Dieser Essay beschäftigt sich mit den Schwächen des Klimaschutzplanes von 2050.
Ein Viertel der hundert größten Flughäfen sind überflutet, es herrschen Dürren, Hitzewellen und Brandgefahr, Trockenperioden dauern monatelang an, in Europa herrscht Nahrungsmittelknappheit, die durch Ernteausfälle bedingt ist und viele Tier- und Pflanzenarten sind ausgestorben. So könnte das Jahr 2050 aussehen, wenn wir das 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht einhalten.
Die Hauptursache ist der steigende CO2-Ausstoß, der durch das rücksichtslose Konsumverhalten und das massive Verbrennen fossiler Energieträger in den Industrie- und Schwellenländern verursacht wird.
Schwächen des deutschen Klimaschutzplanes und wie wir das 1,5 Grad-Ziel einhalten können.
Einleitung
Ein Viertel der hundert größten Flughäfen sind überflutet, es herrschen Dürren, Hitzewellen und Brandgefahr, Trockenperioden dauern monatelang an, in Europa herrscht Nahrungsmittelknappheit, die durch Ernteausfälle bedingt ist und viele Tier- und Pflanzenarten sind ausgestorben. So könnte das Jahr 2050 aussehen, wenn wir das 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht einhalten. Die Hauptursache ist der steigende CO2-Ausstoß, der durch das rücksichtslose Konsumverhalten und das massive Verbrennen fossiler Energieträger in den Industrie- und Schwellenländern verursacht wird. Bereits das Jahr 2015 war im Mittel 0,9 Grad wärmer als der Durchschnitt des 20. Jahrhunderts und damit global das wärmste Jahr bis 2015 seit 1880. Dieser Wandel hat ernste Folgen für die Gesundheit. Im Sommer 2018 starben allein in den Bundesländern Berlin und Hessen etwa 1.200 Menschen an den Folgen der Hitze. Die Prognose der führenden Klimaexperten: Wenn die Industrie- und Schwellenländer ihren Treibhausgasausstoß nicht drastisch senken, könnte die Durchschnittstemperatur auf der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts um weitere vier Grad ansteigen. „2,9 Grad Unterschied: das heißt nichts anderes, als dass wir über die Differenz zwischen der letzten Eiszeit und heute sprechen“, behauptet der deutsche CDU-Politiker Heinz Riesenhuber. Eine so starke Veränderung der Lebensräume könnte das globale Ökosystem Erde zerstören. Daher wurde in dem Pariser Klimaabkommen 2015 beschlossen, dass sich die Welt bis zum Jahr 2100 nur um 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu 1850 erwärmen soll.1
Das Pariser Abkommen
Das Pariser Abkommen wurde bei der UN-Klimakonferenz im Dezember 2015 durch Einigung von 197 Staaten in Paris beschlossen. Am 5. Oktober 2016 wurde es von der Europäischen Union bestätigt. Dieser internationale Klimavertrag gilt universell und verpflichtend für alle Staaten. Die drei Hauptziele des Abkommens sind die Erderwärmung auf unter zwei Grad gegenüber den vorindustriellen Werten zu begrenzen, die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu fördern sowie die Unterstützung der Entwicklungsländer zur Reduzierung der Emissionen. Diese Ziele werden alle fünf Jahre verschärft.2
Klimaschutzplan 2050
Aufbauend auf dem Pariser Abkommen entwickelte die Bundesregierung einen Klimaschutzplan zur Umsetzung der internationalen Ziele. Der Klimaschutzplan wurde am 14. November 2016 von dem Bundeskabinett beschlossen und fasst die klimapolitischen Grundsätze und Ziele der Bundesregierung zusammen. Das grundlegende Ziel ist die weitgehende Treibhausgasneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts. Klimaneutral bedeutet, dass nur noch so viel Treibhausgas ausgestoßen wird, wie auch wieder gebunden werden kann. Das Mittelfristziel ist das Senken der Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990. Diese Ziele wurden in einzelne Sektoren eingeteilt, die die verschiedenen Wirtschaftszweige darstellen und allen Akteuren eine Orientierung für strategisches Handeln in Bezug auf den Klimaschutzplan geben. Der Plan wird fortwährend aktualisiert, da der technische Fortschritt sowie ökonomische Entwicklungen Anlass zur Neujustierung der Zielsetzung geben. Die verschiedenen Sektoren gliedern sich auf in die Handlungsfelder Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft sowie Landnutzung und Forstwirtschaft.3
Schwächen des Klimaschutzplanes 2050
Die Schwächen des deutschen Klimaschutzplanes liegen vor allem in der langsamen Umsetzung der Maßnahmen durch die Politik. Ohne die Coronapandemie hätten wir das Klimaziel für das Jahr 2020 weit verfehlt. Die CO2-Reduktion beträgt gegenüber dem Jahr 1990 40%. Bis zu dem Jahr 2030 sollen die Emissionen um 65% sinken. Bezogen auf das niedrige Niveau aus dem Corona-Jahr 2020 bedeutet dies eine Reduktion um knapp 43%. Fraglich ist jedoch, inwieweit sich die Lockerungen der Coronamaßnahmen positiv auf den Rückgang der Emissionen auswirken sollen. Das Verhalten der Menschen passt hinsichtlich ihres Konsums nicht zu den Klimazielen.4
Das Bundesverfassungsgericht hat in dem Urteil Ende April 2021 festgehalten, dass es nicht reicht, neue Klimaschutzziele zu formulieren und keine Handlungsmaßnahmen vorzulegen. Das Urteil verdeutlicht, dass Einschränkungen im Bereich des CO2-relevanten Freiheitsgebrauch nicht erst in 10 Jahren notwendig sind, da ansonsten die Lastenzuteilung zwischen den Generationen ungerecht ausfallen würde. Werden jetzt keine Maßnahmen getroffen, um den CO2-Ausstoß der Bürger zu regulieren, müssen sich die jüngeren Generationen in der Zukunft weitaus mehr einschränken, als die älteren Altersgruppen. Der Autor meint, dass es ein sehr viel größerer politischer und gesellschaftlicher Spaltkeil werden könnte als die Euro-Krise, die Flüchtlingskrise oder die Coronamaßnahmen. Einschränkungen der Freiheit für die CO2-Reduktion lassen jedoch politische und gesellschaftliche Widerstände erwarten, denn die individuelle Freiheit gilt als Garant für Wohlstand und Innovation. Daher wird in dem Zusammenhang die unzureichende Verteilung der CO2-Reduktionslasten im Zeitablauf kritisiert. Als Konsequenz hat die Politik das Ziel der Klimaneutralität auf das Jahr 2045 vorgezogen.5
Eine Studie von Lila Warszwaski vom Klimaforschungsinstitut hebt hervor, wie unrealistisch die Zielsetzung des Klimaschutzplanes 2050 sei. Anhand 53 Klimaschutzszenarien stellte sie gemeinsam mit einem Team heraus, welche Maßnahmen notwendig sind, um die Treibhausgasneutralität bis 2050 zu erreichen. Sie untersuchten inwieweit folgende Hebel eingesetzt werden müssten: die Reduktionen des Energieverbrauchs und die Senkung der Karbonisierung der Energieproduktion, die Änderung der Landnutzung, um die CO2-Pufferwirkung der Vegetation zu verstärken, die CO2- Bindung durch Geoengineering-Maßnahmen sowie die Senkung von Emissionen von Nicht-CO2- Treibhausgasen wie Methan. Das Ergebnis zeigt, dass nur 20 der 53 Szenarien zielführend sind und diese Hebel in einem herausfordernden Bereich eingestuft sind. Allen Szenarien sei jedoch gemeinsam, dass die jährlichen Netto-CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 halbiert werden müssten.6 Robert Habeck von der Partei „Die Grünen“ betonte bereits vor einem Jahr die Wichtigkeit der Maßnahmensetzung im Sektor Verkehr für die Reduzierung der CO2-Emissionen. Ein allgemeines Tempolimit von 130 km/h auf den Autobahnen würde den CO2-Ausstoß um 1,9 Millionen Tonnen reduzieren. Diese Maßnahme sei schnell und kostenlos umzusetzen und trotzdem weigert, beziehungsweise fürchtet sich die Politik diese Forderung an die Öffentlichkeit zu richten.7
Zusammenfassend ist die größte Schwäche des Klimaschutzplanes die langsame und vorsichtige Umsetzung der politischen Maßnahmen für die Erreichung der Treibhausgasneutralität.
Maßnahmen
Deutschland muss bis 2035 CO2 neutral werden, da sonst das 1,5 Grad Ziel nicht zu erreichen ist, sagt Energie- und Klimaforscher Prof. Manfred Fischedick, der Leiter des Wuppertal Instituts. Eine Studie im Auftrag von Fridays for Future beschreibt, wie dieses Ziel noch umsetzbar ist.
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1 https://www.bmu.de/jugend-planet-a/wissen/details/klimawandel-was-wir-wissen/ Zugriff am 22.05.21
2 https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/internationale-klimapolitik/pariser- abkommen/ Zugriff am 22.05.21
3 https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/nationale-klimapolitik/klimaschutzplan- 2050/ Zugriff am 22.05.21
4 https://www.tagesschau.de/inland/corona-klima-deutschland-101.html Zugriff am 23.05.21
5 https://www.cash-online.de/nachhaltigkeit/2021/wird-klimaschutz-zu-einem-super- grundrecht/565549 Zugriff am 23.05.21
6 https://www.neues-deutschland.de/artikel/1151112.energieversorgung-ausbau- versechsfachen.html: Zugriff am 24.05.21
7 https://www.deutschlandfunk.de/auf-dem-weg-zur-klimaneutralitaet-die-neuen-klimaziele- fuer.2897.de.html?dram:article_id=496894 Zugriff am 05.06.21
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2021, Der deutsche Klimaschutzplan 2050 und seine Schwächen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1061026
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