Gliederung
1. Einleitende Bemerkungen
2. Abriß der Entstehungsgeschichte der von Frauen geführten Salons (Sylvia Csontos)
3. Die sozial-politische Situation der Berliner Juden im (ausgehenden) 18. Jahrhundert (Christina Mattern)
4. Der Salon und seine Besucher und Besucherinnen
4.1 „Definition“ und wesentliche Charakteristika des Salons (Christina Mattern)
4.2 Bedingungsgefüge für die Hochzeit der Berliner Salonkultur (Christina Mattern)
4.3 Das Sozialprofil der Salonbesucher und -besucherinnen (Christina Mattern)
5. Exkurs: Johanna Schopenhauers Salon in Weimar (Sylvia Csontos)
6. Die jüdischen Salons in Berlin (Sylvia Csontos)
6.1 Die Salondamen (Salonières) - Merkmale und Eigenschaften (Sylvia Csontos)
6.2 Exemplarische Darstellung von drei bedeutenden Salondamen
6.2.1 Henriette Herz (1764 -1846) (Sylvia Csontos)
6.2.2 Rahel Levin (1771 -1833) (Christina Mattern)
6.2.3 Dorothea Mendelssohn (1763 -1839) (Sylvia Csontos)
7. Ausblick: Salonkultur nach 1806 (Christina Mattern)
Schlußworte
Literaturangaben
1. Einleitende Bemerkungen
Die für die deutsche Geistesgeschichte äußerst zentralen Jahre zwischen 1780 und 1806 werden auch Rahelzeit genannt (vgl. Hertz 1991, 13). Dies ist in zweifacher Hinsicht höchst bemerkenswert: Rahel Levin war eine Frau und stammte zudem aus einer jüdischen Familie. Berühmtheit erlangten auch weitere jüdische Frauen. Unter Europas Intellektuellen galten neben Rahel Levin Henriette Herz und Dorothea Mendelssohn als die berühmtesten jüdischen Frauen ihrer Zeit (vgl. ebd., 15), alle drei waren Gastgeberinnen eines (von ihnen gegründeten) Salons. Der gesellschaftliche Erfolg der Berliner Salonkultur fand im In- und Ausland große Beachtung. Ein wesentliches Merkmal der Salonkultur bestand im Abbau von traditionellen Schranken zwischen Adel und Bürgertum, Juden und Christen sowie Männern und Frauen.
Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick in jene äußerst vielschichtige Berliner Salonkultur geben. Es wird einleitend ein Abriß der Entstehungsgeschichte der von Frauen geführten Salons allgemein gegeben. Darüber hinaus ist die Skizzierung der politisch-sozialen Situation der Berliner Juden im 18. Jahrhundert unumgänglich. Der Salon als solcher und seine Besucher und Besucherinnen nehmen einen breiten Raum in der Arbeit ein. Es werden wesentliche Eigenschaften derselben erläutert sowie das „makro- und mikrosozial-politische Bedingungsgefüge“, welches zur Blüte der Berliner Salons maßgeblich beigetragen hat. Wenn auch Berlin der führende Ort der Salonkultur war, so gab es aber darüber hinaus in zahlreichen deutschen Städten eben diese Form der Geselligkeit. Ein Exkurs zum Salon der Johanna Schopenhauer in Weimar soll dies verdeutlichen.
Im folgenden werden die Berliner Salons ausführlich diskutiert. Hierbei nehmen die Salonières Henriette Herz, Rahel Levin und Dorothea Mendelssohn einen besonderen Platz ein. Biographische Schilderungen der drei Frauen sollen ihre Individualität anschaulich machen.
Den Abschluß der Arbeit bildet ein Ausblick auf die Salonkultur nach 1806.
2. Abriß der Entstehungsgeschichte der von Frauen geführten Salons (Sylvia Csontos)
Salonaktivitäten lassen sich bis in die italienische Renaissance zurückverfolgen Anfang des 15.Jh. entstanden die ersten Salons in Venedig und Florenz. Bis zu ihrem „Aussterben“ im 20. Jh. existierten sie verbreitet in ganz Europa, z.B in Russland, in den Niederlanden, in Frankreich oder eben in Italien. Vor den von Frauen geführten Kreisen gab es viele wissenschaftliche Vereine, Kaufmannsgesellschaften und debattierende Klubs, die keine weiblichen Mitglieder anerkannten.1In der 2. Hälfte des 18.Jh. entstanden im deutschen Raum vermehrt bürgerliche Musikgesellschaften, deren öffentlichen Darbietungen man gegen ein Eintrittsgeld beiwohnen konnte.2
1775 entstanden sogenannte „Debattierende Societäten“.3 Aus ihnen wurde erstmalig das Biertrinken verbannt. Diese Maßnahme wurde beschlossen, damit alle diejenigen ausgeschlossen werden konnten, welche wegen des Bieres und nicht der Geistesnahrung wegen in die Kreise kamen. Eine weitere Neuerung brachten diese „Debattierenden Societäten“ mit sich: In dem Saal oder in dem Gebäude, in denen die Zusammenkünfte stattfanden, gab es architektonisch ein großer Chor für Frauen. Sie durften zwar alles hören, was die Männer diskutierten, aber selber reden durften sie nicht. Bis zu 60 Frauen befanden sich gelegentlich in dem Chor, allerdings bei einem Anteil von ungefähr 600 Männern. Diese Debatiergesellschaften fanden meist in öffentlichen Räumen statt. Als Ausnahme lässt sich nur das „2. Donnerstagskränzchen“ verzeichnen. Erst gegen Ende des 18. Jh. tendierten immer mehr wohlhabende Intellektuelle in Berlin dazu, ihr Haus für private Zusammenkünfte zu öffnen, und diese zu den geistigen Zentren Berlins zu machen. Einer der ersten war Moses Mendelssohn.
Die erste Vereinigung, in der Männer und Frauen aufgenommen wurden, war die „Mittwochsgesellschaft 2“, auch „Humanitätsgesellschaft“ genannt.4Sie begann ihre Salonaktivitäten 1796 und war neben der Geschlechtsneutralität auch noch interkonfessionell. Im weiteren zeitlichen Verlauf der Existenz der Salon lässt sich beobachten, dass überall, wo der Salon Besucher unterschiedlicher Konfessionen zulässt, dieser Salon auch für Männer und Frauen offen steht und wenn später durch verschieden sozialpolitische Ereignisse die Interkonfessionalität aufgehoben wird, man auch wieder beginnt, die Frauen aus den Salons auszugrenzen. Die ersten frühaufklärerischen frauenzentrierten Kreise in Deutschland entstanden in Leipzig und Strassburg.5Die ersten Frauen, die diese organisierten und leiteten, waren Katherine Salome Linken, Adelgunde Gottsched und Christiane Marianne von Ziegler. Letztere hatte sich zuerst als Dichterin legitimiert und fand erst danach die Aufnahme in eine Gesellschaft, allerdings als erstes weibliches Mitglied.
Das WortSalonkommt, wie auch das Vorbild für die Berliner Geselligkeiten, aus dem Französischen. Trotz des Ursprungs wurde es aber teilweise von den Salonbeteiligten auch wegen des Ursprungs gemieden. Sie ersetzten es durch „Dachstube“, „Kränzchen“, Zirkel“, Teetisch“, „Freitag“ oder durch sonstige Wochentage. Das geschah zum einen wegen der aufgebauten Vorbehalte gegenüber Napoleons Frankreich, andererseits aber auch als Ausdruck der Vielfalt und der Besonderheit jeder einzelnen Gesellschaft. 6
Der Tee, der in den Kreisen gereicht wurde, stand als Symbol für die Verbürgerlichung des literarischen Salons und zeugte vom Rang und Luxus des Gastgebers. Deswegen gab es zu der Zeit spezielle Teetische, die oft aus exotischen Hölzern gefertigt waren oder den Luxus wenigstens imitierten. Der Tee wurde gegenüber dem Kaffee bevorzugt, weil er noch eine Ritualisierung zuließ, die dem Kaffee nicht mehr zugesprochen werden konnte.7
Die Salons wirkten im verschieden Maße als Freiräume, einerseits kulturell als „Enklaven des Geistes“ und auch als Zentrum eines veränderten und verändernden Bewusstseins. Andererseits waren sie Freiräume des Denkens jenseits offizieller Lehrsätze. Am meisten waren sie aber Freiräume der Begegnung. Hier konnten im Idealfall Menschen verschiedener Stände, Klassen und Glaubensrichtungen zusammenkommen. Letztlich fungierten die Salons auch noch als Freiräume der weiblichen Emanzipation, die jenseits gesellschaftlicher Normen und Systeme hier stattfinden konnte.8
Der Salon zeichnete sich im Idealfall durch eine zweckfreie zwanglose Geselligkeitsform aus. Im Zentrum stand meist eine Frau, die wiederum einer, meist literarischen, Berühmtheit huldigte. Seltener war sie selber eine musikalische oder literarische Größe, wie Johanna Schopenhauer, die mit ihrem Roman „Gabriele“ als Schriftstellerin bekannt wurde. Ein weiteres Merkmal der Salons oder Teekreise waren die regelmäßigen Gäste, die verschiedenen Gesellschaftsschichten und Lebenskreisen entstammten und auch außerhalb des Salons befreundet waren.9Meist wohnten sie sogar im Umfeld des Salons, denn auch der Salon war angewiesen auf eine „Künstler-Wohndichte“.10
3. Die sozial-politische Situation der Berliner Juden im (ausgehenden) 18. Jahrhundert (Christina Mattern)
In diesem Abschnitt werden ausgewählte Aspekte thematisiert, welche einen Einblick in die sozial-politische Situation ermöglichen sollen, wie sie sich für die jüdische Bevölkerung Berlins im (ausgehenden) 18. Jahrhundert darstellte. Hierbei sollen auch, wo möglich, Bezüge zu den Familien der Salonières (insbesondere der Familie Levin) hergestellt werden. Da Deutschland im 18. Jahrhundert kein Nationalstaat, sondern ein Konglomerat von einzelnen Staaten war, können die sozial-politischen Gegebenheiten für die jüdische Bevölkerung stets nur regional nachgezeichnet werden. Die folgenden Ausführungengen beziehen sich auf diebesondereSituation für Juden in Berlin und sind somit nicht für Gesamtdeutschland zu verallgemeinern.
Vorab ist zu sagen, daß Berlin die einzige deutsche Hofstadt war, in der sich eine jüdische Gemeinde von beachtlicher Größe bilden durfte: es gab kein ausgewiesenes Ghetto, die Wohnbeschränkungen waren minimal, und die wohlhabendsten Juden lebten im elegantesten Viertel der Stadt (vgl. Hertz 1991, 66 f.). Darüber hinaus entwickelte sich Berlin zum Knotenpunkt für regionalen und überregionalen Handel sowie zum Sammelbecken für Verleger und Gebildete (vgl. ebd., 67). Die Elite der jüdischen Gemeinde Berlins war außergewöhnlich groß (vgl. ebd., 72). Sorgfältig ausgewählte, reiche Juden, die dem preußischen Staat nutzten, wurden diverse Möglichkeiten eröffnet, welche den meisten europäischen Juden im 18. Jahrhundert verwehrt blieben (vgl. ebd., 66 f.).
Die Familien der Salonières gehörten zu den etwa vier- bis fünfhundert reichen jüdischen Familien Berlins. Ihr Anteil machte ungefähr 2% der gesamten jüdischen Bevölkerung Preußens aus. Der wirtschaftliche Abstand zwischen diesen und der großen Mehrheit der Juden war erheblich. Betrachtet man die Sozialstruktur der Juden allgemein, so waren viele äußerst arm: Kleinhändler, Hausangestellte, Hausierer und Betteljuden machten zusammen etwa 90% aus. Weiterhin gab es noch ca. 8% Mittelschicht - bestehend aus Handwerkern, Rabbinern und Gemeindeangestellten (vgl. Thomann Tewarson 1988, 11). Im Vergleich zu den Christen waren die Juden in der Regel weniger wohlhabend (vgl. ebd.).
Zwar bestimmte die privilegierte Situation einiger reicher Juden die Rechte und Bedingungen der Niederlassung und verbesserte ihre Lage gegenüber den ärmeren Juden beträchtlich. Doch auch für Erstere erfolgte keine gänzliche Befreiung von zahlreichen Einschränkungen und Abgaben, welche im krassen Gegensatz zur Behandlung anderer Minderheiten standen - beispielsweise den seit 1670 in Berlin ansässigen französischen Hugenotten (vgl. ebd., 11 f.).
„So hatten auch die reichen Juden kein Staatsbürgerrecht, waren vom zünftigen Handwerk und von der Bodenbestellung sowie von allen staatlichen Ämtern ausgeschlossen“ (ebd., 12). Der Schutzbrief konnte lediglich auf den ältesten Sohn übertragen werden (später auch auf einen zweiten Sohn bei entsprechendem Vermögen).Töchter waren grundsätzlich von der Aufnahme in den Schutzbrief ausgeschlossen (vgl. ebd.). Die Berliner Juden waren vom Leibzoll befreit - dergestalt, daß die eigene Person beim Eintritt in die Stadt, welcher Juden nur an zwei bestimmten Stadttoren gestattet war, nicht gleich einer Ware zu verzollen war. Darüber hinaus mußten Juden jedoch bei Hochzeiten, Geburten, Todesfällen, für den Bau ihrer Häuser und insbesondere für die Schutzbriefe Abgaben in immer wechselnder resp. steigender Höhe entrichten. Weiterhin galt bis in die neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts die solidarische Haftung der ganzen Gemeinde für Schulden, Konkurse, Diebstähle und andere Vergehen und Verbrechen eines einzelnen Juden (vgl. ebd.).
Selbst unter der Herrschaft Friedrich II., dem Großen, der gemeinhin als aufgeklärt, humanistisch und tolerant gesinnter König gilt, änderte sich die schlechte Lage für Juden (und [jüdische] Frauen) nicht. Die Judenpolitik wurde in erster Linie von machtpolitischen und wirtschaftlichen Interessen bestimmt. Juden lebten als „mächtige Sklaven“ in privilegierter Machtlosigkeit (vgl. Hertz 1991, 68). „Einige Berliner Juden gehörten zu den reichsten Männern Mitteleuropas“ (ebd.). Die fortwährende Erhöhung der zu entrichtenden Abgaben unter Friedrich II. wurden zur Sanierung der preußischen Staatskassen für seine Eroberungskriege herangezogen. Beispielsweise mußten sich Juden zum Zwangskauf eines gewissen Betrags von Porzellan aus der königlichen Manufaktur verpflichten, ohne dieses auswählen zu können. Auf diese Weise gelangte der Gelehrte Moses Mendelssohn in den Besitz von 20 Porzellanaffen ... (vgl. Thomann Tewarson 1988, 13).
In der Mitte des 18. Jh. wurden die Berufsmöglichkeiten für Juden weiter eingeschränkt und deshalb immer mehr Juden in den Geld- und Kredithandel gedrängt. So verschärften sich die ohnehin krassen Unterschiede innerhalb der jüdischen Gemeinde weiter: eine ganz kleine, dem Staat besonders nützliche Oberschicht kam zu großem Reichtum und besonderen Privilegien. Zu ihnen gehörte auch die Familie Levin.
Die Familie Levin lebte in äußerst begünstigten materiellen Umständen. Levin betrieb Geschäfte aller Art. Er war unter anderem Geldverleiher, Künstler, Schauspieler. So kamen auch Adelige, welche in pekuniäre Schwierigkeiten geraten waren, zwecks „Geldleihe“ in das Levinische und andere jüdische Häuser. Auf diese Weise wurden Kontakte zwischen Adeligen und Juden geknüpft. Das Vierteljahrhundert vor 1806 war für den preußischen Adel eine höchst bewegte und entscheidende Zeit. Zunehmend mehr Adelige siedelten von ihren Landgütern nach Berlin über und sahen sich mit neuen Werten und Idealen sowie neuen Freunden konfrontiert. Die geistigen und gesellschaftlichen Umwälzungen in der Stadt sowie die mitunter prekäre finanzielle Lage der Adeligen erhöhten die Wahrscheinlichkeit, daß sie zur jüdischen Salongesellschaft stießen (vgl. Hertz 1991, 61).
Zwischen der jüdischen Oberschicht und Teilen des Adels bestanden diverse Gemeinsamkeiten. Daß die jüdische Oberschicht in Berlin etwa 2% der Juden in Preußen ausmachte, wurde bereits weiter oben angeführt. Dieser Sachverhalt gilt ebenso für den Adel. Darüber hinaus ähnelten sich ihre Wohn- und Lebensstrukturen insofern, als daß diese jüdischen und adeligen Familien in der Regel in Stadtpalais resp. äußerst großzügigen, herrschaftlichen Häusern wohnten, in welchen zahlreiche Bedienstete angestellt und die häufig Orte gesellschaftlicher Empfänge waren (vgl. ebd., 13 ff.).
Hier hatten die Beziehungen zwischen reichen Juden zur Aristokratie und zum
Künstlertum ihren Ursprung. „Das Geschäftliche wurde mit dem Geselligen verbunden und führte bei den Juden zu einer Lockerung der orthodoxen Lebensweise und bei den Adeligen zum Abbau von Vorurteilen“ (ebd., 14). So war auch Rahel Levin wie andere Bankierskinder bei derartigen Geselligkeiten dabei. Die Anziehungskraft des Mädchens lag vornehmlich in ihrem Geist und Witz und weniger - so Zeitzeugen - in ihrer Schönheit. Dies ist wohl eine Erklärung, weshalb es in jenen Jahren zu keiner Heirat zwischen ihr und einem Adeligen kam, wie es in manchen anderen jüdischen Familien der Fall war (vgl. ebd.).
Zusammenfassend ist festzuhalten:
Im Verlauf des 18. Jahrhunderts setzte ein Prozeß der Verweltlichung des jüdischen Lebens (in der (städtischen) jüdischen Oberschicht ein, welche sich bereits im vorausgegangenen Jahrhundert angebahnt hatte. Und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts begann eine kleine Anzahl meist wohlhabender Juden, zu denen auch (und gerade) die Familien der Salonières gehörten, ins deutsche Kulturleben einzutreten. Bildung wurde von zentraler Bedeutung und spielte eine ebenso wichtige Rolle in der Verbürgerlichung und Verdeutschung des Berliner Judentums wie der unter Friedrich II. einsetzende wirtschaftliche und soziale Aufstieg der jüdischen Oberschicht (vgl. Thomann Tewarson 1988, 19).
„Das Hauptparadoxon im jüdischen Leben während des letzten Viertels des 18. Jahrhunderts war, daß die kulturelle und soziale Integration trotz der entwürdigenden und starken rechtlichen Beschränkung rasch voranschritt ... Reichtum war eine notwendige Voraussetzung für die Berliner jüdische Elite, um sich kulturell anpassen und sozial integrieren zu können.“ (Hertz 1991, 77)
4. Der Salon und seine Besucher und Besucherinnen
4.1 „Definition“ und wesentliche Charakteristika des Salons (Christina Mattern)
Es ist schwierig, eine genaue Definition des Salons zu finden. Zum einen, weil sich die Art der Zusammenkünfte und die Gastgebenden erheblich voneinander unterschieden, zum anderen, weil es sich um gesellschaftliche und intellektuelle Ereignisse handelte, die als solche stets einer gewissen Eigendynamik unterliegen.
In einigen Salons herrschte eine rege Arbeitsatmosphäre mit strenger Tagesordnung; andere Salons waren bekannt für ihre exzellente Gesprächskultur, üppigen Soupers und musikalischen Darbietungen (vgl. Hertz 1991, 32 f.).
Hertz bietet folgendeidealtypischeDefinition an:
Salons sind häusliche Zusammenkünfte, die von einer (wohlhabenden) Frau geleitet wurden und in denen intellektuelle Gespräche vorherrschten. Zwei Definitionsmerkmale sind, daß die Salongäste aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen stammten und daß keine offiziellen Einladungen verschickt wurden. Es galt die Idee des „offenen Hauses“ (vgl. Hertz 1991, 149 f.).
„Einen Salon führen“ wird am besten als eine Tendenz oder als ein Idealtypus verstanden, der bei manchem Treffen mehr, bei anderen weniger in Erscheinung trat. Denn wenn man sich zu streng an die Definition hält, besteht Gefahr, die Vielfalt des vergangenen Lebens zu unterschlagen. Die Grenzen zwischen Salons, traditionellen geselligen Zusammenkünften und intellektuellen Vereinen waren fließend. Rahel Levin beispielsweise hatte Geselligkeiten mal mit, mal ohne formelle Einladung gegeben (vgl. ebd., 150).
Die Salonkultur tangierte Herrschaftsstrukturen und betrieb soziale Integration in mehrerlei Hinsicht. Zum einen ständeübergreifend - Kontakte zwischen Adel und (Groß-)Bürgertum wurden hergestellt; zum anderen konfessions- resp. religionsübergreifend - aktiver Austausch zwischen Juden (vornehmlich Jüdinnen) und (protestantischen) Christen wurde gefördert. Darüber hinaus bedingte die Zusammenkunft von MännernundFrauen den Abbau von „Geschlechterschranken“. Doch dürfen gewisse geschlechtliche Einschränkungen bezüglich der zu diskutierenden Themen nicht außer Acht gelassen werden. So war im Doppelsalon der Herz Henriette Ansprechpartnerin für die „schöngeistigen“, literarischen Themen, ihr Mann Markus Ansprechpartner für philosophische, politische und „wissenschaftliche“ im allgemeinen (vgl. ebd., 15).
Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezeichnen nichts desto trotz die Salonkultur allgemein und die Berliner Salons insbesondere zum ersten Höhepunkt deutscher Frauenemanzipation (vgl. ebd., 19 f.). Der Kritik einiger Forschenden, die Frauen hätten keine eigene Literatur hervorgebracht, wären also nicht schöpferisch tätig und strenggenommen lediglich die Musen der Männer gewesen (vgl. ebd., 19), ist folgendes entgegenzuhalten: Zahlreiche Salonières - Adele Schopenhauer beispielsweise - waren schriftstellerisch tätig. Weiterhin seien die ca. 6000 Briefe der Rahel Levin erwähnt, die das Briefeschreiben als Kunstform mitbegründet hat (vgl. Stern 1994, 14). Darüber hinaus ist meines Erachtens „schöpferisch tätig sein“ nicht nur auf die schriftstellerisch-literarische Tätigkeit begrenzt. Das Schaffen neuer (Gesprächs-)Strukturen zum Beispiel ist ebenso ein schöpferischer Akt.
Weiterhin verkörperten die Salons genau das zu jener Zeit heftig diskutierte universale Bildungsideal. Nach diesem Verständnis schloß Bildung neben „Bücherwissen“ Erziehung, Verfeinerung der Umgangsformen und charakterliche Entwicklung ein, und es sollten - zumindest in der Theorie - Schranken abgebaut werden. Bildung galt als Vehikel, mit welchem das bürgerliche (männliche) Individuum geistigen Adel erlangen, und auch Juden Christen ähnlicher werden konnten (vgl. Herz 1991, 17).
In der halb öffentlichen, halb privaten Atmosphäre der Salons entstanden Zusammenkünfte offenen und zugleich exklusiven, elitären Charakters (vgl. ebd., 33).
Zusammenfassend ist festzuhalten, daß die Salonières ein dreifaches Kunststück zustande brachten: „Indem sie sich von ihren traditionellen, patriarchalischen Familienverhältnissen emanzipierten, trugen sie in einer ebenso entscheidenden wie kreativen Zeit zur Entstehung einer gehobenen Geisteskultur bei und knüpften im gleichen Zuge neue Verbindungen zwischen den Klassen, Religionen und Geschlechtern“ (ebd., 27).
4.2 Bedingungsgefüge für die Hochzeit der Berliner Salonkultur (Christina Mattern)
Salons waren äußerst zerbrechliche Institutionen und Phänomene einer Übergangszeit (vgl. Hertz, 35). Äußerst wichtig für einen erfolgreichen Salon waren die Persönlichkeit der Salonière und ihre familiären Umstände. Dies wird besonders deutlich am plötzlichen Ende des Salons von Henriette Herz 1803 mit dem unerwarteten Tod ihres Mannes (vgl. ebd., 150). Mögen jene beiden Aspekte entscheidend dafür gewesen sein, wer zu welcher Zeit als Salondame Erfolg hatte, so bildeten doch die sozialen Bedürfnisse bestimmter Schichten und Berufsgruppen sowie das politische Schicksal Preußens - zusammenfassend könnte dies mit „Zeitgeist“ umschrieben werden - den Hintergrund der Geschichte der Salons. Deutlich wird dieser Zusammenhang an dem Zusammenbruch des Salons der Rahel Levin, dem populärsten in Berlin. Anders als bei Henriette Herz hatte sich Rahels finanzielle Situation - und damit die Voraussetzung, Gäste zu empfangen - 1806 nicht nennenswert verändert (vgl. ebd.). Aber in diesem Jahr verschwanden mit dem Einzug Napoleons in Preußen und der damit einher gehenden Fremdbesetzung Berlins die gesellschaftlichen und ideologischen Voraussetzungen, unter denen Salons blühen konnten, nämlich Frieden, Wohlstand, urbane Lebenskultur. Weiterhin steht das Interesse der Machthabenden an Kultur offenbar mit der Salonkultur in Verbindung und auch die Aufklärung als ein wesentlich begünstigendes Moment ist zu erwähnen (vgl. ebd., 29). Und selbst der äußerst charismatischen Rahel Levin gelang es nicht, in Anbetracht der veränderten politischen Verhältnisse ihre Gäste zusammenzuhalten (vgl. ebd., 151).
4.3 Das Sozialprofil der Salonbesucher und -besucherinnen (Christina Mattern)
Die Beziehungen der Salonteilnehmenden untereinander waren in der Regel äußerst fragil, denn diese Gesellschaft war recht heterogen. Die Zusammensetzung der männlichen Gäste liest sich wie folgt: Manche waren einflußreiche Staatsbeamte, Finanziers oder (Groß-)Grundbesitzer; andere besaßen nur ihren Esprit, ihren Ruhm als Schriftsteller oder den Willen, ein solcher zu werden ... (vgl. ebd., 34). Das Berufsprofil der männlichen Salongäste gleicht in etwa dem der Mitglieder intellektueller Vereine. Vornehmlich sind vier Berufsgruppen der oberen Einkommensschicht zu verzeichnen: Gutsbesitzer, d.h. von der Landwirtschaft lebende Adelige, Beamte, Kaufleute und Professoren (vgl. ebd., 325 und 327). Insbesondere für die wohlhabenden Frauen bedeuteten die Salons einschlagende Veränderungen im Hinblick auf ihre symbolische und reale kulturelle Macht - und zwar aus dem Grund, weil Salons sich fast immer um bestimmte Frauen bildeten. Die Gäste teilten ihre Bewunderung für deren Intellektualität und Persönlichkeit. Salons waren informelle Treffen, und kein männliches Auswahlkomitee entschied über die Teilnahme. Doch betrug das prozentuale Verhältnis der Frauen zu den Männern in einem Salons in der Regel 1/3 - 2/3 bzw. ¼ - ¾ (vgl. ebd., 326). Und auch war es Frauen nicht in jedem Salon erlaubt, sich an philosophisch-wissenschaftlichen Gesprächen im allgemeinen und politischen Diskussionen im besonderen zu beteiligen, beispielsweise, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, im Doppelsalon der Herz.
5. Exkurs: Johanna Schopenhauers Salon in Weimar (Sylvia Csontos)
1806 zieht Johanna Schopenhauer, eine 40jährige Kaufmannswitwe aus Hamburg nach Weimar. Zu dieser Zeit war Weimar ein „verschlafenes Residenzstädtchen“ mit kaum mehr als 7000 Einwohnern, eine bedeutende Industrie gab es nicht.11 Johanna Schopenhauer hatte diese Stadt ganz bewusst bei einer Erkundungsfahrt ausgewählt und schon vor ihrem Eintreffen ließ sie ihre Ankunft durch Freunde in Weimar weit verbreiten. Der Umzug war genau geplant, wollte sie doch von der „Welt des Handels“ in die „Welt des Geistes eintauchen“.
Wer war Johanna Schopenhauer? Sie wurde 1766 in Danzig als Tochter einer Patrizierfamilie geboren. Ihr Vater war Senator der freien Reichsstadt Danzig. Sie genoss eine anspruchsvolle Bildung und eine freie Erziehung. 19jährig wurde sie mit dem 20 Jahre älteren Patrizier Heinrich Floris Schopenhauer verheiratet und gebar 2 Kinder: Arthur und Adele. Ihren Mann begleitete Johanna auf seinen Geschäftsreisen durch ganz Europa.12
In Weimar traf sie genau 2 Wochen vor der „Schlacht um Jena und Auerstedt“ ein. Mit diesen Kriegswirren wurde nun die Stadt Weimar aus ihrem „Dornröschenschlaf“ geweckt und es gingen Angst und Verwirrung um. In Johannas Haus fanden viele Trost und Zuspruch bei gemeinsamen Mahlzeiten und vor allem eine Rückzugmöglichkeit aus den chaotischen Verhältnissen der Stadt. In ihrem „Theekreis“, den sie über 20 Jahre lang führte, wechselten das Stammpublikum und die Häuser, in denen er durchgeführt wurde. Johann Wolfgang von Goethe war einer der Salonbesucher, der sehr häufig bei ihr anzutreffen war. Er war auch ein Grund, warum Johanna Schopenhauer Weimar unter den anderen Kunststädten favorisiert hatte. Sie verehrte ihn sehr und stellt ihn in den Mittelpunkt ihrer „Theekreise“. Diese Zentrierung um Goethe gab dem Salon, laut Astrid Köhler, seine soziale Ordnung.13Diskutiert wurde im Salon fast nur über Kunst und Bildung, Politik wurde als Thema ausgelassen. Einer der Gründe war natürlich die derzeitige geschichtliche Situation, die Belagerung Weimars.
Aus der Gesprächskultur heraus entwickelte sich Johanna Schopenhauer zu einer anerkannten Schriftstellerin. Ihr erstes Werk „Fernow's Leben“ 1810 war eine Biographie über einen ihrer engsten Freunde. Danach wurde sie von Salonbesuchern und anderen Freunden zu kleineren Übersetzungen für Journale, für Novellen und dem Aufschreiben von Reiseerinnerungen ermutigt. Ab 1819 schrieb sie auch größere Romane. Mit „Gabriele“ wurde sie populär und etablierte sich als eine der ersten Frauen, die von der Schriftstellerei leben konnten. Später half ihr das Schreiben und Veröffentlichen über finanzielle Notlagen hinweg.14Ihre letzten Jahre verbrachte sie mit Hilfe einer bei Großherzog Karl Friedrich von Sachsen-Weimar erbetenen Pension. Damit konnte sie noch einmal als Gastgeberin eines kleineren Kränzchens in Jena fungieren.
Schopenhauers Salon wurde nicht so berühmt, wie die jüdischen Salons in Berlin kurze Zeit davor. Er war einerseits nicht großstädtisch und andererseits keine aristokratisch-exklusive Geselligkeit an einem Fürstenhof. Astrid Köhler beschreibt den Gegensatz zwischen den Berliner Salons und den in anderen Städten so: „Das literarische Leben war auf Berlin fixiert, die bedeutende Dichtung fand in der Provinz statt“.15
6. Die jüdischen Salons in Berlin (Sylvia Csontos)
Die Oberschicht Berlins wurde in der 2. Hälfte des 18. Jh. von den Aristokraten, einigen wenigen sehr reichen Juden und den zugewanderten Hugenotten gebildet. Gerade durch die letzteren war Berlin sehr empfänglich für den französischen Lebensstil geworden. Man kannte die französische Literatur und Kultur, die den Verhaltenscode für die feinere Gesellschaft vorgab.16 Des Weiteren waren Franzosen gern gesehene Besucher in den Berliner Salons, was man übrigens auch von den deutschen Künstlern und Literaten in Pariser Salons sagen muss. Die Berliner Geselligkeiten nahmen ausserdem die französischen Salons des 17.- 18.Jh. zum Vorbild.17Aber trotz der starken Orientierung daran besaßen die Berliner Salons eine deutlich gesellschaftskritischere emanzipatorischere Tendenz.18In Paris regierte eher elitärer Geist und Galanterie, in Berlin „wehte“ der Geist der Aufklärung und der Drang nach universitärer Bildung herrschte vor. Das kann zum einen daran liegen, dass die Berliner Geselligkeiten bis zu 150 Jahre später stattfanden und in dieser Zeit z. B. durch die Französische Revolution eine geschichtliche Umwälzung stattgefunden hatte. Zum anderen, und ich denke, dass dies den Hauptgrund darstellt, besaßen die Gastgeberinnen in Berlin einen anderen gesellschaftlichen Hintergrund. Sie waren meist sehr jung und Jüdinnen, das heißt, dass sie sich persönlich schon aus den patriarchalischen Familienverhältnissen heraus emanzipiert hatten und durch ihre Klasse von vornherein gesellschaftlich nicht integriert waren. Die Salonièren in Paris hingegen entstammten der Aristokratie und waren meist nicht mehr sehr jung.19
Die Mehrheit der Berliner Salons wurde von Jüdinnen organisiert und geleitet, es gab in den 90ern des 18. Jh. 10 bis 15 jüdische Salons.20Christliche Gesprächskreise waren eher die Ausnahme. Zu den drei bekanntesten gehören die um Dorothea von Curland, Friederike Helene Unger und Elisabeth von Stegemann.
6.1 Die Salondamen (Salonières) - Merkmale und Eigenschaften (Sylvia Csontos)
Was machte die Gastgeberinnen so anziehend, dass sich Künstler, wie an Diskussionen und Bildung interessierte Menschen verschiedenster Gesellschaftsschichten und Glaubensrichtungen um sie versammelten? Von Heyden-Rynsch fasst die Idealmerkmale einer Gastgeberin von geselligen Kreisen folgendermaßen zusammen:" Sie ist wohlhabend, hat anziehenden Witz und Geist, stiftet eine kultivierte Atmosphäre mit leicht erotischer Note, provoziert amüsante Gespräche, erzeugt seelisches Wohlbehagen und geistige Bewegung. Sie besitzt eine sanfte Autorität, die auf Vermittlung ausgerichtet ist. Sie huldigt meist einer Berühmtheit, aber gibt gleichzeitig den Schwächeren ein Gefühl von Sicherheit. Sie fördert die Originalität verschiedenster Begabungen und verbindet zum Ganzen, welches alle Anwesenden bereichert."21
6.2 Exemplarische Darstellung von drei bedeutenden Salondamen
6.2.1 Henriette Herz (1764-1847) (Sylvia Csontos)
Henriette Herz hatte den ersten, wenn auch nicht den berühmtesten Salon ihrer Zeit in Berlin.
Sie verfügte schon als Kind über eine sehr hohe Auffassungsgabe und wachen Verstand. Daher sorgte ihr Vater, ein angesehener Arzt aus Portugal, für eine gute Bildung, d.h. sie bekam Privatunterricht und ging zeitweilig auch zur Schule, von wo sie aber wieder genommen wurde. Einer der Gründe war, dass ihr Vater den Unterricht dort für zu oberflächlich empfand.22Henriette sprach bzw. konnte fließend 9 Sprachen schreiben: Französisch, Englisch, Hebräisch, Latein, Italienisch, Türkisch, Sanskrit, Malaiisch und Griechisch. Trotz ihrer hohen Bildung wurde sie als 15-Jährige an den 15 Jahre älteren Arzt und Kant-Schüler Markus Herz verheiratet. Sie organisierten zusammen in ihrem Haus einen Doppelsalon mit fließenden Grenzen: Markus leitete die „Mittwochsgesellschaft“, wo sich die Gelehrtenelite zum Experimentieren und zu politischen oder philosophischen Diskussionen trafen. Henriette dagegen wirkte im Zentrum eines literarischen Kreises, dem z. B. Friedrich Schleiermacher, Gottfried Schadow, Jean Paul, Dorothea Veith und Prinz Luis Ferdinand angehörten.23Nachdem Markus 1804 gestorben war, musste sie sich selber finanzieren. Sie bekam unter anderem 1805 ein Angebot, die Königstochter, welche später die Zarin von Russland werden sollte, zu erziehen.24Aber dieses Angebot lehnte sie ab, weil sie die Bedingung, die damit verbunden war, sich taufen zu lassen, nicht akzeptieren wollte.25 Weiterhin gab sie Sprachunterricht und arbeitete in den letzten Lebensjahren als Ausbilderin für Erzieherinnen. 2 Jahre vor ihrem Tod bekam sie auf Bitten Alexanders von Humboldt vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. eine Pension.
Ihre literarischen Werke sind unbedeutend. Das, was sie würdigt, ist ihr Pioniercharakter bei der Salongründung. Als Gastgeberin nahm sie ausserdem eine vermittelnde Stellung zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und geistigen Ausrichtungen ein.
6.2.2 Rahel Levin (1771-1833) (Christina Mattern)
Die folgenden Ausführungen beschränken sich vornehmlich auf die junge Rahel Levin - auf ihre Kindheit und Jugend im elterlichen Hause sowie ihren ersten Salon in den 90er Jahren.
Rahel Levin wurde 1771 als ältestes von fünf Kindern in Berlin geboren. Es folgten noch drei Brüder und eine Schwester. Ihre Mutter Chaie war die dritte Frau des Vaters Markus Levin. Seine Ehen zuvor waren kinderlos geblieben. Rahel Levin kann als mehrfache (privilegierte) Außenseiterin gesehen werden. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft gehört sie einer diskriminierten Minderheit Berlins resp. „Deutschlands“ an. Innerhalb der jüdischen Gemeinde nimmt sie aufgrund ihres Wohlstandes und insbesondere ihrer Bildung und Distanzierung von orthodoxer jüdischer Lebensweise eine Sonderstellung ein. Als (intellektuelle) Frau und (aufgeklärte) Jüdin sitzt sie somit „zwischen allen Stühlen“. Sie führt ein Leben „zwischen weiblicher Unterwerfung und Emanzipation, zwischen Judentum und Assimilation“ (Stern 1994, 42). Ihr ganzes Leben bleibt sie eine Heimatlose: „Sie werden nun schon wißen, daß mein herz heimath ... will: und ich keine habe“ (ebd.). Doch nichts desto trotz führt sie „das materiell sorgenlose Leben eines Mitgliedes der jüdischen Oberschicht“ (ebd., 34), während die überwiegende Mehrheit der (jüdischen) Frauen und Mädchen von klein auf zu harter (körperlicher) Arbeit verpflichtet ist (vgl. ebd., 35).
Im Hause Levin ihrer Kindheit und Jugend sind zwei extreme Pole auszumachen. Die positive Seite kann mit „Geselligkeit und Aufgeschlossenheit“ umschrieben werden. Die zahlreichen Empfänge im elterlichen Haus, in welche sie sich bereits als Kind selbstverständlich zu bewegen lernte, ließ sie auf Adelige, Künstler und bedeutende Personen ihrer Zeit im Allgemeinen treffen. Die negative Seite wurde durch äußerst schwere Konflikte innerhalb des Familienlebens bestimmt (vgl. Thomann Tewarson 1988, 14). Zwar war Rahel nach eigenen Angaben der Liebling des Vaters, der seine hoch intellektuell und emotional begabte Tochter „abgöttisch liebte“ (ebd.), doch wirkte diese „Liebe“ nicht fördernd auf Rahel. Es gibt kaum Äußerungen von Rahel Levin über ihre Kindheit und (frühe) Jugend, doch das wenige, was bekannt ist, offenbart ihre Trauer und ihr Unglücklichsein, nicht zuletzt deshalb, weil sie als sehr Begabte und Empfindsame (und vielleicht auch als Älteste) die familiären Spannungen besonders wahrnahm (vgl. ebd.).
Die väterliche Machtstellung in der Familie allgemein und in jüdischen Verhältnissen insbesondere war unantastbar, und Rahels Vater machte von etwaigen jüdischpatriarchalen Privilegien vollen Gebrauch. Rahel Levin schreibt: „Mein rauher, strenger, heftiger, launenhafter, genialischer, fast toller Vater, der das von Natur aus starke Herz übersah und es brach, brach. Mir jedes Talent zur That zerbrach, ohne solchen Karakter schwächen zu können. Nun arbeitet dieser ewig verkehrt, wie eine Pflanze, die nach der Erde hinein treibt“ (ebd.).
Die Mutter hingegen wird als geduldig, fügsam, unterwürfig charakterisiert, die, auch wenn den Kindern von seiten des Vaters Unrecht geschah, ihre Kinder nicht unterstützte, sondern sich dem „Haustyrann“ widerspruchslos unterwarf (vgl. ebd., 15 f.). Rahel war also nicht nur der Willkür und unbegrenzten Macht des Vaters ausgesetzt, sie fand auch bei der Mutter weder Halt noch Verständnis. Sechsunddreißigjährig bilanziert sie: „... eine gepeinigtere Jugend bis zu 18 Jahren erlebt man nicht“ (ebd., 16).
Als der Vater 1790 starb war Rahel es, bei der alle anderen Familienmitglieder einschließlich der Mutter Rat, Unterstützung und Hilfe suchten. Aufgrund ihrer Kompetenzen war sie das eigentliche „Familienoberhaupt“. Doch offiziell wurde die Führung der gesamten Familienangelegenheiten gemäß der patriarchalen Tradition dem ältesten Sohn der Familie, ihrem jüngeren Bruder Markus übertragen, welcher zudem der Liebling der Mutter war. Rahel Levin war fortan von diesem Bruder insbesondere in finanzieller Hinsicht abhängig (vgl. ebd.).
Rahel hat als Kind Bildung genossen, wenn auch nicht in dem Umfang wie Henriette Herz. Erstere war größtenteils autodidaktisch tätig, insbesondere zwischen dem 20sten und 25sten Lebensjahr durchlief sie einen enormen „Wissenskanon“ (vgl. Stern 1994, 45 f.).
Rahel Levin löst sich aus der Oberhoheit der Familie. Sie rebelliert gegen ihre Mutter und gegen (jüdische) Konventionen, welche ihren Bewegungs- und Handlungsraum erheblich beschränken. Die Mutter und Rahel entfremden sich, weil ihre Vorstellungen von Weiblichkeit nicht zu vereinbaren sind. Die Mutter möchte in erster Linie eine genügsame, bescheidene, unauffällige Tochter . Doch gerade das widerstrebt Rahel, und es „ekelt sie geradezu, ,zu warten, zu entsagen, gut zu seyn zu dulden, kurtz alles was sonst schmeichelt u nicht das Leben, das gewünscht ist‘“ (ebd., 40). Rahel Levin wollte ein eigenständiges, an adelige Lebensweise orientiertes Leben. Den „Blick nach oben“ hielt sie Zeit ihres Lebens bei, ebenso den Kampf mit dem von ihr empfundenen Makel der nicht standesgemäßen jüdischen Geburt: „Ich bin die Falschgeborene, und sollte eine Hochgeborene sein“ (ebd., 33). Und doch muß sie immer wieder die letzten Endes Unüberbrückbarkeit der vorherrschenden Standesordnung erfahren (vgl. ebd.).
Zu Beginn der 90er Jahre gründet Rahel Levin in ihrer kleinen Dachwohnung im elterlichen Haus einen (literarischen) Salon, der zum renommiertesten der romantischen Epoche werden sollte (vgl. von der Heyden-Rynsch 1992, 142). Rahels Salon ist der erste Salon, der von einer unverheirateten, und seit dem Tod ihres Vaters nicht mehr allzu wohlhabenden Frau geführt wird. Rahel Levin wirkt und agiert (vgl. ebd., 143), ist Gesellschafterin aus Leidenschaft. Ihr eigentliches, persönliches Ziel ist die Entwicklung der Persönlichkeit im Goetheschen Sinn, dies tritt auch und gerade bei der Lektüre ihrer Briefe immer wieder zutage: „mich selbst, ganz wie ich da bin, auszubilden“ (Stern 1994, 48). Sie dringt hierbei in einen Bereich ein und beansprucht etwas für sich, das im ausgehenden 18. Jahrhundert lediglich (bürgerliche) Männer für sich in Anspruch nehmen können, namentlich die Entfaltung des individuellen Ichs, das Streben nach Selbstverwirklichung und Selbstvervollkommnung.
Rahel Levin verehrt den klassischen (weniger den jungen) Goethe und betreibt einen regelrechten Kult um seine Person und sein Werk (vgl. ebd., 48). Goethe bezeichnete Rahel als „schöne Seele“ (ebd., 52), als ideale Freundin und Ratgeberin, deren überragende intellektuelle und emotionale Fähigkeiten sie regelrecht für diese Rolle prädestinierten - eine Rolle, welche sie Zeit ihres Lebens beibehielt. In der „eigentlichen“ Liebe hatte sie kein Glück. Sie hatte nachweislich zwei adelige Liebhaber, welche ihr beide geistig (und auch emotional) nicht gewachsen waren. Waren sie eingangs fasziniert von der Person Rahels, verweigerten beide jedoch den letztlich entscheidenden Schritt: die Heirat. Einmal mehr erwiesen sich hierbei auch die Standesschranken mit einher gehenden sozialen Vorurteilen als unüberwindbar (vgl. von der Heyden-Rynsch 1992, 146).
Rahel Levin gelang es, durch ihren Salon und ihre Briefe, welche kulturgeschichtlich und individualpsychologisch von eindringlicher Relevanz sind (vgl. ebd., 152), neue Wege und Ausdrucksformen als (jüdische) Frau zu finden. Nur einige Briefwechsel wurden explizit im Hinblick auf eine etwaige Veröffentlichung verfaßt (vgl. ebd.). Rahel Levin stirbt als verheiratete Varnhagen von Ense 1833 in Berlin.
6.2.3 Dorothea Mendelssohn (1763-1839) (Sylvia Csontos)
Dorothea Schlegel war die Tochter Moses Mendelssohns und die beste Freundin von Henriette Herz seit ihrer Kindheit. Wie die meisten jüdischen Mädchen wurde sie mit 20 Jahren vom Vater an den ungeliebten älteren Simon Veith verheiratet. Gesellschaftlich gesehen, waren im 18. Jh. Liebe und Ehe nicht unbedingt miteinander vereinbar. Dementsprechend resümiert Schultz: „Zum vollständigen Lebensgenuss brauchte der Mann also erstens eine Frau, die ihm die Kinder gebar und den Haushalt führte, zweitens einen Bettschatz und drittens womöglich auch noch eine Seelenfreundin für die „höheren“ geistigen Genüsse.“26
Nach 14 Jahren Ehe begegnete Dorothea im Salon der Henriette Herz den 9 Jahre jüngeren Friedrich Schlegel. Sie verliebte sich „Hals über Kopf“ in ihn und zog sehr bald aus der ehelichen Wohnung um in eine eigene. Sofort beantragte sie auch die Scheidung aber erst 1799 willigte Simon widerstrebend ein.27Mit der Trennung vom Ehemann nahm Dorothea eine bedeutende Vorreiterrolle ein. Zwar waren Scheidungen auf Betreiben der Frau („erst“, Anm. der Autorin)seit 1794 möglich, aber in der kurzen Zeitspanne von 5 Jahren nach der Gesetzgebung werden noch nicht so viele, von Frauen aktivierte, Trennungen stattgefunden haben. Dorothea ließ ausserdem Reichtum und Schutz hinter sich, um mit einem ärmeren Schriftsteller zu leben, dessen finanzielle Einnahmequelle nicht so gesichert war, wie die des Simon. Ein freies Leben in Ungewissheit stand ihr bevor.
Diese Trennung war daher ein Skandal zu der Zeit. Selbst unter den liberalen Salonbesuchern fanden sich unterschiedlichen Meinungen. Auch Markus Herz bat Henriette, den Verkehr mit ihrer Freundin abzubrechen, was sie aber nicht tat und sich im Gegensatz mit ihrem Freund Schleiermacher besonders für Dorothea aussprach. Beide vertraten öffentlich den Standpunkt, dass Ehe ohne Liebe unmoralischer sei, als eine Scheidung einer gescheiterten Ehe.28
Der zweite Skandal, durch den Dorothea ging, bezog sich auf die Veröffentlichung des Romans „Lucinde“ von Friedrich Schlegel. Den Roman sah man als Angriff auf die Moral.29 Selbst Literaten sahen ihn als Schlüsselroman zu Friedrichs Affären und seiner Beziehung zu Dorothea. Auch Dorothea fühlte sich nicht immer wohl bei dem Gedanken der, zwar verschlüsselten, Öffentlichmachung ihrer Beziehung. Aber sie opferte sich trotzdem als Muse für Friedrichs großes Werk.30
Dorothea und Friedrich änderten häufig ihre Adressen. So zogen sie zum Beispiel nach Jena zu Friedrichs Bruder Wilhelm und seiner Frau Caroline, wo sie einen literarischen Minisalon führten, danach gingen sie nach Paris und traten beide zum Protestantismus über. Später erhielt Friedrich eine Dozentur in Köln und hielt dort Vorlesungen über Philosophie und Literatur. Zu dieser Zeit traten beide dem katholischen Glauben über. Danach soll es im Haus Schlegel keine Philosophiediskussionen mehr gegeben haben, sondern es wurde über kirchliche Themen debattiert. Verena von der Heyden-Rynsch fasst zusammen: „aus der romantisch-sinnlichen Dorothea ist eine fromme Gottesstreiterin geworden“.31Nach dem plötzlichen Tod Friedrichs ging Dorothea zu ihrem Sohn nach Frankfurt am Main. Dazu fügt von der Heyden-Rynsch lakonisch an, dass Dorothea nun als Großmama wirkte. Sie soll sich zu einer gemütlichen in familiär-bürgerlichem Rahmen integrierte älteren Dame gewandelt haben.32
7. Ausblick: Salonkultur nach 1806 (Christina Mattern)
Der Einmarsch Napoleons in Preußen 1806 mit einher gehender Besetzung Berlins bedeutete für die Salonkultur ein abruptes Ende, darüber hinaus eine Zäsur in der gesellschaftlichen Entwicklung. Die Entwicklung zur Liberalisierung der Gesellschaft wurde jäh zurückgeworfen und die Anspannung der Notzeit hat die reaktionären Gegenkräfte sichtbar werden und erstarken lassen. Die zuvor eher kosmopolitische Gesinnung wich patriotisch-nationalistischen Tendenzen. Es bestand Hoffnung und Bestreben, der gemeinsame „deutsche“ Widerstand gegen den Eroberer ließe die deutschen Staaten als geeintedeutscheNation hervorgehen (vgl. Drewitz 1979, 73). Gemäß dieser Gesinnung gründeten sich diverse Gesellschaften und Vereine. Die „christlich-deutsche Tischgesellschaft“ als ein Exempel spricht für sich - Juden und Frauen waren ausgeschlossen (vgl. ebd.). Der Zusammenhang zwischen Antijudaismus und Antifeminismus resp. Rassismus und Sexismus ist offensichtlich. Rahel Levin klagte: „ Wo ist unsere Zeit! Wo wir alle zusammen waren. Sie ist Anno 6 untergegangen. Untergegangen wie ein Schiff: mit den schönsten Lebensgütern, den schönsten Genuß enthaltend“ (Hertz 1991, 18).
Häusliche Genügsamkeit kann als maßgebliche Tugend der Biedermeierzeit angeführt werden. Doch Genügsamkeit ist - so Drewitz - dennoch ein Kennzeichen von Verarmung als eine Folge der Kriege und der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Veränderungen. Die Industrialisierung, das Ende des merkantilistischen Zeitalters, setzte eine große Verunsicherung frei (vgl. ebd., 74). In Zeiten der Verunsicherung greift man gerne auf Gehabtes und „Bewährtes“ zurück. So erschwerten die einzelnen Nationalstaaten aufgrund ihres Festhaltens an feudalen Strukturen notwendige Umformungen innerhalb der Gesellschaft (vgl. ebd.).
Die Auswirkungen eines vorwiegend obrigkeitsstaatlichen Denkens beispielsweise sind noch bis weit ins 20. Jahrhundert - Nazi-Diktatur - und noch darüber hinaus spürbar.
Die nach 1806 einsetzende Reaktion bewirkt wieder eine verstärkte Trennung zwischen Adel und Bürgertum, die einer aktiven Salonkultur im Wege steht. Dennoch versuchten einige (jüdische) Frauen (teilweise mit Erfolg) die Salonkultur weiter- bzw. wieder aufleben zu lassen. Die jüdische Schriftstellerin Fanny Lewald als ein Beispiel hält noch in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts in Berlin - mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 nun Reichshauptstadt desselben - einen Salon im Stile der von ihr hochverehrten Rahel.
Schlußworte ...
Ein männlicher Salonbesucher:
„Da der Geist der Frauen nie schöpferisch wird, so kann ihre höchste Bildung immer nur eine unglaubliche Steigerung der Empfänglichkeit sein.
Wie oft erstaunt‘ ich, das Wesen der mir als geistreich angerühmten Frauen nur in dieser gewandten Beweglichkeit zu finden, mit der sie jeder möglichen Wendung einer Frage, jeder halben und kaum geborenen Idee nachspringen und zu dem unreellsten ihre scharfsinnigen Konsequenzen ziehen.“ (Drewitz 1979, 11)
Literaturangaben
Dollinger, Petra: „Frauenzimmer-Gesprächsspiele“. Salonkultur zwischen Literatur und Gesellschaftsspiel. München 1996.
Drewitz, Ingeborg: Berliner Salons. Gesellschaft und Literatur zwischen Aufklärung und Industriezeitalter. Berlin 1979.
Gnadenwitz, Peter: Literatur und Musik im geselligen Kreis: Geschmacksbildung, Gesprächsstoff und musikalische Unterhaltung in der bürgerlichen Salongesellschaft. Stuttgart 1991.
Hertz, Deborah: Die jüdischen Salons im alten Berlin. Frankfurt/M. 1991.
Heyden-Rynsch, Verena von der: Europäische Salons. Höhepunkte einer versunkenen weiblichen Kultur. München 1992.
Köhler, Astrid: Salonkultur im klassischen Weimar. Geselligkeit als Lebensform und literarisches Konzept. Stuttgart 1996.
Schultz, Hartwig (Hg.):Salons der Romantik, Beiträge eines Wippersdorfer Kolloquiums zur Theorie und Geschichte der Salons. Berlin 1997.
Seibert, Peter: Der literarische Salon. Literatur und Geselligkeit zwischen Aufklärung und Vormärz. Stuttgart 1993.
Stern, Carola: Der Text meines Lebens. Das Leben der Rahel Varnhagen. Reinbek bei Hamburg 1994.
Stube, Rolf (Hg.): Sie saßen und tranken am Teetisch. Anfänge und Blütezeit der Berliner Salons 1789-1871. München 1991.
Thomann Tewarson, Heidi: Rahel Varnhagen. Reinbek bei Hamburg 1988.
[...]
1Gnadenwitz 1991, S. 32.
2Gnadenwitz 1991, S. 35.
3Vgl. Gnadenwitz 1991, S. 36.
4Vgl. ebenda, S. 36f.
5Vgl. Seibert 1993, S. 93, aber wir meinen, dass zu dieser Zeit Strassburg zu Frankreich und nicht zu Deutschland gehörte ...
6Schultz 1997, S. 84f.
7ebd., S. 128f.
8Vgl. von der Heyden-Rynsch 1992, S. 12.
9Vgl. ebd., S. 16ff.
10Seibert 1997, S. 157.
11Vgl. Köhler 1996, S. 16-22.
12Vgl. ebd.
13Köhler 1996, S. 28.
14Vgl. ebd., S. 19ff.
15Köhler 1996, S. 12.
16Vgl. Schultz 1997, S. 195.
17ebenda
18Von der Heyden-Rynsch 1992, S. 132f.
19Ebd., S. 133.
20Ebd., S. 154.
21von der Heyden-Rynsch 1992, S. 18.
22Gnadenwitz 1991, S. 82.
23Von der Heyden-Rynsch 1992, S. 136ff.
24Von der Heyden-Rynsch 1992, S. 141.
25Nach dem Tod ihrer Mutter trat Henriette aus eigener Überzeugung später doch noch zum protestantischen Glauben über.
26Schultz 1997, S. 4
27vgl. von der Heyden-Rynsch 1992, S. 155ff.
28Vgl. von der Heyden-Rynsch 1992, S. 156.
29Die Hannoversche Universität nannte ihn sogar „sittenverderblich“ und verbot per Dekret Schlegels Aufenthalt in Göttingen. In: Schultz 1997, S. 26.
30Vgl. Schultz 1997, S. 25ff.
31Vgl. von der Heyden-Rynsch 1992, S. 158.
32Vgl. ebd., S. 158ff.
- Citation du texte
- Sylvia Csontos (Auteur), 2001, Gastgeberinnen von Salons und wissenschaftlichen Kreisen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106659
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