Die Untersuchung von Geschichtskultur am Beispiel einer Hollywoodproduktion, wie es die Überschrift der Arbeit bereits angedeutet hat, fordert die Thematisierung mehrerer Aspekte ein, die Geschichtskultur charakterisieren. Dazu sei anzumerken, dass das Gebilde, welches stets in Wechselwirkung mit der gegenwärtigen Geschichtskultur agiert, das Geschichtsbewusstsein der Menschen ist, die in einer Gegenwart zusammenleben. Das Geschichtsbewusstsein wird also in der Geschichtskultur praktisch.
Das bedeutet zum einen, dass beispielsweise das Geschichtsbewusstsein von Filmproduzenten in Hollywood in historischen Spielfilmen geschichtskulturellen Ausdruck finden kann und zum anderen, dass geschichtskulturelle Produkte wiederum das Geschichtsbewusstsein seiner Rezipienten formen und neu definieren können. Aus diesem Grund werden nicht allein Produkte oder Praktiken zum Forschungsgegenstand, sondern auch das Rezeptionsverhalten von Menschen, um ein vollständigeres Bild zur gegenwärtigen Geschichtskultur erhalten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort und Ausgangsproblematik
- Geschichtskultur: Historischer Abriss und Einführung
- Das geschichtskulturelle Produkt „Historischer Spielfilm“
- Spezifika der (spiel-)filmisch präsentierten Epoche der Antike in Hollywood
- Analyse des Films „Gladiator“
- Ästhetische Dimension
- Politische Dimension
- Kognitive Dimension
- Ökonomische Dimension
- Ethische Dimension
- Rezeptionsverhalten und Kritiken zum Film „Gladiator“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichtskultur anhand des Hollywoodfilms „Gladiator“ (2000). Ziel ist es, die spezifische Darstellung der Antike in diesem Film im Kontext der gegenwärtigen Geschichtskultur zu analysieren und zu beleuchten, wie der Film historisches Wissen formt und vom Geschichtsbewusstsein der Rezipienten beeinflusst wird. Die Arbeit betrachtet dabei die Wechselwirkung zwischen dem Film als geschichtskulturelles Produkt und dem Geschichtsbewusstsein der Gesellschaft.
- Die Definition und Entwicklung von Geschichtskultur
- Die Rolle des historischen Spielfilms als Medium der Geschichtsvermittlung
- Die Darstellung der Antike in Hollywoodfilmen
- Analyse von „Gladiator“ unter ästhetischen, politischen, kognitiven, ökonomischen und ethischen Aspekten
- Die Rezeption und Kritik des Films „Gladiator“
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort und Ausgangsproblematik: Die Arbeit untersucht den Film "Gladiator" als Beispiel für die Vermittlung von Geschichte im Hollywood-Format. Der Fokus liegt auf der Geschichtskultur und ihrer Wechselwirkung mit dem Geschichtsbewusstsein der Rezipienten. Der Film wird als kulturelle Objektivation von Geschichte betrachtet, wobei dessen Rezeption und die darauf folgenden Kritiken analysiert werden, um ein umfassenderes Bild der Geschichtskultur zu erhalten. Die Schwierigkeit, anhand einzelner Rezensionen den geschichtskulturellen Einfluss des Films zu erfassen, wird hervorgehoben, da das Geschichtsbewusstsein individuell geprägt ist.
Geschichtskultur: Historischer Abriss und Einführung: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Geschichtskultur“ im Gegensatz zu „Kulturgeschichte“ und beschreibt dessen Entwicklung. Es wird gezeigt, wie die zunehmende Verwissenschaftlichung der Geschichtswissenschaft im 18. Jahrhundert zu einem Bruch mit der populären Geschichtsvermittlung führte. Die Arbeit beleuchtet, wie sich das Laienpublikum eigene Wege der Geschichtsverarbeitung erschloss, die Imagination und Fiktion stärker in den Vordergrund stellten. Der kulturelle Umgang mit Geschichte wird als Prozess der Weltaneignung und Selbsthervorbringung beschrieben, basierend auf Wahrnehmung, Orientierung, Deutung und Zwecksetzung. Die Bedeutung der Differenz zwischen wissenschaftlicher Fundiertheit und der Freiheit im geschichtskulturellen Ausdruck wird betont.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Analyse des Films Gladiator": Eine Untersuchung der Geschichtskultur
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Hollywoodfilm "Gladiator" (2000) als Beispiel für die Vermittlung von Geschichte im Kontext der Geschichtskultur. Im Fokus steht die Darstellung der Antike in diesem Film und wie er historisches Wissen formt und vom Geschichtsbewusstsein der Rezipienten beeinflusst wird. Die Wechselwirkung zwischen dem Film als geschichtskulturelles Produkt und dem Geschichtsbewusstsein der Gesellschaft wird untersucht.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Entwicklung von Geschichtskultur, die Rolle des historischen Spielfilms in der Geschichtsvermittlung, die Darstellung der Antike in Hollywoodfilmen, eine multiperspektivische Analyse von "Gladiator" (ästhetisch, politisch, kognitiv, ökonomisch, ethisch) und die Rezeption sowie Kritik des Films.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel, die sich mit dem Vorwort und der Ausgangsproblematik, einem historischen Abriss und der Einführung in die Geschichtskultur, dem historischen Spielfilm als geschichtskulturelles Produkt, der spezifischen Darstellung der Antike in Hollywoodfilmen, einer detaillierten Analyse von "Gladiator" (inkl. ästhetischer, politischer, kognitiver, ökonomischer und ethischer Dimensionen), dem Rezeptionsverhalten und den Kritiken zu "Gladiator" und schließlich einem Fazit befassen.
Welche Aspekte der "Gladiator"-Analyse werden besonders hervorgehoben?
Die Analyse von "Gladiator" betrachtet den Film unter verschiedenen Aspekten: Die ästhetische Gestaltung, die politische Botschaft, die kognitive Verarbeitung durch den Zuschauer, die ökonomischen Faktoren der Produktion und Distribution, und die ethischen Implikationen des dargestellten Geschichtsbildes werden untersucht.
Wie wird die Rezeption von "Gladiator" in die Analyse einbezogen?
Die Rezeption und die darauf folgenden Kritiken des Films werden analysiert, um ein umfassenderes Bild der Geschichtskultur und des Einflusses des Films auf das Geschichtsbewusstsein der Rezipienten zu erhalten. Die Schwierigkeit, anhand einzelner Rezensionen den geschichtskulturellen Einfluss umfassend zu erfassen, wird dabei berücksichtigt.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die spezifische Darstellung der Antike in "Gladiator" im Kontext der gegenwärtigen Geschichtskultur zu analysieren und zu beleuchten, wie der Film historisches Wissen formt und vom Geschichtsbewusstsein der Rezipienten beeinflusst wird. Es geht um die Untersuchung der Wechselwirkung zwischen dem Film und dem Geschichtsbewusstsein der Gesellschaft.
Wie wird der Begriff „Geschichtskultur“ definiert und verwendet?
Die Arbeit definiert den Begriff „Geschichtskultur“ und grenzt ihn von „Kulturgeschichte“ ab. Sie beschreibt die Entwicklung des Begriffs und beleuchtet den Unterschied zwischen wissenschaftlicher Geschichtswissenschaft und populärer Geschichtsvermittlung, betont die Rolle der Imagination und Fiktion im Umgang mit Geschichte und beschreibt den kulturellen Umgang mit Geschichte als einen Prozess der Weltaneignung und Selbsthervorbringung.
- Citation du texte
- Tilman Vogt (Auteur), 2021, Eine Untersuchung der Geschichtskultur im Hollywoodformat am Beispiel des historischen Spielfilms "Gladiator", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1045218