Inhaltsverzeichnis
1. Faust und Margarethe
1.1 Vorstellung der Personen
1.2 Beschreibung der Beziehungen
1.3 Gesamtwertung
2. Werther und Lotte
2.1 Vorstellung der Personen
2.2 Beschreibung der Beziehung
3. Vergleich der beiden Beziehungen
1. Faust und Margarethe
1.1 Vorstellung der Personen
Faust
Faust lernen wir kennen als einen Gelehrten verschiedener Fachrichtungen. Er besitzt reichhaltige Kenntnisse auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und der Philosophie. Den größten Teil seines Lebens hat er mit dem theoretischem Studium verbracht wobei das stärkste Motiv, der Hauptantrieb dafür darin bestand die „Welt so zu schauen wie Gott“. Er ist Anhänger der Weltanschauung Gott und Welt, bzw. das Leben, sind eins. Bei all dem Studieren hat er doch stets das Gefühl, dieses Erlebnis niemals zu erlangen, nie sich dem Leben hingeben zu können, nie schöpferisch tätig zu sein. Man könnte sagen er ist ein „Trockenkursler“ des Lebens. Alles spielt sich in seinem Innern, in einem fortwährenden Kreisen um sich selbst ab.
So besitzt er praktisch keine Erfahrung mit Beziehungen, auf diesem Feld hat er wenig erlebt und gearbeitet.
Zu dem Zeitpunkt an dem er Margarethe kennen lernt, ist er zudem auf zweifache Weise konditioniert:
1. Durch die Wette im Studienzimmer 2 wo er mit Mephisto wettet, dieser werde es nie schaffen Faust dazu zu bringen sich dem Genuss, dem inneren Frieden hinzugeben. Anderenfalls sollte dieser Moment sein Ende sein. Dies bedeutet permanente Reflexion in allen Lebenssituationen.
2. Durch die Verjüngungskur in der Hexenküche, die bewirkt, „Helena“ in jedem Weibe zu sehen.
Margarethe
Margarethe hat in der Tragödie zwei Regienamen. Margarethe von Margeritte, lat.: Perle, und Gretchen, was bis Anfang des 18. Jahrhundert soviel wie „leichtes Mädchen“ bedeutet. Dadurch will Goethe die spirituelle Seite der Figur, sowie ihre verführerische/verführte Seite andeuten.
Gretchen oder Margarethe ist ein Mensch dessen Identitätsgefühl fest durch ihren bürgerlichen Stand verankert und gebunden ist, durch den Glauben / die Religion und die Pflichten in der Familie. Ihr Leben bewegt sich in einer klaren Ordnung und Rhythmus und innerhalb bestimmter Grenzen.
Dennoch schlummern in Margarethe auch Entwicklungsmöglichkeiten wie man im Verlauf des Dramas deutlich wahrnimmt. Auf des Grundlage ihrer körperlichen Hellfühligkeit besitzt sie eine den Körper integrierende Religiosität, die es ihr erlaubt die engen Grenzen ihres Standes / Glaubens im Verlauf der Beziehung zu erweitern. Sie besitzt echte Hingabefähigkeiten in Freud und Leid.
1.2 Beschreibung der Beziehung
Die erste Begegnung der Beiden auf der Strasse hinterlässt sofort gegenseitige Neugier und Faszination. Mephisto arrangiert ein Treffen das einem ersten Kennenlernen und Annähern dienen soll. Schon wird die erste Kluft zwischen Beiden deutlich: der Standesunterschied. Faust tut ihre Bedenken mit phrasenhaften und überhöhten Komplimenten ab, geht nicht auf ihre Bedenken ein und wirkt lediglich oberflächlich entzückt. Margarethe will sich daraufhin der echten Zuneigung und Liebe versichern (Blumenspiel), Faust jedoch reagiert eher als Wissender, spricht jedoch nicht von seinen Gefühlen, sondern eher als ihr Echo „Ja, er liebt dich!“
Schon in der Szene Abend, als er zuvor mit Mephisto in ihr Zimmer einsteigt um ein Geschenk zu deponieren, werden seine unrealistischen und überfrachteten Bewertungen von Margarethe deutlich „ In diesem Kerker welche Seligkeit!“ Das Zimmer wirkt weder wie ein Kerker noch ist die Bewohnerin ein selig dahinlebender Mensch. Das Zimmer, in seiner reinlich -und bescheidenen Ordnung sagt etwas ganz anderes aus.
Das erste Kennenlernen ist eigentlich auf allen Ebenen unbefriedigend abgelaufen und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass keines der angesprochenen Themen so besprochen worden ist, dass die beiden Menschen sich wirklich aufeinander bezogen haben. Faust projiziert in die bodenständige Margarethe Dinge hinein, die mit ihren realen Bedürfnissen und Befürchtungen nichts zu tun haben. Margarethe sieht in Faust den gelehrten, erfahrenen Mann, weil sie es von ihrem Stand aus so sehen muss. Insofern akzeptiert sie seine überfrachteten Monologe als Liebesbeweis.
Trotzdem versuchen die Beiden weiterhin eine Beziehung aufzubauen.
Margarethe wegen ihrer hoffenden Verliebtheit und Hingabe, Faust verblendet auf der Suche nach dem Erlebnis der „Ewigkeit durch Sinnlichkeit“, Wobei er übersieht das er Mephisto geschworen hat sich niemals hinzugeben, aber durch den Verjüngungstrank, der ihm „einheizt“, sich auf der sinnlichen Ebene dazu getrieben fühlt; seine Situation ist denkbar schizophren.
Die weitere Gestaltung, das Festhalten an der Beziehung lässt erkennen, dass sich Beide jetzt auf ein gefahrenvolles Feld begeben:
Der 2. Monolog von Gretchen zeigt, die Konflikte mit denen sie kämpft und die nun beginnen Leid zu verursachen. Sie übt die gesellschaftliche Tätigkeit des Spinnens allein aus, was den Beginn ihrer gesellschaftlichen Isolation anzeigt:
Die anfängliche Neugier hat sich zur Unruhe gesteigert
Der erste Schauer steigert sich zur erotischen Zuwendung
Nicht begreifen können steigert sich zum Verrücktwerden im Kopf
Das Begehren fängt an sich vom Bewusstsein ihres Standes, ihrer Ordnung zu trennen. Deshalb tauchte hier auch zum ersten Mal der Regiename Gretchen auf. Faust begibt sich immer stärker in die Abhängigkeit von Mephisto der allerlei für Faust arrangieren muss:
Die Treffen mit Margarethe, Geschenke, den Schlaftrunk für die Mutter.
Faust begreift nicht, dass seine eigene Tatenlosigkeit und sein Delegieren von unbequemen oder umständlichen Situationen an Mephisto, verhängnisvoll für seine Beziehung zu Margarethe ist.
Nun wieder ein Treffen in Marthens Garten. Die „Gretchenfrage“: Wie hast Du´s mit der Religion ist keine implizierte Aufforderung zu Heirat, der Regiename Margarethe zeigt an, sie macht sich Sorgen um ihren Glauben, ihre Traditionen und nicht zuletzt um das Seelenheil von Faust. Wieder hat man in den gelehrigen Antworten Faust´s den Eindruck, dass er ihre Konflikte nicht wahrnimmt, er wirkt eher desinteressiert und ausweichend in seinen wieder phrasenhaften Antworten. Faust spricht von Gefühlen, Margarethe jedoch fühlt. Margarethe äußert deutlich Körpersymptome die sie in Gegenwart von Mephisto empfindet, Faust antwortet darauf wiederum ausweichend. „Du ahnungsvoller Engel, Du hast nun die Antipathie“. Margarethe kann Faust´s „eingeteufelt“ sein nicht einschätzen, aber ihr Körper als Sensorium spricht eine deutliche Sprache. „Seine Gegenwart schnürt mir das Innere zu“. Warum klärt Faust Margarethe nicht auf? Warum erzählt er seine Geschichte und die daraus resultierende Verstrickung mit Mephisto nicht? Das wäre eine echte Chance für die Beziehung gewesen. Stattdessen hat er nur den Gedanken mit Margarethe eine Nacht zu verbringen, hat den Schlaftrunk für die Mutter schon parat (von Mephisto). Das war ein verhängnisvoller Fehler.
Aber auch Margarethe tut einen falschen Schritt. Sie willigt ein die Nacht mit ihm zu verbringen, tut es allerdings ihm zuliebe, hofft sie doch ihn dadurch von Mephisto zu entfernen. Aber mit diesem Schritt handelt sie gegen ihren Glauben, gegen ihren Stand, gegen ihre Familie, denn die Mutter stirbt an dem Trunk. Gretchen wird schwanger und verliert die gesellschaftliche Achtung und erlebt in der Szene Dom das furchtbare Strafgericht Gottes als mentalen Prozess. Sie tat es aus Liebe hat aber alles verloren was der Inhalt ihres Lebens war.
Im Kerker jedoch in dem Wirrwarr von Halluzination und Klarheit widersteht sie der Versuchung der Flucht. Die Berührung mit Faust, der Kuss, lässt sie körperliche Symptome spüren und diesmal empfindet sie so ein Grauen, dass sie ihn aktiv verlässt. Sie erlebt nun deutlicher das „eingeteufelt“ sein von Faust, seine Verstrickung mit Mephisto, denn als dieser auftaucht entscheidet sie sich für den Tod und rettet sich damit. Aber ihre Liebe, das Rettungswerk ihrer Liebe geht nun auf einer anderen Ebene weiter, denn als Mephisto Faust mit sich fortzieht, hört dieser ihre Stimme seinen Namen rufen.
1.3 Gesamtwertung
Die Beziehung von Margarethe und Faust endet erschütternd und tragisch Denkbar unterschiedlich in Geist und Seele beziehen sie sich zu oft in Projektionen aufeinander. Er sieht ihre Konflikte nicht, entstehend aus ihrem Glauben und Stand. Sie erkennt nicht, dass er ein gänzlich lebensunerfahrener haltloser Mensch ist.
Faust hätte Margarethe aufklären müssen, diese Ehrlichkeit und ihre hingebungsvolle Liebe hätte es zusammen vielleicht geschafft eine fruchtbare Beziehung entstehen zu lassen. Die Liebe Margarethes allein reichte dazu nicht aus.
Faust hätte in Margarethe als Mikrokosmos alles haben können was er sich ersehnte:
Durch ihre Fähigkeiten die Religiosität mit Leib und Seele und der Liebe zu vereinen. Daran hätte er teilhaben können, alle Dinge in seinem Innern genießen können. Aber es fehlt ihm der Mut sich mit dem Negativen, dem Leid, mit der Arbeit die das echte Leben mit sich bringt auseinanderzusetzen, diesen Teil hatte er ja an Mephisto delegiert.
Vor ihm liegt noch ein langer Weg, aber die Liebe Margarethes wird dabei als Zeichen in ihm weiterwirken.
2. Werther und Lotte
2.1 Vorstellung der Personen
Werther
Der junge Werther ist ein sensibler und tief empfindender, ein künstlerisch begabter und geistig / seelisch außerordentlich rege erscheinender Typus. Befriedigung im Leben empfindet er überwiegend im Betrachten der Natur oder im Zusammensein mit Kindern. Im Anschauen der Natur kommt er zu reichen Erlebnissen die er immer wieder metaphorisch auf das menschliche Sein überträgt
Das Alltägliche, Gewöhnliche im Bezug auf Arbeit, dass soziale Miteinander rufen in ihm schnell Kritik hervor, es bereitet ihm sogar oft so einen starken Verdruss, dass er sich aus solchen Lebenszusammenhängen zurückziehen muss, bzw. die Zwietracht, die er auslöst, zu dieser Konsequenz führt. Pragmatismus, kühle Vernunft sind ihm regelrecht zuwider.
Er neigt zu leidenschaftlicher Überregbarkeit, was ihm im wahrsten Sinne der Wortes viel Leid verschafft. Diese seelische Konstitution ist auch ein Grund für seinen Selbstmord. In sich findet er eine reiche Welt; je mehr er sich im Leid als Persönlichkeit entdeckt, je mehr gerät er in Widerspruch zu den vorhandenen Strukturen in der Gesellschaft, zur Wirklichkeit, wird dadurch wieder einsamer in sich und spiralt sich immer mehr in eine auswegslose Situation hinein
Lotte
Lotte ist eine junge Frau die schon Verantwortung für viele Geschwister trägt, weil ihre Mutter verstorben ist. Sie erscheint in den Beschreibungen Werthers, (der Roman ist in Briefform geschrieben), als sehr tüchtig und geduldig, liebenwürdig und freundlich. Ihr Wesen wirkt ausgeglichen und maßvoll. Trotz der vielen Arbeit mit Kindern und als Haushaltsvorstand pflegt sie gesellschaftliche Anlässe und soziale Kontakte, ist gebildet und interessiert an Musik und Literatur. Sie ist bereits einem Mann versprochen den sie auch heiratet.
2.2 Beschreibung der Beziehung
Werther lernt Lotte auf der Fahrt zu einem Frühlingsball kennen. Er hat Lotte noch nie zuvor gesehen und dennoch ist er sofort gefangen von ihrer Anmut und Schönheit als er sie mit einer Kutsche zum Ball abholt. Ihre ganze Art und ihr Auftreten hat ihn so fasziniert, dass er an diesem Abend ihr kaum mehr von der Seite weicht. Er hängt an ihren Lippen, um keins ihrer Wörter zu verpassen. Werther vergöttert sie. In seinem Brief vom 16. Juni an seinen Freund Wilhelm beschreibt er seine Begegnung mit Lotte, er beschreibt sie als einen „vollkommenen Engel“. Dies belegt seine Gefühle zu Lotte. Es war sozusagen für ihn Liebe auf den ersten Blick. Und er geht sogar soweit zu sagen, dass er für Lotte alles aufgeben würde. ,, . . . und wenn ich darüber zu Grunde gehen müsste." Werther befindet sich in einer Art Rauschzustand, er sieht nichts mehr außer Lotte und ist direkt blind vor Liebe zu ihr Zwar wusste Werther bereits bevor er Lotte kennen lernte, dass diese schon einem anderen versprochen ist, dennoch trifft es ihn wie ein Schlag, als Lotte ihm dies beichtet.
Doch obwohl Lotte mit dieser Beichte für Werther nun unerreichbar ist, macht er sich trotzdem Hoffnungen auf sie, umgarnt sie und sieht in ihren Handlungen ebenfalls eine Zuneigung zu ihm. Jedoch kann man davon ausgehen, dass Lottens Handlungen nur auf rein platonischer und freundschaftlicher Basis zu sehen sind, dass sie Werther mehr wie einen Bruder liebt, wobei der Rahmen der freundschaftlichen Beziehung recht dehnbar ist. Werther fühlt sich zu Lotte so hingezogen, dass er sie und ihre Geschwister beinahe täglich besucht. Auch hegt er erotische Gefühle für Lotte und fühlt sich in ihrer Nähe, als stände er unter Strom. Und bei jeder kleinen zufälligen Berührung Lottens zuckt er wie elektrisiert zusammen. Doch obwohl er sich nach Lottes Nähe sehnt, ist etwas in ihm, dass ihn zurückhält. Dies schreibt Werther in seinem Brief vom 16. Juli. Dies zeigt, dass Werther trotz seiner großen Gefühle für Lotte unentschlossen ist. Er ist hin- und her gerissen zwischen Herz und Verstand. Und er weiß in Wirklichkeit nicht genau was er will. Es ist wohl vielmehr die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, die ihn leitet. Dadurch das Lotte bereits mit Albert verlobt ist, ist sie für ihn unerreichbar. Dennoch bleibt ihm die Fantasie, die Vorstellung an Alberts Stelle stehend selbst mit Lotte verlobt zu sein. Solange Lotte für ihn unerreichbar ist, kann er diese Träume haben, würden diese aber Realität, würde der ganze Zauber, das Besondere an dieser Liebe, zerstört werden. Dies schreibt er auch in seinem Brief vom 21. Juni. Das lässt den Leser schon vermuten, dass es wohl kein „Happy End“ für Lotte und Werther geben wird, denn die Erfüllung von Werthers Träumen, seine Liebe zu Lotte zu verwirklichen, ist unmöglich. Und dennoch macht er sich selbst das Leben schwer indem er Tag für Tag Lotte aufsucht, obwohl ihr Verlobter Albert zurückgekehrt ist. Die beiden Männer verstehen sich gut, wenn es auch eine Diskrepanz aufgrund verschiedener Ansichten gibt. Trotz dieser Freundschaft gönnt Werther Albert Lotte nicht was er auch in seinem Abschiedsbrief an Lotte bestätigt. Und von Tag zu Tag wird ihm das Herz schwerer, er hält diese Sehnsucht nicht mehr aus und beschließt daher, weil er keinen Ausweg mehr sieht, aus dem Leben zu scheiden. Denn er ist davon überzeugt Lotte im Himmel wieder zu sehen und dass dann ihre Liebe eine Chance hätte. Seine Liebe zu Lotte ist bis zuletzt sehr innig. Selbst im Tod möchte er Lotte bei sich haben und legt in seinem Abschiedsbrief fest, dass er in den Kleidern, in denen er sie zuletzt umarmt hat und mit der Schleife ihres Kleides begraben werden will.
3. Vergleich der beiden Beziehungen
Die beiden Beziehungen sind in sehr unterschiedliche Zusammenhänge gestellt. In der Beziehung Faust / Margarethe ist sie Teil eines göttlichen Planes, Teil eines langen Erkenntnisweges Heinrich Fausts. Die Liebe zwischen den Beiden bezieht sehr stark religiöse und spirituelle Ebenen mit ein.
Um die Beziehung Werther / Lotte erfahren wir viel von gesellschaftlichen Strukturen, die Unterschiedlichkeit von den Ständen ,(Adel, Klerus, Bürgertum), überall wo Werther und Lotte sich in der Gesellschaft von Menschen bewegen, wird die soziale Ordnung sichtbar. Hiermit erscheint Werther wie der Prototyp der Sturm - und Drangbewegung in seiner seelischen Empfindsamkeit, seinem Künstlertum, gegen das Rationale und die kühle Vernunft.
In beiden Beziehungen dominiert die Persönlichkeit des Mannes. Diese wirkt schwierig und haltlos. Die Frauen hingegen verkörpern eine treue Liebe, die, wenn sie auch verschieden ist und Wandlungen durchmacht, (vor allem bei Lotte), einen stabilen, zuverlässigen Kern hat. Die Frauen scheinen die Eigenschaft zu besitzen, die die Männer schätzen und suchen. Margarethe als Mikrokosmos, die eine Körper, Geist und Seele integrierende Religiosität besitzt. Lotte, die Werthers Empfindsamkeit wertschätzt und ihn versteht und trotzdem in einer harmonischen Weise in ihrer Gesellschaft lebt. Dazu hat sie eine wunderbare Art die ihr anvertrauten Kinder zu erziehen, was Werther über alle Maßen schätzt und bewundert. Sie verkörpert in seinem Sinne die vollkommenste Harmonie, die ein Mensch je erlangen kann.
Trotzdem entwickeln sich beide Beziehungen für einen Partner so dramatisch, dass sie sterben.
Der Tod des einen Partners ist die markanteste Gemeinsamkeit in beiden Beziehungen. Wie kam es dazu?
Margarethe hat aus Liebe zu Faust die festen Grenzen ihres Identitätsgebäudes durchbrochen und verliert Mutter und Bruder. Den Tod der Familie hat allerdings Faust zu verantworten. Aber beides, Verlust der Ordnung ihres Lebens, Verlust der Familie sind so schwere traumatische Geschehnisse das Margarethe darüber wahnsinnig wird und stirbt. Man kann sich vorstellen das diese Geschehnisse die Existenz eines jeden Menschen schwer schädigen.
Bei der Beziehung Faust / Margarethe hat man den Eindruck der überlebende Partner Faust trägt einen großen Teil der Schuld am Tode Margarethes.
Bei Werther / Lotte hingegen wird die seelische Konstitution Werthers so beschrieben, dass selbst harmlose Unterhaltungen in Werther dramatische, seelische Erschütterungen hervorrufen können, da er sich grenzenlos hineinsteigert. (siehe Unterhaltung über die schlechte Laune). Sein Tod hat mehr mit seiner seelischen Verfassung zu tun als mit äußeren Geschehnissen. Er hätte mehr Möglichkeiten gehabt sein Schicksal zu wenden. Niemand hat ihn z.B. gezwungen an diesem Ort zu bleiben. Da er auch vorher oft den Wohnort wechselte, wäre es leicht gewesen sich dieser Qual zu entziehen. Aber irgendwas in seinem Innern trieb ihn zu dieser Selbstzerstörung.
Also die Verhältnisse für den Tod sind völlig andere als bei dem Tod von Margarethe.
In beiden Beziehungen hat die Kraft der Liebe allein für sich nicht zum Glück führen können. Beide Beziehungen halten uns vor Augen wie stark die Persönlichkeit mit all ihren guten und schlechten Seiten mitwirkt.
- Citation du texte
- Ramon Brehmeier (Auteur), 2002, Goethe, Johann Wolfgang von - Faust - Vergleich der Beziehung zwischen Faust - Gretchen und Werther - Lotte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106502
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