Im Folgenden wird erklärt, was der ökologische Fußabdruck ist, wie dieser funktioniert und wie er beeinflusst wird. Zudem werden die Ergebnisse einer Umfrage zum ökologischen Fußabdruck der Schüler der FOS dargestellt. Diese Seminararbeit schließt mit Lösungsvorschlägen für ein nachhaltigeres Leben und mit einem Fazit ab.
Seit den 1970er Jahren gewannen der Klimawandel und seine Prävention einen immer relevanteren Stellungswert in unserer Gesellschaft. Dies änderte sich in den nächsten Jahrzehnten auch nicht. Spätestens durch Fridays for Future und Greta Thunberg wurde er ein noch zentralerer Bestandteil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Jedoch wird das Klima schon seit Zeiten der Industrialisierung stark beeinflusst. Und auch zwei Jahrhunderte später leiden unzählige Ökosysteme samt ihren Tieren und Pflanzen sowie eine Vielzahl an Menschen durch Milliardenkonzerne wie Ölfirmen und Co. Jedoch beeinflussen nicht nur große Unternehmen das Klima, sondern auch jeder einzelne Mensch trägt zur Verschlechterung des Klimas bei. Am 21. September 2020 veröffentlichte Oxfam eine Studie zum Kohlenstoffdioxid-Ausstoß unterschiedlicher Menschen aus unterschiedlichen Schichten und mit unterschiedlichen Lebensstandards weltweit. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die reichsten zehn Prozent der Welt doppelt so viel klimaschädliches Kohlenstoffdioxid ausstoßen als die ärmere Hälfte der Welt. Somit verursachen 630 Millionen Menschen der Welt 52 Prozent der Kohlenstoffdioxid-Ausstöße. Selbst die Reichsten ein Prozent sind für 15 Prozent der Treibhausgase verantwortlich, wo hingegen die ärmere Hälfte gerade einmal sieben Prozent verursacht. Dabei wurde der Zeitraum zwischen 1990 und 2015 analysiert. Die Gründe für diese Differenz sind die unterschiedlichen Lebensweisen der Menschen, wobei ausgerechnet die Menschen, die am wenigsten zu dem Klimawandel beitragen, diejenigen sind, die die Folgen des Klimawandels als Erstes wahrnehmen und davon betroffen sein werden. Ärmere Länder haben weniger Möglichkeiten, sich vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Sie haben weniger finanzielle Mittel, die beispielsweise für den Küstenschutz ausgegeben werden können, um mögliche Überschwemmungen zu verhindern. Auch Dürrephasen und Trockenperioden und damit vor allem der Wassermangel werden beispielsweise schneller Gebiete in Ostafrika treffen. [...]
Inhaltsverzeichnis
1 Die Gewinner und Verlierer des Klimawandels
2 Definition des okologischen FuBabdrucks
3 Die Methodik des okologischen FuBabdrucks
3.1 Nationaler okologischer FuBabdruck
3.2 Nationale Biokapazitat
3.3 Okologisches Defizit
4 Einflussfaktoren des okologischen FuBabdrucks
4.1 Ernahrung
4.1.1 tierische Produkte
4.1.2 Weitere Faktoren im Bereich Ernahrung
4.2 Wohnen
4.2.1 Nutzung von fossilen Brennstoffen
4.2.2 Abfall
4.3 Mobilitat
4.3.1 Flugverkehr
4.3.2 Strafienverkehr
4.4 Konsum
4.4.1 Kleidung
5 Umfrage zu dem okologischen FuBabdruck der FOS XY
6 Losungsansatze im eigenen Lebensumfeld
6.1 Ernahrung
6.1.1 Veganismus
6.1.2 Saisonale, regionale und biologische Produkte
6.2 Wohnen
6.2.1 Erneuerbare Energien
6.2.2 Abfall reduzieren
6.3 Mobilitat
6.3.1 Transportmittel
6.4 Konsum
6.4.1 Nachhaltige Mode
7 Fazit
8 Anhang
9 Quellenverzeichnis
9.1 Literaturverzeichnis
9.2 Abbildungsverzeichnis
9.3 Tabellenverzeichnis
1 Die Gewinner und Verlierer des Klimawandels
Seit den 1970er Jahren gewannen der Klimawandel und seine Pravention einen immer relevanteren Stel- lungswert in unserer Gesellschaft. Dies anderte sich in den nachsten Jahrzehnten auch nicht. Spatestens durch Fridays for Future und Greta Thunberg wurde er ein noch zentralerer Bestandteil unseres gesell- schaftlichen Zusammenlebens. Jedoch wird das Klima schon seit Zeiten der Industrialisierung stark beein- flusst. Und auch zwei Jahrhunderte spater leiden unzahlige Okosysteme samt ihren Tieren und Pflanzen sowie eine Vielzahl an Menschen durch Milliardenkonzerne wie Olfirmen und Co. Jedoch beeinflussen nicht nur groBe Unternehmen das Klima, sondern auch jeder einzelne Mensch tragt zur Verschlechterung des Klimas bei. Am 21. September 2020 veroffentlichte Oxfam eine Studie zum Kohlenstoffdioxid-Aus- stoB unterschiedlicher Menschen aus unterschiedlichen Schichten und mit unterschiedlichen Lebensstan- dards weltweit. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die reichsten zehn Prozent der Welt doppelt so viel klimaschadliches Kohlenstoffdioxid ausstoBen als die armere Halfte der Welt (vgl. [Oxf20]). Somit verur- sachen 630 Millionen Menschen der Welt 52 Prozent der Kohlenstoffdioxid-AusstoBe (vgl. [Oxf20]). Selbst die Reichsten ein Prozent sind fur 15 Prozent der Treibhausgase verantwortlich, wo hingegen die armere Halfte gerade einmal sieben Prozent verursacht (vgl. [Oxf20]). Dabei wurde der Zeitraum zwischen 1990 und 2015 analysiert (vgl. [Oxf20]). Die Grunde fur diese Differenz sind die unterschiedlichen Le- bensweisen der Menschen, wobei ausgerechnet die Menschen, die am wenigsten zu dem Klimawandel bei- tragen, diejenigen sind, die die Folgen des Klimawandels als Erstes wahrnehmen und davon betroffen sein werden. Armere Lander haben weniger Moglichkeiten, sich vor den Folgen des Klimawandels zu schutzen. Sie haben weniger finanzielle Mittel, die beispielsweise fur den Kustenschutz ausgegeben werden konnen, um mogliche Uberschwemmungen zu verhindern (vgl. PlSk.V.]). Auch Durrephasen und Trockenperioden und damit vor allem der Wassermangel werden beispielsweise schneller Gebiete in Ostafrika treffen (vgl. [PlS11]). Um diese Szenarien zu verhindern, muss aktiv gegen den Klimawandel vorgegangen werden. Neben der Politik kann jeder individuell gegen den Klimawandel ankampfen und somit die Umwelt schut- zen. Der okologische FuBabdruck ist ein Hilfsmittel dafur. Im Folgenden wird erklart, was der okologische FuBabdruck ist, wie dieser funktioniert und wie er beeinflusst wird. Zudem werden die Ergebnisse einer Umfrage zum okologischen FuBabdruck der Schuler der FOS XY dargestellt. Diese Semi-nararbeit schlieBt mit Losungsvorschlagen fur ein nachhaltigeres Leben und mit einem Fazit ab.
2 Definition des okologischen Fufiabdrucks
Der Nachhaltigkeitsforscher Mathis Wackernagel und der Professor William E. Rees entwarfen das Kon- zept des okologischen FuBabdrucks im Jahre 1994 (vgl. [Miek.V.] S.8). Seitdem berechnet das Global Footprint Network regelmaBig die okologischen FuBabdrucke der Lander auf der ganzen Welt. Der okolo- gische FuBabdruck stellt die Flachen dar, die ein Individuum fur die Produktion von Gutern und sonstigen Erzeugnissen fur das tagliche Leben benotigt beziehungsweise verbraucht (vgl. [Miek.V.] S. 8). Er ist ein Index, der angibt, wie stark Gesellschaften von Okosystemen abhangen, wie groB die Nachfrage nach diesen Okosystemen sind, was diese Okosysteme im Bezug zu dieser Nachfrage an Rohstoffen bieten konnen (Biokapazitat) und wie viele Flachen notwendig waren, um den Verbrauch dieser Ressourcen zu kompen- sieren und um den Lebensstandard der Menschen auch in Zukunft aufrecht erhalten zu konnen (vgl. [Wac97] S. 23). Zusammenfassend lasst sich sagen, dass bei der Darstellung des okologischen FuBabdrucks immer zwei Seiten gezeigt werden: Erstens die Nachfrage an die Natur, also den gesamten okologischen FuBabdruck und zweitens das Angebot der Natur, also die gesamte Biokapazitat der Erde. Je groBer nun der okologische FuBabdruck ist, desto starker wird die Umwelt belastet. Im Folgenden wird die Methodik des okologischen FuBabdrucks vorgestellt.
3 Die Methodik des okologischen Fufiabdrucks
3.1 Nationaler okologischer FuBabdruck
Der nationale okologische FuBabdruck stellt die Anzahl aller Flachen eines Landes dar, die benotigt wer- den, um die gesamte Nachfrage an Erzeugnissen und Produkten eines Landes zu befriedigen. Dabei werden alle Landflachen in globale Hektar (gha) angegeben. Globale Hektar geben die durchschnittliche biologi- sche Kapazitat der Erde wieder (vgl. [Gil07] S. 8). Guter und andere Erzeugnisse, die im Ausland produziert und hergestellt werden und anschlieBend in ein anderes Land fur den Gebrauch importiert werden, werden ebenfalls zum okologischen FuBabdruck des Importlandes gezahlt (vgl. [Miek.V.] S.8). Genauso mussen die Flachen abgezogen werden, die fur die Produktion und Herstellung von Gutern und Erzeugnissen, die in andere Lander exportiert werden, beansprucht werden (vgl. [Miek.V.] S.8). Daraus ergibt sich folgende Formel: ([Wac97] S. 85)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Um den okologischen FuBabdruck eines Landes berechnen zu konnen, mussen zuallererst die einzelnen Landerkategorien analysiert werden. Der okologische FuBabdruck setzt sich aus den folgenden Landerka- tegorien zusammen: Die Waldflachen, also Flachen, die bis zu zehn Prozent mit Baumen bedeckt sind, das Ackerland, welches dem Anbau von Nahrung, Futter und Textilien dient, das Weideland, welches vor allem der Viehwirtschaft dient, die Siedlungsflachen, die dem Erbauen der menschlichen Infrastruktur und Hau- sern dienen, die Gewasserflachen, die vor allem der Gewinnung von Meeresprodukten dienen, und das CO2-Land, welches das verursachte Kohlenstoffdioxid absorbiert (vgl. [Gil07] S. 8). Addiert man nun diese einzelnen Flachen, die von einer Landesbevolkerung in Anspruch genommen werden, erhalt man den nati- onalen okologischen FuBabdruck (siehe Abbildung 1 im Anhang). Das Global Footprint Network berechnet die aufwendigen Daten jeder Kategorie fur jedes Land.
Tabelle 1: Daten zu den Landerkategorien in Deutschland aus dem Jahr 2017:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Global Footprint Network, 2017
3.2 Nationale Biokapazitat
Die nationale Biokapazitat stellt die gesamten produktiven Flachen eines Landes dar, um Ressourcen wie- derherstellen zu konnen (vgl. [Miek.V.] S.9). Damit diese berechnet werden konnen, „wird die gesamte verfugbare bioproduktive Flache eines Landes identifiziert und den einzelnen Landkategorien zugeordnet“ ([Gil07] S. 14). Dabei wird das CO2-Land zu den Waldflachen hinzugerechnet (vgl. [Gil07] S. 14). Diese Flachen werden nun mit dem Ertragsfaktor multipliziert, „wobei bebaute Flachen mit dem Ertragsfaktor von Ernteprodukten [und das CO2-Land] mit dem Ertragsfaktor der Walder multipliziert wird“ ([Gil07] S. 14). „Ertragsfaktoren [...] drucken aus, um wie viel produktiver eine bestimmte Flache im Vergleich zum Weltdurchschnitt an Produktivitat der gleichen Flache ist“ ([Gil07] S. 14). Das daraus hervorgehende Er- gebnis wird mit dem Aquivalenzfaktor multipliziert (vgl. [Gil07] S. 16). „Der Aquivalenzfaktor standardi- siert die unterschiedlichen Ertrage der einzelnen Landkategorien auf globaler Ebene“ ([Gil07] S. 16). Die unten angegebenen Daten wurden bereits mit beiden Faktoren multipliziert. Auch hier werden ebenfalls alle Flachen der Flachenkategorien zusammengerechnet. Hierfur hat das Global Footprint Network eine genaue Formel veroffentlicht (siehe Abbildung 2 im Anhang).
Tabelle 2: Daten zu Biokapazitat in Deutschland aus dem Jahr 2017
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Global Footprint Network, 2017
3.3 Okologisches Defizit
Wird nun anschlieBend der okologische FuBabdruck mit der vorhandenen Biokapazitat mitverglichen, kann bestimmt werden, ob das Naturkapital fur die Produktion und Herstellung der Konsumguter ausreicht und aufrechterhalten werden kann oder es ubersteigt (vgl. [Gil07] S. 16). Ist Letzteres der Fall, kommt es zu einem okologischen Defizit (vgl. [Gil07] S. 16). Somit werden mehr Ressourcen verbraucht, als die Natur bereitstellen kann. Die Grafik des Global Footprint Networks macht das okologische Defizit deutlich (siehe Abbildung 3 im Anhang). Im Weiteren werden die Einflussfaktoren des okologischen FuBabdrucks darge- stellt.
4 Einflussfaktoren des okologischen Fufiabdrucks
Der individuelle okologische FuBabdruck wird durch verschiedene Faktoren, wie beispielsweise der Ernah- rung, dem Wohnen, der Mobilitat, und dem Konsum beeinflusst (vgl. [Wac97] S. 90). Sie geben Auskunft daruber, wie stark die Umwelt belastet wird.
4.1 Ernahrung
Die Ernahrungsweisen der Bevolkerung haben einen exorbitanten Einfluss auf die Umwelt. Denn die Le- bensmittel, die wir tagtaglich zu uns nehmen, verursachen aufgrund ihres Anbaus, ihrer Verarbeitung sowie ihres Transportes unterschiedliche Mengen an Treibhausgasen und verbrauchen zudem noch Wasser, Land und Energie (vgl. [Mei13] S. 62). Der Bereich „Ernahrung“ macht in Deutschland 35 Prozent des okologi- schen FuBabdrucks aus (vgl. [BfWk.V.]). Im Folgendem werden diese Ernahrungsweisen hinsichtlich ihrer Okobilanz und ihre Einflusse auf den okologischen FuBabdruck erlautert.
4.1.1 Tierische Produkte
75 Prozent der entstanden Treibhausgasemissionen, welche im Agrarsektor anfallen, sind verantwortlich fur die Produktion von tierischen Produkten (vgl. [Mei13] S. 62). Fur die Produktion von Milcherzeugnis- sen werden wichtige Ressourcen wie Ackerland, SuBwasser und Energie benotigt (vgl. [MuL14] S. 34). Die Flachen in der Milchproduktion werden primar fur die Produktion der Tiernahrung verwendet (vgl. [MuL14] S. 34). Fur die Produktion von einem Liter Milch werden in Deutschland etwa zwei Quadratmeter landwirtschaftliche Nutzflache benotigt (vgl. [MuL14] S. 34). Ebenfalls benotigt Rohmilch einen hohen Wasseranteil (vgl. [MuL14] S. 34). Forscher der Technischen Universitat in Berlin errechneten den Was- serverbrauch fur die Herstellung eines Liters Milch. Dieser betragt 100 Liter Wasser (vgl. [TUB12]). Je- doch entstehen bei der Milchproduktion auch Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid und Methan sowie an- dere Schadstoffe. Die Produktion eines Liters Milch verursacht 1,2 Kilogramm Kohlenstoffdioxid, 10,2 Kilogramm Schwefeldioxid CO2-Aquivalente und 1,1 Kilogramm Methan CO2-Aquivalente (vgl. [MuL14] S.26). Zudem kommt noch der groBe Energieverbrauch der Milchproduktion hinzu. Dieser lag 2008 bei 17.162 Kilowattstunden pro Jahr (vgl. [Nes13] S.10). Dabei darf nicht vergessen werden, dass diese Zahlen lediglich die Produktion von Rohmilch darstellen und dass die Weiterverarbeitung von Milch zu Sahne, Butter oder Kase deutlich mehr an Wasser und Energie benotigen und somit auch mehr Treibhausgase verursachen. Fur die Herstellung von einem Kilogramm Butter werden rund 18 Liter Milch benotigt (vgl. [BzLk.V.]). Ein Kilogramm Butter produziert 19,7 Kilogramm CO2-Aquivalente und benotigt 20,7 Quadratmeter (vgl. [Mei13] S. 72). Somit verursacht Butter neben Rind- und Kalbfleisch den hochsten Anteil an Kohlenstoffdioxid und benotigt die groBte Flachenmenge. Zudem erzeugen ein Kilogramm Eier aus der konventionellen Landwirtschaft 1,93 Kilogramm CO2-Aquivalente (vgl. [Bra08] S. 167). Durch Fisch aus Aquakulturen gelangen Chemikalien, Nahrungsreste, Fischkot und Antibiotika in die Meere (vgl. [WWF18]). Zuchtanlagen benotigen zudem noch einen hohen Energie- und Wasserverbrauch, da die Fisch- bestande Wasserzufuhren und regulierte Temperaturen benotigen (vgl. [WWF18]). Auch der Wildfang ist problematisch, da es dadurch zu einer Uberfischung der Gewasser kommt. Bereits sind 33 Prozent der Fischbestande schon uberfischt (vgl. [WWF18]). Des Weiteren tragen Fischernetze zur Plastikverschmut- zung und zur Mikroplastik-Belastung bei (vgl. [WWF18]). Die Produktion und Weiterverarbeitung von Fleischprodukten stellen ebenfalls eine Belastung der Umwelt dar, denn der Flachenbedarf eines Kilogramms Rindfleisch betragt 25,4 Quadratmeter (vgl. [Mei13] S. 72) und die ausgestoBenen Treibhausgas- Emissionen eines Kilogramms Rindfleisch betragen 18,6 Kilogramm CO2-Aquivalente (vgl. [Mei13] S. 64). Der Wasserbedarf eines Kilogramms Rindfleisch liegt bei 84,6 Liter SuBwasser (vgl. [Mei13] S. 80). Andere Fleischprodukte verursachen jedoch auch groBe Mengen an Treibhausgas-Emissionen und benoti- gen viel SuBwasser und Flache. So liegen die ausgestoBenen Treibhausgas-Emissionen eines Kilogramms Geflugel bei 5,9 Kilogramm CO2-Aquivalente und von Schweinefleisch betragen diese 7,9 Kilogramm CO2-Aquivalente (vgl. [Mei13] S. 64). Der Flachenbedarf bei einem Kilogramm Geflugelfleisch liegt bei 6,2 Quadratmeter und bei Schweinefleisch bei 8,9 Quadratmeter (vgl. [Mei13] S. 72). Der Wasserbedarf von Geflugel liegt bei 15,2 Liter und bei Schweinefleisch bei 29,7 Liter pro Kilogramm (vgl. [Mei13] S. 80).
4.1.2 Weitere Faktoren im Bereich Ernahrung
Verzichtet man auf regionale, saisonale und biologisch angebaute Produkte, wird die Umwelt ebenfalls belastet. Um bestimmte Lebensmittel auch in anderen Jahreszeiten genieBen zu konnen, werden sie aus fernen Landern importiert. Somit sind diese weder regional noch saisonal und dies verursacht weitere Treib- hausgas-Emissionen. So betrugen die CO2-Emissionen durch den Import aus den Niederlanden 2010 38,3 Millionen Tonnen und aus Spanien 10,1 Millionen Tonnen (vgl. [May14] S. 12). Durch die konventionelle Landwirtschaft verliert der Boden an Fruchtbarkeit und als Folge konnen immer weniger Flachen fur die Landwirtschaft genutzt werden (vgl. [Hag19]). Zudem entstehen durch die Herstellung von synthetischem Dunger und Stickstoffdunger Kohlenstoffdioxid und Lachgas, die stark umweltbelastend sind und zum Klimawandel beitragen (vgl. [Hag19]). Auch verarbeitete Lebensmittel haben einen hoheren Energiever- brauch, da sie mehrere Prozesse durchlaufen mussen, bis sie beim Kunden ankommen (vgl. [Her05] S. 12).
4.2 Wohnen
Der Bereich „Wohnen“ ist ein weiterer Faktor, der den individuellen okologischen FuBabdruck bestimmt. Welche Energien genutzt werden und wie viel Abfall produziert wird, sagt aus, wie stark die Umwelt be- lastet wird. Dieser Bereich macht 25 Prozent des okologischen FuBabdrucks aus (vgl. [BfWk.V.]). Im Fol- genden wird erlautert, wie die Art und Weise des Wohnens die Umwelt schadigen kann.
4.2.1 Nutzung von fossilen Brennstoffen
Die GroBe der Unterkunft, die bewohnt wird, hat einen fatalen Einfluss auf den eigenen okologischen FuB- abdruck. Umso mehr Raume ein Individuum besitzt beziehungsweise je groBer diese Raume sind, desto starker mussen diese beheizt werden, wodurch der Energieverbrauch enorm steigt (vgl. [PlF13]). Eine fehlende Warmedammung fuhrt ebenfalls dazu, dass Gebaude starker beheizt werden muss (vgl. [P1F13]). Die Art der Primarenergie, also die Energie, die zum Heizen und der Warmwasserbereitung genutzt wird, beeinflusst den okologischen FuBabdruck (vgl. [PlF13]). Nutzt man fossile Brennstoffe wie Kohle oder Gas zum Heizen, wird mehr Kohlenstoffdioxid ausgestoBen. Braunkohle verbraucht maximal 1.230 Gramm CO2 pro kWh Strom und produziert damit von allen Energietragern am meisten Kohlenstoffdioxid (vgl. [Lub07] S. 20). Steinkohle verbraucht maximal 1080 Gramm CO2 pro kWh Strom und Erdgas erzeugt maximal 640 Gramm CO2 pro kWh Strom (vgl. [Lub07] S. 20). Kohle und Gas stellen somit die groBte Belastung fur die Umwelt dar (siehe Abbildung 4 im Anhang).
4.2.2 Abfall
Die Menge an Abfall die taglich produziert wird, muss von der Natur wieder abgebaut werden, wofur wie- derum Landflachen benotigt werden, wie beispielsweise fur Deponien. Solche Deponien fuhren zu einer Verschmutzung von Boden und Wasser (vgl. [EuU20]) und wodurch sogenannte Deponiegase entstehen, die vor allem aus dem Treibhausgas Methan bestehen (vgl. [EuU20]). Zudem ist auch nicht jeder Mull biologisch abbaubar, was dazu fuhrt, dass wichtige Okosysteme belastet werden (vgl. [EuU20]).
4.3 Mobilitat
Durch den StraBen- und Flugverkehr werden klimaschadliche Treibhausgas-Emissionen freigelassen, die der Umwelt dauerhaft schaden. Damit beeinflusst diese Kategorie ebenfalls den individuellen okologischen FuBabdruck. Der Bereich Mobilitat ist verantwortlich fur 22 Prozent des individuellen okologischen FuB- abdrucks (vgl. [BfWk.V.]). Im Folgenden wird erlautert, wie sehr der Verkehr die Umwelt belastet.
4.3.1 Flugverkehr
Fur alle dusengetriebenen Verkehrsflugzeuge wird der Turbinenkraftstoff Kerosin eingesetzt (vgl. [Arm13] S. 109]). Dieser wird ebenso wie Benzin oder Heizol aus Erdol gewonnen und ist somit auch ein fossiler Brennstoff (vgl. [Arm13] S. 109). Auch wie bei allen anderen fossilen Brennstoffen werden bei dessen Verbrennung Treibhausgase freigesetzt. Bei der Verbrennung eines Kilogramms Kerosin entstehen 3,15 Kilogramm Kohlenstoffdioxid, 1,24 Kilogramm Wasserdampf und 6-16 Gramm Stickoxide (vgl. [Arm13] S. 126). Fur 100 Personenkilometer benotigt ein Flugzeug circa 3,67 Liter Kerosin und produziert dabei 9,22 Kilogramm Kohlenstoffdioxid (vgl. [LuG19]). Diese Abgase landen in empfindlichen Bereichen der Atmosphare wie der Tropopause und der Stratosphare, wo sie langer verweilen (vgl. [Arm13] S. 106).
4.3.2 Strafienverkehr
Benzin und Diesel sind einer der beliebtesten Kraftstoffe in Deutschland (vgl. [Sta17]). Bei ihrer Verbren- nung werden genauso wie bei dem Kraftstoff Kerosin Treibhausgase produziert, die sich negativ auf die Umwelt auswirken. Ein Personenkraftwagen erzeugt 1,43 Kilogramm Treibhausgas-Emissionen pro Per- sonenkilometer und produziert somit nach dem Flugzeug die zweitmeisten Treibhausgas-Emissionen (vgl. [Umw19]).
4.4 Konsum
Der Konsum ist eine weitere Kategorie des okologischen FuBabdrucks und beinhaltet die Nutzung von Konsumgutern wie Kleidung, Hygieneartikel, Mobel oder elektronischen Geraten. Dieser Bereich macht Prozent des okologischen FuBabdrucks aus (vgl. [BfWk.V.]). Im Folgenden wird die okologische Be- lastung am Beispiel der konventionellen Kleidungsherstellung dargestellt.
4.4.1 Kleidung
Im Bereich der Kleidung stellt vor allem die Fast-Fashion-Branche eine Problematik dar, denn sie ist mit einem enormen Ressourcenverbrauch verbunden. Die Produktion von Baumwolle benotigt fur den Anbau enorm groBe Flachen und verbraucht pro Kilogramm 8.000 Liter Wasser (vgl. [KoB14] S. 6). Zudem ist der Gebrauch von Pestiziden bei der Baumwollen-Produktion sehr hoch (vgl. [KoB14] S. 6). So werden beinahe ein Kilogramm Pestizide fur ein Hektar Baumwolle verwendet, wodurch sich die Fruchtbarkeit des Bodens reduziert und das Grundwasser sowie die Luft verschmutzt werden (vgl. [KoB14] S. 6). Des Weiteren wer- den in der Fast-Fashion Industrie Chemikalien wie zum Beispiel Alkylphenolethoxylate genutzt, die fur die Umwelt eine Belastung darstellen (vgl. [KoB14] S. 8). Durch das Farben, Bleichen und Bedrucken landen diese gefahrlichen Chemikalien durch unzureichende Filterung in Gewassern (vgl. [KoB14] S. 8). Da die meisten Fast-Fashion Produkte nach Deutschland importiert werden, sind die weiten Transportwege eben- falls eine Belastung fur die Umwelt und das Klima. Im Folgenden wird die Umfrage zu dem okologischen FuBabdruck der FOS XY erlautert. Diese Umfrage stellt den praktischen Teil dieser Semi-nararbeit dar.
5 Umfrage zu dem okologischen Fufiabdruck der FOS XY
Im Rahmen dieser Seminararbeit wurde eine Umfrage gestartet, die das alltagliche Verhalten der Probanden hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit pruft und ihren okologischen FuBabdruck berechnet. Um eine reprasenta- tive Stichprobe zu erhalten, wurden 82 Schuler aus den zehnten, elften, zwolften und 13ten Klassen sowie ein Lehrer der FOS in XY befragt. Dabei waren 59 der Probanden weiblich und 23 der Pro-banden waren mannlich. Des Weiteren wurde die Umfrage mithilfe des Microsoft Programms „Forms“ durchgefuhrt, weshalb die Umfrage nicht anonym ist. Der Fragebogen umfasst 16 Fragen aus den Katego- rien Ernahrung, Wohnen, Mobilitat und Konsum. Zu jeder Frage gibt es insgesamt funf Auswahlmoglich- keiten. Diese sind jeweils mit Punkten ausgezeichnet. Je geringer die Umwelt durch einen bestimmten Le- bensstil belastet wird, desto weniger Punkte werden vergeben. Wenn dagegen die Umwelt stark belastet wird, werden mehr Punkte vergeben. Wenn die Umwelt am geringsten belastet wird, werden drei Punkte vergeben, darauf folgen sechs, neun und zwolf Punkte. Wird die Umwelt am starksten belastet, werden 15 Punkte vergeben. Erreicht jemand 48-96 Punkte, ist er in die Kategorie „sehr kleiner okologischer FuBab- druck einzuordnen. Bei 97-144 Punkten steigt die Belastung der Umwelt und somit lasst sich der Befragte in die Kategorie „kleiner okologischer FuBabdruck“ einordnen. Erhalt jemand 145-192 Punkte, ist die Be- lastung auf die Umwelt groB und somit wird der Proband in die Kategorie „groBer okologischer FuBab- druck“ eingeordnet. Bei 128-160 Punkten ist die Belastung auf die Umwelt am groBten und der Befragte lasst sich in die Kategorie „sehr groBer okologischer FuBabdruck“ einordnen. Die Ergebnisse der Umfrage werden somit nicht in genauen Zahlen, wie beispielsweise in globalen Hektar, angegeben. Im Folgenden werden die Antworten der Probanden hinsichtlich ihrer Okobilanz analysiert und mogliche Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Auffalligkeiten erlautert. Als Ergebnis wird der durchschnittliche okologische FuB-abdruck der FOS XY dargestellt.
Bereich Ernahrung
1. Frage: Wie oft essen Sie Fleisch und Wurstprodukte?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5
Von den 83 Probanden haben insgesamt 18 Personen (22 %) ange- geben, nie Fleisch und Wurstprodukte zu essen, funf Probanden (6%) gaben an, selten Fleisch und Wurstprodukte zu essen, zehn der Probanden (12%) gaben an, gelegentlich Fleisch und Wurstpro- dukte zu essen, 33 Probanden (40 %) gaben an, oft Fleisch und Wurstprodukte zu essen und 17 Personen (20 %) gaben an, sehr oft Fleisch und Wurstprodukte zu essen. Die Mehrheit der Probanden und damit 60 Prozent, essen oft bis sehr oft Fleisch und Wurstpro dukte. Wobei 28 Prozent der Probanden selten bis nie Fleisch und Wurstprodukte essen. Bei dem Verzehr von fleischhaltigen Produkten sind die Ergebnisse recht eindeutig. So gibt es zwar Ausnahmen, die auf Fleisch und Wurstprodukte verzichten beziehungsweise den Verzehr reduzieren, jedoch isst die Mehrheit der Befragten in regelmaBigen Abstanden Fleisch und Wurstprodukte, und beeinflusst somit den okologischen FuBabdruck negativ
2. Frage: Wie oft essen Sie Fisch?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Von den 83 Probanden gaben auch hier 18 Personen (22 %) an, keinen Fisch zu essen. 23 Probanden (28 %) gaben an, selten Fisch zu essen. 30 Befragte (36 %) gaben an, gelegentlich Fisch zu essen. 10 der Pro- banden (12%) essen oft Fisch und zwei Probanden (2%) essen sehr oft Fisch. Da nur eine kleine Anzahl an Personen oft bis sehr oft Fischprodukte zu sich nehmen und im Vergleich dazu eine groBe An- zahl an Personen selten bis nie Fisch verzehren, wird der okologische FuBabdruck positiv beeinflusst.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6
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