Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Frühe Konzepte von Handlungsfreiheit
Die Position der Libertarians
Die Position der Reconciler
Freiheit und moralische Verantwortung
Eine Konzeption menschlicher Handlungsfreiheit
Schlussbemerkung
Einleitung
Das Hauptproblem bei der Frage, ob der Mensch metaphysische Freiheit besitzt, entspringt aus dem Zusammenstoß zweier philosophischer Annahmen und ihrer scheinbaren Unvereinbarkeit miteinander. Zum einen handelt es sich dabei um die auf unserer Alltagsbeobachtung beruhende Annahme von der Freiheit des Willens. Sie geht davon aus, dass unser Handeln im Allgemeinen freiwillig geschieht, dass es an uns liegt, ob wir etwas tun oder lassen und dass wir die alleinige Verantwortung tragen für unser Tun. Diese Freiheit des Willens gilt als die Gabe, die das menschliche Handeln vom instinktiven Handeln anderer Lebewesen unterscheidet. Viele Lebenshoffnungen gründen sich gerade auf die Annahme, dass wir mit freien Entscheidungen unser Leben beeinflussen können.
Die zweite Annahme ist die des universalen Determinismus. Der Begriff des Determinismus wurde in den Naturwissenschaften in der frühen Neuzeit entwickelt. Er geht von zwei Annahmen aus: Erstens, dass jeder physikalisch erfassbare Zustand die Wirkung einer prinzipiell genau bestimmbaren Ursache ist und zweitens, dass die Natur keinen zufälligen Schwankungen oder willkürlichen Akten unterworfen ist, dass alle Prozesse mit Regelmäßigkeit gemäß denen der Natur innewohnenden und unveränderlichen Gesetzen stattfinden. Jedes Ereignis in der Natur ist die Folge vorhergehender Ursachen und Vorraussetzungen und ist selbst wiederum, im Zusammenspiel mit anderen Ereignissen, Ursache weiterer Wirkungen.
Der Mensch ist ein Teil der Natur, also muss der Determinismus auch für ihn gelten. Die menschlichen Handlungen und Entscheidungen müssen demnach auf vorhergehende Gründe und Umstände zurückzuführen sein. Hier muss sich aber die Frage stellen: Wie kann eine Handlung oder eine Entscheidung frei sein, wenn sie mit vorhergehenden Ereignissen oder Umständen kausal zusammenhängt und dadurch determiniert ist? Die Vorstellung des Determinismus scheint nicht zusammenzupassen mit unserem ausgeprägten Gefühl für Individualität und Freiheit bei Willensentscheidungen. Ist die Willensfreiheit nur eine Täuschung? Glaubt der Mensch nur, er sei frei, weil er nicht alle Naturgesetze und Gegebenheiten kennt?
In der vorliegenden Abhandlung soll diesen Fragen anhand des Textes „Metaphysical Freedom“ von Bruce Aune[1] nachgegangen werden. Dabei werden zuerst zwei antike Konzepte von Handlungsfreiheit vorgestellt, um dann zu einem allgemeinen Erklärungsmodell von menschlichem Handeln überzuleiten. Im Anschluss daran werden zwei moderne philosophische Positionen, die sich mit dem Problem metaphysischer Freiheit befassen, wiedergegeben und gegenübergestellt. Im vierten Abschnitt wird die Auseinandersetzung um den freien Willen im Kontext der Moralphilosophie betrachtet, ausgehend von der Annahme, dass man nur für freiwilliges Handeln moralisch oder rechtlich verantwortlich gemacht werden kann. Im letzten Abschnitt schließlich wird versucht, eine schlüssige Konzeption menschlicher Freiheit zu entwerfen.
Frühe Konzepte von Handlungsfreiheit
Schon Epikur beschäftigte sich mit der Frage, wie die Annahme des freien Willens mit der einer deterministischen Naturordnung zusammenpasst. Er ging von einem Physikalischen Indeterminismus aus, der die Möglichkeit wirklicher Freiheit offen lässt. Seiner Meinung nach bestehen unsere Körper und unsere Seele aus kleinen Atomen, die sich in geregelten Bahnen bewegen, wobei aber auch gelegentlich undeterminierte Abweichungen vorkommen. Diese von Epikur gedachten, spontanen und unverursachten Abweichungen („ swerves “) gelten ihm als Erklärung für den freien Willen.
Jedoch erscheint diese Art von Freiheit nicht sehr verlockend: eine spontane Abweichung auf der atomaren Ebene meines Gehirns bewirkt beispielsweise, dass ich auf meine Knie falle und anfange lauthals zu singen. Ich wäre erstaunt über mein seltsames Verhalten und beunruhigt angesichts der Frage, was mein Körper wohl als nächstes tun würde. Sicherlich kann ich eine derartige Verhaltensweise nicht als Ausdruck meines freien Willens bezeichnen. Dies gilt auch für den Fall, dass ein solches Verhalten freiwillig geschieht und durch einen Willen kausal begründet ist, dieser Wille, der meinen Körper in Bewegung setzt, aber unbegründet und spontan aus dem Nichts auftritt.
Ein anderer früher Versuch, das Problem des freien Willens zu lösen, kam von Aristoteles. Nach seiner Konzeption handelt ein Mensch nur frei, wenn er als „ unbewegter Beweger “ auftritt, wenn er also durch nichts anderes, außerhalb seiner selbst liegendes, bewegt wird. Dies geschieht zweifellos häufig − beispielsweise, wenn man Gegenstände bewegt und die wirkende Kraft der Hand ein Ereignis verursacht. Andererseits scheint es, dass dieses Handeln als unbewegter Beweger aus den Wünschen und Überzeugungen des Handelnden resultiert, also durch tiefer liegende Gründe verursacht ist. Akzeptiert man diese Annahme, so kann man nicht mehr davon ausgehen, dass der unbewegte Beweger durch nichts anderes bewegt wird, da sein Handeln durch seine individuellen Gründe determiniert ist.
Hier stellt sich nun folgende Frage: Ist die These vom universalen Determinismus richtig, gibt es also eine kausale Erklärung für alles menschliche Handeln? Die meisten Philosophen sehen das Prinzip des universalen Determinismus als selbstverständlich an. Andere sind der Meinung, dass die Naturgesetze die Möglichkeit undeterminierter Ereignisse nicht ausschließen. Die Annahme, dass alle natürlichen Ereignisse Teil einer Kausalkette mit vorhergehenden Gründen sind, wird von einigen schlicht abgelehnt.
Einigkeit besteht darüber, dass allgemein als frei begriffene Handlungen in irgendeiner Weise auf den Überzeugungen und Motiven des Handelnden beruhen. Über die Art dieses Zusammenhangs gehen die Meinungen wiederum auseinander. Werden die freiwilligen Handlungen auch durch die Motivationslage determiniert oder nicht?
Normalerweise lässt sich eine Handlung begründen mit einer teleologischen Erklärung, die Ziel und Zweck der Handlung aufzeigt. Wir identifizieren das Ziel, das mit der Handlung verfolgt wird und gehen davon aus, dass der Handelnde glaubt, mit seinem Tun dieses Ziel zu erreichen. Das Handeln resultiert aus einer Reihe praktischer Überlegungen, es lässt sich auf Absichten, Gründe und Überzeugungen (kurz: auf die Motivationslage) des Handelnden zurückführen. Es wird so gehandelt, weil eine bestimmte Motivationslage vorliegt und davon ausgegangen wird, dass diese durch die Handlung umgesetzt werden kann. Diese teleologische Erklärung von Handeln ist natürlich und kausal. Sie passt zu der Vorstellung, dass der Mensch als natürliches Wesen in seinen Handlungen den natürlichen Gesetzen der Kausalität unterworfen ist.
Die Position der Libertarians
Trotz der Plausibilität dieser kausalen Interpretation gibt es Philosophen, die zwar eine teleologische Erklärung als Begründung des Handelns anerkennen, aber zugleich ablehnen, dass die Motivationslage des Handelnden das Tun determiniert. Nach ihrer Sichtweise offenbart die teleologische Erklärung zwar, welche Absichten mit einer Handlung verbunden sind, aber das bedeutet für sie nicht, dass die Handlung durch diese Absichten determiniert wird. Philosophen, die diese Position vertreten nennt man „ Libertarians “. Sie glauben an die metaphysische Freiheit und deren Unvereinbarkeit mit irgendeiner Form kausaler Determination.
Die Motivationslage gebe zwar an, warum man etwas tue, sie determiniere aber nicht das Tun. Wäre dies der Fall, so könnte man gar nichts anderes tun, als entsprechend der Motivationslage zu handeln und dies wäre unvereinbar mit der Idee des freien Willens. Der Handelnde ist also nur frei, wenn er auch entgegen seiner Motivationslage etwas anderes tun kann, wenn kein kausaler Zusammenhang zwischen der Motivationslage und dem Handeln besteht. Die Motive machen das Handeln also nicht zwangsläufig, sie bewirken nicht eine notwendige Handlung, sondern lassen Raum für freies Entscheiden: Es ist auch möglich, sich in einer anderen Motivationslage zu befinden. Dies ist jedoch seltsam, da die zu einem Zeitpunkt vorherrschende Motivationslage nur eine Handlung A favorisiert. Wenn man in solch einem Zustand etwas anderes als A täte, so wäre dies eine völlig unmotivierte Handlung, die weder auf einen Zweck gerichtet, noch durch eine Absicht begründet wäre. Die von den Libertarians beschworene Freiheit bestünde in diesem Fall in der beängstigenden Möglichkeit, unter völliger Nichtbeachtung der mentalen Zustände, die eine Handlung A vorgeben, eine andere Handlung durchzuführen. Ein solches unmotiviertes Handeln kann nicht als Beweis für freien Willen gelten. Ein weiteres Problem dieser Sichtweise ist, dass die wissenschaftlich plausibelste Konzeption des Menschen diesen als ein kompliziertes organisches System sieht, dessen Fähigkeit zu denken und zu handeln auf physischen Vorgängen beruht, die den kausalen physikalischen Gesetzen gehorchen.
Ein Argument, das für die Position der Libertarians sprechen kann, kommt von Immanuel Kant: Obwohl wir nicht wissen können, ob wir tatsächlich Handlungsfreiheit besitzen, so müssen wir uns diese doch auf dem Gebiet der Moral zusprechen. Denn moralisches Handeln erfordert, gewisse Dinge zu tun, ob wir das nun wollen oder nicht. Die Idee, dass wir gewisse Dinge nur aufgrund moralischer Gebote tun sollen, würde keinen Sinn machen, wenn es uns nicht freigestellt wäre, diese moralischen Gebote zu befolgen oder nicht. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber, dass Kants Argument auf eine praktische Durchführbarkeit von Handlungen anspielt und nicht impliziert, dass unser Handeln indeterminiert im Sinne der Libertarians ist.
Die Position der Reconciler
Eine andere philosophische Position, die an menschliche Handlungsfreiheit glaubt, ist die der „ Reconciler “. Diese versuchen, den Glauben an die menschliche Freiheit mit dem kausalen Determinismus zu versöhnen. Nach Ansicht der Reconciler ist das Handeln verursacht durch die Gründe und Motive, die zum Zeitpunkt des Handelns vorliegen, es ist also kausal bedingt durch die Motivationslage. Die Freiheit besteht darin, dass man auch anders handeln könnte, aber nur, wenn man es so will. Denn nichts würde einen hindern, seine Absicht zu ändern und dann doch entgegen der ursprünglichen Absicht zu handeln. Entscheidend ist dabei, dass der Handlung die entsprechende Motivationslage vorausgeht − ein Handeln, das nicht durch Absichten und Ziele begründet ist, gilt den Reconcilern jedoch nicht als Ausdruck menschlicher Freiheit.
Die Zweifelhaftigkeit dieser Position lässt sich an folgendem Beispiel verdeutlichen: Angenommen, es gibt eine Maschine, die beim Menschen durch die Stimulation gewisser Bereiche des Gehirns Willensakte hervorrufen kann. Nun wird eine Versuchsperson − nennen wir sie Paul − an diese Maschine angeschlossen. Erwacht Paul nun aus seiner Betäubung, so soll er einen vor ihm platzierten Apfel essen. Wenn er erwacht und nicht den Wunsch verspürt, den Apfel zu essen, so wird ihm durch die Maschine dieser Wunsch vermittelt werden und daraufhin wird er den Apfel essen. Der Clou besteht also darin, dass Paul den Apfel in jedem Fall essen wird – entweder aus eigenem Antrieb oder durch die maschinelle Beeinflussung. Nehmen wir nun an, dass Paul erwacht, den Apfel sieht und sich entschließt, ihn zu essen. Die Maschine kommt also nicht zum Einsatz. Niemand wird bestreiten, dass Paul den Apfel aufgrund einer freien Willensentscheidung isst. Aber obwohl Pauls Entscheidung vollkommen frei gefasst wurde, konnte er doch nichts anderes tun, als den Apfel zu essen. Dieses Beispiel zeigt: Pauls Handlungsfreiheit hängt nicht davon ab, ob er überhaupt fähig ist, etwas anderes zu tun. Wenn das Handeln frei ist, dann ist es das aus sich heraus und nicht, weil man anders hätte handeln können. Die Freiheit einer Handlung hängt nicht davon ab, ob eine andere mögliche Handlung frei gewesen wäre.
Ein ähnliches Beispiel kommt von John Lo>Die beiden Beispiele verdeutlichen, dass eine schlüssige Konzeption menschlicher Freiheit durchaus vereinbar ist mit dem Glauben an einen universellen Determinismus.
Freiheit und Moral
Die Auseinandersetzung um die Willensfreiheit wird auch im Kontext der Moralphilosophie geführt. Sowohl Libertarians als auch Reconciler vertreten dabei die Position, dass der Mensch nur verantwortlich gemacht werden kann für etwas das er aus freien Stücken tut. Die Ansichten trennen sich bei der Frage, wann ein solches freies Tun vorliegt.
Betrachten wir nun die unterschiedlichen Positionen bezüglich der Vergeltung von Straftaten: Die Reconciler sind der Meinung, dass nur bei kausal determinierten Handlungen eine Bestrafung moralisch gerechtfertigt ist. Wenn das Handeln nicht durch Motive determiniert ist, dann ist die Bestrafung sinnlos, da sie nicht die Handlungsmotive beeinflussen kann. Strafe ist nach Ansicht der Reconciler nur dann moralisch gerechtfertigt, wenn die Aussicht besteht, dass sie Einfluss nimmt auf das zukünftige Handeln des Bestraften. Für eine unfreiwillige Tat, die nicht aus moralisch schlechten Motiven heraus geschehen ist, darf man nicht bestraft werden. In solch einem Fall sei Bestrafung nur primitives Rachegelüst und verfehle ihren Zweck, der in einer Beeinflussung hin zu Besserem und nicht in Vergeltung liegt.
Die Libertarians vertreten die Ansicht, dass man bei einer Handlung, die durch die Motivationslage determiniert ist, den handelnden Menschen nicht für sein Tun verantwortlich machen kann. Ihre Argumentation hierfür lautet folgendermaßen: Im Falle einer Determination des Willens handelt der Mensch nicht aus eigener Kontrolle heraus. So kann sogar ein Mörder nicht für seine Tat verantwortlich gemacht werden, wenn sein Wille determiniert ist. Nur wenn das Handeln vollkommen selbstbestimmt ist, macht Bestrafung Sinn und ist gerechtfertigt.
Bei dieser Sichtweise ist moralische Bezahlung der maßgebliche Zweck der Strafe. Als ein Instrument der Vergeltung ist sie rückwärts gerichtet und zielt nicht ab auf eine Besserung des Bestraften in der Zukunft. Zwar kann die Strafe auch moralisch bessere Absichten hervorrufen, jedoch ist es offen, ob der Bestrafte später auch danach handelt.
Eine Konzeption menschlicher Freiheit
Im Gegensatz zu der von den Libertarians vertretenen Annahme, dass der Mensch unabhängig von jeder kausalen Ordnung ist, scheint die Idee, dass das menschliche Verhalten determiniert ist, weitaus schlüssiger zu sein.
Was bedeutet aber das Gefühl, dass wir uns frei und ungebunden unter einer Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten entscheiden können? Dieses Freiheitsgefühl entsteht, weil wir tun können, was wir wollen, weil wir die „ Freiheit der Spontaneität “ (oder Handlungsfreiheit) besitzen. Nach dieser Konzeption ist der Mensch zwar nicht frei, zu wünschen, was er tun will, er besitzt aber die Freiheit zu entscheiden, ob er nach seinen Wünschen und Motiven handelt oder nicht. Wenn dies der Fall ist, so haben wir es mit Handlungsfreiheit zu tun.
Im Normalfall handeln wir vor dem Hintergrund unserer Wünsche und Motive. Wenn wir zwischen möglichen Handlungen wählen, determiniert der stärkere Wunsch unsere Entscheidung. Das Handeln geschieht auf eine Art und Weise, die charakteristisch für uns ist und unsere Überzeugungen, Werte und Ziele, die im Laufe unserer Charakterbildung Gestalt annehmen, zum Ausdruck bringt. Die Vorstellung, dass unser Handeln nicht Ausdruck unseres Charakters ist – dass es nicht durch die herangewachsenen Werte und Ziele determiniert ist – erscheint dagegen sehr unüberzeugend.
Diese Determiniertheit unseres Handelns bedeutet aber keine Unfreiheit. Vielmehr muss man hier den Begriff der Freiheit im Zusammenhang sehen mit der Frage, ob die Möglichkeit besteht, entsprechend seiner Motivationslage zu handeln: demnach ist menschliches Handeln dann frei, wenn es den Willen und die Motive des Handelnden ausdrückt. Der Handelnde darf also nicht durch den Willen Anderer oder die Umstände daran gehindert zu werden, zu tun, was er tun will. Zwar ist man als Mensch immer auch beeinflusst durch andere Menschen, doch nur wenn man veranlasst wird, etwas entgegen seiner Überzeugung zu tun, wird die Handlungsfreiheit eingeschränkt.
Der Unterschied zwischen freiem und unfreiem Handeln ist somit der zwischen gewolltem und erzwungenem Handeln. Der Zwang kann dabei von Außen kommen, aber auch − wie im Fall der Drogensucht − inneren Ursprungs sein. Im Fall von Nötigung geschieht die Handlung zu einem Teil wegen der besonderen Umstände oder aufgrund des Willens einer anderen Person − wenn man beispielsweise von einem Räuber gezwungen wird, sein Geld auszuhändigen − und kann nicht als völlig frei bezeichnet werden. In solchen Fällen von Nötigung bewirken die Zwangsfaktoren eine proportionale Einschränkung der Handlungsfreiheit und führen zu Handlungsmotiven, die normalerweise nicht vorhanden wären. Dennoch bleibt auch in diesen Situationen Raum für rationales Abwägen, denn man kann auf verschiedene Art reagieren. Wenn der Räuber verlangt, dass man ihm sein Geld aushändigt, so kann man sich entschließen, dies zu tun und dieses Tun geschieht dann aufgrund einer Willensentscheidung. Trotzdem möchte man sein Geld nicht wirklich abgeben und würde dies nicht tun, wenn die Zwangssituation nicht bestünde. Angesichts der besonderen Situation erfordert der gesunde Menschenverstand, Dinge zu tun, die den Wünschen im Normalfall entgegengesetzt sind und die man im Normalfall nicht tun würde.
Schlussbemerkung
Als Fazit lässt sich festhalten: Es gibt offensichtlich die Freiheit der Spontaneität (als Gegensatz von Zwang), nicht aber die von den Libertarians beschworene Willensfreiheit (als Gegensatz von Verursachung).
Die Vertreter der Willensfreiheit behaupten, dass das Wollen, das seinerseits die Ursache der Entscheidung ist, selbst nicht mehr verursacht ist. Diese Konzeption führt zur Annahme eines ursachlosen und damit zufälligen Geschehens und vermag es nicht, den Menschen schuldig oder verantwortlich zu sprechen. Jedoch ist es augenscheinlich, dass menschliches Handeln, wie andere Phänomene in der Natur auch, stets verursacht ist. Menschen sind meist frei, zu tun, was sie tun wollen, aber sie sind nicht frei zu bestimmen, was ihr Wille sein soll. Die Freiheit des Menschen manifestiert sich nicht in der Willens- sondern nur in der Handlungsfreiheit ─ der Möglichkeit, seine Wünsche und Absichten ungehindert ausüben zu können. Zu tun, was in unserer Absicht liegt und was unseren Charakter ausdrückt, scheint tatsächlich die erstrebenswerteste Form der Freiheit zu sein.
[...]
[1] Bruce Aune: Metaphysical Freedom,
- Arbeit zitieren
- Daniel Lehmann (Autor:in), 2002, Metaphysische Freiheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109643
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