Die Gewässerg ütebestimmung an drei verschiedenen Messpunkten
1. Einleitung
Durch die immer größer werdende Aufmerksamkeit der Medien auf unsere verschmutzten Gewässer, nicht zuletzt durch die zahlreichen Tankerunglücke auf den Meeren wird erkannt, dass die Mengen an Wasser der Erde durch Verschmutzung dieser sowie durch Abwassereinleitungen verstärkt zunehmen. Wie man in so vielen Fällen erkennen kann, richtet sich die Natur auf solche Veränderungen in ihrem Lebensraum ein. Manche Pflanzen und Tiere werden zum Indikat, zum Beispiel der Rollegel (Erpobdella octoculata), eine hohe Anzahl dieser Gattung in einem Fließgewässer lassen auf starke organische Belastung des Wassers schließen.
Die ,,staatlichen Wasserwirtschaftsämter (STAWA)" 1 untersuchen zweimal im Jahr stichprobenartig die Gewässergüte der Gewässer in Deutschland. Diese Untersuchungen stellen keine ausreichende Kontrolle und Verbesserung der Gewässer da.
Durch die ökologische Gewässergütebestimmung ist es möglich selbstständig, mit wenigen Hilfsmitteln, geringem Grundwissen die Gewässergüte des ansässigen Fließgewässers zu bestimmen. Die Methode ist unter dem Namen ,,Biologische - makroskopische Feldmethode"1 oder auch als ,,Saprobiensystem"2(makroskopische Feldmethode, mit bloßem Auge erkennbar, in der die Organismen in ihrer unterschiedlichen Wiederstandsfähigkeit gegen Verunreinigungen eingeteilt sind)bekannt. Mit dem Saprobiensystem kann allerdings nur eine Bestimmung erfolgen, in wie weit das Gewässer mit biologischen, organischen und chemischen Stoffen belastet ist. Eine genaue Untersuchung von Mikroorganismen sowie der verschiedenen chemischen Stoffe in den Bächen/Flüssen kann mit dieser Methode nicht ermittelt werden. Bedingt durch chemische Schwankungen, zusätzliche Abwasser oder andere Einflüsse kann das Ergebnis des Saprobiensystems nur als Richtungswert angesehen werden. Die Gewässergüteklasse die ich bestimmen werde ist eine Momentaufnahme des Bolldammbach/ Brandbach.
1)Kriesten, B., Gewässergütebestimmung - Leicht gemacht, in: Bustedter Materialien1989/9,Seite 2
2)Information Biologie -Zentrum-Bustedt
Der Bolldammbach liegt in Nordrhein-Westfalen, entspringt in Pödinghausen in der Nähe des Ringsthofes. In seinem Verlauf fließt der Baringer Bach und der Bruchgraben hinzu. DerBolldammbach/Brandbachnimmt seinen Verlauf durch die Stadt Enger / Belke-Steinbeck an der dort errichtetenKläranlage Engervorbei, weiter fließt er in Richtung Bustedt zu dem gleichnamigen Biologie-Zentrum. Dort wird erBrandbach genannt, um dann in Südlengern in die Else zu münden.
Der erste, von den drei Messpunkte für die Untersuchungen ist 1,35 Km vor der Kläranlageneinleitung in Belke- Steinbeck, nach der Abwassereinleitung der Kläranlage und davon am 2 Km entfernten Biologie-Zentrum Bustedt, das ebenfalls am Bolldammbach/Brandbach angrenzt.
Diese Facharbeit soll, mit dem ,,Saprobiensystem"1(makroskopische Feldmethode, mit bloßem Auge erkennbar, in der die Organismen in ihrer unterschiedlichen Wiederstandsfähigkeit gegen Verunreinigungeneingeteilt sind)Aufschluss darüber geben welche momentane Güteklasse der Bolldammbach/Brandbach hat und in wie weit, das Wasser des Baches mit Nährstoffen belastet ist.
Ich habe mir dieses Thema auf Vorschlag meiner Biologielehrerin ausgesucht, da wir im Unterricht das Thema Ökologie behandeln, welches auch die Fließgewässeruntersuchung mit einbezieht.
Als Untersuchungsobjekt habe ich den Bolldammbach gewählt, da er für die Ergebnisse meiner Untersuchungen aufgrund der Kläranlage Enger sehr interessant ist.
1)Information Biologie-Zentrum-Bustedt
2.Nahrungskreislauf in einem Fließgewässer!
Der Nahrungskreislauf beginnt bei den ,,Wasserpflanzen (Produzenten)"1, die als ,,Nahrungsgrundlage"2 dienen und sich von ,,Nährsalzen(für die pflanzliche Ernährung lebenswichtige Bioelemente)"1 ernähren. Mit Hilfe der ,,Assimilation (Photosynthese)"3 wandeln sie ,,energiearme anorganische Stoffe (Kohlendioxid, Wasser) in energiereiche organische Verbindungen (Kohlenhydrate)"2 um, dabei wird auch ,,Sauerstoff (O2)"2 produziert. Die ,,Bakterien, pflanzliche Einzeller" 4 ernähren sich von diesen gelösten Substanzen und von ,,Abwässern"4 im Wasser, sie sind die Nahrungsgrundlage für die ,,Herbivore (pflanzenfressende Tiere) und Karnivore (fleischfressende Tiere) Organismen, den Konsumenten"1. Die ,,Konsumenten (Schnecken, Kleinkrebse und so weiter)" 1/3 verbrauchen einen Teil der aufgenommenen Nahrung wandeln den verbleibenden Teil in ,,körpereigene Bausteine um" 1.
Sie sind wiederum die Beute von Fischen. Zuletzt werden die Pflanzenreste, Tierkadaver und Kot der Tiere von den ,,Destruenten (pflanzliche Einzeller,Kleinstlebewesen, die organische Stoffe in anorganische umwandeln) "5 auch ,,Saprovore "(Tiere die sich von faulenden Stoffen ernähren)" 1/5 genannt zersetzt. Die Stoffe werden von den ,,mineralisierern(Pilze und Bakterien - Destruenten oder Reduzenten)"1 zu ,,Nährsalzen(für die pflanzliche Ernährung lebenswichtige Bioelemente)"1 abgebaut darauf hin beginnt der Kreislauf von neuem.
Bei der Mineralisierung geben Pilze und Bakterien ,,Enzyme"1 ab ,,die, die organischen Makromoleküle(zeigen Eigenschaften von Molekülen, das aus viel Atomen aufgebaut ist)in kleine Bruchstücke zerlegen"1.
Die ,,Bakterien"1 nehmen die ,,Bruchstücke" 1 auf und nutzen sie für ihren ,,eigenen Stoffwechsel"1 oder
verarbeiten sie zu ,,Nährsalzen" 1. Hier schließt sich der Kreis, da die ,,Nährsalze"1 als ,,anorganische Stoffe"1 für die Umwandlung in ,,energiereiche organische Verbindungen"2 durch die ,,Assimilation" 2 der ,,Produzenten" 2 wieder für die ,,Konsumenten" 2 zur Verfügung stehen.
1)Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V., Biologische und chemische Gütebestimmung von Fließgewässer, ,,o.O." 19903 Seite.8
2)Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V., Biologische und chemische Gütebestimmung von Fließgewässer, ,,o.O." 19903 Seite.7
3)Information Biologie -Unterricht
4)Ernst Klett Verlag, Natura, Biologie für Gymnasien, Stuttgart Düsseldorf Leipzig, 19982,Seite324
5)Microsoft Encarta Enzyklopädie 2001
6)Dr.RenateWahrig-Burfeind, BertelsmannWahrig Fremdwörterlexikon, Gütersloh; München, 19995
3. Das Saprobiensystem
Im Jahre 1902 haben die beiden Biologen ,,Kolkwitz und Marsson"1 den Grundstein für die Entwicklung des ,,Saprobiensystems"(makroskopische Feldmethode, mit bloßem Auge erkennbar, in der die Organismen inihrer unterschiedlichen Wiederstandsfähigkeit gegen Verunreinigungen eingeteilt sind)2 gelegt. Die Methode befasst sich ausschließlich mit den makroskopischen Organismen mit der man ohne großen Aufwand die Gewässergüte eines Gewässers in kürzester Zeit feststellen kann. Im Vergleich dazu stellt eine mikroskopische(nichtmit bloßem Auge erkennbar)Organismenuntersuchung einen erheblich höheren Aufwand da.
Es gibt sieben verschiedene Gewässergüteklassen in denen die Gewässer eingeordnet werden. Es wurde ermittelt, dass in unterschiedlich organisch belasteten Gewässergüteabschnitten verschiedene Pflanzen- und Tierarten leben. Durch Untersuchungen an ausgesuchten belasteten Gewässerabschnitten konnten ,,Zeigerorganismen(Tiere und Pflanzen, die nur oder gar nicht in einem Gewässerabschnitt vorkommen)"3 für diese Abschnitte bestimmt werden. Es stellte sich heraus, dass der ,,Sauerstoffgehalt (O2)"1 und ,,die Menge an organischen Substanzen"3 in einem Gewässer dafür ausschlaggebend sind welche tierischen und pflanzlichen Organismen in einem Abschnitt leben können und wie sich die Gewässergüte mit zusätzlichen Hilfsmitteln (Feldprotokoll) daraus ablesen lassen.
Für die Gewässergütebestimmung sind ,,biologische (was für und wie viele Tiere)- und chemische Werte"4 zu bestimmen, wobei die chemischen Werte nur eine Momentaufnahme des untersuchten Gewässers darstellt. Anfangs war die Gewässergüte in IV Hauptklassen unterteilt in den ,,50 Jahren"3 wurden sie noch um III
Zwischengüteklassen erweitert. Die Güteklassen gehen von ,,I (unbelastet bis sehr gering belastet) (blau, Farbe von der Gewässergütekarte) bis IV (übermäßig belastet ) (rot)"3.
1)Aggi Susanne Blanke, Das Saprobiensystem in:Gewässergütebericht 2001,2001,Seite 10
2)Information Biologie-Zentrum-Bustedt
3)Helmut Schwab, Klett in:Zeigerorganismen in Fließgewässern, 1996
4)Information Biologie -Zentrum-Bustedt ,,Feldprotokoll"
3.1 Berechnung des Saprobienindexes
Die Ermittlung, der Güteklasse erfolgt mit dem ,,Saprobienindex" 1, der errechnet wird und zusammen mit den sieben Güteklassen den Grad der Belastung eines Gewässers angibt.
Die Tiere, die für eine bestimmte Güteklasse die ,,Zeigerorganismen"2 sind, wurden im ,,Deutschen Institut fürNormung e.V.: Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung; Bestimmungdes Saprobienindex (DIN 38410, Teil2")3 zusammengefasst. Ich habe diese Tiere mit der ,,Bestimmungshilfe für Wasserlebewesen"1 vom Biologie-Zentrum-Bustedt und mit einem ,,Binokular" 1 bestimmt und die Abudanz jeder Art in einem ,,Feldprotokoll" 1 an Hand der Häufigkeitstabelle (Abkürzungh) festgehalten.
Für jedes dieser Saprobien (in faulenden Gewässern und von organischen Substanzen lebender Organismus)4 ist ein Gütefaktor (Abkürzungs) 1 oder auch Saprobitätsgrad von ,,1,0-4,0" 5 angegeben. Das bedeutet, je niedriger der Sauerstoffbedarf eines Tieres ist, desto höher ist es in den Saprobitätsgrad eingeordnet.
Der Rollegel (Gütefaktor 3,0) zum Beispiel ist gegen ,,Sauerstoffmangel unempfindlich" 6 er kann deshalb von der Güteklasse I-II bis III-IV gut überleben. In diesen Abschnitten kommt er in großer Anzahl vor. Ebenfalls in der Tabelle aufgeführt und wichtig für den ,,Saprobienindex"1, ist das ,,Indikatorgewicht" (AbkürzungG) 7. Die Skala geht von ,,1= sehr schlechter Indikator (Anzeiger) bis 5 = sehr guter Indikator"1. Die Organismen, die in vielen verschiedenen organisch belasteten Gewässerabschnitten leben können, haben ein niedriges Indikatorgewicht. Hier dient der Egel wieder als Beispiel er lebt in verschieden organisch belasteten Gewässern und sein ,,Indikatorgewicht" (AbkürzungG) 7beträgt ,,2"7.
1)Information Biologie -Zentrum-Bustedt
2)Helmut Schwab, Klett in:Zeigerorganismen in Fließgewässern, 1996
3)Aggi Susanne Blanke, Das Saprobiensystem in:Gewässergütebericht 2001,2001,Seite 79
4)Microsoft Encarta Enzyklopädie 2001
5)Aggi Susanne Blanke, Das Saprobiensystem in:Gewässergütebericht 2001,2001,Seite 11
6)Aggi Susanne Blanke, Das Saprobiensystem in:Gewässergütebericht 2001,2001,Seite 13
7)Biologie-Zentrum-Bustedt, Feldprotokoll
Nach dem eintragen der Werte in ein Protokoll wird nach einer Rechenformel, der Saprobienindex errechnet: ,,s = _ (h·s·G) " _ (h·G) 1.
Dieses Rechenergebnis wird in die Gewässergüteklassentabelle eingeordnet.
Vor Ort werden äußere Merkmale in das Protokoll eingetragen, diese sind Temperatur, Tiefe, Breite, Fließgeschwindigkeit, Färbung, Trübung, Pflanzenwuchs und Geruch des Baches.
1)Information Biologie -Zentrum-Bustedt
3.2 Die biologische und chemische Feldmethode Biologisch:
Für die Ermittlung der Abudanz an einem vorher ausgesuchten Gewässerabschnitt stellt man sich Fang- und Aufbewahrungsgeräte zusammen.
Als Fanggerät dient ein normales Haushaltssieb, um die gefangenen Organismen sachgemäß diesem zu entnehmen wird eine ,,Federstahlpinzette" 1 benutzt. Zur Aufbewahrung und für den Transport werden kleine ,,Kühlschrankboxen" 1 oder alte breite nicht sehr tiefe Marmeladengläser die mit dem Fließgewässerwasser gefüllt werden verwendet. In einem bestimmten Zeitraum wird mit dem Sieb das Ufer abgekeschert, ebenfalls wird Sand im Wasser ausgesiebt. Die Organismen werden unter einem ,, 20 mal vergrößerten Binokular" 1 mit der ,,Bestimmungshilfe für Wasserlebewesen" 1 in einer Petrischale bestimmt. Diese Werte werden in das ,,Feldprotokoll"1 eingetragen aus denen dann mit der Berechnung des Saprobienindexes die Gewässergüteklasse errechnet wird.
Chemisch:
Ein Kompaktlabor wird benötigt für die chemische Gewässeruntersuchung, indem die Tests für Sauerstoff, Ammonium (NH4-N) /Ammoniak (NH3-N), Nitrit, Nitrat, Phosphat, ph-Wert, Temperatur und elektrische Leitfähigkeit enthalten sind.
Zusätzlich wird noch der BSB5 Wert und die Sauerstoffsättigung in % (100% = 10,9 ml/l- Information Biologie-Zentrum-Bustedt) ermittelt.
Für die Probeentnahme wird ein altes Marmeladenglas mit dem zu untersuchenden Wasser gefüllt, anschließend im Labor oder zu Hause mit den Untersuchungsparametern untersucht. An der Untersuchungsstelle wird die Temperatur sowie die elektrische Leitfähigkeit gemessen.
1)Information Biologie-Zentrum-Bustedt
4. Das Saprobiensystem am Bolldammbach/Brandbach
4.1 Vorbereitungen
Meine Untersuchungsreihe begannen damit das ich mir drei Messpunkte mit Hilfe der ,,Topographische Karte"1 und der ,,Gewässergütekarte 2001" 2 an dem Gewässer Bolldammbach/Brandbach ausgesucht habe. Bei der Auswahl der Standorte zur Durchführung meiner Versuche, beachtete ich die Orte, an denen die deutlichsten Unterschiede in der Gewässergüte zu erkennen sein würden. Aufgrund dessen, dass eine Kläranlage an dem Bach angrenzt, ihre Abwasser in ihn hineinleitet liegen die Messpunkte 1,35 Km vor der Kläranlage, 400m nach der Kläranlage bei der Abwassereinleitung und 2Km von der Einleitung am Gut Bustedt. Hier lässt sich ermitteln in wie weit der Bach die Selbstreinigung vorgenommen hat und ob dadurch eine Verbesserungen in der Güteklasse vorliegt. Dies lässt sich mit Hilfe des ,,Saprobiensystems "(makroskopische Feldmethode, mit bloßem Auge erkennbar, in der die Organismen in ihrer unterschiedlichen Wiederstandsfähigkeit gegen Verunreinigungen eingeteilt sind)3 feststellen. (Siehe 3. Das Saprobiensystem). Dadurch lassen sich die unterschiedlichen Güteklassen von den Messpunkten gut miteinander vergleichen.
Für meine Facharbeit habe ich zuvor, mit einer, mir fremden Klasse im Biologie-Zentrum-Bustedt an einer Unterrichtseinheit über das ,,Saprobiensystem" 3 bei Herrn Kriesten teilgenommen. Um Erfahrungen im Hinblick auf die Anwendung des ,,Saprobiensystems " 3 für meine eigenständigen Versuche zu machen.
Für meine Untersuchungen hat mir die Schule ein chemisches ,,Kompaktlabor für Wasseruntersuchungen" und für die biologische Untersuchung Haushaltssiebe und ,,Federstahlpinzette" 3 zur Verfügung gestellt.
Ich musste mir jedoch die chemischen Tests noch mal aus dem Biologie-Zentrum ausleihen, da die ,,Untersuchungsparameter" 2 aus der Schule nicht mehr haltbar waren. Die ,,Feldprotokolle" 3 hat mir das Biologie-Zentrum-Bustedt zur Verfügung gestellt, welche ich dann vervielfältigt habe.
1)Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen,Topographische Karte, Bonn 199716
2)Aggi Susanne Blanke, Das Saprobiensystem in:Gewässergütebericht 2001,2001
3)Information Biologie-Zentrum-Bustedt
4.2 Ergebnisse der Untersuchungen
Meine Untersuchungen am Bolldammbach/Brandbach für die Facharbeit habe ich in Belke-Steinbeck am 09.06.2001 um 12.00 Uhr, an der Kläranlage Enger am 10.06.2001 um 14.00Uhr und am 08.06.2001 am BiologieZentrum-Bustedt um 16.00Uhr durchgeführt. An allen drei Messstellen wurde eine Stunde lang gekäschert. Die chemischen Werte der Messstelle in Belke-Steinbeck zeigten, das der Nitritgehalt genau bei 0,2 mg/l liegt. Dieses zeigte das keine toxischen Wirkungen vorhanden sind. Die Sauerstoffsättigung von 78% und der ph-Wert bei 7,5 zeigen an, dass der Bach nicht im sauren- oder im alkalischen Bereich liegt.
Daraus kann man ablesen das Ammonium/Ammoniak nicht zuviel vorkommt. Dadurch kein erhöhter O2- Verbrauch stattfindet und eine Grenznitrifikation den Wert von 0,2 mg/l für Nitrat ergibt. Der Phosphatwert ergab 0,2 mg/l somit ist es ausgeschlossen, dass der Bach zu viele Nährstoffe für die Pflanzen bietet. Dadurch führt ihre Mineralisation nicht zu Sauerstoffmangel. Äußerlich ist der Bach in einem guten Zustand. Das Wasser ist klar, farblos es sind keine Schaumbildungen auffallende Gerüche vorhanden. Auffallend beim Käschern ist der schwarze Schlamm, der einen erhöhten Nährstoffgehalt anzeigt. Durch die angrenzende Kuhweide wie auch durch Nebenarmflüsse wird diese Bildung begünstigt. Der biologische Wert beziehungsweise der Saprobienindex ergab nach der Berechnung die Güteklasse II-III (2,6) kritisch belastet.
Im Gegensatz da zu verschlechterten sich die Werte des Protokolls an dem Messpunkt der Kläranlage stark. Die Sättigung des Sauerstoffs beträgt 48,9%, der Nitritgehalt liegt bei 0,5 mg/l was darauf schließen lässt, dass eine erhöhte Nitrifikation stattfindet. Dadurch lässt sich der Nitratgehalt von 5 mg/l erklären. Es ist verwunderlich, das der Phosphatwert 0 mg/l beträgt, da Phosphate normalerweise hauptsächlich durch Abwasser in den Bach gelangen. Der ph-Wert im Wasser wird mit 9,5 mg/l deutlich überschritten und liegt deshalb im alkalischen Bereich. Diese erhöhten über den normal liegenden chemischen Werte habe natürlich direkten Einfluss auf die biologischen Untersuchungen sowieden Saprobienindex. Die Güteklasse beträgt II-III (2,6) kritisch belastet, welches mit dem Ergebnis der Kläranlage von 2000 übereinstimmt. Äußerliche Besonderheiten waren der modrige/torfige Geruch, Verschlammungen und gelbbraunes Wasser.
Der Messpunkt am Biologie-Zentrum zeigt enorme Verbesserungen in den chemischen Werten gegenüber denen an der Abwassereinleitungsstelle. Es liegt eine Sauerstoffsättigung von 87% vor. Der ph-Wert von 7,5 mg/l zeigt an das, das Wasser nicht mehr im alkalischen Bereich liegt. Jedoch ist der Nitratgehalt auf 10 mg/l gestiegen und der Wert von 0,5 mg/l Ammonium ist immer noch erhalten. Es ist dadurch irritierend, das der Sauerstoffgehalt im Wasser angestiegen ist. Obwohl die Vermehrung von Pflanzen durch den erhöhten Nitratwert begünstigt wird und dem Zufolge bei deren absterben größere Mengen mineralisiert werden müssen. Ebenfalls wird Sauerstoff verbraucht. Die äußeren Merkmale sind gleich mit der Messstelle in Belke-Steinbeck, jedoch kommt noch eine Wasserpflanzenbildung in Form der Fadenalgen hinzu. Eine Güteklassenveränderung im positiven Sinne ist nicht eingetreten. Es liegt immer noch die Güteklasse II-III (2,5) vor.
4.3 Wertung der Ergebnisse in Bezug auf die eigenen Erwartungen und der Kläranlage
Meine Erwartungen in Hinsicht auf die Ergebnisse haben sich zum Teil bestätigt.
Das, das Ergebnis die Güteklasse in Belke-Steinbeck II-III kritisch belastet ergibt erscheint mir nicht verwunderlich. Kurz nach der Quelle hat der Bach Zuläufe durch den Baringerbach und Bruchgraben. Durch die Ackerbewirtschaftung auf den Feldern wirken zusätzlich toxische Substanzen auf den Bach ein. Weiter fließt der Bach durch die Stadt Enger, wo Abgase und weitere toxisch wirkende Stoffe den Bach in seiner Güteklasse beeinflussen. Die Nährstoffbelastung erhöht sich nochmals durch die jahrelange Nutzung der Weide für Großvieh.
Ich war in der Annahme, dass die Güteklasse an der Kläranlage noch schlechter ist als ,,kritisch belastet"1, da die Abwasser nicht Tertiär in einem Vorfluter gereinigt werden. Die Untersuchungen bestätigten dies jedoch nicht. Durchgeführte Untersuchungen der Kläranlagenmitarbeitern im Juni 2000 zeigen mit meinen Ergebnissen verglichen Verschlechterungen in Bezug auf die chemischen Werte an. Das Ergebnis der Güteklasse II-III ist dennoch erhalten geblieben.
Die Messergebnisse am Biologie-Zentrum-Bustedt zeigen, das der Bach innerhalb von zwei Kilometern die Selbstreinigung aufgenommen hat. Dies beweisen die Verbesserungen der chemischen und biologischen Untersuchungen. Der Sauerstoffgehalt hat sich sehr verbessert. Indikatoren mit einem höheren Indikatorgewicht, wie der Flussflohkrebse (G=3) kamen an der Messstelle der Kläranlage mit der Häufigkeit h=4 vor. Im Verlauf bis zum Biologie-Zentrum-Bustedt hat seine Anzahl, somit die Häufigkeit auf h=2 abgenommen. Dieses Ergebnis beweist, dass sich der Bach selbst regeneriert und die Werte sich verbessern.
1)Information Biologie-Zentrum-Bustedt, Feldprotokoll
4.4 Vorschläge für die Verbesserung der Gewässergüteklasse des Bolldammbach/Brandbach
-Ein Verbesserungsvorschlag bezieht sich auf die Kläranlage Belke-Steinbeck. Die Kläranlage hat die Möglichkeit eine ,,Tertiärreinigung"1 zu bauen, indem sie einen oder zwei Vorfluter in Form von Teichen anlegt. In diesen Teichen reinigen Organismen das Primär- und Sekundärgereinigte Wasser noch einmal, welches dann nach einem gewissen Zeitraum in den Bach eingeleitet wird. Das würde in einen gewissen Zeitraum, Verbesserungen in der Vermehrung und Ansiedlung der Tiere mit geringem Indikatorgewicht bewirken.
Es müssten Dränagen in angrenzende Felder angelegt werden, wenn diese als Weide für Tiere oder zu Ackerbau genutzt würden, damit die Abwasser zu der Kläranlage geleitet werden könnten.
1)Anlage, Die Kläranlage
5.Fehleranalyse
5.1 In Bezug auf die makroskopische Feldmethode
Bei der Gewässergütebestimmung mit Hilfe des Feldprotokolls können in soweit Fehler auftreten, das die Untersuchungschemikalien die Haltbarkeit von zwei Jahren überschritten haben, somit eine zuverlässige Bestimmung nicht gegeben ist.
Hält man sich nicht an die vorgeschriebenen Mengenangaben, können Fehler bei der Ermittlung der chemische Wert auftreten.
Biologische Fehler können schon bei der Bestimmung der einzelnen Organismen auftreten. Manche Tierarten sind nur durch binokolarische Untersuchungen unterscheidbar. Dies wird durch die Unterscheidungsmerkmale des Bachflohkrebses und der Flussflohkrebse die nur gekielten und ungekielten Rückensegmenten haben deutlich.
Bei diesem Protokoll handelt es sich um eine sehr vereinfachte Form der Gewässergütebestimmung. Würde es sich bei den Untersuchungen um eine mikroskopische Organismenuntersuchung handeln, hätten Hobbybiologien mit keinem tiefgreifenden Grundwissen nicht die Möglichkeit die Gewässergüte eines nahegelegenen Gewässers zu bestimmen.
6. Literaturverzeichnis
Kriesten, B., Gewässergütebestimmung - Leicht gemacht, in: Bustedter Materialien1989/9 Information Biologie-Zentrum-Bustedt
Information Biologie-Zentrum-Bustedt ,,Feldprotokoll"
Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V., Biologische und chemische Gütebestimmung von Fließgewässer, ,,o.O." 19903
Information Biologie-Unterricht Ernst Klett Verlag, Natura, Biologie für Gymnasien, Stuttgart Düsseldorf Leipzig, 19982
Dr.RenateWahrig-Burfeind, BertelsmannWahrig Fremdwörterlexikon, Gütersloh; München, 19995Microsoft Encarta Enzyklopädie 2001
Aggi Susanne Blanke, Das Saprobiensystem in:Gewässergütebericht 2001,2001 Helmut Schwab, Klett in:Zeigerorganismen in Fließgewässern, 1996 Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen,Topographische Karte, Bonn 199716
7.Erklärung
,,Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt habe und nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe."
Ort, Datum Unterschrift
- Arbeit zitieren
- Sarah Weiß (Autor:in), 2001, Die Gewässergütebestimmung an drei verschiedenen Messpunkten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104476
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