Inhaltsverzeichnis
A. Einleitung
I. Begriffsklärung und Ziel der Arbeit
II. Einordnung der Predigten in den biographischen Kontext
B. Systematische Untersuchungen
I. Sprachlicher Befund
II. Grundzüge der Theologie Karl Steinbauers
1. „Das Wort Gottes“
2. Christus – Kondeszendenz und Herrschaft
3. Gottesbeziehung
4. Zeugnis und Zeuge
5. Amt und Kirche
6. Person
C. Parrhsi/a und Gehorsam
I. In Predigt und Leben
1. Zensurpredigt
2. Predigt vor dem Kriegsgericht
II. Im Gefängnis
III. Grenzen des Predigers
D. Bleibendes Vermächtnis
E. Literaturverzeichnis
I. Quellen
II. Monographien und Sammelbände
III. Artikel
A. Einleitung
I. Begriffsklärung und Ziel der Arbeit
Parrhsi/# kai\ dhmosi/# sind für Karl Steinbauer als Leitbegriffe und gleichsam als hermeneutischer Schlüssel anzusehen.[1]
Dafür wurde „Freidigkeit“ als Eindeutschung gewählt, weil das Wort Martin Luthers[2] auf besondere Weise das parrhsi/a-Verständnis Karl Steinbauers zusammenfaßt: Das Evangelium ist in Freiheit und mit Freude zu bekennen, – im Sinne Steinbauers ist man gewillt „bis zur letzten Instanz“[3] einzufügen.
Es wird sich zeigen, dass im Leben Karl Steinbauers die Vielschichtigkeit des parrhsi/a-Begriffes ebenso reich wiederkehrt: als Begriff an sich, in seinen Predigten und seinem Leben und letztendlich als sich äußernde Freiheit in Gefängnis oder Konzentrationslager. Im Anschluß wird nach dem bleibenden Vermächtnis Steinbauers gefragt.
II. Einordnung der Predigten in den biographischen Kontext
Am 2. September 1906 kommt Karl[4] Steinbauer als zehntes Kind des Pfarrers und Rektors des Progymnasiums von Windsbach und seiner Frau zur Welt. Er besucht diese Schule selbst, bevor er, mit der Versetzung seines Vaters, 1924 an das Neue Gymnasium in Nürnberg wechselt. Steinbauers Jugend wird einerseits geprägt durch seinen frommen Großvater, der Bauer war, und andererseits durch den nationalen Geist des Elternhauses.[5] Er schildert, wie auch er die Welt damals „durch eine nationalistische und rassenideologische Brille“ sah, in der Antisemitismus gleichsam als „nationale Pflicht“ galt,[6] und wie auch er als 18-jähriger in der Nürnberger Zeit begeistert Großveranstaltungen von Parteigrößen der NSdAP miterlebte.[7]
Der Tradition verbunden, tritt er wie zwei seiner Brüder in Erlangen der Burschenschaft seines Vaters „Germania“ bei, wo er ab 1927 die ersten vier Semester seines Theologiestudiums verbringt. Nach einem Semester in Königsberg und zwei in Tübingen, kehrt er nach Erlangen zurück.
In diesem zeitlichen Rahmen ist seine Examenspredigt[8] aus dem Jahr 1931 zu verstehen, in der er wie als ein Vorzeichen für seinen weiteren Weg Vers 12, und alle, die gottselig leben wollen in Christo Jesu, müssen Verfolgung leiden, als Kern von 2Tim 3,10-14 hervorhebt.
Als Pfarrvikar in Heiligenstadt, tritt er aus Protest über Manipulationen durch Parteien in der Rechtsprechung im Jahr 1932 der NSdAP bei, zieht jedoch im September 1932 für sich die Konsequenz aus dem in Potempa verübten Mord von SA-Männern an einem wehrlosen Kommunisten, mit denen sich Hitler solidarisch gezeigt hatte, und erklärt seinen Austritt.[9]
Über die Machtübernahme Hitlers unter Glockengeläut am 30. Januar 1933 äußert sich Steinbauer im Predigerseminar in Nürnberg kritisch. Im Rückblick schreibt er: „[...Das] gutgläubige deutsche Volk feierte ergriffen und dankbar Hitler [der sich betont christlich gab] als den gottgeschenkten Retter der Nation“,[10] und die Kirchen stimmten mit ihrem Geläut diesem anscheinend vorbehaltlos zu.
Die auf das Evangelium gestützte Kritik gegenüber Staat und Kirche, überall dort wo unrecht geschieht, reift besonders auch während seiner selbständigen Vikarszeit, die er am 2. Juni 1933 in Penzberg angetreten hatte. Die Gemeindeglieder der sozialistisch geprägten Bergarbeiterstadt stellten für ihn in der Zeit der Auseinandersetzungen eine treue Unterstützung dar.[11] Es wurde in geistlicher Gemeinschaft durch „Schulungsarbeit“[12] als Gemeinde gehandelt, anstatt sich auf die Obrigkeit allein zu stützen. Dies zeigt sich sowohl in der gefundenen Lösung in Bezug auf die am 15. Juli 1933 verordneten Kirchenneuwahlen[13], wie auch in seiner Auseinandersetzung mit der Kirchenleitung wegen der Wahl und Anerkennung Ludwig Müllers als Reichsbischof,[14] die in dem lautstarken Einspruch und der Kritik Steinbauers am Verhalten des Landesbischofs Hans Meisers gegenüber Hitler auf der Pfarrversammlung am 1. Februar 1934 und der darauf folgenden Vorladung zur Rechtfertigung vor dem Landeskirchenrat ihren Höhepunkt fand. Immer beschäftigt Steinbauer der Satz Meisers zu seinen Ausführungen: „Was Sie hier sagen ist theologisch alles sehr fein, aber wir müssen mit gegebenen Tatsachen rechnen“, worauf jener entgegnete: „Es fragt sich nur, ob der Herr Christus [...] auch noch eine gegebene Tatsache ist, mit der wir in der Kirche rechnen dürfen.“[15] Allein durch den Einsatz seiner Gemeindeglieder wurde hier die Amtsenthebung rückgängig gemacht.[16]
Beschäftigt mit all diesen Fragen, hält er noch vor dieser Kulmination des Konfliktes mit der Kirchenleitung am 19. November 1933, anläßlich des 450. Geburtstages Martin Luthers eine Predigt über Ps 119, 105,[17] in der er jeden Christen zum rechten, freien Bekenntnis aufruft gegen falsches Christentum.
Im gleichen Jahr entstehen vier Mosepredigten, über Abschnitte aus Numeri, in denen er, ohne jeden historischen Graben, die Kernpunkte der jeweiligen Perikope direkt auf die gegenwärtigen Geschehnisse bezieht.[18] Die Geschichte von den Kundschaftern ist gleichnishaft zu verstehen: Die Gemeinde Christi, der die Verheißung gilt, ist auf dem Weg in ein unbekanntes Land und darf sich von Schreckensbotschaften der Ungläubigen nicht abschrecken lassen. Sie muß eine klare Linie gehen, da es nicht möglich ist, sich einerseits vom Manna zu ernähren und andererseits aus den Fleischtöpfen Ägyptens leben zu wollen.
1934 ist die Evangelische Kirche gespalten in die Deutschen Christen, die sich zu Ludwig Müller bekennen, und Bekennende Gemeinden. Im Frühjahr war die wichtigen Erklärung von Barmen verabschiedet und der Ansbacher Ratschlag von Werner Elert und Paul Althaus verfaßt worden. Steinbauer heiratet am 1. November 1934 Eugenie Beckh in Erlangen. Das freudige Ereignis vergleicht er mit der Lutherhochzeit: „mitten im Bauernkrieg“ ...[19]
Ein Pflöcklein vor den Ruhm der stolzen Götter zu stecken, wie Steinbauer es bei Luthers Auslegung des 82. Psalms[20] liest, sieht bei ihm so aus, dass es gilt in einem scheinbar geringen Punkt, wenn das Unrecht überhand nimmt, konkret zu widersprechen. Das geschieht von 1935 an bei mehreren Anlässen, bei denen Steinbauer biblisch begründet dagegen Zeichen setzt:
Seine am 19. Juli 1935 gehaltene Predigt vom Kämmerer aus dem Mohrenland[21] (Apg 8,26-40) betont dass auch „Angehörige minderer Rassen“ von Gott zum Dienst berufen werden. Im darauffolgenden Monat scheiterte ein Verhaftungsbefehl gegen Steinbauer, weil die Polizisten ihm keinen Haftbefehl vorweisen konnten. Er war wegen einer Predigt am 18. August 1936 über die Bußpredigt des Petrus (Apg 3,11ff.) denunziert worden, in der er kritisch Stellung nahm zu Äußerungen von Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley.[22]
Zum ersten öffentlichen Konflikt führt das „Pflöcklein“, das er anläßlich der für den 9. Nov. 1935 geplanten „Auferstehungsfeier“ für die am 9. November 1923 „gefallenen Helden“ des fehlgeschlagenen Hitlerputsches gesetzt hat: Er widersetzt sich der angeordneten Beflaggung, da die Feier für ihn eine häretische Verdrehung der Auferstehung Jesu Christi darstellte.[23]
Bei der Einweihungspredigt des Seeshaupter Kirchleins am 24. November 1935[24] betont er ganz deutlich in seiner Auslegung von der Worte denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus den Gekreuzigten (1Kor 2,2), dass für einen Christen allein mit dem für ihn am Kreuz gestorbenen Christus zu rechnen ist, wodurch sich alle anderen, auf den menschlichen Wunsch ausgerichtete „Fasson-Religionen“ als Irrwege erweisen.
Die Verweigerung der Beflaggung und des Geläutes zu der „99%-Ja-Wahl“ am 29. März 1936 stellt den zweiten öffentlichen Konflikt dar. Da die Glocken nur zum Wort der Wahrheit aufrufen dürfen und Steinbauer von der Wahlfälschung wußte, ist es für ihn als Christ unmöglich einen Betrug zu decken; „Lügen kann man nur ohne Gott“.[25] Diese Widersetzung gegen das Reichsflaggengesetz ist Grundbestandteil des Urteils vom 1. April 1936. Nachdem er am 1. Mai wieder Läuten und die auch von der Kirchenleitung angeordnete Beflaggung theologisch begründet untersagt hatte,[26] wird er am 20. Juni verhaftet. Allein auf Betreiben des Kirchenvorstandes hin, erfolgt schon nach fünf Tagen die Freilassung.[27] Wegen des ihm auferlegten polizeilichen Aufenthaltsverbots in Oberbayern – dem Predigtverbot des Staates fühlte er sich als im Namen Christi ordinierter Pfarrer nicht verpflichtet – erfolgt eine vorrübergehende Versetzung durch den Landeskirchenrat nach Augsburg, wo er in Lechhausen am 16. August 1936 die von dem zuständigen Dekan Eduard Ellwein zensierte Predigt über die Zerstörung Jerusalems (Lk 19,41-48) hält.[28]
Mit einem Schreiben vom 26. September ist das polizeiliche Aufenthaltsverbot aufgehoben, so dass er nach Penzberg zurückkehrte.
Steinbauer kann den antichristlichen Verführungen nicht zustimmen, so reagiert er im folgenden Jahr immer wieder auf Provokationen gegen Glauben, Kirche und Gerechtigkeit. Auf sein Betreiben hin werden Plakate der HJ, die u. a. das Bibellesen verlästerten, entfernt.[29]
Wegen seiner theologisch begründeten Selbstanzeige wegen Nichtbeflaggung am 1. Mai wird er am 16. Juni verhaftet und kommt wieder in das Weilheimer Gefängnis.[30] Die Haft, die bis zum 11. November 1937 andauert, nutzt er für intensives Bibelstudium, er zeichnet und schreibt Gedichte, so dass er die Zeit im Nachhinein als „ein gesegnetes, gut genütztes Semester“ an der „Zellenhochschule“ bezeichnet.[31]
Von einem Lehrer angezeigt, wird er trotz dessen 19 Anklagepunkte nach einem Monat im Bamberger Gefängnis (7. April - 2. Mai 1938) freigelassen.[32]
Nach seinem Wechsel nach Ay-Senden, wo er ab dem 10. Mai 1938 Pfarrverweser ist, beschäftigt sich Steinbauer vor allem mit der Frage des Treueeides[33] und des Arierparagraphen[34]. Den Eid leistet er nicht, die Erbringung des Abstammungs-nachweises verweigert er und geht in seiner am 8. Januar 1939 gehaltenen Predigt über Mt 2,13-23[35] neben der Warnung vor der Verführung der Jugend auch auf das ihm auferlegte Unterrichtsverbot ein: „Muß der Herr Christus [wegen des Rassegesetzes] mit seiner Botschaft vor der Schultüre stehen bleiben und seine Apostel, so will ich mit ihnen vor der Türe stehen.“[36] Nach einem Überfall von ca. 20 SA-Männern in der Nacht zum 15. Januar wurde er in „Schutzhaft“ genommen und am 27. März in das KZ-Sachsenhausen überführt. Aus dem Gefängnis schreibt er die zu verlesende Predigt zur Konfirmation (Eph 6,10-20)[37], in der er den Konfirmanden mit militärischen Vergleichen den ewigen Treueeid auf Christus und seine Folgen verdeutlicht.
Nach seiner Freilassung am 22. Dezember 1939 nimmt er am Rußlandfeldzug teil, wo er mehrmals ausgezeichnet und auch verwundet wird. Bei einem Heimaturlaub Weihnachten 1943 predigt er in Illenschwang – wo er seit Januar 1940 auf einer erledigten Pfarrstelle war – über Jes 9,5f. Anhand der Eindrücke des Krieges führt er aus, dass Gott nicht auf einer Seite der Kriegspartei stehe sondern über allem ist, worauf er wegen drei Punkten der Wehrkraftszersetzung angeklagt wird. Bei seinem Prozeß am 27. September 1944 vor dem Kriegsgericht in Berlin-Charlottenburg hält er die Predigt noch einmal und wird, auch dank des überzeugenden Plaidoyers von Dr. Hans Meinzolt, freigesprochen.[38]
Auch in seiner Dienstzeit nach dem Krieg[39] bleibt Steinbauer Mahner, wo immer er Recht und Barmherzigkeit gefährdet sieht. Seinen Ruhestand verbrachte er ab 1971 in Erlangen-Buckenhof, wo er am 6. Februar 1988 verstarb.
B. Systematische Untersuchungen
I. Sprachlicher Befund
Steinbauer entwickelt in seinen Predigten keine systematische Lehre von der Freiheit eines christlichen Menschen. Das würde gegen sein tiefes Verständnis der Theorie-Praxis-Verflechtung sprechen. Er betont immer wieder, dass er nicht Theologie studiert habe, um sie dann „praktisch nur ‚theoretisch‘“ anzuwenden.[40]
Trotzdem ist „Freiheit“ für ihn nicht bedeutungslos und erscheint meist in Anlehnung an den eingangs erwähnten parrhsi/a-Begriff.
Nach dem Vorbild Luthers ruft er seine Gemeinde dazu auf die Freiheit zu erlangen, indem sie Jesus annimmt. Dabei geht es nicht um irgendein eigenes Jesusbild, sondern es gilt, ihn frei dastehen zu lassen.[41]
Somit macht die Bibel als Ort der Offenbarung Jesu alle, die daran festhalten, zu „freien, frohen und getrosten Christenmenschen“,[42] und Steinbauer hebt immer wieder hervor, dass die Verheißung des Herrn, Gemeinde und Kirche durch sein Wort in die Freiheit zu führen, „der Kirche zu allen Zeiten“ gilt.[43]
Allein das Verhaftetsein an allem Menschlichen verursacht, dass der Gemeinde Angst wird „vor der Freiheit der Kinder Gottes, zu der der treue Gott sie eben hat befreien wollen, und so sucht sie doch wieder lieber aus Glaubenslosigkeit die gesicherte Knechtschaft Ägyptens als diese ungesicherte Freiheit Gottes.“[44]
Trotz unmittelbarer Nähe der verheißenen Freiheit, ist der Mensch versucht an „schwierigen gegebenen Tatsachen“ zu verzweifeln und sich von ihr abzuwenden.[45] Jedoch dieser Rückschritt bedeutet für die Getauften den sicheren Tod, da sie nur „in der Freiheit der Kinder Gottes“ existieren können und das heißt von Gottes Wort leben, durch das auch Paulus im Gefängnis trotz körperlicher Unfreiheit in Freiheit lebte,[46] so wie es auch Steinbauer schließlich selbst erfahren hat.
Die durch Gottes Barmherzigkeit geschenkte Freiheit bleibt aber nicht folgenlos; sie zwingt geradezu zu einem mutigen, offenen, freien, evangelischen Bekenntnis,[47] mit dem es die Menschen zu durchleuchten gilt, ob sie es ehrlich mit dem Christentum meinen. Die Besonderheit besteht aber auch gerade darin, dass der Christ, durch das Evangelium befreit, an das Evangelium gebunden ist in allem was er sagt. Nur so kann gegen die gekämpft werden, die „das Wort Gottes und den Herrn Jesus Christus nicht frei und groß dastehen“ lassen.[48]
Erst wer sich „frei und ledig“[49] macht von allem Widergöttlichen kann parrhsi/# kai\ dhmosi/#[50] gegen jeden Spott „frank und frei und fröhlich und gewiß [...das] Zeugnis dawiderstellen“[51], um so das Evangelium vom Kreuze Christi wiederum von jedem Heuchler zu befreien.[52] Nur dieses Christusbekenntnis macht froh und freudig in jeder Lebenslage.[53]
II. Grundzüge der Theologie Karl Steinbauers
Hier sollen die theologischen Grundgedanken Karl Steinbauers dargestellt werden, um darauf basierend im nächsten Hauptteil die Freiheitsaspekte seines Lebens aufzeigen zu können.
1. „Das Wort Gottes“
Auf besondere Weise zeigt sich die Bedeutung, die er dem Wort Gottes beimißt in seiner Predigt am Luthertag. Das ganze, freie Evangelium[54] ist eine erhellende Kraft, durch die es mit geöffneten Augen die gegenwärtigen Umstände zu durchleuchten gilt.[55] Den Psalmvers 119, 105 legt Steinbauer wortwörtlich aus. Andererseits, wie es sich in den Mosepredigten zeigte, kann eine Geschichte metaphorisch für die gegebenen Zeitumstände aktuell sein.
Somit ist die Aufgabe eines jeden Christen „allein – NB.!, allein, denn dabei kommt alles wirklich auf das allein an – danach zu fragen, was das Wort Gottes, die Zusage und Verheißung Gottes uns erwarten heißt“.[56] Diese Betonung des „allein“ drückt aus, wonach Steinbauer sein ganzes Leben lebt und was er schon in seiner Examenspredigt ausführt:
Für ihn gibt es keinen Mittelweg. Der Mensch hat sich selbst zurückzustellen, muß sich unter das Textwort der Bibel, wie es dasteht, stellen und muß es in seiner Schärfe annehmen. Jeder andere Weg ist für ihn zuletzt Verleugnung Christi.[57] Die Schärfe des Wortes annehmen, heißt im Besonderen, dass das Wort Gottes die „einzige wirkliche Tatsache“ darstellt an der jeder Christ sich messen muß und nicht umgekehrt – wozu immer die Gefahr besteht –, nämlich dass das Wort an den „gegebenen Tatsachen“ gemessen wird.[58]
Wer, durch den Unglauben verführt, wegschaut von „Gottes Wort und Gottes Verheißung und Zusage“ – was nach Steinbauer als Ursünde verboten ist – „verliert den rechten Maßstab für die Wirklichkeit.“[59] Nur wenn das „Wortglas“[60], durch das jeder Christ zu schauen hat, allen Dingen ihre zuzuordnende Größe gegeben hat, besteht keine Angst mehr vor der Ungemäßheit des Wortes Gottes an unsere Wirklichkeit,[61] so dass wir „das Wort Gottes als einzige Kraft des Lebens in unser Leben hineinstellen und aus dieser Kraft heraus leben und kämpfen“ können.[62] Erst wer das Wort Gottes so annimmt und danach lebt, wird zu einer neuen Existenz und das Wort wird ihm zum Wort des Lebens.
2. Christus – Kondeszendenz und Herrschaft
Alle Eigenschaften des Wortes Gottes sind ursprünglich und personal in Christus vereinigt, den man als „A und O der Bibel“ überall herauslesen muß: „Auf Christus hin und immer im Glauben auf ihn gerichtet, und von Christus her, will und muß die Bibel gelesen werden.“[63]
Da nun mit Christus als wahrem Gott, als mit einer lebendigen, gegenwärtigen, unumgänglichen Größe gerechnet werden muß, sind „alle anderen Wege zu Gott – und erschienen sie menschlich als die schönsten – ausnahmslos [als] Irrwege“ anzusehen.[64] Durch diese Akzentsetzung entlarvt Steinbauer alle sich nur des Namens Christi bedienenden Organisationen o. ä. letztendlich als Gottesleugner.[65]
Gleichzeitig vergißt er nicht, dass man „in der Bibel sich nicht die oder jenen ‚Rosinchen‘ herausbohren [kann], die einem gerade passen oder genehm und tragbar erscheinen“[66] und betont schon in seiner Examenspredigt, dass ein Christ in Verachtung vor der Welt und in Not zu leben hat.[67] So wie Christus gedemütigt und verachtet wurde, bis hin zum Kreuzestod, hat jeder einzelne Christ ihm nachzufolgen und die Kirche im besonderem.[68]
Allein durch diese Nachfolge kann jeglicher teuflischen Macht, die überall zu erwarten ist, entgegnet werden.[69] Wo immer das Kreuz droht „ausgerissen“ zu werden, ist es die Aufgabe eines Christen „das Kreuz neu aufzurichten [...und] ganz intolerant, nichts anderes daneben gelten zu lassen“.[70]
Auf dieses lebenslange Bekenntnis zu Christus schwört er seine Konfirmanden ein in einer – gewiß sehr zeitbedingten – militärischen Sprache.[71]
3. Gottesbeziehung
Um in der richtigen, ungespaltenen Gottesbeziehung leben zu können, ist das 1. Gebot in seiner Auslegung Martin Luthers als Basis allen Handelns und Lebens dieser Welt anzusehen: Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.[72]
Nach Steinbauer ist es allein die Gottesfurcht, „die alle andere Furcht und Ängste auffrißt wie böses Ungeziefer“, so dass der Mensch, befreit von allem Unglauben, auf die Verheißungen Gottes vertrauen kann.[73] So mahnt er die Menschen immer dazu, wie Christus,[74] allein Gottes Willen zu tun und betont, dass von diesem Gehorsam „alles [abhängt] für die Zukunft unserer Kirche und unseres Volkes.“[75]
So ist allein an der Liebe der Menschen zu Gott deren Beziehung untereinander zu messen, jedoch allzu oft liegt noch die folgenschwere Verwechslung zwischen „menschlichem Gutmeinen“ mit der „von Gott gebotenen Liebe“ vor.[76]
Steinbauer beschreibt dies alles zusammenfassend mit der Aufgabe eines Filters. Das 1. Gebot muß wie ein feiner Filter sein, durch den das ganze „Tun und Lassen, Fürchten und Lieben, Hoffen und Bangen“ durchlaufen muß. Vor allem aber auch die anderen Gebote können nur auf dem 1. Gebot basieren.[77]
4. Zeugnis und Zeuge
Für Steinbauer ist die logische Folgerung des Glaubens das Bekenntnis, von dem allein der Glaube leben kann. Erst wer seinen Glauben parrhsi/# kai\ dhmosi/# lebt, beweist wiederum, dass das Zeugnis sein Leben bedeutet, das ihn über den Tod hinaus trägt.
Wie untrennbar beides miteinander verbunden ist, zeigt sich auch in dem vielzitierten Apostelwort (2Kor 4,13) nach Ps 116,10, ich glaube, darum rede ich, mit dem auch das Zeugnis Steinbauers, das er jedem ‚gönnt‘, auf den Punkt gebracht werden kann.[78] Gleichzeitig wird damit aber schon angedeutet, wie auf jedem, der von der Botschaft ergriffen wurde, das Zeugnis gleichsam als Zwang lasten kann.[79] Es ist geradezu kennzeichnend für Steinbauer und die Gläubigen im Kirchenkampf allgemein, dass sie ihre Situation und Aufgabe verglichen mit denen der ersten Christen, wie sie in der Apostelgeschichte geschildert werden. So wurde gerade Stephanus als erster „Zeuge“ (ma/rtuv) für sie ein großes Vorbild, zumal so mancher von ihnen „kirchlich oder politisch ‚stephaniert‘“ wurde.[80]
5. Amt und Kirche
Die größte Vollmacht ist jedem Christen und dem ordinierten Pfarrer im Besonderen dadurch gegeben, dass er von Christus gesandt wird.[81] Somit sieht sich Steinbauer als nicht gebunden an Gesetze des Staates – und in letzter Konsequenz auch nicht an die Gesetzte einer hierarchisch aufgebauten Landeskirche[82] –, die eindeutig mit der freien Verkündigung des Evangeliums im Widerspruch stehen.[83]
Er predigt allein „aus einem ans Evangelium gebundenen Gewissen“,[84] das ihn somit gleichzeitig verpflichtet „den Satan beim Namen zu nennen, wo und wann er sich auch zeigt“,[85] weil er als Prediger der tiefen Überzeugung ist, dass sich das Schicksal des Volkes an dem Bekenntnis zu Christus entscheidet.
Die größte Not der Kirche ist seiner Ansicht nach, dass sie sich als geruhsame Bürgerkirche nicht mehr in Not befindet, und aus Angst vor dem Verlust eines menschlichen Luxus ohne oder gegen das Wort Gottes geht, anstatt sich bußfertig zu erneuern.[86]
6. Person
Zieht man mit Hilfe dieser sich in den Predigten äußernden Grundgedanken unter Berücksichtigung der Eingangs gezeigten biographischen Einordnung Rückschlüsse auf die Person, so erscheint ein Prediger, der gottesfürchtig, konsequent und willensstark ist.
Sein ganzes Leben lebt er in Ehrfurcht unter Voraussicht auf sein ewiges Heil, da er weiß, dass „von dort her [...sein] Leben auf dem Spiel“ steht.[87] Was er aus dem Evangelium lernte, hat er aufrichtig gelebt und vor jedem in begnadeter Weise bezeugt, wenngleich er oftmals wie ein Schaf unter Wölfe gesandt wurde.[88] Jedoch genau in diesem Punkt konnte er sich darauf besinnen, dass die Freidigkeit[89] ihm von Gott geschenkt ist – wie es auch die Gemeinde in Apg 4,29 weiß.[90] Es ging ihm nicht darum Mut zu beweisen, sondern vielmehr durch sein Handeln das tiefe Vertrauen in Gottes Verheißungen zu bekennen und zu leben.
C. Parrhsi/a und Gehorsam
Diese Theologie hat Steinbauer die Freiheit, aber auch – wie erwähnt – die Pflicht gegeben, alle das Christentum betreffenden Mißstände seiner Zeit aufzudecken. Der Freiheitsbegriff, in seiner dialektischen Spannung zum Gehorsam, zeigt sich dabei besonders an zwei Punkten, auf die hier weiter eingegangen werden soll.
I. In Predigt und Leben
Wie sehr Steinbauer im Gehorsam gegenüber seiner Theologie parrhsi/# bekannte (praedicare), soll kurz an der „Zensurpredigt“[91] und der „Predigt vor dem Kriegsgericht“ aufgezeigt werden. Nach dem Vorbild Christi, der vor Kaiphas sagt, er habe „frey öffentlich“[92] geredet, predigt Steinbauer über die ihm vorgegeben Perikopenreihen. Andererseits kommt besonders in diesen zwei Predigten ein weiterer parrhsi/a-Aspekt zum Vorschein: die Verwendung des Begriffes in der Apostelgeschichte zeigte, dass auch gerade das vom Heiligen Geist geschenkte Bekenntnis gegenüber der feindlichen Öffentlichkeit gemeint sein kann.[93] Ebenso predigte Steinbauer in der Zeit seines Augsburger Interims, wo ihm jeder „Tag zur Qual“ wurde, mit dem Wissen, zum einen unter ständiger Aufsicht der Gestapo zu sein, die den Gottesdienstverlauf mitprotokollierte, und zum anderen die Predigten der Zensur vorlegen zu müssen.[94] Noch verschärfter zeigt sich seine errungene Freiheit vor dem Kriegsgericht, wo er unter Lebensgefahr die ihm zum Vorwurf gemachte Predigt noch einmal predigt – im wahrsten Sinne des Wortes – und damit die Basis der Gerichtsverhandlung klar festlegte, die ihm letztendlich durch den „Frei-spruch“ bestätigt wurde. Uneingeschränkter Gehorsam galt für ihn nur gegenüber der Obrigkeit, die sich in dem Wort der Bibel offenbart, und weil das ihm zum Wort des Lebens wurde, wehrte er sich, wenn er es bedroht sah.[95]
1. Zensurpredigt
Wie sehr der wahre Christusgehorsam verhindert zu einem „falschen Propheten“ und „stummen Hund“ zu werden, sondern verpflichtet parrhsi/# zu reden zeigt sich in Steinbauers Auslegung des Textes zum 10. Sonntag nach Trinitatis (Lk 19,41-44), der der Erinnerung an die Zerstörung Jerusalems gewidmet ist.[96]
Wie zu anderen Predigten bereits festgestellt wurde, kann auch diese als ein „instruktives Beispiel für eine aktualisierende Predigt“ in besonderer Weise angesehen werden.[97]
Steinbauer versteht es in sicherer Weise die Gemeinde an den Text heranzuführen, den Text auf sie selbst hin abzuhören und verhindert so eine polemisierende Schuldzuweisung an die Juden, sowie die daraus folgende persönliche Aktualitätsferne; „Die Frage, die mit Christus und seinem Evangelium gestellt ist, ist in jeder Zeit immer neu gestellt und uns und unserm Volk heute genau so dringlich wie dem Volk Israel damals.“[98]
Gerade an seiner eingehenden Auslegung des 42. Verses, wenn doch auch du erkenntest zu dieser [deiner] Zeit, was zu [deinem] Frieden dient, zeigt sich deutlich die dialektische Spannung zwischen Gehorsam und Freiheit. Steinbauer ist es unmöglich in diesem Vers sich selbst zu verleugnen, ihm ist als Prediger „die Sorge um die Zukunft [seines] Volkes aufs Herz und Gewissen gelegt“, und gerade deshalb hat er die Freiheit „offen und wahr“ die Fragen auszusprechen, die ihm „auf der Seele brennen“.[99]
Wer im Ungehorsam gegen Christus, als „das letzte Wort Gottes, das lebendige Wort Gottes“[100] wie damals auf die „Volksführer, die Volksverführer, diese blinden Blindenleiter“[101] hört, die in ihrem menschlich gutmeinenden, den Unglauben tarnenden Verantwortungsbewußtsein Christus als „politisch und national einfach nicht tragbar“, als „Vaterlandsverräter“ „ausstoßen aus der Volksgemeinschaft“, treibt unaufhaltsam auf das Gericht zu.[102] Da von der Christusfrage die Frage nach der Zukunft der Kirche und des Volkes abhängt, sträubt er sich sie „totzuschlagen“ und stellt ganz deutlich den öffentlichen antichristlichen Äußerungen von Kube, Himmler, Ley und des Frankfurter Volksblattes sein öffentliches Bekenntnis entgegen, das sie als gerichtsbringende Widergötzen entlarvt, von denen allein „das heilige Evangelium vom Kreuze Christi“ befreien kann.[103]
2. Predigt vor dem Kriegsgericht
Die Anklage in Folge seiner Weihnachten 1943 über Jes 9,5f. gehaltenen Predigt war auf Wehrkraftszersetzung gestellt, da er „öffentlich den Willen des deutschen Volkes zur wehrhaften Selbstbehauptung zu lähmen gesucht“ habe.[104]
Der Prozeß am 27. September 1944 vor dem Kriegsgericht in Berlin-Charlottenburg muß – da er nach dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli stattfand – als besonders hart angesehen werden. Auch wenn Steinbauer dies wußte, schildert er, wie er „dankbar und befreit aufgeatmet“ hatte, da im Mittelpunkt der Anklage die „Verkündigung der [ihm] aufgetragenen Botschaft von Christus“ stand und nicht etwa politische Witze.[105] So konnte er die drei Anklagepunkte Schritt für Schritt durch Eingliederung in die noch einmal gehaltene Predigt abwenden.
Sein tiefes Vertrauen in Christus und seine Selbstkritik – er stellte u. a. sich und seine Gemeinde angesichts der Greuel der Kriege vor die Frage, ob Lk 19,42 noch ernstgenommen würde – lassen ihn, da der Richter nur an seinen die Selbstverteidigung schwächenden Gewissensbissen bei der Tötung eines Feindes festhielt, „freimütig“ bekennen: „Diese Bitte aus dem Gebet unseres Herren ist mein Standort, auf dem ich als Christenmensch und Soldat stehe, und ich will darauf getrost stehenbleiben, welche Folgen es auch haben sollte.“[106]
Mit dem Freispruch wurde ihm gleichsam sein christliches Bekenntnis als nicht gegenläufig zu staatlichen Gesetzen anerkannt und alles, wofür er bis zu diesem Zeitpunkt gekämpft hatte, als berechtigte Einwände bestätigt. Andererseits hält Steinbauer fest, dass der Richter auch offensichtlich „tief beeindruckt [wurde] von der Glaubensfreudigkeit und Freimütigkeit der Kinder Gottes“, die sich in Steinbauers Predigt und Dr. Meinzolts „todgefährliche[n] Verteidigungsrede“ zeigte.[107]
II. Im Gefängnis
Trotz der insgesamt 499 Tage – davon 271 allein im KZ Sachsenhausen –, die Steinbauer in äußerer Unfreiheit, auch geprägt von Demütigungen, verbringt, kann er im Rückblick sagen, dass ihm die Zeit in den verschiedenen Zellen „zu Brunnstuben des Wassers des Lebens geworden“ sind.[108]
Das mag einerseits damit zusammenhängen, dass er, mit den nötigsten Studienutensilien ausgestattet – NT Graece, Wörterbuch, Schmollers Handkonkordanz, Gesangbuch und die ihm von den Penzbergern geschenkte Erlanger Lutherausgabe[109] – die Zeit, wie schon erwähnt, als „mindestens drei gütig gewährte zusätzliche Studiensemster Gottes auf der Hochschule des Gefängnisses [ansieht], auf der auch Paulus an verschiedenen Orten immatrikuliert war, z. B. in Cäsarea mindestens vier Semester; denn Apostelgeschichte 24,27 heißt es kurz und vielsagend – wißt Ihr, solche Sätzlein überliest man dann nicht mehr –: ‚Da aber zwei (!) Jahre um waren...‘“.[110]
Andererseits scheint Steinbauer auch gerade im Gefängnis die Stärke seines Glaubens und die dadurch erlangte Freiheit bewußt geworden zu sein, die losgelöst, über allen „Stephanierungen“ steht, wenn er gerade in dieser Situation aus Zelle 18 vom 21. März 1939[111] über Röm 10,10 schreibt: „Wenn das Mundbekenntnis aber dann verstummt, wenn es nichts einbringt, wenn es vielleicht sogar Kreuz bringt, dann ist es in seiner Hohlheit entlarvt.“[112] Für ihn bedeutet der nicht bekannte Glaube, egal ob aus Furcht, „[...] aber man darf ja nichts sagen“, oder aus gewohntem Prinzip, „[...] aber man schweigt sich tapfer aus“, das sichere Todesurteil.[113] Dass das Bekenntnis nicht immer leicht ist, weiß auch er. Seine Gedichte[114] und Bilder[115] aus der Gefängniszeit zeugen aber davon, wie „befreiend und beglückend“ es sein kann, wenn der Blick weg von uns in unserer Schwachheit, zu Christus gewandt wird.[116]
Der „ungebundene“ Blick auf die Kirche durch die gewaltigen Gitterstäbe, bzw. auf das freie Wort und Christusbekenntnis wurde somit vielen Mitgefangenen zum „Freudenborn“.
III. Grenzen des Predigers
Steinbauer sah sich selbst als Gegner von Unrecht und Unwahrhaftigkeit. Er gibt zu, dass er nicht, wie es meist in seinen Protokollen stand, ein „gehässiger Gegner des Dritten Reiches“ war,[117] sondern dass er vielmehr „um den gesunden Geist in der Bewegung“ rang.[118] Dies tat er unter hohem Einsatz als ordinierter Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirche, gestützt auf sein „an das Wort Gottes gebundenes Gewissen“.[119]
Es wurde festgestellt, dass alle ihm daraus erwachsenen Konflikte ihre klaren und eindeutigen Anlässe hatten, die im kirchlich, christlichen Bereich zu suchen sind.
Aus heutiger Sicht sei, bei aller Anerkennung seines christlichen Bekenntnisses in damaligen Umständen, angemerkt, dass seine Gegnerschaft gegen den Nationalsozialismus ihren Gegenstand ausschließlich im innerkirchlichen und theologischen Bereich hat. Die dem NS-System innewohnende Feindschaft gegen die elementaren Gebote Gottes und das Liebesgebot Christi, die sich von Anfang an gegen Juden, andere angeblich rassische Minderheiten und politische Gegner richtete, waren nicht Gegenstand seiner Kritik.
Merkwürdig, fast unverständlich erscheint heute auch die Haltung Steinbauers und vieler Mitglieder der Bekennenden Kirche gegenüber dem Krieg. Einerseits wurde das Unheil des Krieges klar erkannt, er wurde sogar klar als Folge der Sünde angesehen, doch sah man nicht, dass nur ein verlorener Krieg eine menschenwürdige Zukunft für das deutsche Volk eröffnete. So zogen viele bekennende Christen in den Krieg, jetzt mit dem Gedanken an ein „Einstehen für Pflichterfüllung bis zum Letzten“.
Weniger schwer wiegt, dass Karl Steinbauer in seiner Vorstellungswelt und seiner Sprache noch stark denen von Nationalismus und Militarismus verhaftet ist.[120] Diese Gefährdung teilt er freilich mit aller Verkündigung, die sich zeitgemäßer Stilmittel zu bedienen sucht.
D. Bleibendes Vermächtnis
Karl Steinbauer lebte die „Freiheit eines Christenmenschen“ in vielfacher Beziehung vor. Da ihm jeglicher abstrakte Begriff zutiefst zuwider war, zeigt sich in seiner Person die absolute und glaubhafte Verwirklichung der Theorie-Praxis-Verknüpfung: „Ich studiere nicht abstrakte Philosophie, mein Hirn würde mich reuen, und ich studiere auch nicht abstrakte Theologie; denn auch dazu wäre mir mein Hirn zu schade. Es ist eine mir völlig fremde und mir absolut nicht denkbar und vollziehbare Konsequenz, wohl theologisch arbeiten zu sollen, aber ja nicht die Konsequenzen daraus zu ziehen.“[121]
Seine Predigten zeugen auch in ihrem formalen Aufbau[122] von einem Leben gemäß dem Wort Gottes, „das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.“[123]
In seinen Auseinandersetzungen um die rechte Verkündigung und Kirchenleitung praktiziert er von sich aus und ohne Berufung auf diese theologische Richtung die unaufgebbare Erkenntnis der Dialektischen Theologie und der Barmer theologischen Erklärung, wie sie in deren Verwerfungen am schärfsten zum Ausdruck kommt:
„Wir verwerfen die falsche Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben diesem einen Worte Gottes auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten als Gottes Offenbarung anerkennen.“
„Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen.“[124]
„Bleibend“ und „unaufgebbar“ nenne ich diese Erkenntnisse, weil alles kirchliche Handeln zu allen Zeiten der Gefahr zu erliegen droht, seine „Agenda“ einschließlich der Verkündigung von den „gegebenen Tatsachen“ bestimmen zu lassen, anstatt diese vom Wort Gottes in Jesus Christus her zu bestimmen.
Als Prediger tritt Steinbauer ganz hinter dem Text zurück und führt die Gemeinde, in einer spürbaren Sorge um das rechte Annehmen des Wortes Gottes, mit bekannten Bibelzitaten und Liedstrophen zur Aussage des Textes hin, so dass die Hörer mir ihm Schritt für Schritt auch die falschen Lehren ihrer Zeit erkennen.
Sein von „Freidigkeit“ geprägter Dienst in Predigt und Leben, im bedingungslosen Gehorsam gegenüber dem menschgewordenen Wort Gottes – mit Apg 5,29 (Gott mehr gehorchen als den Menschen) – spiegelt die „frohe Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt“[125] wider und ruft alle Getauften zur Nachahmung auf.
Sein begründetes Amtsverständnis muß gerade in der heutigen Zeit, in der ordinierte Pfarrer sich als Repräsentanten einer gesellschaftlichen Gruppe mit ethischen Sprecherfunktionen oder sozialtherapeutischem Arbeitsauftrag verstehen, für junge Theologen beispielhaft sein. Wie bruderschaftlich Steinbauer sein Amt in Übereinstimmung mit der 3. Barmer These[126] versteht, zeigt sich z. B. in der lebendigen Gemeinde von Penzberg, die ihm in außerordentlicher Weise beistand, vielleicht gerade weil sie in seinem Dienst „die Botschaft von der freien Gnade Gottes“[127] an sie gerichtet und vorgelebt sah.
Erstaunlich ist, wie in diesem „bleibenden Vermächtnis“ ohne ausdrückliche Berufung auf eine spezifische theologische Richtung („Barthianismus“) deren Prinzipien offenbar weitgehend selbständig von Karl Steinbauer erarbeitet, praktiziert und in einem (neu-) lutherischen Kontext, aber mit ausgiebigem, selbständigem und häufig wiederholtem Bezug auf Luthers Schriften selbst, fruchtbringend gelebt wurden.
Kirche und Theologie haben sich von diesen Prinzipien inzwischen weitestgehend verabschiedet und begnügen sich mit ihrer akademischen Bearbeitung und sterilen Konservierung in Textsammlungen und Gesangbuchanhängen.
Wer dagegen mit gleichsam prophetischer Vollmacht den Finger in die Wunde legt, wird anfangs meist als jugendlicher Schwelger belächelt, schon bald aber aus Angst und schlechtem Gewissen ausgegrenzt und nur sehr selten zu Lebzeiten verehrt.
E. Literaturverzeichnis
Stichworte des Textes sind im Verzeichnis fettgedruckt.
Die Abkürzungen richten sich nach Siegfried M. Schwertner, IATG2. Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete, Berlin u. a. 21992.
I. Quellen
Biblia: Das ist die ganze heilige Schrifft / Deudsch / Auffs new zugericht. D. Mart. Luth. Begnadet mit kurfürstlicher zu Sachsen Freiheit. Faksimile Ausgabe der Lutherbibel von 1545, mit einem Nachwort von Wilhelm Hoffmann, Stuttgart 1967.
Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers. Revidierte Fassung von 1984, Stuttgart 1985.
Die Theologische Erklärung der Bekenntnissynode von Barmen vom 29. bis 31. Mai 1934, in: Evangelisches Gesangbuch, Ausgabe für die Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Bayern und Thüringen, 1577-1580.
Nestle-Aland
Novum Testamentum Graece post Eberhard Nestle et Erwin Nestle editione vicesima septima revisa communiter ediderunt Barbara et Kurt Aland, Johannes Karavidopoulos, Carlo M. Martini, Bruce M. Metzger. Apparatum criticum novis curis elaboraverunt Barbara et Kurt Aland una cum Instituto Studiorum Textus Novi Testamenti Monasterii (Westphaliae), Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 271993 (1996).
II. Monographien und Sammelbände
Blendinger, Christian, Nur Gott und dem Gewissen verpflichtet. Karl Steinbauer, Zeuge in finsterer Zeit, München 2001.
Blendinger, Hermann, Aufbruch der Kirche in die Moderne, Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern 1945-1990, Stuttgart 2000.
Gott mehr gehorchen, Kolloquium zum 80. Geburtstag von Karl Steinbauer, hg. v. F. Mildenberger/M. Seitz, München 1986.
Mensing, Björn, Pfarrer und Nationalsozialismus, Geschichte einer Verstrickung am Beispiel der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Göttingen 1998.
Steinbauer, Karl, „Ich glaube, darum rede ich!“: Texte und Predigten im Widerstand, hg. v. Johannes Rehm, Tübingen 22001.
Zeugnis I
Karl Steinbauer, Einander das Zeugnis gönnen, Bd. 1, Selbstverlag des Autors, Erlangen 41986.
Zeugnis II
Karl Steinbauer, Einander das Zeugnis gönnen, Bd. 2, Selbstverlag des Autors, Erlangen 21984.
Zeugnis III
Karl Steinbauer, Einander das Zeugnis gönnen, Bd. 3, Selbstverlag des Autors, Erlangen 1985.
Zeugnis IV
Karl Steinbauer, Einander das Zeugnis gönnen, Bd. 4, hg. v. E./M. Giesen, Selbstverlag des Autors, Erlangen u. a. 1987.
III. Artikel
Freudenberg, Matthias, Art. Karl Steinbauer, in: BBKL XIV (1998) 1529-1532.
Freudenberg, Matthias, Jesus auf der Flucht, Die „ Verhaftungspredigt “ von Karl Steinbauer über Mt 2,13-23 am 8.1.1939, in: RKZ 139 (1998) 510-517.
Heron, Alasdair, Karl Steinbauer: Eine späte Begegnung, in: Gott mehr gehorchen, Kolloquium zum 80. Geburtstag von Karl Steinbauer, hg. v. F. Mildenberger/M. Seitz, München 1986, 111-122.
Mildenberger, Friedrich, Damit die Kette des Gehorsam nicht abreißt! Fragen der kirchlichen Rechtsordnung, an einem konkreten Fall erläutert, in: Gott mehr gehorchen, Kolloquium zum 80. Geburtstag von Karl Steinbauer, hg. v. F. Mildenberger/M. Seitz, München 1986, 12-30.
Schlier, Heinrich, parrhsi/a, in: ThWNT V (1954) 869-884.
Seitz, Manfred, Vom Gehorsam des Glaubens; oder: Der Unglaube züchtet Riesen. Karl Steinbauer als Prediger, in: Gott mehr gehorchen, Kolloquium zum 80. Geburtstag von Karl Steinbauer, hg. v. F. Mildenberger/M. Seitz, München 1986, 12-30.
Ulrich, Hans G., Das Zeugnis des Christen und die Politik. Zum Verständnis von Röm 13 bei Karl Steinbauer, in: Gott mehr gehorchen, Kolloquium zum 80. Geburtstag von Karl Steinbauer, hg. v. F. Mildenberger/M. Seitz, München 1986, 31-52.
Weigelt, Horst, Karl Steinbauer und die Eidesfrage im Jahre 1938 – Aspekte zum Kirchenkampf in Bayern, in: Gott mehr gehorchen, Kolloquium zum 80. Geburtstag von Karl Steinbauer, hg. v. F. Mildenberger/M. Seitz, München 1986, 12-30.
[...]
[1] „In Freimütigkeit und in aller Öffentlichkeit“. Vgl. nur Steinbauers Ausführungen dazu in Bezug auf die Eidesfrage: Brief an Bischof Meiser vom 17. Mai 1938, in: Zeugnis III, 108f.
[2] Vgl. Biblia: Apg 28,31; 4,13.29 u. ö.
[3] Steinbauer, Predigten, 266. Dass das Bekenntnis Freude hervorruft, vgl. eindrücklich ebd. 199.
[4] Die biographischen Bemerkungen stützen sich auf die Aufzeichnungen Steinbauers aus den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Vgl. auch Freudenberg, Art. Steinbauer, bes. 1529f. Dagegen sollen die systematischen Untersuchungen (B. und C.) weitestgehend auf dem unmittelbaren schriftlichen Zeugnis der damaligen Zeit, den Predigten, basieren.
[5] Vgl. Zeugnis I, 19f. 53f. sowie die Selbstdarstellung im Anhang von Zeugnis I. Über Nationalismus und Pfarrerschaft vgl. weiter bei Blendinger, 25-31.
[6] Vgl. Zeugnis I, 34f.
[7] Siehe Zeugnis I, 37.
[8] Steinbauer, Predigten, 57-68; i.d.F. Examenspredigt.
[9] Vgl. Blendinger, 27; Zeugnis I, 39-46. 40a: „Mir war damit schlagartig klar geworden: Hitler [...war nicht grundsätzlich gegen eine beeinflußte Justiz,] sondern hat sich offensichtlich [...] darüber geärgert, dass er nicht der ist, der mit der Justiz machen kann, was er will.“ Mensing (107) gibt Herbst 1931 für den Eintritt in die Partei an.
[10] Zeugnis I, 48.
[11] Zeugnis I, 60.
[12] Zeugnis I, 227f.
[13] Vgl. Zeugnis I, 57f.: Steinbauer vollzog die Neuwahlen, unter Verweis auf die Wahlordnung, mit gehabtem Wahlvorschlag; als treue Kirchgänger waren die bisherigen Kirchenvorstände – meist der SPD zugehörig – , den NSdAP Mitgliedern, die sich hineindrängen wollten, vorzuziehen.
[14] Vgl. Zeugnis I, 73: Als Gemeinde schlossen sich die Penzberger der Vorläufigen Kirchenleitung von Dahlem an; Müller und der von Hitler eingesetzte Reichskirchenminister Kerrl wurden von ihnen nicht anerkannt.
[15] Zeugnis I, 120f. Vgl. weiter 94ff. (zur Wahl Müllers), 117f. 130f. (Vorladung vor den Landeskirchenrat und Meisers Einlenken wegen der erpresserischen Drohung Hitlers mit Entzug der Staatszuschüsse). Mensing (166) führt Steinbauer als typischen Fall für den Umgang der Landeskirche mit Gegnern des Nationalsozialismus an.
[16] Vgl. Zeugnis I, 152f.
[17] Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Steinbauer, Predigten, 69-79; i.d.F. Predigt am Luthertag.
[18] Steinbauer, Predigten, 86-182; i.d.F. Mosepredigt I-IV (Num 13,1-3.25-33; 14,1-4; 14,5-10a; 14,10b-24).
[19] Zeugnis I, 211f. Aus der ihm von der Gemeinde zur Hochzeit geschenkten Lutherausgabe schöpft er sein ganzes Leben und v. a. im Gefängnis.
[20] Vgl. Vorspann zu Zeugnis II.
[21] Steinbauer, Predigten, 183-194; i.d.F. Kämmererpredigt.
[22] Vgl. Zeugnis I, 234-238.
[23] Vgl. Zeugnis I, 244-257.
[24] Steinbauer, Predigten, 195-207; i.d.F. Einweihungspredigt. Vgl. auch Zeugnis I, 272ff.
[25] Vgl. Zeugnis II, 3.
[26] Meiser warf ihm bei diesem Anlaß neben falschem Bekenntnis und falscher Schriftauslegung auch Ungehorsam gegenüber Gott vor; vgl. Zeugnis II, 20.
[27] Vgl. Zeugnis II, 39f.
[28] Steinbauer, Predigten, 209-221; i.d.F. Zensurpredigt. Vgl. weiter C.I.1.
[29] Vgl. Zeugnis II, 119.
[30] Vgl. Zeugnis II, 168.
[31] Vgl. Zeugnis II, 225.
[32] Zu dem unglaublichen Verlauf von Denunziation, Verhaftung, Verhör bei der Gestapo, Amtsgericht bis zum Sondergericht, vgl. Zeugnis II, 231-234.236-243. Die 19 Punkte, Zeugnis III, 45-47.
[33] Das Kirchengesetz von Meiser dazu vom 18. Mai 1938; Bei der Sitzung in Nürnberg am 9. Juni 1938 warf Steinbauer Meiser nach einem Zusammenstoß tiefen Ungehorsam vor. Zeugnis III, 113.124. Weiter bei Weigelt, 12-30.
[34] Wegen weltlicher Anlässe, z. B. Einziehung zur Wehrmacht, hätte Steinbauer ihn erbracht, Zeugnis III, 201.
[35] Steinbauer, Predigten, 223-238; i.d.F. Verhaftungspredigt. Vgl. weiter Freudenberg, Verhaftungspredigt, bes. 516f.
[36] Steinbauer, Predigten, 236.
[37] Steinbauer, Predigten, 239-248; i.d.F. Konfirmationspredigt.
[38] Steinbauer, Predigten, 249-304; i.d.F. Predigt vor dem Kriegsgericht; vgl. C.I.2.
[39] Lehengütingen 1946-1951, Wolfratshausen 1951-1962, Pettendorf 1962-1967 und Amberg 1967-1971.
[40] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt I, 97.103 u. ö.
[41] Steinbauer, Predigten, Predigt am Luthertag, 70. Weiter zu Christus unter B.II.2.
[42] Ebd. 70.
[43] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt II, 120.
[44] Ebd. 119.
[45] Ebd. 129.
[46] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt II, 120.
[47] Steinbauer, Predigten, Predigt am Luthertag, 70.72.76.77.
[48] Steinbauer, Predigten, Predigt am Luthertag, 70.
[49] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt II, 125.
[50] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt III, 154, Verhaftungspredigt, 235, Predigt vor dem Kriegsgericht, 251.279.298.
[51] Steinbauer, Predigten, Predigt vor dem Kriegsgericht, 272.
[52] Vgl. Steinbauer, Predigten, Zensurpredigt, 216.
[53] Vgl. Steinbauer, Predigten, Kämmererpredigt, 193, Einweihungspredigt, 199, Verhaftungspredigt, 237, Konfirmationspredigt, 248.
[54] Zur Untrennbarkeit des Alten und Neuen Testamentes vgl. z. B. Steinbauer, Predigten, Predigt am Luthertag, 73, Mosepredigt III, 143f.149.
[55] Steinbauer, Predigten, Predigt am Luthertag, 71.72.
[56] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt I, 97, ähnlich Predigt am Luthertag, 78.
[57] Steinbauer, Predigten, Examenspredigt, 60.
[58] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt II, 113; Auch: Examenspredigt, 61, Mosepredigt I, 98.105, Mosepredigt III, 156, Predigt vor dem Kriegsgericht, 291.
[59] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt I, 105f.
[60] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt I, 107f.
[61] Ebd. 92.
[62] Steinbauer, Predigten, Predigt am Luthertag, 69.
[63] Steinbauer, Predigten, Kämmererpredigt, 191.
[64] Steinbauer, Predigten, Einweihungspredigt, 197.
[65] Ebd. 198f.
[66] Steinbauer, Predigten, Kämmererpredigt, 191.
[67] Steinbauer, Predigten, Examenspredigt, 58.66f.
[68] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt II, 113, Einweihungspredigt, 203, ähnlich Predigt vor dem Kriegsgericht, 270f.
[69] Steinbauer, Predigten, v. a. Examenspredigt, 59, Konfirmationspredigt, 243.
[70] Steinbauer, Predigten, Einweihungspredigt, 196.
[71] Steinbauer, Predigten, Konfirmationspredigt, 240ff.
[72] Steinbauer, Predigten, v. a. Mosepredigt II, 122, Mosepredigt III, 140.
[73] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt I, 105.
[74] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt III, 142.
[75] Steinbauer, Predigten, Zensurpredigt, 215.
[76] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt III, 139; auch Mosepredigt II, 125, Einweihungspredigt, 200, Zensurpredigt, 213.
[77] Vgl. Steinbauer, Predigten, Mosepredigt II, 122ff, Mosepredigt III, 141. Weiter dazu bei Ulrich, 31-52, v. a. 46ff.
[78] Vgl. z. B. Steinbauer, Predigten, Mosepredigt III, 156.160.
[79] Ebd. 155.
[80] Vgl. nur Steinbauer, Predigten, Mosepredigt IV, 163 mit Mosepredigt III, 161.
[81] Vgl. Steinbauer, Predigten, Einweihungspredigt, 205.
[82] Vgl. Mildenberger, 53-79, v. a. 61f.
[83] So z. B. Steinbauer, Predigten, Verhaftungspredigt, 236f.
[84] Steinbauer, Predigten, Predigt am Luthertag, 74, vgl. auch Zensurpredigt, 218.
[85] Steinbauer, Predigten, Einweihungspredigt, 201.
[86] Vgl. v. a. Steinbauer, Predigten, Examenspredigt 64, Mosepredigt II, 113, Einweihungspredigt, 206.
[87] Steinbauer, Predigten, Mosepredigt III, 150f.
[88] Steinbauer, Predigten, Einweihungspredigt, 205.
[89] Biblia, Apg 4,29.
[90] Vgl. Schlier, 880.
[91] Diese Auswahl geschah, weil sie, da in dem vorliegenden Band erstmals veröffentlicht, im Gegensatz zu den anderen Predigten noch nicht unter verschiedenen Gesichtspunkten untersucht wurde (Vgl. Gott mehr gehorchen, Kolloquium zum 80. Geburtstag von Karl Steinbauer, hg. v. F. Mildenberger/M. Seitz, München 1986) und Steinbauer in seiner Predigt vor dem Kriegsgericht sich mit der Textstelle auseinandersetzt.
[92] So ist mit Luther der doppelte Sinn des parrhsi/a-Begriffes zu verstehen, Biblia, Joh 18,20. Auch Zeugnis I, 74.
[93] Vgl. Schlier, 880 und 877.
[94] Vgl. Zeugnis II, 59.
[95] Vgl. Steinbauer, Predigten, Mosepredigt III, 151.
[96] Steinbauer, Predigten, Zensurpredigt, 219f.
[97] Vgl. Freudenberg, Verhaftungspredigt, 516f.
[98] Steinbauer, Predigten, Zensurpredigt, 214.
[99] Ebd. 218.
[100] Ebd. 214.
[101] Ebd. 211.
[102] Ebd. 212f.
[103] Steinbauer, Predigten, Zensurpredigt, 215-217.
[104] Steinbauer, Predigten, Predigt vor dem Kriegsgericht, 258.
[105] Ebd. 251.
[106] Ebd. 298.
[107] Ebd. 297f.
[108] Zeugnis II, 174.
[109] Ebd. 35.226.
[110] Zeugnis II, 174.
[111] Steinbauer, Predigten, „Ich glaube, darum rede ich!“, 313-316.
[112] Ebd. 314.
[113] Ebd. 315.
[114] Vgl. z. B. Steinbauer, Predigten, 307f.
[115] Siehe z. B. Deckblatt: Blick aus der Gefängniszelle in Weilheim, Zeugnis II (175) entnommen.
[116] Steinbauer, Predigten, „Ich glaube, darum rede ich!“, 315.
[117] Steinbauer, Predigten, Predigt vor dem Kriegsgericht, 262.
[118] Steinbauer, Predigten, Predigt am Luthertag, 76.
[119] Steinbauer, Predigten, Predigt vor dem Kriegsgericht, 262.
[120] Vgl. v. a. Konfirmationspredigt und Mosepredigt IV, 175f.
[121] Steinbauer (Brief an Meiser vom 27.3.1946) als Reaktion auf die Forderung OKR Kerns von „weitreichender Kirchenpolitik“ abzusehen. Zeugnis IV, 194-203, hier 197.
Aus diesem Grund erschien es notwendig, die biographische Einleitung verhältnismäßig ausführlich mit den Predigten Karl Steinbauers zu verbinden.
[122] Vgl. Seitz, 71-93, bes. 84f.
[123] Vgl. 1. These der Bekenntnissynode von Barmen, 29. bis 31. Mai 1934.
[124] 1. und 3. Verwerfung der Bekenntnissynode von Barmen.
[125] Vgl. 2. These der Bekenntnissynode von Barmen.
[126] „Die christliche Kirche ist die Gemeinde von Brüdern, in der Jesus Christus in Wort und Sakrament durch den Heiligen Geist als der Herr gegenwärtig handelt.“
[127] Vgl. 6. These der Bekenntnissynode von Barmen.
- Citation du texte
- Martin Brons (Auteur), 2001, Die Freidigkeit des Pfarrers Karl Steinbauer - Untersuchungen an Hand ausgewählter Predigten von 1931-1944, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109777
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