" Die Sprache ist das Haus des Seins"
schrieb Martin Heidegger und formulierte einen wundervollen Satz, der schon die ganze Thematik meiner Hausarbeit umreißt.
Sprache als Instrument und Bewußtsein der eigenen Identität, als Mittel um in Beziehung treten zu können und als höchstes Gut der Menschen.
Doch sobald wir in Beziehung zu anderen treten, wird aus der Sprache ein höchst brisantes Werkzeug. Die Kommunikation zwischen zwei Menschen ist wohl das Schwierigste was im zwischenmenschlichen Bereich existiert. Aber auch das Interessanteste und Aufregendste.
Der Mensch muß kommunizieren, erst die Sprache macht den Menschen zum Menschen.
Doch immer wieder stellt man fest, dass der Gegenüber wohl eine andere Sprache zu sprechen scheint, es kommt zu Mißverständnissen und Sprachlosigkeit.
Es gibt viele Theorien und Gedanken zu diesem Thema, je nachdem welchen Blickwinkel man sich wünscht oder bevorzugt.
Ich habe mich für die interaktionistisch- konstruktivistische Sicht entschieden, da ich denke, dass der Konstruktivismus dem "Suchenden" die bestmögliche Freiheit ermöglicht sein Wissen aus vielen Richtungen zu beziehen und dekonstruktivistisch seine eigene Wahrheit für eine gewisse Zeit zu finden und sie dann neu zu konstruieren.
Die Grundlage dieser Hausarbeit bildet das Buch von Kersten Reich: "Systemisch- konstruktivistische Pädagogik- Einführung in Grundlagen einer interaktionistisch- konstruktivistischen Pädagogik" sowie als ergänzende Literatur das Buch von Peter Widmer: "Subversion des Begehrens- Eine Einführung in Jacques Lacans Werk."
Im ersten Teil der Hausarbeit werde ich auf die systemischen Betrachtungsmöglichkeiten von Kommunikation eingehen.
Im weiteren Teil der Hausarbeit werde ich die interaktionistisch- konstruktivistische Theorie von Kommunikation vorstellen und so gliedern, dass mir die Sicht von Kersten Reich als Schwerpunkt dient und die Sicht von Jacques Lacan als Ergänzung.
Den letzten Teil der Hausarbeit werde ich dazu nutzen, meine eigene Sicht darzustellen und zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Welt der Kommunikation
- Inhalt- und Beziehungsaspekt
- Die vier Seiten einer Nachricht
- Die Kommunikationstheorie im interaktionistischen Konstruktivismus
- Das Symbolische
- Das Imaginäre
- Das Reale
- Schlußbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Kommunikationstheorie im interaktionistischen Konstruktivismus. Ziel ist es, das komplexe Zusammenspiel von Sprache, Symbolen, Imagination und Wirklichkeit im Kontext der menschlichen Kommunikation zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die systemisch-konstruktivistische Pädagogik, insbesondere auf die Ansätze von Kersten Reich und Jacques Lacan.
- Die Bedeutung des Symbolischen in der Kommunikation
- Das Imaginäre als Grundlage des Begehrens und der Spiegelung
- Das Reale als unerwartetes und unvorhersehbares Element in der Kommunikation
- Die Rolle des „Dritten" und der Blick des Anderen
- Die Bedeutung des interaktionistischen Konstruktivismus für die Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Relevanz der Sprache und Kommunikation für die menschliche Identität und das zwischenmenschliche Miteinander heraus. Der Fokus liegt dabei auf der interaktionistisch-konstruktivistischen Sichtweise, die dem Individuum die Freiheit ermöglicht, seine eigene Wahrheit zu konstruieren.
Im zweiten Kapitel wird die Welt der Kommunikation aus systemischer Perspektive betrachtet. Dabei werden die Axiome von Paul Watzlawick, insbesondere die Unterscheidung zwischen Inhalts- und Beziehungsaspekt, sowie die vier Seiten einer Nachricht erläutert. Das Kapitel verdeutlicht, dass Kommunikation nicht nur ein Austausch von Informationen, sondern auch ein komplexes System von Wahrnehmung, Interpretation und Beziehungsgestaltung ist.
Das dritte Kapitel widmet sich der Kommunikationstheorie im interaktionistischen Konstruktivismus. Hier werden die drei Ebenen des Symbolischen, des Imaginären und des Realen vorgestellt. Die symbolische Ebene umfasst alle Zeichen und Symbole, die in einer Kultur Bedeutung tragen und die unsere Wirklichkeit strukturieren. Das Imaginäre beschreibt die innere Welt des Menschen, geprägt von Gefühlen, Gedanken, Wünschen und dem Begehren. Das Reale hingegen steht für das Unerwartete, das Unvorhersehbare und das, was unsere konstruierte Wirklichkeit durchbricht. Die Kapitel beleuchten die enge Vernetzung dieser drei Ebenen und ihre Bedeutung für die menschliche Kommunikation.
Das Kapitel „Das Symbolische" greift die Ansätze von Kersten Reich und Jacques Lacan auf und erläutert die Bedeutung der Sprache und der symbolischen Ordnung für die Kommunikation. Reich beschreibt das Kommunikationsmodell von George Herbert Mead und die Interaktion zwischen „I", „Me" und „Self", während Lacan die Unterscheidung zwischen Signifikant und Signifikat sowie die Rolle des Unbewußten im Kommunikationsprozess hervorhebt.
Das Kapitel „Das Imaginäre" widmet sich dem Begehren und der Spiegelung als zentralen Elementen der menschlichen Kommunikation. Reich beschreibt das Spiegelstadium und die Rolle des „Dritten" bei der Entwicklung der eigenen Identität. Lacan erweitert diese Betrachtungsweise und betont die Bedeutung des unbewußten Begehrens, das sich in der Kommunikation manifestiert.
Das Kapitel „Das Reale" stellt das Reale als das, was unsere konstruierte Wirklichkeit durchbricht, vor. Es zeigt, dass das Reale unerwartet und unvorhersehbar ist und uns aus unseren Gewohnheiten und Erwartungen herausreißt. Das Reale kann sowohl Angst machen als auch Glück und Veränderung bewirken.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kommunikationstheorie, den interaktionistischen Konstruktivismus, die symbolische Ordnung, das Imaginäre, das Begehren, die Spiegelung, das Reale, die systemisch-konstruktivistische Pädagogik, Kersten Reich, Jacques Lacan und die Bedeutung des „Dritten" in der Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Anna Jungbluth (Autor:in), 2003, Die Kommunikationstheorie im interaktionistischen Konstruktivismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10691
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