Im Mittelpunkt der Erörterung über den Herero-Nama-Aufstand von 1904 bis 1907 gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Südwestafrikawird seht die Art und Weise der Niederschlagung des Aufstands. Die leitende Fragestellung ist die Überprüfung der in der Literatur häufig diskutierten These vom deutschen Völkermord an den indigenen Völkern. Eine besondere Relevanz erlangt diese Fragestellung, weil anhand der Völkermordthese eine Kontinuität von der Kolonialpolitik des Kaiserreiches zum Nationalsozialismus hergestellt werden kann. Im Sinne der Fragestellung wird zunächst die Kriegsführung der Deutschen und der indigenen Völker erörtert, wobei geklärt wird, ob diese eine harte Reaktion der deutschen Seite (teilweise) rechtfertigen oder zumindest erklären konnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Beginn der Aufstände - Aspekte der indigenen Kriegführung
- 3. Das deutsche Vorgehen bis zur Absetzung Leutweins
- 4. Der erste Krieg des wilhelminischen Kaiserreichs und der Völkermord
- 4.1. Die Strategie und Motivation Trothas und des Generalstabs bis zur Schlacht am Waterberg
- 4.2. Die Proklamation vom 2.10.1904 und ihre Rezeption in der Metropole und in der Kolonie
- 4.3. Der Nama-Aufstand und die Niederschlagung der Aufstände bis 1907
- 4.4. Die Eingeborenenverordnungen und die Gefangenenlager
- 5. Diskussion der Völkermordthese
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Herero-Nama-Aufstand von 1904 bis 1907 in Südwestafrika und untersucht die Art und Weise, wie der Aufstand von der deutschen Kolonialherrschaft niedergeschlagen wurde. Die Arbeit konzentriert sich auf die Überprüfung der Völkermordthese, die häufig in der Literatur diskutiert wird. Die Untersuchung dieser These soll die Kontinuität von der Kolonialpolitik des Kaiserreichs zum Nationalsozialismus beleuchten.
- Die Niederschlagung des Herero-Nama-Aufstands durch die deutsche Kolonialmacht
- Die Analyse der Völkermordthese und deren Relevanz für die historische Einordnung der deutschen Kolonialpolitik
- Die Rolle der Quellenkritik und die verschiedenen Perspektiven auf die Ereignisse
- Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Forschungspositionen zum Herero-Nama-Aufstand
- Die Bedeutung des Aufstands für das deutsche Kolonialreich und die Folgen für die indigenen Völker
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des Herero-Nama-Aufstands ein und stellt die Forschungsfrage nach dem deutschen Völkermord an den indigenen Völkern dar. Es werden die wichtigsten Quellen und Forschungspositionen zur Völkermordthese vorgestellt und deren Relevanz für die Kontinuitätsthese von der Kolonialpolitik zum Nationalsozialismus erläutert.
- Kapitel 2: Der Beginn der Aufstände - Aspekte der indigenen Kriegführung: Dieses Kapitel untersucht die Ursachen und den Verlauf der Aufstände der Herero und Nama gegen die deutsche Kolonialherrschaft. Es beleuchtet die Strategien und die Kriegführung der indigenen Völker und zeigt die besonderen Herausforderungen, vor denen die deutschen Kolonialtruppen standen.
- Kapitel 3: Das deutsche Vorgehen bis zur Absetzung Leutweins: Dieses Kapitel analysiert die deutsche Kolonialpolitik in Südwestafrika vor dem Ausbruch der Aufstände und die frühen Reaktionen auf den Aufstand. Es beleuchtet die Rolle des Gouverneurs Leutwein und die Ursachen für seine Absetzung.
- Kapitel 4: Der erste Krieg des wilhelminischen Kaiserreichs und der Völkermord: Dieses Kapitel beleuchtet die militärische Strategie und die Motivationen der deutschen Truppen unter der Leitung von General von Trotha. Es wird die Proklamation vom 2. Oktober 1904 und deren Folgen für die Herero analysiert. Außerdem werden der Nama-Aufstand und die Niederschlagung der Aufstände bis 1907 untersucht, sowie die Bedeutung der Eingeborenenverordnungen und der Gefangenenlager.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Herero-Nama-Aufstand, Völkermord, deutsche Kolonialherrschaft, Südwestafrika, General von Trotha, Proklamation vom 2. Oktober 1904, Eingeborenenverordnungen, Gefangenenlager, Quellenkritik, Kontinuitätsthese, Nationalsozialismus. Diese Begriffe bilden den Fokus der Untersuchung und ermöglichen eine tiefergehende Analyse des deutschen Vorgehens während des Herero-Nama-Aufstands.
- Citar trabajo
- Gerald Böke (Autor), 1997, Der Herero- und Namaaufstand unter besonderer Berücksichtigung der Völkermordthese, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10525