Das Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, dass die Verringerung der Treibhausgase innerhalb der durch den EU-EHS regulierten Sektoren nicht nur funktioniert, sondern darüber hinaus auch noch zu geringen Kosten führt. Des Weiteren wird gezeigt, dass die übrigen 60 % der europäischen Treibhausgasemissionen nur sehr schleppend reduziert werden. Die Themenstellung dieser Arbeit leitet sich aus genau dieser Divergenz ab. Zum einen existiert ein funktionierendes Instrument, aber zum anderen wird dieses Instrument nur für 40 % der Emissionen eingesetzt. Somit stellt sich die Frage, wie etwaige Weiterentwicklungsmöglichkeiten des EU-EHS aussehen könnten. Diese Möglichkeiten werden aufgezeigt und neben der ökonomischen Wirkungsweise auch auf ihre politische Umsetzbarkeit hin untersucht.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrer Bewerbungsrede am 16.07.2019 einen "European Green Deal" an. Dieser wurde am 11.12.2019 veröffentlicht und beinhaltet unter anderem auch das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 (Europäische Kommission, 11.12.2019). Letztlich bedeutet dies, Europa wäre der erste Kontinent, auf dem genauso viel Treibhausgase emittiert werden würden, wie gleichzeitig durch Wälder, Böden und anderes absorbiert werden könnte. Für diesen Transformationsprozess ist es unerlässlich, ein Instrument einzusetzen, welches neben einer kosteneffizienten Wirkungsweise auch ökologisch treffsicher ist. Mit dem europäischen Emissionshandelssystem (EU-EHS) hat die EU seit dem Jahr 2005 ein solches Instrument etabliert. Durch dieses werden mehr als 11 000 energieintensive Anlagen (in der Stromerzeugungs- und der verarbeitenden Industrie) sowie der innereuropäische Flugverkehr reguliert. Dieses System deckt damit ca. 40 % der europäischen Treibhausgasemissionen ab.
Inhaltsverzeichnis
Abkurzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen der Umweltokonomik
2.1. Klimawandel
2.1.1. Natuurliche Wirkungszusammenhaunge des Klimawandels
2.1.2. Anthropogener Klimawandel
2.1.3. Chancen und Risiken des Klimawandels
2.2. Marktversagen durch externe Effekte
2.2.1. Wirkungsweise von extern Effekten
2.2.2. Treibhausgasemissionen als externer Effekt
2.2.3. Internalisierungsmouglichkeiten
2.3. Klimaschutz als globales ouffentliches Gut
2.3.1. Einteilung von Guutern
2.3.2. Effiziente Bereitstellung von ouffentlichen Guutern
3. Umweltpolitische Instrumente
3.1. Grundlagen eines Emissionsrechtehandels
3.1.1. Statische Effizienz
3.1.2. Dynamische Effizienz
3.2. Alternative Umgangsmouglichkeiten
3.2.1. CO2-Steuer
3.2.2. Auflagen
4. Klimapolitische Ziele und Emissionsentwicklung
4.1. Internationale Klimaschutzziele
4.1.1. Kyoto-Protokoll
4.1.2. Pariser Klimaschutzabkommen
4.2. Die europauische Umsetzung
4.3. Emissionsentwicklung in Europa
5. Europaischer Emissionsrechtehandel (EU-EHS)
5.1. Allgemeines zum EU-EHS
5.2. Zuteilung von Zertifikaten
5.3. Cap und Emissionsentwicklung
5.4. Zertifikateuiberschuss
5.5. Preisentwicklung
5.6. Verteilung der Zertifikate an die Mitgliedsstaaten
6. Weiterentwicklungsmoglichkeiten des EU-EHS
6.1. Vermeidungskosten
6.2. Upstream und Downstream
6.3. Mindestpreis, Hoichstpreis und Preisbainder
6.4. Ausweitungsoptionen
6.4.1. Globaler Emissionshandel
6.4.2. EU-weite Ausweitung
6.4.3. Ausweitung mittels Opt-in Verfahren
6.4.4. Separate nationale Emissionshandelssysteme
7. Schlussfolgerungen
Literaturverzeichnis
Rechtsquellenverzeichnis
A. Anhang
Abkurzungsverzeichnis
CDM Clean Devopment Mechanism
CH4 Methan
CO2 Kohlenstoffdioxid
ESD Effort Sharing Decision
EU-EHS Europaiisches Emissionshandelssystem
EUA european emission allowance
F-Gase fluorierten Treibhausgase
FKW perfluorierte Kohlenwasserstoffe
GVK Grenzvermeidungskosten
HFKW wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe
INDCs Intended nationally determined contributions
IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change
JI Joint Implementation
LULUEF Land Use, Land-Use Change and Forestry
MRS Marginal rate ofsubstitution
MRT Marginal rate oftransformation
MSR Markstabilitaitsreserve
N2O Distickstoffmonoxid
NF3 Stickstofftrifluorid
SF6 Schwefelhexafluorid
UNFCCC United Nations Framework Convention on Climate Change
Abbildungsverzeichnis
2.1. Historische Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphaire
2.2. Negativer externer Effekt
2.3. Grenzvermeidung und Grenzschaden
2.4. Marktnachfrage nach privaten und oiffentlichen Guitern
4.1. Emissionsgegenuiberstellung nach UNFCCC Emissionsquellen von 1990 zu 2017 ohne LULUEF
4.2. Entwicklung der THG Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energietraiger aufSektorebene von 1990 zu
4.3. Entwicklung der Treibhausgase aus EU-EHS und ESD-Sektoren indexiert auf
4.4. Entwicklung der Treibhausgasemissionen innerhalb der ESD-Sektoren
5.1. Entwicklung des Caps und der verifizierten Emissionen von 2005 bis
5.2. Zertifikateuiberschussentwicklung und BMU Projektionen bis
5.3. Preisentwicklung von EUAs
5.4. Lainderspezifischer Anteil an den zugeteilten EUAs
Tabellenverzeichnis
2.1. Soziale Grenzkosten einer Tonne CO2
2.2. UJbersicht Uber die Eigenschaften von GUtern
2.3. Zahlungsbereitschaft fUr das Gut Klimaschutz in 100 kg/CO2
4.1. UJbersicht zu den EU-Emissionsreduktionsziele
5.1. Formel fUr die Zuteilung von Freizertifikaten im EU-ETS
A.1. UJbersicht uber die im Kyoto-Protokoll genannten Treibhausgasemissionsreduktionen in der 1. Verpflichtungsperiode
A.2. Sektoreneinteilung aufBasis der UNFCCC Inventarlisten fuur ESD Sektoren . . VIII A.3. Uubersicht uuber die Emissionsreduktionsziele fuur 2020 und 2030 der EU-28 fuur
nicht EU-ETS-Sektoren und das Emissionsniveau von 2018 gegenuuber 2005 . . IX A.4. Korrelationen zwischen dem europauischen Zertifikatepreis und anderen Assets
1. Einleitung
Seit vergangenem Sommer protestieren im Rahmen der Fridays for Future“-Demonstrationen, regelmaifiig tausende, teilweise sogar Millionen Menschen weltweit fuir mehr Klimaschutz. Doch das Thema Klimaschutz ist nicht erst seit den Fridays for Future“-Demons ein wichtiger Teil internationaler Kooperation. Schon seit vielen Jahren gibt es mit den Vereinten Natio- nen eine Institution, welche im Rahmen jaihrlicher Konferenzen versucht, die internationalen Bemuihungen in Sachen Klimaschutz zu intensivieren. So wurden auf diesen Konferenzen weg- weisende Klimaschutzabkommen wie das Kyoto Protocol 1997 oder das Paris Agreement von 2015 ausgehandelt. Auch die europaiische Politik reagierte und ratifizierte diese Klimaschutzab- kommen. Daruiber hinaus kuindigte die europaiische Kommissionspraisidentin Ursula von der Leyen bei ihrer Bewerbungsrede am 16.07.2019 einen European Green Deal“ an. Dieser wurde am 1 1 .12.2019 veroiffentlicht und beinhaltetunter anderem auch das Ziel der Klimaneutralitait bis 2050 (Europaiische Kommission, 11.12.2019).
Letztlich bedeutet dies, Europa waire der erste Kontinent, aufdem genauso viel Treibhausgase emittiert werden wuirden, wie gleichzeitig durch Wailder, Boiden und anderes absorbiert werden koinnte. Fuir diesen Transformationsprozess ist es unerlaisslich, ein Instrument einzusetzen, welches neben einer kosteneffizienten Wirkungsweise auch oikologisch treffsicher ist.
Mit dem europaiischen Emissionshandelssystem (EU-EHS) hat die EU seit dem Jahr 2005 ein solches Instrument etabliert. Durch dieses werden mehr als 11 000 energieintensive Anlagen (in der Stromerzeugungs- und der verarbeitenden Industrie) sowie der innereuropaiische Flugver- kehr reguliert. Dieses System deckt damit ca. 40 % der europaiischen Treibhausgasemissionen ab. (Europaiische Kommission, o.J.a)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es aufzuzeigen, dass die Verringerung der Treibhausgase innerhalb dieser durch den EU-EHS regulierten Sektoren nicht nur funktioniert, sondern daruiber hinaus auch noch zu geringen Kosten. Des Weiteren wird gezeigt, dass die uibrigen 60 % der europaiischen Treibhausgasemissionen nur sehr schleppend reduziert werden.
Die Themenstellung dieser Arbeit leitet sich aus genau dieser Divergenz ab. Zum einen existiert ein funktionierendes Instrument, aber zum anderen wird dieses Instrument nur fuir 40 % der Emissionen eingesetzt. Somit stellt sich die Frage, wie etwaige Weiterentwick- lungsmoiglichkeiten des EU-EHS aussehen koinnten. Diese Moiglichkeiten werden aufgezeigt und neben der oikonomischen Wirkungsweise auch aufihre politische Umsetzbarkeithinuntersucht. Um die Bedeutung eines oikologisch treffsicheren Instruments aufzeigen zu koinnen, ist es unabdingbar die natuirlichen Wirkungszusammenhainge des Klimawandels zu erlaiutern. In Kapitel 2 wird neben diesen Wirkungszusammenhaingen auch der anthropogene Klimawandel beschrieben. Anschliefiend werden oikonomische Grundlagen im Umgang mit dem Klimawandel dargestellt. In Kapitel 3 folgt dann die theoretische Betrachtung eines Emissionsrechtehandels aufBasis der in Kapitel 2 gelegten oikonomischen Grundlagen. Hierin werden oikonomische Bewertungskriterien wie die statische und dynamische Effizienz vorgestellt. Aufierdem werden alternative Umgangsmoiglichkeiten kurz skizziert. Das Kapitel 4 gibt einen Ui berblick uiber die internationalen Klimaschutzbemuihungen. Diese leiten sich zu Teilen aus den Erkenntnissen der naturwissenschaftlichen Grundlagen ab. Aufierdem wird die konkrete Umsetzung dieser internationalen Vereinbarungen durch die EU beschrieben und hierbei insbesondere auf die Sektorenteilung der europaiischen Klimaschutzbemuihungen eingegangen. Um Weiterentwick- lungsmoiglichkeiten des EU-EHS aufzuzeigen ist es danach unerlaisslich, den europaiischen Emissionsrechtehandel in besonderer Ausfuihrlichkeit vorzustellen, dies wird im 5. Kapitel geschehen. Es wird nicht nur die Situation zur Einfuihrung des Emissionsrechtehandels be- schrieben, sondern auch die bereits erfolgten Anpassungen. Hierauf aufbauend werden im Kapitel 6 die Weiterentwicklungsmoiglichkeiten vorgestellt. Um diese oikonomisch bewerten zu koinnen, muissen zuerst sektorspezifische Besonderheiten erlaiutert werden. Anschliefiend folgt die Wirkungsbeschreibung von Mindestpreisen und Hoichstpreisen. Aufierdem werden Ausweitungsoptionen vorgestellt und sowohl oikonomisch bewertet als auch deren politische Umsetzbarkeit diskutiert. Das 7. Kapitel endet damit, dass die Ergebnisse aus dem vorange- gangenen Kapitel konsolidiert und basierend hierauf Schlussfolgerungen fuir die europaiische Klimaschutzpolitik abgeleitet werden.
2. Grundlagen der Umweltokonomik
In diesem Kapitel werden, in Bezug auf den Klimawandel, die natuirlichen Wirkungszusam- menhainge aus naturwissenschaftlicher Sicht dargestellt. Anschliefiend folgt die oikonomische Betrachtung der daraus resultierenden Folgen.
2.1. Klimawandel
Um den durch menschliches Handeln verursachten, anthropogenen Klimawandel zu erlaiutern, ist es unabdingbar, die natuirlichen Wirkungszusammenhainge innerhalb des Klimawandels darzulegen.
2.1.1. Naturliche Wirkungszusammenhange des Klimawandels
Im Rahmen dieser Arbeit ist der Treibhausgaseffekt von besonderer Bedeutung. Hierbei handelt es sich um einen natuirlichen Effekt, bei dem Treibhausgase in der Erdatmosphaire die von der Sonne einstrahlende Energie zwar uiberwiegend passieren lassen, jedoch die von der Erde reflektierte Wairmestrahlung zum Teil aufnehmen (Sturm & Vogt, 2018, S. 140).
Dieser Vorgang ist einer von verschiedenen Faktoren, welcher Einfluss [...] aufdie Ainderung des Gleichgewichts von einfallender und abgehender Energie im System Erdatmosphaire hat“ und kann als Strahlungsantrieb quantifiziert werden (IPCC, 2007, S. 2).
In gewissem Ausmafi ist dies notwendig. Ohne diesen Effekt betruige die Oberflaichentemperatur ca. minus 18°C. Da der Strahlungsantrieb von Treibhausgasen positiv ist, gilt ein direkter proportionaler Zusammenhang zwischen der Hoihe der Konzentration an Treibhausgasen in der Erdatmosphaire und der Oberflaichentemperatur. (Sturm & Vogt, 2018, S. 141)
Der energieabsorbierende Effekt von Treibhausgasen wird von verschiedenen Gasen verursacht und traigt mafigeblich zur globalen Erwairmung bei. Fuir diese Arbeit von besondere Bedeutung sind die Treibhausgase Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (N2O) (auch bekannt unter dem Synonym Lachgas). (IPCC, 2007, S. 2) Die Menge an Treibhausgasen wird in Tonnen CO2-Aiquivalenzen (tCO2-Aiquivalenz) angegeben. Hierbei wird das Potential zur Erderwairmung der fuinfanderen bedeutenden Treibhausgase aufdie Wirkung von CO2
umgerechnet1 (Art. 5.1 Kyoto Protocol).
2.1.2. Anthropogener Klimawandel
Beim anthropogenen Klimawandel handelt es sich um den durch menschliches Handeln verur- sachten Klimawandel (Sturm & Vogt, 2018, S. 141 ff.).
Diese Aktivitat soll in Abbildung 2.1 verdeutlicht werden. Hier dargestellt ist die Konzentration der drei wichtigsten anthropogenen Treibhausgase in der Erdatmosphare. Auf der Abszisse dargestellt ist die Zeit bis zum Jahr 2015. Negative Zeitangaben reprasentieren Jahre vor Christi. Die zeitlich sehr lang zuruckliegenden Beobachtungen wurden mittels Eiskernbohrungen ermittelt, wohingegen Werte nach 1950 aus atmospharischen Proben (Referenzpunkt: Mauna Loa, Hawaii) festgestellten/bestimmt wurden. Aufder Ordinate ist die Konzentration der Gase abgetragen, Kohlenstoffdioxid in ppm (parts per million) und Methan bzw. Lachgas jeweils in ppb (parts per billion). Es ist deutlich zu erkennen, dass seit der industriellen Revolution (ca. ab der zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts, Definition nach IPCC, 2007) bei allen drei Schaubildern die Konzentration der Gase erheblich zugenommen hat. In den Grafiken auf der rechten Seite der Abbildung 2.1 wurden die Entwicklung der Konzentrationen zwischen 1750 und 2015 eingezeichnet. Die Hauptursachen des Anstieges der CO2-Emissionen wird auf die Nutzung fossiler Brennstoffe und Landnutzungsanderungen zuruckgefuhrt, der Anstieg der Methan- und Lachgasemissionen primar auf die Landwirtschaft (IPCC, 2007, S. 2).
Die Tatsache, dass sich die Konzentrationen der wichtigsten Treibhausgase durch menschli- che Einflusse signifikant erhoht haben und der Fakt eines positiven Strahlungsantriebs dieser Treibhausgase lasst die Schlussfolgerung zu, dass sich das Klima durch menschliche Aktivitat erwarmt (Vgl. hierzu z.B: IPCC, 2007, S. 3; Sturm & Vogt, 2018, S. 147).
Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die globale Oberflachentemperatur bislang im Median um ca. 0,85°C, aber mit einer 90 % Wahrscheinlichkeit zwischen 0,65°C bis 1,06°C gegenuber der vorindustriellen Zeit erwarmt hat (IPCC, 2014, S. 2). Drei von vier, vom zwischenstaatlichen Ausschuss fur Klimaanderungen der Vereinten Nationen, (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) verwendete RCP-Szenarien2 kommen zu dem Ergebnis, dass die Erwarmung der Oberflachentemperatur der Erde bis ins Jahr 2100 andauern wird (IPCC, 2014, S. 16 ff.).
Abbildung 2.1.: Historische Konzentration von Treibhausgasen in der Erdatmosphaire
Kohlenstoffdioxid (ppm) Kohlenstoffdioxid (ppm)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: nach IPCC, 2007 mit kombinierten Daten von United States Environmental Protection Agency, 2016
2.1.3. Chancen und Risiken des Klimawandels
Die Risiken in Folge der Erderwairmung sind aiufierst vielschichtig. So schmelzen beispielsweise weltweit die Schnee- und Eisvorkommen uibermaifiig stark und schnell, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels fuihrt. Besonders betroffen hiervon sind Gletscher, Permafrostboiden und Arktisches Eis (IPCC, 2014, S. 2 ff.). Aufierdem treten bereits vermehrt Wetterextreme auf, es gibt [. . . ] wahrscheinlich 3 mehr Landgebiete, in denen die Anzahl von Starkniederschlagsereignissen gestiegen ist als solche, in denen sie abgenommen hat.“ (IPCC, 2014, S. 8)
Ebenso gilt es als wahrscheinlich, dass die Haiufigkeit von Hitzewellen in weiten Teilen Europas, Asiens und Australiens zugenommen hat“ (IPCC, 2014, S. 8). Beide Szenarienlassensichebenso auf die Zukunft ausweiten. Es gilt also als sehr wahrscheinlich, dass Hitzewellen mit groifierer Haiufigkeit und laingerer Dauer auftreten werden. Gelegentliche kalte Winterextreme werden weiterhin auftreten.“ (IPCC, 2014, S. 10)
Ein weiteres Problem insbesondere fuir die Oi kosysteme ist die Geschwindigkeit der Verainderung - Abbildung 2.1 verdeutlicht diese Dynamik - [d]a Oikosysteme Zeit zur An- passung brauchen, [...] droht ein Verlust von Artenvielfalt.“ (Sturm & Vogt, 2018, S. 153) Neben Risiken aus dem Klimawandel ergeben sich auch wenige Chancen, wenn auch [. .. ] die erwarteten negativen Effekte des Klimawandels “ dominieren (Sturm & Vogt, 2018, S. 156). Da sich klimatische Auswirkungen regional unterscheiden koinnen, kann es dazu kommen, dass Landwirtschaft aufgrund einer hoiheren CO2-Konzentration in bestimmten Regionen effizienter betrieben werden kann. Dies haingt insbesondere damit zusammen, dass Pflanzen bei der Pho- tosynthese neben Wasser auch CO2 benoitigen. Aufierdem kann beispielsweise auch gezeigt werden, dass aufgrund der Erderwairmung weniger Menschen erfrieren (Sturm & Vogt, 2018, S. 154 ff.).
2.2. Marktversagen durch externe Effekte
Aus oikonomischer Sicht gilt es grundsaitzlich anzumerken, dass Wettbewerbsmairkte aufbauend auf Smiths, 1759 Ui berlegungen zur invisible hand“ und formalisiert im ersten Wohlfahrtstheo- rem, eine Pareto-effiziente Verteilung der Ressourcen herstellen koinnen. Hierfuir wird unter anderem vorausgesetzt, dass weder Externalitaiten noch asymmetrische Information vorliegen. Denn nur dann gilt, dass die Grenzkosten der Produktion dem Grenznutzen aus dem Konsum entspricht. Ist dies nicht der Fall, kann es zu Marktversagen kommen (Goolsbee, Levitt & Sy- verson, 2016, S. 606). Bei einem externen Effekt gilt folglich nicht mehr die Bedingung, dass der marginale gesellschaftliche Nutzen den marginalen gesellschaftlichen Kosten entspricht. Es entsteht also eine Externalitait, welche nicht im Preismechanismus beruicksichtigt wird und daher auch nichtim Marktpreis enthalten ist (Sturm & Vogt, 2018, S. 17 ff.).
2.2.1. Wirkungsweise von extern Effekten
In der Wirkungsweise muissen zwei Arten von externen Effekten voneinander unterschieden werden. Bei positiven nachfrageseitigen externen Effekten liegt der soziale Grenznutzen uiber dem Grenznutzen des einzelnen Konsumenten, es wird somit eine zu geringe Menge des Gutes nachgefragt. Bei einer Produktionsexternalitait hingegen liegen die sozialen Grenzkosten uiber den privaten Grenzkosten des Produzenten, weshalb eine zu grofie Menge des Gutes bereitge- stellt wird (Goolsbee et al., 2016, S. 653 ff.).
Die sozialen Grenzkosten liegen dann oberhalb der privaten Grenzkosten, wenn Ressourcen in der Produktion eines Gutes genutzt werden, fuir welche keine Marktpreise existieren. Dies ist insbesondere bei Umweltressourcen wie Luft und Wasser der Fall. Diese Produktionsfaktoren werden genutzt und dadurch auch durch Treibhausgasemissionen verunreinigt, wodurch an anderer Stelle Kosten entstehen, Kosten fur die Folgen des Klimawandels als Beispiel (Sturm & Vogt, 2018, S. 23).
In Abbildung 2.2 ist ein negativer externer Effekt dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Ausbringungsmenge im Marktgleichgewicht ohne externe Kosten (x MKT) groBer ist als die Ausbringungsmenge mit externen Kosten (x*). AuBerdem liegt der Marktpreis ohne externen Effekt (pMKT) unter dem Marktpreis mit externem Effekt (p*). Aus diesem Grund entsteht ein Wohlfahrtsverlust in Hohe der Externalitat, welcher graphisch durch das rote Dreieck dargestellt wird.
Abbildung 2.2.: Negativer externer Effekt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: nach Goolsbee et al., 2016, S. 653
2.2.2. Treibhausgasemissionen als externer Effekt
Die beschriebene Wirkung von Treibhausgasen und die Theorie der externen Effekte lasst die Schlussfolgerung zu, dass Treibhausgasemissionen einen externen Effekt darstellen. Die Quantifizierung dieses externen Effektes und damit der sozialen Kosten, ist jedoch auBerst schwierig und unterliegt letztlich dem verwendeten Modell sowie dessen zugrundeliegenden Annahmen. Insbesondere fur dynamische Auswirkungen existiert eine sehr groBe Unsicherheit uber die entstehenden Kosten. Diese sind unter anderem von Annahmen uber das globale Wirtschaftswachstum und den Diskontfaktor abhangig, aber auch von der Menge an CO2- Emissionen (Nordhaus, 2017, S. 1522).
Um diesen Umstand zu beruicksichtigen, soll im Folgenden auf eine Metastudie von Richard Tol, 2018 eingegangen werden. Dieser untersucht seit einigen Jahren in unregelmaifiigen Abstainden die vorhandene Literatur nach den/sozialen Kosten von CO2, beziehungsweise die oikonomischen Auswirkungen des Klimawandels. Die neueste Studie The Economic Impacts of Climate Change“ erschien 2018 und fasst 27 Schaitzungen aus 22 Studien zusammen.
Tol thematisiert zum einen die wirtschaftliche Entwicklung infolge des Klimawandels und zum anderen die regionale Verteilungswirkung des Klimawandels. Hinsichtlich der Auswirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung kommt Tol zu dem Ergebnis, dass eine globale Erwairmung der Oberflaichentemperatur um ca. 1°C (gegenuiber der Vorindustriellen Zeit, siehe hierzu 2.1.2) durchaus eine stimulierende Wirkung haben kann. Steigt die Erwairmung um mehr als ca. 1°C - und an diesem Punkt sind wir bereits, siehe Kapitel 2.1.2 - so besteht ein negativer linearer Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Erderwairmung (Tol, 2018, S. 7).
Hinsichtlich der regionalen Verteilungswirkung der oikonomischen Auswirkungen des Klima- wandels stellt Tol fest, dass es eine stark unterschiedliche regionale Betroffenheit gibt. Hierfuir nennt er drei Gruinde. Insbesondere airmere Lainder sind aufgrund ihrer Abhaingigkeit von der Landwirtschaft deutlich stairker vom Wetter abhaingig. Aufierdem liegen airmere Lainder ten- denziell in Regionen, welche bereits vor dem Klimawandel heifier waren als andere Regionen. Erwairmt sich die Erde weiter, werden in diesen Regionen klimatische Bedingungen festgestellt, welche es in diesem Ausmafi noch nicht gegeben hat. Diese Lainder muissen sich also in einem Lernprozess an die neuen Bedingungen anpassen. Doch die Anpassungskapazitaiten, welche insbesondere von der Verfuigbarkeit an Technologie und finanziellen Ressourcen abhaingig sind, ist bei airmeren Laindern meistens limitiert (Tol, 2018, S. 8 ff.).
Tol macht ebenso Angaben uiber die sozialen Kosten einer Tonne CO2. Diese sind uiberblickartig in Tabelle 2.1 dargestellt. Die sozialen Kosten sind sehr stark von der zugrundegelegten Zeit- praiferenz abhaingig. Die Zeitpraiferenz wird als Diskontsatz dargestellt. Je hoiher dieser gewaihlt wird, desto stairker werden zukuinftige Schaiden abgezinst. Dies hat zur Folge, dass zukuinftige Schaiden in der Gegenwart weniger wert sind. In Tabelle 2.1 ist dies zu erkennen. Mit ansteigen- dem Diskontfaktor, sinken die Grenzkosten und damit die sozialen Kosten einer zusaitzlichen Tonne CO2. Es gehtaufierdem hervor, dass die Schaitzungen der unterschiedlichen Studien auch innerhalb der verschiedenen Zeitpraiferenzen sehr weit auseinander liegen. Hier bedarf es also weiterer Untersuchungen, da die sozialen Grenzkosten insbesondere bei der Internalisierung (siehe Kapitel 2.2.3) eine bedeutende Rolle spielen. Oder wie Tol es formuliert, The research agenda I have outlined here is rich enough to keep economists occupied for years to come.“ (Tol, 2018, S. 18)
Tabelle 2.1.: Soziale Grenzkosten einer Tonne CO2
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1Angaben in 2010$/tCO2
Quelle: nach Tol, 2018
2.2.3. Internalisierungsmoglichkeiten
Im Umgang mit externen Effekten gibt es nun grundsatzlich zwei Internalisierungsmoglichkeiten: einen staatlichen Eingriff oder aber die Internalisierung uber den Markt mittels des Coase- Theorems. Wie bereits zu Beginn des Kapitel 2.2 erwahnt wurde, kann eine Losung uber den Markt zu einer Pareto-effizienten Allokation fuhren. Ein staatlicher Eingriff, z.B. mittels einer Steuer angelehnt an die theoretischen Uberlegungen von Pigou, 1920 kann aufgrund hoher Kosten, welche infolge des Markteingriffes entstehen konnen, ,,die Nutzensteigerung durch eine (partielle) Beseitigung des Marktversagens [.]“, uberkompensieren, weshalb es in Folge zu Staatsversagen kommen kann (Kirchgassner, 2000, S. 12 ff.).
Aus diesem Grund wird nachfolgend zunachst die Internalisierung mittels des Coase-Theorems dargelegt werden, welches ohne staatliche Eingriffe in den Marktmechanismus auskommt. Die Grundlagen hierfiir wurden von Coase in seiner Arbeit “ The Problem of Social Cost“, welche 1960 im Journal of Law and Economics erschien, dargelegt.4
Dem Coase-Theorem folgend kann es mittels Verhandlungen zwischen dem Geschadigten und dem Schadiger zu einer effizienten Losung kommen. Hierzu notwendig sind jedoch drei Annahmen. Es mussen vollstandige Information uber den Grenzschaden und die Grenzvermei- dungskosten bestehen, durchsetzbare Verfugungsrechte mussen zugeteilt sein, und aufierdem die Transaktionskosten nicht zu hoch sein. Treffen diese Annahmen zu, ist es unabhangig davon wem die Verfiigungsrechte zugeteilt werden (Sturm & Vogt, 2018, S. 42 ff.).
Folgend wird am Beispiel des Problems Umweltverschmutzung die Internalisierung mittels des Coase-Theorems dargestellt. Die Grenzvermeidungskosten (GVK) nehmen mit zunehmen- den Emissionen ab, da die Vermeidungskosten bei einer starkeren Verschmutzung geringer sind. Die Grenzschadenskosten (GSK) hingegen steigen mit einer zunehmenden Emissionsmenge an, da eine zusatzliche Emissionseinheit einen groBeren Umweltschaden anrichtet als die vorange- gangene (Sturm & Vogt, 2018, S. 43).
Grafisch lasst sich dies in Abbildung 2.3 verdeutlichen. Das Integral der GVK innerhalb zweier Emissionsmengengrenzen bestimmt nun die Hohe der Kosten der Vermeidung, wohingegen das Integral der GSK innerhalb von zwei Emissionsmengengrenzen die Hohe des Schadens angibt. Ab der Emissionsmenge E* ubersteigen die Schadenskosten einer weiteren Einheit die Vermeidungskosten. Angenommen, die Verfugungsrechte uber die Emission lagen nun beim Schadiger, so wurde dieser aus Nutzenmaximierungsgrunden die maximale Menge an Emissionen emittieren (1). Dem Geschadigten entstunde ein quantifizierbarer Schaden in Hohe der gesamten Flache unterhalb der Grenzschadenskurve. In Verhandlungen konnte der Geschadigte dem Schadiger nun anbieten, seine Emissionen auf das Niveau von E* zu reduzieren. Dem Schadiger entstunden dadurch Kosten in Hohe des roten Dreiecks, dem Geschadigten jedoch in Folge der Vermeidung ein geringerer Schaden in Hohe des blauen Vierecks. Gegenuber dem Sze- nario (1), kann diese Flache als Gewinn fur den Geschadigten bezeichnet werden. Der Schadiger wird einer Emissionsreduktion jedoch nur dann zustimmen, wenn er fur die verlorene Flache entschadigt wird. Fur den Geschadigten ware es nun also rational eine Kompensationszahlung zu leisten, welche marginal kleiner ist als die blaue Flache, um weiterhin noch einen Zugewinn zu verbuchen, aber mindestens so groB wie die rote Flache, damit sie der Schadiger akzeptiert. Ein effizientes Emissionsniveau ware E*, da bei weitere Emissionsreduktion die Vermeidungskosten die Schadenkosten ubersteigen. Bei rationalem Vorgehen konnen sich also beide Parteien gegenuber dem Szenario (1) in Punkt Q* besserstellen. Liegen die Verfugungsrechte beim Geschadigten, so funktioniert die Verhandlungslosung nach dem Coase-Theorem ebenfalls. Grafisch gesehen musste dann jedoch von links nach rechts argumentiert werden, statt wie im gewahlten Beispiel von rechts nach links.
Wichtig hierbei ist jedoch, dass es sich um eine theoretische Uberlegung handelt. In der okonomischen Realitat stoBt man oftmals auf Anwendungsschwierigkeiten. Insbesondere bei Umweltressourcen sind viele Marktakteure beteiligt; diese zu koordinieren bringt hohe Transaktionskosten mit sich. Auch das Monitoren von Emissionen und das Durchsetzen von Verfugungsrechten kann hohe Transaktionskosten mit sich bringen. Daher kann das Coase- Theorem beim Klimawandel nicht angewendet werden (Sturm & Vogt, 2018, S. 48 ff.).
Abbildung 2.3.: Grenzvermeidung und Grenzschaden
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.3. Klimaschutz als globales offentliches Gut
Aufgrund der irreversiblen Schaiden durch den Klimawandel kann Kilmaschutz als Versiche- rung“ gegen diese Ainderungen gesehen werden (Sturm & Vogt, 2018, S. 154). Grundsaitzlich gelten jedoch alle Mafinahmen, welche zur Begrenzung der globalen Erwairmung beitragen, insbesondere zur Reduzierung der durch menschliches Handeln verursachten Treibhausgase- missionen, als Klimaschutz (Umweltbundesamt, 2013a). Folgend wird nun das Gut Klimaschutz“ auf seine Eigenschaften untersucht und die damit einhergehenden Konsequenzen aufgezeigt. Denn neben externen Effekten und asymmetrischer Information gibt es noch einen weiteren Marktversagenstatbestand, oiffentliche Guiter.
2.3.1. Einteilung von Gutern
Guiter lassen sich nach zwei Kriterien, in vier Kategorien einteilen. Aus jeder Kategorie ergeben sich unterschiedliche Konsequenzen, insbesondere im Wirken des Preismechanismus bei der Bereitstellung des Gutes. Das erste Kriterium ist das der Ausschliefibarkeit vom Konsum. Es ist erfuillt, wenn neben der der technischen Ausschliefibarkeit, auch die Kosten des Ausschlusses geringer sind als der Gewinn aus dem Verkauf des Gutes (Sturm & Vogt, 2018, S. 51).
Das zweite Kriterium ist das der Rivalitat im Konsum. Es gilt als erfullt,,,[... ] wenn der Konsum des Guts die verfuigbaren Konsummoiglichkeiten von anderen Konsumenten fuir dieses Gut reduziert.“ (Sturm & Vogt, 2018, S. 52) Tabelle 2.2 ist entnehmbar, dass bei privaten Gutern Individuen vom Konsum ausgeschlossen werden konnen und Rivalitat im Konsum besteht. In Wettbewerbsmarkten funktioniert nun der Preismechanismus fur eine effiziente Bereitstellung des Gutes zu Grenzkosten. Ein Beispiel hierfur ware eine Flasche Bio-Apfelsaft. Es bekommt sie nur der Konsument, welcher bereit ist, den entsprechenden Preis zu bezahlen.
Bei Club-Giitern ist ebenfalls der Ausschluss vom Konsum moglich. Im Konsum dieses Gutes besteht jedoch bis zu einer Kapazitatsgrenze keine Rivalitat. Ist diese Kapazitatsgrenze erreicht, wandelt sich das Gut zu einem privaten Gut. Da auch bei diesem Gut der Ausschluss vom Konsum moiglich ist, kann der Preismechanismus fuir eine effiziente Bereitstellung eingesetzt werden. Exemplarisch hierfuir ist eine Golfclub-Mitgliedschaft oder Kabelfernsehen. Konsumen- ten koinnen vom Konsum ausgeschlossen werden, der Konsum rivalisiert jedoch bis zu einer Kapazitaitsgrenze nicht (Sturm & Vogt, 2018, S. 52 ff.).
Die uibrigen zwei Guiterkategorien sind dadurch definiert, dass niemand vom Konsum des jeweiligen Gutes ausgeschlossen werden kann, woraus sich Probleme in der Bereitstellung dieses Gutes ergeben. Diese bestehen unter anderem darin, dass der Preismechanismus nicht mehr zur effizienten Bereitstellung dieses Gutes eingesetzt werden kann. Bei Allmendeguitern, auch Common Pool Resources genannt, ist kein Ausschluss vom Konsum moiglich. Da jedoch Rivalitait im Konsum besteht, entsteht in der Nutzung ein negativer externer Effekt fuir anderen Konsumenten, die sozialenKostenderNutzungliegensomituiberdenprivatenKosten. Die Folge ist ein ineffizientes Nutzungsniveau des Gutes, es wird also zu viel konsumiert. Ein individuell rationales Verhalten fuihrt zu kollektiver Irrationalitait. Ein klassisches Lehrbuchbeispiel hierfuir sind die Fischgruinde in internationalen Gewaissern. Es kommt zu Uiberfischung (Sturm & Vogt, 2018, S. 58 ff.).
Fuir diese Arbeit sind die oiffentlichen Guiter von besonderer Bedeutung. Diese charakterisieren sich dadurch, dass weder Rivalitait im Konsum besteht, noch dass man vom Konsum des Gutes ausgeschlossen werden kann. Betrachtet man nun das Gut Klimaschutz“, so faillt auf, dass es eben jene Eigenschaften eines oiffentlichen Gutes erfuillt. Vom Konsum eines stabileren Klimas kann kein Individuum ausgeschlossen werden. Gleichzeitig besteht keine Rivalitait im Konsum, da durch den Konsum des Gutes Klimaschutz“ die Konsummoiglichkeiten der anderen Individu- en nicht eingeschrainkt werden. Folglich ist Klimaschutz“ als ein oiffentliches Gut anzusehen (Sturm & Vogt, 2018, S. 53).
Tabelle 2.2.: Ubersicht uber die Eigenschaften von Gutern
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: nach Sturm& Vogt, 2018, S. 52
2.3.2. Effiziente Bereitstellung von offentlichen Gutern
Die Konsequenz aus den Eigenschaften eines offentlichen Gutes und insbesondere in dessen Bereitstellung, soll in diesem Kapitel anhand des offentlichen Gutes ,,Klimaschutz“ dargelegt werden.
Da wie dargestellt, kein Individuum vom Konsum eines offentlichen Gutes ausgeschlossen werden kann, ist es rational, seine eigentliche Zahlungsbereitschaft zu verbergen. Hierdurch ist eine effiziente Bereitstellung eines offentlichen Gutes uber den Markt nicht Moglich. Dieses Verhalten wird als Trittbrettfahren bezeichnet.
Im Umgang mit der Bereitstellung offentlicher Guter gibt es einige Unterschiede zu priva- ten Gutern. Nachfolgend soll zum einen auf den Unterschied im Aggregationsverfahren zur kollektiven Nachfrage nach offentlichen Gutern und privaten Gutern eingegangen werden. Anschliefiend folgt ein Uberblick uber die individuelle Zahlungsbereitschaft fur das Gut ,,Klima- schutz“.
Die Bereitstellung eines privaten Gutes uber einen dezentralen Markt fuhrt zu einer pareto- optimalen Situation und dadurch zu einer effizienten Allokation (Kirchgassner, 2000, S. 9 ff.). Im Marktgleichgewicht entspricht der Preis des privaten Gutes dem Gleichgewicht zwischen der marginalen Zahlungsbereitschaft und den Grenzkosten (Sturm & Vogt, 2018, S. 64 ff.).
Der Samuelson-Bedingung zufolge, findet auch dann eine effiziente Bereitstellung von offentlichen Gutern statt, wenn die marginale Zahlungsbereitschaft den Grenzkosten der Pro- duktion entspricht. Der Unterschied ist jedoch im Aggregationsverfahren der individuellen Zahlungsbereitschaft zu einer kollektiven Zahlungsbereitschaft, diese musse in der graphischen Darstellung vertikal und nicht wie bei einem privaten Gut horizontal vorgenommen werden (Samuelson, 1954, S. 387 ff.).
Formal ergibt sich fur die effiziente Bereitstellung eines privaten Gutes Formel 2.1. Hier ent- spricht die marginale Zahlungsbereitschaft (Grenzrate der Substitution (MRS)) den Grenzkosten (Grenzrate der Transformation (MRT)). Formel 2.2 hingegen zeigt das Gleichgewicht bei einem offentlichen Gut, hier entspricht dieses Gleichgewicht der Summe der individuellen Zahlungs- bereitschaften mit den Grenzkosten (Weimann, 2006, S. 97).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2.4 verdeutlicht dieses Vorgehen. Die kleineren linken Schaubilder zeigen jeweils zwei identische individuelle Nachfragekurven. Die aggregierte Nachfrage nach einem privaten Gut wird gebildet, indem die Mengen zu einer bestimmten Zahlungsbereitschaft aggregiert werden. Der Samuelson-Bedingung entsprechend wird die kollektive Nachfragekurve fur ein offentliches Gut gebildet, indem die Zahlungsbereitschaften zu einer bestimmten Menge ag- gregiert werden. Werden nun im rechten Schaubild der Abbildung 2.4 die Gleichgewichte zu effizienten Bereitstellung betrachtet, liegen diese immer im Schnittpunkt mit den Grenzkosten. So ist zu erkennen, dass diese sich unterscheiden. Aus zwei identischen individuellen Nachfra- gekurven ergeben sich also zwei unterschiedliche Marktnachfragekurven. Diese fuhren dann zu unterschiedlichen Marktgleichgewichten und damit zu unterschiedlichen Effizienzmengen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bleibt die Frage nach der Ermittlung der individuellen Zahlungsbereitschaft fur ein offentliches Gut. Bei privaten Giitern ist dies vergleichsweise trivial. Hier gilt der am Markt beobachtbare Preis als Zahlungsbereitschaft. Bei offentlichen Giitern hingegen kann die Zahlungsbereitschaft nicht am Markt beobachtet werden, hierzu bedarf es Befragungen. Im Folgenden wird nun eine von Loschel, Sturm & Vogt, 2010, durchgefuhrte Befragung zur Zahlungsbereitschaft fur das Gut Klimaschutz“, schemenhaft vorgestellt.
Gegen eine Aufwandsentschadigung von 40 € wurden in dieser Studie, 202 hir die Mannheimer Stadtbevolkerung representative Personen, zuerst uber den Klimawandel und dann uber den Eu- ropaischen Emissionsrechtehandel (European Emissions Trading System, EU-EHS) informiert. Anschliebend wurde mittels einer Abwandlung des BDM-Mechanismus5 designten Verfah- rens die Zahlungsbereitschaft erhoben. Hierzu konnten die Probanden eine Menge (auch Null moglich) an Zertifikaten (in 100 kgCO2) hir funf unterschiedliche Preisintervalle (zwischen 0,20 € und 5,00 € sowie durch 0,20 teilbar) festlegen. Danach wurde ein Preis per Zufall ausgewahlt und die diesem Preis zugrundliegenden Transaktionen ausgefuhrt. Den Teilnehmern wurde im Vorfeld glaubhaft versichert, dass die entsprechenden Emissionsrechte gekauft und anschliebend auf das Stilllegungskonto der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) verbucht werden, wodurch sie dem Markt entzogen werden. Die Probanden waren sich daher im Klaren, dass sie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Die ermittelten Zahlungsbereitschaften sind in Tabelle 2.3 ersichtlich. Deutlich wird hier, dass mit fallendem Preisbereich die Menge zunimmt, was eine inverse Nachfragekurve nach Klima- schutz impliziert. Das arithmetische Mittel der Menge liegt bei 2,83, was 283 kgCO2 entspricht. Die durchschnittlichen Ausgaben betrugen 3,3659 €. Dividiert man nun die durchschnittlichen Ausgaben durch das arithmetische Mittel, so erhalt man die durchschnittliche Zahlungsbereit- schaft, welche bei 1,1894 € pro 100 kgCO2 oder bei 11,89 €/tCO2 liegt.
Andere Studien kommen teilweise zu deutlich hoheren Zahlungsbereitschaften fur das Gut ,,Klimaschutz“. So wurde beispielsweise bei europaischen Flugkunden eine mittlere Zahlungsbe- reitschaft von 41 €/tCO2 ermittelt (Brouwer, Brander & van Beukering, 2008, S. 9). Im Rahmen einer Befragung von deutschen Autofahrern konnte gar eine hypothetische Zahlungsbereit- schaft von bis zu 476 €/tCO2 ermittelt werden (Achtnicht, 2012, S. 17 ff.).
Beide Studien waren jedoch nicht anreizkompatibel ausgelegt und basierten nur aufBefragun- gen, weshalb die folgenden Schlussfolgerungen auf Basis der Untersuchungen von Loschel et al.,
Tabelle 2.3.: Zahlungsbereitschaft fur das Gut Klimaschutz in 100 kg/CO2
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: nach Loschel et al., 2010
2010 basieren. Uber alle Preise hinweg befindet sich die Medianzahlungsbereitschaft bei Null, oder anders formuliert, wenn sich Politik am Medianwahler orientiert, so ist die bereitgestellte Menge an Klimaschutz gleich Null. Wichtig hierbei zu erwahnen ist ebenfalls, dass die durch Studien ermittelte Zahlungsbereitschaft meist aufgrund von Verzerrungen, wie beispielsweise dem House-Money-Effekt6, eher uberschatzt werden.
3. Umweltpolitische Instrumente
Wie in Kapitel 2.2.3 gezeigt wurde, ist das Coase-Theorem aufgrund hoher Transaktionskosten nicht in der Lage, das globale Umweltproblem zu losen. Deshalb wird nachfolgend die theore- tische Funktionsweise eines Emissionsrechtehandelssystems beschrieben. Aufierdem werden alternative Umgangsmoglichkeiten mit der CO2-Problematik schemenhaft vorgestellt.
3.1. Grundlagen eines Emissionsrechtehandels
Der Emissionshandel ist eine Moglichkeit der CO2-Bepreisung. Ziel ist es einen fehlenden Markt fur Umweltguter zu schaffen. Wie in Kapitel 2.3.1 aufgezeigt, kommt dieser nicht zustande da Ausschliefibarkeit und Rivalitat nicht gegeben sind. Bei Emissionen hingegen ist dies anders, hier kann der Staat mittels Ordnungspolitik Emissionsrechte definieren und durchsetzen. Hierfiir mussen jedoch einige institutionelle Voraussetzungen geschaffen werden, welche im Folgenden kurz erlautert werden.
Zuerst muss definiert werden, welche Schadstoffe und im weiteren Schritt welche Menge ( Cap“) von diesen Schadstoffen insgesamt emittiert werden durfen. ,,Mit dieser Entscheidung wird also das okologische Ziel eines Emissionshandelssystems festgelegt.“ (Sturm & Vogt, 2018, S. 91) Aufierdem muss der raumliche Geltungsbereich des Emissionsrechtehandels definiert werden. Hier kann unter anderem festgelegt werden, wer in der Wertschopfungskette das Emissions- recht vorhalten muss. Dies ist insbesondere dann von besonderer Bedeutung, wenn es um den Unterschied von Upstream- und Downstream-Ansatz geht. Dieses Thema wird in Kapitel 6.2 ausfuhrlicher erlautert (Sturm & Vogt, 2018, S. 90 ff.).
Vor der Zuteilung der Emissionsrechte mussen diese noch in Einheiten gestuckelt werden. An- schliefiend konnen sie dann kostenfrei, man spricht von ,,Grandfathering“, in Versteigerungen oder aber mittels eines Benchmarks zugeteilt werden.
Die kostenlose Zuteilung konnte dann so aussehen, dass alle Unternehmen Zertifikate zugeteilt bekommen, welche X % ihrer bisherigen Emissionen entsprechen. Bei der Zuteilung mittels eines Benchmarks verhalt sich die Zuteilungsmenge relativ zu einer Grofie, dies kann beispiels- weise die beste oder effizienteste Technik sein. Die Unternehmen mit der besten/effizientesten Technik erhalten dann verhaltnismafiig mehr Zertifikate kostenlos zugeteilt. Emittiert nun ein Unternehmen eine bestimmte Menge eines Schadstoffes, so muss dieses ein entsprechendes Emissionszertifikate dafiir einlosen. Eine staatliche Instanz kontrolliert dies und verhangt bei Zuwiderhandeln eine Geldstrafe, welche signifikant hoher sein muss als der Preis des Emissi- onsrechtes (Sturm & Vogt, 2018, S. 92).
Sind diese institutionellen Settings gewahlt, konnen die Emissionsrechte vom Staat ausge- geben werden. Im Fall von Versteigerungen wurde dies den Primarmarkt abbilden. Werden die Emissionsrechte auch fur einen Sekundarmarkt freigegeben, so werden die Unternehmen aufgrund unterschiedlicher Grenzvermeidungskosten diese untereinander handeln ( trade“). Unterschiedliche Grenzvermeidungskosten existieren insbesondere bei einer grofien Anzahl an Teilnehmern, da Unternehmen unterschiedlich moderne oder effiziente Produktionsanlagen nutzen. Ein Unternehmen, fur das die Grenzvermeidungskosten hoher sind als der Zertifi- katepreis, wird nun Emissionsrechte nachfragen. Liegen die Grenzvermeidungskosten eines Unternehmens hingegen unter dem Zertifikatepreis, ist es fiir das Unternehmen rational, dieses Emissionsrecht zu verkaufen und die Emission zu vermeiden. Die Vermeidung erfolgt also dort, wo sie zu den niedrigsten Vermeidungskosten moglich ist.“ (Sturm & Vogt, 2018, S. 95) Dieser Vorgang ist es, welcher die Kosteneffizienz dieses Instrumentes sicherstellt. Da aufierdem eine gewahlte Obergrenze an Emissionen nicht uberschritten werden kann, wodurch es zu einer Mengensteuerung kommt, spricht man neben einem kosteneffizienten auch von einem okologisch treffsicheren Instrument (Sturm & Vogt, 2018, S. 93 ff.).
3.1.1. Statische Effizienz
In der statischen Betrachtung erreicht ein Emissionsrechtehandel somit immer Kosteneffizi- enz. Bisher wurde im Umgang mit externen Effekten jedoch von vollkommener Information ausgegangen, doch dies ist in der Realitat eine nicht anzutreffende Annahme. Bei der first best“-Betrachtung geht man davon aus, dass das Cap so gewahlt wird, dass die Gesamtkosten, also die Summe aus Vermeidungs- und Schadenskosten, minimiert werden. Ist dies der Fall, so ist ein Emissionsrechtehandel effizient (Sturm & Vogt, 2018, S. 122 ff.). In Kapitel 2.2.2 wurde jedoch gezeigt, dass unterschiedliche Studien zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen bezuglich der so- zialen Kosten kommen. Hieraus resultiert, dass auch die Grenzschadenskurve nur angenommen werden kann. Dies fuhrt zu dem Problem, dass es zu Fehlern bei der Cap-Setzung kommen kann. Aus diesem Grund bedient man sich der Betrachtung des second best“ -Ergebnisses. Hierbei handelt es sich um die zweitbeste Losung, welche dann die kosteneffiziente Erreichung eines Emissionsniveaus vorsieht (Sturm & Vogt, 2018, S. 95 ff).
Wird nun die ,,second best“ -Losung einer CO2-Steuer mit der eines Emissionsrechtehandels verglichen, so muss konstatiert werden, dass diese an der Steigung der Grenzvermeidungskosten- kurve beziehungsweise an der Steigung der Grenzschadenskurve hangen. Aus den theoretischen UJberlegungen von Weitzman, 1974 in seiner Arbeit zu ,,Prices vs. Quantities" lasst sich schluss- folgern, ist der „betragsmaBige Anstieg der GVK grower als der Anstieg der Grenzschaden, dann fuhrt ein bestimmter prozentualer Fehler bei der Festlegung der Emissionssteuer zu ei- nem geringeren Wohlfahrtsverlust als der gleiche prozentuale Fehler bei der Emissionsmenge.“ (Sturm & Vogt, 2018, S. 96-97) Ist jedoch der betragsmaBige Anstieg der GVK geringer als der Grenzschaden, so verhalt es sich umgekehrt (Sturm & Vogt, 2018, S. 97).
3.1.2. Dynamische Effizienz
Bei der Betrachtung der dynamischen Effizienz geht es unter anderem darum, welche Anreize gesetzt werden, um in emissionsarmere Technologien zu investieren. Bei vollkommenem Wett- bewerb ist die dynamische Effizienz bei einem Emissionsrechtehandel gewahrleistet (Sturm & Vogt, 2018, S. 133).
Bei einem Emissionsrechtehandel limitiert das Cap die Ressource Treibhausgasemission. Somit handelt es sich bei Treibhausgasemissionen innerhalb eines EHS um eine nicht erneuerbare Ressource. Aus diesem Grund kann die Hotelling-Regel angewendet werden. Diese besagt, dass der Preis einer erschopfenden Ressource uber die Zeit mit dem Zinssatz i ansteigen muss, angewendet werden (Hotelling, 1931).
Dies konnte von Rubin in seinem Paper A Model of Intertemporal Emission Trading, Banking, and Borrowing“, 1996 unter der Bedingung, dass Banking und Borrowing erlaubt ist, auch nach- gewiesen werden. Insbesondere intertemporale Aspekte wie Banking und Borrowing fuhren dazu, dass die Emissionsreduktion auch intertemporal kostengunstig erreicht werden kann. Bei Banking handelt es sich um die Ubertragung von Emissionsrechten in die Zukunft, wohingegen Borrowing das Vorziehen von Emissionen aus der Zukunft beschreibt. Somit konnen diese intertemporalen Mabnahmen dazu beitragen, das ein Emissionsrechtehandel auch dynamisch effizient funktionieren kann (Rubin, 1996, S. 281).
Ebenso gilt, je verlasslicher das Preissignal ist, desto hoher ist auch die Planungssicherheit der Jnternehmen. Diese Planungssicherheit ist von immenser Bedeutung in Bezug auf Forschung und Entwicklung und damit ebenfalls fur die dynamische Effizienz (Bohringer & Lange, 2012, S. 15 ff.).
Die Jntersuchung von Acworth et al., 2017 zeigt beispielsweise, dass regulatorische Eingriffe und damit erzeugte Unsicherheit dazu fuhren konnen, dass die dynamische Effizienz reduziert wird. Denn diese Jnsicherheit wirkt sich insbesondere negativ auf das Investitionsverhalten aus (Acworth et al., 2017, S. 20 ff.).
[...]
1 Zu diesen insgesamt fiinf im Kyoto-Protokoll genannten Treibhausgase gehoren neben Kohlenstoffdioxid (CO2) auch Methan (CH4 ) und Lachgas (N2 O), sowie die fluorierten Treibhausgase (F-Gase): wasserstoffhaltige Fluor- kohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6 ). Seit 2015 wird Stickstoffirifluorid (NF3) ebenfalls berucksichtigt. (Umweltbundesamt, 2013b)
2 Reprasentative Konzentrationspfade (Representative Concentration Pathways, (RCP)): Hierbei handelt es sich um vier verschiedene Szenarien, welche unterschiedlich restriktive Annahmen Uber beispielsweise Bevolkerungsentwicklung, wirtschaftliche Aktivitat, Lebensstil oder Energienutzung zugrunde legen und an- schlieBend basierend hierauf die THG-Emissionen und weitere Parameter simulieren. (IPCC, 2014, S. 8 ff.)
3 Hier kursiv geschriebene Worte geben das Vertrauensniveau an, welches durch das International Pannel for Climate Change (IPCC) ermittelt wird. Praktisch sicher: 99-100 % Wahrscheinlichkeit, sehr wahrscheinlich 90-100 %, wahrscheinlich 66-100 %, etwa ebenso wahrscheinlich wie nicht 33-66 %, unwahrscheinlich 0-33 %, sehr unwahrscheinlich 0-10 %, besonders unwahrscheinlich 0-1 %. (IPCC, 2014, S. 2)
4 Fur generelle Analysen der Internalisierung von externen Effekten bildet Coase, Ronald H.: The Problem of Social Cost. In: Journal of Law and Economics 1960. DOI: 10.1057/9780230523210_6., die bessere Lekture. Im Folgenden wird aufgrund des konkreten Anwendungsbereiches auf die Interpretation von Sturm & Vogt, 2018 gesetzt.
5 Da der Becker-DeGroot-Marschak-Mechanismus anreizkompatibel ist, soll sichergestellt werden, dass es fur jedes Individuum die beste Strategie ware, seine tatsachliche Zahlungsbereitschaft zu offenbaren. Fur weite- re Details zum BDM-Mechanismus siehe Becker, G. M.; DeGroot, M. H.; Marschak, J. (1964): Measuring utility by a single-response sequential method. In: Behavioral science 9 (3), S. 226-232. Online verfugbar un- ter https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/bs.3830090304, zuletzt ge- pruft am 27.04.2020.
6 Hierbei handelt es sich um einen Effekt, bei dem Menschen mit geschenktem, oder erst kurzlich hinzu gewonnenem Geld freizugiger umgehen. Fur weitere Details hierzu siehe z.B. Thaler, Richard H.; Johnson, Eric J. (1990): Gambling with the House Money and Trying to Break Even: The Effects of Prior Outcomes on Risky Choice. In: Management Science 36 (6), S. 643-660. Online verfiigbar unter https://www.jstor.org/stable/ 2631898, zuletzt gepruft am 03.03.2020.
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