Kleidung in all ihren Entwicklungsstufen, Formen und Funktionen begleitet seit Urzeiten die Menschheit. Doch sie ist nicht auf ein einziges Merkmal beschränkt, ihr wohnen zahlreiche Bereiche und Bedeutungen inne. Ich möchte mich in der vorliegenden Arbeit damit auseinandersetzen, in wie weit Kleidung die Rolle eines Mediums vertreten kann, da ich glaube, dass dies ein zu allen Zeiten aktuelles Thema ist und sein wird, zumal sich Kleidung wie auch generell die Kultur, deren Teil sie ist, in ständigem Wandel befindet. Dazu werde ich zunächst versuchen, den Begriff der Kleidung zu definieren, Wissenswertes über ihre Ursprünge herauszustellen und eine Übersicht über den Facettenreichtum derselben zu geben, um eine fundierte Basis für das Verständnis ihrer Bedeutung zu legen. Danach möchte ich mich speziell auf die Kleidungsformen im Mittelalter konzentrieren und ihre Bedeutung für die damalige Bevölkerung herausstellen. Daraus ergibt sich im Folgenden mein persönlicher Vergleich mit Rolle und Funktion von Kleidung in der Neuzeit. Mir ist bewusst, dass Kleidung wie die meisten gesellschaftlichen Kulturgüter ein sehr weites Spektrum umfasst und ich nicht dazu in der Lage sein kann, alle ihre Ausprägungen in ausreichendem Maße zu behandeln. Daher beschränke ich mich in meiner Arbeit auf wesentliche Schwerpunkte mit dem Ziel, einen Überblick über ihre Form und Funktion, vornehmlich im Mittelalter, zu geben und ihren medialen Charakter zu betonen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Überblick über die Kleidungskultur
3. Kleidungsgeschichte
a. In der Antike
b. Im Mittelalter
c. In der bürgerlichen Zeit
4. Kleidungsformen und ihre Bedeutung im Mittelalter
a. Die höfische Gesellschaft
b. Die arbeitenden Schichten
5. Persönliches Fazit
6. Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Kleidung in all ihren Entwicklungsstufen, Formen und Funktionen begleitet seit Urzeiten die Menschheit. Doch sie ist nicht auf ein einziges Merkmal beschränkt, ihr wohnen zahlreiche Bereiche und Bedeutungen inne.
Ich möchte mich in der vorliegenden Arbeit damit auseinandersetzen, in wie weit Kleidung die Rolle eines Mediums vertreten kann, da ich glaube, dass dies ein zu allen Zeiten aktuelles Thema ist und sein wird, zumal sich Kleidung wie auch generell die Kultur, deren Teil sie ist, in ständigem Wandel befindet.
Dazu werde ich zunächst versuchen, den Begriff der Kleidung zu definieren, Wissenswertes über ihre Ursprünge herauszustellen und eine Übersicht über den Facettenreichtum derselben zu geben, um eine fundierte Basis für das Verständnis ihrer Bedeutung zu legen.
Danach möchte ich mich speziell auf die Kleidungsformen im Mittelalter konzentrieren und ihre Bedeutung für die damalige Bevölkerung herausstellen. Daraus ergibt sich im Folgenden mein persönlicher Vergleich mit Rolle und Funktion von Kleidung in der Neuzeit.
Mir ist bewusst, dass Kleidung wie die meisten gesellschaftlichen Kulturgüter ein sehr weites Spektrum umfasst und ich nicht dazu in der Lage sein kann, alle ihre Ausprägungen in ausreichendem Maße zu behandeln. Daher beschränke ich mich in meiner Arbeit auf wesentliche Schwerpunkte mit dem Ziel, einen Überblick über ihre Form und Funktion, vornehmlich im Mittelalter, zu geben und ihren medialen Charakter zu betonen.
2. Überblick über die Kleidungskultur
Mensch und Kleidung gehören schon sehr lange zusammen[1]. Warum der Mensch sich kleidet, darauf gibt es verschiedene Antworten.
Kleidung lässt sich gemeinhin definieren als Bedeckung des menschlichen Körpers mit dem Ziel des Schutzes, der Verhüllung oder des Schmuckes[2].
Doch woher stammt der Gedanke des Menschen an den Aspekt, sich zu kleiden?
Betrachtet man die Witterungsverhältnisse in Mitteleuropa etwa, so ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen einst versuchten, sich den rauen Bedingungen anzupassen[3]. Während in der frühesten Zeit dazu noch fast ausschließlich Felle, Blätter und Bast verwendet wurden, entstand der erste wirkliche Stoff, der Wollfilz, etwa 5000 v.Chr. in Ägypten[4]. Der Mensch begann, Kleidung herzustellen, die in Form, Farbe und Muster variierte, er kreierte Körperbedeckungen, die weit mehr Zwecke erfüllten als nur den Körper gegen äußere Einflüsse zu schützen.
Schon von Anfang an dürfte ein schönes Fell auch als Schmuck und Auszeichnung gedient haben[5]. Die Stärkeren, Erfolgreicheren und Tapferen trugen kostbarere und später auch sorgfältiger hergestellte Kleidung als die anderen.
Die Kleidung signalisierte damit schon sehr früh die Stellung, die ein Mensch in der Gesellschaft hatte, sie war „zu allen Zeiten ein Standesattribut“[6].
Betrachtet man auch die Tatsache, dass viele Völker ihre Körper bemalten oder gar tätowierten[7], wird deutlich, dass der Mensch seinen Körper gerne schmückt, obwohl Schmuck im eigentlichen Sinne der Definition keinen Nutzen zu haben scheint.
Als Charles Darwin beispielsweise bei einer Expedition nach Feuerland den dortigen Eingeborenen Kleidungsstücke anbot, nahmen diese das Geschenk zwar dankend an, aber nur, um dann die Kleidung sorgfältig zu zerreißen und die Fetzen als Schmuck zu verwenden[8].
Eng verbunden mit der Schmuckfunktion von Kleidung, Tätowierungen und anderem Körperschmuck ist die magische Bedeutung, die Menschen damit verbanden[9]. So nutzte man Kleidung beispielsweise „als Abwehrmittel gegen imaginäre Kräfte“[10] und hauptsächlich „gegen vermeintliche Einwirkungen magischer Kräfte oder Geister“[11]. Doch man läge falsch, sollte man glauben, dass dies nur eine Erscheinung längst vergangener Zeiten war. Auch heute noch findet man noch die magische Verwendung von Kleidung und Schmuck wie z.B. in Form von Glücksbringern.
Die Bedeutung von Kleidung erschöpft sich also keineswegs in bloßer Zweckmäßigkeit. Die Hypothese, dass Kleidung nur dem Schutz vor der Nacktheit diene, kann die Frage nach dem Zweck menschlicher Kleidung nicht ausreichend beantworten. Das Schamgefühl ist eher eine Folge der Bekleidung und nicht ihr ursprüngliches Motiv.[12] Erst als sich die Menschen an Bekleidung und bedeckte Körper gewöhnt hatten, fingen sie an, sich der Nacktheit zu schämen. Welche Körperteile allerdings um des Anstands willen zu verhüllen sind, sehen verschiedene Kulturen oft sehr unterschiedlich.[13]
Manchmal dient Kleidung auch weniger der Verhüllung als der Betonung bestimmter Körperteile. Erotik und sexuelle Symbolik gehören mit zu den ältesten Motiven des sich kleidenden Menschen.[14] Dies kann dezent oder in offensichtlicher Form geschehen, je nach Zeit, Kultur und Situation. Im europäischen Mittelalter fanden sich Kleidungsbeispiele, die deutliche Signale sendeten, „die Landsknechte z. B. schmückten die Schamkapsel ihrer geschlitzten Hosen mit auffälligen bunten Schleifen“[15], was zwar von der Kirche in höchstem Maße kritisiert wurde, aber trotzdem üblich war.
Somit wird deutlich, dass Kleidung durchaus dazu im Stande ist, durch ihren Träger vielfältige Botschaften zu überbringen und etwas über ihn auszudrücken, was vielfach auch Kritik hervorruft. Doch gerade kritisches Denken und Äußern erzeugt Kommunikation, da es den Gedankenaustausch von Individuen provoziert.
3. Kleidungsgeschichte
a. In der Antike
Griechenland und Rom waren mehr als tausend Jahre lang Vorreiter auf dem Gebiet der Mode. Handwerk und Handel waren hier weiter entwickelt als im übrigen Europa.[16] Aus dem Orient und aus Asien wurden Baumwolle, Seide und viele andere Luxuswaren importiert, so dass die antiken Gewänder aus unterschiedlichen und qualitativ hochwertigen Stoffen gemacht werden konnten. Allerdings konnten sich nur die reichen Leute die wertvollen Stoffe leisten, und die Art der Bekleidung ließ deutlich erkennen, zu welcher Schicht der Träger oder die Trägerin gehörte, „(...),so daß die Mode zu einem Standesabzeichen wurde, das die Reichen von den Armen und die Freien von den Unfreien unterschied“[17].
Sie sagte also etwas über den Status und - eng damit verbunden - etwas über die Persönlichkeit des Trägers aus.
Die Kleidung der Handwerker, Bauern und Sklaven bestand demnach aus gröberen Stoffen und einfachen Schnitten, sogar Fellkleidung wurde von ihnen noch getragen[18], was sie bereits äußerlich als solche kenntlich machte. Sowohl in Griechenland als auch in Rom unterlag die Mode im Lauf der Jahrhunderte gewissen Änderungen, aber die Grundform der Kleidung blieb die gleiche. Die Griechen, Männer wie Frauen, trugen als einfaches Gewand den Chiton, eine Art Hemdbekleidung aus Leinen oder Wolle.[19] Die Seiten des Chitons waren zusammengenäht, eine Verarbeitung, die nicht immer üblich gewesen war: Nach Herodot gab es eine Trendwende in der Frauenkleidung, der wie folgt zustande gekommen sein soll: „Die Athenerinnen sollen einen Krieger, der aus dem unglücklich verlaufenen Feldzug gegen Aegina (568 v. u. Z.) allein heimkehrte, mit ihren Gewandnadeln erstochen haben und deshalb von ihren Männern dazu gezwungen worden sein, die gefährliche Heftnadeltracht gegen den genähten Chiton einzutauschen.“[20] An klassischen Statuen können wir heute noch sehen, wie das Gewand durch seinen einfachen, weiten Schnitt einen freien Faltenwurf ermöglichte. Die Art, in der das Gewand gegürtet wurde, konnte individuell sehr unterschiedlich sein und machte die Kleidung zu einem individuellen persönlichen Ausdruck.[21]
In Rom war die Art der Kleidung strenger reglementiert. Die Toga war die Hauptoberbekleidung der römischen Bürger und zur Zeit der Republik war sie ein Statussymbol, sie veranschaulichte, welchen Stellenwert der Träger in der Gesellschaft hatte. Die Toga und das römische Bürgerrecht waren eng miteinander verbunden. Ausländern und Sklaven war sie nicht erlaubt, und auch ein Römer, der seine Bürgerrechte verlor, durfte sie nicht mehr tragen. Der Name des Kleidungsstücks wurde zur Nationalbezeichnung, zur gens togata, wie sich die Römer gerne nannten, und die Toga wurde als Kennzeichen des freien römischen Bürgers empfunden. Doch es gab strenge Regeln, wie die Toga anzulegen sei, und die Römer hatten, im Gegensatz zu den Griechen, nicht die Möglichkeit, in irgendeiner Form ihren individuellen Stil auszudrücken.[22]
[...]
[1] vgl.: Kiener, F.: Kleidung Mode und Mensch, Versuch einer psychologischen Deutung. 1. Aufl. München 1956. S.9 (im Folgenden zitiert als: Kiener, F.)
[2] Vgl.: Flügel, J.C.: Psychologie der Kleidung. In: Die Listen der Mode. 1. Aufl. Frankfurt am Main. S. 208 (im Folgenden zitiert als: Flügel, J.C.)
[3] vgl.: Kiener, F., S.28
[4] vgl.: Kiener, F., S.21
[5] vgl.: Kiener, F., S.49
[6] Bumke, J.: Höfische Kultur, Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. 8. Aufl. München 1997. S. 172 (im Folgenden zitiert als: Bumke, J.)
[7] vgl.: Kiener, F., S.21
[8] vgl.: Kiener, F., S.28
[9] vgl.: Kiener, F., S.33
[10] Kiener, F., S.33
[11] Kiener, F., S.33
[12] vgl.: Kiener, F., S.40
[13] vgl.: Kiener, F., S.43
[14] vgl.: Kiener, F., S.63
[15] Kiener, F., S.63
[16] vgl.: Thiel, Erika: Geschichte des Kostüms. Die europäische Mode von den Anfängen bis zur Gegenwart. 8. Aufl. Wilhelmshaven 1989. S.21 (im Folgenden zitiert als Thiel, E.)
[17] Thiel, E., S.21
[18] vgl.: Thiel, E., S.35
[19] vgl.: Thiel, E., S.22f.
[20] Thiel, E., S.27
[21] vgl.: Thiel, E., S.30
[22] vgl.: Thiel, E., S.39 f.
- Citation du texte
- Mareike Moers (Auteur), 2002, Kleidung. Ein Überblick über Geschichte und mediale Bedeutung in Mittelalter und Neuzeit., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10899
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