Das Wort "Vergangenheitsbewältigung" gab es bis 1992 in Japan nicht. Es tauchte zum ersten Mal in einer japanischen Zeitschrift in einer Leitartikelserie auf und wurde mit kako no kokufuku übersetzt, was soviel wie "Vergangenheitsüberwindung" bedeuten könnte. Bis heute ist das Wort "Vergangenheitsbewältigung" im Japanischen nicht heimisch geworden. Das liegt wohl daran, dass sich ein Japaner nicht vorstellen kann, dass die Vergangenheit überwunden werden kann/muss. Die Bedeutung die Vergangenheitsbewältigung im Deutschen hat, lässt sich am ehesten mit Sens ô sekinin, auf Deutsch Kriegsverantwortung, übersetzten.
Bei einer Hausarbeit über Japan muss man beachten, dass Japan einem völlig anderen Kulturkreis entstammt und nicht ohne weiteres mit dem christlich geprägtem Deutschland verglichen werden kann Der Schintoismus, bis 1945 Staatsreligion, und der Konfuzianismus haben das Weltbild und die Moralvorstellungen Japans nachhaltig geprägt. Hans W. Vahlefeld beschreibt das Verhältnis der Japaner zur ihrer Vergangenheit folgendermaßen:
"Die Vergangenheit ist nur bei anderen Gegenwart; Japaner haben sie begraben. Während Deutsche seit dem Krieg unter der historischen Bürde von Schuld und Sühne ihren Weg suchen, scheuen Japaner den Blick zurück und leben im Heute, als hätte es ein Gestern nie gegeben. Bei ihnen ist die Vergangenheitsbewältigung keine Wunde die immer wieder blutet."
In folgender Hausarbeit soll zunächst erläutert werden, welche Vergangenheit zu "bewältigen" war und ist und wie mit ihr in den ersten Nachkriegsjahren umgegangen wurde. Im vierten Kapitel soll gezeigt werden, inwieweit sich die Japaner ihrer Opfer bzw. Täterrolle bewusst sind. Die folgenden Kapitel geben einen Einblick in die japanische Vergangenheitsbewältigung und Anstöße dafür, während in der Schlussbetrachtung die wichtigsten Aspekte noch einmal aufgegriffen werden.
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG
2. DER KRIEGSVERLAUF IN ASIEN
2.1. Die Kriegsziele der Japaner
2.2. Die Kriegsverbrechen der Japaner
3. KRIEGVERBRECHERPROZESS UND BESATZUNGSPOLITIK
3.1. Die amerikanische Besatzungspolitik
3.2. Die Kriegsverbrecherprozesse
4. TÄTER ODER OPFER?
5. DER SCHULBUCHSKANDAL
6. VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG SEIT 1985
6.1. Reparationszahlungen
6.2. 1995 - Erinnerung an das Kriegsende
7. SCHLUSSBETRACHTUNG
8. LITERATURVERZEICHNIS
1. Einleitung
Das Wort „Vergangenheitsbewältigung“ gab es bis 1992 in Japan nicht. Es tauchte zum ersten Mal in einer japanischen Zeitschrift in einer Leitartikelserie auf und wurde mit kako no kokufuku übersetzt, was soviel wie „Vergangenheitsüberwindung“ bedeuten könnte. Bis heute ist das Wort „Vergangenheitsbewältigung“ im Japanischen nicht heimisch geworden. Das liegt wohl daran, dass sich ein Japaner nicht vorstellen kann, dass die Vergangenheit überwunden werden kann/muss. Die Bedeutung die Vergangenheitsbewältigung im Deutschen hat, lässt sich am ehesten mit Sens ô sekinin, auf Deutsch Kriegsverantwortung, übersetzten.1
Bei einer Hausarbeit über Japan muss man beachten, dass Japan einem völlig anderen Kulturkreis entstammt und nicht ohne weiteres mit dem christlich geprägtem Deutschland verglichen werden kann Der Schintoismus, bis 1945 Staatsreligion, und der Konfuzianismus haben das Weltbild und die Moralvorstellungen Japans nachhaltig geprägt.2 Hans W. Vahlefeld beschreibt das Verhältnis der Japaner zur ihrer Vergangenheit folgendermaßen:
„ Die Vergangenheit ist nur bei anderen Gegenwart; Japaner haben sie begraben. Während Deutsche seit dem Krieg unter der historischen Bürde von Schuld und Sühne ihren Weg suchen, scheuen Japaner den Blick zurück und leben im Heute, als hätte es ein Gestern nie gegeben. Bei ihnen ist die Vergangenheitsbewältigung keine Wunde die immer wieder blutet. “ 3
In folgender Hausarbeit soll zunächst erläutert werden, welche Vergangenheit zu „bewältigen“ war und ist und wie mit ihr in den ersten Nachkriegsjahren umgegangen wurde. Im vierten Kapitel soll gezeigt werden, inwieweit sich die Japaner ihrer Opfer bzw. Täterrolle bewusst sind. Die folgenden Kapitel geben einen Einblick in die japanische Vergangenheitsbewältigung und Anstöße dafür, während in der Schlussbetrachtung die wichtigsten Aspekte nocheinmal aufgegriffen werden.
2. Der Kriegsverlauf in Asien
Der Zweite Weltkrieg in Ostasien begann nicht wie in manchen Geschichtsbüchern zu lesen ist mit dem Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941, sondern bereits 1937 mit dem Japanisch-chinesischen Krieg.4 Japans Imperialismus zeigte sich in China schon 1931 als Japan die Mandschurei unterwarf und gipfelte im Zwischenfall an der Marco-Polo- Brücke am 7. Juli 1937, der den Anstoß für der unerklärte Krieg gegen China gab. Nach kurzer Zeit hatte die japanische Armee fast halb China besetzt, aber der Versuch eine Regierung zu etablieren, scheiterte. Im September 1940 drangen japanische Truppen nach Französisch-Indochina ein, worauf die Vereinigten Staaten alle japanischen Konten einfroren und ein Ölembargo verhängten. Am 7. September 1941 griffen japanische Flugzeuge Pearl Habor an und bis im Juni 1942 konnte die japanische Armee eine Reihe von Siegen verzeichnen. 1942 verlor die Japanische Flotte bei Midway vier Flugzeugträger gleichzeitig verloren die Japaner die Lufthoheit so dass die eigenen Truppen auf den pazifischen Inseln nicht mehr versorgt werden konnten. Die amerikanischen Truppen stießen immer weiter nach Westen vor, bis 1944 die japanische Mutterinsel selbst einem ständigem Bombenbeschuss ausgesetzt war. Im Juni 1945 eroberten die amerikanischen Truppen unter großen Verlusten die Insel Okinawa. Das japanische Militär weigerte sich immer noch den Forderungen der Potsdamer Konferenz nach bedingungsloser Kapitulation nachzukommen. Am 6. und 9. August warfen die USA Atombomben auf Hiroschima und Nagasaki. Am 9. August marschierten sowjetische Truppen in die Mandschurei ein. Der Tenno erklärte in einer Radioansprache am 15. August die bedingungslose Kapitulation Japans.5
2.1. Die Kriegsziele der Japaner
„Asien den Asiaten“ oder vielleicht besser „Asien den Japanern“6. Dieses Motto erfaßt das vorrangige Kriegsziel der Japaner, Asien von den weißen Imperialisten zu befreien und eine „Großostasiatische Wohlstandssphäre“ unter der Führung Japans zu errichten.
Die Großostasiatische Wohlstandssphäre sollte eine wirtschaftlich autarke Zone von China, Japan und anderen Südostasiatische Länder werden, die unter Führung Japans zu Wohlstand kommen sollten.
Die ideologische Indoktrination begann schon mit der Meiji -Restauration. Die Göttlichkeit des Kaiserhauses - die Abstammung der kaiserlichen Linie von der Sonnengöttin Amaterasu - wurde benutzt um die Auserwähltheit des japanischen Volkes zu betonen und ein nationales Sendungsbewusstsein zu entwickeln.
Mit dem Krieg wurden auch wirtschaftliche Ziele verfolgt. Japans Wirtschaft war und ist Exportabhängig und die eroberten Gebiete in Südostasien sollten die Rohstoffzufuhr sichern.7
2.2. Die Kriegsverbrechen der Japaner
Am 13. Dezember 1937 fiel Nanking, die derzeitige Hauptstadt Chinas, und wurde von japanischen Truppen besetzt. Sechs Wochen lang wüteten die siegestrunkenen Soldaten unkontrolliert; sie erschossen, verbrannten, erstochen und vergewaltigten Männer, Frauen und Kinder.8 Die geschätzte Zahl der Opfer schwankt zwischen 50 000 (Schätzungen von japanischer Seite aus) und 300 000 (Schätzungen von chinesischer Seite aus),9 Experten gehen von 260 000 Ermordeten aus.10
Heute wird das Massaker allgemein als historische Tatsache angesehen, doch es gibt immer noch japanische Nationalisten, welche die Ausmaße des Massakers herunterspielen oder es sogar völlig verleugnen. So zum Beispiel Tokios Gouverneur Shintaro Ishihara, der in Japan ein beliebter und populärer Politiker ist, in einem Spiegel-Interview: „ Die Vorwürfe um Nanking sind purer Unsinn. Das sogenannte Massaker haben die Amerikaner 1946 im Verlauf des Kriegsverbrecherprozesses von Tokio erfunden. “11
Iris Chang beschreibt in ihrem Buch Die Vergewaltigung von Nanking 12 die unvorstellbaren Gewalttaten und Verbrechen die in Nanking verübt wurden. Das Buch stieß in Japan auf heftige Kritik aus nationalistischen Kreisen. Der japanische Verleger bekommt Morddrohungen und hat Angst das Buch zu veröffentlichen.13
Das Massaker von Nanking ist nicht das einzige Kriegsverbrechen der Japaner, aber wohl das bekannteste. Auch die Japaner führten, gleich den Nationalsozialisten in Deutschland, Experimente mit Menschen durch und entwickelten Bakteriologische Waffen die an Gefangenen getestet wurden. Die berühmt berüchtigte Sondereinheit 731 führte ab 1936 Menschenversuche in Pingfan (Mandschurei) durch, wobei 5-6000 Menschen starben. Im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen, sind auch die konventionellen zu nennen. Hierzu Prof. Dr. Bernd Martin in seinem Vortrag vom 23.11.1999:
„ Wurden nach der Eroberung Singapores 25 000 Chinesen niedergemetzelt, so fielen in Balikpapan holländische Erdölspezialisten dem Tötungsrausch der Japaner zum Opfer. Von denen zur Zwangsarbeit gepressten Koreanernüberlebte jeder zehnte den Einsatz nicht. Von 300 000 zum Bau der Burma - Bahn abkommandierten Javanesen starben 60 000 für Großostasien. “ 14
3. Kriegverbrecherprozess und Besatzungspolitik
3.1. Die amerikanische Besatzungspolitik
Am Tage der Kapitulation riet die Regierung allen an Kriegsverbrechen Beteiligten unterzutauchen und Beweismaterial zu verbrennen. Da die Amerikaner erst am 2. September japanischen Boden betraten, war es schwierig Beweismaterial zu sichern, so dass die Siegermacht auf die Kooperation der japanischen Behörden angewiesen war.15
Die Amerikaner entwickelten eine Besatzungspolitik die mit der Hilfe der bestehenden Regierungsinstitutionen, einschließlich dem Tenno verwirklicht werden sollte. Zu diesem Zweck wurde auch die japanische Beamtenschaft mobilisiert. Die
Amerikanische Besatzungspolitik forderte umfangreiche Reformen zur Demokratisierung des Staates. Japan stand nur unter der indirekten Kontrolle der Amerikaner, d.h. sie wurde durch die bestehende Japanische Regierung und den Beamtenapparat ausgeübt.16
Die japanische Regierung wurde beauftragt eine neue Verfassung zu schreiben, aber nach drei Monaten reichten die Japaner eine umgeschriebene Form der ursprünglichen Meiji-Verfassung ein, worin es kaum Änderungen in Richtung Demokratisierung gab. So nahm das SCAP (Supreme Commander of the Alliied Powers) die Ausarbeitung der Verfassung in die Hände und schon nach einer Woche war die neue Verfassung fertig. In Artikel 9 der Verfassung verzichtet das Japanische Volk auf das Recht, Krieg zu führen. Sie wurde am 3. November 1946 von Kaiser Hirohito verkündet und trat im Mai 1947 in Kraft.
Die neue Verfassung, entgöttlichte den Kaiser und gab dem Volk die Souveränität.
General MacArthur befahl 1946 die „Entnazifizierung“; innerhalb von zwei Jahren wurden 210 000 Personen aus ihren Stellungen entlassen, aber im großen und ganzen fiel die „Entnazifizierung“ schwächer aus als in Deutschland, wo rund 2 Millionen Personen aus ihren Ämtern entfernt wurden. 75% der „entnazifizierten“ Personen kamen aus dem Militär, nur 0,9% entstammten der Beamtenschaft. Dies zeigt, dass es im Beamtentum bis heute eine Kontinuität gibt. Auch in den neugegründeten Parteien waren Abgeordnete zu finden, welche schon zu Kriegszeiten in der Politik tätig waren, doch auf amerikanischen Druck wurden viele von ihnen ihren Ämtern enthoben. Aufgrund des passiven Widerstandes der Bevölkerung, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die „Entnazifizierungsmaßnahmen“ beendet wurden. Als sich die USA mit dem Kalten Krieg und den Kommunisten konfrontiert sah, wurde ein Friedensvertrag ausgearbeitet, mit dem alle „Entnazifizierungsgesetze" und ihre Auswirkungen für null und nichtig erklärt wurden. Der Friedensvertrag trat am 28.April 1952 in Kraft. Unmittelbar danach tauchten Politiker des Zweiten Weltkrieges wieder in der politischen Öffentlichkeit auf.17 Nicht nur, dass keinem der Politiker Vorwürfe aufgrund seiner Vergangenheit gemachte wurden, auch wurde den zum Tode verurteilten und gehängten „Hauptkriegsverbrechern“ 1959 ein Denkmal errichtet.18
3.2. Die Kriegsverbrecherprozesse
Auch in Japan gab es einen Kriegsverbrecherprozess, das Internationale Militärtribunal für den Fernen Osten klagte 28 Hauptkriegsverbrecher, darunter auch General Tojo, an. Insgesamt wurden in Japan und in den damals besetzten Gebieten 700 zum Tode und 2500 zu längeren Haftstrafen verurteilt.19
Der Tenno wurde auf Fürsprache Mac Arthurs nicht angeklagt. Der Amerikaner setzte sich für den erhalt ein, da er glaubte, dass das Land nicht mehr zu kontrollieren gewesen wäre, wenn der Tenno verhaftet oder sogar gehängt worden wäre.20 Die Kriegsschuld des Kaisers war lange Zeit umstritten und es wird wohl nie möglich sein, seine Rolle genau zu erfassen, da viel Beweismaterial verbrannt wurde. Offiziell wurde der Krieg im Namen des Kaisers geführt und die Soldaten hatten das Gefühl für ihren Kaiser zu kämpfen und zu sterben.21
4. Täter oder Opfer?
Japan ist das einzige Land, das je Opfer eines Atombombenabwurfs wurde. Die Bomben, die am 6. und 9. August 1945 auf Hiroschima und Nagasaki abgeworfen wurden, töteten Tausende von Menschen. Heute sind beide Städte Orte der Erinnerung an die Schrecken des Krieges. In Hiroschima gibt es einen Friedenspark und unzählige Museen und Denkmäler, die von jeder Schulklasse besucht werden. Die Bedeutung Hiroschimas für die Japaner beschreibt Ian Buruma folgendermaßen:
Für die Mehrheit der Japaner ist Hiroschima das höchste Symbol des Pazifikkrieges. Hiroschima: Fast ein heiliges Wort, das alles Leid des japanischen Volkes zusammenfasst. Aber es ist mehr als nur Symbol eines nationalen Martyriums; Hiroschima ist das Symbol des Bösen schlechthin und wird oft mit Auschwitz verglichen. 22
Nach dem Ende des Pazifischen Krieges fühlte sich die japanische Bevölkerung in erster Linie als Opfer. Nicht nur weil Atombomben Tausende von Menschen getötet hatten, sondern auch weil viele japanische Städte durch die Flächenbombardements der Amerikaner in Schutt und Asche lagen, die Bevölkerung musste großes Elend ertragen, die Versorgung mit Lebensmitteln war katastrophal, die Infrastruktur zerstört. Die japanische Gesellschaft fühlte sich als Opfer eines terroristischen Regimes23
Noch heute verbinden die meisten Japaner Hiroschima mit dem Pazifischen Krieg und nicht Nanking, das Hauptsymbol für japanische Kriegsverbrechen. Die Täterrolle wird meist verdrängt. Kaum ein Schüler ist sich der von der Armee gegangenen Gewalttaten bewusst. Auch viele nationalistische Politiker verdrängen und verleugnen die Kriegsverbrechen.24
5. Der Schulbuchskandal
Im Jahre 1982 erreichten Tokio offizielle Protestnoten aus China und Südkorea. Eine offizielle Tageszeitung hatte berichtet, dass das Kultusministerium Verfasser von Geschichtsbüchern für den Unterricht anwiesen, die Darstellung des japanischen Invasionskrieges abzuschwächen.25 Die Affäre wurde dann durch eine Erklärung des Ministeriums beendet, in der es zwar keine Zurücknahme der Änderungen versprach, aber zusagte in zukünftigen Schulbüchern, die Gefühle der asiatischen Nachbarn zu berücksichtigen.26
Nicht erst 1982 wurden Verfasser von Schulbüchern dazu gedrängt, Inhalte abzuschwächen; schon 1956 forderte die japanische Regierung den japanischen Historiker und Gymnasiallehrer Saburo Ienaga auf, das von ihm geschriebene Geschichtsbuch umzuschreiben.27
An dieser Affäre kann man erkennen, inwieweit die Japaner ihre Vergangenheit bewältigt haben, beziehungsweise sich ihrer bewusst sind.
Noch heute gibt es Politiker und Nationalisten welche die Schrecken des Krieges und das brutale Vorgehen der japanischen Armee verleugnen.28
6. Vergangenheitsbewältigung seit 1985
Als der Premierminister Yasuhiro Nakasone am 15. August 1985 dem Yasukini-Schrein in Tokio einen offiziellen Besuch abstattete, ging ein Schrei der Empörung durch die asiatischen Nachbarstaaten. Der Yasukini-Schrein ist ein Ort an dem die für Japan in Kriegen und Konflikten gestorbenen Menschen verehrt werden. Den vom Militärtribunal verurteilten „Hauptkriegsverbrecher“, wie zum Beispiel General Tojo, wird dort ebenfalls Ehre zuteil. Nachdem vor allem China aufs Heftigste protestiert hatte, nahm der Premierminister von weiteren Besuchen Abstand.
Der Besuch stand im krassen Gegensatz zu der Rede Richard von Weizsäckers zum 40. Jahrestag des Kriegsendes, worin der Bundespräsident sich ganz klar zur Schuld der Deutschen bekannte und die Notwendigkeit betonte, sich seiner Vergangenheit zu erinnern:
„ Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie lässt sich ja nicht nachträglichändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wir blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Anstreckungsgefahren. “ 29
Die Rede Weizsäckers wurde noch im gleichen Jahr ins Japanische übersetzt und in keinem anderen Land der Welt erlang der ehemalige Bundespräsident so große Popularität wie in Japan.30 Bis heute hat die Rede an Aktualität nichts eingebüßt, sie wurde oft als Beispiel genannt für eine angemessene Gedenkform zum 50. Jahrestag des Kriegsendes.31
Bereits 1989 wurde die Vergangenheitsbewältigung in Japan erneut zum Thema. Anlass war ein Anschlag auf den Bürgermeister von Nagasaki, nachdem dieser folgendes auf einer Pressekonferenz sagte:
„ Dreiundvierzig Jahre sind seit Kriegsende vergangen und ich denke, wir haben genug Gelegenheit gehabt,über den Charakter dieses Krieges nachzudenken. Nach der Lektüre verschiedener Darstellungen aus dem Ausland und weil ich selbst als Soldat in der Militärerziehung tätig war, glaube ich tatsächlich, dass der Kaiser die Verantwortung für den Krieg trug... “ 32
Zu diesem Zeitpunkt lag der Kaiser Hirohito im Sterben. Der Tenno starb am 7. Januar 1989. Mit seinem Tod ging die Showa-Ära zuende und die Ära Heisei, (was etwa soviel heißt, wie „Den Frieden schaffen“) unter dem Kaiser Akihito begann. Der Tod, gab unter anderem, in diesem Zusammenhang ist z.B. die Veröffentlichung des „Monologs“ zu nennnen, Anstöße sich wieder mit der eigenen Vergangenheit zu beschäftigen.
6.1. Reparationszahlungen
Ein anderer wunder Punkt hinsichtlich der japanischen Vergangenheitsbewältigung sind die Entschädigungszahlungen. Im Vergleich zu Japan leistete die Bundesrepublik 65 mal höhere Reparationszahlungen.
Japan schloss in Bezug auf Reparationszahlungen bilaterale Verträge mit seinen Nachbarländern, China, als ein Hauptopfer japanischer Kriegführung verzichtete sogar auf Reparationszahlungen.
Ein weiteres Beispiel für die Reparationszahlungsmoral sind die sogenannten „Trostfrauen“, Frauen die während des Krieges zur Prostitution in der japanischen Armee gezwungen wurden. Sie kamen aus Korea, Taiwan, den Philippinen und anderen japanisch besetzen Gebieten. Seit 1991 tauchen immer mehr dieser Frauen in der Öffentlichkeit und vor Gerichten auf und fordern Entschädigung. Alle japanischen Regierungen haben bisher auf die bilateralen Verträge verwiesen, welche ihrer Meinung nach die Reparationsfrage regeln, und die Klärung der japanischen Gerichtsbarkeit überlassen.33
6.2. 1995 - Erinnerung an das Kriegsende
Besonders zum 50. Jahrestag der Kapitulation am 15. August 1995 gedenken die Japaner ihrer Vergangenheit und dem Krieg. Natürlich wirft ein solches Datum auch die Frage nach der Vergangenheitsbewältigung auf.
Man kann in der japanischen Öffentlichkeit zweierlei Richtungen beobachten.
Zum einen gibt es den konservativen Flügel, welchem vom Politiker über den Historiker bis zum Studenten viele Menschen angehören. Die extremsten Mitglieder sind der Meinung, dass Japan nie einen Aggressionskrieg geführt hätte und das der Krieg im Sinne eines Entkolonialisierungskrieges geführt wurde, um die asiatischen Brudernationen zu befreien. Diese Kreise setzen sich für eine Rückbesinnung auf japanische Traditionen und Werte - das Sonnenbanner und die Kaiserhymne wurden zu staatlichen Hoheitssymbolen erhoben - und die Aufrüstung der japanischen Armee ein. Für diese Vorhaben müsste aber zuerst der Artikel 9 aus der Verfassung entfernt werden, was auch schon von nationalistischen Politikern gefordert wird.34
Auf der anderen Seite gibt es Bürgerinitiativen und linksintellektuelle Gruppierungen die sich für die Klärung und die Öffentliche Bekanntmachung von Kriegsverbrechen und Versäumnisse der japanischen Politikern und Bevölkerung einsetzen.
Ian Buruma nennt in seinem Buch Erbschaft der Schuld35 einige solcher Gruppen. Zum Beispiel eine Gruppe von Gymnasiallehrern, die versuchen die Gräueltaten von Nanking zu erforschen und an die Öffentlichkeit zu bringen.36 Auch gibt es mittlerweile viele Bürgerinitiativen, die sich die Entschädigung von Kriegsopfern zum Ziel gemacht haben.37
7. Schlussbetrachtung
Abschließend lässt sich erkennen, wie schwierig eine differierte Analyse des Standes der Vergangenheitsbewältigung in Japan ist.
Zum einen muss man beachten, wie schon anfangs erwähnt, dass der japanische Kulturkreis von dem unseren völlig verschieden ist und zum anderen, dass diese Hausarbeit aus deutscher Sicht geschrieben wurde. Eine Arbeit aus amerikanischer oder französischer Sicht würde ganz anders aussehen, da die Verfasserin als Deutsche zum Thema Vergangenheitsbewältigung ein besonderes Verhältnis hat, zumal dieser Begriff im Deutschen geprägt wurde.
Nach Beschäftigung mit diesem Thema wird klar, dass Japan noch viel nachzuholen hat, wenn es sich in Asien integrieren und sich seiner Geschichte stellen will. Wie schon in Kapitel sechs zitiert, spricht Richard von Weizsäcker die Notwendigkeit an, sich seiner Vergangenheit bewusst zu sein um die Gegenwart zu verstehen und neuen Fehlentwicklungen vorzubeugen.
Die fehlende Vergangenheitsbewältigung zeigt sich heute auch bei der Jugend, die für rechtsnationale Gesinnungen offen sind. Ein Beispiel hierfür nennt Henrik Bork in einem Artikel in Der Zeit. Es geht um ein sogenanntes manga (Comic), das den Krieg als Selbstverteidigungskrieg rechtfertigt, die Leser dazu aufruft, den Krieg zu verherrlichen und den Rassismus gegenüber Weißen schürt. Die Inhalte des Comics sind banal und eigentlich nicht der Rede wert, aber erschreckend ist die hohe Absatzzahl: 500 000 Exemplare wurden schon verkauft und der Autor Yoshinori Kobayashi bekommt haufenweise Fanpost von seiner vorwiegend jungen Leserschaft.38
Dieses Beispiel verdeutlicht, dass es Versäumnisse in Bezug auf die japanischen Vergangenheitsbewältigung gibt. Die Frage lautet nun, ob Politiker, Lehrer, Journalisten bereit sind, diese Herausforderung anzunehmen und die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten.
8. Literaturverzeichnis
1. Amakawa, Akira: Besatzung und Bürokratie in Japan, In: Wendepunkt 1945? Kontinuität und Neubeginn in Deutschland und Japan nach dem 2. Weltkrieg, Petzina, Dietmar und Ruprecht, Roland (Hrsg), Bochum 1991, S.7-28.
2. Bork Henrik: Geschichtsklitterung in Sprechblasen, in: Die Zeit, Nr. 11/11.3.1999.
3. Buruma, Ian: Erbschaft der Schuld, Vergangenheitsbewältigung in Deutschland und Japan, München, Wien 1994.
4. Chang, Iris: Die Vergewaltigung von Nanking, Das Massaker in der chinesischen Hauptstadt am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, Zürich 1999.
5. Das ganze Land umkrempeln, Interview mit Shintaro, Ishihara, in: Der Spiegel, Nr.:15/10.4.2000, S.207-209.
6. Fuhrt, Volker: Von der Bundesrepublik lernen? Der Vergleich mit Deutschland in der japanischen Diskussion über Kriegsschuld und Vergangenheitsbewältigung, in: Japanstudien. Jahrbuch des Deutschen Instituts für Japanstudie der Philipp-Franz-von-Siebold-Stiftung, 8, 1996, S. 337-353.
7. Hijiya-Kirschnereit, Irmela: „Kriegsschuld, Nachkriegsschuld“, Vergangenheitsbewältigung in Japan, in: Vergangenheitsbewältigung am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, König, Helmut, Kohlstruck, Michael und Wöll, Andreas (Hrsg.), Opladen 1998, S.327-349.
8. Martin, Bernd: Restauration - die Bewältigung der Vergangenheit in Japan, in: Zeitschrift für Politik,2, 1970, S.153-170.
9. Martin, Bernd: Vom Pazifischen Krieg zur Politik der guten Nachbarschaft? Japans Umgang mit seiner Vergangenheit, Manuskript zum Vortrag vom 23.11.1999.
10. Schwenkert, Wolfgang: Täter oder Opfer? Schuldfrage, atomarer Schrecken und nationale Identität in Japan 1945-1995, in: Sieger und Besiegte, Materielle und ideelle Neuorientierungen nach 1945, Afflerbach, Holger und Cornelißen, Christoph (Hrgs), Tübingen, Basel 1997, S.141-163.
11. Seraphim, Franziska: Der Zweite Weltkrieg im öffentlichen Gedächtnis Japans: Die Debatte zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation, in: Überwindung der Moderne, Japan am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, Hijiya-Kirschnereit (Hrsg.), Frankfurt am, Main 1996.
12. Stahncke, Holmer: Japans Außenpolitik von 1854 bis1945, in: Länderbericht Japan, Geographie-Geschichte-Politik-Wirtschaft-Gesellschaft-Kultur, Pohl, Manfred und Mayer, Jürgen (Hrsg.), 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Bonn 1998, S.135-143.
13. Vahlefeld, Hans Wilhelm: 100 Millionen Außenseiter, Die neue Weltmacht Japan, Düsseldorf, Wien 1969.
14. Vahlefeld, Hans Wilhelm: Japan: Herausforderung ohne Ende, Stuttgart 1992.
15. Weizsäcker, Richard von: Zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der Nationalistischen Gewaltherrschaft, Ansprache am 8. Mai 1985 in der Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages, Bundeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.), Bonn 1985.
16. Wetzler, Peter: Kaiser Hirohito und der Krieg im Pazifik, Zur politischen Verantwortung des Tenno in der Modernen japanischen Geschichte, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 37, 1989, S. 611-642.
[...]
1 Vgl.: Hijiya-Kirschnereit, Irmela, „Kriegsschuld, Nachkriegsschuld“, Vergangenheitsbewältigung in Japan, in: Vergangenheitsbewältigung am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, König, Helmut, Kohlstruck, Michael und Wöll, Andreas (Hrsg.), Opladen, 1998, S.327.
2 Vgl.: Vahlefeld, Hans Wilhelm: Japan: Herausforderung ohne Ende, Stuttgart, 1992, S. 264-269.
3 Ebd., S. 264.
4 Vgl.: Martin, Bernd: Restauration - die Bewältigung der Vergangenheit in Japan, in: Zeitschrift für Politik,2, 1970, S. 155.
5 Vgl.: Stahncke, Holmer: Japans Außenpolitik von 1854 bis1945, in: Länderbericht Japan, GeographieGeschichte-Politik-Wirtschaft-Gesellschaft-Kultur, Pohl, Manfred und Mayer, Jürgen (Hrsg.), 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Bonn1 1998, S.140-143.
6 Vgl.: ebd., S.143.
7 Vgl.: Martin, Bernd: Vom Pazifischen Krieg zur Politik der guten Nachbarschaft? Japans Umgang mit seiner Vergangenheit, Manuskript zum Vortrag vom 23.11.1999. Martin: Restauration , in: Zeitschrift für Politik, 1970, S. 155-156.
8 Vgl.: Chang, Iris: Die Vergewaltigung von Nanking, Das Massaker in der chinesischen Hauptstadt am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, Zürich, 1999, S.12.
9 Vgl.: Schwenkert, Wolfgang: Täter oder Opfer? Schuldfrage, atomarer Schrecken und nationale Identität in Japan 1945-1995, in: Sieger und Besiegte, Materielle und ideelle Neuorientierungen nach 1945, Afflerbach, Holger und Cornelißen, Christoph (Hrgs.), Tübingen, Basel,1997, S.147.
10 Vgl.: Das ganze Land umkrempeln, Interview mit Shintaro, Ishihara, in: Der Spiegel, Nr.:15/10.4.2000, S.209.
11 Das ganze Land umkrempeln, Interview mit Shintaro, in: Der Spiegel, Nr.:15/10.4.2000, S.209.
12 Chang: Die Vergewaltigung von Nanking, Zürich, 1999, S.12.
13 Vgl.: Bork Henrik: Geschichtsklitterung in Sprechblasen, in: Die Zeit, Nr. 11/11.3.1999.
14 Martin: Vom Pazifischen Krieg zur Politik der guten Nachbarschaft?, Vortrag vom 23.11.1999.
15 Vgl.: ebd..
16 Vgl.: Amakawa, Akira: Besatzung und Bürokratie in Japan, In: Wendepunkt 1945? Kontinuität und Neubeginn in Deutschland und Japan nach dem 2. Weltkrieg, Petzina, Dietmar und Ruprecht, Roland (Hrsg), Bochum 1991, S.7-8.
17 Vgl.: Vahlefeld nennt einige in seinem Buch: Vahlefeld, Hans Wilhelm. 100 Millionen Außenseiter, Die neue Weltmacht Japan, Düsseldorf, Wien 1969 auf S. 99-102.
18 Vgl.: ebd., S.95-103.
19 Vgl.: ebd., S.88-95.
20 Vgl.: Schwenkert: Täter oder Opfer? in: Sieger und Besiegte, Afflerbach, Cornelißen (Hrsg.),Basel 1997, S.152-153.
21 Vgl.: Wetzler, Peter: Kaiser Hirohito und der Krieg im Pazifik, Zur politischen Verantwortung des Tenno in der Modernen japanischen Geschichte, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 37, 1989, S. 611-642.
22 Buruma, Ian: Erbschaft der Schuld, Vergangenheitsbewältigung in Deutschland und Japan, München, Wien 1994, S. 121.
23 Vgl.: Schwenkert: Täter oder Opfer? in: Sieger und Besiegte, Afflerbach, Cornelißen (Hrsg), Basel 1997, S.150 und 155.
24 Vgl.: Buruma: Erbschaft der Schuld, München, Wien 1994, S.147-148.
25 Die Verfasser wurden angewiesen Begriffe wie „Invasion“ mit „Eindringen“ zu ersetzten und Passagen über das Nanking-Massaker und die Be4satzungspolitik in Korea abzuschwächen.
26 Vgl.: Fuhrt, Volker: Von der Bundesrepublik lernen? Der Vergleich mit Deutschland in der japanischen Diskussion über Kriegsschuld und Vergangenheitsbewältigung, in: Japanstudien. Jahrbuch des Deutschen Instituts für Japanstudie der Philipp-Franz-von-Siebold-Stiftung, 8, 1996, S. 339-340.
27 Vgl.: Buruma, Ian: Erbschaft der Schuld, München, Wien 1994, S.240-241.
28 Siehe zum Beispiel Shintaro, Ishihara im Spiegel Interview
29 Weizsäcker, Richard von: Zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der Nationalistischen Gewaltherrschaft, Ansprache am 8. Mai 1985 in der Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages, Bundeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.), Bonn 1985, S. 6.
30 Vgl.: Seraphim, Franziska: Der Zweite Weltkrieg im öffentlichen Gedächtnis Japans: Die Debatte zum fünfzigsten Jahrestag der Kapitulation, in: Überwindung der Moderne, Japan am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, Hijiya-Kirschnereit (Hrsg.), Frankfurt am, Main 1996, S.25.
31 Vgl.: Fuhrt: Von der Bundesrepublik lernen? in: Japanstudien. , 8, 1996, S. 340-34.
32 Hitoshi Motoshima zietiert nach: Buruma: Erbschaft der Schuld, München, Wien 1994, S.317.
33 Vgl.: Fuhrt: Von der Bundesrepublik lernen? in: Japanstudien. , 8, 1996, S. 343-344.
34 Vgl.: Wagner ,Wieland: Die Fahnen hoch (Japan), in: Der Spiegel, Nr. 33, 16.08.1999, S. 128-129.
35 Buruma, : Erbschaft der Schuld, München, Wien 1994.
36 Ebd., S145-147.
37 Vgl.: Seraphim: Der Zweite Weltkrieg im öffentlichen Gedächtnis Japans in: Überwindung der Moderne, Hijiya-Kirschnereit (Hrsg.), Frankfurt am Main 1996, S.34.
38 Vgl.: Bork, Henrik: Geschichtsklitterung in Sprechblasen, in: Die Zeit, Nr. 11/11.3.1999.
- Arbeit zitieren
- Sarah von Grudzinski (Autor:in), 2000, Vergangenheitsbewältigung in Japan, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107271
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