Inhalt
1. Einleitung
2. Standardbetriebssysteme
2.1 Systemarchitektur von Windows 98
2.2 Systemarchitektur von Windows NT und Solaris
3. Multimediabetriebssystem BeOS
3.1 Systemarchitektur von BeOS
3.2 BeOS Multimedia- und Betriebssystemtechnologien
4. Betriebssystemvergleich
5. Zusammenfassung und Ausblick
1. Einleitung
Das Betriebssystem BeOS wird von der Firma Be Incorporated[1] entwickelt und vertrieben. Es zeichnet sich dadurch aus, dass das Betriebssystem besonders für Multimediaanwendungen optimiert wurde und eine komplette Neuentwicklung darstellt. Daher enthält es nicht den Ballast vieler anderer Betriebssysteme, wie
z. B. Windows oder verschiedene Unix-Derivate, die zu älteren Programmen und Betriebssystemversionen abwärts kompatibel sein sollen. Daher müssen aber für andere Betriebssysteme vorhandene Programme für BeOS entweder neu entwickelt oder aufwendig portiert werden.
Jean-Louis Gasée gründete die Firma Be Incorporated 1990, vorher leitete er die Entwicklungsabteilung bei Apple Computer Incorporated[2]. Einige Entwickler dieser Abteilung folgten ihm und wechselten von Apple zu Be.
Die erste Version von BeOS (Be Operating System) lief nur auf der BeBox, ei- nem speziell für dieses Betriebssystem entwickelten Rechner auf Basis eines PowerPCs. Dies zeigt noch die Nähe zu Apple, da diese in ihren Computern ebenfalls als Prozessor PowerPCs einsetzen.
Die renommierte EDV-Fachzeitschirft c´t schrieb bei der Vorstellung der BeBox in der Dezemberausgabe 1995 „Wer heutzutage einen Rechner vorstellt, der zu nichts kompatibel ist und der ohne eine einzige fertige Applikation ausgeliefert werden soll, muß entweder nicht bei Trost oder ein Visionär sein.“ Die BeBox sei zwar technisch recht vielversprechend aber ohne Verkaufschancen auf dem EDV-Markt.
Im Sommer 1996 stellte Be schließlich auf der „MacWorld Expo“ eine BeOS Version vor, die auf einem Macintoshclone lief. Daraufhin lizensierten einige Firmen erstmals BeOS. Zunächst wurde öfters spekuliert, daß Apple Be mit BeOS übernehmen wolle um den Kernel und die vorhandenen Komponenten in das neue MacOS zu integrieren. Die Verhandlungen zwischen Be und Apple platzen jedoch als Apple schließlich die Firma Next[3] mit dem Betriebssystem NextStep kaufte, um dieses in das neue Apple-Betriebssystem, mit dem Codenamen Rhapsody, einfließen zu lassen.
Am 31. Januar 1997 stelle Be die BeBox ein, nachdem weltweit nur 2000 Stück verkauft werden konnten. Die Firma konzentrierte sich verstärkt auf die Ent- wicklung von BeOS und veröffentlichte eine kostenlose Previewversion für den Power Macintosh von Apple. In der folgenden Zeit begeisterten sich mehr Be- nutzer für das Betriebssystem.
Am 4. August 1997 demonstrierte Be erstmals BeOS für Intel PCs[4]. Am 7. Ok- tober 1997 wurde die Preview Release 2 für den Macintosh fertig[5], noch vor der Unified Release von Rhapsody, dem konkurrierenden neuen Betriebssystem für Macintosh. Im ersten Quartal stellte Be die Release 3 für Intel PCs[6] und eine kommerzielle Version von BeOS für den Macintosh vor. Das Betriebssystem sollte nach einer Einführungsphase sowohl für Intel PCs als auch für Macintosh 99 US-$ kosten.
Anfang 2000 kündigte Be eine neue Softwareplattform BeIA (Be Internet Appliances) auf der Basis von BeOS an. BeIA ist eine unabhängige Plattform für Multimedia- und Internetanwendungen zur Integration in Subsysteme wie z.
B. Setop- bzw. Internetboxen. Als erste große Firma lizensierte der Mainboard- hersteller FIC BeIA[7].
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Standardbetriebssysteme
Das Betriebssystem BeOS ist komplett neu entwickelt worden. Daher mußten die Entwickler nicht ein altes, vorhandenes Betriebssystem weiterentwickeln sondern konnten das System nach den aktuellen Anforderungen ohne Rücksicht auf ältere Anwendungen programmieren. Dies ist bei fast allen aktuellen Be- triebssystemen nicht gegeben.[8]
- Windows 98 Þ setzt auf DOS auf
- Windows NT Þ Weiterentwicklung vom Betriebssystem VAX
(ursprünglich in den 70er Jahren von Dell entwickelt)
- MacOS Þ Endstand Ende der 70er Jahre
2.1 Systemarchitektur von Windows 98
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Systemarchitektur von Windows 98 ist aufgrund der Kompatibilität zu DOS, 16-Bit und 32-Bit Software aufwendig und wenig fortschrittlich. So kön- nen einzelne Anwendungen z. B. durch unzulässige direkte Hardwarezugriffe das gesamte System aufhängen.[9]
2.2 Systemarchitektur von Windows NT und Solaris
Bei der Architektur von Windows NT sind einzelne An- wendungen, ähnlich wie bei BeOS, wei- testgehend vorein- ander geschützt. An- wendungen im User- mode können z. B. nicht direkt auf die Hardware zugreifen (wie bei Windows 98). Um jedoch trotzdem so weit wie möglich abwärts- kompatibel zu blei- ben, existieren viele Instanzen, durch die das System komplex wird.[10]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Systemarchitektur des Betriebssystems Solaris für x86-Prozessoren von SUN Microsystems ist typisch für alle Unixsysteme und ebenfalls über einen langen Zeitraum wieterentwickelt worden. Somit ist auch die Architektur dieses System wesentlich komplexer als die von BeOS.[11] Dies wird z. B. anhand der vielen Schichten zwischen der Hardware bis zu den Benutzerprozessen deut- lich.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Multimediabetriebssystem BeOS
3.1 Systemarchitektur von BeOS
Die der Systemaufbau von BeOS ist im Vergleich zu anderen Betriebssystemen wesentlich einfacher. Das System bietet deshalb eine hohe Performance für An- wendungen.[12] Außerdem benötigt BeOS zum Booten weniger als zwanzig Sekunden.[13] Windows NT be- nötigt mindestens die dreifache Zeit. Direkt über der Hardwareschicht befindet sich der
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[14][15][16][17][18][19][20][21][22][23][24][25][26][27]
Microkernel zusammen mit den Hardwaretreibern. In der nächst höheren Schicht sind das BeOS Software Kit sowie einige Server an- gesiedelt. Zu jedem Server existiert ein Software Kit. Dieses bietet dem Pro- grammierer C++-Klassen und C-Funktionen, um auf Funktionen des Betriebssy- stems zurückzugreifen. Diese werden durch den entsprechenden Server reali- siert. Darauf aufsetzend laufen die Applikationen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Beschreibung der BeOS Server und der dazugehörigen BeOS Software Kits
Durch die von den BeOS Software Kits zur Verfügung gestellten C++-Klassen und C-Funktionen können Programmierer viele Funktionen neuer Applikationen realisieren. Daher können neue Anwendungen relativ schnell entwickelt werden, da viele Funktionen nicht durch den Programmierer selbst erstellt werden müs- sen. Dieser kann statt dessen über die APIs (Application Interfaces) der Soft- ware Kits auf bereits im Betriebssystem vorhandene Funktionen zurückgreifen.
[...]
[1] http://www.be.com
[2] http://www.apple.com
[3] http://www.next.com
[4] http://www-classic.be.com/aboutbe/pressreleases/97-08-04_intel.html
[5] http://www-classic.be.com/aboutbe/pressreleases/97-10-07_Preview2Ship.html
[6] http://www-classic.be.com/aboutbe/pressreleases/98-03-19_beos_release_3.html
[7] http://www.be.com/press/pressreleases/00-02-07_fic.html http://www.heise.de/newsticker/data/hps-08.08.00-000/
[8] http://www-classic.be.com/products/beos/mediaos.html
[9] http://private.addcom.de/sb-home/bsys/os_win98.htm
[10] http://private.addcom.de/sb-home/bsys/os_winnt.htm
[11] http://private.addcom.de/sb-home/bsys/os_solaris.htm
[12] http://www-classic.be.com/products/beos/beos_specifications.html
[13] http://www.be.com/action/action2.html
[14] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Application%20Kit/index.html
[15] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Device%20Kit/index.html
[16] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Game%20Kit/index.html
[17] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Interface%20Kit/index.html
[18] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Kernel%20Kit/index.html
[19] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Mail%20Kit/index.html
[20] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Media%20Kit/index.html
[21] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Midi%20Kit/index.html
[22] http://www.midi.org
[23] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Network%20Kit/index.html
[24] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20OpenGL%20Kit/index.html
[25] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Storage%20Kit/index.html
[26] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Support%20Kit/index.html
[27] http://www.be.com/support/documentation/be_book/The%20Translation%20Kit/index.html
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