INHALTSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
2 GRUNDLAGEN VON EDI
2.1 Begriffsklärung
2.2 Voraussetzungen für EDI
2.3 eXtensible Markup Language (XML)
3 KOMMUNIKATIONSMÖGLICHKEITEN VON EDI
3.1 EDI über Point-to-Point Verbindung
3.2 EDI über Value Added Networks (VAN)
3.3 EDI über Internet
3.4 WebEDI
3.5 Continuous Replenishment (CR) per XML
4 VORTEILE VON EDI
5 KOSTEN VON EDI
5.1 Point-to-Point EDI
5.2 Clearing Center
5.3 EDI über Internet
5.4 WebEDI
5.5 Continuous Replenishment
6 ZUKÜNFTIGE AUSSICHTEN FÜR EDI
7 FAZIT
ANHANG
LITERATUR
EIDESSTATTLICHE ERKLÄRUNG
II Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: EDI Szenario
Abbildung 2: Einordnung EDI Normen
Abbildung 3: XML und EDI - Die Technik
Abbildung 4: Kommunikationsmöglichkeiten von EDI
Abbildung 5: EDI über Internet - Die Technik
Abbildung 6: Continuous Replenishment bei Industrie und Handel
III Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
In dieser Semesterarbeit wird das Thema Electronic Data Interchange (EDI) als Kommunikationsinstrument der außerbetrieblichen Logistik behandelt.
In Zeiten, in denen sich die Informations- und Kommunikationstechnik stetig weiterentwickelt, wird es auch für kleine Unternehmen immer wichtiger, sich mit diesen neuen Technologien zu beschäftigen, aber sich auch bewährter, bereits angewandter Standards nicht zu verschließen.
Die sich verschärfende Wettbewerbssituation erfordert schnelles Reaktionsvermögen und Anpassung an die neuesten Marktstandards. Andernfalls kann ein Unternehmen schnell von der Konkurrenz überholt werden und Kunden verlieren.
Aus diesem Grund müssen Unternehmen ihr Hauptaugenmerk auf die Bindung und Zufriedenheit ihrer Kunden legen, denn diese sind immer schwieriger zufriedenzustellen und erwarten, dass Hersteller und Lieferanten schneller, hochwertiger und günstiger anbieten. Diesen Anforderungen können Unternehmen aber nur durch ständige Prozessverbesserungen und Anpassung an die aktuellen Standards gerecht werden.
Dafür kann es notwendig sein, Abläufe komplett umzustellen, neue Systeme zu implementieren und Mitarbeiter umzuschulen.
Eine dieser Möglichkeiten, Prozesse schneller und kostengünstiger abzuwickeln, sowie den Anforderungen seiner Kunden gerecht zu werden, stellt der elektronische Datenaustausch (EDI) dar. Immer mehr Unternehmen, die sich wiederholende Geschäftsprozesse mit hohem Datenvolumen austauschen müssen, tun dies auf elektronische Weise. In vielen Bereichen der Industrie und des Großhandels stellt der elektronische Datentransfer den größten Anteil am Austausch von Bestellungen, Rechnungen und Lieferbestätigungen dar.
Aus diesem Grund ist es für viele, oftmals kleinere Unternehmen mit weniger großen Datenmengen und einer geringeren Transaktionsfrequenz, die bisher noch nicht an den Einsatz von EDI gedacht haben, notwendig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, um diese Gruppen nicht als Kunden zu verlieren.
Oftmals werden sie im vornherein von ihren größeren Kunden zum Einsatz von EDI gezwungen, was somit ein K.O.-Kriterium für die Anwendung von EDI bedeutet. Andernfalls müssen sie sich die Frage stellen, welche Vorteile EDI für sie bieten kann, welche Möglichkeiten auf dem Markt existieren, über EDI die Handhabung häufig auftretender Geschäftsvorfälle zu erleichtern, und was das Ganze kostet.
Diese Arbeit soll solchen Unternehmen, die für sich die am besten geeignete Lösung eines EDI-Einsatzes suchen, eine Hilfestellung geben und Licht in das Dunkel des EDI-Dschungels bringen. Ziel dieser Arbeit soll es sein, einen Überblick darüber zu geben, für wen sich EDI lohnt und wer aus Kostengründen weiterhin herkömmliche Lösungen wie Fax und Telefon zur Auftragsabwicklung nutzen sollte.
Im Laufe dieser Arbeit werden wir die theoretischen Grundlagen von EDI erklären, die verschiedenen Möglichkeiten von EDI-Anwendungen erläutern, Vorteile von EDI aufzeigen und die mit den einzelne n EDI-Arten in Zusammenhang stehenden Kosten darstellen.
2 Grundlagen von EDI
Internationale Märkte und die zunehmende Verflechtung der Handelsunternehmen haben zur Folge, dass der Datenaustausch zwischen den am Handel Beteiligten stark zunimmt. Immer größere Datenmengen müssen in immer kürzeren Zeiträumen verarbeitet werden.
Ein Großteil der Daten wird in Geschäftsdokumenten per Computer erstellt. Dann werden die Papierdokumente gedruckt und kopiert, bevor die darin enthaltenen Informationen per Post oder Fax weitergeleitet werden. Sind diese Dokumente beim Geschäftspartner angekommen, werden sie wiederum zur weiteren Verarbeitung in Computeranwendungen erfasst.
Diese traditionellen Verfahren zum Datenaustausch, wie z.B. die Briefpost, werden den neuen Anforderungen nicht mehr gerecht, da sie zeitaufwendig, verwaltungs- und somit auch kostenintensiv sind. Die Übertragung von Daten auf elektronischem Weg führt zu Handelsvereinfachungen, beschleunigt die Abläufe und ermöglicht nahezu medienbruchlose Weiterverarbeitung von Informationen. Doppe- bzw. Mehrfacherfassungen und Eingabefehler werden vermieden.
2.1 Begriffsklärung
Unter dem Begriff EDI wird der unternehmensweite Datenaustausch zwischen Computern in einer, standardisierten, maschinenlesbaren Form verstanden.
EDI hat zum Ziel, Computersysteme als Sender und Empfänger von Nachrichten anstelle von Menschen einzusetzen. Hierbei wird ein medienbruchfreier, genauerer und schnellerer Austausch von strukturierten Daten zwischen Unternehmen erreicht.
Damit die automatisch gesendete Nachricht bei beiden Geschäftspartnern gleich interpretiert wird, d.h. die gleiche Sinnbedeutung gewahrt ist, müssen Inhalt und Form der EDI-Nachricht einheitlich strukturiert sein. Dies bedeutet, dass für jedes Feld der elektronischen Nachricht eine eindeutige Bedeutung vereinbart wird.1 Diese Bedeutung ist in sogenannten Standards festgelegt, auf deren Funktion und Bedeutung im folgenden eingegangen wird.
EDI Szenario
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten2
2.2 Voraussetzungen für EDI
Eine wichtige Voraussetzung zum vollautomatischen Datenaustausch ist das Vorhandensein oben genannter Standards, die die Struktur der EDI-Nachrichten festlegen. Das ist erforderlich, damit zwei Geschäftspartner einer EDI-Nachricht die selbe Bedeutung zuordnen. Diesen gemeinsamen Standard zur Übermittlung von Daten müssen die jeweiligen Kommunikationspartner festlegen, bevor sie Daten vollautomatisch austauschen können. Das alleine reicht aber noch nicht, um EDI durchführen zu können. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die jeweiligen Kommunikationspartner ein EDI-System einführen. Das EDI-System besteht aus Software- und Hardware-Komponenten. Zudem müssen die Unternehmen bzw. deren EDI-Systeme durch ein Netzwerk physisch verbunden sein. Im folgenden wird zuerst auf die Standards und im weiteren Verlauf auf die Software und Hardware-Komponenten eingegangen.
2.2.1 EDI Standards
Während der Entwicklung von EDI entstanden zunächst viele zueinander inkompatible Insellösungen. In den Anfängen etablierten sich somit vor allem Branchenstandards, wie z.B. ODETTE3, eingesetzt bis heute in der europäischen Automobilbranche. Anfang der 80er Jahre wurden unter der Hoheit der UNO-Wirtschaftskommision und der ISO4 auf der Grundlage von ANSI-Standard X.125
die Arbeiten für einen weltweiten, in allen Industrieländern einsetzbaren EDI-Standard aufgenommen. Auf diese Weise ist der UN/EDIFACT-Standard entstanden (UNIT Nations/Electronic Data Interchange For Administration, Commerce and Transport). ,,Der ausführliche Standard umfasst unter anderem generisch vordefinierte Standardnachrichten, EDIFACT Syntaxregeln, Datenelemente und Segmente, verschiedene Code-Listen sowie einheitliche Durchführungsregeln für den Datenaustausch via Telekomunikation"6. Der EDIFACT-Standard strukturiert eine EDI-Nachricht in Segmente und Datenelemente. Außerdem wird die Form der EDI-Nachricht durch eine festgeschriebene Syntax eindeutig definiert.
Das Regelwerk von EDIFACT macht es möglich, weltweit EDI-Nachrichten wie Bestellungen oder Rechnungen mit internationalen Geschäftspartnern auszutauschen, ohne dass es zu Verständnisproblemen kommt. Diese Aussage ist allerdings nur dann korrekt, wenn die Kommunikationspartner wirklich den gleichen Standard verwenden und nicht eine abgeänderte Version dessen, denn Innerhalb des EDIFACT-Standards existieren verschiedene Subsets, die lediglich nationale oder branchenweite Bedeutung besitzen. Die Unternehmen, die nur national EDI-Nachrichten austauschen wollen, können auf ein solches Subset zurückgreifen, das den speziellen Anforderungen der Branche genügt. ,,Ein Subset ist eine exakt definierte Untermenge nutzbarer Nachrichtenarten, Datenelemente, Codes und Qualifier der EDIFACT-Norm."7
Das wohl bekannteste Subset ist EANCOM, das weltweit von der Kosumgüterindustrie genutzt wird. Ein weiteres Subset ist das bereits erwähnte ODETTE, welches in der europäischen Automobilbranche Anwendung findet. Bei dem VDA8 -Standard (deutsche Automobilbranche) sowie SEDAS9 (deutschen Konsumgüterindustrie) handelt es sich um branchenweit fest definierte Austauschformate, die jedoch nicht in die für EDIFACT übliche Trennzeichensyntax konvertiert werden. Diese Untermengen der EDIFACT-Norm werden von der UN bzw. den Ländervertretungen geprüft und zertifiziert.10
Der Vorteil in der Verwendung von Subsets gegenüber EDIFACT liegt in der wesentlich simpleren Anwendung, weil nur ein begrenzter, für die Branche notwendiger Teil von EDIFACT gepflegt und übermittelt werden muss. Die Problematik bei Subsets ist jedoch, dass diese nicht kompatibel zueinander sind. Unternehmen, die sowohl SEDAS als auch EANCOM-Nachrichten austauschen wollen, stellt sich die Frage, wie dieses Problem gelöst werden kann. Die Möglichkeit, diesem entgegen zu wirken, besteht zum einen in flexiblen EDI-Systemen, zum anderen in einer universell bedienbaren Programmierung der Systeme, die heterogen Ansprüchen genügt.
In einer Vielzahl von Fällen kann sich der kleine Lieferant gar nicht zwischen EDIFACT oder einem Branchen Subset entscheiden, weil die Industrie und die großen Handelsketten dem Lieferanten das Austauschformt vorgeben. Hierbei ist zu erwähnen, dass EDI-Großanwender sich von branchenspezifischen oder nationalen Formaten wie SEDAS oder VDA allmählich verabschieden. Das Austauschformat EANCOM wird sich immer mehr durchsetzten und wird SEDAS in den Hintergrund drängen. Die Automobilkonzerne stellen derzeit für ihre deutschen Zulieferer von VDA auf EDIFACT um.11
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Einordnung EDI-Normen 12
Es ist erkennbar, dass der elektronische Datenaustausch von Geschäftsdokumenten nur dann einen Sinn macht, wenn dabei eine einheitliche Sprache gesprochen wird. Mit dem EDIFACT-Standard lassen sich alle nur möglichen Übertragungsnetze, -protokolle und Anwendungsfälle abdecken. Für die Umsetzung von EDI ist weiterhin ein EDI-System notwendig.
2.2.2 EDI-System
Der Konverter ist das Herzstück eines EDI-Systems. Hierbei handelt es sich um eine Translations-Software, die Daten von einem sogenannten Inhouse-Format (unternehmensinternen Format) in ein breiter akzepiertes Standard-Format, wie EDIFACT oder ein branchendefiniertes Format, umwandelt. Hierbei liefern interne Applikationen den Dateninput für das EDI-System.
Außerdem kann der Konverter auch den entgegengesetzten Ablauf, das heißt die ankommenden Daten vom EDIFACT-Format in das Inhouse-Format übersetzen. Die Weiterverarbeitung der aus dem EDIFACT konvertierten Daten in ein Inhouse-Format ermöglicht den Datenimport in betriebswirtschaftliche Applikationen, wie z.B. SAP13 R/3. SAP verfügt über Standardschnittstellen für den Datenaustausch.
Der Konverter ist flexibel und kann auf jedes beliebige Standard- oder Branchen-Format umprogrammiert werden, was aber mit erheblichem Aufwand und somit mit hohen Kosten verbunden ist. Deshalb ist es unabdingbar, sich mit seinem Kommunikationspartner auf ein Format zu einigen.
Unternehmen, die verschiedene Formate anbieten müssen, können auf einen EDI-Provider (Clearing-Center, siehe Kapitel 3.2) zurückgreifen, der die Translations-Funktion übernimmt. Die Daten werden z.B. per ISDN zum Provider geschickt, dieser übersetzt die Daten in das jeweilige Format (EDIFACT etc.) und sendet es weiter an den jeweiligen Geschäftspartner.
Ein weiteres Modul des EDI-Systems ist für die Kommunikation zuständig. Dieses Modul ist für den Empfang und Versand der EDI-Daten zuständig. Die Daten lassen sich über ISDN, Datex, TCP/IP14 oder die VAN15 -Dienste der Telekom, General Electric oder IBM übermitteln. Entscheidet man sich für eine dieser Arten, so benötigt man die jeweilige Kommunikationssoftware, die mit dem EDI-System verbunden ist.
Bezüglich der Hardware gilt grundsätzlich die Empfehlung, das EDI-System auf einem ExtraRechner zu installieren. Hierdurch werden Störungen, die durch andere Applikationen verursacht werden können, vermieden. Auf jeden Fall muss der Rechner mit einer Kommunikations hardware (ISDN-Karte) ausgestattet sein. Da die meisten Unternehmen über die jeweiligen Hardwarekomponenten verfügen, muss lediglich überprüft werden, ob die Hardware den Anforderungen eines EDI-Systems gerecht wird.
2.3 eXtensible Markup Language (XML)
Um die Zusammenhänge bei einigen EDI-Systemen besser verstehen zu können, möchten wir die Internetsprache XML kurz erläutern.
XML ist eine verkürzte Version von SGML (Standard Generalized Markup Language). SGML ist ein Standard zur Beschreibung von Strukturen und Inhalten elektronischer Dokumente. XML wurde entwickelt, weil sich SGML zwar in der Industrie und in Forschungseinrichtungen schon über 10 Jahre hinweg gut bewährt hat, sich aber im World Wide Web nicht durchsetzen konnte. XML und SGML sind Metasprachen zum Definieren von Dokument-Typen. Für die Integration internetbasierter Anwendungen greifen immer mehr Unternehmen auf XML zurück. Durch das World Wide Web Consortium (W3C), eine Standardisierungs-Organisation für das Internet, wurde XML 1998 als Standard verabschiedet.
Zur Zeit befassen sich verschiedene Ausschüsse wieder mit der Erarbeitung von XML Standards, da der Standardisierungsgrad geringer ist als zum Beispiel bei EDIFACT. Diese Ausschüsse greifen auf die Erfahrungen mit EDIFACT zurück, um XML-basierte Standards zu definieren. XML-Nachrichten können direkt aus Webapplikationen heraus generiert werden. Diese neue Programmiersprache ist für Unternehmen interessant, die eBusiness zukünftig betreiben wollen, und ihre Geschäftsprozesse webbasiert abwickeln möchten.
XML basiert auf einem einfachen Konzept. Es geht davon aus, dass Informationen und Daten in strukturierter Form in Dokumenten darstellbar sind.
Während EDI-Nachrichten im Prinzip einfache Zeichenansammlungen sind, erlaubt XML die Auszeichnung der einzelnen Zeichen so, dass etwa eine Zeichenkette von den Empfängersystemen als Artikelnummer, eine zweite als Liefertermin und eine dritte als Preis interpretiert werden kann.16
Des weiteren werden ,,Tags" oder Schlüsselworte benutzt, um Inhalte von Dokumenten auf einfache Weise als richtige Datenstruktur anwendungs- und herstellneutral zu beschreiben. XML-Dokumente können von unterschiedlichen Computersystemen und -anwendungen automatisch gelesen und geschrieben und somit flexibel untereinander ausgetauscht und weiterverarbeitet werden.17
Durch die Verbindung von XML und Internet soll eine Mehrfachnutzung der technischen Komponenten möglich werden, während die Verwendung von weltweit verbreiteten XMLStandards die Implementierungskosten reduziert.
XML ist nicht nur auf webbasierte Dokumente beschränkt. Zusätzlich zum Internet findet es in einem weiten Feld von browserabhängigen Intranet-Anwendungen
Akzeptanz.
XML/EDI lässt sich nahtlos in bestehende EDI-Systeme einfügen und kann 100 %
Rückwärtskompatibilität erzielen. Möglich ist dies durch die Definition von Templates18,die Daten auf und von traditionellen EDI Nachric hten (z.B. wie X.12 oder EDIFACT) abbilden. Da das Template die Struktur von ankommenden und abgehenden EDI Nachrichten-Formaten enthält, kann das XML/EDI sie ohne Hilfe eines externen Übersetzungsprozesses exakt wiederherstellen. Durch zusätzliche Definition der Präsentation in den Dokument-Typ- Definitionen (DTD) und der XML-Struktur, wird der Web Browser angewiesen, wie er den Dateninhalt anzeigen und redigieren soll. Dies gibt den traditionellen EDI Systemen die Möglichkeit, Anwender zu erreichen, die sie bis jetzt nicht erreichen konnten, da jetzt eine bestehende EDI- Nachricht eingelesen werden und die Details dem Benutzer direkt angezeigt werden können. Dies konnte vorher nur durch Einsatz und Wartung von teuren und traditionellen EDI Konvertersystemen auf entfernten Standorten erreicht werden.
XML und EDI - Die Technik
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
19
Weitere Gründe, warum XML/EDI als Technologie der Zukunft zu sehen ist:
- Aufbau auf offenen Standards
- Eignung für selbstbeschreibende Transaktionen (XML)
- Schnittstellen zu existenten Systemen ("legacy systems")
- Einfache Implementierung
- Sicherheit und Zuverlässigkeit
- Zugang zu "interaktiven" Transaktionen im Web.
- XML/EDI ist eine der erfolgsversprechendsten Entwicklungen im Bereich des elektronischen Datenaustausches, so dass Microsoft und Netscape in den jeweils nächsten Browserversionen diese Technologie integrieren und damit wesentlich zur Verbreitung beitragen werden.
3 Kommunikationsmöglichkeiten von EDI
EDI wird als Form des E-Commerce schon seit den späten 1970er Jahren eingesetzt. So ist nur verständlich, dass sich aus den Anfängen weitere Möglichkeiten und Anwendungen des elektronischen Datenaustauschs entwickelt haben. Diese möchten wir in diesem Kapitel erklären.
Kommunikationsmöglichkeiten von EDI
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
20
3.1 EDI über Point-to-Point Verbindung
Der technische Prozess einer Bestellung, Auftragsannahme, Rechnungsstellung etc., die über EDI abgewickelt werden gestaltet sich allgemein wir folgt:
- ,, Im Einkaufssystem des Abnehmers wird eine Bestellung generiert (auf der Basis einer spezifischen Materialanforderung bzw. durch Erreichen des definierten Mindestbestands).
- Diese Bestellung wird in eine strukturierte EDI-Nachricht übersetzt.
- Das EDI-System des Abnehmers sendet diese EDI-Nachricht an das EDI-System des Lieferanten.
- ,,Dort wird die EDI-Nachricht in ein Format übersetzt, das verständlich für das Auftragsabwicklungssystem des Lieferanten ist.
- Dabei ist das EDI-System jedes Geschäftspartners dafür verantwortlich, die Nachricht im korrekten Format an den richtigen Abnehmer zuzusteuern und ggf. auftretende Übertragungsfehler zu korrigieren."21
Um Daten auf direktem Wege auszutauschen, ist es notwendig, diese vor ihrem Weg so umzuwandeln, dass die Anwendung des jeweiligen Partners das Format erkennt und wiederum in das interne Format konvertiert. Hierfür müssen sich die Geschäftspartner auf ein gemeinsames Format geeinigt haben und einen entsprechenden Konverter besitzen. Die Konverter-Software des Kunden wandelt so etwa die Daten einer Bestellung aus dem Inhouse-Format des eigenen Bestellsystems in ein externes Schnittstellenformat (z.B. EANCOM/EDIFACT) um, bevor sie über das Telefonnetz an den Lieferanten gesandt wird. Die ankommenden Daten werden von der Konverter-Software des Lieferanten in das von ihm genutzte Format konvertiert und entsprechend in seinem System weiterverarbeitet.
Bei der direkten Übertragung besteht eine sog. Point-to-Point-Verbindung zwischen Sender- und Empfänger-Computer der Handelspartner. Diese kann entweder über eine Wählleitung (mit einem Modem) aufgebaut werden oder permanent bestehen (Stand- bzw. Mietleitung), was z.B. über DATEX oder ISDN laufen kann. Eine Point-to-Point-Verbindung empfiehlt sich, wenn große Datenmengen mit wenigen Partnern ausgetauscht werden sollen. Denn bei einer steigenden Anzahl von Teilnehmern am EDI-Netzwerk steigt die Komplexität an, was hohe Unterhaltskosten zur Folge hat. Studien von Emmelhainz zufolge ist diese Art der Verbindung bei bis zu sechs Teilnehmern sinnvoll.22
3.2 EDI über Value Added Networks (VAN)
Für die zeitversetzte Übertragung von Geschäftsdaten ist ein Mehrwertnetz notwendig, ein Value Added Network (VAN), das die Daten zwischenspeichert und dann zum Empfänger weiterbefördert.23 Diese VANs können sich erheblich in der Art der angebotenen Dienstleistungen unterscheiden. Es gibt VANs, die lediglich als Mailboxsystem fungieren und bereits konvertierte Daten zum Abholen bereitstellen. Ein solches VAN ermöglicht es, Bestellvorgänge, wie die Übertragung von Artikelstammdaten, Bestellungen und Lieferavisen abzuwickeln. Außerdem gibt es VANs, die als Clearing Center noch nicht konvertierte Daten in das entsprechende EDI-Format umwandeln und entweder direkt an den Empfänger weiterleiten oder an ein Mailboxsystem senden, das die Zustellung übernimmt.
Das Clearing Center klärt die EDV-Formatabstimmung mit den Lieferanten, vollzieht die Datenkonvertierung, -archivierung und -kontrolle.
Hinter dem Value-Added Network oder Clearing Center steht ein EDI Service Provider, der diese Dienste übernimmt, um die Kommunikation der an das VAN angeschlossenen Partner zu vereinfachen. Die EDI-Nachrichten aller Teilnehmer werden zentral gesammelt um zum Abholen bereitgestellt. Die zentralisierte Struktur des EDI Providers senkt die Komplexität, insbesondere bei einer größeren Anzahl von Teilnehmern. Außerdem lassen sich neue Unternehmen problemlos in das Netzwerk integrieren. VANs helfen durch die Zwischenspeicherung, Ausfälle während der Datenübertragung zu verhindern. Außerdem erlangt das EDI nutzende Unternehmen den Vorteil der gewährleisteten Sicherheit bezüglich der Daten.24
Der Service eines Clearing Centers beinhaltet auch ein Protokoll, das dem Nutzer zeigt, wann seine Nachrichten gesendet wurden und angekommen sind.
Tritt der Fall ein, dass zwei Geschäftspartner verschiedene VANs bzw. Clearing Center zur Abw icklung ihrer EDI-Prozesse einsetzen, ist eine Verbindung der beiden VANs notwendig. Diese Verbindung wird über einen sog. Gateway ermöglicht, der den Datenaustausch zu einem andersartigen Netz ermöglicht.
Dies ist vor allem dann von Bedeutung, wenn Verbindungen zu internationalen Geschäftspartnern hergestellt werden sollen. Viele EDI-Server, die Mehrwertdienste anbieten, arbeiten nämlich auf nationaler Ebene, so dass entsprechende Gateways, z.B. über eine X.400 Verbindung, aufgebaut werden müssen.
3.3 EDI über Internet
Das Internet kann für EDI über E-Mail und z.B. File Transfer Protocol (FTP)25 als Transportmedium genutzt werden. Dabei ersetzt das Internet die "konventionellen" VANs für die Datenübertragung.
Ein zentraler Server bildet die Kernkomponente und dient als Kommunikationsdrehscheibe für den Datenaustausch. Gleichzeitig ist er als ,,Dolmetscher" dafür verantwortlich, dass sich die Anwendungen der Geschäftspartner verstehen.
Beim Einsatz von EDI dient das Internet aber auch als Informationsquelle.
Wird das Internet als Transportmedium genutzt, bieten sich generell zwei Alternativen:
- Direkter File -Transfer mittels FTP
- Versand per E-Mail .
Bei Internet EDI mittels FTP können verschlüsselte EDI-Nachrichten automatisiert in einem Verzeichnis abgelegt und vom Berechtigten abgeholt werden (FTP-Client _ FTP-Server). Mit Hilfe der FTP-Protokolle kann der Bereitsteller der Daten nachvollziehen, welcher Anwender welche Operationen durchgeführt hat. Dieses Verfahren eignet sich besonders für den zeitkritischen Datenaustausch (z.B. JIT) und große Datenvolumina.
Beim Datenaustausch per E-Mail besteht keine direkte Verbindung zwischen Sender und Empfänger. Der Sender schickt seine Daten mittels E-Mail an einen Mail- bzw. SMTP26 -
Server, der diese dann über verschiedene weitere Server an den Mail-Server des Empfängers weiterleitet. Dieser kann in beliebigen Zeitabständen seinen Mail-Server nach neuen Nachrichten überprüfen und diese dann abholen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
EDIüber Internet - Die Technik 27
Besonders geeignet ist EDI per E-Mail für Anwender, die
- den Abspracheaufwand gering halten wollen
- hohe Flexibilität fordern
- eine geringere Transaktionsfrequenz haben
- nicht ständig empfangsbereit sind
- bereits zu anderen Zwecken E-Mail einsetzen.
Voraussetzungen bei beiden Alternativen sind:
- nternet-Zugang der kommunizierenden Unternehmen
- Internet-Kommunikationsmodul für die zum Einsatz kommenden EDI-Systeme.
Aus diesem Grund bleiben EDI-Systeme und Datenformatstandards auch bei Internet EDI erforderlich. In Ausnahmefällen werden die klassischen EDI-Abläufe verändert. Anstelle eines "konventionellen" VANs bzw. Clearing Centers wird nun, wie oben erwähnt, das Internet für die Datenübertragung genutzt.
Der Nachteil zu einem herkömmlichen VAN liegt darin, dass das Internet keine Mehrwertdienste wie beispielsweise Kontrolle der Zustellung der übertragenen Daten und Rückmeldung über Zustellung (positiv oder negativ) anbietet.
Der Benutzer ist selbst für die Sicherstellung der im Internet nicht angebotenen Mehrwerte verantwortlich. Im Bereich EDIFACT geschieht dies z.B. durch die Übermittlung einer CONTRL28 -Message vom Empfänger zum Absender bei Erhalt der Daten. Ein weiteres Problem ist der Medienbruch, der manuelle Eingriffe erforderlich macht, die bei EDI schließlich gerade vermieden werden sollen.
Vorteile bei der Nutzung des Internets als Transportmedium:
- internationale Verfügbarkeit (in über 160 Ländern weltweit)
- hoher Standardisierungsgrad bei Übertragungsprotokollen
- z.B. TCP/IP, FTP, SMTP)
- weltweit eindeutige Adressierung der Teilnehmer
- exponentiell steigende Zahl an Nutzern.
Nachteile bei der Nutzung des Internets als Transportmedium:
- Netzqualität (Geschwindigkeit, Datenverlust, Echtzeit-Fähigkeit)
- Sicherheit (Datenmanipulation, Authentizität, Geheimhaltung)
Der Nachteil der mangelnden Datensicherheit hat heute nur noch teilweise Bedeutung, da bereits verschiedene Sicherheitsmechanismen für Datenintegrität und Datenverschlüsselung auf dem Markt existieren. Leider finden sog. ,,Hacker" immer wieder Wege, die Sicherheitsmechanismen zu knacken, so dass sich dadurch einige potentielle Nutzer von dieser EDI-Lösung abschrecken lassen.
Im Bereich der Sicherheit bei E-Mails im Internet haben sich bisher zwei Lösungen durchgesetzt:
- privacy enhanced mail (PEM)
- pretty good privacy (PGP).
PEM besitzt die Fähigkeit, Nachrichten zu verschlüsseln, dessen Urheber zu sichern und die "Inhaltsauthentizität" mittels Message Integrity Check (MIC) überprüfbar zu machen.
PGP entwickelte sich aus dem privaten Bereich. Es ist ein "public/privat key"- System, das einen Mechanismus zur Verschlüsselung der Daten besitzt.
Eine weitere Alternative des elektronischen Datenaustausches ist das E-Mail-System mittels Multipurpose Internet Mail Extensions (MIME). Bei MIME werden EDI-Transaktionen in den Formaten X.12 oder EDIFACT transportiert.
Auch die Problematik der Sicherheit kann, soweit dies möglich ist, bei der Verwendung des SMTP mittels Verschlüsselung und MIME überwunden werden.
3.4 WebEDI
Eine neue Form zur Abwicklung der zwischenbetrieblichen Unternehmenskommunikation ist WebEDI. WebEDI ist eine Verbindung aus klassischem EDI auf der Betreiberseite (z.B. Industrie) und elektronischen Formularen auf der Anwenderseite (z.B. Lieferant).29
Mit WebEDI können die Unternehmen im Internet elektronische Formulare (z.B. Bestellungen, Lieferabrufe, Anfragen) auf Basis von HTML und Java zur Verfügung stellen, die mit einem beliebigen Browser aufgerufen werden können. Unter Eingabe eines Passwortes kann der Lieferant online seine Bestellungen lesen und auf Papier ausdrucken.
Diese können dann auf konventionelle Weise weiterverarbeitet werden, d.h. eine Änderung der Organisation ist nicht erforderlich.30 Die Nutzung des Internets als grafische Oberfläche steht hierbei im Vordergrund. Damit können auch nicht-EDI-fähige Geschäftspartner und Kunden, über die in dem Internet-Server integrierte EDI-Schnittstelle Geschäftsdaten an ein EDI-System schicken.
Voraussetzung für WebEDI ist ein Internet-Zugang beider Partner. Während beim Benutzer eine kostengünstige Wählverbindung (z.B. über T-Online, AOL) genügt, muss der WebEDIBetreiber über eine Standleitung mit seinem Web Server verfügen. Ziel von WebEDI ist es, eine kostengünstige und unkomplizierte elektronische Anbindung von Unternehmen mit geringem Transaktionsvolumen an EDI-Betreiber zu schaffen. Erste Markterfahrungen deuten auf eine sehr hohe Nachfrage nach WebEDI-Lösungen hin.
Gegenüber dem konventionellen EDI liegen die Vorteile in der günstigen und schnellen Realisierungsmöglichkeit und der höheren Akzeptanz und Bereitschaft zur Teilnahme bei den Geschäftspartnern, da der Investitionsbedarf und der Organisationsaufwand für die Einrichtung wesentlich geringer ausfallen.
Die technische Lösung sieht dabei die Konvertierung der Daten aus den vorhandenen, meist proprietären Datenbanksystemen in ein allgemeingültiges Format vor. Hier bietet sich das XML Datenformat an. Die in XML formatierten Daten lassen sich problemlos ohne zusätzliche Software über das Internet kommunizieren.
Sie können bei den Empfängersystemen eingelesen werden, dort über den Browser visualisiert werden oder direkt in die Datenbanken übernommen und von den Empfängersystemen verarbeitet werden.
Durch diese Methodik eröffnen sich wesentliche prozessoptimierende und somit wirtschaftliche Möglichkeiten und Vorteile, wie die Unabhängigkeit von Zeit, Ort und Infrastruktur.
Durch die Implementierung von WebEDI ergeben sich die nachfolgenden Vorteile für Unternehmen:
- Optimierung der Geschäftsprozesse
- Erhöhung der Durchlaufgeschwindigkeit
- Höhere Ausnutzung der Ressourcen.
- Erhöhung der Qualität, da der Datenaustausch bzw. die Kommunikation schneller und weniger fehlerträchtig erfolgt
- Erhöhung der Flexibilität in der Kommunikation
- Geringer Investitionsbedarf.
Vor- und Nachteile für den Web-EDI-Betreiber und den Web-EDI-Benutzer:
Vorteile für WebEDI-Betreiber Vorteile der WebEDI-Benutzer
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
31
Die Probleme des WebEDI liegen beim Betreiber in den zusätzlich entstandenen Kosten durch den Aufbau und Betrieb von WebEDI-Systemen und in der Fragenach der Sicherheit. Diese unterteilt WebEDI in zwei wichtige Bereiche:
- Schutz vor Zugriffen und Änderungen auf Geschäftstransaktionen
- Schutz vor Zugriffen auf Zahlungsinformationen
Zur Gewährleistung der Sicherheit hat man auch im Bereich von WebEDI Sicherheitsstandards erhoben:
- secure hypertext transfer protocol (SHTTP)
- secure sockets layer (SSL).
SHTTP wurde von der Web Transaction Security Working Group entwickelt und ist eine Erweiterung des Standards HTTP. SSL wurde dagegen von Netscape entwickelt.32
3.5 Continuous Replenishment (CR) per XML
Continuous Replenishment (übersetzt: kontinuierliche Auffrischung) hat sich aus dem Efficient Consumer Response (ECR) Ansatz entwickelt, dessen Ziel es ist, alle Prozesse entlang der Wertschöpfungskette vom Erstlieferanten bis zum Endkunden zu koordinieren, zu optimieren und zu beschleunigen. Primär wird darunter verstanden, die Voraussetzungen und Techniken für eine kooperative Zusammenarbeit zwischen Handel und Hersteller zur besseren Erfüllung der Konsumentenbedürfnisse zu schaffen. ECR impliziert eine lückenlose Integration der Informations- und Versorgungskette durch Implementierung neuer Abläufe bei Hersteller und Handel.33
Das entstandene CR-Konzept ermöglicht es, den wachsenden Anforderungen des heutigen Logistik-Zeitalters nachzukommen, indem es die Hersteller in die Auftrags- und Lieferplanung des Handels auf Basis zeitnaher und artikelgenauer Absatzdaten einbezieht. Als Grundgedanke liegt die Gewährleistung eines automatischen Warennachschubs zwischen einem Hersteller- und einem Hande lsunternehmen zugrunde.34
Ein wichtiges Ziel von CR ist somit die Optimierung des Warenbestandsmanagements. Die involvierten Partner erwarten als Ergebnisse des Continuous Replenishment signifikante Kostenreduktionen, eine n verstärkten Warenumschlag und einen deutlichen Rückgang der Fehlbestände in den Regalen des Handels.
Der Handel übermittelt der Industrie alle relevanten Informationen per EDI. Die für CR typischen EDI-Transaktionen sind
- Lagerbestandsbericht
- Abverkaufsdaten
- Liefermeldung
- Transport- / Speditionsauftrag35
Die Übermittlung geschieht hierbei über das Internet mittels File Transfer Protocol, da es sich um zeitkritische Prozesse handelt.
Auf Basis dieser Daten muss der Lieferant dann die Mengen ermitteln, die er in Eigenverantwortung ins Lager oder den Betrieb des Partners verschickt.
Im Normalfall werden die entsprechenden Daten des Handels konvertiert und in ein CR-Tool beim Lieferanten importiert. Dieses System hat die Aufgabe, aufgrund verschiedener festzulegender Werte, wie Mindest- und Höchstmengen, mit Hilfe von Prognosealgorithmen, Bestellvorschläge zu generieren.
Die Verantwortung der Bestandsführung liegt nun beim Lieferanten. Die Aufgabe des Handels reduziert sich auf die Kontrolle des Erfolgs bei gleichzeitig geforderten kürzeren Lieferzyklen. Daraus resultiert eine Beschleunigung des Gesamtprozesses.
Viele Handelskonzerne setzen die CR-Fähigkeit bei ihren Lieferanten voraus und machen sie somit zum K.O.-Kriterium ihrer Geschäftsbeziehung.
Als Lösung dieses Problems können Web Server eingesetzt werden, die die EDI Daten des Handels empfangen und die mit internetbasierten CR-Tools arbeiten, welche die konvertierten Daten als Eingaben erhalten. Aufgrund partnerspezifischer Parameter werden Bestellvorschläge vorbereitet, die dann dem Industriepartner online oder offline per XML über einen Browser zur Verfügung gestellt werden.
Der Lieferant kann diese Vorschläge bearbeiten, also z.B. Mengenänderungen vornehmen, ausdrucken oder auch direkt über eine XML-Schnittstelle in sein eigenes System übertragen. Hat er die Daten heruntergeladen, muss keine Internetverbindung für die Bearbeitung aufrecht erhalten werden. Die ,,fertigen" Daten werden schließlich per XML an den Web Server zurückgesandt, wo sie für Prognosen und Statistiken dem CR-Tool zugeführt und dem Handel zur Verfügung gestellt werden. Mit Hilfe dieser externen CR Möglichkeit können sich auch kleinere Partner an diesem Prozess teilnehmen, es reicht ein XML-fähiger Web-Browser, der inzwischen fast überall in den Unternehmen Standard ist.36
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Continuous Replenishment bei Industrie und Handel 37
Für den CR-Prozess wichtige Technologien stellen auch das Barcoding und Scanning dar. Der Handel fordert zunehmend die Verwendung des Strichcodes EAN38 128 und damit verbunden die Vergabe sog. NVEs (Nummer der Versandeinheit).
Die Industrie bzw. der Logistik-Dienstleister ordnet jeder Palette/Lage bei der Kommissionierung eine NVE zu, die neben weiteren Informationen in Form eines Barcodes an der Ware angebracht wird. Die NVE, die dem Handel über die elektronische Liefermeldung übermittelt wird, dient zur Sendungsverfolgung und erleichtert die Warenvereinnahmung beim Handel.
4 Vorteile von EDI
Der Einsatz von EDI ist zwar wie jede andere Investition mit einmaligen und laufenden Kosten verbunden, auf die wir in Kapitel 5 näher eingehen, diesen stehen jedoch Vorteile und Qualitätsverbesserungen gegenüber.
Zu den wesentlichen Vorteilen des EDI-Einsatzes zählen:
- Reduzierung der Kosten (z.B. geringere Personalkosten)
Für die Auftragseingabe und -abwicklung wird aufgrund der Automatisierung der Abläufe wesentlich weniger Zeit und somit auch weniger Personal benötigt. Ferner entfallen Porto- und Papierkosten.
Reduzierung von Fehlern bei der Datenerfassung
Da die Informationen bereits digital am Rechner vorhanden sind, müssen sie nicht mehr eingetippt werden, wodurch auch keine Tippfehler entstehen können. Außerdem werden Lesefehler bei schlechten Dokumenten (z.B. bei Fax) vermieden.
- Schneller Informationsaustausch und -verarbeitung
Digitalisierte Daten können sehr viel schneller weiterverarbeitet und ausgetauscht werden, da sie nicht erst in andere Medien übersetzt werden müssen, was normalerweise mit hohem Zeitaufwand verbunden ist.
- Beschränkung auf den Geschäftsablauf: Bestellen - Erhalten - Bezahlen
Der Auftragsprozess wird durch die Automatisierung auf seine eigentlichen Bestandteile reduziert. Unnötige Zusatzinformationen werden vermieden.
- Verbesserung der Geschäftsbeziehungen zwischen den Partnern
Durch Einführung und Verwendung eines gemeinsamen Standards wird die Beziehung gestärkt und vereinfacht. Bei der Bestellabwicklung kommt es zu weniger Komplikationen, wodurch Streitigkeiten schon im Vorfeld unterbunden werden.
- Verbesserung des innerbetrieblichen Informationsflusses
Die Informationen, die EDI-Anwendungen liefern, können von jedem Vertriebsinnendienstmitarbeiter eingesehen werden. Doppelte Auftragseingaben oder Warten auf Auskünfte von Mitarbeitern stellen keine Probleme mehr dar. Die Reaktionszeiten werden verkürzt, Flexibilität und Effizienz werden gesteigert.39
Im folgenden werden die Vorteile einer EDI Lösung, abhängig vom Integrationsgrad im Unternehmen, dargestellt:
Stand alone EDI
Die Stand-alone-EDI Lösung dient zur Realisierung einer schnelleren Datenübertragung. Die zu verschickenden Daten werden in einen Rechner eingegeben, der diese Daten in das EDI Format umwandelt und verschickt. Die EDI Software ist nicht mit den Anwendungs- programmen der Firmensoftware verbunden. Die ins Inhouse Format übersetzten Daten werden im Anschluss ausgedruckt und müssen dann ebenfalls manuell weiterverarbeitet werden. Vorteilhaft ist bei dieser einfachen Form der EDI Anwendung, dass ein Standard angeboten wird, der das Risiko senkt, für Kunden und Zulieferer uninteressant zu werden. Hinzu kommt, dass die Kosten bei Papier, Kopien, Druck und Porto gesenkt werden können, was bei hohem Datenvolumen deutlicher wird40.
Integrated EDI
Diese Anbindung ermöglicht einen Austausch der Daten zwischen den Applikationsprogrammen der Firmen untereinander. Eine Neueingabe vor dem Senden bzw. nach Empfang der Daten entfällt, wodurch die sonst auftretenden Eingabefehler vermieden werden können.
Bei Integrated EDI werden die Potentiale der Standardisierung besonders deutlich. Durch den Einsatz von EDI werden Kosten reduziert und Vorgänge wie die wiederholte Eingabe von Daten, die Korrektur von Fehlern und das Sortieren, Verteilen und Ausfüllen von Dokumenten werden vermieden41.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Just-In-Time Produktion (JIT)42 und einer Verringerung von Lagerbeständen. Auch können Aufträge können schneller bearbeitet werden und der Überschuss an Produktionsmitteln, zur Bedarfsdeckung als Reserve, kann stark reduziert werden. Dies ist bedingt durch das schnelle Feststellen der zusätzliche Nachfrage. Ferner ergeben sich auch für den Kunden Vorteile. So kann durch EDI eine schnellere Auftragsabwicklung erfolgen, verbunden mit günstigeren Konditionen und verbesserten Serviceleistungen (Vorabinformationen über den Lieferzeitpunkt). Zusätzliche Serviceleistungen fördern die Kundennähe und erhöhen evtl. den Wettbewerbsvorteil am Markt.
Full EDI
Full EDI versucht, durch Umstrukturierung des Unternehmens eine optimale Einbindung von EDI zu erreichen. Angepasst werden hierbei die internen Prozesse sowie die externen Beziehungen zu Kunden und Lieferanten an die neuen Anforderungen. Weitere Einsparpotentiale werden durch die Optimie rung der Unternehmensprozesse in Bezug auf die Verwendung der Datenübermittlung durch EDI freigesetzt, die zuvor durch alte Strukturen verhindert wurden.
Der Einsatz von Full EDI kann dazu führen, dass Produkte und Dienstleistungen sich schneller den Marktgegebenheiten anpassen. Verbesserte Marktinformationen lassen Trends frühzeitig erkennen, was längerfristig zu höheren Verkaufszahlen führt und somit vorteilhaft ist43.
Die Kosten für die Installation und den Betrieb der Lösung amortisieren sich, je schneller und tiefer die Integration von EDI umgesetzt wurde.
Beeinflusst wird die Modifikation der bestehenden Anwendungssoftware durch die Veränderung der Abläufe und Prozesse im Betrieb. Bei Integrated EDI ist dieser Aufwand nicht so groß, da nur Schnittstellen verändert werden. Bei Full EDI dagegen ist eine Neuprogrammierung der Software nicht auszuschließen und in vielen Fällen notwendig44.
5 Kosten von EDI
Vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ergeben sich durch die Einführung von EDI hohe Kosten, welche durch große Anfangsaufwendungen und die laufenden Kosten sowie die Software Updates bedingt sind.
Als einmalige Anfangskosten lassen sich die Projektkosten für die EDI Einführung, also abgestelltes Personal und damit zusammenhängende Opportunitätskosten, externe Berater und Schulungen nennen. Damit in direktem Zusammenhang stehen die Kosten für die benötigte Hard- und Software.
Zu den laufenden Kosten gehören die Unterhaltung und Regulierung des Gesamtsystems, die Verbindungskosten, die Personalkosten und, falls keine Point-to-Point-Verbindung besteht, die Kosten für das Clearing Center bzw. einen CR Web Server.
In einem Bericht von PriceWaterhouse&Coopers wurden die Kosten einer elektronischen Rechnung mit 0,28€ bis 0,47€ veranschlagt, die für eine herkömmliche Rechnung in Papierform mit 1,13€ bis 1,65€.45
Diese Zahlen zeigen, dass die zu erwartende Kostenersparnis ein wesentlicher Faktor bei der Einführung von EDI ist. Die eingesetzten Mittel rentieren sich jedoch erst nach einiger Zeit und in Abhängigkeit von der Integrationstiefe.
Die Entscheidung für ein System ist langfristig, da sich die getroffenen Investitionsentscheidungen schwer rückgängig machen lassen46. Des weiteren erfordern der technische Fortschritt und der starke Preisverfall im Hard- und Softwarebereich eine immer schnellere Anpassung an die aktuellen Standards durch die Unternehmen.
Folglich müssen Unternehmen schon im Vorwege ihre Entscheidungen über die Anbindung an die EDI Lösung getroffen haben, da die Tiefe des Einsatzes gleichzeitig das Ausmaß der Veränderungen im Unternehmen bestimmt.
Der Erfolg von EDI ist abhängig von der Anzahl der Geschäftspartner, die EDI betreiben. Auch wenn die Vorteile, die EDI bietet, von keinem Unternehmen bestritten werden, lassen sich doch Probleme erkennen.
Einerseits möchten EDI-Anwender möglichst schnell mit vielen Lieferanten EDI betreiben, andererseits scheuen diese jedoch den daraus resultierenden Aufwand, den eine EDI- Implementierung mit sich bringt. Darauf zu verzichten, kann sich allerdings kaum ein Lieferant erlauben.47
Viele große Unternehmen lassen sich von ihren kleinen Lieferanten, welche sich oftmals eine EDI Anwendung nicht leisten können bzw. wollen, eine Konventionalstrafe zahlen, um den Aufwand, der durch die nicht vorhandene EDI Anbindung entsteht, auszugleichen.48
EDI über Internet und WebEDI bieten hier z.B. Lösungen für diesen Sachverhalt.
Es gibt verschiedene Anbieter für elektronischen Datenaustausch, die zusätzliche Hilfe und Dienstleistungen bereitstellen.
5.1 Point-to-Point EDI
Die direkte Variante von EDI ist mit erheblichen Implementierungskosten verbunden und stellt bei Betrachtung der Anfangskosten die teuerste Möglichkeit dar, EDI anzuwenden. Die notwendigen Kosten setzen sich aus den Anschaffungskosten, den Beratungskosten und den Gebühren für die Datenfernübertragung zusammen.
Zu den Anschaffungskosten gehören Hardware (falls nicht bereits vorhanden), Modem oder Adapter, die EDI-Konverter-Software, die Software zum Datentransfer etc. Die Beratungskosten beinhalten Aufwendungen für technische Beratung, Schulung und Wartung.49 Hierbei ist zu erwähnen, dass gerade Beratungshonorare für die technische Einführung von Software 2001 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 6,7% gewachsen sind50, was besonders KMU hart trifft, da diese an den Kosten besonders schwer zu tragen haben.
Die Gebühren für die Datenfernübertragung sind bei Point-to-Point EDI meist mengenabhängig und stellen somit variable Kosten dar.
Die Kosten einer EDI Implementierung sind immer vom Einzelfall abhängig, so dass wir nachfolgend lediglich schildern, welche Kosten auf ein Unternehmen zukommen könnten.
Zunächst ist festzuhalten, dass die Kosten unabhängig von der Unternehmensgröße sind.
Große Unternehmen können sich nur viel mehr Zusatzfunktionalitäten leisten als kleine.
Weiterhin ist der Preis für ein EDI Projekt abhängig davon, welche und wie viele Nachrichten ausgetauscht werden sollen: je mehr Nachrichten, desto höher der Preis für die Dienstleistung / Beratung.
Abhängig vom gewünschten Betriebssystem kann EDI vom ganz normalen, windowsbasierten PC bis hin zum Großrechner (z.B. AS/400) aus laufen. Großrechner sind in den meisten Unternehmen schon vorhanden, so dass diese Kosten nicht relevant sind. Handelsübliche PCs, die den Anforderungen genügen, kosten 1.000€ bis 2.000 €. Kommunikationskarten für den Datenaustausch über das Telekommunikationsnetz (ISDNKarte) oder Modems sind für 80€ bis 500€ erhältlich.
Bei der Point-to-Point-Verbindung ist ein neuer Telefonanschluss notwendig. Ein neuer ISDN Anschluss liegt kostenmäßig bei ca. 100€.
Die Ausgaben für Software beinhalten nicht nur die EDI Software, sondern auch noch andere Zusatzsoftware, wie z.B. die Lizenz für das Betriebssystem (abhängig vom Betriebssystem). Die Preise der EDI Software schwanken stark je nach Hersteller und Betriebssystem und reichen von 7.500€ bis 150.000€. So kann EDI Software, die auf Großrechnern installiert ist, bis um das zehnfache teurer sein, als Software, die auf Windows läuft.
Das ist besonders bemerkenswert, da die Funktionalität gleich ist. Hier herrscht die Meinung vor, dass Software, die auf Großrechnern läuft, teurer sein muss, da die Hardware auch teurer ist.
Zum anderen sind die Kosten auch partnerabhängig, was bedeutet, dass bei einer Lizenz für fünf Partner auch nur mit diesen fünf Partnern Daten ausgetauscht werden können. Bei mehreren Partnern müssen weitere Lizenzen erworben werden. So kosten bei der Firma Profile Software Engineering z.B. 100 Partner 10.000€. Zehn Partner sind hier jedoch im Preis der Software inbegriffen.
Zusätzlich sind dann noch Kosten für die Kommunikationssoftware einzuplanen, die bis 4.000€ steigen können. Der Preis hängt davon ab, ob die Kommunikationssoftware partnerabhängig ist.
Unter dem Posten Beraterkosten kommt einiges zusammen. So sind nicht nur die Beraterkosten des EDI-Software-Herstellers relevant, sondern auch Honorare anderer Firmen, die technische Dienstleistungen wie Programmierung und Konfiguration bestehender Programme anbieten.
In großen Unternehmen werden zudem gerne namhafte Unternehmensberatungen engagiert, die dem Management zur Einführung von EDI raten. Als Extrembeispiel sei hier McKinsey genannt, deren Mitarbeiter Honorare von 500€ und mehr pro Stunde verlangen.Die EDI- Beratung bei Profile Software Engineering kostet pro Stunde Beratung / Dienstleistung 130€. Hinzu kommen Kosten für die Anpassung des Warenwirtschaftssystem für den elektronischen Datenaustausch.
Auch hier besteht wieder Abhängigkeit vom entsprechenden System. SAP Berater sind z.B. sehr teuer. Die Aufwendungen schlagen mit 100€ bis 150€ pro Stunde zu Buche. Der allgemeine Durchschnitt liegt bei ca. 75€. Die Gesamtkosten können bei der Anpassung recht hoch sein, da Datenimport- und -exportschnittstellen nicht standardmäßig in jedem Warenwirtschaftssystem implementiert sind.
Weitere Kosten, die in Zusammenhang mit den Beraterkosten auftreten, sind z.B. Spesen für Übernachtung, Anfahrtskosten etc. die natürlich wieder stark vom Unternehmenssitz abhängen.
Auch die Übertragungskosten sind wiederum sehr unterschiedlich.
Bei Point-to-Point-Verbindungen fallen die normalen Telefonkosten an, d.h.
Verbindungsgebühren und Grundgebühren. Die Grundgebühr ist von der Art des Anschlusses und der gewählten Services abhängig.
Nicht außer Acht gelassen werden sollten die internen Kosten, d.h. die Arbeitsleistung der ITAbteilung und der Projektmitarbeiter. Auch die Umstellung der internen Organisation muss mit eingerechnet werden. Leider sind diese Kosten kaum bezifferbar, da sie von den meisten Unternehmen nicht gesondert erfasst werden.
Support und Wartungsverträge werden grundsätzlich von jedem Hersteller angeboten. Es gibt Hersteller, die solche Verträge zur Pflicht machen, andere bieten es optional an.
Der Preis eines Softwarepflegevertrags bei Profile Software Engineering beträgt jährlich 18% des aktuell gültigen Softwarepreises. Des weiteren werden von dem Unternehmen Anwenderbetreuungsverträge angeboten, die je nach Umfang, zwischen 150€ und 500€ im Monat liegen.
Die Aufwendungen für EDI sind nicht nur einmalig, sondern es müssen jährlich Folgekosten im Budget berücksichtigt werden, die etwa durch die Anbindung neuer Kommunikationspartner entstehen.
Es wird deutlich, dass die Ermittlung der Kosten einer EDI Implementierung schwierig zu bewerkstelligen ist, insbesondere da auch sehr viele versteckte Kostenblöcke zu berücksichtigen sind.
Ein durchschnittliches Projekt bei einem Unternehmen, egal welcher Größenordnung, kostet 15.000€ bis 20.000€.
Hieraus lässt sich ableiten, dass sich solche Investitionen nur dann rentieren, wenn die zu übertragende Datenmenge entsprechend groß ist. Denn nur in diesem Fall sind durch EDI Einsparpotentiale aufzudecken und umzusetzen.51
5.2 Clearing Center
Die Nutzung eines externen VANs für die Konvertierung, also eines Clearing Centers stellt heute die klassische, meistgenutzte und etwas kostengünstigere Alternative zu der Implementierung eines eigenen EDI Systems dar.
Das nutzende Unternehmen wählt sich über Telefon in das Clearing System ein und übersendet die Daten direkt aus dem eigenen Warenwirtschaftssystem.
Greift ein Unternehmen auf ein solches Clearing Center zurück, ist kein teurer EDI-Konverter notwendig, ebenso benötigen die Mitarbeiter praktisch keine EDI Kenntnisse. Die monatliche Grundgebühr für Kleinanwender liegt durchschnittlich bei 30 €, die für Großverbraucher bei 80€. hinzu kommt die Volumengebühr, die bei Kleinanwendern zwischen 0,05€ und 0,15€ pro Kilobyte bzw. pro angefangene 1000 Zeichen und bei Großverbrauchern zwischen 0,005€ und 0,035€ liegt.
Es gibt aber auch Anbieter, bei denen die monatliche Gebühr entfällt, dafür allerdings einmalige Lizenzgebühren und Anschlusskosten zum Tragen kommen sowie die laufenden mengenabhängigen Kosten und Wartungsgebühren. Wir möchten hier als Beispiel die Gebühren der Eurolog GmbH anführen.
Die Lizenzgebühren liegen je nach Verbindungsart und Teilnehmer (Einzellizenz oder Firmenlizenz) zwischen ca. 300 € und 6.000 €. Die Softwarewartung und Pflege schlägt mit 15% der Lizenzgebühr zu Buche.
Die variablen Kosten liegen bei 0,06€ pro angefangene 1.000 Zeichen und gelten für das Senden und Empfangen von Daten an bzw. von Transponet, dem Clearing Center der Eurolog GmbH. Die Gebühren variieren leicht je nach Zugangsart, d.h. ob sich der Teilnehmer über kostenlose Service Nummern (0180 / 0130) einwählt oder über X.25 / Datex P oder X 400.52
Beispiel Zugangsart:
Die Kosten für Mailbox X.400, das Mailboxsystem der Deutschen Telekom, das als VAN fungiert und die Daten seiner Kunden zwischenspeichert und an das Clearing Center weiterleitet bzw. von diesem erhält, setzen sich aus verschiedenen Positionen zusammen. Die Bereitstellung einer oder mehrerer Boxen gleichzeitig kostet 38,28€ inkl. Umsatzsteuer. Die Unterstützung besonderer Zugangsprotokolle wird mit 28€ pro angefangene Viertelstunde Arbeitszeit abgerechnet. Die Boxen können aber auch zur Überlassung gemietet werden. Eine Box mit EDI-Funktionalität kostet monatlich 38,25€. Die Benutzung des Zugangs schlägt sich mit 0,12€ je angefangene Minute nieder und zwar sowohl bei erfolgreich beendeten als auch bei abgebrochenen Verbindungen.
Die Nutzung für Speicherkapazität für gele sene Mitteilungen, die im MailBox X.400 System abgelegt werden, kosten täglich, je angefangenem Kilobyte, 0,01€. Für ungelesene bzw. gelistete Mitteilungen, die abgelegt wurden, zahlt der Teilnehmer das gleiche, aber erst ab dem 36. Tag.
Die Kosten der Adressierung und Übermittlung von Mitteilungen an Boxen innerhalb des Systems liegen bei 0,12€ für die erste Einheit von bis zu 2 Kilobyte, weitere Einheiten kosten dann mit ein bis zwei Eurocent entsprechend weniger.53
Die Gebühren des Clearing Centers für Senden und Empfangen steigen auf bis zu 0,24€ pro angefangene 1.000 Zeichen, wenn zusätzliche Leistungen in Anspruch genommen werden, wie z.B die aktive Zustellung der Daten in den privaten Versorgungsbereich des Unternehmens.54
Gerade für kleinere Unternehmen mit nicht so hohem Datenvolumen liegt hier der Vorteil in den relativ geringen Fixkosten und den transaktionsabhängigen Volumenkosten. Als Vergleich: eine EDI-Bestellung mit 50 Beste llpositionen umfasst ein Datenvolumen von 1,5 bis 6 Kilobyte, je nach Detaillierungsgrad.
Zu berücksichtigen sind jedoch die Anfangskosten, die bei Einzellizenzen zwar geringer sind, aber für Firmenlizenzen doch schon nahe der Implementierungskosten für ,,eigenes" EDI liegen.
5.3 EDI über Internet
Internet EDI bietet sich vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen an, bei denen die Transaktionsfrequenz zwischen den beteiligten Geschäftspartnern nicht hoch genug ist, als dass sich die Kosten für EDI über ein VAN bzw. Clearing Center rentieren würden.
In diesem Fall ist EDI über Internet aus Kostensicht sinnvoll, wenn solche kleineren Unternehmen den Anforderungen ihrer Großkunden nach EDI-Fähigkeit entsprechen wollen.
Es lassen sich in diesem Anwendungszusammenhang bei Internet EDI klare Kosteneinsparungen aufzeigen. Wurden, als Beispiel, bei einem kleineren Automobilzulieferer bisher jährlich 10.000 € für eine EDI über Clearing Center Lösung ausgegeben, so sind das bei EDI über Internet 800€ bis 1.000€ im Jahr. Die Kostenreduktion ergibt sich dadurch, dass keine Servicekosten für ein VAN anfallen sondern lediglich die Gebühren für die klassischen Online.Dienste.
Die Anfangsaufwendungen reduzieren sich von 8.000€ für eine klassische EDI Lösung auf 50€ für Internet Anschluss und E-Mail-Account, falls diese noch nicht vorhanden sind. Ein weiterer Vorteil ist die Reduzierung der Leitungskapazitäten. Diese fallen hier nur bei Bedarf an, während bei Point-to-Point EDI, aber häufig auch bei der Nutzung externer VANs Standleitungen Standard sind.55
5.4 WebEDI
Die technischen und somit auch finanziellen Voraussetzungen für den Anwender von WebEDI sind sehr gering. Im Prinzip genügt auch hier schon ein Zugang über einen Internet- Browser, der inzwischen schon bei den meisten Unternehmen vorhanden sein dürfte. Eine zusätzliche Software ist nicht erforderlich, so dass für die Nutzung von WebEDI keine Investitionskosten anfallen, was die marktstarken Partner als Argumentationsmöglichkeit nutzen. Allerdings ist zu beachten, dass es zu höheren laufenden Kosten für den Lieferanten in Form von Online-Gebühren kommt, da im Gegensatz zu EDI über Internet, bei dem nur die reine Nachrichtenübertragung online stattfindet, auch das Ausfüllen der Online-Formulare im Online-Betrieb erfolgt.
Gehen mehrere Partner des Lieferanten zu WebEDI über, muss dieser für jeden Partner im Internet ,,surfen", was unter Umständen nicht nur sehr zeitaufwendig ist, sondern auch zu hohen Kosten der Verbindungsentgelte führen kann.56
Da WebEDI aber hauptsächlich von Unternehmen mit geringem Transaktionsvolumen eingesetzt wird, und die Kosten für klassische Anbieter wie AOL und T-Online bei ca. 0,03€ pro Minute liegen, dürfte sich der Aufwand für WebEDI im Vergleich zu klassischem EDI als relativ gering erweisen. Hinzu kommt die Tatsache, dass WebEDI von Unternehmen angeboten wird, die ihren Lieferanten damit gar keine Wahl mehr lassen, ob sie dieses Tool nutzen möchten, so dass sich die Kosten für WebEDI aus Lieferantensicht gar nicht vermeiden lassen. Diese sind somit nicht mit ,,keine Kosten", sondern mit den Opportunitätskosten zu vergleichen, die entstehen, wenn der Kunde abspringt.
Für den Betreiber von WebEDI stellt sich eine andere Kostensituation dar.
Er muss über eine Standleitung Verbindung zu seinem Webshop haben, in den sich die Lieferanten einloggen können. Da die in diesem Webshop zur Verfügung gestellten Online- Formulare jedoch von einer Mehrzahl kleinerer Lieferanten eingesehen und bearbeitet werden können, sind die Kosten für eine Standleitung in Relation zur Anzahl der Aufträge vertretbar. Einen anderen Kostenfaktor stellt das Personal dar, dass die Online-Formulare pflegen muss.
Hier ist jedoch davon auszugehen, dass diese nicht öfter geändert werden als herkömmliche Papier-Formulare, sich dieser Aufwand also als recht gering zu erachten ist. Die erste Entwicklung und Einführung von WebEDI dürfte unserer Meinung nach den größten Kostenblock darstellen, welche durch die zögerliche Anwendung von Großunternehmen bestärkt wird.
5.5 Continuous Replenishment
CR gewinnt durch die vielfältigen Angebote, die auf dem Markt für externe Web Server existieren, besonders für kleinere Unternehmen an Bedeutung. Die Nutzungsgebühren ermöglichen preisliche und steuerliche Vorteile gegenüber den normalerweise anfallenden Projektkosten und Investitionen in Softwareprodukte.
Die Kosten für CR Server entsprechen etwa den Kosten für ein Clearing Center. Auch sind diese Kosten besser planbar und abhängig vom Transaktionsvolumen, was die operative Kontrolle erleichtert. Somit werden KMU nicht mehr vor die Entscheidung gestellt, ob sie wichtige Kunden verlieren oder in den finanziellen Ruin getrieben werden. Sie können den Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden, ohne dafür die bisher unumgänglichen hohen Investitionen tätigen zu müssen.
6 Zukünftige Aussichten für EDI
Bevor E-Commerce ein Synonym für die explosionsartige Verbreitung von Internettechnologie wurde, bedeutete E-Commerce elektronischer Datenaustausch.
Da derzeit aber eine neue Generation internetbasierter Technologien im Vormarsch ist, kommen viele Beobachter zu dem Resultat, dass EDI auf dem Rückzug ist. Anderen Aussagen zufolge wird EDI jedoch ein gesundes Wachstum bescheinigt.
Doch was ist nun wahr? In gewisser Weise sind beide Standpunkte zu vertreten.
Obwohl sich der Trend in Richtung neue, internetbasierte Lösungen richtet, was besonders bei jungen Unternehmen in den neuen Märkten der Fall ist, stehen Unternehmen, die hohe Investitionen für EDI getätigt haben, diesen oft kritisch gegenüber. Denn es stellt sich die Frage, wie sich erkennen lässt, ob neue Technologien ihr Geld wert sind und was mit den alten Systemen geschieht. In vielen Bereichen, besonders bei großen Industrie- und Handelsunternehmen, hat sich EDI so eingespielt, dass der Wechsel zu etwas Neuem gar keinen Sinn machen würde. Oft ist EDI bei Unternehmen aber auch kundengruppenabhängig. Ebenso, wie Geschäftsprozesse mit kleinen Kunden im allgemeinen anders ablaufen als mit Großkunden, bestehen auch Unterschiede bei den Abwicklungsmöglichkeiten.
Sofern EDI für beide Seiten ausgereift und profitabel ist, ist ein Wechsel nur des Wechsels wegen gar nicht umsetzbar. Möchte ein Lieferant allerdings den Anforderungen seiner kleineren Kunden nachkommen, ist die Überlegung, neue Bestellmöglichkeiten, wie z.B. Internet Sales, anzubieten vernünftig und oft notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Es gilt folglich, die richtige Mischung zwischen ,,alt" und ,,neu" zu finden, den entsprechenden Anforderungen der Kunden nachzukommen und aus den bestehenden Lösungen das Beste herauszufinden. Diese Entscheidungen hängen ab von den geschäftlichen Notwendigkeiten und Zielen, von de m Abwägen von genutzten Instrumenten und neuen Möglichkeiten und von der Strategie, ob das Unternehmen in alten oder neuen Märkten tätig sein will.57
7 Fazit
Abschließend lässt sich feststellen, dass es von großer Bedeutung ist, unter welchen Umständen Unternehmen an die Implementierung von EDI denken.
Die erste Frage, die sich stellt, ist, ob EDI eingeführt werden muss oder ob EDI eingeführt werden kann. Im ersten Fall, wenn ein großer Geschäftspartner, auf den nicht verzichtet werden kann, EDI zur Bedingung macht, sind die Überlegungen zu Kosten und Nutzen sekundär. Im zweiten Fall jedoch lassen sich verschiedene Szenarien durchspielen, anhand derer der Verantwortliche zu einer Entscheidung kommen kann.
Es ist nicht außer Acht zu lassen, dass die Einführung von EDI abhängig vom Integrationsgrad innerhalb des Unternehmens zu Veränderungen führen wird. Aus diesem Grunde halten wir es für unumgänglich, die Mitarbeiter von Anfang an in die Planungen für EDI mit einzubeziehen, da diese von Änderungen am meisten betroffen sind und maßgeblich am Erfolg eines EDI Projektes beteiligt sind. Außerdem müssen vor und während der Einführung von EDI entsprechende Personalmaßnahmen geplant werden, denn oftmals ist nicht zu vermeiden, dass Mitarbeiter infolge von EDI Anwendungen nicht mehr benötigt werden. Diese Kapazitäten müssen umverteilt oder freigesetzt werden.
Für KMU, die sich bisher noch nicht mit der Frage EDI beschäftigt haben, die aber in einer EDI-lastigen Branche arbeiten bzw. wissen, dass ihre Kunden EDI nutzen, halten wir es für sinnvoll, auf dem Laufenden zu bleiben, was EDI Technologien angeht, aber auch den in der eigenen Branche vorhandenen Trend zu beobachten. Kunden, die bisher noch nicht EDI verlangt haben, können das morgen schon voraussetzen. Ist das Unternehmen dann nicht in der Lage, relativ schnell eine Implementierung durchzuziehen, wird sich der Kunde bei Substituierbarkeit der Produkte einen Lieferanten suchen, der EDI bereits anwendet.
Ziel sollte hierbei sein , einer überraschenden Notwendigkeit von EDI vorzubeugen, indem rechtzeitig Konzepte ausgearbeitet werden, welche Art von EDI sinnvoll und wie sie umzusetzen wäre. Hierfür ist es von Nutzen, sich mit seinen Kunden regelmäßig zusammenzusetzen, um in Erfahrung zu bringen, welche Entwicklungen in Zukunft zu erwarten sind. In Bezug auf EDI ließe sich dann erkennen, welche Funktionen derzeit tatsächlich benötigt werden, bevor man Berater bestellt, die einem ein komplettes EDI-System verkaufen.
Durch ständiges Beobachten der Unternehmensumwelt und Rücksprache mit Kunden und Mitarbeitern kann ein Unternehmen Chancen und Risiken rechtzeitig erkennen, beurteilen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Als besonders wichtig erachten wir auch, das weitere Voranschreite n der XML-Technologie im Auge zu behalten, da hier einiges Potential steckt und der elektronische Datenaustausch mit Hilfe von XML wesentlich einfacher und kostengünstiger werden könnte.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
IV Anhang
Ein Vergleich zwischen EDIFACT und XML: Glossar
ANSI X.12 (American National Standards Institute, X.12) ist der Datenaustausch Standard in Nordamerika und beinhaltet Syntax, Datenelemente und Nachrichtenstrukturen und findet in vielen Branchen Verwendung. Der X.12 Standard war neben einem in Großbritannien entwickeltem Standard GTDI (Guidelines for Trade Data Interchange) die Basis für UN/EDIFACT.
Browser Ein Browser ist eine Software, die es dem Anwender erlaubt die Inhalte des World Wide Webs zu betrachten und durch sie zu navigieren. Browser enthalten Funktionen zur Darstellung von HTML-Dokumenten und FTP-Sites.
Datex-P Spezielles Paketdatennetz der Telekom AG, über das ausschließlich Daten übertragen werden.
EDIFACT "Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport", der einzige weltweite und branchenneutrale EDI-Standard. Wird von der UN/ECE (United Nations/Economic Commission for Europe - Wirtschaftskammer für Europa der Vereinten Nationen) standardisiert. EDIFACT normiert die Nachrichtensyntax für die Übertragung von Geschäftsdaten. Dieses Syntax-Norm wurde als ISO 9735 weltweit veröffentlicht. Neben dem Syntax normiert EDIFACT die notwendigen Nachrichten um unterschiedlichste Geschäftsvorfälle weltweit zwischen unterschiedlichsten Branchen abbilden zu können.
FTP ,,File Transfer Protocol" Das FTP dient dem bilateralen Dateitransfer zwischen Client und Server über das Internet. Neben dem anonymous FTP, bei dem jeder auf die Dateien zugreifen kann, kann auch der Zugriff bei FTP per User- und Zugangskennung nur geschlossenen Benutzergruppen erlaubt sein.
Gateway Ein Gateway ist ein Programm oder Service, der den Datenverkehr von einem System zu einem anderen konvertiert. Es kann auch als Instrument zur Zugangskontrolle eingesetzt werden. Die Gateway Software läuft meist auf einem dedizierten Rechner, der dann auch als Gateway bezeichnet wird.
Mailbox Teil eines Netzwerk-Services (VAN), wo Daten zur nachfolgenden Weiterleitung an den Empfänger zwischengespeichert werden; Die Nutzung von Mailboxen im Bereich des strukturierten Datenaustausches (EDI) ist in Zusammenhang mit nicht-zeitkritischen Inhalten durchaus üblich.
MIME "Multipurpose Internet Mail Extensions" - Kodierungsverfahren, welches es erlaubt, nicht 7Bit-Daten mit dem 7Bit Übertragungsprotokoll SMTP zu versenden. Hierzu werden die Daten durch Filterfunktionen so kodiert, das sie über ein technisch unzureichendes Protokoll (SMTP) weitergeleitet werden können und der Datenempfänger den ursprünglichen Dateninhalt dekodieren kann. Die Weiterleitung dieser Daten über SMTP wird mit höheren Datenvolumina erkauft. MIME wurde durch den Internet RFC 1521 definiert. Der RFC 1767 beschreibt, wie EDI-Nachrichten per MIME in Internet-Mails (SMTP) eingebunden werden können.
Modem Kunstwort aus den Begriffen: MOdulator/DEModulator. Ein Modem wandelt Computerdaten in analoge Töne um, die dann über das Telefonnetz übertragen werden. Vom Modem des Empfängers werden diese Toninformationen wieder in digitale Daten umgewandelt.
ODETTE (Organisation for Data Exchange by Tele Transmission in Europe) wird in der europäischen Automobilbranche verwendet und baut auf der Syntax von EDIFACT auf. Der Standard verfügt jedoch über eigene ODETTE-Nachrichten, die nicht in der Strutur mit den UN/EDIFACT-Nachrichten übereinstimmen. Eine Migration zu EDIFACT ist im Gange, da heute in den EDIFACT-Nachrichten die Anforderungen der Automobilbranche voll berücksichtigt sind.
Qualifier Ein Datenelement, dessen Wert als Code dargestellt wird und das einem Datenelement oder Segment einen bestimmten Sinn gibt [ISO 9735].
SEDAS ,,Standardregeln Einheitlicher Datenaustausch-Systeme" Branchenspezifisches Regelwerk der CCG für den elektronischen Datenaustausch. Geschäftsverkehr auf Basis EAN in der deutschen Konsumgüterwirtschaft; SEDAS wird durch Verwendung der EANCOM- Subsets abgelöst.
Server Ein Server ist ein Rechner in einem Netzwerk auf dem eine oder mehrere Server Programme laufen und dessen Aufgabe es ist Service-Anfragen von authorisierten Clients zu bearbeiten. Fast alle Internet Services laufen über Server. Ein Server der z.B. Web-Seiten eines Unternehmens zur Verfügung stellt wird Web Server genannt. Für jeden Dienst, den der Server anbietet muss auch eine Server Software installiert sein. Weiter Server-Typen sind: File Server, Mail Server, Print Server, Proxy Server, Telnet Server, etc.
SMTP "simple mail transfer protocol" - Protokoll zur Übertragung von elektronischen Nachrichten (EMail's) über TCP/IP-Netze hinweg nach dem "store and forward" Prinzip. SMTP ist das 7Bit EMail-Protokoll des Internets. Es wurde in den RFC's 821 (SMTP) und 822 (Text-Nachrichten) definiert. Da SMTP nur die Übertragung von 7Bit-Daten gewährleistet, wurde für den Versand von Binären- und 8Bit-Daten die MIME-Codierung eingeführt. Aufgrund seiner Sicherheitsschwächen ist SMTP nur eingeschränkt für die Übertragung sensitiver Daten geeignet.
TRADACOMS (Trading Data Communications Standard) ist der Standard, der am häufigsten in Großbritannien eingesetzt ist (ca. 65%) und basiert auf dem GTDI. Neben dem Hauptgebiet Konsumgüterindustrie wird er noch in vielen anderen Branchen verwendet. Bei neuen EDI-Projekten wird aber immer mehr EDIFACT eingesetzt.
X.25 Weltweiter Standard für paketvermittelte, synchrone, digitale Netze. In einem X.25-Netz werden die zu übertragenden Daten in Pakete aufgeteilt, mit der Empfängeradresse versehen und zum Kommunikationspartner übertragen. Durch die Aufteilung in Pakete ist es möglich, Daten über mehrere Leitungen parallel zu übertragen. Die Gebühren werden in paketvermittelten Netzen in erster Linie für die effektiv übertragenen Daten abgerechnet. Durch die Deutsche Telekom wird als X.25-Netz das Datex-P-Netz angeboten.
X.400 Durch die ISO und ITU genormter weltweiter Standard zum Austausch von elektronischen Nachrichten (E-Mails). Dabei werden die Informationen durch sogenannte MTA's (Message Transfer Agents) vom Datensender zum Datenempfänger nach dem "Store and Forward" Prinzip übertragen.
Der Benutzer wird durch den UA (User Agent) befähigt, über X.400-Netze Daten zu senden oder zu empfangen. In X.400-Netzen wird zwischen IPM's (Interpersonal Messages) also Nachrichten die von einer Person zu einer anderen gesendet werden und EDIM (EDI- Messages), Daten die von einem Rechnersystem zu einem anderen übertragen werden, unterschieden.
V Literatur
Emmelhainz, M.A. (1993)
EDI: A Total Management Guide,
New York 1993
Foscht, T. (2000)
Zukunftsperspektiven für das Handelsmanagement
Frankfurt am Main 2000
Schmoll, T. (1994)
Nachrichtenaustausch mit EDI/EDITFACT,
München 1994
Schulte, C. (1999)
Logistik, 3. Auflage
München 1999
Warsch, C. (1994)
Neue Potenziale in Geschäftsbeziehungen mit EDI, in: Japerson, Thomas:
EDI in der Praxis,
Bergheim 1994
Westarp, F. v. / Weitzel, T. / Buxmann, P. / König, W. (1999)
The Management of Software Standards in Enterprises - Results of an Empirical Study in Germany and the US, preliminary version Frankfurt am Main 1999
Westarp, F. v. / Weitzel, T. / Buxmann, P. / König, W. (1999)
The Status Quo and the Future of EDI, SFB 403 Forschungsbericht, eingereicht bei der ECIS99
Zeitschriften und Broschüren
edi-change / Magazin für Electronic Commerce, 7.Jahrgang - 4/2000
Computerwoche, Nr. 28 - 13.07.2001
Journal of Business Strategy - Januar/Februar 2001
Preisliste Business Mail der Deutschen Telekom AG, Stand: 17.07.2001
Preisliste Transpolink der Eurolog GmbH, Stand: 1.04.2001
Internetquellen
www.anx.de
www.assoft.com
www.ecin.de
www.edi.at
www.oehry.com
www.profile -software.com
www.softwareag.com
www.stratedi.de
VI Eidesstattliche Erklärung
Wir erklären hiermit an Eides Statt, dass wir die vorliegende Arbeit ohne Hilfe Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt haben; die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht.
Hamburg, 29. Oktober 2001
Natalie Osann
Michael Sottmann
[...]
1 www.oehry.com
2 www.edi.at/kapitel2.htm
3 Organization for Data Exchange by Teletransmission in Europe
4 International Standardisation Organisation
5 1978 in den USA definiert und bis heute dem EDIFACT bevorzugt genutzt in den USA
6 www.oehry.com
7 www.ecin.de
8 Verband deutscher Automobilindustrie
9 Standardregeln Einheitlicher Datenaustausch-Systeme
10 www.profile -software.com
11 Gespräch mit Herrn Klaus Weber Leiter Consulting der Profile-Software AG am 10.10.2001
12 http://www.edi.at/kapitel2.htm
13 SAP steht für Systeme, Anwendungen, Produkte in der DV (geschützter Name der SAP AG)
14 Transmission Control Protocol / Intern Protocol
15 Value Added Network
16 Mattes (1999), S. 104
17 www.softwareag.com edi-change / Magazin für E-Commerce - 7.Jahrgang - 4/2000
18 Templates sind Vorlagen, durch die das Layout festgelegt ist
19 www.ecin.de/edi/xml/print.html
20 http://www.edi.at/kapitel2.htm
21 Mattes (1999). S. 97
22 vgl. www.oehry.com/semester
23 Vgl. Westarp / Weitzel / Buxmann / König (1999), S.3
24 Vgl. Emmelhainz (1993), S. 105
25 Datei-Übertragungsprotokoll des Internet
26 Simple Mail Transport Protocol. Internet-Protokoll für den Austausch von E-Mail zwischen Rechnern.
27 www.ecin.de/edi
28 Nachrichtenformat für Fehler- /Statusnachrichten über erteilte EDIFACT-Aufträge
29 www.anx.de/service/edi/content_1.htm
30 www.stratedi.de
31 http://www.ecin.de/edi/webedi
32 vgl. Kauffels (2001), S.549
33 www.stratedi.de/stratedi.cfm?seite=dienstleistungen&auswahl=ecr
34 Schulte (1999), s. 401
35 www.stratedi.de/stratedi.cfm?seite=dienstleistungen&auswahl=cr
36 www.ecin.de/edi/loesungen/print/html
37 www.ecin.de/ecr
38 European Article Number
39 www.edi.at/kapitel2_22.htm
40 Vgl. Warsch (1994), S. 101
41 Vgl. Westarp ./ Weitzel./ Buxmann / König (1999), S. 24
42 Vgl. Schmoll (1994), S. 47
43 Vgl. Emmelhainz (1993), S. 26
44 Vgl. Schmoll (1994), S. 84
45 www.assoft.com/edi-factory/news/anwender
46 Vgl. Warsch (1994), S. 102
47 www.stratedi.de
48 Gespräch mit Herrn Tetz von der Firma Popp Feinkost am 9.10.2001
49 Mattes (1999), S. 194
50 Computerwoche Nr. 28, S. 42
51 Gespräch am 15.10.2001 und nachfolgend Korrespondenz mit Herrn Klaus Weber, Leiter Consulting bei Profile Software Engineering, München
52 vgl. Preisliste Transpolink der Eurolog GmbH, Stand: 17.07.2001
53 vgl. Preisliste BusinessMail(MailBox X.400) der Deutschen Telekom AG, Stand 1.04.2001
54 vgl. Preisliste Transpolink der Eurolog GmbH, Stand: 17.07.2001
55 Mattes (1999), S. 101 f.
56 www.stratedi.de/stratedi.cfm?seite=dienstleistungen&auswahl=web-edi
57 vgl. Journal of Business Strategy (2001), S. 41-43
- Arbeit zitieren
- Natalie Osann (Autor:in), 2002, Informations- und Kommunikationstechnik der außerbetrieblichen Logistik: Electronic Data Interchange, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106806
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