In der Republik polarisieren sich zwei Lager, die sich zum einen aus den am politischen Betrieb desinteressierten Durchschnittsbürgern und zum anderen aus den Bürgern, die die alltagsdemokratische Mitbestimmung forcieren, bilden. Letztere Gruppe steht für das Konzept der Gegenöffentlichkeit, für den informierten und informierenden Aktivbürger.
Entscheidend für die Generierung und Steuerung von Öffentlichkeit sind die Medien (Print- und Funkmedien generell). Die vom Journalismus produzierten Informationen zu gesellschaftsrelevanten Themen, die via Medien verbreitet werden, haben unlängst die alte Form der Versammlungsöffentlichkeit abgelöst. Die Produktionsweise und die Struktur der Medien nimmt eine strikte Trennung von Sender und Empfänger vor. Informationen werden an eine anonyme Masse verbreitet und Interaktivität ist quasi ausgeschlossen. Doch Interaktivität stellt die Basis für wahrhaft demokratische Verhältnisse, für alle Möglichkeiten der vielfältigen und differenzierten Meinungsäußerung.
Mit der Entwicklung und Verbreitung des Internet ist eine neue Plattform für die Demokratie entstanden. Die Vernetzung der Kommunikatoren, die Interaktivität als Prinzip und Wirkungsweise bietet dem Bürger die Möglichkeit, die herkömmliche Sender-Empfänger-Struktur zu durchbrechen und selbst aktiv zu werden. Die den Massenmedien immanenten Restriktionen wie Amateur vs. Profi, Alternativ vs. Mainstream und Privat vs. Öffentlich sind im Internet aufgehoben. Der Empfänger kann hier auch Sender sein, Sachverhalte aller Art thematisieren und somit zur Meinungsbildung beitragen. Diese Möglichkeit der Redemokratisierung und Meinungsbildung nutzt politischer Aktivismus im Netz.
Das Internet als Individualmedium ermöglicht aktives Handeln (Mailinglisten, Web-Sites, Digital Video etc.). Politischer Aktivismus im Netz ist aktives Handeln und schafft Gegenöffentlichkeiten. Die informierten und informierenden Bürger, die politischen Aktivismus im Netz betreiben, nutzen dieses als Beteiligungsdemokratie und üben Gesellschaftskritik. Dabei stehen vor allem Politik und Wirtschaft im Fokus der Kritik.
Inhaltsverzeichnis
- Politischer Aktivismus im Netz
- Gegenöffentlichkeit und Interaktivität
- Das Internet als Plattform für Demokratie
- Netzaktivismus und seine Formen
- Hacktivism als Form des zivilen Widerstandes
- Der erste globale virtuelle Sit-in
- Flood Net und Distributed Denial of Service Attack
- Zielobjekte und Formen des zivilen Widerstandes
- Aktivismus im Netz als Antwort auf die Globalisierung
- Beispiel: Adbusters
- Beispiel: Demonstration gegen die Lufthansa
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz analysiert die Möglichkeiten und Auswirkungen von politischem Aktivismus im Netz. Er untersucht, wie das Internet als Plattform für Demokratie und Gegenöffentlichkeit genutzt werden kann und welche Formen des Aktivismus sich im Netz entwickelt haben. Der Fokus liegt dabei auf den verschiedenen Formen des Netzaktivismus, insbesondere auf Hacktivism und virtuellen Sit-ins.
- Das Internet als Plattform für Demokratie und Gegenöffentlichkeit
- Formen des Netzaktivismus: Aktivism, Hacktivism, Cyberterrorism
- Virtuelle Sit-ins als Form des zivilen Widerstandes
- Die Rolle von Software wie Flood Net
- Aktivismus im Netz als Antwort auf die Globalisierung und Kommerzialisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Aufsatz beginnt mit einer Analyse der traditionellen Medienlandschaft und ihrer Grenzen in Bezug auf Demokratie und Meinungsbildung. Er argumentiert, dass das Internet eine neue Plattform für Demokratie bietet, die Interaktivität und aktive Beteiligung ermöglicht. Im weiteren Verlauf werden die verschiedenen Formen des Netzaktivismus, wie Aktivism, Hacktivism und Cyberterrorism, vorgestellt und ihre Wirkungsweisen diskutiert. Ein besonderer Fokus liegt auf Hacktivism als Form des zivilen Widerstandes und auf der Entwicklung des virtuellen Sit-ins als Protestform. Der Aufsatz beleuchtet die Rolle von Software wie Flood Net bei der Organisation und Durchführung von virtuellen Sit-ins und analysiert die Zielobjekte und Formen des zivilen Widerstandes im Netz. Abschließend wird die Bedeutung von Aktivismus im Netz als Antwort auf die Globalisierung und Kommerzialisierung der Wirtschaft und Politik diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen politischen Aktivismus, Netzaktivismus, Gegenöffentlichkeit, Interaktivität, Demokratie, Hacktivism, virtuelle Sit-ins, Flood Net, ziviler Widerstand, Globalisierung, Kommerzialisierung, Internet, Medien, Protest.
- Citar trabajo
- Mag. Medienwissenschaft Holger Koch (Autor), 2003, Politischer Aktivismus im Netz, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108207
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