Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Max Webers Ausführungen über die „Politik als Beruf“
2.1 Die Qualitäten eines Politikers
2.2 Das Verhältnis von Politik und Ethik
3 Joschka Fischer zwischen Gesinnung, Verantwortung und Macht
3.1 Fischer in Frankfurt: Radikale Gesinnung
3.2 Fischer und die Zweifel: Der Wandel nach dem Straßenkampf
3.3 Die Rückkehr ins Politische: Die Verlockung der Macht
3.4 Der Turnschuhminister: Ein erster Kotakt mit der Verantwortung
3.5 Die frühen 90er: Prüfsteine für Fischers Gesinnung
3.6 Außenminister Fischer: Der Gipfel der Macht – und der Verantwortung
3.6.1 Die Startphase: Gedämpfte Hoffnungen
3.6.2 Der Kosovo-Krieg: Rückgriff auf die alte Gesinnung
3.6.3 Der Afghanistan-Krieg: Die Macht des Mächtigeren
4 Fazit
5 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Joschka Fischer ist für mich und für viele andere die faszinierendste Persönlichkeit der politischen Landschaft Deutschlands. Seit vielen Jahren rangiert unser derzeitiger Bundesaußenminister in der Rangliste der beliebtesten deutschen Politiker auf den vorderen Plätzen, führt diese Liste lange Zeit sogar mit deutlichem Abstand an. Doch trotz seiner großen Popularität ist Joschka Fischer kein Mensch, der als everybody’s darling bezeichnet werden könnte. Im Gegenteil. Zu seinen ergebensten Anhängern gesellen sich stets erbitterte Widersacher. Fischer polarisiert. Und so zwiespältig das Verhältnis zwischen ihm und seinen Mitmenschen erscheint, so zwiespältig präsentiert sich auf den ersten Blick auch sein Verhältnis zu seinen eigenen Überzeugungen.
Anders scheint es schwer zu erklären, dass ein und die selbe Person Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre mit der Forderung nach einer „Gesellschaft, die die unsere ist, ohne Unterdrückung, ohne die Scheißarbeit, ohne alles, was jetzt nur besteht, um uns auszubeuten“[1] als überzeugter „Berufsrevolutionär“[2] auf den Straßen Frankfurt am Mains mit Steinen gegen die verhasste Staatsmacht kämpft, sich Ende der 1970er völlig aus dem Politischen zurückzieht, sich Anfang der 1980er den Grünen anschließt, einer „Anti-Parteien-Partei“[3], die der Umwelt- und Friedensbewegung entsprang und ursprünglich jede Regierungsbeteiligung ablehnte, und in ihr politische Karriere macht – als Bundestagsabgeordneter, als Umweltminister in Hessen und schließlich als Bundesaußenminister –, um schließlich seinen Parteifreunden im Mai 1999 das Ja zur deutschen Beteiligung am Kosovokrieg – dem ersten Krieg mit deutscher Beteiligung seit 1945 – mit den Worten: „Wollt ihr mich oder eure Träume?“[4], abzugewinnen.
In seinem Vortrag „Politik als Beruf“ aus dem Jahr 1919 unterscheidet der Soziologe Max Weber zwei verschiedene Maxime für ethisch orientiertes Handeln: nach Max Weber kann dieses entweder „‚gesinnungsethisch’ oder ‚verantwortungsethisch’ orientiert sein“[5]. Die Widersprüchlichkeiten in Joschka Fischers politischer Karriere sind der Anlass für mich, seinen Werdegang anhand der Klassifikation von Max Weber zu untersuchen: Inwieweit ist Joschka Fischer in seinem politischen Handeln Gesinnungsethiker, inwieweit ist er Verantwortungsethiker? Gibt es im Leben des Joschka Fischer Überzeugungen, denen er stets treu bleibt, komme was wolle? Ist er ein Wendehals, ein Opportunist, der sich stets den Zeichen der Zeit anpasst, um Macht zu erlangen und sie zu erhalten? Oder ist er nach jetzt nach dem langen Marsch durch die Institutionen einfach nur reifer und verantwortungsbewusster als früher?
Um diese Frage zu beantworten, möchte ich zunächst die Ausführungen Max Webers über die „Politik als Beruf“ skizzieren, um diese dann als Maßstab für eine Untersuchung und Bewertung des Lebenslaufs von Joschka Fischer zu nehmen. Grundlage für die Ausarbeitung dieser Hausarbeit ist die Verwendung von biographischen Texten und Primärliteratur.
2 Max Webers Ausführungen über die „Politik als Beruf“
In diesem Abschnitt werde ich zunächst aufzeigen, über welche Qualitäten ein Politiker, Max Weber zufolge, verfügen muss, um dann das Verhältnis von Politik und Ethik zu skizzieren, welches Max Weber beschreibt.
2.1 Die Qualitäten eines Politikers
Drei wesendliche Qualitäten seien es, über die ein Politiker verfügen sollte: 1.) muss sich der Politiker der Sache, die er tut, leidenschaftlich hingeben können („Leidenschaft“). Max Weber erkennt zwar, dass das Ergebnis politischen Handelns sehr oft „in völlig unadäquatem, oft in gerade paradoxem Verhältnis zu seinem ursprünglichen Sinn steht“[6]. Der Politiker müsse sich den Dingen dennoch verpflichtet fühlen und ihnen einen Sinn geben, da auf ihnen sonst „der Fluch kreativer Nichtigkeit“[7] läge. 2.) muss sich der Politiker gegenüber dem, was er tut, verantwortlich fühlen („Verantwortungsgefühl“). Nimmt er die Verantwortung für die Folgen seines Handelns zu leicht, so drohe er „zum Schauspieler zu werden […] und nur nach dem ‚Eindruck’ zu fragen, den er macht“[8]. Und 3.) muss er, um die Realität richtig bewerten zu können, eine Distanz zu den Dingen zu erzeugen („Augenmaß“). Vor allem eine gewisse Distanz zu sich selber ist wichtig, da der Politiker sonst zu Eitelkeit tendiere. Im Kampf um die Macht laufe er dann Gefahr, diese bloß um ihrer selbst, ohne inhaltlichen Zweck, zu genießen. „Der bloße ‚Machtpolitiker’ […]“, so Max Weber, „mag stark wirken, aber er wirkt in der Tat ins Leere und Sinnlose.“[9]
2.2 Das Verhältnis von Politik und Ethik
Zunächst befreit Max Weber diese Diskussion von einer trivialen Verfälschung. Rechtfertigt man das eigene Handeln oder das Resultat seines Handelns mit dem eigenen moralischen Standpunkt – zum Beispiel „ich siegte, denn ich hatte Recht“[10] oder „ich konnte das deshalb nicht ertragen, weil ich für eine sittlich schlechte Sache fechten mußte“[11] – so könne nicht von Moralität gesprochen werden. Diese „Benutzung der ‚Ethik’ als Mittel des ‚Rechthabens’“[12] sei nichts weiter als ein Zeichen von Würdelosigkeit.
Das Mittel der Politik ist „Macht, hinter der Gewaltsamkeit steht“[13]. Das macht die Diskussion über das Verhältnis von Politik und Ethik problematisch. Max Weber hierzu: „Das spezifische Mittel der legitimen Gewaltsamkeit rein als solches in der Hand menschlicher Verbände ist es, was die Besonderheit aller ethischen Probleme der Politik bedingt“[14]. Eine absolute Ethik, deren Sinn es ist, sie entweder ganz oder gar nicht anzuwenden – so wie beispielsweise die von Max Weber angeführte „Ethik der Bergpredigt“[15] (diese fordert u.a. „Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Backe schlägt, dann halte ihm auch die linke hin“) – habe in der Politik keinen Platz. Im Politischen gäbe es Krieg, es könne nicht immer die Wahrheit gesagt werden und es sei unzumutbar, von den Menschen zu verlangen, sie mögen ihr gesamtes Hab und Gut für die Gemeinschaft hergeben. Wer Politik betreibt, müsse sich darüber im Klaren sein, dass er „mit diabolischen Mächten einen Pakt schließt“[16]. Max Weber drastisch: „Wer das Heil seiner Seele und die Rettung anderer Seelen sucht, der sucht das nicht auf dem Wege der Politik“[17].
An dieser Stelle kommt der Gesinnungsethiker, derjenige, der sich in seinem Handeln nur seinen Überzeugungen und ihrer Durchsetzung verpflichtet fühlt – „[er] tut recht und stellt den Erfolg Gott anheim“[18] –, in einen Konflikt. Max Weber betont, dass „keine Ethik der Welt [ergeben kann]: wann und in welchem Umfang der ethisch gute Zweck die ethisch gefährlichen Mittel und Nebenerfolge ‚heiligt’“[19]. Daher müsse es für den Gesinnungsethiker zunächst ein Problem darstellen, seine guten Zwecke mittels sittlich bedenklicher Mittel durchzusetzen. Als Ausweg bliebe ihm nur die Heiligung all der Mittel, die er in den Dienst seiner guten Sache stellt, was sehr fragwürdig erscheint.
Der Verantwortungsethiker dagegen handelt in dem Bewusstsein, dass er „für die (voraussehbaren) Folgen seines Handelns aufzukommen hat“[20], dass jede Folge seinem Tun zugerechnet wird. Anders als der Gesinnungsethiker, der für negative Folgen seines Handelns „die Dummheit der Menschheit oder – [den Willen] des Gottes, der sie schuf“[21] verantwortlich macht, rechnet der Verantwortungsethiker mit den „durchschnittlichen Defekten der Menschen“[22] und hat daher kein Recht, die Schuld für sein Scheitern auf andere abzuwälzen.
Hinsichtlich der in Abschnitt 2.1 aufgeführten Qualitäten eines Politikers, zu denen das Verantwortungsbewusstsein gehört, liegt die Annahme nahe, dass Max Weber den Verantwortungsethiker als Politiker dem Gesinnungsethiker vorzieht. Weber betont jedoch, dass “Politik […] zwar mit dem Kopf, aber ganz gewiß nicht nur mit dem Kopf gemacht“[23] wird. Vielmehr seien Gesinnungs- und Verantwortungsethik „Ergänzungen, die zusammen erst den echten Menschen ausmachen, den, der den ‚Beruf zur Politik’ haben kann“[24].
Bei Gesinnungsethiker, so Weber, habe er jedoch den Eindruck, „es in neun von zehn Fällen mit Windbeuteln zu tun [zu haben], die nicht real fühlen, was sie auf sich nehmen, sondern sich an romantischen Sensationen berauschen“[25]. Dagegen sei es menschlich echt und ergreifend, wenn ein Verantwortungsethiker an den Punkt kommt, an dem er sagt: „‚ich kann nicht anders, hier stehe ich’“[26].
„Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.“[27] Und daher kommt Weber zum Schluss: „Nur wer sicher ist, daß er daran nicht zerbricht, wenn die Welt, von seinem Standpunkt aus gesehen, zu dumm oder zu gemein ist für das, was er ihr bieten will, daß er all dem gegenüber: ‚dennoch!’ zu sagen vermag, nur der hat den ‚Beruf’ zur Politik“[28].
3 Joschka Fischer zwischen Gesinnung, Verantwortung und Macht
3.1 Fischer in Frankfurt: Radikale Gesinnung
Joschka Fischer bezeichnet sich heute als „Politiker aus Begeisterung und aus Leidenschaft“[29]. Der Grundstein für seine leidenschaftliche, politische Karriere wird 1967 gelegt. In diesem Jahr zieht Fischer 19-jährig aus Stuttgart nach Frankfurt am Main, um sich dort recht bald mitten im Zentrum der deutschen Studentenrevolte wieder zu finden. Es ist der Tod des Berliner Studenten Benno Ohnesorg – dieser wird am 2. Juni 1967, eine Demonstration gegen den Schah von Persien lediglich als Zuschauer verfolgend, von der Polizei erschossen – der Fischer dazu bewegt, das abgelegene Stuttgart zu verlassen und in Frankfurt am Main für seinen Traum einer „herrschaftsfreien Gesellschaft der Gleichen“[30] zu kämpfen. Dabei will Fischer unterhalb der Revolution nichts gelten lassen. Seine Parole ist: „Wir wollen alles“, und am besten „sofort“[31]. Um das zu bekommen, greift er zu Mitteln, die alles andere als friedlich sind. Als militanter Hausbesetzer reimt Fischer: „Jeder Stein, der abgerissen, wird von uns zurückgeschmissen“[32]. „Ich war nie ein Pazifist“[33], wird er viele Jahre später über sich urteilen. 1974 verteidigt Fischer die Gewalt gegen die Polizei mit dem Hinweis darauf, der studentischen Bewegung blieben zwei Möglichkeiten: „Entweder wir entscheiden uns für einen Reformismus, der letztendlich die Praxis des Kapitals darstellt, oder für das, was als Aktionen von Politrockern diffamiert wird, was aber in Wirklichkeit heißt, Massenwiderstand gegen die reaktionäre Gewalt zu organisieren“[34].
All das erinnert stark an Webers Gesinnungsethiker, der, wenn er vor der Wahl steht, „entweder noch einige Jahre Krieg und dann Revolution oder jetzt Frieden und keine Revolution, […] noch: einige Jahre Krieg!“[35] wählt. Aber Fischer war „nie ein so gläubiger Mensch, daß [er] wirklich ernsthaft und dauerhaft glauben konnte, ein und eins sei drei“[36]. Bereits 1971, als Fischer als Arbeiter bei der Adam Opel AG versucht, die Kollegen dort für den revolutionären Umsturz zu gewinnen und damit nicht den gewünschten Erfolg hat, erhält er eine erste Ahnung davon, „daß es nicht erfolgsversprechend sein kann, politische Strategien selbst dann noch durchzuhalten, wenn sie offenkundig ins Leere gehen“[37]. Auch das Abrutschen in den Untergrund der Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF), die Joschka Fischer 1976 auffordert, „die Knarren wegzulegen und die Steine wieder aufzunehmen“[38], lässt ihn zunehmend einsehen, dass die revolutionäre Bewegung in eine Sackgasse geraten war und es fatal gewesen wäre, bis zum Schluss an ihr festzuhalten. „Damals hatte uns die Repression am Wickel, und es hätte nicht viel bedurft, und wir wären daran kaputtgegangen“[39], urteilt Fischer Ende der Siebzigerjahre. Heute ist für ihn klar, dass „Jeder Generation, die auf dem Weg in eine falsche Richtung, in die Gewalt ist, […] Widerstand entgegengesetzt werden“[40] muss.
3.2 Fischer und die Zweifel: Der Wandel nach dem Straßenkampf
Ziemlich genau zehn Jahre nach dem Tod Benno Ohnesorgs ist es der Tod eines anderen Menschen, der für Fischer das Ende seiner Zeit als Berufrevolutionär kennzeichnet. Die Ermordung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer durch Angehörige der RAF sorgt dafür, dass Fischer seine „revolutionären Träume [als] ausgeträumt“[41] bezeichnet. Für ihn ist damit die Stunde der Einkehr gekommen, Fischer zieht sich für einige Zeit aus dem Politischen zurück. Was von seinen Träumen übrig bleibt, sind zunächst riesige Zweifel. 1978 fragt sich Fischer: „Vielleicht bleibt uns nur der reformistische Weg ins Grab, weil alles andere vorbei ist?“[42], 1979 schreibt er: „Unsere Revolution gab es einfach nicht, […] es gab und gibt sie lediglich in uns.“[43]
„Wenn man Tag und Nacht und sieben Tage in der Woche hinter der Revolution herackert, dann weiß man nach sieben Jahren nicht mehr, was Wahn und was Wirklichkeit ist, und man beginnt sich selbst zu verlieren“[44], so beschreibt Fischer seinen Zustand Ende der 1970er-Jahre. Er steckt in einer Krise, ist desillusioniert und muss einen neuen Lebensinhalt finden. Der aufkommenden und sich politisch organisierenden Umweltbewegung steht Fischer zunächst distanziert gegenüber, obwohl ihm bewusst ist, dass in ihr „die studentisch-intellektuellen Militanten und Verweigerer positiv in die herrschende Wirklichkeit einsteigen“[45] können. Doch zu nah scheint noch die revolutionär-militante Vergangenheit, so dass Fischer kritisch fragt: „Wir Anarchisten, Spontis und Verweigerer sollen plötzlich alles vergessen und wählen oder gar gewählt werden?“[46] Es dauert noch eine ganze Weile, bis Fischer den Wandel „vom Revolutionär zum Reformisten“[47] abgeschlossen hat und wieder bereit ist, politisch in Erscheinung zu treten. 1981 tritt Joschka Fischer den Grünen bei, wird Mitglied in einer Partei, über deren programmatische Ausrichtung er noch 1978 geschrieben hatte: „Wer von uns interessiert sich denn für Wassernotstände im Vogelsberg, für Stadtautobahnen in Frankfurt, für Atomkraftwerke irgendwo, weil er sich persönlich betroffen fühlt?“[48]
3.3 Die Rückkehr ins Politische: Die Verlockung der Macht
Fischer scheint diesmal nicht als Verweigerer, sondern als Befürworter staatlicher Machtstrukturen ins politische Geschehen einzusteigen. „Die Politik ruft, Genossen, wir müssen Entscheidungen treffen, sonst findet die Wahl ohne uns statt“[49], schreibt Fischer Anfang der 1980er-Jahre und beschreibt den Weg, den er zukünftig im Politischen beschreiten möchte, mit den Worten: „wenn man das macht, dann muß man’s richtig machen, dann muß man um Mehrheiten kämpfen, […] dann muß man all dies machen, was wir eigentlich nicht machen wollten“[50]. Fischer will politische Macht und die Partei soll das Instrument sein, welches ihm die Macht ermöglicht. Doch ein großer Teil seiner Parteifreunde ist noch zu sehr in den Idealen vom revolutionären Kampf und von oppositioneller Grundhaltung verhaftet, was Fischer mit den Worten quittiert: „Die grüne Fundamentalopposition will ihren Geburtsfehler nicht zur Kenntnis nehmen.“[51] „Warum die Revolution auf der Straße nicht funktioniert, im Parlament aber funktionieren soll, das hat mir keiner klar machen können“[52]. Bei den Grünen beißt Fischer in den ersten Jahren auf Granit.
Die Möglichkeit, sich an der hessischen Landesregierung zu beteiligen, ergreifen die Grünen im September 1982 nicht, obwohl sie mit einem Wahlergebnis von 8% zur drittstärksten Fraktion im Landtag avancieren. Der Versuch Fischers, seinen Parteifreunden eine Kooperationsstrategie mit der SPD nahe zu bringen, scheitert. Darauf erleiden die Grünen bei den hessischen Neuwahlen im September 1983 herbe Stimmenverluste und ziehen mit 5,9% gerade noch in das Parlament in Wiesbaden ein. Diesen Schock kann Fischer zu seinen Gunsten verwenden, die Grünen willigen ein, in der Folgezeit eine SPD-Regierung zumindest zu tolerieren.
Auf Bundesebene trägt Fischer schon etwas früher einen machtpolitischen Erfolg davon. Bei den Neuwahlen zum deutschen Bundestag im März 1983 erreichen die Grünen 5,6%, Fischer zieht als einer von 27 Abgeordneten der Grünen in das Parlament in Bonn ein. Dort kommen die Gegensätze, die Fischer in seinem politischen Auftreten in sich vereint, ersichtlich zur Geltung. Der effizient denkende Machtpolitiker, der mit Kritik an seinen Parteifreunden geizt und Sätze wie „Um die Tür aufzudrücken, brauche ich Mehrheiten, Politik ist nun mal Kuhhandel oder Vergewaltigung. […] das begreifen unsere grünen Forstadjunkten und Oberstudienräte noch nicht“[53] von sich gibt, steht der unangepasste Provokateur gegenüber, der behauptet, mit ihm und seinen Parteifreunden habe „der Untergang an die Tür des Parlaments geklopft“[54], der mit seinen Reden den einen oder anderen etablierten Politiker in Verlegenheit bringt und nach verbaler Entgleisung gegenüber dem Bundestagspräsidenten des Plenarsaals verwiesen wird. Fischer ist in beiden Lagern Rebell: Sowohl in seiner Partei, die er von ihrer fundamentalistischen Schiene in Richtung Macht manövrieren möchte – womit er sich in den eigenen Reihen etliche Feinde macht –, als auch im Bundestag, in dem er so auftritt, als habe er nichts zu verlieren und als sei ihm der Respekt vor politischen Institutionen nie ein Begriff gewesen. Diese Ambivalenz sollte sich für ihn auszahlen.
3.4 Der Turnschuhminister: Ein erster Kotakt mit der Verantwortung
Zunächst jedoch muss Fischer Wut und Hilflosigkeit ertragen, als ihn das grüne Rotationsprinzip dazu zwingt, 1985 turnusgemäß nach zwei Jahren seinen Platz im deutschen Bundestag zu räumen und für einen nachrückenden Parteifreund freizumachen. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich dieser Regelung, die der grünen Basisdemokratie entstammt, über welche Fischer kurze Zeit später kritisch urteilt, sie führe zu „einer Schwächung der formellen Parteistrukturen zugunsten informeller Machtintervention“[55], zu beugen. Bereits Ende 1985 stellt sich Fischer jedoch eine neue Herausforderung: Die Grünen, die sich nach zwei Jahren der Tolerierung anschicken, mit der SPD in Hessen eine Regierungskoalition unter Ministerpräsident Holger Börner einzugehen, benötigen einen geeigneten Kandidaten für das Amt des hessischen Umweltministers, welches sie bekleiden werden. Nur Fischer, der mit seinem Auftreten in Bonn sowohl den grünen Willen zur Macht als auch das grüne Unbehagen daran repräsentierte – ohne dieses Unbehagen an der Macht wirklich zu verspüren –, scheint für diesen Posten in Frage zu kommen. Und so wird Joschka Fischer am 12. Dezember 1985 als „erster grüner Minister des Planeten“[56] vereidigt – in strahlend weißen Turnschuhen, die er sich extra für diesen Anlass zugelegt hatte und dann nie wieder tragen sollte.
Doch der erste Kontakt mit politischer Verantwortung gestaltet sich für Fischer schwieriger, als er sich diesen wohl vorgestellt hat. Bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt bittet er mit dem Satz „Ich bin ein sterblicher Mensch, kein Magier“[57] um Verständnis dafür, dass es mit der Lösung des damals brisantesten umweltpolitischen Problems – der Müllentsorgung – nur schleppend vorangeht. Fischer erahnt schnell die Grenzen der politischen Macht, die ihr vor allem durch die mächtige Industrie gesetzt werden. „Wenn man weiß, mit welchem Gegner man es hier zu tun hat, dann ist klar, daß alles sorgfältig vorbereitet und geprüft werden muß“[58], urteilt Fischer über das Verhältnis von hessischer Politik und der starken Chemieindustrie des Landes. Bereits während seiner Zeit in Bonn hatte Fischer gesagt: „Ich fühle mich durch Sachzwänge furchtbar gestreßt […]. Man kommt sich hier oft vor, als ob man von vier Pferden in vier verschiedene Richtungen gezogen wird.“[59] Nun, wenige Monate im Amt, beklagt er sich: „Ich hasse diese Situation der Alternativlosigkeit, dieses Ausgeliefertsein an die Macht der Verhältnisse […] Nun steckte ich bis zum Hals drin!“[60]
Diese Macht der Verhältnisse ist es, die im April 1986 die rotgrüne Regierungskoalition in Wiesbaden auf eine harte Probe stellt. Als sich am 26. April 1986 im ukrainische Tschernobyl der bis dahin größte Unfall in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie ereignet, fühlt sich die grüne Umwelt- und Antiatomkraftbewegung in ihrem Alarmismus bestätigt. Alles blickt auf Fischer, der jedoch bei den anschließenden Diskussionen, Hessen auf einen anderen Atomkurs zu bringen, keine selbstbewusste und entschlossene Haltung einnimmt. „Grünen-Minister Fischer kuscht vor SPD“[61] titelt die „tageszeitung“. Ist es die fehlende Zuständigkeit für die hessischen Atomanlagen und den Strahlenschutz – diese sind zu dieser Zeit beim hessischen Wirtschaftsministerium angesiedelt –, die dafür sorgt, dass Fischer so ruhig bleibt? Oder möchte er es sich mit dem großen Koalitionspartner nicht verscherzen?
Seine Ansprache auf dem ersten grünen Parteitag nach Tschernobyl klingt zumindest verhalten: Wenn in Hessen bis Ende 1986 „kein grundsätzlicher Schritt hin in Richtung Ausstieg – und zwar nicht Ausstieg ’93, sondern in einem nachprüfbaren Zeitraum, der jetzt beginnen muß – wenn wir das bis Ende dieses Jahres nicht hinbekommen, dann heißt das für mich auch ganz persönlich, daß ich diese Sache nicht mehr tragen kann, und da bin ich im Wort.“[62] Eine von der SPD rückwirkend erteilte Betriebsgenehmigung für die, unter illegalen Sicherheitsbedingungen Plutonium verarbeitenden Hanauer Nuklearbetriebe – ein offener Bruch der Koalitionsvereinbarungen –, ist der Grund dafür, dass die erste rotgrüne Regierungskoalition der Bundesrepublik Deutschland im Februar 1987 nach gerade einmal 14 Monaten zerbricht. Die erste Expedition in die Regionen politischer Macht ist für Fischer damit beendet. Es folgen vier Jahre Opposition, bis sich die Grünen im Jahr 1991 in Wiesbaden zum zweiten Mal mit der SPD zu einer Regierungskoalition zusammenschließen und Fischer erneut den Posten des Umweltministers bekleidet. Doch Wiesbaden bleibt für Fischer „Provinz, fernab der großen Politik“[63], er möchte zurück nach Bonn, am besten schon 1994, um dort zu regieren.
3.5 Die frühen 1990er: Prüfsteine für Fischers Gesinnung
Ein Jahr zuvor, im Jahr 1990, finden sich Fischer und die Grünen auf dem Boden der machtpolitischen Tatsachen wieder. Diesmal ist es jedoch nicht ein zu schwaches Festhalten an den eigenen Prinzipien, wie es den Grünen 1986 nach Tschernobyl vorgeworfen wurde. Diesmal verlieren sie, weil sie sich – auch und vor allem Joschka Fischer – zu stark an eine Überzeugung klammern, die im Jahr 1990 nur noch wenige teilen wollen. „Wir leben und machen Politik als Linke in einem Land, das die Gaskammern und Krematorien von Auschwitz-Birkenau errichtet und betrieben hat und das seinem Führer Adolf Hitler bis zur Selbstvernichtung treu gefolgt ist […] Vergessen wir das niemals.“[64] Mit diesen Worten macht Fischer deutlich, mit welcher ablehnenden Haltung er den Geschehnissen der Jahre 1989/90, der Zeit der deutschen Wiedervereinigung, gegenübersteht. Seit sich Fischer 1961 durch Film- und Fernsehbilder, die ihn „völlig fertiggemacht“[65] haben, zum ersten Mal des bestialischen Ausmaßes des Verbrechens an den Juden bewusst wurde, ist „Auschwitz zum Zentrum seiner Politisierung“[66] geworden. Aus dieser historischen Schuld Deutschlands resultiere das Wiedervereinigungsverbot, eine bis dahin unverbrüchliche Überzeugung Fischers. Und so führen er und die Grünen 1990 Wahlkampf mit dem Slogan „Alle reden von Deutschland, wir reden vom Wetter“[67]. Bei der ersten Bundestagswahl im wiedervereinten Deutschland am 2. Dezember 1990 scheitern die West-Grünen daraufhin an der Fünf-Prozent-Hürde. Fischer wird später zugeben, dass seine Haltung gegenüber der deutschen Einheit ein Fehler war.
Dies ist jedoch nicht der einzige Moment, in dem Fischers Gesinnung auf die Probe gestellt wird. Seine Haltung zur deutschen Außenpolitik wandelt sich stark mit einem der dramatischsten Ereignisse nach dem Zerfall des Ostblocks: dem Anfang der 1990er Jahre im damaligen Jugoslawien ausbrechenden Bürgerkrieg. Während der Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit, Fischers Freund aus gemeinsamer Frankfurter Zeit, bereits 1993 im Hinblick auf die in Bosnien stattfindenden „ethnischen Säuberungen“[68] für eine militärische Intervention der Staatengemeinschaft zum Schutz der in Bosnien ansässigen Muslime plädiert, fragt ihn Joschka Fischer auf einer Podiumsdiskussion nur gereizt, „ob er denn jetzt auch seinen Sohn in den Krieg schicken wolle“[69]. Eine deutsche Beteiligung an einer solchen Schutztruppe lehnt Fischer noch entschiedener ab. Ende 1994 sagt er: „Ich bin der festen Überzeugung, daß deutsche Soldaten dort, wo im Zweiten Weltkrieg die Hitler-Soldateska gewütet hat, den Konflikt anheizen und nicht deeskalieren würden.“[70]
Erst 1995 steht Fischer wieder im Bündnis mit den „objektiven Tendenzen“[71]. Das Massaker von Srebrenica, welches im Juli 1995 unter den Augen von UN-Soldaten von bosnischen Serben an mehreren Tausend bosnischen Muslimen verübt wird, lässt Fischer daran zweifeln, dass die Strategie der Vereinten Nationen, militärisch nicht abgesicherte Schutzzonen zu schaffen, die richtige ist, worauf er sich in der Folgezeit um eine grüne Zustimmung zur Intervention einer Schutzmacht in Bosnien, an der sich auch deutsche Soldaten beteiligen sollen, bemüht. Ist ihm klar geworden, dass es bei diesem Thema nicht um die Rettung der grünen Identität geht, sondern um Verantwortung, die man Menschen gegenüber hat, die sich nicht selber helfen können? Oder ist er sich dessen bewusst, dass die Chance auf eine grüne Machtbeteiligung auf Bundesebene von einer Entscheidung in dieser für die Grünen so heiklen Frage abhängt? Wenn er Cohn-Bendit attestiert, dieser habe „die Zeichen der Zeit wieder einmal schneller erkannt“[72], so wird nicht ganz deutlich, welche Zeichen er meint. Mit seiner außenpolitischen Wende macht sich Fischer innerparteilich zumindest keine Freunde. Noch im März 1998, fast drei Jahre nach Srebrenica, lehnen die Grünen das Sfor-Mandat für Bosnien ab.
3.6 Außenminister Fischer: Der Gipfel der Macht – und der Verantwortung
3.6.1 Die Startphase: Gedämpfte Hoffnungen auf etwas Gesinnung
Doch allen Parteikontrahenten zum Trotz wächst Fischers politische Macht in der Bundesrepublik weiter an. Nachdem es Rot-Grün 1994 nicht geschafft hatte, die bereits zwölf Jahre regierende CDU/CSU-FDP-Koalition abzulösen, avanciert Fischer im Bonner Bundestag neben einem blass bleibenden Rudolf Scharping zum eigentlichen Oppositionsführer und schärfsten Widersacher des damaligen Kanzlers Helmut Kohl. Der Mythos des Straßenkampfes fließt mit, wenn Fischer sagt: „Wir kämpfen darum, dieses Land zu regieren, weil wir es gestalten wollen. Das ist der alte Traum von 1968. Den haben wir damals revolutionär geträumt, heute träumen wir ihn reformerisch“[73]. Doch Fischer träumt nicht nur, er ist sich auch des Drucks bewusst, der nun auf ihm lastet. „Daß ich als prominentester Grüner, je härter es wird, die Gesamtverantwortung trage, ist mir doch völlig klar“[74], sagt Fischer im Frühjahr 1998, wenige Monate vor der Wahl, die ihm den Zutritt zu den bisher höchsten von ihm betretenen Ebenen der politischen Macht ermöglicht: Bei der Bundestagswahl am 22. September 1998 gelingt es der SPD und den Grünen eine Mehrheit der Sitze im höchsten deutschen Parlament zu erringen und damit einen Machtwechsel auf Bundesebene in die Wege zu leiten. Gerhard Schröder wird der siebte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, sein Vizekanzler und Bundesaußenminister heißt: Joschka Fischer. Dieses Amt, so Fischer, sei nicht sein Lebenstraum gewesen. Er habe es dennoch bereits 1994 angesteuert, als klar war, dass die Grünen auf Bundesebene auf eine Koalition mit der SPD zusteuerten, „Weil ich der Meinung war, dass wir ein klassisches Ressort besetzen müssen. Innen kam nicht in Frage. Finanzen gab die SPD nicht her. Also blieb nur Außen“[75]. Schon vor der Wahl wusste Fischer: „wer Deutschland nach 1998 mitregieren will, der muß die Realität zur Grundlage seiner Reform- und Friedenspolitik machen. Sonst wird er grauenhaft scheitern im Regierungsfall.“[76] Und was ein so hohes politisches Amt mit sich bringt, dessen war er sich auch bewusst: „Sie müssen vorsichtig sein, müssen die Dinge wägen, Sie müssen aber auch die Entschlusskraft haben und sagen: Da geht’s lang. Und das Risiko, das drinsteckt, das müssen Sie tragen.“[77] Wie viel Risiko es manchmal sein würde, wird Fischer kurz nach dem Wahlerfolg jedoch noch nicht abschätzen können. Das Amt des Außenministers wird tiefe Spuren in seinem politischen Auftreten hinterlassen.
Die erste rotgrüne Bundesregierung sieht sich kurz nach der gewonnen Wahl mit den riesigen, an sie gestellten Erwartungen konfrontiert. Dementsprechend scharf ist auch die Kritik, als es anfänglich nicht wirklich rund läuft. „Wir waren alle am Schwimmen in der eiskalten Grönlandsee […] verfolgt von hungrigen Eisbären“[78], stöhnt Fischer kurz nach seinem Amtsantritt. „Keiner ist zum Außenminister geboren“[79], urteilt er heute über seine Startphase im Auswärtigen Amt. Fischer versucht als oberster Diplomat der Bundesrepublik selbstbewusst aufzutreten und macht international gleich von sich reden, als er kurz nach Beginn seiner Amtszeit die nukleare Erstschlagskapazität der NATO zur Diskussion stellt – acht Jahre nach Ende des Kalten Krieges kein abwegiger Gedanke und natürlich Balsam für die grüne Seele. Als ihn Washington jedoch für seine forschen Äußerungen in seine Schranken weißt, rudert Fischer zurück. Ein knappes Jahr später werden die Vereinigten Staaten von Amerika intensiv am Aufbau eines Systems zur nationalen Raketenabwehr arbeiten, worauf Fischer nur anmerken wird, diesbezüglich „in Fundamentalopposition zu machen hieße seine Kräfte zu überschätzen“[80]. Ob er sich an die 1970er erinnert? An die Zeit, in der er einst sagte, dass ihm Leute, „die aus Angst, sich zu engagieren, still sind“, lieber wären als solche, „die ein großes Maul haben und, wenn es ernst wird, sich sofort zurückziehen“[81] ? Immerhin scheint er zu merken, auf wie dünnem Eis er sich als Außenminister auf internationalem Parkett bewegt. Und so macht er recht bald alle Hoffnungen zunichte, seine Außenpolitik könnte parteipolitisch inspiriert sein: „Es gibt keine grüne, es gibt nur deutsche Außenpolitik.“[82]
3.6.2 Der Kosovo-Krieg: Rückgriff auf die alte Gesinnung
Den geringen Spielraum, den er als Außenminister haben wird, erfährt Fischer bereits vor seinem Amtsantritt. Im Kosovo kommt es schon seit einiger Zeit zu heftigen Zusammenstößen zwischen serbischen Einheiten und der albanischen Untergrundorganisation UCK, unter denen vor allem die Zivilgesellschaft leidet. Die NATO, allen voran die USA, ist bereit, zugunsten der Kosovoalbaner gegen den serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic zu intervenieren. Und dies auch ohne UN-Mandat, was die Intervention zu einem völkerrechtlich illegalen Angriffskrieg machen würde. Die Erwartung, die die USA an Deutschland stellen, ist recht deutlich. „Die Amis gaben uns null Möglichkeit, noch irgendetwas zu beeinflussen. […] Wir standen vor der Frage, ob das Experiment Rot-Grün an internationalen Konditionen scheitern sollte, bevor es überhaupt gestartet war“[83], wird Fischer später sagen. Vor allem die Abhängigkeit vom großen Koalitionspartner bekommt er zu spüren. „Entweder du stimmst der amerikanischen Forderung zu, oder du wirst nicht Außenminister“[84], sagt Gerhard Schröder angeblich zu seinem zukünftigen Vizekanzler. Natürlich will sich Fischer nicht verzweifelt und womöglich vergeblich gegen einen Vorratsbeschluss der NATO stemmen und damit sowohl das Amt des Außenministers als auch die Regierungskoalition mit der SPD riskieren. Wohl ist ihm bei der Sache jedoch nicht. Er hofft nach wie vor, eine Lösung des Konflikts auf friedliche Weise herbeiführen zu können. Erst als im Januar 1999 im kosovarischen Dorf Racak 40 tote albanische Zivilisten, die anscheinend von der serbischen Sonderpolizei ermordet wurden, gefunden werden, schwenkt Fischers Meinung um. „Racak […] war für mich der Wendepunkt“[85], urteilt er im Rückblick.
Ist es wieder ein Massaker, das Fischer zur moralischen Rechtfertigung eines Wandels seiner außenpolitischen Ansichten verhilft, so wie einige Jahre zuvor das Massaker von Srebrenica? Fischer weiß: „Es gibt hier in dieser Sache keine unschuldige Position.“[86] Dennoch scheut er nicht davor zurück, den Wandel seiner Ansichten vehement zu verteidigen: „Ich habe nicht nur gelernt: nie wieder Krieg. Ich habe auch gelernt: nie wieder Auschwitz.“[87] Mit diesem Vergleich des Vorgehens des serbischen Militärs gegen die Bevölkerung des Kosovos mit der Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten überspannt Fischer den Bogen der Rechtfertigung seiner Entscheidung, die er wohl eher aus Alternativlosigkeit als aus Überzeugung gefällt hatte, recht deutlich. Es geht ihm im Kosovo um die Menschenrechte, keine Frage. Doch auf die Menschenrechtssituation in Tschetschenien und China angesprochen, wird Fischer einige Zeit später nur sagen, dass man „bestimmte Saaten“, solche, die über Atomwaffen verfügen, bestenfalls „drängen“[88] könne, die Menschenrechte Schritt für Schritt zu verbessern. Damit mag er Recht haben, es lässt seine Rechtfertigung für den Kosovo-Krieg jedoch nicht besser dastehen.
Seit Mitte März 1999 befindet sich Deutschland mit seiner Zustimmung und der Zustimmung der grünen Bundestagsfraktion erstmals seit 1945 wieder in einem Krieg. Fischer leidet in diesen Tagen. „Ich bin mit meiner Kraft am Ende“[89], so der Bundesaußenminister kurz nach Beginn der Kampfhandlungen. Die Frage nach der Rechtfertigung des Kosovo-Krieges lässt ihn nicht in Ruhe: „Wenn man heute als ein Kriegstreiber bezeichnet wird, fragt man sich selber: Bist du mit dir im Reinen? Hast du alles versucht, um das zu verhindern? Ich kann mit einem klaren Ja beantworten. Wirklich alles!“[90] Als die NATO schließlich als Sieger aus dem Kosovo-Krieg hervorgeht, möchte sich Fischer nicht so recht mit dem Ruhm brüsten. „Wenn es Madeleines Krieg war, als es schlecht lief, dann denke ich, dass es Madeleines Sieg ist, jetzt, wo wir gewonnen haben“[91], so Fischer zur US-Außenministerin Madeleine Albright nach dem Ende der Kampfhandlungen.
In den folgenden Monaten lässt Fischer auf internationalem Parkett nichts anbrennen, so dass ihm die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zum Jahres Wechseln 1999/2000 attestiert: „Fischer, die Worte Kontinuität, Verantwortung und Verlässlichkeit auf den Lippen, hat die Außenpolitik in sichere Gewässer navigiert.“[92] Auch sprachlich orientiert er sich immer stärker an den Spielregeln der Diplomatie: „In dem Moment, wo man etwas sagt, legt man sich fest. Am besten ist es, lange Zeit gar nichts zu sagen, um alle Optionen offenzuhalten. Denn es ist politisch unendlich teuer, eine Festlegung zurückzunehmen. Weil man damit Deutschland festlegt.“[93] Wie wahr dieser Satz ist, das wird Fischer in wenigen Monaten erkennen können.
3.6.3 Der Afghanistan-Krieg: Die Macht des Mächtigeren
Als am 11. September 2001 die Vereinigten Staaten von Amerika Opfer der bislang dramatischsten Terroranschläge auf US-amerikanischen Boden werden – zwei gekidnappte Passagierflugzeuge werden von Selbstmordattentätern in die beiden Türme des World Trade Centers in New York gelenkt, ein gekidnapptes Passagierflugzeug wird in das Pentagon in Washington gesteuert, ein weiteres Passagierflugzeug, das in das Weiße Haus fliegen sollte, stürzt in der Nähe von Pittsburgh ab –, hält die Welt den Atem an. „Das ist die schwerste Situation in meinem politischen Leben“[94], sagt Fischer, kurz nachdem er am 19. September von einem Eilbesuch in den USA nach Berlin zurückkehrt. Zu diesem Zeitpunkt schicken sich die USA bereits an, im Kampf gegen die mutmaßlichen Hintermänner dieser Anschläge in Afghanistan zu intervenieren, während vom deutschen Kanzler bereits kurz zuvor die „uneingeschränkte Solidarität“[95] verkündet worden war. Das ist eine Festlegung, die die Regierungskoalition nun in arge Probleme stürzt. Fischer betont, dass man die deutsche Außenpolitik der Westbindung seit Adenauer „mit dem Lineal ziehen“[96] könne und dass die rotgrüne Regierung diesen Weg nun weiter beschreiten müsse. Andererseits ist auch klar, dass die Zustimmung für diesen Kriegseinsatz seiner Partei ein viel größeres Opfer abverlangen würde, als es noch die Zustimmung zum Kosovo-Krieg getan hatte. Diesen hatte Fischer mit der Pflicht zur Verhinderung eines Völkermords dramatisch gerechtfertigt. Doch wie soll er einen Krieg der USA gegen eines der ärmsten Länder der Welt, der dazu dienen soll, ein terroristisches Netzwerk zu kappen, moralisch begründen? Immerhin sieht sich Fischer in den eigenen Reihen mit einer großen Menge von Gegner dieses Feldzuges konfrontiert. Auf dem Parteitag in Rostock fleht Fischer seine Parteifreunde an: „Laßt mich nicht allein!“[97] Wie bei der Entscheidung über eine deutsche Beteiligung am Kosovo-Krieg, steht auch diesmal die rotgrüne Koalition auf dem Prüfstein und droht zu zerbrechen. Als Gerhard Schröder die Entscheidung über die Beteiligung am Afghanistan-Krieg mit der Vertrauensfrage verbindet, um so die Koalitionsmehrheit hinter sich zu vereinen, liegt ein Verdacht sehr nahe: Anders als noch zweieinhalb Jahre vorher, lässt sich dieser Krieg in den eigenen Reihen nicht überzeugend moralisch rechtfertigen. Was bleibt, ist der Druck der politischen Macht. Die Regierungskoalition stimmt einem deutschen Kriegseinsatz in Afghanistan zu, wo schon seit dem 7. Oktober Bomben fallen.
Am 12. Februar 2002 äußert sich Fischer in der „Welt“ kritisch zu den US-amerikanischen Plänen einer militärischen Intervention im Irak, die kurz nach der offiziellen Beendigung der Kampfhandlungen in Afghanistan bekannt wurden: „Deutschland sei kein Satellit der USA, der Irak dürfe nur angegriffen werden, wenn Beweise vorlägen, und bloße Gefolgschaft dürfe man sowieso nicht erwarten“[98]. Doch trotz dieses Aufbegehrens gegen den großen Verbündeten, trotz des deutschen Neins zum Irak-Krieg, der im März 2003 ausbrechen wird, welches auch vom Bundesaußenminister getragen wird, kann man an der Tatsache nicht vorbei sehen, dass der Joschka Fischer von heute augenscheinlich nichts mehr mit dem Joschka Fischer der 1970er-Jahre zu tun hat. Was ist Joschka Fischer? Gesinnungs- oder Verantwortungsethiker? Oder einfach nur Machtmensch?
4 Fazit
Michael Schwelien schreibt über den Bundesaußenminister: „Das Wort ‚undogmatisch’ passt auf Joschka Fischer wie kein anderes“[99], womit er durchaus Recht hat. In Fischers politischem Leben scheint es keine Überzeugung zu geben, an der Fischer bis zuletzt festhalten würde, ohne sie so zu modifizieren, so dass sie seinem Weiterkommen dienlich ist. Der einstige Revolutionär wird zum Reformer, legt die Steine nieder, um sich politisch zu organisieren, lässt sich wählen, ändert seine Einstellung zur deutschen Teilung beziehungsweise der Wiedervereinigung und ebnet in seiner Partei den Weg zu militärischen Auslandseinsätzen der Bundeswehr mit dem Satz „Nie wieder Auschwitz!“. Alles Machtkalkül? Sicher, Fischer ist ein Mensch, der die Macht sucht und sie auch findet. Bereits 1987 sagt der damalige hessische Ministerpräsident Holger Börner über seinen grünen Umweltminister, dieser „habe im kleinen Finger mehr Machtinstinkt als der gesamte Vorstand der SPD.“[100] Wenn Schwelien an anderer Stelle schreibt: „Den alten Leitsatz von Max Weber, ‚langsam dicke Bretter zu bohren’, hat [Fischer] meist dann beherzigt, wenn es um sein eigenes Fortkommen ging“[101], so steckt auch in diesem Satz einiges an Wahrheit. Doch kann man deshalb behaupten, dass Fischer seine Überzeugungen jeweils so dreht, wie es zum Machterwerb und -erhalt passt? Dass Fischer nichts tut, von dem er nicht überzeugt ist, er aber von nichts wirklich überzeugt sein kann, was seine Macht gefährden könnte? Ich denke nicht.
Am 6. November 1966 bekommt Joschka Fischer im Stuttgarter Bürgerhospital die noch nach Schlachthof stickenden Kleider seines soeben verstorbenen Vaters, der während der Arbeit einen Schlaganfall erlitt, in die Hand gedrückt. „Und da hab ich mir gesagt: Nee, so lebste nicht, so nicht.“[102] Fischer möchte etwas aus seinem Leben machen, möchte etwas erreichen. „Ich habe das hier verdient, ich komme aus einer Arbeiterfamilie“[103], wird Fischer im Jahr 1985 auf einer Parlamentsreise in China zu seinem Parteifreund Hubert Kleinert sagen – dieser hatte den der Grünendelegation in diesem armen Land zuteil werdenden Luxus in Frage gestellt.
Zunächst entscheidet sich Fischer, alarmiert durch den Tod Benno Ohnesorgs 1967, dass er diesen Staat verändern möchte. Er wird zum radikalen Gesinnungsethiker, wie so viele seiner damaligen Weggefährten. Und das aus Überzeugung. Wie schwer es ihm fällt, das Korsett des Verweigerers abzustreifen, sieht man Ende der 1970er-Jahre, als ihn über einige Zeit tiefe Zweifel bezüglich seines zukünftigen Werdegangs quälen. Wie sehr er noch heute mit dem Fischer von damals verbunden ist, merkt man im Januar 2001, als ihn seine Geschichte einzuholen droht. Im „Stern“ werden Fotos veröffentlicht, die den Straßenkämpfer Fischer mit anderen Gleichgesinnten zeigen, wie sie gerade einen Polizisten zusammenschlagen. „Nein. Ich sehe das nicht als unangenehm an. Das ist meine Biographie. Das bin ich. Ohne meine Biographie wäre ich heute ein anderer, und das fände ich gar nicht gut“[104], sagt Fischer im Interview, das zu den Bildern veröffentlicht wird. Dies löst eine Kampagne gegen den Außenminister aus, die zur zermürbendsten Phase seiner politischen Karriere wird und ihn beinahe das Amt kostet. Doch Fischer denkt im ersten Moment gar nicht daran, sich vom Straßenkampf zu distanzieren. Warum auch? Das war doch er. Das ist doch er.
Fischer verleugnet sich nicht. Wie schwer es ihm fällt, einen Wandel in seinen Ansichten zu vollziehen, erkennt man an seiner beinahe schon besessenen Art, das, was er gerade tut und das, wofür er gerade steht, legitimieren zu wollen. Um den Kosovo-Krieg zu rechtfertigen, greift er zu Auschwitz, wobei er wenige Jahre zuvor einen Einsatz deutscher Soldaten auf dem Balkan mit dem Verweis auf die „Hitler-Soldateska“ abgelehnt hatte. Doch Fischer weiß, dass es in der Politik nicht möglich ist, mit dem Kopf voller Gesinnung durch die Wand zu rennen. Er ist sich der Verantwortung bewusst, die er übernimmt und die jedes Mal wächst, umso höher er in der politischen Hierarchie klettert: „Sie müssen mit Widersprüchen, Sie müssen mit der geringen Kraft dessen, was sie [sic!] bewegen können, leben, Sie müssen das nicht Veränderbare ertragen und die Chance zu Veränderung abwarten und intervenieren.“[105]
Fischer muss auf seinem Weg viele Rückschläge erleiden, wird Zeuge einer Vielzahl einschneidender Erlebnisse, seine Entwicklung und der Wandel seiner Ansichten werden ihm oft vorgeworfen. Über die Kämpfe, die er bei den Grünen auszutragen hat, sagt er: „Wir Realos haben doch so oft verloren, ohne in Weinerlichkeiten oder Beschimpfungsrituale zu verfallen.“[106] Fischer hat keinen Schulabschluss und keine Berufsausbildung, der Vater und die jüngere seiner beiden Schwestern sterben früh, in Frankfurt muss er sich erst einen Namen machen, die Ermordung Schleyers desillusioniert ihn. Zurück auf der politischen Bühne muss er sich zunächst dem Druck der Partei beugen, die erste Regierungsbeteiligung scheitert, die deutsche Einheit ist eine Zäsur, den Grünen droht der Absturz. Dann das Massaker von Srebrenica, das Massaker von Racak und schließlich die Anschläge in New York und Washington. Es sind eine ganze Reihe von Ereignissen, die ein Umdenken durchaus erlauben, wenn nicht sogar verlangen. Fischer hat mit jedem Tiefschlag gelernt, hat sich aufgerappelt und hat weitergemacht. Seine Gesinnung könnte lauten: Hinfallen ist keine Schande, aber liegen bleiben schon.
Fischer ist sicher kein Gesinnungsethiker mehr. Er war es, er hat sich gewandelt und wandelt sich wahrscheinlich immer noch. Doch nicht aus Niederträchtigkeit. Seine Gesinnung war es einst, politische Verantwortung abzulehnen. Doch als er merkte, dass er so die erhoffte Veränderung nicht bewirken kann, entschloss er sich, politische Verantwortung zu befürworten. Und kam damit zwangsläufig in den Kontakt mit Macht, dem spezifischen Mittel der Politik, wie schon 1919 bereits Max Weber feststellte. Heute ist Fischer sowohl Machtpolitiker als auch Verantwortungsethiker. Beides aus Leidenschaft – das Erste, um Zweites sein zu können.
„Was ist das Leben? Es ist nicht Fixierung in Hier und Jetzt, sondern werden und Vergehen. Es ist ein Drama.“[107] Fischer weiß, dass vor allem im Politischen dieses Drama vor der eigenen Person keinen Halt macht: „Die Verwandlung des Amtes durch den Menschen dauert etwas länger als die Verwandlung des Menschen durch das Amt“[108], sagt Fischer im Herbst 1998. Und daher lebt Fischer, wie es Matthias Geis und Bernd Ulrich beschreiben, „im Zustand ständigen Aufbegehrens gegen die Entfremdung von dem, der er einmal war“[109]: Der Straßenkämpfer, der Berufsrevolutionär, der Sponti, der Rebell, der, der einst im Bonner Bundestag stand und voller Überzeugung sagte: „Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch.“[110]
5 Literaturverzeichnis
Geis, Matthias/Ulrich, Bernd: Der Unvollendete. Das Leben des Joschka Fischer, Berlin:
Alexander Fest Verlag 2002
Krause-Burger, Sibylle: Joschka Fischer. Der Marsch durch die Illusionen, aktual. Neuausg.,
Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1999
Schwelien, Michael: Joschka Fischer. Eine Karriere, Hamburg: Hoffmann und Campe 2000
Weber, Max: Politik als Beruf, Stuttgart: Philipp Reclam jun. 1992
[...]
[1] Auszug aus einer Ausgabe der „‚RK’-Betriebszeitung“, die Joschka Fischer im Sommer 1971 als Arbeit bei der Adam Opel AG an seine Kollegen verteilte, zitiert nach Geis, Matthias/Ulrich, Bernd: Der Unvollendete. Das Leben des Joschka Fischer, Berlin: Alexander Fest Verlag 2002, S. 53.
[2] Schwelien, Michael: Joschka Fischer. Eine Karriere, Hamburg: Hoffmann und Campe 2000, S. 189.
[3] ebenda, S. 203.
[4] ebenda, S. 131.
[5] Weber, Max: Politik als Beruf, Stuttgart: Philipp Reclam jun. 1992, S. 70.
[6] Weber: Politik, S. 65.
[7] ebenda, S. 65.
[8] ebenda, S. 64.
[9] ebenda, S. 64.
[10] Weber: Politik, S. 66.
[11] ebenda, S. 66.
[12] ebenda, S. 67.
[13] ebenda, S. 68.
[14] ebenda, S. 77.
[15] ebenda, S. 68.
[16] ebenda, S. 74.
[17] ebenda, S. 79.
[18] ebenda, S. 70.
[19] ebenda. S. 71.
[20] Weber: Politik, S. 70 f.
[21] ebenda, S. 71.
[22] ebenda, S. 71.
[23] ebenda, S. 80.
[24] ebenda, S. 81.
[25] ebenda, S. 80 f.
[26] ebenda, S. 81.
[27] ebenda, S. 82.
[28] ebenda, S. 83.
[29] Fischer, Joschka, zitiert nach Krause-Burger, Sibylle: Joschka Fischer. Der Marsch durch die Illusionen, aktual. Neuausg., Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1999, S. 13.
[30] Fischer, zitiert ebenda, S. 99.
[31] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 44.
[32] Fischer, zitiert ebenda, S. 148.
[33] Fischer, zitiert ebenda, S. 146.
[34] Fischer, zitiert ebenda, S. 148.
[35] Weber: Politik, S. 72
[36] Fischer, zitiert nach Krause-Burger: Marsch durch die Illusion, S. 110.
[37] Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 53.
[38] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 69.
[39] Fischer, zitiert ebenda, S. 66.
[40] Fischer, zitiert ebenda, S. 67.
[41] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 189.
[42] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 73.
[43] Auszug aus einer Ausgabe der Zeitung „PflasterStrand“ aus dem Jahr 1979, zitiert nach Krause-Burger: Marsch durch die Illusion, S. 121.
[44] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 75.
[45] Fischer, zitiert ebenda, S. 77.
[46] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 77.
[47] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 189.
[48] Auszug aus einer Ausgabe der Zeitung „PflasterStrand“ aus dem Jahr 1978, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 103.
[49] Fischer, zitiert nach Krause-Burger: Marsch durch die Illusion, S. 123.
[50] Fischer, zitiert ebenda, S. 123.
[51] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 117.
[52] Fischer, zitiert nach Krause-Burger: Marsch durch die Illusion, S. 128.
[53] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 213.
[54] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 84.
[55] Fischer, zitiert ebenda, S. 116.
[56] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 100.
[57] Fischer, zitiert ebenda, S. 104.
[58] Fischer, zitiert ebenda, S. 106.
[59] Fischer, zitiert nach Krause-Burger: Marsch durch die Illusion, S. 142.
[60] Fischer, zitiert ebenda, S. 176.
[61] Auszug aus der „tageszeitung“, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 108.
[62] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 108.
[63] ebenda, S. 136.
[64] Fischer, zitiert ebenda, S. 126 f.
[65] Fischer, zitiert ebenda, S. 28.
[66] ebenda, S. 28.
[67] Wahlkampfslogan der Grünen 1990, zitiert ebenda, S. 128.
[68] Cohn-Bendit, Daniel, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 139.
[69] ebenda, S. 139 f.
[70] Fischer, zitiert ebenda, S. 169.
[71] Fischer, zitiert ebenda, S. 141.
[72] ebenda, S. 140.
[73] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 149.
[74] Fischer, zitiert ebenda, S. 148.
[75] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 234.
[76] Fischer, zitiert nach Krause-Burger: Marsch durch die Illusion, S. 227 f.
[77] Fischer, zitiert ebenda, S. 209.
[78] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 58.
[79] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 165.
[80] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 244.
[81] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 44.
[82] Fischer, zitiert ebenda, S. 166.
[83] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 109.
[84] Schröder, Gerhard, zitiert ebenda, S. 109.
[85] Fischer, zitiert ebenda, S. 16.
[86] Fischer, zitiert nach Krause-Burger: Marsch durch die Illusion, S. 252.
[87] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 171.
[88] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 263.
[89] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 93.
[90] Fischer, zitiert ebenda, S. 91.
[91] Fischer, zitiert ebenda, S. 275.
[92] Frankfurter Allgemeine Zeitung, zitiert ebenda, S. 52.
[93] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 178.
[94] Fischer, zitiert ebenda, S. 213.
[95] Schröder, zitiert ebenda, S. 216.
[96] Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 209.
[97] Fischer, zitiert ebenda, S. 248.
[98] ebenda, S. 225.
[99] Schwelien: Eine Karriere, S. 25.
[100] Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 136.
[101] Schwelien: Eine Karriere, S. 238.
[102] Fischer, zitiert ebenda, S. 162.
[103] Fischer, zitiert ebenda, S. 81.
[104] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 183.
[105] Fischer, zitiert nach Krause-Burger: Marsch durch die Illusion, S. 209.
[106] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 124.
[107] Fischer, zitiert nach Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 227.
[108] Fischer, zitiert nach Schwelien: Eine Karriere, S. 277.
[109] Geis/Ulrich: Der Unvollendete, S. 240.
[110] Fischer, zitiert nach Krause-Burger: Marsch durch die Illusion, S. 160.
- Quote paper
- Manuel Vesely Fernandez (Author), 2005, Gesinnung- und Verantwortungsethiker - untersucht und bewertet am Beispiel von Joschka Fischer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109746
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