Der Terminus „Transkription“ (lat. transcribere – hin)überschreiben, umschreiben, schriftlich übertragen)1 bezieht sich auf die Wiedergabe eines gesprochenen Diskurses in einem situativen Kontext mit Hilfe alphabetischer Schriftsätze und anderer, auf kommunikatives Verhalten verweisender Symbole.2 „Aufgrund der altbekannten Tatsache verba volant, scripta manent besteht die bleibende Verdauerung der flüchtigen Rede in ihrer schriftlichen Repräsentation.“3
Man kann den Übergang von der Oralität zur Literalität als einen entscheidendern Entwicklungsschritt in der Kulturgeschichte des Menschen betrachten, insofern als Erfahrungen, Wissen, Traditionen und auch Dichtungen nun raum- und zeitunabhängig konserviert und zur ständigen Verfügung gehalten werden konnten.4 Für die mit Sprache befasste Gesellschaftswissenschaft ist eine Theorie sozialen Handelns unter Einschluss sämtlicher hierfür nutzbarer Zeichensysteme der kommunikativen Kompetenz ein zentrales theoretisches und empirisches Anliegen.5 Transkriptionen sind die Voraussetzung jeglicher wissenschaftlicher Untersuchung mündlicher Kommunikationsprozesse. Sie stellen die auf dem Medium Papier fixierte bzw. heutzutage auch binär im PC dauerhaft gespeicherte Dokumentation gesprochener Sprache in ihren vielfachen Existenzformen dar.
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1 Pertsch 1991: S.1206
2 Dittmar 2002: S.52
3 Ehlich nach Dittmar 2002: S. 50
4 Hengartner/Niederhauser 1993: S.60
5 Dittmar 2002: S.51
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Enstehung und Gegenstand der Sprachtranskription
- Lautliche Phänomene gesprochener Sprache
- Transkriptionssysteme zur Übertragung von Laut und Gespräch in Schrift — Entstehung und Verwendung
- Transkriptionssysteme für lautliche Authentizität
- Literarische Transkription (LT)
- Phonetische Transkription (IPA)
- Speech Assessment Methods Phonetic Alphabet (SAMP A)
- Die Heidelberger Umschrift oder Pidgin-Deutsch-Lautschrift (PDL)
- Transkriptionssysteme für pragmatische Authentizität
- Formale Konversationsanalyse (KA)
- Halbinterpretative Arbeitstranskriptionen (HIAT)
- Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem (GAT)
- Transkriptionssysteme für lautliche Authentizität
- Abschließende Betrachtung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Verwendung verschiedener Transkriptionssysteme, die zur Übertragung von Laut und Gespräch in Schrift eingesetzt werden. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung der verschiedenen Systeme und ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen im Hinblick auf die Erfassung von lautlicher und pragmatischer Authentizität.
- Entwicklung und Einsatz von Transkriptionssystemen für verschiedene Forschungsbereiche
- Vergleich der Systeme hinsichtlich ihrer lautlichen und pragmatischen Genauigkeit
- Herausforderungen der Transkription von gesprochener Sprache, insbesondere im Hinblick auf die Erfassung von prosodischen Merkmalen
- Entwicklung neuer Transkriptionssysteme, die auf die Anforderungen der modernen Gesprächsanalyse zugeschnitten sind
- Bedeutung der Transkription für die wissenschaftliche Untersuchung von Kommunikationsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema der Sprachtranskription. Sie beleuchtet die Entstehung des Begriffs und erläutert die Herausforderungen, die mit der Verschriftung von gesprochener Sprache verbunden sind.
Im zweiten Kapitel werden verschiedene Transkriptionssysteme vorgestellt, die sich in zwei Kategorien einteilen lassen: Systeme, die die lautliche Authentizität im Vordergrund stehen, und Systeme, die die pragmatische Authentizität in den Mittelpunkt stellen.
Die Arbeit endet mit einer abschließenden Betrachtung der verschiedenen Transkriptionssysteme und einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Sprachtranskription, die lautliche Authentizität, die pragmatische Authentizität, die Phonetische Transkription (IPA), die Literarische Transkription (LT), die Heidelberger Umschrift (PDL), die Formale Konversationsanalyse (KA), die Halbinterpretative Arbeitstranskription (HIAT) und das Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem (GAT). Der Text beleuchtet die Entstehung und Anwendung dieser Systeme und diskutiert deren Stärken und Schwächen im Hinblick auf die Erfassung von lautlichen und pragmatischen Aspekten der Sprache.
- Citar trabajo
- Magistra Artium Katharina Kirsch (Autor), 2003, Transkriptionssysteme: Entstehung und Verwendung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10709
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