Bereits im 15. Jahrhundert, vor Beginn des Zeitalters der Digitalisierung und Globalisierung, legte Christoph Kolumbus ein wichtiges Kriterium für die Existenzsicherung von Unternehmen fest. Eine effektive und effiziente Kommunikation aller Informationen an die unterschiedlichen Anspruchsgruppen (Kunden, Kapitalgeber etc.) des Unternehmens ist zwingend erforderlich. Aber nicht nur die korrekte Informationsübermittlung ist hierbei wichtig, sondern auch die richtige Auswahl von Kommunikationsmaßnahmen. Sie übermittelt die Informationen in Form von Botschaften an die jeweiligen Anspruchsgruppen zur Erreichung kommunikativer Ziele. Die Bündelung ähnlicher Kommunikationsmaßnahmen wird auch als Kommunikationsinstrument bezeichnet. Die Kommunikationsmaßnahmen sind Teil der Kommunikationspolitik, die im Marketing als eines der sogenannten ´vier Ps´ zum strategischen Unternehmensaufbau / -ausbau genutzt wird.
Die weiter voranschreitende Digitalisierung verändert aktuell die Rahmenbedingungen der Kommunikationspolitik. Welche Auswirkungen diese Veränderungen haben bzw. womit Unternehmen dadurch konfrontiert werden und wie sie aus diesen Herausforderungen eine erfolgreiche Kommunikation entwickeln, wird in den nächsten Kapiteln behandelt und durch Beispiele illustriert.
Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG
2. KOMMUNIKATIONSPOLITIK
3. VERÄNDERNDE RAHMENBEDINGUNGEN DER KOMMUNIKATION
3.1. Allgemeine kommunikative Rahmenbedingungen
3.2. Gesellschaftsspezifische Rahmenbedingungen
3.3. Marktspezifische Rahmenbedingungen
4. HERAUSFORDERUNGEN EINER ERFOLGREICHEN KOMMUNIKATION
4.1. Corporate Identity
4.2. Corporate Communication Concept
5. ZUSAMMENFASSUNG
6. LITERATURVERZEICHNIS
6.1. Fachliteratur
6.2. Online Literatur
7. ABBILDUNGSVERZEICHNIS
8. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1. Einleitung
Bereits im 15. Jahrhundert, vor Beginn des Zeitalters der Digitalisierung und Globalisierung, legte Christoph Kolumbus ein wichtiges Kriterium für die Existenzsicherung von Unternehmen fest. Eine effektive und effiziente Kommunikation aller Informationen an die unterschiedlichen Anspruchsgruppen (Kunden, Kapitalgeber etc.) des Unternehmens ist zwingend erforderlich (vgl. Becker, 2015, S. 30f). Aber nicht nur die korrekte Informationsübermittlung ist hierbei wichtig, sondern auch die richtige Auswahl von Kommunikationsmaßnahmen. Sie übermittelt die Informationen in Form von Botschaften an die jeweiligen Anspruchsgruppen zur Erreichung kommunikativer Ziele. Die Bündelung ähnlicher Kommunikationsmaßnahmen wird auch als Kommunikationsinstrument bezeichnet. Die Kommunikationsmaßnahmen sind Teil der Kommunikationspolitik, die im Marketing als eines der sogenannten 'vier Ps' zum strategischen Unternehmensaufbau / -ausbau genutzt wird (vgl. Bruhn, 2015, S. 6ff).
Die weiter voranschreitende Digitalisierung verändert aktuell die Rahmenbedingungen der Kommunikationspolitik. Welche Auswirkungen diese Veränderungen haben bzw. womit Unternehmen dadurch konfrontiert werden und wie sie aus diesen Herausforderungen eine erfolgreiche Kommunikation entwickeln, wird in den nächsten Kapiteln behandelt und durch Beispiele illustriert.
2. Kommunikationspolitik
Die Kommunikationspolitik, auch Promotion genannt, ist ein klassischer Begriff aus dem Marketing. Sie ist einer der vier Bestandteile des sogenannten Marketingmix neben der Preispolitik, der Distributionspolitik und der Produktpolitik (vgl. Esch et al., 2013, S. 34ff). Aufbauend auf der Definition der Kommunikation entstand ein umfassender Begriff der Kommunikationspolitik, die Homburg wie folgt definiert: „ Aufgabe der Kommunikationspolitik ist die planmäßige Gestaltung und Übermittlung von Informationen, die die Adressaten der Kommunikation im Bereich Wissen, Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensweisen im Sinne der Unternehmensziele beeinflussen sollen “ (2015, S. 757). Bruhn verstärkt die Definition dahingehend, dass er die Kommunikationspolitik als eine zielgerichtete Entscheidung bzw. ein zielgerichtetes politisches Verhalten bezeichnet, auf dem die gesamte Kommunikation aufbaut. Er unterteilt die Kommunikationsmaßnahmen eines Unternehmens in die externe (Markt gerichtete) Kommunikation, die interne (innerbetriebliche) Kommunikation und die interaktive Kommunikation zwischen zwei Personen (vgl. 2015, S. 3ff).
Des Weiteren teilt Bruhn die Kommunikationspolitik in mikro- und makroökonomische Funktionen auf. Die Informations-, Beeinflussungs- und Bestätigungsfunktion gehören den mikroökonomischen Funktionen an. Zu den makroökonomischen Funktionen zählen die wettbewerbsausgerichtete sowie sozialgesellschaftliche Funktionen (vgl. Bruhn, 2009, S. 11). Wettbewerbsausgerichtete Kommunikation wird meist eingesetzt, „um sich von der Konkurrenz zu profilieren“ (Bruhn, 2013, S. 32). Die sozialgesellschaftliche Kommunikation vermittelt zum Beispiel die Normen von gesellschaftlichen Werten und Wertevorstellungen (vgl. Bruhn, 2013, S. 24).
„Ziel der Unternehmenskommunikation ist, das Unternehmen bei seinen wichtigen Bezugsgruppen bekannt zu machen und bei diesen das starke Vorstellungsbild (Image) seiner einzigartigen Persönlichkeit aufzubauen und kontinuierlich zu entwickeln“ (Herbst, 2003, S. 90). Hierbei wird außerdem zwischen ökonomischen Zielen wie Beispielsweise Umsatz und Ertrag sowie psychografischen Zielen wie Bekanntheit oder Sympathie unterschieden (vgl. Meffert et al., 2014, S. 571).
3. Verändernde Rahmenbedingungen der Kommunikation
Aufgrund veränderter wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen hat in den vergangenen Jahrzehnten eine Weiterentwicklung des Marketings stattgefunden. Besonders im Bereich der Kommunikationspolitik, dahingehend, dass die kommunikativen Aktivitäten von Unternehmen nicht mehr rein zur alleinige Unterstützung des Produktverkaufs eingesetzt werden, sondern eine Schlüsselrolle in der gesamtheitlichen Unternehmensvermarktung spielen und somit einen höheren Stellenwert im Unternehmen einnehmen (vgl. Fuchs; Unger, 2007, S. 348ff). Hierbei spielen folgende Veränderungen eine entscheidende Rolle:
- allgemein kommunikative Rahmenbedingungen (z.B. Information Overload)
- gesellschaftsspezifischer Rahmenbedingungen (v.a. ein Wertewandel in der Gesellschaft, welcher zunehmend an Bedeutung gewinnt: Individualität, bewussterer Freizeit-, Genuss- und Umwelt Gestaltung)
- marktspezifische Rahmenbedingungen (z.B. das stetig wachsende Güterangebot, welche den Sättigungsgrad des Marktes mit sich bringt)
3.1. Allgemeine kommunikative Rahmenbedingungen
Information Overload (Informationsüberlastung) hat seinen Ursprung in der Medienbranche sowie Werbung, doch längst wirkt das Phänomen übergreifend auf andere Bereiche. Im Zeitalter der Digitalisierung ist dieses Problem in fast allen Lebensbereichen des Menschen zu finden. Die Wissenschaft ist sich bis dato noch uneins über eine allgemein akzeptierte Definition dieses Konstrukts. Das Phänomen der Informationsüberlastung wurde bisher in verschiedenen Bereichen wie der Organisationstheorie, Marketing und Psychologie intensiv erforscht. Meistens wird Information Overload in Bezug zu einem Überangebot an Informationen gesetzt. Seit den 50er Jahren ist bewiesen, dass der Mensch limitierten kognitiven Verarbeitungsprozessen unterliegt (vgl. Volnhals; Hirsch, 2008, S. 51).
Schroder und seine Fachkollegen verstehen unter dem Begriff, dass die individuellen Entscheidungen der Konsumenten bis zur Kapazitätsgrenze (siehe Abbildung 1) positiv mit der Fülle der zur Verfügung stehenden Informationen korrelieren (vgl. Schroder et al., 1967. In: Kammerer, 2013, S. 35). Daher ist die Forschung daran interessiert, die Identifizierung dieses Schwellenwertes für das Auftreten einer Informationsüberlastung zu erforschen. Sie entwickelten ein Modell, welches das Verhältnis zwischen Informationsmenge / Reize und Entscheidungsqualität als invertierte U-Kurve beschreibt. Mit zunehmender Informationsmenge steigt zunächst die Entscheidungsqualität, sinkt jedoch nach überschreiten der Kapazitätsgrenze, der sogenannten Information-Overload-Schwelle, wieder ab (vgl. Schroder et al., 1967. In: Volnhals; Hirsch, 2008, S. 63). Es kann von einem abnehmenden Grenznutzen bei zusätzlicher Information gesprochen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Information-Overload-Schwelle (Quelle: Epper, Mengis, 2004, S. 326)
Der intensive Wettbewerb hat zur Konsequenz, dass immer mehr Produkte und Dienstleistungen auf den einzelnen Märkten beworben werden und dadurch eine größere Vielfalt an spezialisierten Medien für immer mehr Zielgruppen gibt. Der gesamte Bereich der heutigen Kommunikation wird durch die immer weiter steigende Informationsflut verändert. Laut unterschiedlichen Studien erreichen den Menschen täglich 13.000 Botschaften, wobei lediglich zwei Prozent davon real wahrgenommen werden (vgl. Blasi, 2016, https://www.werbewoche.ch/digital/commerce/2016-11-21/werbung-zeiten-der- informationsflut [abgefragt am: 11.11.2020]).
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- Quote paper
- Anonymous,, 2020, Marketing. Kommunikationspolitik. Herausforderungen einer erfolgreichen Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1059689
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