Einleitung
Zur Frage, warum ich diese beiden Rockgruppen gewählt habe, muss ich sagen, dass es mir hierbei weniger um die Gruppen, sondern mehr um die Lieder, die sie geschrieben haben, gegangen ist.
Das Lied „Zombie“ der „Cranberries“ habe ich das erste Mal richtig verstanden, als ich im Fernsehen das Video dazu gesehen habe. Erst damals ist mir klar geworden, was die Gruppe eigentlich mit diesem Lied sagen will und ich muss sagen, dass ich ziemlich beeindruckt war. Von da an wurde ich ein richtiger Fan dieses Liedes, das mir lange Zeit gar nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.
Das Lied „Mmm Mmm“ von den Crash Test Dummies habe ich gewählt, weil ich den Bariton des Sängers dieser Band ziemlich gerne im Radio gehört habe und den Text irgendwie gut fand. Doch wirklich verstanden habe ich den Inhalt auch erst wieder als ich anfing, dieses Lied auf Gitarre zu spielen.
Nun möchte ich diese beiden Lieder „Zombie“ und „Mmm Mmm“ in dieser Hausarbeit miteinander vergleichen.
Biographie der Cranberries
Gegründet wurde die Gruppe unter dem Namen „The Cranberry saw us“ 1990 in Limerick/Irland von den Brüdern Noel (Gitarre), Mike Hogan (Bass), Feargal Lawer (Trommel) und einem Sänger, der jedoch bald durch die Sängerin Dolores O`Riordan eingetauscht wurde (1). Die Band befasste sich von Beginn ihrer Grünung mit der „einfühlsameren Variante der Rockmusik“ und bekam erst durch O`Riordan ihren „unverkennbaren Cranberrie-Sound“(2).
Ihren größten Singleerfolg hatte die Gruppe mit dem Song „Zombie“, der sie dann auch in Deutschland endgültig bekannt gemacht hat (2). Ihren Durchbruch erreichten sie 1995 mit dem Album „No Need To Argue“ und so wurden die Cranberries für einige Zeit die „erfolgreichste Band der Welt“ (2). Doch dieser Erfolg machte vor allem der Sängerin O`Riordan zu schaffen. Sie litt unter Depressionen (2) und schließlich kam auch das Gerücht auf, dass die Band auseinander gehen würde (1). Nach zwei Jahren Pause jedoch schien sich die Band wieder erholt zu haben und brachte ihr 4. Album heraus (2). 2003 begleiteten die Cranberries sogar „The Rolling Stones“ auf ihrer Tournee und Brian Johnson, der Sänger der Gruppe ACDC, bat O`Riordan für sein Musical Projekt einige Songs zu schreiben.
Biographie der „Crash Test Dummies“
1987 wurde im kanadischen Winnipeg von Brad Robert (Gitarrist und Sänger), seinem Bruder Dan (Bass), Ellen Reid (Keyboard und Backround Vocals), Ben Darvill (u.a. Gitarre) und Michael Dorge (Schlagzeug) die Band „Crash Test Dummies“ gegründet. 1991 bekamen sie einen Plattenvertrag und starteten gleich mit ihrer Single „Mmm Mmm“ und dem zugehörigen Album „God Shuffled His Feet“ voll durch (3). Doch Roberts, der in seinen Liedern immer alle möglichen anstößigen Themen verwendet, musste feststellen, dass dies nicht jedermann Sache ist. Die nächste Platte war der absolute Reinfall (ein Text handelte z.B. von einem Jungen, der darüber nachdenkt, wie er sich am Besten seine Zähne ziehen lassen kann) und auch die nachfolgende Platte war nicht wirklich der Hit. Als 2000 den Crash Test Dummies auch noch ihr Plattenvertrag gekündigt wurde, schien es so, als ob dies das Ende der Band gewesen wäre. Ben Darvill gründete ein eigenes Projekt und Ellen Reid versucht sich an einer Soloplatte. Roberts startet eine Kneipentournee um ein Live-Album aufzunehmen, wobei es zu einem schweren Autounfall kam. Während seiner Rehabilitationszeit bastelte er an einer neuen Platte. Das Ergebnis: Das neue Album „I Don`t Care That You Don´t Mind“(3). Auch die bis 2001 nachfolgenden Platten kamen relativ gut an (4).
Liedbeschreibung und Analyse des Songs Zombie
In dem Song „Zombie“ wird der Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken in Nord-Irland indirekt angesprochen. Es geht darum, dass dieses intolerante Denken zwischen Protestanten und Katholiken schon in den Köpfen jedes Einzelnen stattfindet und diese Leute so zu „Zombies“ werden. Beschrieben wird diese Situation nicht konkret, doch mit dem Hintergrundwissen, dass es um diesen Konflikt geht, kann man den Zusammenhang mit dem Liedtext sehen.
In diesem Lied werden Schlagzeug, E-Gitarre, Bass und ein Tamburin eingesetzt (5). Es beginnt eigentlich relativ ruhig mit einer E-Gitarre, doch kommen nach und nach immer mehr Instrumente dazu, die eine Steigerung der Lautstärke bewirken. Bevor jedoch die Strophe anfängt, senkt sich diese Lautstärke noch einmal ein wenig. Man könnte dies mit einem „Aufwachen“ vergleichen, bei dem man abrupt aus einem ruhigen Zustand erwacht und sich anschließend wieder ein bisschen beruhigt. In den Strophen werden, in den ersten acht Takten, die Töne immer tiefer. Anschließend jedoch bleiben sie in der Anfangshöhe, die auch schon die acht vorherigen Takte annähernd hatten. Die Strophe scheint mir wie ein Erzählen von Ereignissen, zuerst enttäuschende und anschließend solche, über die man sich aufregen kann. Dies käme auch mit dem Text gut in Verbindung, da die ersten acht Takte immer einen traurigen und nachdenklichen Text haben, der darauf Folgende ist jedoch schon eher zum Aufregen („but you see, it`s not me“... „ in your head they are fighting“...)
Das richtige “Aufregen” beginnt dann schließlich im Refrain, die E-Gitarre fängt hier an zu “schrubben“ wodurch der Gesang noch lauter und durchdringender wird. Auch dies passt dann wieder mit dem Text zusammen, der beschreibt, dass dieses Denken schon im Kopf anfängt und die Person dadurch zu einem Zombie wird.
Strophe und Refrain wiederholen sich zwei Mal und das Lied endet dann letztendlich mit Veränderung der Lautstärke, wieder durch die Instrumente, von leise in laut und letztlich wieder in leise. Es scheint wie ein abflauen der Emotionen, so als ob man sich ausgetobt hat und dann merkt, dass man eigentlich doch noch nicht genug gesagt hat. Doch letztlich gibt jeder einmal auf und somit endet dieses Lied leise und doch mit einem ansteigendem Dauerton.
Liedbeschreibung und Analyse des Songs Mmm Mmm
Dieses Lied sagt kurz gesagt aus, dass man selbst eigentlich gar nicht so schlimm dran ist, wie man glaubt, weil es immer noch schlimmer sein könnte. Der Text stellt dies zwar etwas sarkastisch dar, denn wer glaubt schon, dass es schlimmer ist in einen schlimmen Autounfall verwickelt zu sein, als Eltern zu haben, die einem sagen, dass man nach der Schule gleich heim kommen soll, wenn er in der jeweiligen Situation ist; aber das ist Ansichtsache und nun mal der Schreibstil dieses Sängers.
Dieses Lied beginnt sehr ruhig mit einer E-Gitarre und auch die 1.Strophe behält diese Ruhe bei. Auffallend ist der Höhenunterschied von Instrumenten und Sängerstimme. Doch wird diese Strophe durch die Ruhe und die tiefgesungene Melodie fast monoton. Auch der Refrain klingt wie die vorherige Strophe. Bei der 2. und 3. Strophe ist als zusätzliches Instrument nun auch das Schlagzeug dabei, das dem ganzen Lied ein bisschen Leben gibt. Die jeweiligen darauffolgenden Refrains passen sich auch hier wieder den Strophen an. In dem Einspiel, das zwischen der 2. und 3. Strophe erfolgt, hört man eine Veränderung des Schlagzeugs. Dieses Zwischenspiel ist so ganz anders, als alle Strophen und Refrains dieses Liedes. Es hat so etwas „göttliches“ und „verheißungsvolles“, etwas überirdisches. So, als ob nun alles besser werden würde. Das Lied endet mit einem Auf- und Abschwellen der Töne und hat aber auch wieder diese positive Wirkung wie schon das Zwischenspiel.
Ich denke, dass der Vergleich, für das Zwischen- und Endspiel, mit dem göttlichen gar nicht mal so falsch ist, da dieses Lied ja aussagt, dass es immer noch schlimmer kommen kann, als man selbst gerade glaubt. Und so sind hier die beiden ersten Strophen, in denen von schlimmen Ereignissen gesprochen wird, monoton und hoffnungslos. Doch dort, wo sich die betroffenen Personen damit trösten, dass es noch schlimmer kommen könnte, dort klingt die Musik dann so, als ob es einen Hoffnungsschimmer gäbe. Das Endspiel soll dieses Gefühl dann wahrscheinlich noch einmal abschließend vermitteln.
Vergleich der beiden Songs
Beide Lieder sind im 4/4 Takt geschrieben; doch ansonsten sind sie verschieden aufgebaut und ähneln sich auch in ihrer Musikart nicht. Bei dem Lied Zombie habe ich geschrieben, dass es wie ein aufwachen beginnt und die Strophen wie ein Erzählen von Ereignissen ist, das sich steigert. Im Refrain konnte man die Musik dann mit einem Aufregen über ein Ereignis vergleichen und beim Ende war es ein auf- und abflauen von Emotionen, die damit geendet haben, dass aufgegeben wurde.
Bei Mmm Mmm war der Anfang monoton und ruhig und auch die Strophen veränderten sich nur gering, was dadurch kam, dass von unerfreulichen Ereignissen gesprochen wurde. Jedoch kam durch das Zwischenspiel und das Ende dieses göttliche Gefühl auf, das noch einmal so ein bisschen positive Stimmung in das Lied brachte.
Die Strophen ähneln sich in gewisser Weise, da beide ruhig sind, doch enthält Zombie mehr Teile, die lauter sind. Der Refrain ist bei beiden Stücken gänzlich unterschiedlich, da sich bei Mmm Mmm kaum etwas gegenüber der Strophe verändert und bei Zombie der lauteste Teil im Lied der Refrain darstellt. Ein Zwischenspiel und Ende, vergleichbar mit dem göttlichen, gibt es nur im Lied von den Crash Test Dummies. Zombie hört auch anders auf als Mmm Mmm, da hier der Wechsel der Gefühle dargestellt wird und Mmm Mmm bis zum Ende das göttliche Gefühl vermittelt.
Beide Stücke haben also nur sehr geringe Teile, die vergleichbar wären.
Eigene Beurteilung der beiden Songs
Mir persönlich gefällt das Lied Zombie von den Cranberries besser, da hier dieser Gefühlsausdruck, durch die Veränderung der Instrumente und somit der Lautstärke, total beieindruckend dargestellt ist. Auch empfinde ich das Thema, das darin angesprochen wird, als wirklich wichtig und bin der gleichen Auffassung, dass die Vorurteile in den Köpfen der Leute anfängt und das aber eigentlich aufhören müsste.
Bei dem Lied von den Crash Test Dummies „Mmm Mmm“ muss ich sagen, dass die Umsetzung gut zum Text passt. Auch wenn ich lange Zeit überlegen musste, wie ich den Text verstehen soll, ob der Text ernst oder nicht ernst gemeint war. Doch habe ich mich entschlossen ihn so zu sehen, dass er die Situation nur indirekt, mit einem eigenartigen Beispiel, anspricht.
Doch dieses Lied ist nicht so, dass man sich gleich mitgerissen fühlt, und das ist bei mir, bei Zombie, auf jeden Fall so, da mir die Art dieses Liedes besser gefällt, als die von „Mmm Mmm“
Quellenangaben
(1): http://www.swr3.de/musik/poplexikon/192.bio.html
(2): http://www.laut.de/wortlaut/artists/c/cranberries/biographie/
(3): http://www.laut.de/wortlaut/artists/c/crash_test_dummies/biographie/index.htm
(4): http://www.swr3.de/musik/poplexikon/175.bio.html
(5): Mein Bruder Johannes half mir sie herauszuhören
Bilder zur Band „The Cranberries“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten (6)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten (7)
(6) http://www.thei.aust.com/tssmusic1/images/cranberries.jpg
(7) www.google.de
Suche Bilder: The Cranberries, Zombie
Bild zur Band „Crash Test Dummies“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten (8)
(8) www.gazette.uwo.ca/1999/March/10/Arts_and_Entertainment1.ht
- Arbeit zitieren
- Eva-Maria Schilling (Autor:in), 2003, Vergleich von je einem Song einer Rockmusik-Gruppe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108469