Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Typen der Einwanderung
3. Motive der Zuwanderung in die Europäische Union
Druckfaktoren als Ursache von Zuwanderung in die Europäische Union
Sogfaktoren als Ursache von Zuwanderung in die Europäische Union
4. Die großen Einwanderungstrends
Überblick: Zuwanderung aus Ost- und Südosteuropa
Überblick: Zuwanderung aus Asien, Lateinamerika und Afrika
Fakten: Zuwanderung in die Europäische Union in Zahlen
5. Politische und gesellschaftliche Aspekte der Einwanderung
6. Fazit
7. Anhang
8. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In Artikel 62 des EG-Vertrages, dem Vertrag von Amsterdam, finden sich in Titel IV unter „Visa, Asyl, Einwanderung und andere Politiken betreffend den freien Personenverkehr“ genaue Richtlinien zur Ergreifung von Maßnahmen bezüglich des Überschreitens der Außengrenzen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.[1] Der Vertrag von Amsterdam ergreift in Titel IV Maßnahmen „in den Bereichen Asyl, Einwanderung und [zum] Schutz der Rechte von Staatsangehörigen dritter Länder“[2].
Einwanderung nach Europa- und insbesondere in die Mitgliedsstaaten der heutigen Europäischen Union- hat es schon zu allen Zeiten gegeben. Bereits römische Schriftsteller, z.B. Plinius der Ältere, Solinus, Ammianus Marcellinus und Pomponius Mela, berichteten von Einwanderern aus dem Osten nach Europa, die insbesondere über die Seidenstraße auf Handelswegen nach Europa kamen und sich niederließen.
Dschingis Khan, Oberherr der Mongolen von 1206 bis 1227, und seine Nachkommen stießen bis in die Champagne vor und hinterließen ebenfalls ihre Spuren.[3] Es gab germanische, griechische, indogermanische und slawische Völkerwanderungen.[4] Wanderbewegungen hatten also damals wie heute oftmals wirtschaftliche oder politische Gründe: Weltreiche wurden geschaffen, Handelsbeziehungen ausgebaut, andere Reiche zerfielen und trieben die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen.
Kriege und Verfolgungen waren– und sind- ebenfalls Ursachen für Einwanderung nach Europa gewesen. Die Glaubensspaltung im Europa des 16./17. Jahrhunderts, Kriege, etwa der Dreißigjährige Krieg (1618-1629), Erbfolgekriege, Revolutionen, Umstürze bis hin zu den beiden großen Weltkriegen entwurzelten Millionen von Menschen nicht nur in Europa und führten zu zahlreichen demographischen Verschiebungen sowie Aus- und Einwanderung.
Nach Ende des zweiten Weltkrieges und der Unterzeichnung der römischen Verträge 1958, erreichte mit dem Zerfall der Sowjetunion und dem Ausbruch kriegerischer Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien die Zuwanderung in den 90er Jahren ihren derzeitigen Höhepunkt seit Bestehen der Europäischen Union. In jenen Jahren, von 1990 bis 1998, gab es in der gesamten Europäischen Union eine Zuwanderung von über eine Millionen Menschen. Auf 1000 Staatsbürger der Union kamen 2,2 Zuwanderer. Zum gleichen Zeitraum gab es auf 1000 US-Bürger drei und in Japan so gut wie keine Zuwanderer. In der Europäischen Union gibt es zudem 60% mehr illegale Einwanderer als in den Vereinigten Staaten und nach einem Abflauen der Zuwanderungsraten haben diese in den letzten Jahren europaweit wieder zugenommen.[5]
Abschließend lässt sich aussagen, dass Wanderung und Einwanderung, Migration und Flucht, d.h. individuelle Suche nach der Verbesserung von Lebensbedingungen als auch die Flucht vor Unterdrückung und Verfolgung, eine entscheidende Triebkraft menschlicher Entwicklung ist. Die gesamte Menschheitsgeschichte lässt sich auch als eine Wanderungsgeschichte darstellen. Wanderung und Einwanderung war niemals frei von sozialen Konflikten: bestehende Hierarchien wurden aufgebrochen und durch Einwanderung einige Einheimische und Zugewanderte sozial besser, andere hingegen schlechter gestellt.
2. Typen der Einwanderung
Einwanderung bzw. Wanderung in die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union lässt sich nach Steffen Angenendt[6] grundsätzlich in zwei Kategorien unterscheiden: der Gruppe der Migranten und die Gruppe der Flüchtlinge. Migranten unterteilt er zudem in die drei Untergruppen der Familienangehörigen, der temporären und der hochqualifizierten Zuwanderer.
Im völkerrechtlichen Sinn, nach Definition der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951, sind Flüchtlinge Menschen, die ihr Heimatland aus begründeter Flucht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, politischen Überzeugung oder der Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe verlassen. Diese Definition bildet die Grundlage der internationalen Flüchtlingsrechte. Grundsätzlich verbietet die Konvention, Flüchtlinge in Gebiete zurückzuweisen oder abzuschieben, in denen ihre Freiheit oder ihr Leben bedroht ist.
Unter Migranten versteht man Einwanderer, denen vom aufnehmenden Staat ein Zuzug zur dauerhaften Niederlassung gestattet wird. Primär handelt es sich dabei um Familienangehörige bereits Zugewanderter. Dies ist v.a. in den klassischen Einwanderungsländern der Fall, z.B. in den USA. Allerdings trifft dieses auch für Länder der Europäischen Union zu, die in früheren Zeiten, insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg zum Wiederaufbau, faktisch Einwanderung zuließen. Neben Familienangehörigen gestatten einige Mitgliedsstaaten, z.B. die Bundesrepublik Deutschland, Volksangehörigen den Zuzug, die aufgrund historischer Ereignisse außerhalb der Staatsgrenzen leben.
Zu unterscheiden von diesen dauerhaften Einwanderern sind die temporären Einwanderer, v.a. Vertragsarbeiter, denen für eine bestimmte Zeit, in der Regel durch ein Arbeitsverhältnis, eine Einwanderung gestattet wird.
Weitaus geringere Zuwanderungskriterien als andere Einwanderer haben die Hochqualifizierten zu überwinden, da deren Anwesenheit von den meisten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als vorteilhaft angesehen wird. Hierzu zählen Techniker, Hochschuldozenten, auch Künstler und Studenten.
Aus rechtlicher Perspektive lassen sich die Zuwanderer in der Europäischen Union in zwei Gruppen teilen: die illegalen Zuwanderer, die ohne Zustimmung des Mitgliedsstaates das Land betreten oder ohne Genehmigung ihren Aufenthalt in der Europäischen Union verlängern und somit keinerlei politische oder nur minimale soziale Rechte genießen. Diese werden trotz ihres benachteiligten Status oftmals toleriert, da sie einen ökonomischen Beitrag leisten, etwa als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft.
Daneben gibt es die Gruppe der legalen Zuwanderer, die entweder vor Betreten des Gebietes der Europäischen Union über einen Aufenthaltstatus verfügen oder durch Legalisierungsaktionen beschränkt oder auch dauerhaft innerhalb des betreffenden Staates bleiben dürfen.
3. Motive der Zuwanderung in die Europäische Union
Derzeit leben schätzungsweise weltweit 85 Millionen Migranten, 13 Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende und mindestens 20 Millionen illegale Zuwanderer außerhalb ihres Herkunftslandes. Laut Angaben des UNHCR, dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen in Genf, leben zudem mindestens 30 Millionen Heimatvertriebene, die sogenannten displaced persons, außerhalb ihres Herkunftslandes.[7]
Die Migrationsforschung unterscheidet zwischen zwei Faktoren, die wesentlich zu Wanderungsbewegungen beitragen: die Druckfaktoren, die vom Abwanderungsland ausgehen- z.B. Arbeitslosigkeit, Krieg, Verfolgung, Diskriminierung, etc.- und die Sogfaktoren, die, ausgehend vom Aufnahmeland, Einwanderer anziehen. Diese beiden Faktoren werden auch als Push - und Pull - Faktoren bezeichnet, die im Herkunfts- oder Zielland wirken können. In beiden Fällen handelt es sich jedoch nicht um genau zu kennzeichnende Faktoren, sondern in der Regel um ein Zusammenspiel wirtschaftlicher, sozialer und politischer Faktoren.[8]
Im Folgenden sollen beide, Druck - und Sogfaktoren, dargestellt werden.
3.1. Druckfaktoren als Ursache von Zuwanderung in die Europäische Union
Druck - und Sogfaktoren werden auch als wanderungsbestimmte Faktoren bezeichnet. Hierzu gehören die politischen Wanderungsfaktoren, gesellschaftliche Einflussfaktoren, ökonomische Gründe, Bevölkerungsentwicklung sowie ökologische Katastrophen.[9] Zu den Druckfaktoren müssen zur Realisierung einer Abwanderung auch Sogfaktoren kommen, d.h. es müssen in jedem Falle begründete Hoffnungen und praktische Möglichkeiten zur Besserung der eigenen individuellen Situation durch Auswanderung bestehen. Druckfaktoren kommen häufiger vor als Sogfaktoren und bestimmen Wanderungsströme in aller Welt im erheblichen Maße.
Einen besonderen Stellenwert hierbei nehmen die politischen Wanderungsfaktoren ein. Hierzu gehören systematische Verfolgung, Unterdrückung der Bevölkerung bis hin zu Menschenrechtsverletzungen, aber auch lokale militärische Auseinandersetzungen, z.B. während der Kriege um Bosnien-Herzegowina und Kosovo nach 1990.[10]
Mit politischen Faktoren oft verbunden sind gesellschaftliche Einflussfaktoren. Darunter versteht man ethnische Gegensätze und Konflikte, etwa Auseinandersetzungen zwischen fundamentalistischen und laizistischen Gruppen eines Staates, aber auch Abwanderung aufgrund der Sogkraft europäischer Staaten bedingt durch die Attraktivität liberaler Gesellschaftsordnungen.
Ökonomische Gründe beruhen auf konjunkturell bedingten Änderungen der Aufnahmeländer und spielen insbesondere bei temporärer Zuwanderung oder bei Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte eine Rolle. Hervorzuheben ist, dass das Aufnahmeland v.a. bei der Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte einen reellen Bedarf dazu signalisiert. Bei legaler Einwanderung ist dieser in der Regel dadurch begründet, indem das Aufnahmeland die Möglichkeit der Einreise bietet, bei illegaler Einwanderung- insbesondere aus Asien, Afrika und Lateinamerika- besteht beim Einwanderer keine begründete Hoffnung, eine Beschäftigung zu finden.
Die Bevölkerungsentwicklung und die regionale Verteilung des Bevölkerungswachstums sind wichtige Voraussetzungen für Zuwanderung aufgrund wachsender Bevölkerungszahlen, insbesondere in Asien. In China und auf dem indischen Subkontinent, namentlich in Indien und Bangladesch, ist die Bevölkerungsexplosion verantwortlich für eine zunehmende Landflucht, die den Einwanderungsdruck auf städtische Zentren und mittlerweile auch auf die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union maßgeblich erhöht. Hierbei handelt es sich in erster Linie um intern forcierte Wanderungen, allerdings wirkt ein Bevölkerungsrückgang in der Europäischen Union, wie er sich in fast allen EU-Staaten beobachten lässt, auch als Sogfaktor auf Einwanderer aus bevölkerungsstarken Weltregionen.
Angenendt spricht an dieser Stelle von demographischen Sogfaktoren.[11] Beobachten lässt sich diese Form der Zuwanderung in der Bundesrepublik Deutschland der 50er und 60er Jahre, als man durch die Anwerbung von Gastarbeitern temporär eine dauerhafte Einwanderung zur Füllung der Lücken auf dem Arbeitsmarkt forcierte, da nach dem Weltkrieg Arbeitskräfte fehlten.
Zahlreiche Beispiele stehen weltweit für die Einwanderung durch ökologische Katastrophen. Hierzu gehören Einwanderungsbewegungen aus Ländern wie Bangladesch oder afrikanische Staaten, wo Menschen nach Angaben des UN-Weltentwicklungsprogramms durch Dürre oder Hochwasser bedroht sind, aber auch Einwanderer aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, in der unzureichend gesicherte Nuklearanlagen schwere ökologische Schäden angerichtet haben, z.B. in der Ukraine und Weißrussland.
Insbesondere in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ist die Zuwanderungsform der temporären Einwanderung zur Schließung von Lücken des einheimischen Arbeitsmarktes, z.B. durch Saisonarbeiter, hervorzuheben. In den Mitgliedstaaten der Europäischen Union handelt es sich hier vornehmlich um einzelne Wirtschaftsbereiche, in denen es zu wenig Arbeitskräfte für schlecht bezahlte, unqualifizierte Arbeitsbereiche oder einen Bedarf an saisonaler Arbeit gibt. Beispiele sind die Landwirtschaft und der Gastronomiebereich.
Dies geschieht nicht zuletzt aus ökonomischen Beweggründen der Arbeitsgeber heraus, die ständig wiederkehrende Anlernkosten scheuen und sich somit die temporäre Zuwanderung in eine faktische Einwanderung verwandelt.[12] Hierzu zählt die Gruppe der illegalen wie auch der legalen Einwanderer.
3.2. Sogfaktoren als Ursache von Zuwanderung in die Europäische Union
Da neben den Druck - auch die Sogfaktoren die Zuwanderung in die Mitgliedsstaaten maßgeblich beeinflussen, sind diese aus Perspektive der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union an dieser Stelle ebenfalls zu erwähnen, da diese, wie bereits dargestellt, oftmals Zuwanderung aus Drittstaaten in die Europäischen Union beeinflussen. Sogfaktoren, bzw. Pull-Faktoren, sind im Falle der Europäischen Union in erster Linie die relativ hohe wirtschaftliche Entwicklung, Wohlstand und politische Stabilität.[13]
Vier Faktoren werden nach Brücker[14] auch in Zukunft die Zuwanderung nach Europa forcieren und stellen Sogfaktoren dar. Hierzu gehört erstens die im Vertragswerk von Nizza beschlossene Osterweiterung der Europäischen Union. Die Aufnahme von zehn, oder auch nur einer Teilmenge davon, assoziierten Mittel- und Osteuropäischen Staaten, die einen wirtschaftlichen Entwicklungsstand aufweisen, der, gemessen am Pro-Kopf-Einkommen, unter dem der ärmsten 15 der derzeit EU Mitgliedsstaaten liegt, wird langfristig auch Wanderungsbewegungen in der Europäischen Union verstärken, da aufgrund des wirtschaftlichen Ungleichgewichtes zahlreiche Einwanderer v.a. in die westlichen Mitgliedsländer einwandern wird.[15] Da es z.B. noch keine Visumzwang für Staatsbürger aus Russland, Weißrussland und der Ukraine für die Polen gibt, wählen viele illegale Einwanderer Polen als Transitland zur Zuwanderung in die Europäische Union.
Hand in Hand mit einer zu erwarteten stärkeren Zugwanderung wird auch die Zuwanderung von Familienangehörigen stetig zunehmen. Nach Brücker wird etwa die Hälfte aller Zuwanderer nachreisende Familienmitglieder von bereits Zugewanderten sein. Da die Europäische Union wie auch die Rechtsprechungen ihrer Mitgliedsstaaten aus sozialpolitischen Gründen derartige Zusammenführungen unterstützen, wird die Zahl der Familienangehörigen zugewanderter Migranten in den nächsten Jahren, u.a. auch durch eine Osterweiterung der Union, merklich zunehmen. Schließlich wird ein stärkeres Anwachsen weltweiter Konflikte, z.B. in Afghanistan und durch immer noch schwellende Konflikte auf dem Balkan, eine krisenbedingte legale und illegale Zuwanderung in die Europäische Union ebenfalls stärken.
Viertens werden das Altern der europäischen wie auch westlichen Gesellschaften den Bedarf an Zuwanderung erhöhen, so dass die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte ebenfalls einen Anstieg verzeichnen und somit insbesondere auch für illegale und unqualifizierte Arbeitskräfte ein Sogfaktor sein wird.
Neben den beschriebenen Gründen für das Entstehen von Sogfaktoren, die auch in Zukunft eine verstärkte Zuwanderung in die Europäische Union begünstigen werden, tritt ein ganz anderes Phänomen, welches Zuwanderung für die Mitgliedsstaaten der EU erforderlich macht: das System des Wohlfahrtsstaates. Zum Erhalt des Wohlfahrts- bzw. Sozialsystems in den Staaten der Europäischen Union, in dem die einzelnen Staaten durchaus voneinander abweichen, gibt es institutionelle Strukturen, die große finanzielle Aufwendungen erfordern. Nach Angaben der Europäischen Kommission nahmen die Sozialausgaben von 1980 bis 1991 in acht von zwölf Mitgliedsstaaten um bis zu 8% des Bruttoinlandsproduktes zu. Länder mit hohen Wachstum der Exporte verzeichnen zudem ein steigendes Wachstum der Sozialausgaben.[16]
Gründe dafür liegen im Altern der Durchschnittsbevölkerung. Immer weniger Menschen müssen die Sozialsysteme für immer mehr Menschen finanzieren, so dass es seitens der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union durchaus einen erhöhten qualifizierten Bedarf an Zuwanderern aus Drittstaaten gibt. Aufgrund dieses Alterns der Gesellschaft verbunden mit einem dadurch entstehenden erhöhten Bedarf an Zuwanderern, die nicht zuletzt auch auf den Arbeitsmarkt eintreten sollen, entsteht Zuwanderung aufgrund demographischer Verschiebungen.[17] In der Bundesrepublik Deutschland versucht man dies u.a. durch die Einführung einer sogenannten Green Card zu forcieren, die es Zuwanderern temporär ermöglicht, in Deutschland zu arbeiten.[18]
Hier kann man nicht primär von Druck - oder Sogfaktoren sprechen, da die Initiative in derartigen Fällen vom Einwanderungsland ausgehen. Wenn sich jedoch durch Informationsaustausch (vgl. 3.1.) Menschen hierdurch zur Zuwanderung entschließen, sind demographische Entwicklungen und sozial- bzw. beschäftigungspolitische Aspekte durchaus als Sogfaktoren zu verstehen.
Abschließend anzumerken ist, dass seit 1989 die Nettowanderung, d.h. der Saldo aus Zu- und Abwanderung aus Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die Hauptkomponente der Bevölkerungsentwicklung bildet. Im Jahr 2000 war der Wanderungssaldo in allen Mitgliedsstaaten positiv. Ohne Zuwanderung hätten vier EU-Mitgliedsstaaten einen Rückgang der Bevölkerungszahl verzeichnet.[19]
4. Die großen Einwanderungstrends
Ab- und Zuwanderung erfolgt in der Regel einem bestimmten Muster. Dies gilt für Bewegungen von Arbeitskräften, z.B. die Zuwanderung auf den europäischen Arbeitsmarkt durch osteuropäische Arbeiter oder auch massive Wanderbewegungen in die großen Städte der sogenannten Dritten Welt. Dies erklärt sich dadurch, dass Wanderungen in der Regel Wissen über das Zielland und den Wanderungsweg voraussetzen, etwa durch personelle, infrastrukturelle oder ethnische Netzwerke zum Informationsaustausch.
Innerhalb der Europäischen Union leben derzeit etwa 18 Millionen Ausländer, die einen Bevölkerungsanteil von 4,8% ausmachen.[20] Seit Beginn der 80er Jahre nimmt die Zahl der innerhalb der Europäischen Union lebenden Einwanderer stetig zu. Gründe hierzu sind das starke Anwerben von Arbeitnehmern aus Drittländern in den Ländern Nord- und Westeuropas seit den 60er Jahren, die dadurch zunehmende Sogwirkung auf andere Einwanderer und nicht zuletzt die Zuwanderung von Familienangehörigen. Zweitens kamen, insbesondere in den ehemaligen Kolonialmächten Frankreich und Großbritannien, verstärkt Einwanderer aus ehemaligen Mandatsgebieten in die Europäische Union. Drittens wurden aus humanitären Gründen, z.B. während des Krieges im ehemaligen Jugoslawien, viele Einwanderer aus humanitären Gründen aufgenommen.
In den südeuropäischen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, v.a. in Frankreich, Spanien und Portugal, gibt es eine zunehmende illegale Zuwanderung aus Nordafrika. Insbesondere Spanien, Portugal und Italien blicken auf eine lange Zuwanderungsgeschichte zurück und sind nicht nur aus geographischen Gründen verstärkt Ziel von Zuwanderern.[21]
Schließlich sind in Folge des Zerfalls der ehemaligen Sowjetunion neue Formen der Einwanderung aus Mittel- und Osteuropa entstanden. Insbesondere hierdurch kam es seit Mitte der 80er und v.a. in den 90er Jahren zu einer Trendwende bei den Migrationsmustern in die Europäische Union. Von 1984 bis 1994 war die Zuwanderung nach Deutschland, insbesondere aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und dem ehemaligen Jugoslawien, das bestimmende Element, das die Nettozuwanderung in die EU-Mitgliedsstaaten bei weitem übertraf.
In den Folgejahren ging die Zuwanderung nach Deutschland zwar zurück, nahm aber in anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu- hier sind insbesondere Großbritannien und Italien zu nennen. Die Zahl der Asylbewerber in der EU ist in den letzten Jahren merklich angestiegen, liegt aber noch deutlich unter dem Spitzenwert von 1992. Zudem erfährt der Menschenschmuggel, insbesondere aus dem Nahen, Mittleren und Fernen Osten wie auch aus Nachfolgestaaten der Sowjetunion, beträchtlich zu.[22]
Nach Angaben von EUROSTAT sind derzeit 5% aller Bewohner der Europäischen Union keine Staatsangehörigen des Landes, in dem sie leben. Die Bevölkerungsanteile der zugewanderten Nichtstaatsangehörigen innerhalb der Union bewegen sich zwischen 1,6% in Griechenland und 35% in Luxemburg. Bei einem Vergleich der Anteile der Nichtstaatsangehörigen aus Drittländern stehen Österreich und Deutschland an der Spitze an der Spitze. Das Land mit den meisten Nichtstaatsangehörigen aus anderen EU-Staaten ist Luxemburg.
Im Folgenden sollen die Einwanderungstrends aus verschiedenen Weltregionen in die Europäische Union untersucht werden. Anzumerken ist, dass die Zuwanderung weltweit immer stärker die Tendenz aufweist, aus politischen, ökonomischen und sozialen Ursachen zu erfolgen.
Die derzeitige politische Diskussion, nicht nur in der Europäischen Union, beschäftigt sich verstärkt um eine Reduzierung illegaler Einwanderung und um die Frage, welche Kriterien die Zuwanderung nach ökonomischen Gesichtspunkten fördern kann, da die Zuwanderung aus Ländern der sogenannten „Dritten Welt“ stetig zu- und die Einwanderung aus industrialisierten Ländern abnimmt.
Als Beispiel sei ein Vergleich der Zuwanderung in die USA angeführt. Während seit 1970 die Zuwanderung in die Vereinigten Staaten von 59% auf 15% gesunken ist, stieg die Zuwanderung in die USA aus den karibischen Staaten im gleichen Zeitraum um 10% an.[23]
4.1. Überblick: Zuwanderung aus Ost- und Südosteuropa
Jahrzehntelang bestimmte der West-Ost Konflikt das Wanderungsgeschehen von Mittel- und Osteuropa in die Europäische Union. Lediglich Reformstaaten, wie das ehemalige Jugoslawien und zeitweise Polen und Ungarn, ermöglichten eine begrenzte Einwanderung nach Westeuropa und in die EU, die allerdings einer strikten staatlichen Regelung unterworfen war. Der Fall des Eisernen Vorhangs 1989 löste dieses Migrationssystem auf, begleitet u.a. durch die spektakuläre Zuwanderung von DDR-Bürgern vor und nach dem Fall der deutsch-deutschen Grenze.[24]
Nach 1989 nahm die Einwanderung durch Arbeit und Handel, z.B. aus Polen, und durch Fluchtbewegungen, insbesondere aus dem ehemaligen Jugoslawien, sprunghaft zu. Zahlreiche Länder Mitteleuropas, beispielsweise die Tschechische Republik, üben zudem Dank ihrer verbesserten wirtschaftlichen Lage ihrerseits eine Sogwirkung auf Einwanderer aus.
Frankreich und Deutschland sind traditionell die größten Aufnahmeländer von Zuwanderern aus Drittstaaten. Deutschland ist bei der Zuwanderung aus Nachfolgestaaten der Sowjetunion das primäre Zielland für Zuwanderer. Diese sind in erster Linie deutschstämmige Auswanderer, illegale Zuwanderer und temporäre Arbeitszuwanderer.[25] Italien ist seit dem Jugoslawien-Konflikt verstärkt zum Ziel von illegalen Einwanderern und Flüchtlingen aus dem Balkan geworden- insbesondere aus Albanien, der jugoslawischen Teilrepublik Kosovo und Mazedonien. Europäische Transitländer für illegale Migranten sind in der Europäischen Union v.a. Österreich für Zuwanderer aus Ex-Jugoslawien sowie Deutschland und die Benelux-Staaten für Zuwanderer auf ihrem Wege nach Großbritannien.
Des weiteren werden andere Länder, bis 2000 insbesondere Polen und seit einigen Jahren v.a. auch die Ukraine, als Transitländer für Einwanderung in die Europäische Union selbst Ziel von Migration. Schließlich gab es auch starke Zuwanderungen von ethnischen Deutschen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion, namentlich Kasachstan und der Ukraine, in die Europäische Union. Die Zahl der ausgewanderten Russen wird weltweit auf 25 Millionen Menschen geschätzt.[26]
Die Staaten Mittel- und Osteuropas sind auf unterschiedliche Weise kulturell mit den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verbunden. Slowenien, Estland, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn und Polen sind protestantisch bzw. katholisch, die anderen osteuropäischen Länder orthodox geprägte Staaten. Diese Staaten werden zunächst in die Union aufgenommen und sind überdies wirtschaftlich weiter entwickelt als die benachbarten Staaten Bulgarien, Rumänien, Weißrussland, die Ukraine, Teile Ex-Jugoslawiens und Russland. Insbesondere Weißrussland und die Ukraine gelten hier als gefährdete Transitstaaten für illegale Zuwanderung in die Europäische Union und werden als solche auch verstärkt für die neuen Mitgliedsstaaten der Union in Mitteleuropa illegale Einwanderungsknotenpunkte werden.[27]
Klassische und neue „Einfallstore“ für Zuwanderung aus Osteuropa[28] in die Europäische Union sind geographisch bedingt Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn. Nach Angaben des SPIEGEL vom 17.06.2002 sind im Jahr 2001 67,200 illegale Einwanderer an diesen Grenzen an der Einreise in die Europäische Union abgefangen worden. Ausgangspunkt für die oft tagelangen Odysseen nach Europa war die Ukraine. Einwanderer kamen meist aus Osteropa und Asien.
Die Türkei ist v.a. Ausgangspunkt für illegale Einwanderung aus dem Nahen Osten und Ex-Jugoslawien. 150,000 illegale Einwanderer wählten die Route über Istanbul durch das ehemalige Jugoslawien und 250,000 über die Ägäis und die Adria nach Italien.
Weitere Wege nach Europa führen über die Meerenge von Gibraltar und Großbritannien- jeweils 93,300 und 46,600 Menschen. Somit sind Osteuropa und die Adria das Zentrum illegaler Zuwanderung in die Europäische Union.
4.2. Überblick: Zuwanderung aus Asien, Lateinamerika und Afrika
In den asiatischen Staaten zeigen sich zwei starke gegensätzliche Tendenzen: einerseits verzeichnen viele Staaten, z.B. die „Tigerstaaten“ Singapur, Südkorea, Malaysia, Taiwan, Thailand und die chinesische Sonderwirtschaftszone Hongkong, eine verstärkte Zuwanderung insbesondere aus der Volksrepublik China, Indonesien, Bangladesch, den Philippinen und Indien: Andererseits wandern aus diesen wie auch den prosperierenden Staaten Südostasiens verstärkt Menschen u.a. in die Europäische Union aus. Dies betrifft insbesondere die früheren Kolonialmächte und Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, Frankreich und Großbritannien. Andere Staaten, z.B. die Benelux-Staaten oder Deutschland, dienen oft als Transitländer zur illegalen Einwanderung in die ehemaligen Mandatsmächte.
Bis 2050, so die Prognose des UN-Bevölkerungsfonds, wird die Weltbevölkerung auf 9,4 Milliarden Menschen ansteigen. 95% des Wachstums wird in den Entwicklungsländern stattfinden, v.a. in Asien. Alleine in China sind nach Schätzungen derzeit 100 Millionen Menschen auf Landflucht, seit den 50er Jahren stieg die Stadtbevölkerung um nahezu 300 % und der demographische Druck wird auch die Auswanderung in die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ansteigen lassen.[29]
Einwanderung aus der Volksrepublik China, Südostasien und dem indischen Subkontinent, insbesondere aus Pakistan und Indien, hat, genau wie Zuwanderung aus den afrikanischen Staaten südlich der Sahara, in erster Linie Großbritannien zum Ziel. Zuwanderer aus Nordafrika, hier ist besonders Algerien zu nennen, konzentrieren sich auf Frankreich, Flüchtlinge und Migranten aus Indonesien- namentlich nach der Wirtschaftskrise in Südostasien und Indonesien 1998-, den niederländischen Antillen und aus Surinam konzentriert sich auf die Niederlande und bedingt auch auf Belgien. Hier spielen Networks, d.h. Informationsaustausch über Wanderungswege und Menschenschmuggel eine herausragende Rolle.[30]
Bei Zuwanderern aus den Staaten Asiens, Afrikas, der Karibik und Lateinamerikas ist auffällig, dass sich diese stark auf die ehemaligen Kolonialmächte konzentrieren. Die starke Zuwanderung aus diesen Weltgegenden in die ehemaligen Kolonialmächte erklärt sich aus bestehenden kulturellen und historischen Verbindungen, die diese Länder miteinander teilen. In Frankreich spricht man von postkolonialen Einwanderern, die sich aus Nordafrika kommend dort niederlassen.
Begünstigt wird diese postkoloniale Einwanderung wie auch Zuwanderung durch Familienzusammenführung in den ehemaligen Mutterländern Frankreich, Spanien, Belgien oder den Niederlanden u.a. dadurch, dass Dank kultureller und historischer Verbindungen zu den Zielländern eine eher informelle Beziehung zwischen den Einwanderern besteht. Zwar existieren schwache Verbindungen, die je nach Herkunft auch stärker sein können, über eigene Läden und Handelsnetze mitunter auch ethnic businesses bilden, aber nichtsdestotrotz können Einwanderer aus ehemaligen Kolonien besser und schneller integriert werden.[31]
Außerdem sind die Bestimmungen zur Erlangung der Staatsbürgerschaft dieser Länder im Vergleich zu anderen relativ leicht: in Großbritannien, Frankreich und Italien gibt es im Gegensatz zu Staaten wie Deutschland oder Dänemark die Möglichkeit der doppelten Staatsangehörigkeit, obwohl diese in Deutschland auch eingeführt wurde. In Belgien, Deutschland, Dänemark, Irland und Portugal herrscht das Prinzip des jus sanguinis, d.h. entscheidend ist die Herkunft, während in den anderen Mitgliedsstaaten das Geburtsland wichtiger ist als die Herkunft, jus soli. Nicht zuletzt genossen Zuwanderer aus ehemaligen Kolonien in ihren Mutterländern lange einen gewissen privilegierten Status.[32]
4.3. Fakten: Zuwanderung in die Europäische Union in Zahlen
Fakten und Zahlen zur Einwanderung in die Europäische Union aus Drittländern bezieht sich lediglich auf legale Einwanderer. Angaben über illegale Einwanderer liegen nicht vor, so dass im Folgenden auf zwei wesentliche Gruppen von Einwanderern in die Union eingegangen wird: Asylanten und Flüchtlinge.
Europa ist nach Simons[33] zum „Einwanderungskontinent Nummer eins“ geworden. Laut Angaben von Le Monde lebten 2001 die meisten Asylbewerber in Deutschland (88,363), Großbritannien (88,200) und Frankreich (47,263).[34] Wie bereits dargestellt, verteilen sich die meisten Asylbewerber auf die oben aufgeführten Mitgliedstaaten Großbritannien, Frankreich (47,263), Niederlande (32,579), Deutschland und Österreich. Dies spiegelt wieder, dass Einwanderung durch historische oder auch wirtschaftliche bzw. politische Ursachen zurück zu führen ist. Staaten, die anders als die Niederlanden, Frankreich und Großbritannien keine Kolonialmächte waren oder wie Deutschland keine außerhalb der Staatsgrenzen lebenden Minderheiten haben, weisen eine deutlich geringere Anzahl an Asylbewerbern auf, z.B. Finnland (1651) oder Griechenland (5499).
In einer Statistik des UNHCR[35] von 1999 wird dieser Trend bestätigt. 1992 erlebte die Europäische Union einen Höhepunkt der Zuwanderung von Asylbewerbern, als innerhalb eines Jahres 210,907 Flüchtlinge alleine aus Jugoslawien um Aufnahme baten. 1999 fiel die Bewerberzahl aus dem ehemaligen Jugoslawien auf 83,444 und beläuft sich nach Angaben von EUROSTAT im Jahre 2001 auf 22,816 Bewerber.[36]
Hauptherkunftsländer von Asylanwärtern in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union kamen nach Angaben des UNHCR[37] von 1992 bis 2001 aus Jugoslawien (679,927), Rumänien (285,452), der Türkei (283,278), dem Irak (239,013), Afghanistan (158,779), Bosnien und Herzegowina (151,334), Sri Lanka (108,343), dem Iran (105,536), Somalia (104,203) und dem Kongo (88,743). EUROSTAT hat für das Jahr 2001 eine identische Reihenfolge ermittelt. Diese Daten beweisen, dass ein Grossteil aller Asylanten in der Europäischen Union aus den Staaten Ost- und Südosteuropas kommt. Diesen folgen Staaten des Nahen Ostens und Afrikas. Da in allen genannten Staaten kriegerische Konflikte, ethnische Verfolgungen, religiöse Unterdrückung oder innere Unruhen herrschen, lässt sich folgern, dass Druckfaktoren die eindeutige Ursache für Einwanderung in die Europäische Union ist.
Dies beweist z.B. der Umstand, dass nach EUROSTAT die Zuwanderung aus Jugoslawien, Rumänien, Bosnien und Herzegowina und –seit Entspannung der innenpolitischen Lage- auch aus dem Iran seit 1992 bis 2001 stetig zurückgegangen ist. Die Zuwanderung aus der Türkei, die hauptsächlich aus dem Kurdenkonflikt resultiert, stieg bis Mitte 1996 an, fiel bis 1999 und zeigt seit 2001 wieder einen leichten Aufwärtstrend. Im Irak und Afghanistan gab es seit 1999 kriegerische Auseinandersetzungen, so dass derzeit nach EUROSTAT die meisten Asylbewerber in der Europäischen Union aus Afghanistan und aus dem Irak kommen. In Sri Lanka, Somalia und der Demokratischen Republik Kongo hingegen steigt und sinkt die Zahl auswanderungswilliger Asylbewerber ohne einen klar erkennbaren Trend.[38]
Sogfaktoren könnten jedoch in allen Staaten ebenfalls eine Rolle spielen und zur Einwanderung in die Europäische Union anregen. Wie dargestellt, kommen die meisten Asylbewerber aus Asien und Osteuropa. Dementsprechend hoch ist die Zahl der Asylbewerber aus ehemaligen Kolonialgebieten in den früheren Mutterländern und aus Osteuropa in Deutschland und Österreich. 1992, als der Krieg auf dem Balkan seinen Höhepunkt erreichte, hatte Deutschland nach Angabe des UNHCR mit 256,100 Asylanträgen die höchste Einwanderungsrate.
Im letzten Jahrzehnt markierte das Jahr 1992 mit 672,400 Asylanten den Höhepunkt der Einwanderung in die Europäische Union, deren Hauptziel Deutschland war. Im gleichen Jahr lag die Zahl der Asylanträge im Vereinigten Königreich bei 73,400. Während mit der Entspannung auf dem Balkan die Einwanderung in Deutschland bis zum Jahr 2001 stetig abnahm, nahm sie in Großbritannien bis 1994 ebenfalls stetig ab, legte jedoch im Jahr 1998 wieder zu. Auch in Frankreich nahm sie 1999, in den Niederlanden 1994 und selbst in Irland 2000 wieder relativ stark zu. Gründe hierfür sind im Falle Großbritanniens Konflikte im Irak und Afghanistan sowie eine verstärkte Auswanderung aus der Volksrepublik China. Frankreich war insbesondere Zielland für Einwanderer aus der Demokratischen Republik Kongo, während die Niederlanden– ebenfalls aus historischen und kulturellen Gründen- Einwanderer aus ihrer ehemaligen Kolonie Indonesien anzogen.
Ein weiterer Beweis für die Theorie, dass Zielländer oftmals historische und kulturelle Beziehungen zu den Herkunftsländern haben ist Vietnam. Während ostasiatische und südostasiatische Einwanderer traditionell in ehemalige Kolonialmächte ziehen, vornehmlich Großbritannien und Frankreich, so ist Hauptzielland vietnamesischer Einwanderer Deutschland. Dies erklärt sich mit den engen Beziehungen, die Vietnam zur ehemaligen DDR unterhielt. Als Folge stellten zwischen 1990 und 1999 57,410 Vietnamesen, die einst Teil Französisch-Indochinas waren, einen Asylantrag in Deutschland. Im selben Zeitraum waren es lediglich 9870 Vietnamesen, die in Frankreich einwanderten. Zum Vergleich seien an dieser Stelle die 15,150 Chinesen genannt, die im selben Zeitraum nach Deutschland einwanderten.[39]
Die Entwicklung bei den Flüchtlingszahlen in der Europäischen Union verlief analog. Auch hier spiegeln sich Sog - und Druckfaktoren wieder. Gemäß der Genfer Konvention von 1951 wurden 1997 in den meisten Mitgliedstaaten der Europäischen Union der Flüchtlingsstatus gewährt. Vorreiter war auch hier Deutschland mit 23,990 Flüchtlingen. 1992, als die Zahl der Asylanten europaweit ihren Höhepunkt erreichte, wurde lediglich 11,597 Personen der Flüchtlingsstatus gewährt.[40] Dies beweist, dass bei den einwandernden Flüchtlingen der Druckfaktor höher ist als bei Asylanten.
Das Ende der Sowjetunion bewirkte für zahlreiche Einwanderer in erster Linie eine wesentliche wirtschaftliche Verschlechterung. 1997 hingegen nahm der Balkankrieg einen erneuten Höhepunkt, ebenso die Krise im Irak oder der Kurdenkonflikt in der Türkei. 1992, als eine starke Zuwanderung aus Rumänien, dem auseinanderbrechenden Jugoslawien und der ehemaligen UdSSR erfolgte, handelte es sich zu jenem Zeitpunkt nicht um vergleichbare kriegerische Auseinandersetzungen wie 1997, woraus sich das Ansteigen der Flüchtlingszahlen erklärt.
Sogfaktoren mögen bei Flüchtlingen als Einwanderer insofern eine Rolle spielen, da nach EUROSTAT auch hierbei ein Trend in gewisse Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu verzeichnen ist: Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben 1997 die meisten Flüchtlinge anerkannt. Lediglich in den Niederlanden erhöhte sich analog zu den Asylantenzahlen auch die Anzahl der Flüchtlinge. Dies kann man mit den anti-chinesischen Unruhen und Rassenkonflikten auf den Molukken und anderen Teilen Indonesiens 1997/1998 erklären.
Laut Angaben des UNHCR vom 22. Oktober 2002 gab es insgesamt 19,783.100 Persons of Concern.[41] Diese sind Menschen, die als Flüchtlinge, Migranten, Displaced Persons, Heimkehrende, Staatenlose oder Asylanten nach Richtlinien der Genfer Konvention gefährdet sind. Davon leben 8,820.700 in Asien, 4,855.400 in Europa, 4,173.500 in Afrika, 1,086.800 in Nordamerika, 765,400 in Lateinamerika und 81,300 in Ozeanien. Die Zahl der legalen Einwanderer, etwa anerkannte Flüchtlinge, ist gestiegen, während die Zahl der Asylbewerber gefallen ist. Nicht erfasst von der Europäischen Union, dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen und der OECD sind jedoch die illegalen Einwanderer, über die es auch keine greifbaren Zahlen oder Schätzungen gibt.
Neben Asylanten und Flüchtlingen gibt es, wie bereits erwähnt, auch temporäre Einwanderung, Familiennachzüge und die sogenannte qualifizierte Zuwanderung. Über die temporäre Einwanderung liegen keine genauen Daten vor, da diese entweder innerhalb der Europäischen Union, z.B. durch Studentenaustausch, oder illegal erfolgt. Insbesondere entlang der Grenzen der Europäischen Union zu den Staaten Mittel- und Osteuropas gibt es jährlich eine große Dunkelziffer illegaler Einwanderer, deren exakte Zahl nur geschätzt werden kann.
5. Politische und gesellschaftliche Aspekte der Einwanderung
Wie bereits dargestellt, können keine gesamten Angaben zu den Aspekten der Einwanderung in die Europäische Union angegeben werden. Es wurde gezeigt, dass es verschiedene Sog - und Druckfaktoren gibt, die von Land zu Land variieren.
Im Fall Deutschlands oder auch Österreichs sind die Sogfaktoren primär in der besseren wirtschaftlichen Situation der Zielländer zu suchen. In den ehemaligen Kolonialmächten Frankreich, Großbritannien oder den Niederlanden spielen kulturhistorische Verwurzelungen einiger Herkunftsländer mit den Zielländern eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dies ist, wie in Kapitel 4.2. aufgezeigt, auch der Grund, warum es derzeit z.B. eine stärkere Zuwanderung nach Großbritannien als nach Deutschland gibt und auch, aus welchen Gründen es in den 90er Jahren mehr Zuwanderer in der Bundesrepublik Deutschland als in anderen Ländern gab.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es nach Angaben des UNHCR von 1990 bis 1999 in der Bundesrepublik Deutschland mit 1,998.760 Zuwanderern die europaweit höchste Anzahl von Einwanderern innerhalb der Mitgliedstaaten der Europäischen Union gab. Dies macht bei insgesamt 4,278.930 Einwanderern fast die Hälfte aus. Auf den zweiten Rang der Zielländer folgt Großbritannien mit 372,310 Einwanderern und auf Platz drei die Niederlanden mit 322,220 Einwanderern.[42]
Im Folgenden sollen die politischen und gesellschaftlichen Aspekte der Einwanderung in die Europäische Union kurz beschrieben werden.
Die Frage, inwiefern Einwanderung als eine politische Komponente der Weltpolitik gewertet werden kann, stellt sich vor allem aus der sicherheitspolitischen Perspektive. Dies gilt insbesondere dann, wenn Krisen Massenbewegungen zur Folge haben und dadurch unmittelbare Auswirkungen auf die sicherheitspolitische Lage der Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Folge von Einwanderung sind.[43]
Entscheidend für eine Einwanderung in die Europäische Union sind zwei Entscheidungsfaktoren der Zuwanderer: erstens die Möglichkeit, in ein Zielland einwandern und dort ggf. Arbeit finden zu können und zweitens die geographische Nähe des Ziellandes. Dies erklärt, warum insbesondere Deutschland als Zielland von Einwanderern aus Ländern Mittel- und Osteuropas sehr begehrt ist.
Risiken in der Aufnahme von Einwanderern[44] liegen erstens in der Gefährdung des inneren Friedens und somit der innenpolitischen Stabilität. Dies hat sich u.a. in den letzten Jahren in Deutschland, Frankreich und Österreich gezeigt.
Wichtig hierbei ist die Fähigkeit und die Bereitschaft einer Gesellschaft, Einwanderer zu integrieren. Dies beinhaltet innenpolitisch auch, dass durch Zuwanderung politische und ethnische Konflikte die Binnenstabilität gefährdet werden kann. Weitere Risikofaktoren sind die Ausbreitung von Drogenhandel und organisiertem Verbrechen und eine Steigerung ausländerfeindlicher Aktionen sowie ein Ansteigen radikaler und extremistischer Parteien sowie der Zustrom zu entsprechenden politischen Parteien.
Zweitens kann eine starke Zuwanderung die außenpolitische Handlungsfähigkeit eines Staates negativ beeinflussen. Indem mit Einwanderern und Flüchtlingen in einer Art und Weise umgegangen wird, die humanitäre internationale Standards verletzt oder gegen völkerrechtliche Standards verstößt, gerät ein Staat außenpolitisch in Misskredit. Die Folge ist eine sich ständig verschärfende Ausländer- und Asylpolitik vieler Mitgliedstaaten der Europäischen Union. International betrachtet erschwert dies auch die Situation der Entwicklungsländer, die faktisch den größten Anteil an Zuwanderung in dieser Welt tragen.
Eine weitere Folge ist auch, dass sich die Beziehungen zwischen Ziel- und Herkunftsländern verschlechtern. Respektive bedeutet dies auch eine Verschlechterung der Beziehungen der Europäischen Union zu anderen Staaten. Für die betroffenen Einwanderer, Flüchtlinge, Asylanten und Migranten bedeutet dies die Gefahr einer Instrumentalisierung für außenpolitische und außenwirtschaftliche Beziehungen. Schließlich besteht auch die Gefahr, dass sich die Zielländer verstärkt in die inneren Angelegenheiten der Herkunftsländer einmischen- so kam es z.B. zu einer Stationierung italienischer Truppen in albanischen Häfen nach den sich ständig verstärkenden Flüchtlingsströmen aus Albanien nach Italien.[45]
Eine starke Migrationsbelastung in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union führt zu gesellschaftlichen Problemen, da die Integrationsbemühungen der betroffenen Länder durch den Zwang, auf die Einwanderungsbewegungen reagieren zu müssen, die Gesellschaft überfordert. Hierbei müssen neue Verfahren gefunden werden, damit ein Ausgleich der nationalen Interessen gefunden werden kann.
Schließlich belastet eine sich stetig verstärkende Einwanderung auch die finanzielle Situation der Europäischen Union, zumal, wenn Sicherheitsinteressen berührt werden, z.B. im ehemaligen Jugoslawien, wo kriegerische Auseinandersetzungen eine gesamte Region innerhalb des europäischen Kontinents erschüttert haben.
6. Fazit
Die dargelegten Informationen über Herkunft, Motive und Umfang der Einwanderung in der Europäischen Union haben gezeigt, dass es weltweit zu einem immer stärkeren werdenden Einwanderungspotential kommt. Verantwortlich hierfür sind eine zunehmende Verarmung vieler Weltregionen, wachsende politische Instabilität und kriegerische Auseinandersetzungen sowie eine Zunahme ökologischer Katastrophen.
Ein beträchtlicher Teil dieser Wanderungsbewegungen wird insbesondere die reicheren Länder dieser Welt, so auch die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, erreichen. Ein Mittel dagegen wäre eine Schließung der Grenzen, die allerdings aus humanitären, ökonomischen, politischen und sozialen Gründen nicht in Frage kommt und somit auch die Mitgliedstaaten der EU dazu zwingt, sich auf eine wachsende Zahl von Zuwanderern und damit verbunden auf eine wachsende ethnische Heterogenität der Bevölkerung einzustellen.
Eine weltweit, insbesondere in der sog. „Dritten Welt“, zunehmende Bevölkerung, die steigende Zahl ökologischer Katastrophen, eine schlechter werdende Menschenrechtslage, z.B. in Form von ethnischen Verfolgungen und die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich, sind weitere Auslöser von Wanderbewegungen. Dies stellt neue Herausforderungen an die internationale Staatengemeinschaft wie auch an die Europäische Union. Ohne multilaterale und europäische Bemühungen, Fluchtbewegungen zu vermeiden, können diese auch in Zukunft nicht verhindert werden.
Anhang
1. Übersicht über die Asylantragssteller 1990-1999 nach Ländern geordnet. Mitgliedstaaten der Europäischen Union: BEL= Belgien, DEN= Dänemark, FIN= Finnland, FRA= Frankreich, GFR= Deutschland, GRE= Griechenland, ITA= Italien, NET= Niederlande, POR= Portugal, SPA= Spanien, SWE= Schweden, UK= Großbritannien
Quelle: UNHCR (Hrsg.): Statistics. In: http://www.unhcr.ch, Genf, 2002.
2. Hauptherkunftsländer von Asylanträgen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, Teil I: Jugoslawien, Rumänien, Türkei, Irak, Afghanistan, Bosnien und Herzegowina
Quelle: EUROSTAT: Migration. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public, Brüssel, 2002.
3. Hauptherkunftsländer von Asylanträgen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, Teil I: Sri Lanka, Iran, Somalia, Demokratische Republik Kongo (Kongo-Kinshasa)
Quelle: EUROSTAT: Migration. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public, Brüssel, 2002.
Literaturverzeichnis
Angenendt, Steffen (Hrsg.): Asylum and Migration Politics in the European Union, Bonn, 1999.
Angenendt, Steffen (Hrsg.): Deutsche Migrationspolitik im neuen Europa, Leske & Budrich, Opladen, 1997.
Bielmeier, J. und G. Stein: Stichwort: Asyl in Deutschland und Europa, München, 1992.
Brückner, Herbert u.a.: Managing Migration in the European Welfare State. In: http://www.frdb.org/english/news/european_conferences.htm#Trieste, Triest, 2002.
Bundeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.): Vertrag von Amsterdam, Bonn, 2000.
EUROSTAT: Long-term International Migration. Scenarios for the European Economic Area. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat, Brüssel, 2002.
EUROSTAT: Migration. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public, Brüssel, 2002.
Flottau, Renate und H.J. Schlamp, Sylvia Schreiber, Erich Wiedemann, Bernhard Zand: Ansturm der Migranten: Europa macht dicht, Der Spiegel, Hamburg, 25/2002.
Flynn, Mr (Hrsg.): Green Paper. European Social Policy. Options for the Union, Directorate-General for Employment, Industrial Relations and Social Affairs, Brüssel, 1993.
Golzio, Dr. Dr. Karl-Heinz: Regents in Central Asia since the Mongol Empire. Chronological Tables, Bonn, 1985.
Janning, Josef: Frieden in Europa. In: Europa Handbuch, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2002.
Kaiser, Karl und Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Weltpolitik im neuen Jahrhundert, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2000.
Kinder, Hermann und Werner Hilgemann: DTV-Atlas der Weltgeschichte, Band 1, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2002.
Kreile, Michael: Die Osterweiterung der Europäischen Union. In: Europa Handbuch, Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn, 2002.
Leibfried, Stephan und Paul Pierson (Hrsg.): European Social Policy between Fragmentation and Integration, The Brookings Institution, Washington DC, 1995.
Loch, Dietmar: Vorstädte und Einwanderung. In: Länderbericht Frankreich, Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn, 1999.
ÖIF-Austrian Institute for Family Studies (Hrsg.): European Observatory on the Social Situation, Demography and Family, Annual Seminar 2002, Helsinki. In: http://europa.eu.int/comm/employment_social/eoss/helsinki_docs_en.html, Brüssel, 2002.
Scharping, Thomas: Bevölkerungsentwicklung- und Politik. In: Länderbericht China, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2000.
Schmid, Josef: Wohlfahrtsstaaten im Vergleich. Soziale Sicherungssysteme in Europa: Organisation, Finanzierung, Leistungen und Probleme, Leske & Budrich, Opladen, 1996.
Simons, Stefan: Endstation Sehnsucht, In: Der Spiegel, Hamburg, 25/2002.
UNHCR (Hrsg.): Report, http://www.unhcr.ch/refworld, Genf, 2002.
UNHCR (Hrsg.): Statistics. In: http://www.unhcr.ch, Genf, 2002.
UNHCR (Hrsg.): Refugees and Others of Concern to UNHCR Statistical Overview. In: http://www.unhcr.ch, Genf, 1999.
Weidenfeld, Werner (Hrsg.): Central and Eastern Europe on the Way into the European Union. Problems and Prospects of Integration, Bertelsmann Foundation Publishers, Gütersloh, 1995.
Weidenfeld, Werner und Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): Handbuch zur deutschen Einheit 1949-1989-1999, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 1999.
[...]
[1] Bundeszentrale für Politische Bildung: Vertrag von Amsterdam, Bonn, 2000, S. 71 ff.
[2] vgl. Vertrag von Amsterdam, Titel IV, Artikel 61, Absatz b.
[3] Dr. Karl-Heinz Golzio: Regents in Central Asia since the Mongol Empire. Chronological Tables, Bonn, 1985, S. 60ff.
[4] Hermann Kinder/Werner Hilgemann: DTV-Atlas der Weltgeschichte, Band 1, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2002, S.34 ff.
[5] Herbert Brückner, u.a.: Managing Migration in the European Welfare State. In: http://www.frdb.org/english/news/european_conferences.htm#Trieste, Triest, 2002.
[6] Steffen Angenendt (Hrsg.): Asylum and Migration Politics in the European Union, Bonn, 1999.
[7] Vgl. UNHCR (Hrsg.): Report, http://www.unhcr.ch/refworld, Genf, 2002..
[8] Vgl. EUROSTAT: Migration. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public, Brüssel, 2002.
[9] Karl Kaiser/Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Weltpolitik im neuen Jahrhundert, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2002, S. 97 f.
[10] Josef Janning: Frieden in Europa. In: Europa Handbuch, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2002.
[11] Steffen Angenendt (Hrsg.): Asylum and Migration Politics in the European Union, Bonn, 1999.
[12] Steffen Angenendt (Hrsg.): Asylum and Migration Politics in the European Union, Bonn, 1999.
[13] Vgl.: EUROSTAT: Migration. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public, Brüssel, 2002.
[14] Herbert Brückner, u.a.: Managing Migration in the European Welfare State. In: http://www.frdb.org/english/news/european_conferences.htm#Trieste, Helsinki, 2002.
[15] Vgl. Michael Kreile: Die Osterweiterung der Europäischen Union. In: Europa Handbuch, Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn, 2002, S. 807 ff.
[16] Josef Schmid: Wohlfahrtsstaaten im Vergleich, Leske & Budrich, Opladen, 1996, S. 38 f.
[17] Mr Flynn (Hrsg.): Green Paper. European Social Policy. Options for the Union, Directorate-General for Employment, Industrial Relations and Social Affairs, Brüssel, 1993, S. 22.
[18] Werner Weidenfeld/ Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): Handbuch zur deutschen Einheit 1949-1989-1999, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1999, S. 21 f.
[19] Vgl.:EUROSTAT: Migration. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Pub, Brüssel, 2002.
[20] Steffen Angenendt (Hrsg.): Asylum and Migration Politics in the European Union, Bonn, 1999.
[21] Vgl. ÖIF-Austrian Institute for Family Studies: European Observatory on the Social Situation, Demography and Family, Annual Seminar 2002, Helsinki. In: http://europa.eu.int/comm/employment_social/eoss/helsinki_docs_en.html, Helsinki, 2002.
[22] Vgl.: EUROSTAT: Migration. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Pub, Brüssel, 2002.
[23] Karl Kaiser/Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Weltpolitik im neuen Jahrhundert, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2000, S. 95.
[24] Vgl.: J. Bielmeier/G.Stein: Stichwort: Asyl in Deutschland und Europa, München, 1992.
[25] Stephan Leibfried/Paul Pierson (Hrsg.): European Social Policy between Fragmentation and Integration, The Brookings Institution, Washington DC, 1995, S. 241 ff.
[26] Karl Kaiser/Hans-Peter Schwarz (Hrsg.): Weltpolitik im neuen Jahrhundert, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2000, S. 94.
[27] Werner Weidenfeld (Hrsg.): Central and Eastern Europe on the Way into the European Union, Bertelsmann Foundation Publishers, Gütersloh, 1995, S. 254 f.
[28] Renate Flottau, H.J. Schlamp, Sylvia Schreiber, Erich Wiedemann, Bernhard Zand: Ansturm der Migranten: Europa macht dicht, Der Spiegel, Hamburg, 25/2002, S. 116 ff.
[29] Thomas Scharping: Bevölkerungsentwicklung- und Politik. In: Länderbericht China, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2000, S. 358 ff.
[30] Vgl.: EUROSTAT: Long-term International Migration. Scenarios for the European Economic Area. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat, Brüssel, 2002.
[31] Dietmar Loch: Vorstädte und Einwanderung. In: Länderbericht Frankreich, Bundeszentrale für Politische Bilddung, Bonn, 1999, S. 119.
[32] Stephan Leibfried/Paul Pierson (Hrsg.): European Social Policy between Fragmentation and Integration, The Brookings Institution, Washington DC, 1995, S. 241 f.
[33] Stefan Simons: Endstation Sehnsucht, In: Der Spiegel, Hamburg, 25/2002, S. 120.
[34] Stefan Simons: Endstation Sehnsucht, Graphik aus Le Monde. In: Der Spiegel, Hamburg, 25/2002, S. 120.
[35] UNHCR (Hrsg.): Refugees and Others of Concern to UNHCR Statistical Overview. In: http://www.unhcr.ch, Genf, 2002.
[36] EUROSTAT: Migration. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public, Brüssel, 2002.
[37] UNHCR (Hrsg.): Refugees and Others of Concern to UNHCR Statistical Overview. In: http://www.unhcr.ch, Genf, 2002.
[38] Statistiken des UNHCR und von EUROSTAT siehe Anhang.
[39] UNHCR (Hrsg.): Refugees and Others of Concern to UNHCR Statistical Overview. In: http://www.unhcr.ch, Genf, 1999.
[40] EUROSTAT: Migration. In: http://europa.eu.int/comm/eurostat/Public, Brüssel, 2002.
[41] UNHCR (Hrsg.): Statistics. In: http://www.unhcr.ch, Genf, 2002.
[42] UNHCR (Hrsg.): Statistics. In: http://www.unhcr.ch, Genf, 2002.
[43] Vgl.: Steffen Angenendt (Hrsg.): Deutsche Migrationspolitik im neuen Europa, Leske & Budrich, Opladen, 1997.
[44] Vgl.: Steffen Angenendt (Hrsg.): Deutsche Migrationspolitik im neuen Europa, Leske & Budrich, Opladen, 1997.
[45] Vgl.: Flottau, Renate und H.J. Schlamp, Sylvia Schreiber, Erich Wiedemann, Bernhard Zand: Ansturm der Migranten: Europa macht dicht, Der Spiegel, Hamburg, 25/2002.
- Arbeit zitieren
- Torsten Oertel (Autor:in), 2002, Herkunft, Motive und Umfang der Einwanderung in die Europäische Union, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107850
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.