Das Interesse für das Lernen an Stationen als Form des Offenen Unterrichts resultiert vor allem aus der Suche nach Alternativen zu herkömmlichen Unterrichtsmethoden. Unterricht vollzieht sich, vor allem in der Sekundarstufe I, immer noch eher lehrerorientiert als schülerorientiert und somit eher rezeptiv als selbsttätig. Das lehrergelenkte Unterrichtsgespräch, der Lehrervortrag, das Lesen und Arbeiten in Lehrbüchern sowie das Beantworten fremdformulierter Fragen, sind für die Schüler nach wie vor die hauptsächlichen Unterrichtsverfahren. Da aber die Schule den Auftrag hat, die Schüler zu selbstständigen und mündigen Menschen zu erziehen, bedarf es neben entsprechenden Inhalten auch der Methoden und Strukturen, die Spielräume für mehr Partizipation, Verantwortung und Selbsttätigkeit ermöglichen. Immer wieder werden Forderungen laut, nach denen den Schülern beim Lernen mehr Verantwortung zugestanden werden und der Unterricht sich an ihnen und ihren Interessen und Bedürfnissen orientieren soll. Dies ist nur möglich, wenn auch Hilfen angeboten werden, mit deren Unterstützung der eigene Lernweg gefunden werden kann. In einem lehrerorientierten Unterricht ist dies nur schwer zu verwirklichen. Eine Möglichkeit diese Forderungen umzusetzen, ist die Methode des Stationenlernens, die sich in den letzten Jahren vor allem in der Grundschule etabliert hat.
In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit das Lernen an Stationen den Schülern Möglichkeiten bietet, durch Selbsttätigkeit und eigenes Handeln selbstständig zu werden oder ob diese Methode eine Mode in der aktuellen Pädagogik darstellt, die auch nur vorgefertigte Inhalte, lediglich neu verpackt, anbietet. Zu diesem Zweck wird eines der „großen“ Didaktikmodelle nach 1945 herangezogen, nämlich die kritisch-konstruktive Didaktik von Wolfgang Klafki. Da es ein Teil dieser Arbeit ist, die fiktive Vorbereitung einer Unterrichtseinheit zu skizzieren, werden auch nur für diesen (vorbereitenden) Bereich relevante Aspekte der Didaktik beleuchtet. Es soll untersucht werden, welche Elemente von Klafkis didaktischen Überlegungen sich beim Lernen an Stationen wiederfinden und welche didaktischen Aspekte der Lehrer bei der Planung und Organisation einer so gestalteten Unterrichtseinheit beachten muss. Im folgenden Teil wird die Didaktik Klafkis dargestellt. Zunächst wird die Didaktische Analyse, anschließend sein späteres Werk der Unterrichtsvorbereitung im Sinne kritisch-konstruktiver Didaktik erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Unterrichtsplanung im Sinne der kritisch-konstruktiven Didaktik Wolfgang Klafkis
- Didaktische Analyse als Kern der Unterrichtsvorbereitung
- Unterrichtsorganisation im Sinne der kritisch-konstruktiven Didaktik
- Klafkis Perspektivenschema zur Unterrichtsvorbereitung: Leistung und Grenzen
- Erläuterungen zu Klafkis Perspektivenschema
- Lernen an Stationen als Form Offenen Unterrichts
- Theoretische Grundlagen des Offenen Unterrichts
- Stationenlernen: Ursprung und Begriffsklärung
- Allgemeine Merkmale des Stationenlernens
- Phasen des Stationenlernens
- Zur Organisation von Stationenarbeit
- Die Wahl der Materialien
- Die Schüler in die Planung einbeziehen
- Erfolgskontrolle und Leistungsbeurteilung
- Die Einsetzbarkeit von Stationenlernen in der Sek. I
- Didaktisch-methodische Überlegungen zum Lernen an Stationen
- Verändertes Lernen in der Grundschule
- Prinzipien des Lernens an Stationen
- Handlungsorientierung
- Innere Differenzierung in heterogenen Lerngruppen
- Verbindung von wissenschaftlicher Sachlichkeit mit der Lebenswirklichkeit der Kinder
- Entwurf einer Unterrichtseinheit Lernen an Stationen zum Thema „Wasser"
- Die Bedeutung des Wassers für Kinder
- Exemplarische Erläuterungen zu einigen Lernstationen
- Station 1: Wasser sehen, fühlen, riechen
- Station 4: Der Wasserkreislauf
- Station 7: Wasserfilter bauen
- Station 8: Wasserverschmutzung, Wasser filtern
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der didaktischen Analyse des Stationenlernens als Form des Offenen Unterrichts. Die Arbeit zielt darauf ab, die methodischen und didaktischen Aspekte des Stationenlernens im Kontext der kritisch-konstruktiven Didaktik Wolfgang Klafkis zu untersuchen. Dabei werden die theoretischen Grundlagen des Offenen Unterrichts, die Merkmale und Phasen des Stationenlernens sowie die Organisation und Gestaltung von Lernstationen beleuchtet.
- Die kritisch-konstruktive Didaktik Wolfgang Klafkis
- Theoretische Grundlagen des Offenen Unterrichts
- Die Merkmale und Phasen des Stationenlernens
- Die Organisation und Gestaltung von Lernstationen
- Die Einsetzbarkeit des Stationenlernens in der Sekundarstufe I
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz des Stationenlernens im Kontext der Suche nach alternativen Unterrichtsformen. Die kritisch-konstruktive Didaktik Wolfgang Klafkis wird als theoretisches Grundmodell für die Unterrichtsplanung vorgestellt. Die Didaktische Analyse Klafkis sowie sein späteres Werk, die „(Vorläufiges) Perspektivschema zur Unterrichtsvorbereitung", werden im Detail erläutert. Die Arbeit beleuchtet die zentralen Elemente der kritisch-konstruktiven Didaktik, wie Selbstbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit, und zeigt die Bedeutung von Handlungsorientierung und innerer Differenzierung im Unterricht auf.
Im dritten Kapitel wird das Stationenlernen als eine Form des Offenen Unterrichts vorgestellt. Die Arbeit beschreibt die theoretischen Grundlagen des Offenen Unterrichts, die Merkmale und Phasen des Stationenlernens sowie die Organisation und Gestaltung von Lernstationen. Die Arbeit beleuchtet die Rolle des Lehrers und des Schülers im Kontext des Stationenlernens und zeigt die Vorteile und Herausforderungen dieser Methode auf.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den didaktisch-methodischen Überlegungen zum Stationenlernen. Die Arbeit erläutert die Prinzipien des Stationenlernens, wie Handlungsorientierung, innere Differenzierung und die Verbindung von wissenschaftlicher Sachlichkeit mit der Lebenswirklichkeit der Kinder. Die Arbeit zeigt, wie die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler durch das Stationenlernen berücksichtigt werden können und wie die Methode die Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schüler fördert.
Im fünften Kapitel wird exemplarisch eine Unterrichtseinheit zum Thema „Wasser" anhand des Stationenlernens entworfen. Die Arbeit beschreibt die Bedeutung des Wassers für Kinder und erläutert die einzelnen Lernstationen im Detail. Die Arbeit zeigt, wie die Unterrichtseinheit handlungsorientiert aufgebaut ist und die unterschiedlichen Lerneingangskanäle berücksichtigt. Die Arbeit beleuchtet die Möglichkeiten der Differenzierung und die Rolle des Lehrers bei der Gestaltung und Durchführung der Stationenarbeit.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Stationenlernen, den Offenen Unterricht, die kritisch-konstruktive Didaktik Wolfgang Klafkis, Handlungsorientierung, innere Differenzierung, Selbstständigkeit, Eigenverantwortlichkeit, Schüleraktivierung und die Bedeutung des Wassers für Kinder.
- Citar trabajo
- Till Cornelius (Autor), 2001, Didaktische Überlegungen zum Stationenlernen als Form des Offenen Unterrichts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108107
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