In Begleitung zu meinem vorherigen Lehramtsstudium habe ich an verschiedenen Schulen als Vertretungskraft, aber auch in Projekten in Kooperation mit Schulsozialarbeiter_innen gearbeitet. Im Zuge dieser Arbeit wurde mir immer deutlicher, dass ich die Arbeit mit Schüler_innen und Jugendlichen sehr gerne mache, allerdings nicht in der Rolle einer Lehrkraft, weshalb ich mich in meinen Projekten und Jobs auch immer weiter von der Lehrtätigkeit weg bewegte und mich letztlich im Umfeld der Sozialen Arbeit wiederfand. Insbesondere die Möglichkeiten, die sich als Sozialarbeiter_in in Bezug zur Arbeit mit Jugendlichen bieten, halte ich in Bezug auf deren Entwicklung für gewinnbringend und nicht vergleichbar mit jenen der Lehrer_innen. Dies war, in Verbindung mit vielen weiteren Aspekten, die sich aus dem Spannungsfeld der Tätigkeiten als Lehrer_in und Sozialarbeiter_in und dem Kennenlernen beider Welten ergeben, waren für mich ausschlaggebend dafür, nochmals Soziale Arbeit zu studieren.
Das Lernen ermöglicht mithilfe der Komfortzonenerweiterung, die Lerngeschwindigkeit und den Lernfortschritt individuell zu gestalten, was zu dem Erhöhen von Bildungschancen führt und Soziales Lernen, durch den Austausch mit anderen Schüler_innen ermöglicht. Da das Lernen anhand der Komfortzone immer mit Spaß verbunden sein soll, beugt es dem Schulabsentismus vor und fördert zugleich die Gesundheit, da viele Projekte im Rahmen der „Herausforderung“ auch im Freien stattfinden und Bewegung erfordern, gleichzeitig aber auch durch die Auseinandersetzung mit sich selbst zu einer erhöhten psychischen Gesundheit beitragen können. Der Bezug zu Politik, Vernetzung und Bezugspersonen ist durch die kooperative Arbeit und das Knüpfen von Kontakten im Rahmen einer „Herausforderung“ gegeben, da ein stetiges weiterentwickeln des sozialen Netzes hierfür von Nöten ist. Da die Angebote offen und die individuell wählbar sind, schaffen Komfortzonenerweiterung und das Projekt „Herausforderung“ optimale Bedingungen für eine neue Ära des Lernens und des Sozialraums Schule.
Inhaltsverzeichnis
1 Begründung für die Wahl des Schwerpunktes „Projekt Herausforderung – Soziale Arbeit und Schule“
2 Studientagebuch
2.1 Sitzung am 18.10.2019: 1. Blocktag – Infos zum Modul inklusive des Portfolios – Schule und das Projekt Herausforderung
2.2 Sitzung am 23.10.2019: 1. Termin – Herausforderung „Stempeljagd“
2.3 Sitzung am 30.10.2019: 2. Termin – Informationen zum Projekt Herausforderung in der IGS Süd
2.4 Sitzung am 06.11.2019: 3. Termin – Reflexion des Besuchs der IGS Süd – Planung einer eigenen Herausforderung
2.5 Sitzung am 09.11.2019: 2. Blocktag – City Bound in Verbindung mit einer eigenen Herausforderung
2.6 Sitzung am 13.11.2019: 4. Termin – Die Methode Mediation I
2.7 Sitzung am 20.11.2019: 5. Termin – Die Methode Mediation II in Verbindung mit Rollenspielen
2.8 Sitzung am 27.11.2019: 6. Termin – Bericht über den Elternabend an der IGS Süd und das Thema Elternkooperation
2.9 Sitzung am 04.12.2019: 7. Termin – Vorstellung der IGS Süd durch Schüler_innen
2.10 Sitzung am 18.12.2019: 8. Termin – Jugendhilfe und Schulsozialarbeit an der IGS Süd
2.11 Sitzung am 15.01.2020: 9. Termin – Austausch zu den Portfolios
2.12 Sitzung am 22.01.2020: 10. Termin – Schulsozialarbeit am Beispiel des Förderprogramms „Jugendhilfe in der Schule“ der Stadt Frankfurt am Main
2.13 Sitzung am 25.01.2020: 3. Blocktag – Thema: Teilnehmende Beobachtung
2.14 Sitzung am 29.01.2020: 11. Termin – Informationen zur Praxisdokumentation
2.15 Sitzung am 05.02.2020: 12. Termin – Reflexion des Seminars
3 Werkstück – Der Zusammenhang zwischen Komfortzone, Schule und Sozialer Arbeit
Literaturverzeichnis
1 Begründung für die Wahl des Schwerpunktes „Projekt Herausforderung – Soziale Arbeit und Schule“
In Begleitung zu meinem vorherigen Lehramtsstudium habe ich an verschiedenen Schulen als Vertretungskraft, aber auch in Projekten in Kooperation mit Schulsozialarbeiter_innen gearbeitet. Im Zuge dieser Arbeit wurde mir immer deutlicher, dass ich die Arbeit mit Schüler_innen und Jugendlichen sehr gerne mache, allerdings nicht in der Rolle einer Lehrkraft, weshalb ich mich in meinen Projekten und Jobs auch immer weiter von der Lehrtätigkeit weg bewegte und mich letztlich im Umfeld der Sozialen Arbeit wiederfand. Insbesondere die Möglichkeiten, die sich als Sozialarbeiter_in in Bezug zur Arbeit mit Jugendlichen bieten, halte ich in Bezug auf deren Entwicklung für gewinnbringend und nicht vergleichbar mit jenen der Lehrer_innen. Dies war, in Verbindung mit vielen weiteren Aspekten, die sich aus dem Spannungsfeld der Tätigkeiten als Lehrer_in und Sozialarbeiter_in und dem Kennenlernen beider Welten ergeben, waren für mich ausschlaggebend dafür, nochmals Soziale Arbeit zu studieren. Eben diese Beweggründe spielen auch bei meiner Wahl des Moduls 17 und somit des Projekts „Herausforderung“ eine entscheidende Rolle. Das Arbeitsfeld Schule empfinde ich als sehr spannend und möchte mich später gerne auch in diesem Kontext bewegen. Das Projekt selbst vereinbart dieses Arbeitsumfeld mit weiteren, neueren pädagogischen Ansätzen, die ich für gut befinde und so nur befürworten kann, da Schule sich meiner Meinung nach weiterentwickeln sollte und muss. Daher war für mich klar, dass ich die Möglichkeit, Teil eines solchen Pilotenprojekts zu sein, in jedem Fall wahrnehmen möchte. Hieraus ergeben sich, meiner Meinung nach, vielseitige Erfahrungen, aus welchen sowohl die Schüler_innen, als auch wir als angehende Sozialarbeiter_innen aber auch die Institution Schule lernen können. Ein solches Projekt kann meiner Auffassung nach daher nur gewinnbringend sein und ich sehe es als großartige Chance an, Teil daran zu haben. Ich erwarte von dem Seminar daher, dass es uns angemessen auf die Tätigkeit als Begleiter_innen bei diesem spannenden Projekt vorbereitet und unser Repertoire an pädagogischen Handlungsmöglichkeiten erweitert, sodass wir adäquat auf die individuellen Bedürfnisse der durch uns begleiteten Schüler_innen eingehen können. Zudem gehe ich davon aus praktisch erneut zu erleben, was es bedeutet sich in einem Spannungsfeld zwischen Institution Schule, Sozialer Arbeit, Schüler_innen und Eltern zu bewegen, aber auch weitere Mechanismen zu erlernen, wie der Umgang mit diesem Spannungsfeld gelingen kann.
2 Studientagebuch
2.1 Sitzung am 18.10.2019: 1. Blocktag – Infos zum Modul inklusive des Portfolios – Schule und das Projekt Herausforderung
In der heutigen Sitzung wurden zunächst die Rahmenbedingungen des Seminars „Projekt ‚Herausforderung‘ begleiten Soziale Arbeit und Schule“ besprochen. In diesem Zuge sind wir darauf eingegangen, was eine Herausforderung im Sinne des Projektes ist, wie die Schüler_innen diese gestalten und was unsere Aufgabe als Begleitpersonen ist. Eine bessere Vorstellung von den möglichen Herausforderungen und dem, was uns erwartet, konnten wir durch die Herausforderungen der Evangelischen Schule Berlin Zentrum aus dem Jahr 2018 erhalten. Diese waren im Seminarraum ausgelegt, sodass wir sie in Ruhe durchlesen und einen Überblick über die Projekte, deren Durchführungen und die Erfahrungen, die die Schüler_innen protokolliert haben, bekommen konnten. Der Film „Herausforderung“ der 4. Aachener Gesamtschule hat hierzu ebenfalls beigetragen. Den Ursprung des Projektes lernten wir durch den Film „Eine Schule der Zukunft“, in welchem Margret Rasfeld, ehemalige Schulleiterin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum, interviewt wird kennen. Im Anschluss hieran haben wir uns selbst mit dem Thema Schule beschäftigt, in dem wir den Satz „Schule ist...“ vollendet und besprochen haben, was Schule für jede_n von uns bedeutet, was sie gerade ist und was sie sein kann. An dieser Stelle haben unsere eigenen schulischen Erfahrungen, an die wir uns zuvor in einer Methode erinnert, uns über sie ausgetauscht und reflektiert haben, mit eingewirkt. Des Weiteren haben wir zusammengetragen, was unsere Anforderungen und Wünsche an das Seminar sind und welche Themen wir gerne behandeln würden. Schließlich haben wir uns, anhand eines Textes, mit der motivorientierten Erweiterung der Komfortzone auseinandergesetzt. Um uns gegenseitig kennen zu lernen und zwischendurch aufzulockern haben wir verschiedene Methoden durchgeführt. So haben wir beispielsweise einen Gegenstand von uns weitergegeben und uns dabei vorgestellt. Die Person, die unseren Gegenstand erhalten hat, musste diesen dann wiederum einer weiteren Person geben, dieser sagen, um wessen Gegenstand es sich handelt und sich gleichzeitig auch selbst nochmals vorstellen. Am Ende der Methode haben wir die Gegenstände dem_der jeweiligen Eigentümer_in zugeordnet. Insgesamt habe ich die Methoden als sehr gewinnbringend empfunden, gerade in Bezug darauf, die anderen Seminarteilnehmer_innen kennen zu lernen, da die Thematik des Kurses für mich doch eine gewisse Vertrautheit voraussetzt, wenn man sich in diesem Zuge ehrlich über eigene Befürchtungen und Unsicherheiten austauschen möchte und um eigene Erfahrungen in Hinblick auf die Erweiterung der eigenen Komfortzone machen zu können. Die Komfortzone stellt sogleich die Thematik dar, die mir aus der Sitzung , in Verbindung mit der Diskussionen rund um das Thema Schule in Zusammenhang mit dem Text „Motivorientierte Erweiterung der Komfortzone“, am stärksten in Erinnerung geblieben ist. Zu beiden genannten Themen gab es unterschiedliche Meinungen im Seminar, wobei hieraus für mich deutlich wurde, dass sowohl Motivation, als auch Herausforderungen und Grenzen, etwas individuelles und nicht auf andere übertragbar sind, was auch der Grund dafür ist, dass die Erfahrungen und Erinnerungen in Bezug auf Schule divers sind. Ebenfalls hat der Text zum Thema Erweiterung der Komfortzone dazu beigetragen, ein besseres Verständnis für meine Aufgabe als Begleitperson bei dem Projekt „Herausforderung“ zu bekommen, da mir nun wieder gegenwärtiger ist, welche Gefühle hierdurch ausgelöst werden können und wie schmal der Grat zwischen erweiterter Komfort- und Panikzone ist, sodass ich als Begleitperson ein besonderes Augenmerk auf das Verhalten der Schüler_innen in herausfordernden Situationen haben möchte. Da die persönliche Komfortzone etwas sehr Individuelles ist und somit auch Motivation, Herausforderungen und Grenzen bei jede_m unterschiedlich angelegt und nicht auf andere übertragbar sind, muss ich in meiner Arbeit darauf achten, auch innerhalb einer Herausforderungsgruppe alle Schüler_innen und deren Bedürfnisse individuell zu betrachten und zu berücksichtigen.
2.2 Sitzung am 23.10.2019: 1. Termin – Herausforderung „Stempeljagd“
In der Heutigen Sitzung ging es um die Herausforderung „Stempeljagd“. Hierbei handelt es sich um eine Spielidee für soziales Lernen in der Stadt. Um die Methode kennen zu lernen, haben wir uns in Kleingruppen von jeweils drei Personen aufgeteilt und erhielten jeweils ein Klemmbrett mit einem weißen Papier. Aufgabe war es, auf diesem, innerhalb von 30 Minuten, so viele verschiedene Stempel wie möglich zu sammeln. Hierfür durften wir uns frei auf dem Campus und über diesen hinausbewegen. Interessant fand ich, dass das Ziel der Methode, wie bei allen City Bound Methoden ist, sich selbst auf verschiedenen Ebenen besser kennen zu lernen und sich und das eigene Handeln im Anschluss an die Methode zu reflektieren. Es geht dabei um das Reflektieren der eigenen Wahrnehmung, Vorgehensweisen und Strategien, das Eigene Erleben und die Rolle in der Gruppe, aber auch die Deutung der Fremdwahrnehmung und die Bedeutung der Erfahrungen für die Zukunft und den Transfer in das eigene Leben. Eigene Stärken und Schwächen können dabei erkannt und herausgearbeitet werden, aber auch das Ausdehnen und Überschreiten der eigenen Grenzen ist möglich, sodass jede_r die Möglichkeit hat, an sich selbst und über sich hinaus zu wachsen. Auch wir haben unsere Erfahrungen im Anschluss an die „Stempeljagd“ ausgetauscht und reflektiert, wobei der Konsens herrschte, dass diese Methode für niemanden von uns eine echte Herausforderung dargestellt hat. Gleichzeitig fand ich dennoch interessant, wie unterschiedlich die Schwerpunkte in Bezug auf das Kontaktieren anderer Personen oder Einrichtungen innerhalb unserer Gruppe waren. So empfand ich es beispielsweise nicht als schwierig in den studentischen Cafés oder universitären Büros nach Stempeln zu fragen, dachte jedoch über das Klingeln beim Kinderhaus auf dem Campus intensiver und mehrfach nach, da ich mich, aufgrund meiner Arbeit in einer Krippe, in die Lage der Erzieher_innen hineinversetzen konnte und wusste, welche Konsequenzen eine solche Störung für den Gruppenablauf und das Geschehen haben können und mich daher unwohl dabei fühlte, wegen eines Stempels zu klingeln. Anderen Personen erging es genau gegensätzlich, da sie andere persönliche Erfahrungen und Blickwinkel mit in die Aufgabe brachten. Da die Schüler_innen bei ihren „Herausforderungen“ jedoch auch in Situationen kommen, in denen sie fremde Menschen um Hilfe bitten müssen, ist es meiner Meinung nach von Vorteil, selbst einmal an Methoden teilzunehmen, die dies implizieren, um die Schüler_innen und ihre Ängste und Hemmungen später im Projekt besser verstehen zu können.
2.3 Sitzung am 30.10.2019: 2. Termin – Informationen zum Projekt Herausforderung in der IGS Süd
Die heutige Sitzung fand in der IGS Süd statt. Dort trafen wir uns mit dem Schulleiter Uwe Gehrmann sowie Jenny Desoi, Sarah Lotz und Anna Denk. Sarah Lotz ist Mitarbeiterin der IGS Süd, hat aber bereits auch selbst als Begleiterin an einer Herausforderung der IGS West teilgenommen, sodass sie von eigenen Erfahrungen berichten konnte. Anna Denk ist zuständig für die Jugendhilfe der IGS Süd und Jenny Desoi ist eine der Hauptverantwortlichen für die Herausforderungen an der IGS Süd. Zunächst haben wir etwas über die Entstehung und den Aufbau der Schule erfahren und die Ziele, die mit dem pädagogischen Konzept verfolgt werden, kennen gelernt. So möchte die IGS Süd die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Schüler*innen unterstützen und ihnen das Finden des eigenen Weges ermöglichen, sodass die Schüler*innen eine Stärkung des eigenen Ichs und der eigenen Kompetenzen erfahren. Dieses Ziel wird auch mit dem Projekt Herausforderung verfolgt. Die Konzeption ist dabei angelehnt an die der Evangelischen Hochschule Berlin Zentrum und Magret Rasfeld, der ehemaligen Schulleiterin eben dieser Schule. Im vergangenen Schuljahr wurden in einem Pilotenprojekt bereits mit ca. 20 Schüler_innen der IGS Süd Herausforderungen geplant, die aufgrund von Krankheit der Begleitpersonen jedoch nicht stattfinden konnten. In diesem Schuljahr beginnt die Planung der der Herausforderungen mit ca. 200 Schüler_innen der IGS Süd, wobei die Durchführung der Projekte für den August 2020 geplant ist. Aus den Erzählungen von Sarah wurde deutlich, dass insbesondere das Heraushalten aus Gruppenprozessen eine Herausforderung für die Begleiter_innen darstellen kann, aber auch die Versorgung und Gegebenheiten vor Ort je nach Planung der Schüler_innen nicht zwangsläufig optimal sind, sodass auch die Begleiter_innen gegebenenfalls Grenzerfahrungen machen. Betont wurde aber auch, dass es im Zuge der Begleitung der Schüler_innen bei pädagogischen Entscheidungen kein Richtig oder Falsch gibt, sondern jede_r Begleiter_in im eigenen pädagogischen Ermessen handeln kann und muss. Dabei ist wichtig, auch die eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen zu berücksichtigen und als Gruppenmitglied einfließen zu lassen. Sarah sagt von sich selbst, dass sie durch die Herausforderung einen neuen Blick auf ihr eigenes pädagogisches Handeln bekommen hat, was ihr auch im Zuge des Unterrichtens neue Perspektiven eröffnet. Im Verlauf unseres Treffens wurden zudem viele unserer offenen Fragen geklärt, sodass meine Befürchtungen in Bezug auf Aufsichtspflicht und Haftbarkeit aber auch eigene Bedürfnisse, nun größtenteils nicht mehr vorhanden sind oder zumindest soweit geklärt wurden, dass für mich nichts mehr gegen eine Teilnahme an dem Projekt als Begleitperson spricht. Zudem wurde vereinbart, dass es noch weitere Treffen an der IGS Süd geben wird und auch wir als Begleiter_innen die Möglichkeit haben uns in den Planungsprozess des Projektes Herausforderung zu integrieren, was ich persönlich als sehr vorteilhaft empfinde, da es uns die Möglichkeit gibt, das Projekt ein Stück weit nach unseren Vorstellungen zu gestalten und möglichen Risiken im Vorhinein entgegenzuwirken.
2.4 Sitzung am 06.11.2019: 3. Termin – Reflexion des Besuchs der IGS Süd – Planung einer eigenen Herausforderung
In der heutigen Sitzung haben wir den Termin in der IGS Süd anhand der City Bound Methode „Phasen der Reflexion“ nachbesprochen. Dabei gilt es die drei Komponenten ‚Kopf‘, ‚Herz‘ und ‚Hand‘ zu benennen, die stellvertretend für den sachlichen Ablauf, die emotionale subjektive Wahrnehmung und den Transfer in den Alltag stehen. Diese Methode ist meiner Ansicht nach sehr hilfreich, wenn es darum geht, Sachinhalte von Vermutungen und subjektiven eindrücken zu trennen, insbesondere, wenn eine_r einzelne_r der Gruppe das Erlebte wiedergibt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eben diese Methode, da ich sie auf das Treffen der IGS Süd anwenden und der Seminargruppe davon berichten durfte. Aus dieser Methode nehme ich mit, dass es für das Reflektieren von Erlebnissen, Erfahrungen und Wissensinput von Vorteil sein kann, diesen in verschiedene Themenbereiche zu separieren und dabei darauf Wert zu legen, dass sowohl die sachliche als auch die emotionale und zukunftsorientierte Perspektive ihre Repräsentanz darin finden.
2.5 Sitzung am 09.11.2019: 2. Blocktag – City Bound in Verbindung mit einer eigenen Herausforderung
Die heutige Sitzung war ein Blocktag mit dem Thema City Bound in Zusammenhang mit durch uns durchgeführten Herausforderungen. Da mein Zug nach Frankfurt nicht fuhr entschloss ich mich kurzerhand den Weg nach Frankfurt zu meiner persönlichen Herausforderung zu machen. Da es mir schwerfällt, Menschen anzusprechen, um für mich selbst um Hilfe zu bitten, war dies die perfekte Herausforderung, um meine Komfortzone zu erweitern. Ich klingelte zunächst bei einem Anwohner, um ihn zu bitten, mich zum nächstgelegenen Bahnhof zu fahren, von welchem auch eine S-Bahn nach Frankfurt fahren würde. Glücklicherweise war der Rentner sehr hilfsbereit und fuhr mich zu eben besagtem Bahnhof, was mich ermutigte, auch weiterhin Menschen anzusprechen. Eigentlich war dies schon Herausforderung genug, aber aufgrund eines Brandes fuhren leider auch keine S-Bahnen, sodass ich am Bahnsteig und am nahegelegenen „Park and Ride“ Parkplatz weitere Personen ansprach und sie fragte, wo sie hinfahren würden. Ein mitte zwanzig jähriger Mann musste nach Darmstadt und konnte mich bis zum dortigen Hauptbahnhof mitnehmen. Mein Plan war dann von dort aus entweder eine S-Bahn, einen RE oder einen ICE nach Frankfurt zu nehmen. In Darmstadt angekommen musste ich leider feststellen, dass auch hier der Zugverkehr, aus anderen Gründen, beeinträchtigt war, sodass ich mich erneut um eine Mitfahrmöglichkeit bemühen musste. Ich merkte an dieser Stelle, dass mein Stresslevel schon deutlich erhöht war, zumal ich mittlerweile in etwa eine Stunde zu spät für das Seminar war. Da ich aber keine andere Möglichkeit hatte, fragte ich erneut auf dem Parkplatz bei verschiedenen Leuten nach ihrem Zielort. Eine Frau konnte mich mit bis nach Langen nehmen, dort fragte ich erneut verschiedene Personen nach deren Zielort und wurde von einer Gruppe Student_innen, die gemeinsam shoppen gehen wollten, bis nach Frankfurt mitgenommen. Von der Innenstadt aus nahm ich dann die Straßenbahn zur Frankfurt UAS und kam mit starker Verspätung und nervlich sehr ausgelastet im Seminar an. Die Herausforderung hat mir gezeigt, dass ich, wenn ich etwas wirklich möchte und mir dieses Anliegen wichtig ist, sofern ich keine andere Wahl oder Möglichkeit habe, durchaus in der Lage bin, auch für meine eigenen Belange andere Menschen anzusprechen. Dennoch habe ich gemerkt, dass mit der Ankunft in Frankfurt meine Energie deutlich abgenommen hatte und ich kaum noch Motivation für die Durchführung weiterer Herausforderungen hatte. Im Vergleich mit der Herausforderung, bei der wir Eier gegen wertvollere Gegenstände tauschen sollten, ist mir aufgefallen, dass mir diese Herausforderung deutlich schwerer viel, da ich darin keinen wirklichen Sinn sah. Anders als bei meiner persönlichen Herausforderung, bei der ich das konkrete, für mich nützliche, Ziel hatte, zum Seminar zu kommen, gab es bei der Herausforderung „Eiertausch“ keinen tieferen Sinn, was für mich persönlich das Ansprechen von Personen und Nachfragen deutlich schwieriger machte. Auch die persönliche zweite Herausforderung, dich ich im Laufe des Seminars machen musste, hatte für mich nicht wirklich einen Sinn, sodass das Ansprechen und Nachfragen auch hier für mich schwieriger waren. Für die Herausforderungen der Schüler_innen nehme ich aus diesem Tag mit, dass es einen Unterschied macht, ob man eine künstliche Herausforderungssituation herstellt, oder ob diese durch die gegebenen Umstände entsteht. Letzteres erhöht meiner Meinung nach die Motivation, sich aus der eigenen Komfortzone zu bewegen, um das Notwendige für das Erreichen des eigenen Ziels zu erreichen. Aber auch, ob man alleine ist oder mindestens eine weitere Person bei sich hat, hat für mich einen Unterschied gemacht, da bei der zweitgenannten Situation durchaus die Möglichkeit besteht, die andere Person den unangenehmen Teil übernehmen und diese nachfragen zu lassen. Dies könnte im Zuge der Herausforderungen der Schüler_innen eine Rolle spielen, da sich so für jede_n Einzelnen die Möglichkeit bietet, sich hinter der Gruppe zu verstecken und letztlich die eigene Komfortzone nicht erweitern oder verlassen zu müssen. Dies ist auf jeden Fall ein weiterer Umstand, auf dessen tatsächliche Auswirkung ich in den Herausforderungen der Schüler_innen, ich gespannt bin.
2.6 Sitzung am 13.11.2019: 4. Termin – Die Methode Mediation I
Themen der heutigen Sitzung waren Konflikte und Streitschlichtung, sowie die Methode Mediation. Da ich leider nicht da sein konnte, habe ich die Sitzung mithilfe der hochgeladenen Materialen und Erzählungen von Kommiliton_innen nachgearbeitet. Der PowerPoint lässt sich entnehmen, dass es zunächst darum ging, was ein Konflikt überhaupt ist, was die Ursachen für einen solchen sind und welche Strategien es im Umgang mit Konflikten gibt. Besonders spannend finde ich hierbei, dass Konflikte häufig vermieden oder verdrängt werden und als störend, bedrohlich, destruktiv und schmerzvoll erlebt werden, anstatt sie als Möglichkeit zu sehen, sich weiterzuentwickeln, den eigenen Horizont zu erweitern und über sich hinaus zu wachsen. Auch das sich die Konfliktursachen in die fünf Bereiche Sachkonflikt, Interessenkonflikt, Beziehungskonflikt, Wertekonflikt und Strukturkonflikt einteilen lassen, finde ich interessant. Aus diesen Informationen und den Strategien für den Umgang mit Konflikten nehme ich für die Praxis und das Projekt „Herausforderung“ mit, dass es wichtig ist, sich den verschiedenen Auslösern, Ursachen, Reaktionsmechanismen und Sichtweisen bewusst zu sein und diese im Prozess der Konfliktlösung zu berücksichtigen. Insbesondere die Regeln für die Grundhaltungen einer konstruktiven Konfliktlösung halten ich für sehr hilfreich, wenn es darum geht, die Methode der Mediation zur Konfliktlösung zu nutzen.
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- Quote paper
- Laura Linn (Author), 2020, Soziale Arbeit in der Schule. Studientagebuch zum Projekt „Herausforderung“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1064851
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