Das Arbeitskonzept FAM (Familienaktivierungsmanagement)basiert auf dem systemischen Ansatz, bedient sich aber auch anderer Denkrichtungen wie z.B. der Verhaltenstherapie. Es ist ein Kriseninterventionsprogramm und dient der ressourcen- und lebensweltorientierten Jugendhilfeplanung. Im Rahmen eines Modellprojekts, das die Bundesregierung für drei Jahre förderte, wurde es von 1996 bis ’99 durch die Stiftung St. Wendel im ganzen Saarland angewandt. In der Zwischenzeit wird FAM in den meisten Ländern der BRD angeboten, wobei die Fallzahlen mit ihren Erfolgen für sich sprechen. Ich selbst wurde vor vier Jahren auf das Programm aufmerksam und verfolge seitdem seine
Entwicklung. Literatur hierzu gibt es wenig. Die Methoden und Ideen von FAM setzen sich aus den verschiedenen Lehrbüchern der systemischen Therapie zusammen und liegen dem amerikanischen Originalmodell „families first” zugrunde. Stark vertreten ist FAM im Internet, und auch aus Aufsätzen für Sozialzeitschriften und -magazine habe ich meine Informationen bezogen. Die Fallbeispiele, die ich anbringe, stammen aus der FAM-Stelle
des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Langen bei Bremerhaven, welches den Kreisverband Wesermünde im Landkreis Cuxhaven betreut. Als Studentin der Sonderpädagogik auf Lehramt gilt mein Interesse FAM, da ich als Lehrerin definitiv mit sogenannten „Problemkindern” in Kontakt bin, besonders da meine
erste Fachrichtung „Pädagogik bei Verhaltensstörungen” ist. Realistisch gesehen ist der Lehrer oft mehr Bezugsperson für die Kinder als deren eigene Eltern. Ich werde Kontakt mit dem Jugendamt haben, und FAM wird über das Jugendamt vermittelt. Ich halte es daher für sinnvoll, mich über verschiedene Lösungsansätze, die ich in meiner späteren Arbeit einsetzen kann, zu informieren. Die systemische Therapie/Beratung, auf der FAM basiert, ist nicht nur in Schule und Sozialer Arbeit anwendbar. Weitere Anwendungsbereiche der Systemtheorie sind auch Supervision, Familienmedizin, Psychiatrie, Management, Industrie und Politik. Auch in Krisensituationen des Alltags und im Privatleben können ihre Methoden und Techniken umgesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Familienberatung
- Zum Begriff „Beratung"
- Ausbildung der Berater
- Aufgaben und Ziele der Beratung
- Beratungsende
- Familienberatung und Familientherapie
- Abgrenzung von Beratung und Therapie
- Familienberatung
- Aufgaben und Ziele der Familienberatung
- Familientherapie
- Anfänge der Familientherapie
- Die Entwicklung der Familientherapie
- Zum Begriff „Beratung"
- Der Ansatz der Systemischen Beratung
- Was ist ein „System"
- Das System Familie
- Was ist ein „Symptom”?
- Die Rolle des Beraters
- Grundannahmen der systemischen Theorie
- Die drei Richtungen und ihre Modelle
- Die traditionellen Modelle
- Das Ursache-Wirkungsdenken (lineares Denken)
- Das psychodynamische Modell
- Systemtherapeutische Modelle im Überblick
- Klassische Modelle
- Strukturelle Familientherapie
- Das Mehrgenerationen-Modell
- Erlebnisorientierte Familientherapie
- Systemisch-kybernetische Familientherapie
- „Kybernetik 2. Ordnung"
- Begriffsklärung
- Gegenüberstellung lineare Konzepte - kybernetische Konzepte
- Reflecting Team
- Narrative Ansätze
- Die lösungsorientierte Kurztherapie
- Klassische Modelle
- Amerikanische Programme der intensiven Familienerhaltung
- Die Entstehung der Programme
- Das „homebuilders-program”
- Das „families first program"
- Weiterentwicklung der Programme
- Konzepte
- Wertvorstellungen
- Handlungsrahmen
- Die Entstehung der Programme
- „Families first" in Europa
- Der Weg von „families first” zum Modellprojekt FAM
- Förderung und wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts FAM
- Der Ansatz von FAM- FamilienAktivierungsManagement
- Beschreibung von FAM
- Theoretische Grundsätze
- Das Konzept
- Voraussetzungen
- Ziele
- Zielgruppe
- Die Familie
- Die Krise
- Die Schwierigkeiten
- Ausschlußkriterien
- Rahmenbedingungen
- Die Arbeit findet im Haushalt oder Umfeld der Familie statt
- Ein FAM-Arbeiter arbeitet mit maximal zwei Familien
- Die Fachkraft ist rund um die Uhr erreichbar
- Das Programm dauert maximal sechs Wochen
- Wöchentliche FAM-Gruppenberatung
- Weitere Standards
- Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD)
- Übernahme einer Familie
- Engaging
- Engaging-Arbeitstechniken
- Ich-Botschaften
- Engaging
- Methoden und Techniken im FAM
- Systemische Diagnostik
- Genogramm
- Familienchronologie
- Zielkatalog erstellen
- Verhaltensplan
- Feedback - Loben - Ermutigen
- Aktives Zuhören
- Casemanagement
- Positive Konnotation / positive Symptombewertung
- Reframing
- Zirkuläre Fragen
- Systemische Fragen
- Fragen zur Wirklichkeitskonstruktion
- Fragen zur Möglichkeitskonstruktion
- Symptomverschreibungen
- Systemische Diagnostik
- Bausteine
- Aufstellungsarbeit
- Familienskulptur
- Familienbrett
- Krisenthermometer
- Wunschkarten
- Videokonsultation
- Metaphern, Witze
- Analoge Geschichten
- Ressourcencheck
- Aufstellungsarbeit
- Abschluß
- Evaluation
- Ausbildung
- Ausbildung zum FAM-Arbeiter
- Ausbildung zum FAM-Berater
- Kosten der Ausbildung
- FAM und seine Möglichkeiten
- Folgemaßnahmen
- Fallberichte
- Familie Hering
- Familie Medusa
- Eigene Einschätzung
- Literatur:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem FamilienAktivierungsManagement (FAM), einem Kriseninterventionsprogramm, das auf dem systemischen Ansatz basiert und der ressourcen- und lebensweltorientierten Jugendhilfeplanung dient. Die Arbeit analysiert die theoretischen Grundlagen von FAM, beschreibt die Methoden und Techniken des Programms und beleuchtet die praktische Anwendung in der Familienberatung.
- Systemische Beratung und Familientherapie
- Das Konzept von FAM
- Methoden und Techniken im FAM
- Praxisbeispiele und Fallberichte
- Evaluation und Weiterentwicklung von FAM
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Thematik der Familienberatung und die Bedeutung des systemischen Ansatzes ein. Es wird die Notwendigkeit einer ressourcenorientierten Herangehensweise in der Familienhilfe betont und das FAM-Programm als ein Beispiel für eine solche Vorgehensweise vorgestellt.
Kapitel 1 beleuchtet den Begriff der Beratung und die Aufgaben und Ziele der Familienberatung. Es werden die verschiedenen Aspekte der Beratung, wie z. B. die Ausbildung der Berater und das Beratungsende, näher betrachtet.
Kapitel 2 setzt sich mit der Abgrenzung von Beratung und Therapie auseinander und stellt die Familienberatung und Familientherapie als zwei verschiedene Formen der Hilfe für Familien vor. Es werden die Anfänge und die Entwicklung der Familientherapie beleuchtet.
Kapitel 3 widmet sich dem Ansatz der Systemischen Beratung. Es werden die Grundannahmen der systemischen Theorie erläutert und die Rolle des Beraters in der systemischen Beratung beschrieben.
Kapitel 4 gibt einen Überblick über die verschiedenen Richtungen und Modelle der systemischen Beratung. Es werden die traditionellen Modelle, wie z. B. das Ursache-Wirkungsdenken und das psychodynamische Modell, sowie die systemtherapeutischen Modelle, wie z. B. die strukturelle Familientherapie und die Erlebnisorientierte Familientherapie, vorgestellt.
Kapitel 5 befasst sich mit den amerikanischen Programmen der intensiven Familienerhaltung, insbesondere mit dem „families first program", auf dem das FAM-Programm basiert. Es werden die Entstehung, die Weiterentwicklung und die Konzepte dieser Programme erläutert.
Kapitel 6 beschreibt die Einführung des „families first program" in Europa und die Entwicklung des FAM-Programms in Deutschland.
Kapitel 7 stellt das FAM-Programm als Modellprojekt vor und erläutert die Förderung und wissenschaftliche Begleitung des Programms.
Kapitel 8 beschreibt den Ansatz von FAM, die theoretischen Grundsätze und das Konzept des Programms. Es werden die Voraussetzungen, Ziele und die Zielgruppe von FAM näher betrachtet.
Kapitel 9 beleuchtet die Rahmenbedingungen des FAM-Programms, wie z. B. die Arbeitsweise im Haushalt der Familie, die maximale Anzahl an Familien, die ein FAM-Arbeiter betreut, und die Dauer des Programms.
Kapitel 10 befasst sich mit der Zusammenarbeit von FAM mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD).
Kapitel 11 beschreibt den Prozess der Übernahme einer Familie in das FAM-Programm, insbesondere den „Engaging"-Prozess.
Kapitel 12 stellt die Methoden und Techniken im FAM-Programm vor, wie z. B. die systemische Diagnostik, das Erstellen eines Zielkatalogs, den Verhaltensplan, das Feedback-Geben und das Casemanagement.
Kapitel 13 beschreibt die verschiedenen Bausteine des FAM-Programms, wie z. B. die Aufstellungsarbeit, das Krisenthermometer, die Wunschkarten und die Videokonsultation.
Kapitel 14 befasst sich mit dem Abschluss des FAM-Programms und der Evaluation des Programms.
Kapitel 15 erläutert die Ausbildung zum FAM-Arbeiter und zum FAM-Berater.
Kapitel 16 beschreibt die Kosten der Ausbildung zum FAM-Arbeiter und zum FAM-Berater.
Kapitel 17 stellt die Möglichkeiten von FAM vor und zeigt die verschiedenen Anwendungsbereiche des Programms auf.
Kapitel 18 befasst sich mit den Folgemaßnahmen nach dem Abschluss des FAM-Programms.
Kapitel 19 präsentiert Fallberichte von Familien, die am FAM-Programm teilgenommen haben.
Kapitel 20 beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des FAM-Programms.
Die Arbeit schließt mit einer eigenen Einschätzung des FAM-Programms und einer Literaturübersicht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Familienberatung, Familientherapie, systemischer Ansatz, FamilienAktivierungsManagement (FAM), Krisenintervention, ressourcenorientierte Jugendhilfeplanung, Methoden und Techniken der Familienberatung, Praxisbeispiele, Fallberichte, Evaluation und Weiterentwicklung.
- Die traditionellen Modelle
- Citation du texte
- Svenja Nemetz (Auteur), 2001, Familienberatung. Das Kriseninterventionsprogramm: FamilienAktivierungsManagement (FAM), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106008
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