Mathematikprofessor im bayerischen Ingolstadt“[112]. Doch der Prioritätszwist zwischen ihm und Galileo sollte sich noch ein wenig länger hinziehen.
Im August 1612 legte Galileo seine Erklärung der Sonnenflecken schriftlich nieder, wobei er fast beiläufig auf das Trägheitsgesetz stieß: „Ein Körper von kugelförmiger Oberfläche verhält sich gleichgültig gegenüber Ruhe und Bewegung in welche Richtung auch immer. Er beharrt in dem Zustand, in dem er sich einmal befindet.“[113]
Insgesamt schrieb Galileo drei solcher Briefe über die Sonnenflecken, alle in Volgare, der italienischen Landessprache, wobei er im dritten, der März 1613 sein erstes offenes Bekenntnis zum kopernikanischen Weltbild veröffentlichte.[114] 1612 entdeckte er außerdem die Saturnringe und er erkennt Abplattungen von Jupiter und Saturn.[115] Es ist außerdem möglich, dass wir Galileo Galilei eine weitere Entdeckung zuschreiben müssen. „Am 28. Dezember und dann wieder am 28. Jänner 1613 fiel ihm in einer Position östlich vom Jupiter ein „ortsfestes Gestirn“ auf, dessen Bahn im Sternbild der Jungfrau er genauestens aufzeichnete. Astronomen haben in jüngster Zeit die Vermutung geäußert, dass dieses „ortsfeste Gestirn“ in Wahrheit der Planet Neptun gewesen sein könnte, der von Galileo somit bereits 234 Jahre vor seiner definitiven „Entdeckung“ korrekt beobachtet und verzeichnet worden sei.“[116]
8. Der Streit um die schwimmenden Körper
Fast gleichzeitig fand vom Herbst 1611 bis 1613 am Hof der Medici der Streit um die schwimmenden Körper statt.[117] Ludovico delle Colombe, das Haupt der Galileo-feindlichen und von ihm stets verspotteten „Liga der Gimpel“, versuchte Galileo lächerlich zu machen. Er versuchte ihn zu einem Duell vor den Augen der Öffentlichkeit zu bewegen, doch Galileos Schirmherr, der Großherzog arrangierte ein wissenschaftliches Duell im Palazzo Pitti, wobei Galileis aristotelischer Gegenpart nicht delle Colombe war, sondern der spätere Papst Urban VIII.[118] Doch der Disput zog sich später immer weiter in die Länge. Schließlich artete er in einem ständigen Streit zwischen Galileo und delle Colombe über die Versuchsbedingungen aus. Außerdem wurden Galileis Qualifikation als Philosoph in Frage gestellt, da er versuchte, die Mathematik als Basis der Naturwissenschaften heranzuziehen. Die Philosophen sahen in diesem Verhalten nämlich eine Missachtung der Fächergrenzen.[119] In der Folge dieses Diskurses schrieb Galileo dann im Mai 1612 den Diskurs über die Dinge, die im Wasser schwimmen. „Aus der Sicht moderner Wissenschaftshistoriker markiert sie Galileos ersten Einstieg in Methoden der Experimentalphysik und legt damit die Grundlagen für die anschließende lebenslange Forschungsarbeit im Gebiet der Mechanik.“[120] Gleichzeitig legte er damit auch den Grundstein für die modernen Naturwissenschaften, die auf der Basis des Experiments beruhen („messen, zählen ,wägen“).
Doch da schließlich keine Partei die Billigung des Großherzogs erhielt, verlief der Disput schließlich im Sande.[121]
9. Erster Prozess gegen Galileo
Am 21. Dezember 1614, dem vierten Adventsonntag, predigte der Dominikanerpater Caccini gegen Galileo.[122] Der Drahtzieher hinter dieser Verschwörung war höchstwahrscheinlich Galileos ewiger Gegner Ludovico delle Colombe. „Auch wenn Galileo davon noch nichts ahnen konnte, war damit ein Prozess ins Rollen gekommen, der den kommenden achtzehn Jahren, ja in gewissem Sinne auch den folgenden 378 Jahren, seinen Stempel aufdrücken sollte.“[123]
So kam der Fall schließlich vor die Inquisition. Als Beweismaterial gegen Galileo wurden Briefe verwendet, in denen Galileo sich eindeutig zum kopernikanischen System bekannte und Briefe, in denen Galileo seine Gedanken zur Auslegung der Heiligen Schrift festhielt.[124] Als die Inquisition Beweismaterial zusammentrug und keine Zeugen von Format fand, da keiner der Zeugen Galileo wirklich kannte, dehnte sie ihre Untersuchungen auch auf die
Briefe über die Sonnenflecken aus.[125]
Sein Inquisitor war Kardinal Bellarmin, der Neffe des früheren Papstes Marcellus II.[126] Er galt als unbeugsamer und entschlossener Mann mit festen Prinzipien. Außerdem war er der Generalinquisitor von Giordano Bruno gewesen, der 1600 verbrannt wurde.[127] Und so wie Bellarmin, waren auch die „Sachverständigen“, die zu Rate gezogen wurden, keine Astronomen, sondern Theologen, die prinzipiell die Meinung vertraten, dass das kopernikanische Weltbild absurd und ketzerisch sei.[128]
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Abb.11: Kardinal Bellarmin
So fuhr Galileo schließlich am 3. Dezember 1615 nach Rom, um sich den Beschuldigungen zu stellen.[129] Er wurde am 26. Februar 1616 von Bellarmin empfangen. Dieser teilte ihm mit: „die These, die Sonne sei der Mittelpunkt der Welt und stehe still, während die Erde sich bewege, sei gänzlich aufzugeben. Galileo dürfe sie in Zukunft „nicht aufrechterhalten, lehren oder verfechten, auf welche Weise auch immer, weder in Wort noch in Schrift“.“[130] Galileo verspricht den Anweisungen Folge zu leisten.
Am 5. März 1616 kamen per Dekret des Vatikans Kopernikus Werke auf den Index.[131] Bevor Galileo am 4. Juni entgültig Rom verließ, erhielt er von Bellarmin noch eine schriftliche Klarstellung, in der Bellarmin die Strafmaßnahmen richtig stellte. „Dieses Schreiben sollte sich für Galileo später als von unschätzbarem Wert erweisen.“[132]
Während seines Aufenthalts in Rom schrieb er auf die Bitte eines Kardinals, der begeistert von Galileos Idee von Rotation als Erklärung von Ebbe und Flut war, noch im Jänner 1616 eine Abhandlung über die Gezeiten. In diesem Werk fasste er seine wichtigsten Hypothesen zusammen und führte die doppelte Bewegung der Erde (Rotation und Umkreisung der Sonne), als Grund für die Gezeitenbewegung an.[133]
10. Erfindung des Jovilabiums und des Celatone
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Abb.12: Suor Maria Celeste
Im Frühjahr 1617 zog Galileo daraufhin in eine fürstliche Landvilla westlich von Florenz.[134] Auf diese Weise lebte er in der unmittelbaren Nähe seiner beiden Töchter Suor Maria Celeste und Suor Arcangela, die in einem Franziskanerinnenkonvent in nächster Nachbarschaft untergebracht waren. Vor allem seine älteste Tochter Maria Celeste „sollte ihm eine noch größere Stütze werden, als er sich das gegenwärtig überhaupt vorstellen konnte“[135].
Zu dieser Zeit verfolgte Galileo die Idee, die Bahnen der Jupitermonde zur Navigation auf See zu nutzen. So hielt er alle Positionsveränderungen der Jupitermonde tabellarisch fest und erfand schließlich ein Gerät, das man zur Navigation bei der Schifffahrt nutzen konnte; das Jovilabium.[136]
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Abb.13: Jovilabium
Weiters konstruierte er einen Helm, der die selbe Aufgabe erfüllte, doch ermöglichte er dem Schiffsführer zusätzlich „sich jederzeit der Position der Jupitermonde zu vergewissern, ohne dabei das Ruder aus der Hand geben zu müssen“[137] ; den Celatone.
11. Duell mit Grassi
Mit der gesundheitlichen Verfassung Galileos stand es damals nicht zum Besten, da zu seinen chronischen Beschwerden noch ein Leistenbruch hinzukam. Zusätzlich war er auch seelisch am Rande der Verzweiflung.[138] Es ist verwunderlich, dass ausgerechnet ein neuer Disput, der von 1619 bis 1626[139], ihn aus seiner Lethargie reißen sollte. Sein neuer Gegner war der Jesuitenpater Orazio Grassi.[140] Doch Grassi stand in diesem Disput in gewisser Weise stellvertretend für alle Jesuiten.
Bis 1618 nämlich war es Galileo gewesen, der der unbestrittene Führer der beobachtenden Astronomie war. Doch nun waren es die Jesuiten, die in Symbiose mit dem tychonischen System, immer mehr Einfluss in astronomischen Fragen gewannen.[141] So musste Galileo mitansehen, wie die Jesuiten zusammen mit Tycho versuchten, jenen Platz einzunehmen, von dem ausgerechnet Galileo selbst Ptolemäus weggestoßen hatte und den er schon für sich selbst sicher glaubte.[142]
Denn als in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 1618 gleich drei Kometen zu beobachten waren, trugen die Jesuiten alle ihnen verfügbare Daten aus ganz Europa zusammen. Schließlich verarbeitete Grassi diese in einem eleganten Diskurs in höfischem Stil, den er zurückhaltend und ganz und gar nicht dogmatisch formulierte; den Disputatio. Somit glich er Galileo in seinen Fähigkeiten mehr, als jeder bisherige Gegner.[143]
Doch gerade weil Galileo hier nicht nur auf seinem eigenen Terrain, sondern auch mit seinen eigenen Taktiken angegriffen wurde, fiel seine Erwiderung auf den Disputatio ungewöhnlich harsch aus.[144] Im August 1619 erschien das Gespräch über die Kometen (discorso delle comete)[145] unter dem Namen seines Schülers Mario Guiducci, „der aber zu großen Teilen aus der Feder Galileis stammt“[146]. Der Discorso enthielt neue „Hypothese“ bezüglich der Kometen[147], doch hauptsächlich war er eine Attacke sowohl gegen Tycho de Brahe, als auch gegen die Jesuiten.[148]
So schrieb Grassi schließlich gegen Ende des Jahres 1619 den Libra astronomica et philosophica.[149] Zu diesem Zeitpunkt war die Debatte schon nicht mehr auf die Kometen beschränkt, sondern er hatte sich „bereits in mehrere Richtungen ausgebreitet die nur noch indirekt mit den Kometen zu tun hatte“[150].
12. Galileis letzte Patronagebeziehungen
Inzwischen starb 1621 Cosimo II. „Sein Sohn trat als Ferdinando II mit gerade zehn Jahren die Nachfolge als Herrscher der Toskana unter der Regentschaft der frommen Großherzogin Christine an.“[151] Dies führte zu einem weiteren Machtverfall der Medici, der später für Galileo unerfreulich Folgen haben würde.
Kurz zuvor war im Jänner 1621 der Papst Paul V gestorben. Sein Nachfolger wurde der betagte und siechende Gregor XV.[152] Er starb nur ein Jahr später und der Kardinal Maffeo Barberini wurde als Urban VIII sein Nachfolger.[153]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.14: Papst Urban VIII
Galileo und seine Anhänger hofften nun auf ein Aufleben der neuen Wissenschaften. Der neue Papst galt als aufgeschlossen, sein Neffe Francesco war Mitglied der Accademia dei Lincei und er ermunterte Galileo zu einem neuen Werk, da er ihm mitteilen ließ: „Solltet Ihr also mit gewissen Ansichten an die Öffentlichkeit treten wollen, die Ihr bislang noch zurückgehalten habt, so bin ich gewiss, dass auch sie größten Gefallen bei unserem Herrn, dem Heiligen Vater, finden werden.“[154]
Somit begann nun Galileos dritte und letzte Phase der Patronagebeziehungen, in der sich das Schwergewicht der Beziehungen an den römischen Hof verlagerte, durch die Entstehung neuer Patronagebeziehungen zu Fürst Federico Cesi und Papst Urban VIII. Er musste aber einen deutlichen Bedeutungsverlust seiner Florentiner Patronagebeziehungen hinnehmen.[155]
Rom war damals der Sitz des mächtigsten Hofes Italiens.[156] Doch der römische Hof war geprägt durch starke Instabilität bezüglich der bestehenden Patronagebeziehungen. Es herrschte eine extreme Konkurrenz und die Patronagebeziehungen waren dementsprechend zerbrechlich. Außerdem erfolgten, bedingt durch die Wahl neuer Päpste, ständige Umwälzungen in der Hierarchie der Klienten. Durch jede Papstwahl entstanden neue Karrieren und alte wurden beendet.[157] Galileo wagte sich also durch die Verlagerung des Großteils seiner Patronagebeziehungen nach Rom, auf ein gefährliches Terrain. Doch nur in Rom waren Menschen, die eine Neuinterpretation der heiligen Schrift zugunsten des kopernikanischen Weltbildes billigen konnten[158] und nur in Rom konnte er sich seine Entdeckungen beglaubigen lassen.[159]
13. „Der Goldwäger“
Im Herbst 1623 schrieb Galileo schließlich endlich seine Antwort auf Grassis Libra astronomica et philosophica; Il Saggiatore (=der Goldwäger).[160] In diesem Werk, das in einem aggressiven Stil geschrieben ist, wollte sich Galileo als Philosoph profilieren , da er sich der Logik der Philosophen bediente. Außerdem verspottete er in diesem Werk die Pedanterie, die vom Hof zutiefst verachtet wurde. Er verspottete auch Grassi, da er ihm als Pedanten darstellte, der unfähig war, zu einem Spiel mit dem „Neuen“.[161] Obwohl ein unbekannter Geistlicher meinte, dass die Theorie von Partikeln und Atomen im saggiatore gegen die Prinzipien der heiligen Wandlung war, wurde der saggiatore nicht verboten.[162]
Er widmete sein Buch dem neuen Papst Urban VIII.[163] „Durch die Annahme der Widmung wurde Urban VIII. implizit zum Schiedsrichter in einem Streit, der sich zunehmend auf Rom konzentrierte.“[164]
Grassis Antwort wiederum erschien 1626 unter dem Namen Ratio.[165] Allerdings antwortete Galileo auf den Ratio nie, da er seine Ehre durch den Goldwäger bereits wieder hergestellt hatte.[166]
14. Das Mikroskop
Das Fernrohr hatte ein holländischer Brillenschleifer erfunden und dennoch wird es heutzutage mit Galileo Galilei verbunden, da er es entscheidend verbesserte. Ebenso wie das Fernrohr, hatte Galileo auch das Mikroskop nicht erfunden, doch es gelang ihm, entscheidende Verbesserungen vorzunehmen. Eigentlich machte erst Galileo sowohl das Fernrohr, als auch später dann das Mikroskop zu einem wissenschaftlich brauchbaren Instrument.[167]
So machte er sich schließlich im April 1624, mit dem von ihm verbesserten Mikroskop im Gepäck auf den Weg nach Rom. Es gelang ihm, die Geistlichen zutiefst zu beeindrucken, sodass sie ihn schließlich beinahe als neuen Schöpfer priesen, „da er Dinge zum Vorschein bringt, von deren Existenz bislang kein Mensch auch nur eine Ahnung hatte“[168]. Außerdem hatte Galileo zahlreiche Audienzen beim Papst, der ihn mit Auszeichnungen regelrecht überschüttete.[169] Am 11. Juni 1624 brach er schließlich, nach diesem äußerst erfolgreichen Besuch wieder nach Florenz auf.[170]
15. „Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme“
Von 1624 bis 1630 arbeitete Galileo nun an seinem größten bisherigen Werk Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme [171] (Dialogo sopra i due massimi sistemi) [172]. Allein schon am Titel kann man erkennen, dass er auch diesmal das tychonische System, dass er schon im Goldwäger als belanglos abgetan hatte, überhaupt wegließ.[173]
Im Dialog, sind es eigentlich drei Personen, die ihre Meinungen austauschen. Der erste ist ein frühere Schüler Galileis, Filippo Salviati, der schon in jungen Jahren starb.[174] Er repräsentiert Galileo und seine Ansichten.[175] Der zweite Gesprächspartner ist sein guter Freund und ehemaliger Förderer Sagredo, der schon 1620 gestorben war.[176] Der dritte Gesprächsteilnehmer war allerdings eine fiktive Figur. Simplicio, der „Einfaltspinsel“, war der Gegenspieler Salviatis.[177]
Der Dialog selber, dessen Kernthema die Gezeiten sind, ist in vier Tage unterteilt.[178] Allgemein bietet der Dialog einen Überblick über Galileos gesamtes Denken und Leben.[179] „Mit der Feder vergegenwärtigte er sich seine vergangenen Kämpfe und Krisen, umkreiste erneut alle damaligen Argumente gegen seine mächtigen und weniger mächtigen Widersacher“[180]. „Zuweilen polemisch, gelegentlich aber auch überraschend versöhnlich im Ton, prophetisch und mitunter widersprüchlich, voll anekdotischer Hinweise und phantasievoll, in ungeschminkter Kühnheit und zuweilen sarkastischem Tonfall, stellt das Buch gleichsam einen perfekten Spiegel seines Autors dar.“[181]
Wie fast alle seiner Werke ist er in Volgare, der italienischen Landessprache geschrieben. Galileo bediente sich als einer der ersten Italiener seiner Muttersprache zur Präsentation von Forschungsergebnissen, da er dem Volk gegenüber offener war.[182]
Bei den Bemühungen um die Druckerlaubnis schlugen die Zensoren kleine Korrekturen vor, denen Galileo zustimmte.[183] Weiters musste er das Vorwort und den Schluss nach den Instruktionen des Papstes abändern.[184] Schließlich erhielt er eine vorläufige Druckerlaubnis, doch da ein anschließendes Prüfverfahren für erforderlich gehalten wurde, beschloss er nun das Buch in Florenz und nicht in Rom herauszubringen.[185]
Ende Mai erhielt Galileo schließlich die Druckerlaubnis für sein neuestes Werk. Der hypothetische Charakter des Inhaltes war hervorzuheben und das Vorwort und der Schluss stammten von dem kirchlichen Inquisitor. Der Schluss wurde insofern geändert, als Simplicio am Ende nicht von der kopernikanischen Lehre überzeugt ist, sodass die Kirche, deren Sprachrohr er war, das letzte Wort behielt.[186]
„Sofort nach Erscheinen feierte man es in ganz Europa als literarisches und philosophisches Meisterwerk.“[187]
Doch damit war der Fall noch längst nicht abgeschlossen. „Im Sommer des Jahres 1632 befahl der Papst, das Buch aus dem Verkehr zu ziehen, und setzte eine Sonderkommission ein, die Galileis mögliche Verfehlungen untersuchen sollten.“[188] Galileo erhielt keine Chance sich zu verteidigen[189], da sich das heiligen Offizium für gewöhnlich keine Verteidigungen anhörte. Auch der Großherzog wurde angehalten, sich nicht in die Angelegenheit einzumischen.[190]
Der wahre Grund für den Zorn des Papstes war allerdings, dass er sich von Galileo hintergangen fühlte. Er fühlte sich der Lächerlichkeit preisgegeben, da er der Meinung war, dass der einfältige Simplicio den Papst repräsentieren sollte. Außerdem wollte er den gegen ihn vorgebrachten Vorwurf, dass er zu mild mit Ketzern sei, am Beispiel Galileo Galilei entkräften.[191] So ist es nicht verwunderlich, dass im Abschlussbericht der Kommission unter anderem stand, dass die Lehre der Kirche in den Mund eines Dummkopfs gelegt worden war.[192]
16. Der Fall Galilei vor der Inquisition
Am 15. September wurde schließlich der Fall Galilei der Inquisition übergeben.[193] So wurde Galileo schließlich nach Rom vorgeladen[194], wo er am 13. Februar 1633 ankam. Er durfte in der toskanischen Gesandtschaft wohnen[195], doch er musste sich von den Leuten fernhalten, da seine Version der Geschichte nicht nach draußen gelangen durfte.[196]
Galileos Inquisitor in diesem Fall war Kardinal Vincenzo Maculano.[197] Seit dem 12. April 1633, an dem sein erstes Verhör stattfand, wohnte er nun als Gefangener im Vatikan[198], doch genoss er dort eine bevorzugte Behandlung.[199]
Bei diesem ersten Verhör legte er das Dokument von Bellarmin vor, das er damals am 26. Mai 1616 erhalten hatte.[200] Dieses Dokument war zu authentisch um es einfach zu übergehen, doch da die Kardinäle Folter ablehnten und ein freiwilliges Geständnis Galileos vorziehen würden, beschlossen sie, dass Kardinal Maculano versuchen sollte, Galileo in einem persönlichen Gespräch ein Eingeständnis seiner Verfehlungen abzuringen.[201] Bei diesem Gespräch beugte sich Galileo, nach Androhung der Folter, dem auf ihn ausgeübten Druck.[202] Er wiederholte sein Geständnis am nächsten Tag beim zweiten Verhör. Danach durfte er in die Residenz des toskanischen Gesandten zurückkehren.[203]
Während des ganzen Prozesses war kein einziges Mal Galileos Frömmigkeit und Achtung vor der Autorität der Kirche zur Sprache gekommen.[204] „Galileos Schuld oder Unschuld stand also schon längst nicht mehr zur Debatte. Jetzt ging es darum, die Dinge vor dem Urteil der Geschichte zurechtzurücken.“[205]
Am 22. Juni 1633 wurde in der Basilika Santa Maria Sopra Minerva öffentlich das Urteil verkündet.[206] Galileo musste öffentlich abschwören, er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, er durfte sich in keiner Weise mehr mit Astronomie beschäftigen, er musste in den nächsten drei Jahren jede Woche die sieben Bußpsalme beten und der Dialog kam auf den Index und wurde öffentlich verbrannt.[207]
„Der Satz „Und sie bewegt sich doch“ fiel nicht während des Prozesses. Er wurde Galilei 128 Jahre später in den Mund gelegt.“[208]
16.1 Der Sturz des Favoriten
Selbst wenn Galileo sich heftiger gewehrt hätte, hätte er diese Entwicklung doch nicht aufhalten können. Es war genau das passiert, was man als „der Sturz des Favoriten“ bezeichnet. Galileo war nämlich damals Urbans intellektueller Favorit gewesen.[209]
Hin und wieder war es nämlich notwendig für einen Fürsten, die Ungewissheit seiner Gunst zu demonstrieren um sich die Kontrolle am Hof zu erhalten. So wählt er einen seiner Favoriten als Sündenbock, ja fast als „rituelles Opfer“, wobei er nur Vorwürfe und gar keinen richtigen Grund brauchte.[210] Niemand konnte diesen Höfling dann noch retten ohne selbst mit in die Tiefe gezogen zu werden. Folglich ließen alle Höflinge ihn fallen und der fallende Favorit geriet in eine Isolation.[211]
Hinzu kam, dass der Papst seine eigene Verwicklung in den Skandal, dadurch dass er den Dialog zum Drucken freigab, verbergen wollte.[212]
16.2 Galileo in Haft
Nach einem Zwischenaufenthalt im Palast des Erzbischofs von Siena[213], durfte er schließlich unter strenger Aufsicht am 1. Dezember 1633 in sein Haus nach Arcetri zurückkehren, da seine Lieblingstochter Maria Celeste unheilbar krank geworden war.[214] Als sie zusätzlich an Ruhr erkrankt, stirbt sie schließlich „binnen sechs Tagen im Alter von dreiunddreißig Jahren“[215].
Mitte 1636 schließt Galileo sein letztes Werk Discorsi e dimostrazioni matematiche [216] (Unterredung über zwei neue Wissenszweige) ab. Es war ein Werk von strenger wissenschaftlicher Sachlichkeit gänzlich ohne theologische Beimischungen.[217] „Im strengen Sinne handelte es sich um eine physikalische Abhandlung, die seine „neue Wissenschaft von der Bewegung“ weiterentwickelte, die ihn bereits zu einer radikalen Neufassung der Begriffe von Raum und Zeit und damit auch zur Entdeckung der ersten Bewegungsgesetzes geführt hatte.“[218]
Es gelang ihm das Manuskript des Buches nach Paris zu schmuggeln. Zwei Jahre später wurde es in Leiden veröffentlicht.[219]
Seit Frühjahr 1636 litt Galileo an einer Entzündung des rechten Auges. Da ihm keine medizinische Behandlung in Florenz erlaubt wurde, verschlechterte sich seine Sehkraft rapide und die Entzündung ging schließlich auch auf das linke Auge über. Zu Weihnachten 1637 war er bereits vollständig erblindet.[220]
1639 schickte die Inquisition Galileo den jungen Studenten Vincenzo Viviani. Seine Neugier spornte Galileo an und hielt ihn lebendig.[221] So beschäftigte er sich zum Beispiel mit der Kunst des Uhrmachens und konstruierte mit der Hilfe seines Sohnes ein neues Uhrwerk,[222] „das die gängigen Fertigungsmethoden der zeitgenössischen Uhrmacher durchaus ins Wanken brachte“[223].
Er starb am 8. Jänner 1642 in Arcetri bei Florenz.[224]
16.3 Das Ende des Falles Galilei
Obwohl der Prozess Galilei keinen historischen Schaden für den Ruf Urban VIII brachte, so brachte er die Kirche jahrhundertlang in Verlegenheit.[225] Sie kam in den Verruf, die Wissenschaften zu bekämpfen.
Es dauerte hundertfünfundzwanzig Jahre, bis Galileos Bücher vom Index kamen und bis 1984 wurden viele wichtige Akten des Falles Galilei der Öffentlichkeit vorenthalten.[226] Erst am 31. Oktober 1992 erklärte Papst Johannes Paul II die Affäre Galilei für beendet[227] und die gegen ihn geführten Inquisitionsprozesse wurden als gegenstandslos erklärt.[228]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.15: Galileo Galilei
Quellenverzeichnis:
BIAGIOLI Mario. : Galilei der Höfling. Frankfurt am Main, 1999
REDONDI Pietro. : Galilei der Ketzer. München, 1989
RESTON James. : Galileo Galilei. München, 1994
http://haas.purespace.de/ast6.html (14. 12. 2001)
http://www.bfg-bayern.de/vortraege/galileo%20galilei.htm (14. 12. 2001)
http://www.bingo-ev.de/~kg666/verschie/physiker/galileo.htm (14. 12. 2001)
http://www.lalalu.f2s.com/referator/ref/de_galil.htm (14. 12. 2001)
http://www.stern.de/wissenschaft/wissen/genialekoepfe/artikel_16827.html (14. 12. 2001)
http://www.unet.univie.ac.at/~a9503672/astro/history/galilei.htm (14. 12. 2001)
Abbildungsverzeichnis :
Abb.1: http://apod.gsfc.nasa.gov/apod/ap011014.html (14. 12. 2001)
Abb.2: http://es.rice.edu./ES/humsoc/Galileo/Things/pump.html (14. 12. 2001)
Abb.3: http://galileo.imss.firenze.it/museo/4/eiv06.html (14. 12. 2001)
Abb.4: http://galileo.imss.firenze.it/museo/4/eiv19.html (14. 12. 2001)
Abb.5: http://apod.gsfc.nasa.gov/apod/ap010513.html (14. 12. 2001)
Abb.6: http://apod.gsfc.nasa.gov/apod/ap971201.html (14. 12. 2001)
Abb.7: http://galileo.jpl.nasa.gov/moons/moons.html (14. 12. 2001)
Abb.8: http://galileo.imss.firenze.it/museo/4/eiv02.html (14. 12. 2001)
Abb.9: http://galileo.imss.firenze.it.museo/4/index.html (14. 12. 2001)
Abb.10: http://es.rice.edu/ES/humsoc/Galileo/People/cesi.html (14. 12. 2001)
Abb.11: http://es.rice.edu/ES/humsoc/Galileo/People/bellarmin.html (14. 12. 2001)
Abb.12: http://es.rice.edu/ES/humsoc/Galileo/People/maria_celeste.html (14. 12. 2001)
Abb.13: http://galileo.imss.firenze.it/museo/4/eiv03.html (14. 12. 2001)
Abb.14: http://es.rice.edu/ES/humsoc/Galileo/People/urban_VIII.html (14. 12. 2001)
Abb.15: http://www.stern.de/wissenschaft/wissen/genialekoepfe/artikel_16827.html (14. 12. 2001)
Anmerkungsverzeichnis:
[...]
[1] RESTON James. : Galileo Galilei. München, 1994, S. 25
[2] http://www.bingo-ev.de/~kg666/verschie/physiker/galileo.htm (14. 12. 2001)
[3] RESTON, S. 24
[4] ebd., S. 24
[5] ebd., S. 27
[6] ebd., S. 27 f.
[7] ebd., S. 30
[8] ebd., S. 32
[9] ebd., S. 32 ff.
[10] ebd., S. 36
[11] ebd., S. 37
[12] http://www.stern.de/wissenschaft/wissen/genialekoepfe/artikel_16827.html (14. 12. 2001)
[13] BIAGIOLI Mario. : Galilei der Höfling. Frankfurt am Main, 1999, S. 15
[14] RESTON, S. 39 f.
[15] ebd., S. 43 f.
[16] ebd., S. 42
[17] BIAGIOLI, S. 130
[18] ebd., S. 130 f.
[19] RESTON., S. 44
[20] REDONDI Pietro. : Galilei der Ketzer. München, 1989, S. 411
[21] RESTON, S. 58
[22] ebd., S. 62 ff.
[23] ebd., S. 66 ff.
[24] ebd., S. 66
[25] ebd., S. 71 f.
[26] ebd., S.75 ff.
[27] ebd., S. 78
[28] ebd., S.85 f.
[29] http://www.lalalu.f2s.com/referator/ref/de_galil.htm (14. 12. 2001)
[30] RESTON, S. 85
[31] ebd., S. 88
[32] ebd., S. 88 f.
[33] ebd., S. 98
[34] ebd., S. 103
[35] ebd., S. 104 f.
[36] ebd., S. 106
[37] BIAGIOLI, S. 25 ff.
[38] ebd., S. 31
[39] ebd., S. 26
[40] ebd., S. 71 ff.
[41] ebd., S. 49
[42] ebd., S. 30
[43] ebd., S. 33
[44] ebd., S. 44 f.
[45] RESTON, S. 90
[46] ebd., S. 99 ff.
[47] BIAGIOLI, S. 28 f.
[48] ebd., S. 29
[49] ebd., S. 29
[50] ebd., S. 41 f.
[51] ebd., S. 33
[52] RESTON, S. 111 f.
[53] ebd., S. 114
[54] BIAGIOLI, S. 393
[55] RESTON, S. 131
[56] BIAGIOLI, S. 60
[57] ebd., S. 59
[58] ebd., S. 60
[59] ebd., S. 34
[60] RESTON, S. 120 ff.
[61] ebd., S. 118
[62] ebd., S. 369
[63] BIAGIOLI, S. 34 f.
[64] ebd., S. 34
[65] ebd., S. 35
[66] ebd., S. 135 f.
[67] ebd., S. 137
[68] RESTON, S. 155
[69] ebd., S. 158
[70] ebd., S. 158 ff.
[71] BIAGIOLI, S. 112 f.
[72] ebd., S. 148
[73] RESTON, S.167
[74] ebd., S. 168 ff.
[75] BIAGIOLI, S. 118
[76] RESTON, S. 173
[77] ebd., S. 174
[78] ebd., S. 174
[79] ebd., S. 175 ff.
[80] ebd., S. 177
[81] ebd., S. 181
[82] BIAGIOLI, S. 143 f.
[83] ebd., S. 167
[84] ebd., S. 120 ff.
[85] ebd., S. 142
[86] ebd., S. 120
[87] ebd., S. 118 ff.
[88] ebd., S. 105
[89] RESTON, S. 178 f.
[90] BIAGIOLI, S. 109
[91] http://www.lalalu.f2s.com/referator/ref/de_galil.htm (14. 12. 2001)
[92] RESTON, S. 187 f.
[93] BIAGIOLI, S. 42 f.
[94] ebd., S. 126
[95] ebd., S. 138
[96] ebd., S. 130
[97] ebd., S. 127
[98] ebd., S. 127
[99] ebd., S. 128
[100] ebd., S. 176
[101] ebd., S. 11
[102] http://www.bingo-ev.de/~kg666/verschie/physiker/galileo.htm (14. 12. 2001)
[103] RESTON, S. 208
[104] http://www.bfg-bayern.de/vortraege/galileo%20galilei.htm (14. 12. 2001)
[105] RESTON, S. 208
[106] ebd., S. 195 ff.
[107] ebd., S. 202 f.
[108] BIAGIOLI, S. 315 f.
[109] RESTON, S. 204 f.
[110] BIAGIOLI, S. 95
[111] RESTON, S. 221 f.
[112] ebd., S. 228
[113] ebd., S. 224
[114] ebd., S. 225 ff.
[115] http://haas.purespace.de/ast6.html (14. 12. 2001)
[116] RESTON, S. 227
[117] BIAGIOLI, S. 91
[118] RESTON, S. 215 ff.
[119] BIAGIOLI, S. 221 ff.
[120] RESTON, S. 223
[121] BIAGIOLI, S. 227
[122] RESTON, S. 255 ff.
[123] ebd., S. 258
[124] ebd., S. 260 f.
[125] ebd., S. 266 ff.
[126] REDONDI, S. 407
[127] RESTON, S. 275 f.
[128] ebd., S. 280 f.
[129] ebd., S. 270 f.
[130] ebd., S. 284
[131] ebd., S. 286 f.
[132] ebd., S. 292
[133] ebd., S. 278
[134] ebd., S. 294 f.
[135] ebd., S. 295
[136] ebd., S. 296
[137] ebd., S. 297
[138] ebd., S. 298 ff.
[139] BIAGIOLI, S. 295
[140] REDONDI, S. 418
[141] BIAGIOLI, S. 295 f.
[142] ebd., S. 307
[143] ebd., S. 290 f.
[144] ebd., S. 297 f.
[145] RESTON, S. 305 f.
[146] REDONDI, S. 418
[147] BIAGIOLI, S. 298
[148] RESTON, S. 306 f.
[149] BIAGIOLI, S. 309
[150] ebd., S. 295
[151] RESTON, S. 313
[152] ebd., S. 313
[153] ebd., S. 318 ff.
[154] ebd., S. 325
[155] BIAGIOLI, S. 47
[156] ebd., S. 266
[157] ebd., S. 335 ff.
[158] ebd. S. 266
[159] ebd. S. 269
[160] RESTON, S. 314 ff.
[161] BIAGIOLI, S. 322 f.
[162] RESTON, S. 338 f.
[163] BIAGIOLI, S. 310
[164] ebd., S. 311
[165] ebd., S. 309
[166] ebd., S. 331
[167] RESTON, S. 325
[168] ebd., S. 327
[169] ebd., S. 327 ff.
[170] ebd., S. 331
[171] ebd., S. 361
[172] http://www.bingo-ev.de/~kg666/verschie/physiker/galileo.htm (14. 12. 2001)
[173] BIAGIOLI, S. 413
[174] RESTON, S. 348 f.
[175] ebd., S. 349
[176] ebd., S. 343 f.
[177] ebd., S. 351
[178] ebd., S. 352 f.
[179] ebd., S. 364
[180] ebd., S. 364
[181] ebd., S. 364
[182] http://www.lalalu.f2s.com/referator/ref/de_galil.htm (14. 12. 2001)
[183] RESTON, S. 379
[184] BIAGIOLI, S. 351
[185] RESTON, S. 380 ff.
[186] ebd., S. 387 f.
[187] http://www.unet.univie.ac.at/~a9503672/astro/history/galilei.htm (14. 12. 2001)
[188] BIAGIOLI, S. 352
[189] RESTON, S. 395
[190] BIAGIOLI, S. 365 f.
[191] RESTON, S. 396 ff.
[192] ebd., S. 397
[193] ebd., S. 398
[194] ebd., S. 399
[195] ebd., S. 403 f.
[196] BIAGIOLI, S. 366
[197] REDONDI, S. 421
[198] RESTON, S. 408 f.
[199] ebd., S. 417
[200] ebd., S. 413 f.
[201] ebd., S. 419 f.
[202] ebd., S. 422 f.
[203] ebd., S. 424 ff.
[204] ebd., S. 428 f.
[205] ebd., S. 429
[206] ebd., s. 423 f.
[207] ebd., S. 428 f.
[208] http://www.bfg-bayern.de/vortraege/galileo%20galilei.htm (14. 12. 2001)
[209] BIAGIOLI, S. 354
[210] ebd., S. 350
[211] ebd., S. 347 ff.
[212] ebd., S. 367
[213] RESTON, S. 439
[214] ebd., S. 446 ff.
[215] ebd., S. 448
[216] http://www.bingo-ev.de/~kg666/verschie/physiker/galileo.htm (14. 12. 2001)
[217] RESTON, S. 454
[218] ebd., S. 454
[219] ebd., S. 456 f.
[220] ebd., S. 458 f.
[221] ebd., S. 462
[222] ebd., S. 462 f.
[223] ebd. S. 463
[224] http://www.stern.de/wissenschaft/wissen/genialekoepfe/artikel_16827.html (14. 12. 2001)
[225] BIAGIOLI, S. 370
[226] RESTON, S. 242 ff.
[227] ebd., S. 467
[228] http://www.bfg-bayern.de/vortraege/galileo%20galilei.htm (14. 12. 2001)
- Citation du texte
- Mag Elisabeth Bergmann (Auteur), 2001, Galileo Galilei - Leben und Werk, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109840
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