Inhaltsverzeichnis
Abstract
Vorwort
1 Einleitung
2 Aufgabenstellung
3 Vorgehensweise
4 Was sind Web-Portale?
4.1 Portalformen
4.2 Einordnung des eigenen Portals
5 Inhaltliche Anforderungen an das Portal
5.1 Fragebogen
5.2 Organisation und Aufgabenverteilung in einem Tennisverein
5.2.1 Eine typische Vereinsstruktur
5.2.2 Darstellung einer alternativen, modernen Vereinsstruktur
5.3 Bereits vorhandene Internetangebote für Vereine
5.3.1 Vereinsportale
5.3.2 Die Verbände
5.3.3 Fazit
6 Vereinsservice
6.1 Vereinsrecht
6.1.1 Rechtszuordnung eines e.V
6.1.2 Der Gründungsakt
6.1.3 Das Vereinsregister
6.1.4 Die Satzung
6.1.5 Vereinsordnungen
6.2 Steuerliche Aspekte eines eingetragenen Vereins
6.2.1 Die Gemeinnützigkeit
6.2.2 Die vier Tätigkeitsbereiche und ihre steuerliche Belastung
6.2.3 Scheinselbständigkeit
6.2.4 Das 325 € (630 DM) – Gesetz
6.3 Aktionen eines Vereins
6.4 Moderne PR- und Öffentlichkeitsarbeit von Vereinen
6.4.1 Interne und externe Öffentlichkeitsarbeit
6.4.2 Das Erscheinungsbild eines Vereins
6.4.3 Die Vereinshomepage
6.5 Vereinsmarketing und Sponsoring
6.5.1 Der Marketing-Mix
6.5.2 Marketingstrategie
6.5.3 Sponsoring
6.6 Ausbildungsmöglichkeiten
6.6.1 Trainerausbildungen
6.6.2 Ausbildungsmöglichkeiten für Vorstandsmitglieder
6.7 Fazit
7 Konzeption
7.1 Anforderungen an ein Web-Portal
7.2 Portal-Struktur
7.3 Site-Design
7.4 Navigation
7.5 Interaktivität
8 Realisierung
8.1 Tools
8.2 Die Einstiegsseite
8.3 Browserkompatibilität
8.4 Anwendungsbeispiel
9 Fazit
10 Quellenangaben
11 Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Umfrageteilnehmer
Abbildung 2: Inhaltsanforderungen an das Portal (Umfrageergebnis)
Abbildung 3: Bereits genutzte tennisspezifische Internetangebote (Umfrageergebnis)
Abbildung 4: Traditionelle Vereinsstruktur
Abbildung 5: Moderne Vereinsstruktur (Ressortprinzip)
Abbildung 6: marktplatz-verein.de (1)
Abbildung 7: marktplatz-verein.de (2)
Abbildung 8: vereinsbuchladen.de
Abbildung 9: Vereinsnetz
Abbildung 10: Vereinsweb
Abbildung 11: DTB-Homepage, Ressort V
Abbildung 12: DTB-Homepage, Breitensport
Abbildung 13: DTB-Homepage, Neuestes Recht
Abbildung 14: VDT-Homepage
Abbildung 15: TBV-Homepage, Aktuelle Informationen
Abbildung 16: Der Gründungsakt
Abbildung 17: Startseite TC Olympia Lorsch
Abbildung 18: Startseite TSV Pfungstadt, Tennisabteilung
Abbildung 19: Website-Struktur
Abbildung 20: Site-Design
Abbildung 21: HTML-Editor PHASE
Abbildung 22: Banner
Abbildung 23: Einstiegsseite
Abbildung 24: Netscape
Abbildung 25: Netscape
Abbildung 26: Opera
Abbildung 27: Einstieg in die Kategorie Vereinsservice
Abbildung 28: Auswahl der Kategorie Presse- und PR-Arbeit
Abbildung 29: Die Kategorie Presse- und PR-Arbeit
Abbildung 30: Kategorienauswahl durch Quicksearch
Abbildung 31: Kategorienauswahl durch Sitemap
Abbildung 32: Hilfe-Datei
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Umfrageteilnehmer
Tabelle 2: Inhaltsanforderungen an tennis-portal.de (Umfrageergebnis)
Tabelle 3: Bereits genutzte tennisspezifische Internetangebote (Umfrageergebnis)
Tabelle 4: Vorstandsmitglieder und ihr Informationsbedarf
Tabelle 5: Tätigkeitsbereiche eines Vereins und ihre Steuerbelastung
Tabelle 6: Freibeträge für Vereine (Eigene Quelle)
Tabelle 7: Das 325€-Gesetz
Tabelle 8: Angebote und Aktionen eines Tennisclubs
Tabelle 9: Portalformen, Merkmale und Beispiele
Tabelle 10: Aufgenommene Links
Abstract
Marco Wiemer hat in seiner Diplomarbeit „Konzeption und prototypische Realisierung eines Web-Portals ´Tennis´ für Vorstände und Trainer von Sportvereinen“ eine Einstiegsseite erstellt, die sich an alle Vorstandsmitglieder, ehrenamtlichen Helfer, Trainer und Übungsleiter von Tennisclubs richtet. Durch eine Umfrage unter Trainern, Verbänden und Vereinen, detaillierten Stellenbeschreibungen von Vorstandsposten, einer Betrachtung moderner, alternativer Vereinsstrukturen und der Analyse von Verbandsseiten und bereits vorhandenen Internetangeboten wurde das Portal auf die Bedürfnisse der Zielgruppe konzipiert. Dabei handelt es sich um Informationen, weiterführende und kommentierte Links, Literaturtipps und Downloadmöglichkeiten zu den Themenbereichen Verbände, Ausbildungsangebote, Vereinsservice (Vereinsrecht, Marketing, Presse/PR, Mitgliederbindung und – werbung, Management und Organisation, Steuern/Finanzen/Versicherungen), Trainer- und Vereinsbedarf und Tennistraining. Dazu kommt noch ein Stellenmarkt. Ein Forum, ein Gästebuch und der Newsletter geben den Nutzern die Möglichkeit der Interaktivität.
Auch Mitarbeiter von anderen Sportvereinen können aus dem Portal wertvolle Informationen, Tipps und Anregungen für ihre Arbeit schöpfen. Das Portal ist unter der URL www.tennis-portal.de zu finden.
Vorwort
Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich nun schon im Vorstand meines Vereines mit und im letzten Jahr habe ich meine Trainerprüfung absolviert. Und immer wieder gibt es Situationen, in denen ich oder meine Vorstandskollegen am überlegen sind, was man besser oder anders machen könnte. Immer öfter benötigen wir detailliertere Informationen oder gar den Rat von Experten, denn die Arbeit wird immer komplexer und umfangreicher.
Hier einige kleine Beispiele aus meiner Erfahrung:
Als mein Verein mich damals fragte, ob ich nicht Lust hätte, einen Trainerschein zu machen und teilweise das Vereins- und Jugendtraining zu übernehmen, musste ich mich erst einmal über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten erkundigen. Denn nicht jeder Trainerschein wird vom Landessportbund bezuschusst. Die Bedingung des Vereins war es aber, eine Lizenz zu erwerben, die bezuschusst wird. Der Jugendassistenztrainerschein des Hessischen Tennisverbandes reichte dazu nicht aus, ich musste also mindestens die C-Lizenz erwerben. Durch eine entsprechende Recherche im Internet wurde ich auch noch auf andere Möglichkeiten der Ausbildung aufmerksam und lernte die Verbände VDT (Verband deutscher Tennislehrer) und TBV (Tennislehrer Berufsverband) kennen, die mir vorher überhaupt nicht bekannt waren.
Bei einem Lehrgang war ein Vertreter des TBV anwesend und berichtete über diesen relativ neuen Verband und seine Ziele. Unter den über sechzig Teilnehmern war ich der einzige, der schon einmal etwas von dem Verband gehört hatte.
Nach dem Abschluss der Trainerausbildung musste ich mir natürlich auch über meine steuerliche Stellung klar werden. Angestellter des Vereins oder Freiberufler? Auch hier konnte mir das Informationsmedium Internet helfen.
Ein anderes Beispiel ist eine erst kürzlich vorgenommene Steuerprüfung in meinem Heimatverein. Hierbei wurde der Vorstand auf eine vom Finanzamt herausgegebene Veröffentlichung mit dem Titel „Steuerwegweiser für gemeinnützige Vereine und Übungsleiter/innen“ aufmerksam. Dieses Dokument steht im Internet zum Download bereit. Hätte man das früher gewusst, wären vielleicht so manche Probleme, die durch Unkenntnis entstanden sind, erspart geblieben.
Darüber hinaus zeigt der Alltag im Vereinsleben, dass vor allem die älteren Vorstandsmitglieder sich wenig mit dem Internet und den Neuen Medien beschäftigen. Darin sehe ich die Möglichkeit Jugendliche und Heranwachsende in die Vorstandsarbeit mit einzubinden. Zumal auch die Verbände immer mehr auf das Internet setzen. Ergebnisdienste werden eingeführt, Termine und Turnierinformationen werden publiziert, und auch Ausbildungsunterlagen sollen bald ins Netz gestellt werden (Information auf Nachfrage beim Hessischen Tennisverband).
Der Französische Tennisverband hat in seinem Internetauftritt sogar einen Mitgliederbereich geschaffen, in dem sich Trainer und Vereine Unterlagen, Trainingstipps und Informationsmaterial anschauen und downloaden können (Koch, 2002).
Auch in meinem Umfeld höre ich immer wieder von Trainern, dass sie Tipps, Ideen und Anregungen für ihre Arbeit suchen.
Meiner Meinung nach sind diese Informationen durchaus vorhanden, aber wenig oder nur unzureichend aufbereitet und vor allem schlecht beworben.
Dies sind nur einige kleine Beispiele aus der Praxis, die mich dazu veranlasst haben, Informationen für die Arbeit von Vorständen und Trainern zu sammeln, zu strukturieren, aufzubereiten und im Internet auf einer Portalseite zu veröffentlichen.
Auch für die Arbeit in meinem Verein konnten einige neue Erkenntnisse gewonnen werden. Meine Ausbildung habe ich erweitert, im Verein wurden bzw. werden noch einige neue Aktionen gestartet (Kindergartentennis, Tag der offenen Tür, Erweiterung der Homepage, verbesserte Kommunikation durch Newsletter, email- Verteiler, Erstellung eines Sponsorenkonzepts).
Ich hoffe, mit dieser Ausarbeitung und dem daraus hervorgegangenen Internetangebot meinen Freunden, Kollegen und allen Vereinsmitarbeitern eine kleine Hilfe für ihre Arbeit bieten zu können.
Marco Wiemer
1 Einleitung
Es wird immer schwerer, Menschen für die Vereinsarbeit zu begeistern und zu gewinnen, sei es als ehrenamtliche Helfer, Vorstandsmitglieder, Trainer oder Übungsleiter.
Zeitliche Probleme (durch Job oder Familie) oder auch Unkenntnis über die zu bewältigenden Aufgaben werden immer wieder als Gründe gegen ein Ehrenamt genannt. Tatsache ist, dass Vereinsarbeit immer umfangreicher und zeitintensiver wird.
Aspekte wie Organisation, Management, Personal-Politik, Finanzierung, Marketing, Sponsoring, PR/Öffentlichkeitsarbeit oder Imagepflege gelten mittlerweile ebenso für Vereine wie für Unternehmen.
Denn dem andauernden Mitgliederschwund, der Konkurrenz durch andere Vereine und dem mangelnden Interesse am Vereinsleben muss entgegengewirkt werden. Vor allem die Tennisvereine und – verbände haben in der letzten Zeit mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen. Im Jahr 2001 sanken deutschlandweit die Mitgliederzahlen um 3,5%, in Hessen sanken sie sogar um 5,00% (Koch, 2002).
Fitness, Wellness und Fun-Sport sind attraktiver als der meist leistungsorientierte Vereinssport. Daher gilt es, neue Strukturen in die Vereine zu bringen, Konzepte und Strategien gegen negative Trends zu entwickeln und neue Angebote zu schaffen.
„Vereine müssen vermehrt auf aktuelle und erkennbare zukünftige Veränderungen eingehen. Dazu reichen übliche Methoden möglicherweise nicht mehr aus. Erforderlich wird dann ein systematischeres Vereinsmanagement.“ (Wolf, 1999, S. 13)
In diesem Bereich können das Internet und die Neuen Medien helfen. Damit ist nicht nur gemeint, dass sich die Vereine auf einer Homepage präsentieren sollen, denn das haben schon einige Vereine, wenn auch noch längst nicht alle, erkannt. Es ist viel mehr an der Zeit, dass die Vorstände und Trainer das Internet als Informationsmedium entdecken, es nutzen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben, sich Informationen, Tipps, Anregungen und Ideen für ihre Arbeit holen und mit Hilfe von e-mail, Foren und Chatrooms, Kommunikation und Meinungsaustausch betreiben.
2 Aufgabenstellung
Das Thema dieser Diplomarbeit lautet
„Konzeption und prototypische Realisierung eines Web-Portals
´Tennis´ für Vorstände und Trainer von Sportvereinen“.
Ziel dieser Arbeit ist es, ein Portal zu erstellen, welches als Anlaufstelle im Internet für die Zielgruppe Vorstandsmitglieder, ehrenamtliche Helfer, Trainer und Übungsleiter von Sportvereinen, insbesondere von Tennisclubs, dienen soll.
Das Internetangebot soll dabei Informationen zu folgenden Fragestellungen liefern:
- Welche Verbände gibt es?
- Welche Informationen bieten diese Verbände?
- Wie unterstützen die Verbände die Vereine?
- Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es für Trainer und Vorstände?
- Wo finden Trainer neueste Informationen und Erkenntnisse über Trainingsmethoden, Trainingswissenschaft und Trainingsplanung?
- Wo findet man Informationen über Vereinsrecht, Besteuerung von Vereinen usw.?
- Welche Online-Shops gibt es für die Bestellung von Vereins- und Trainerbedarf?
- Was gehört zu einer guten Vereinsstruktur, gutem Vereinsmanagement und guter Vereinsführung?
- Was gehört zur Öffentlichkeitsarbeit eines Vereins? (Wiemer, 2002, S. 16)
3 Vorgehensweise
Zunächst einmal wird in Kapitel 4 der Portalbegriff definiert und ein kurzer Überblick über die verschiedenen Arten und Formen von Web-Portalen gegeben.
Anschließend werden in Kapitel 5 die inhaltlichen Anforderungen an das Portal zusammengetragen und definiert. Grundlage für die inhaltliche Konzeption ist ein Fragebogen, der an 41 Verbände, Vereine und Trainer verschickt wurde. Danach wird anhand zweier Organigramme eine typische und eine moderne Vereinsstruktur eines Tennisclubs dargestellt. Den verschiedenen Stellen werden die Aufgaben und Anforderungen an den Posten und deren nötigen Kenntnisse und ihr Informationsbedarf zugeordnet.
Der letzte Schritt ist eine kurze Betrachtung der bereits im Internet vorhandenen Portale für Vereinsarbeit und der Verbandsseiten. Hier soll herausgefunden werden, welche Informationen diese Portale und die Verbände liefern und wo noch ein Informationsmangel besteht, d.h. zum Beispiel das Angebot der Verbände nicht mehr ausreicht.
Dazu kommt ein Abschnitt (Kapitel 6) über Vereinsservice, der sich mit den Grundlagen der modernen Vereinsarbeit beschäftigt. Die darin vorhandenen Informationen werden in Form von weiterführenden Links oder eigenen Inhalten im Portal aufgenommen.
Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Konzeption des Web-Portals, die in Kapitel 7 beschrieben wird. Hier wird auf die Bildung von Ober- und Unterkategorien, die Struktur, das Site-Design und die Navigationsmöglichkeiten der Website eingegangen.
Der letzte Teil dieser Diplomarbeit (Kapitel 8) beschreibt die Realisierung der Webseite. Hier wird auf die Umsetzung der in der Konzeption definierten Anforderungen eingegangen, die Einstiegsseite präsentiert, die verwendeten Tools vorgestellt und ein Anwendungsbeispiel gezeigt.
Abschließend gibt es noch ein Fazit (Kapitel 9) mit einem Ausblick auf mögliche Ausbaustufen.
4 Was sind Web-Portale?
„Der Begriff „Portal“ leitet sich von dem lateinischen „porta“ ab, was soviel heißt wie Tür, Tor oder Pforte.
Daraus lässt sich ableiten, dass ein Web-Portal eine Einstiegsseite im Internet oder Intranet ist. Es dient als Einstieg für die weitere Navigation in Inter-/Intranets. Eine einheitliche Definition gibt es allerdings nicht bzw. ist sehr schwer, da es verschiedene Portalformen und Portalmodelle gibt.“ (Wiemer, 2002, S.5)
4.1 Portalformen
Mit dem Portalbegriff wird sehr freizügig umgegangen, denn es gibt immer mehr Internetangebote, die sich als Portal verstehen oder als ein solches bezeichnet werden. Dabei gibt es auch keine klar definierten Vorgaben oder Unterscheidungskriterien, die ein Portal zu erfüllen hat.
Hier die wichtigsten Modelle von Portalen:
1. Online-Dienste
2. Horizontale Portale
3. Vertikale Portale
4. Enterprise Information Portale (EIP)
5. e-Commerce-Portale
6. Technologie-orientierte Portale (Wiemer, 2002, S.5)
Andere Formen, die man immer wieder antrifft, wie „Sportale“ (Sport- Portale) oder Government- / Department-Portale sind mehr oder weniger nur Abwandlungen der o.g. Portale.
So werden die vertikalen Portale mittlerweile immer weiter unterteilt und nach ihren Zielgruppen benannt, wie z.B. „Medizinportale“ oder „Juristische Portale“.
(Screenshots und Merkmale der verschiedenen Formen von Portalen sind im Anhang auf S. 92 zu finden)
4.2 Einordnung des eigenen Portals
Das in dieser Diplomarbeit konzipierte und entwickelte Portal fällt in die Kategorie der vertikalen Portale, da es themenbezogen ist und sich an eine bestimmte Zielgruppe wendet (Vorstände und Trainer von Sportvereinen, insbesondere Tennisvereine, -clubs und -abteilungen). Dabei beinhaltet das Portal eine Mischung aus Content (Inhalte durch weiterführende Links oder eigene einführende Informationen), Community (Gemeinschaft durch Newsletter, Forum) und Commerce (Links zu Online-Shops, in der Ausbaustufe eine - event. kostenpflichtige - DB mit Übungsvorschlägen für Tennistrainer).
Es ist kein Sport-Portal, da es keine Sportlerinterviews, Ergebnisse oder Berichte bzw. Reportagen von Sportevents darstellt.
5 Inhaltliche Anforderungen an das Portal
Dieses Kapitel soll die inhaltlichen Anforderungen an das Portal definieren. Dabei geht es darum herauszufinden, welche Posten und Ämter es in einem Tennisverein gibt und welche Aufgaben diese haben.
Darüber hinaus werden die Strukturen und Inhalte bereits vorhandener Vereinsportale und der Verbandsseiten betrachtet. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Auswertung eines Fragebogens.
5.1 Fragebogen
Um den Informationsbedarf der Zielgruppen Vorstände und Trainer zu ermitteln, wurde ein Fragebogen an 41 Verbände, Vereine und Trainer verschickt. Davon kamen insgesamt 17 wieder zurück, was einer Beteiligung von 41,46 % entspricht. Von den Verbänden antworteten teilweise Vorstandsmitglieder, meist aber die hauptamtlichen Trainer, da diese oft auch für das Lehrwesen zuständig sind.
Der Fragebogen war so konzipiert, dass den Teilnehmern mögliche Themengebiete vorgeschlagen wurden, die diese dann nur per Ankreuzen auswählen mussten. Zusätzlich gab es einen Freiraum, um Themen bzw. gewünschte Inhalte selbst zu definieren. Diese Möglichkeit wurde allerdings nur von 23,53 % in Anspruch genommen. Des weiteren wurden die Personen nach ihren Ausbildungen (sowohl Trainerlizenz als auch Vorstandsausbildungen) gefragt, um noch mehr Angebote in das Portal aufnehmen zu können. Außerdem wurden noch bekannte und bereits genutzte tennisspezifischen Internetangebote hinterfragt.
Eine Vorlage des Fragebogens ist im Anhang zu finden (s. S.94).
Die Gruppe der 17 Teilnehmer teilt sich folgendermaßen auf (s. Tabelle 1 und Abbildung 1):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Umfrageteilnehmer
Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Umfrageteilnehmer
Quelle: Eigene Darstellung
Als Ausbildungen für die Vereinstätigkeit wurden genannt:
- Die Trainerausbildungen des DTB (A-/B-/und C-Lizenz)
- Die Ausbildung zum staatlich geprüften Tennislehrer
- Die Sportmanagerausbildung
- Das Studium der Sportwissenschaft an der TU Darmstadt
- Studium der BWL
Die Auswertung der gewünschten Themenbereiche, die das Portal abdecken soll, brachte folgende Ergebnisse (s. Tabelle 2):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Inhaltsanforderungen an tennis-portal.de (Umfrageergebnis)
Quelle: Eigene Darstellung
Alle Themenbereiche, die nur ein oder zweimal genannt wurden, sind eigene Vorschläge der Teilnehmer, die übrigen Themen (mit vier und mehr Nennungen) stammen aus den Vorschlägen im Fragebogen.
Nachfolgend sind die Ergebnisse in Abbildung 2 noch einmal graphisch dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Inhaltsanforderungen an das Portal (Umfrageergebnis)
Quelle: Eigene Darstellung 21
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Umfrage war, herauszufinden welche tennisspezifischen Angebote im Internet die Teilnehmer bereits nutzen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 und Abbildung 3 dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Bereits genutzte tennisspezifische Internetangebote (Umfrageergebnis) [1]
Quelle: Eigene Darstellung
5.2 Organisation und Aufgabenverteilung in einem Tennisverein
Im folgenden werden die einzelnen Posten bzw. Ämter innerhalb eines Tennisvereins benannt und definiert. Dabei werden den Stellen die zu bewältigenden Aufgaben zugeordnet und der dazu nötige Kenntnisstand bzw. Informationsbedarf abgeleitet.
Natürlich können die Aufgabenbereiche nur beispielhaft dargestellt werden und sind von Verein zu Verein verschieden. Unter Umständen sind die Bezeichnungen der einzelnen Positionen auch in einigen Vereinen abweichend.
1. Vorsitzender:
(auch Präsident oder in einem Gesamtverein Abteilungsleiter) Der 1. Vorsitzende lenkt den Vorstand. Als Abteilungsleiter ist er Mitglied und Vertreter der Tennisabteilung im Gesamtvorstand. Er beruft Vorstandsitzungen und Mitgliederversammlungen ein, stellt die Tagesordnungen auf und leitet die Versammlungen. Jegliche Korrespondenz läuft über ihn.
Sportliche Fragen diskutiert er mit dem Sport- und Jugendwart und stimmt sie mit diesen ab. Des weiteren ist er für die Pflege der Satzung und die Überwachung der Vereinsgrundsätze und – ziele zuständig.
Er sorgt sich um das Personal (Clubhauswirt oder -pächter, Trainer, Platzwart), kümmert sich um die Versicherungsfragen des Vereins und muss alle Arten von Investitionen absegnen. In Zusammenarbeit mit dem Rechner/Kassenwart stellt er einen Finanzplan auf und überwacht diesen.
2. Vorsitzender:
Der 2. Vorsitzende sollte nicht nur ein Stellvertreter des Präsidenten sein, sondern er sollte ihm gleichgestellt werden und sich die Aufgaben mit ihm teilen. So sollte er sich um die Erhaltung und den Ausbau der Anlage kümmern (in Verbindung mit dem Technischen Leiter/Anlagenwart) und sich insgesamt um das komplette Erscheinungsbild des Clubs kümmern. Dazu zählen auch Presse, PR und Öffentlichkeitsarbeit (in Verbindung mit dem Pressewart), Marketing und Sponsoring, Leitung eines Fördervereins (falls vorhanden), sowie das Vereinsleben allgemein (Feste, Veranstaltungen in Kooperation mit dem Vergnügungsausschuss). Darüber hinaus ist er zuständig für die Erstellung einer Spielordnung für Mitglieder und für Gäste, für das Verteilen der Spielberechtigungsmarken und – sofern vorhanden
– die Vermietung der clubeigenen Tennishalle.
3. KassenwartlRechnerlSchatzmeister
Der Rechner ist für die Buchhaltung und die Erstellung aller notwendigen Abschlüsse verantwortlich. In Zusammenarbeit mit dem Vorstand, insbesondere dem 1. Vorsitzenden, erarbeitet er den Saisonetat und erstellt einen Finanzplan. Er überwacht alle Einnahmen und alle Ausgaben, ist zuständig für die Lohn- und Gehaltszahlungen an Trainer und Platzwart, bezahlt die Versicherungen und stellt Rechnungen an Sponsoren und Werbepartner.
Zusammen mit dem Vergnügungsausschuss rechnet er alle Feste und Veranstaltungen ab. Darüber hinaus führt er in Verbindung mit dem Schriftführer die Mitgliederliste und mahnt die Mitglieder bei Ausbleiben der Beitragszahlungen.
4. Sportwart
Der Sportwart organisiert den kompletten sportlichen Bereich bei den Erwachsenen. Hauptsächlich ist er für die Mannschaftsmeldungen beim Verband, die Mannschaftsaufstellungen, die Korrespondenz mit den gegnerischen Vereinen, das Führen und Organisieren der Ranglisten und der Forderungsspiele, sowie die Durchführung von clubinternen Turnieren verantwortlich. In Verbindung mit dem Trainer organisiert er das Mannschaftstraining.
Da immer mehr Vereinsmitglieder Tennis nur noch als Hobby betreiben und keinen Leistungs- bzw. Wettkampf- oder Turniersport mehr wollen, ist die Installation eines Breitensportwarts durchaus sinnvoll. Dieser kümmert sich um die Hobbysportler im Verein, organisiert Turniere für Nichtmannschaftsspieler, führt breitensportspezifische Veranstaltungen durch und betreut die Neumitglieder im Verein.
5. Jugendwart
Der Jugendwart hat im Grunde die gleichen Aufgaben wie der Sportwart, nur für den Jugendbereich. Um die Mannschaftsspiele zu organisieren, besonders die Auswärtsspiele, ist er besonders auf die Mithilfe der Eltern angewiesen. Außerdem muss er sich um die Nachwuchsprobleme kümmern, z.B. durch Kooperationen mit Schulen und Kindergärten (Einige Vereine haben dafür schon einen Referenten für Schultennis).
6. Schriftführer
Der Schriftführer schreibt die Sitzungsprotokolle und leitet diese dann an die übrigen Vorstandsmitglieder weiter. Außerdem bearbeitet er den Posteingang (viele Vereine haben eine Postfachadresse), die Aufnahme- und Austrittserklärungen und erstellt die Mitgliederlisten. Der Schriftführer ist Leiter des Clubbüros oder Sekretariats (sofern dies im Verein vorhanden ist).
7. AnlagenwartlTechnischer Leiter
Der Anlagenwart ist zuständig für die Pflege der Plätze, der Grünflächen und des gesamten Clubgeländes. Ihm unterstellt ist der Platzwart, der seine Anweisungen ausführt. Der Anlagenwart leitet alle notwendigen Reparaturen ein, hat die Übersicht über alle vorhandenen Geräte und Materialien (Inventar) und plant notwendige Investitionen mit dem 1. Vorsitzenden. Er organisiert und überwacht die Arbeitseinsätze. In der Wintersaison kümmert er sich um das Clubhaus (Wasser, Heizung, usw.)
8. Vergnügungswart
Der Vergnügungswart ist Vorsitzender des Vergnügungsausschusses. Er organisiert Veranstaltungen und Feste wie Saisoneröffnung, Sommerfest, Abschlussball, Skatabende usw. Die Abrechnung erfolgt in Verbindung mit dem Rechner. Außerdem ist der Vergnügungswart zuständig für die Bewirtung der Clubhütte, falls nicht verpachtet. Er muss Helfer finden, die bedienen, und sich um die Einkäufe der Getränke kümmern.
9. Pressewart
Der Pressewart kümmert sich um die Bekanntmachung von Terminen und Ergebnissen des Vereins in den Medien. Dazu zählen nicht nur die Zeitung, sondern auch eventuell Lokalradio und Lokal-TV und natürlich das Internet. Er betreut den Internetauftritt des Vereins und kümmert sich auch um die interne Kommunikation, sei es durch das Schwarze Brett oder auch einen email-Verteiler. Des weiteren führt er den Veranstaltungskalender, plant und organisiert PR-Aktionen und betreibt Imagepflege. Dies alles in Verbindung mit dem 2. Vorsitzenden, der zuständig ist für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins.
Zusätzlich werden in einige Vorstände auch noch (meist zwei) Beisitzer gewählt.
Nachstehend sind die nötigen Kenntnisse und der Informationsbedarf der verschiedenen Posten noch einmal in Tabelle 4 aufgeführt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4: Vorstandsmitglieder und ihr Informationsbedarf
Quelle: Eigene Darstellung
5.2.1 Eine typische Vereinsstruktur
Anhand der oben beschriebenen Vorstandsposten und deren Tätigkeiten lässt sich die Vereinsstruktur in folgendem Organigramm (Abbildung 4) darstellen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Traditionelle Vereinsstruktur
Quelle: Eigene Darstellung
5.2.2 Darstellung einer alternativen, modernen Vereinsstruktur
Zu einer modernen Vereinsstruktur gehören die auch schon in Kap. 5.2. angesprochenen Referenten für Breitensport (oder Breitensportwart) und ein Referent für Schultennis.
Zusätzlich ist es sinnvoll den Trainer in die Vorstandsarbeit mit einzubinden. Er ist das Aushängeschild des Vereins, ist täglich auf der Anlage und hat so den besten Kontakt zu den Mitgliedern. Bei mehreren Trainern sollte man einen Cheftrainer bestimmen, der im Vorstand mitarbeitet und koordinierende und organisatorische Aufgaben wahrnimmt. Allerdings sind hier die Kompetenzen des Trainers im Vorstand genau abzustimmen, da es sonst zu der Konfliktsituation kommen kann, dass der Trainer sein eigener Arbeitgeber ist.
Darüber hinaus gibt es immer mehr Verbände, die ihren Spielbetrieb über das Internet abwickeln. So müssen die Vereine dafür Sorge tragen, dass die Ergebnisse der Medenmannschaften[2] im Internet in vorgefertigte Formulare der Verbände eingetragen werden. Dafür ist die Bestimmung eines Internetbeauftragten im Verein notwendig. Dieser muss allerdings nicht zwingend ein Vorstandsmitglied sein.
Abbildung 5 zeigt ein Organigramm einer alternativen Vereinsstruktur nach dem Ressortprinzip. Die beiden Vorsitzenden sind gleichgestellt und für jedes Aufgabengebiet gibt es einen Ressortleiter, der Mitarbeiter unter ihm hat, die er lenkt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Moderne Vereinsstruktur (Ressortprinzip)
Quelle: vgl. Koch, 2002 (modifiziert durch Wiemer)
Anmerkung: Nur die gelb unterlegten Posten sind Vorstandsämter (Mandate), d.h. nur sie nehmen an den Vorstandssitzungen teil und haben Stimmrecht.
[...]
[1] Anmerkung: Nennungen wie Ergebnisse oder Ranglisten wurden zu dem Punkt Verbandsseiten zusammengefasst, da die Verbände die Anbieter dieser Informationen sind.
[2] Medenmannschaften: Mannschaftswettbewerbe im Tennis, benannt nach C.A. von der Meden, erster Präsident des DTB
- Arbeit zitieren
- Marco Wiemer (Autor:in), 2002, Konzeption und prototypische Realisierung eines Web-Portals "Tennis" für Vorstände und Trainer von Sportvereinen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109660
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