Inhaltsverzeichnis
1. Kindheit und Jugend Ludwig XIV
2. Der erwachsene König - Das System wird errichtet
3. Die Außen- und Hegemonialpolitik
4.Schwerpunkt:Charakterzüge des Königs, Regierungsstil und höfisches Leben
5. Der Untergang des 14. Königs von Frankreich
6. Zusammenfassung der Arbeit
7. Verwendete Quellen
Belegarbeit
Bearbeiten sie einen Ausschnitt aus dem großen Thema „ Absolutismus “ .
Ludwig der XIV
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abgegeben von: Tobias Erlen
Abgegeben am: 23.10.2001
Fach: Geschichte
Fachlehrer: Herr Hebenstreit
Schule: Holzland Gymnasium Hermsdorf
Kindheit und Jugend - Gekennzeichnet durch innenpolitische Konflikte und außenpolitische Erfolge
Ludwig wurde am fünften September 1638 im Neuen Schloss (château neuf) geboren. Seine Geburt war schon vom gesamten französischen Staat sehnsüchtig erwartet worden. Seine Geburt galt als ein Zeichen göttlicher Gnade. Der Bischof von Meaux hat das Neugeborene sofort notgetauft. Ludwig bekam den Beinamen „Dieu donné“ (von Gott gegeben). Seit dem Tag seiner Geburt, unterstand Ludwig den öffentlichen Verpflichtungen des Landes.
Die Angaben und Informationen über seine Kindheit und sein Jugendalter sind geringfügig jedoch muss man sich auf die wenigen Angaben verlassen können. Ludwigs Vater, der 13. König Frankreichs, verstarb am 14.5.1643. Der Vater kannte den Sohn kaum jedoch bewahrte er die Abhängigkeit seines Sohnes. Das kann man daran belegen, dass Ludwig der XIV an seinem Sterbebett verordnen lies, dass sein Herz neben dem seines Vaters beigesetzt werden solle. Wie das nicht sehr oft der Fall in Königshäusern ist, war der Sohn sehr zu seinen Eltern hingezogen, vor allem zu seiner Mutter. Die Volljährigkeit erreichte er am 7.9.1651. In Frankreich war es damals üblich, die Könige zur Schwelle des 14. Lebensjahres als volljährig zu erklären. Die feierliche Taufe Ludwigs fand am 21. April 1643 statt. Taufpate war unter anderen der Kardinal Mazarin. Dieser Fakt, dass Mazarin Taufpate war, wird weitreichende Bedeutung für die Regentschaft des Königs haben.
Ludwig wurde zum überwiegenden Teil von Frauen erzogen, aber seitdem er das Alter der Vernunft erreicht hatte, gab es auch erzieherische Maßnahmen seitens männlicher Personen, wie beispielsweise Mazarins.
Am 18. Mai 1643 vollzog der junge König das „Bett der Gerechtigkeit“. Das „Bett der Gerechtigkeit“ ist ein Staatsakt bei dem der König mit seinem Gefolge im Parlament erscheint „um die Einregistrierung einer königlichen Ordonanz durch die Pariser Körperschaft durch zu setzten und damit deren Anwendung zu gewährleisten“
Die Oberaufsicht über den König erhielt Mazarin der sehr viel zu der Erziehung des Jungen beitrug. Wie aus den Memoarien des Königs hervorgeht, besaßer selbst gute Kenntnisse im Staatsrecht, in der Mathematik, im Kirchenrecht und auf dem „Sektor der lebenden Sprache“. Der junge Ludwig wurde in Diplomatie sowie im Kriegswesen gelehrt.
Der Bürgerkrieg der Fronde hinterließmit Sicherheit einen starken Eindruck bei Ludwig, seien es positive oder negative Eindrücke. Da Anna von Österreich, die Mutter Ludwigs, in Zeiten der Minderjährigkeit des werdenden Königs die Regentschaft über das Land übernahm und in enger Kooperation mit dem Kardinal stand, löste das Spannungen vor allem innerhalb des französischen Adels und der restlichen Bevölkerung aus. Es hieß, dass man nicht die Regentschaft zweier „Ausländer“ dulde.
Diese Spannungen und Konflikte gingen nicht spurlos an Ludwig vorbei.
Jedoch konnte der kleine Ludwig auch noch von den außenpolitischen Aktivitäten Mazarins und Richelieus profitieren. Im Frieden von Münster wurde festgelegt, dass Besitztümer, wie etwa Metz , Toul und Verdun dem französischen Reich zufielen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Baby Ludwig
Das System wird errichtet
„ Il y a bien, monsieur, d`autres moyens louables de r é pandre et de maintenir la gloire de Sa Majest é… comme sont les pyramides, les colonnes, les statues é questres, les colosses, les arcs triomphaux, les bustes de marbre et de bronze, les basses-tailles, tous monuments histriques ausquels on pourrait ajouter nos riches fabriques de tapis- series, nos peintures à fresque et vnos estampes au burin ´´
[ Mein Herr, es existieren noch ganz andere löbliche Mittel und Wege, um den Ruhm Seiner Majestät zu verbreiten und zu erhal- ten … als da sind Pyramiden, Säulen, Reiterstandbilder, Kolossal- statuen, Triumphbögen, Marmor- und Bronzebüsten, Bariton- stimmen sowie sämtliche historischen Monumente, an denen sich unsere reichen Tapisserien befestigen lassen, unsere Fresken und Reliefs] Chapelain an Colbert,1662
Nachdem Mazarin im März des Jahres 1661 gestorben war, wollte Ludwig das Amt Mazarins fortgehend nicht mehr besetzen. Die absolute Macht war sein Bestreben. Nur er wollte das alleinige Sagen haben, die Teilung der Macht war ausgeschlossen! Jedoch bediente der König sich den Ratschlägen seiner treuen Mitarbeiter und im Laufe der Zeit wurde Jean-Baptist Colbert sein bedeuternster Mitarbeiter. Colbert war im Staatsrat tätig und arbeitete zudem als Oberintendant der königlichen Bauten. Colbert war bestrebt, dass Ansehen des Königs zu verbessern. Förderung von Kunst und Kultur war eine wichtige Aufgabe Jean-Baptists.
Es kam zu Gründungen verschiedenster Akademien, wie beispielsweise die „Académie des Inscriptions“ oder die „Académie Française de Rome“. Eine wichtige Aufgabe der Akademien bestand darin, Material zur Verehrung des Königs zu erarbeiten. Gelehrte, Dichter, Maler oder auch Schriftsteller erhielten sogenannte Gratifikationen(Geldzuwendungen) damit sie direkt und auch indirekt, beispielsweise Schriften die den König verherrlichen und loben sollten, schreiben, damit allen durch die Schriften bewusst wird, wie tugendhaft und gut der König ist. Dem König lag viel daran! Erwähnenswert sind auch enorme Förderungen für die Naturwissenschaften, denn das war für die damalige Zeit eine Seltenheit. Neue Gemälde und Statuen, die vom König in Auftrag gegeben wurden, sollten nicht nur die gehobenen Gesellschaftsschicht zu Gesicht bekommen, sondern auch denen, die nicht reich und angesehen waren, also dem normalen Bürger Frankreichs. Colbert lag die Architektur mehr wie Kunst und Kultur am Herzen. So wurde 1664 Charles Perrault in das Amt des Kommissars der Bauten einberufen. Perrault sollte prachtvolle Triumphbögen, Obelisken, Pyramiden und Grabmäler errichten, die den König ehren und lobpreisen. Die Imageproduktion war für Colbert eine sehr hochgradige Aufgabe! Gesamt betrachtet, verstand es Colbert genau so wie der König, deren positives Ansehen aufrecht zu erhalten und sogar zu steigern. Das Image des Königs spielt eben in der Politik eine große Rolle.
Die Außen- und Hegemonialpolitik unter Ludwig dem XIV
Der König orientierte sich in seiner Politik stark an der Politik wie sie einst Richelieu und Mazarin ausgeübt haben. Gesamt betrachtet, verfolgte Ludwig 3 Leitziele. Er wollte das Haus Habsburg schwächen, sei es in spanischer sowie in österreichischer Linie. Die Nordostgrenze Frankreichs sollte bis an den Rhein reichen. Es sollte die natürliche Grenze Frankreichs darstellen. Und zu letzt wollte der Monarch am spanischen Erbe teilhaben und die Krone Spaniens für sich beanspruchen. Der Grund dafür, war die Ehe mit einer spanischen Habsburgerin. Der König verfolgte somit des Hegemoniestreben innerhalb Europas. Als wichtigstes Mittel zur Durchsetzung seiner Ziele galt der Krieg. Wenn die Möglichkeit bestand, seine Ziele mit Hilfe von Krieg durch zu setzten dann führte Ludwig Krieg. Die Kriege die der König führte, lassen sich in zwei Kategorien unterteilen. Zum einen waren das die Wirtschafts- und Handelskriege und zum anderen die dynastischen Kriege. Die erste Art verfolgte kommerzielle Interessen und wurde in der Mitte des Siebzehnten Jahrhunderts vor allem im überseeischen Bereich ausgeübt. Die andere Art waren solche Kriege, bei denen die Erbansprüche und die Thronfolge im zentralen Mittelpunkt standen.
Wenn es um Territorialansprüche ging, war der König nicht dumm, sondern er gründete sogenannte Réunionskammern („Wiedervereinigungskammern“ ). In diesen Kammern wurde untersucht, ob verschiedene Territorien normalerweise Frankreich angehören oder nicht. Die Untersuchungen dahingehend fanden aufgrund der Historie statt. Wenn es also vor langer Zeit hieß, dass die Herrschaft „X“ zu Frankreich gehört, und es heute nicht mehr der Fall ist, so kann der König die Herrschaft für sein Land(Frankreich) beanspruchen. Letztendlich waren 600 Herrschaften von der Réunion betroffen. Die Inhaber der Herrschaften mussten dann den Lehnseid ablegen und nach kurzer Zeit rückten die französischen Truppen vor.
Was Ludwig hier betrieb, war nichts anderes als eine Ausdehnung seines Landes. Jedoch konnte diese Expansion von einer gesamteuropäischen Koalition von Gegnern aufgehalten werden.
Charakterzüge des Königs, Regierungsstil und höfisches Leben
Der König war von angenehmer Gestalt und verfügte über einen natürlichen Charme. Im Umgang mit Menschen wirkte er stets beherrscht und war immer höflich zu den Menschen, mit denen er kommunizierte! Er wusste sich in jeder „Sprache“ auszudrücken, sei es nun ein Bauer mit dem er sich unterhielt oder ein Adliger. Der Monarch verhielt sich in der Öffentlichkeit vorsichtig und taktvoll. Doch im Laufe der Zeit, machte sich eine negative Egozentrik im „Kopf“ des Königs breit. Er war so sehr von sich überzeugt, dass nur das was er dachte und sagte richtig sei und er ja nie im Unrecht hätte sein können! Er schmückte sich gerne mit dem Ruhm anderer. Wenn beispielsweise Colbert eine Manufaktur eröffnete, dann war es nicht die Idee Colberts sondern die des Königs! Aber trotzdem arbeitete der König hart. Er verbrachte täglich viele Stunden an seinem Schreibtisch. Aber neben dieser positiven Eigenschaft ist auch seine durchaus stetige Pünktlichkeit zu erwähnen. Er war immer pünktlich und konnte es nicht ausstehen, wenn seine Mitarbeiter diese Pünktlichkeit nicht einhielten. Aufmerksam war er immer und nicht einmal in der längsten Sitzung zum Ermüden zu bringen. Die konstruktive Ideenentwicklung lag aber leider nicht in seinem positiven Eigenschaften. Er verfolgte in der Innen- sowie Außenpolitik nie einen bis ins kleinste Detail vorbereiteten Plan.
Der König versuchte unangenehmen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Wenn jedoch Handlungsbedarf bestand, so handelte er immer für die Krone und den Staat. Für Frankreich sollten immer günstige Konstellationen herrschen und er war außerdem bestrebt, antifranzösische Konstellation im Ansatz zu verhindern. Er hatte immer ein offenes Ohr für die Vorschläge seiner Minister und er bediente sich auch oft diesen Vorschlägen. Der König wich nie von seiner königlichen Würde, der Etikette oder dem Zeremoniell ab!
Ludwig der XIV. konnte klar zwischen den Interessen seinerseits und denen des Staates differenzieren. Zwar sind Tendenzen auffindbar, die besagen, dass Ludwig Probleme hatte, seine Persönlichkeit und die des Staates auseinander zu halten, aber die meisten Geschichtsforscher sind auf dem Standpunkt stehen geblieben, wo es eben heißt, dass er dazu fähig war, es zu trennen. Der König war kein Mensch abstrakter Ideen, sondern eher ein Mann der Tat.
Er hatte eine „tiefempfundene Verantwortung für sein Handeln gegenüber Gott“. Gott stand über ihm, er war ihm verpflichtet. Am höfischen Leben beteiligte sich Ludwig sehr aktiv. Er reitete ausgezeichnet und liebte die Jagd. Er erfreute sich am Tanzen und entwickelte ein reges Interesse für das Schauspiel und die Fest zu Hofe. Die Qualitäten als Soldat oder Feldherr hingegen fehlten ihm, aber trotzdem bewies er in bedrohlichen Situationen ein bemerkenswerte Furchtlosigkeit. Die gesundheitliche Konstitution, in Assoziation mit starker Willenskraft war ein Zeichen des Monarchen. Schmerzen, Situationen der Lebensgefahr begegnete er mit einer stoischen Selbstbeherrschung.
Versailles - Ein Musterbeispiel für damalige Höfe und Hofkulturen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anfangs war Versailles ein kleines Dorf. Der 13. König von Frankreich kaufte dort ein Grundstück und veranlasste das Errichten eines Jagdpavillons. Später wurde das Gebiet von Versailles an den König (Ludwig der XIII.) abgetreten. Den Auftrag zum Umbau in ein kleines Schlösschen wurde Philibert le Roy erteilt. Dieses kleine Schlösschen war die Grundlage für das prunkvolle „Chateau de Versailles“. Der Bau zog sich über fünfzig Jahre hin, Flüsse wurden umgeleitet für die prächtigen Wasserspiele. Jedoch kostete dieser Bau vielen Menschen das Leben.
Im und um das Schloss lebten 1000 Adlige, 4000 Bedienstete, 10000 Soldaten und 5000 Diener. Vor dem Schloss wurde eine Stadt errichtet, die aber einer strengen Bauvorschrift unterlag. Die Bauvorschrift besagte, dass kein Haus höher als der Schlosshof sein durfte. Jedoch waren die Steuern auf Grund und Boden gering. Der Schlosshof war das Symbol für die königliche, absolute und souveräne Herrschaft des Monarchen. „Der König stand souverän über allem“ Im Schloss war ein eigenes Orchester sowie ein eigener Chor angestellt. Die Einrichtungen bestand aus den besten Möbeln und man fand viele Gemälde von bekannten Meistern vor. Um das Schloss siedelten sich die besten Handwerkszweige des Landes an. Unter Ludwig dem XIV. war das Schloss Regierungssitz sowie das Verwaltungszentrum des Landes.
Jedoch war Versailles nicht immer das Zentrum des königlichen Machtapparates. In der langen Regierungsperiode wechselten die Höfe zwischen Fontainebleau, dem Louvre, den Tuilerien, dem Saint-Germain-en-Laye und schlussendlich blieb der Hof standhaft in Versailles.
Nicht unwesentlich sind die Kosten für die Erbauung der Schlossanlage. Sie verschlangen im Laufe der Zeit insgesamt 77 Millionen „livres“. Das „Chateau de Versailles“ wird nie seinen Glanz und seine Gloria verlieren. „Einzigartig in seinen Dimensionen, im Zusammenspiel aller Künste, in der auf einem Punkt des Landes verdichteten grandiosen Selbstdarstellung eines großen Monarchen, eines Regierungssystems, eines Lebensstils und Lebensgefühls, eines Landes, einer Kultur, einer unwiederholbaren Epoche geschichtlicher Entwicklung, wirkt[Versailles] über Jahrhunderte hinweg“(Eberhard Weis) .
Nun stellt sich die Frage, welche Funktion der Hof zu Zeiten Ludwig des XIV. hatte? Vor allem diente der Hof dem König als Mittel zur Kontrolle des mächtigen und einflussreichen Adels. Durch gewinnbringende Pfründe[das mit einem katholischen Kirchenamt dauernd verbundene Einkommen] und Pensionen wurden die Adligen an den Hof gezogen. Durch die hohen Kosten, die die Adligen für das prunkvolle Leben am Hofe zu entrichten hatten, wurden diese mehr und mehr von der Gunst des Königs in Abhängigkeit gezogen. Beispiel: Für das standesgemäße Leben eines kinderlosen Adligen mussten im Jahr rund 12000 „livres“ ausgegeben werden. Jedoch war das Aufbringen derartig hoher Summen nur den wenigsten Adligen möglich. Der Adel sollte unter die Kontrolle des Königs fallen und immer mehr an den König gebunden werden.
Das tägliche Leben Ludwigs übte er weitestgehend in der Öffentlichkeit aus . Er lebte inmitten eines ansehnlichen Hofstaates der geschätzt 20000 Menschen zählte. Unter die Hofgesellschaft mischten sich Bittsteller, Schaulustige und Besucher. Prinzipiell war es möglich, dass jeder Untertan, dem König Bittschriften vorlegen durfte. Das war für Ludwig wichtig, denn nur so konnte er sich mit den unmittelbaren Problemen seines Volkes auseinander setzten. Die Bittschriften wurden von verschiedenen Sekretären bearbeitet, mit einem Bericht versehen und alsbald dem König zur Bearbeitung und schlussendlichen Entscheidung vorgelegt.
Der Hof verfügte über Prunk, Luxus, verschiedene Art der Unterhaltung bis hin zum Glücksspiel. Es wurden Feste veranstaltet, Theatervorführungen durchgeführt und Konzerte vom hauseigenen Orchester gespielt. Selbst das „Vergnügen flachster Art“ war vorhanden. Es wurden prächtige Festveranstaltungen organisiert. Nennenswert ist hier beispielweise das höfische Fest der „ Vergnügungen der verzauberten Inseln“ oder auch das „Divertissement von Versailles“ . An diesen Festen nahmen immer mehr Adlige teil. Waren es 1664 rund 600 Menschen, so waren es 1668 schon 1500. Da zu den Veranstaltungen immer mehr Menschen kamen und sich am Hofe immer mehr Adlige niederließen, war der Ausbau der Stadt Versailles unumgänglich.
Das Verhältnis zwischen dem König und Colbert war mehr als nur eines zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es war sehr freundschaftlich und basierte auf beidseitigem Vertrauen. Colbert erledigte neben seinen Staatsgeschäften auch viele diskrete Dinge für den König. Dinge, die die Privatsphäre des Königs betrafen und somit einer strengsten Geheimhaltung unterlagen. Colbert war sehr zuverlässig und konnte „Geheimnisse“ für sich behalten. Es ist beispielweise bekannt, dass wenn eine Niederkunft der Mätresse Mademoiselle de La Valliére bevorstand, sich Colbert um alle bis ins Detail geplanten Dinge zu kümmern hatte. Die Hinzuziehung vertrauenswürdiger Personen, lag ebenfalls in seinem Aufgabenfeld. Die Öffentlichkeit sollte schließlich nichts davon erfahren. Auch die Ehefrau Colberts musste dem König Hilfe leisten.
Des Königs Ungnade. Man konnte sehr schnell in die Ungunst des Königs fallen. Berühmtes Beispiel wäre hier Nivoloas Fouquet(1615-1680) der als Staatsminister fungierte. Er sollte schon seit Mazarin die wachsenden Staatsausgaben finanzieren. Schon bald wurden ihm betrügerische Praktiken vorgeworfen, mit deren Hilfe er seinen großen Reichtum erworben habe. Den zeigte er dann auch in unziemender Weise gegenüber dem König.
Des Königs Liebschaften. Der König hat im Laufe seines Lebens viele Frauenbekanntschaften gemacht. Die Bevölkerung sowie seine Mitarbeiter hatten Angst, dass deswegen die Staatsgeschäfte vernachlässigt werden könnten. Seitens des Adels fand eine rege Kritik statt. Gegenüber dem Dauphin[Adelstitel; von 1349-1830 führte der französische Thronfolger den Titel Dauphin] gab der König zu, dass er ihm somit ein schlechtes Beispiel gegeben habe, dem er keinesfalls folgen solle! Jedoch hat es Ludwig der XIV. geschafft seine Liebschaften und seine Staatsgeschäfte fein säuberlich zu trennen!
Der Sonnenuntergangüber dem „ Chateau de Versailles “
„ Während das Gestirn der Hoffnung und des Sieges am Firmament seine ewige Bahn von Ost nach West zog, hauchte Frankreichs vierzehnter Ludwig, im Wissen um die letzte Stunde, das Leben aus “ .
Ein bedeutender Monarch stand kurz vor seinem Ableben. Der Tod des Königs, gleich dem Leben, wurde zu einer öffentlichen Angelegenheit. Allerorts, schwarze Tücher, Menschen in schwarzen Gewändern, Trauer. Schlösser glichen Totengruften. Der König starb mit dem Gewissen, alles in seiner Macht stehendendes getan zu haben und Gott gleich geworden zu sein.
Sein ganzes Leben, im Mittelpunkt wie Gott, aber im Sterben, einsam wie der Teufel. Ludwig versuchte sich sein Ende nicht anmerken zu lassen. Er verfolgte, nur wenige Wochen vor seinem Tod, seinen üblichen Lebensstil. Er ging auf die Jagd und versuchte auch sonst alle gewöhnlichen Dinge auszuüben. Selbst wenige Tage vor seinem Tod, sollte das „Fest des heiligen Ludwigs“ gefeiert werden. Die Feiernden sollten keine Abstriche machen. Alle sollten feiern, nach Herzens Laune. Nur er selbst wusste, dass es nicht mehr lange sein wird, mit seinem Leben.
„Über dem 1. September des Jahre 1715 lagen schon die Zeichen des herannahenden Herbstes. An diesem Tag ging in Frankreich die Sonne zwei mal unter “
Ludwig starb am Sonntag, in der Frühe um 8 Uhr und 15 Minuten. Drei Tage später und er hätte das 77. Lebensjahr erreicht. Dementsprechend ist er 76 Jahre alt geworden und das ist für die damaligen Verhältnisse ein „stolzes“ Alter. Am selben Tag ertönte im Ehrenhof des Schlosses der Ruf: “Le Roi est mort! Vive le Roi“.[Der König ist tot! Es lebe der König] Er regierte sein Land über ein halbes Jahrhundert. Die Botschaft von dem Tod seiner Majestät ging schnell durch das Land und über die Grenzen hinaus. Man dachte, dass die Menschheit den Atem anhält, an dem war jedoch nicht.
Wenn man die Zeit unter Ludwig bilanzieren möchte, so muss man wohl zuerst die Staatsschulden, die er hinterlies, betrachteten. Durch den Prunk und Luxus des Königs waren so hohe Schulden entstanden, dass diese nicht mehr ausgleichbar gewesen sind. Aber am meisten mussten die Bauern der feudalständischen Ordnung leiden. Sie sind die wahren Lasttiere des Systems gewesen.
Die Krone fiel dem Urenkel Ludwigs, Herzog von Anjou am 15. Februar 1710 in die Hände. Der Leichnam des verstorbenen Königs wurde eher unfeierlich zu Grabe getragen. Das Herz des Königs wurde nach der Obduktion entnommen und in der Kirche von Saint-Germain-en-Lay beigesetzt. Während der Beerdigung und dem zuvor stattfindeten Trauermarsch durch Paris verhielt sich das Volk weitestgehend ruhig, jedoch wurden auch Steine auf den Sarg des verstorbenen Königs geworfen.
Zusammenfassung
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Zeitalter Ludwig XIV. ausschlaggebend für die Zukunft Frankreichs und auch anderer europäischer Länder war. Die Kindheit des Königs zeichnete sich durch sehr frühe harte Erziehung und Erlebnisse im In- und Ausland ab. Die Errichtung des absolutistischen Staats ohne einen Minister wie Mazarin war für Ludwig sehr ausschlaggebend, denn er wollte allein, monarchisch und souverän regieren. Der König als Mensch war freundlich, zuvorkommend und stets höflich. Er versuchte freundschaftliche Beziehungen zwischen ihm und seinen Mitarbeitern entstehen zu lassen. Das Schloss Versailles war wohl das Wahrzeichen des absolutistischen Frankreichs. Prunk und Luxus, Beweise für den Absolutismus. In einem Lexikon heißt es: „Absolutismus: im 17./18. Jh. in Europa vorherrschende Staatsform, die dem Monarchen die unbeschränkte Staatsgewalt einräumte.“ Der König konnte „tun und lassen“ was er will. Er konnte Schlösser erbauen oder abreisen lassen. Entscheidungen über Leben oder Tod lagen ebenfalls in seinen Händen. Das heißt aber nicht, dass Ludwig auch tat, was er wollte. Er arbeitete hart. Er las Bittschriften seiner Untertanten und vieles mehr. Jedoch, die Staatsschulden waren zu hoch, als das sie noch abgebaut werden konnten. Mit dem Tod Ludwigs am 1.9.1715 brachen neue Zeiten an.
Verwendete Quellen
Bücher:
-Autorenkollektiv; Buchners Kolleg Geschichte: „Von der attischen Demokratie bis zum aufgeklärten Absolutismus“; Bamberg: C. C. Buchners Verlag 1990
- Burke, Peter;Ludwig XIV.: die Inszenierung des Sonnenkönigs[Aus dem Engl. Von Matthias Fienbork]; Berlin:Wagenbach,1993
- Erlanger, Philippe; Ludwig XIV.: das Leben eines Sonnekönigs; Frankfurt/M.: SocietaetsVerlag,1976
- Kathe, Heinz; Der „Sonnenkönig“: Ludwig XIV., König von Frankreich, und seine zeit;1638- 1715; Berlin : Akad.Verlag,1981
-Malettke, Klaus; Ludwig XIV. von Frankreich: Leben, Politik und Leistung,1.Auflage,Göttingen[u.a.]:Muster-Schmidt,1994
World Wide Web
http://wwwlehrer.rz.uni-karlsruhe.de/~za146/barock/versaill.htm
http://www.louis-xiv.de/
- Arbeit zitieren
- Tobias Erlen (Autor:in), 2002, Ludwig der XIV., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106179
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