Inhalt:
I. Zur Person Norman
II. Mappings
1. Allgemeines
2. Natürliche Mappings
a. Räumliche Analogie
b. Kulturell oder biologisch begründete Standards
c. Natürliche Gebrauchseigenschaften
d. Einschränkungen
3. Normans Thesen
4. Erklärung
a. Wissen im Kopf und in der Umgebung
b. Das konzeptuelle Modell
c. Kluft der Ausführung und der Auswertung
5. Fazit
Quellenangabe
I. Zur Person: Donald A. Norman
D. A. Norman lebt in den USA bei Chicago.
Er ist Professor für Computer-Wissenschaften (Computer science) an der Northwestern University in Evanston und Prof. Emeritus im Bereich Kognitive Wissenschaften an der University of California.
Er hat am Massachusetts Institute of Technology (SB in Electrical Engineering 1957) und an der University of Pennsylvania ( MS in Electrical Engineering, 1959) studiert, und an der University of Pennsylvania 1962 promoviert (Mathematical Psychology).
1993-1997 war er als „User experience architect“ und ab 1995 als Vice President bei Apple Computer Inc., Cupertino, CA. tätig.
1997-1998 war er Vorsitzender des Appliance Design Center der Consumer Products Group, Hewlett-Packard. Palo Alto, CA.
1998 war er Mitbegründer der Nielson Norman Group (executive consulting on human- centered design), eine Firma, deren Philosophie es ist, anderen Firmen bei der Entwicklung von benutzer- und bedienfreundlichen Produkten und Dienstleistungen zu helfen.
Sein Buch "Dinge des Alltags" (The design of everyday things) ist 1988 erschienen. Auch damals war er an der University of California im Bereich Kognitive Wissenschaften tätig.
II. Mappings
1. Allgemeines
Definition:
Von Engl. Map - (Land)karte (Verknüpfung zwischen Orten)
Allgemein: Verknüpfung/ Beziehung
Verknüpfung zwischen Steuerung und dem, was gesteuert werden muss
Verknüpfung zwischen einer Bedienvorrichtung bzw. der Betätigung derselben und der Wirkung, dem Ergebnis
Also generell die Frage
Gibt es eine verständliche, einleuchtende Verknüpfung zwischen meiner Handlung und dem Ergebnis?
Sehe ich, was ich tun muss, damit das geschieht, was ich möchte?
Aber genauso rückwirkend: Ist die Verknüpfung zwischen dem, was ich als
Feedback erhalte und dem, was tatsächlich passiert ist, einleuchtend und verständlich?
Und, natürlich auch bezogen auf Interface Design, wie gut sind die Bedienelemente von Dingen wie Mobiltelefonen, Videorecordern Computern etc mit ihrer Funktion zu verknüpfen?
Um diese Verknüpfungen zwischen dem, was ich erreichen will und der Handlung, die ich ausführen muss möglichst einleuchtend zu machen, bedient man sich am besten natürlicher Mappings.
2. Natürliche Mappings
a. Nutzung einer räumlichen Analogie
Die Bewegungsrichtung des Steuerelements sollte der tatsächlichen Richtung der Ausführung entsprechen:
Bsp: Elektrische Fensterheber im Auto (Nissan): ziehe ich den Schalter nach oben, wird das Fenster geschlossen, drücke ich den Schalter nach unten, öffnet sich das Fenster
Die Bewegungsrichtung des Schalters stimmt also mit der Bewegungsrichtung des Fensters überein.
Bsp: Möchte ich mit dem Auto nach rechts fahren, drehe ich das Lenkrad rechtsrum.
Die Anordnung von Bedienelementen sollte der Anordnung der zu bedienenden Dinge entsprechen
Bsp: Die Anordnung von Herdplatten und den zugehörigen Schaltern:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anordung der Schalter ohne Hinweise:
Der Benutzer hat hier 4! = 24 Möglichkeiten, die Schalter den Herdplatten zuzuordnen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Durch eine veränderte Anordnung der Schalter, die der Anordnung der Herdplatten entspricht, ist sofort ersichtlich, welcher Schalter welche Herdplatte bedient.
Entsprechend kann die Anordnung der Herdplatten abgeändert werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die räumliche Analogie (Ähnlichkeit) ermöglicht eine eindeutige Zuordnung.
b. Nutzung kulturell oder biologisch begründeter Standards
Durch das Aufwachsen in einer bestimmten Gesellschaft oder einem bestimmten Umfeld und die damit verbundenen Erfahrungen hat man sich gewisse Standards angeeignet.
Bsp: Türen gehen in öffentlichen Gebäuden nach außen auf (Fluchtmöglichkeit). Diese Standards können je nach Umfeld aber auch variieren, so ist z.B. der Standard „Autos fahren auf der rechten Straßenseite“ in Europa auf den Kontinent begrenzt und in Groß-Britannien und Irland nicht gültig.
Durch kulturelle Konventionen erlernte Verknüpfungen, oftmals bei hierarchischen Anordnungen wichtig:
Bsp: die Farbe Rot symbolisiert generell STOP oder Gefahr. So sind Bedienelemente zum Ausschalten einer Maschine, speziell Not-Aus Schalter meistens rot, Bedienelemente zum Anschalten einer Maschine eher grün.
Diese Verknüpfung einer Farbe mit einer Bedeutung wird auch im Straßenverkehr verwendet. (Ampeln, Stopschilder).
Bsp: ein lauter werdendes Geräusch kann durch eine Anzeige mit einem ansteigenden Pegel symbolisiert werden. z. B. beim Aussteuern einer Aufnahme.
c. Nutzung der natürlichen Gebrauchseigenschaften von Gegenständen
Wir assoziieren bestimmte Formen mit bestimmten Funktionen
Bsp: Platten sind zum Drücken (ist eine Tür in Griffhöhe mit einer Platte versehen, ist deren Funktion eindeutig)
Knöpfe sind zum Drehen (Lautstärkeregler am Radio) Schlitze sind dazu da, etwas hineinzustecken (Briefkasten)
Griffe sind zum Reingreifen, also zum Ziehen im weitesten Sinne (Muschel- oder Bügelgriffe als Möbelbeschlag)
Nach Norman kann durch die Nutzung der Gebrauchseigenschaften auch das weitverbreitete Problem des Türöffnens behoben werden. Ein Türgriff kann symbolisieren, ob eine Tür aufgedrückt, aufgezogen oder aufgeschoben werden soll.
Materielle Gebrauchseigenschaften:
Die Eigenschaften eines verwendeten Materials implizieren Nutzungsmöglichkeiten oder besser Nutzungswahrscheinlichkeiten.
Bsp: Glas ist zum durchgucken oder zum zerschlagen gedacht, Holz wird im Gegensatz dazu eher als undurchdringlich und stabil empfunden, Gummi als beweglich etc.
Erfahrungen zeigen, dass z.B. Bushaltestellen-Häuschen aus Glas oder Glasähnlichem Material wesentlich öfter zertrümmert werden als solche aus Holz- Plattenwerkstoffen oder anderen undurchsichtigen Materialien, obwohl es jeweils den gleichen Kraftaufwand erfordert. Dafür werden aber Glasteile an Gebäuden wesentlich seltener mit Sprüchen oder Zeichnungen beschmiert.
- Citation du texte
- Monja Knappe (Auteur), 2001, Donald A. Norman: Mappings, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106538
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