1. Einleitung
Problematisierung
- weg von Projektitis, Berücksichtigung nicht-wirtschaftlicher Bereiche
(Grad der Demokratisierung, Souveränität der Regierung nach innen, Beachtung der Menschenrechte etc.)
- aktivere Beobachtung, da gut begonnene Projekte sonst an veränderten Rahmenbedingungen scheitern.
2. Definitionen
- Entwicklung: das Entstehen von etwas; Prozeß, bei dem sich jemand oder etwas verändert.
- Politisch: geistesgeschichtlich und politisch höchst problematischer Begriff, der gemeinhin darauf abzielt, einen Fortschritt einzuführen, der die Menschen materialistisch prägt.
- Entwicklungshilfe: Hilfe, die von Industriestaaten Entwicklungsländern der dritten Welt gewährt wird, gemeint ist finanzielle Hilfe
- Entwicklungspolitik: Gesamtkonzept; Summe aller Mittel und Maßnahmen, die von Entwicklungsländern und Industrieländern eingesetzt und ergriffen werden, um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Entwicklungsländer zu fördern, d.h. die Lebensbedingungen der Bevölkerung in den Entwicklungsländern zu verbessern.
3. Geschichte / Veränderung
- vor 90er: Politik der zwei Fronten, Blockpolitik, Sicherheitsdenken, Pokern...
- trotz geplanter Vereinigung West- und Ostdeutscher Entwicklungspolitik, Übernahme durch de Westen
- Ost-West-Koordination notwendig
- Politischer Umbruch in vielen ehemals sozialist. Staaten € mehr Interesse an Sanierung des eigenen Staates.
Bestandsaufnahmen Mitte der 80er, (Scheitern von Lomé); Erkenntnisse:
- Fehlentwicklungen im gesellschaftlich-politischen System haben Auswirkungen auf Wirtschaft (Abwanderung der Eliten, China)
- "Post Washington Consensus": erfolgreiche Wirtschaftspolitik:
- liberalisierter Handel
- makroökonomische Stabilität
- Inflationsbekämpfung
- Privatisierung
- regulatorische Schritte (Finanz-/Währungsmärkte, Kartellpolitik, offene Märkte) Ziele und Konsequenzen: aktive Hilfe bei der Umsetzung der Forderungen!!! Bereiche
- Armutsbekämpfung (1,3 Milr Menschen unter der Armutsgrenze, Hilfe eigenst. Zu wirtschaften)
- Frauenförderung (60% der Armen sind Frauen, Selbsthilfeprojekte)
- Förderung von Kindern und Jugendlichen (50% der Bevölk. In Entwicklungsländern)
- Umwelt- und Ressourcenschutz, Walderhaltung, Forstentwicklung (BILD)
- Sozialökonomische Differenzierung in der Landwirtschaft, ländliche Entwicklung, Agrarforschung (Überwirtschaftung, Hygiene, Gesundheit, mangelnde Bildung, Verbesserung der Ernte, Bodenbesitzverhältnisse)
- Rauschgiftbekämpfung
- Nahrungsmittelhilfe, Ernährungssicherung, humanitäre Hilfe, Not- und Flüchtlingshilfe
- Gesundheitswesen
- Bevölkerungspolitik und Familienplanung
- Wasserversorgung und Sanitärmaßnahmen
- Mineralische Rohstoffe, Bergbau
- Verkehrswesen
- Energie
- Förderung der Privatwirtschaft
- Staat kann sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren
- Aufbau von Börsen
- Hilfe bei Kreditantragsverfahren, Buchführung
- Förderung von Eigenständigkeit, Initiative, Anpassungsfähigkeit ...
- Regierungsberatung
- Bildung
- Selbsthilfe durch Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten
- Auf- und Ausbau von Bildungseinrichtungen
- Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland/Hochschulpartnerschaften
- Nachbetreuung
- Lehreraus- und fortbildung
- Bereitstellung von Lehrmittel
- Verbesserung des naturwissenschaftlichen/praxisnahen Unterrichts
- Nutzung neuer Technologien/Informationssysteme
- Organisation von Forschungsprojekten zum eigenen Nutzen "Teilindustrialisierte Schwellenländer mit weitsichtigen Wissenschafts- und
Technologiepolitiken haben teilweise höhere Pro-Kopf-Einkommen aufzuweisen als europäische Randländer wie Irland, Portugal, Rumänien."
- Demokratisierung, Wirtschafts- und Verwaltungsförderung
- Hilfe bei Reformbemühungen
- leistungsfähige Verwaltung, bürgernah
- dezentralisierende Bestrebungen
- v.a. technische Zusammenarbeit/Entsendung von Beratern
- Bildung von Interessenverbänden, Eigentumsrechte
Arten der Zusammenarbeit
- Finanzielle Zusammenarbeit
- strukturpolitisch gestaltend mitwirken, wirtschaftliche und soziale Infrastruktur, gesamtwirtschaftliche und sektorale Strukturveränderungen
- Finanzierung von Sachgütern, zur Vorbereitung von Projekten, Bereitstellung von Devisen zur Einfuhr von Waren
- Strukturhilfe: Finanzierung der Neugestaltung wirtschaftlicher und institutioneller Rahmenbedingungen
- Konditionen:
- LDC: nur nicht-rückzahlbare Kredite (Zuschüsse)
- Länder mit Pro-Kopf-E ink. Von höchstens 1.505,00 US-$: 0,75% Zinsen, 40 Jahre Laufzeit, 10 Freijahre
- alle anderen: 2% Zinsen, 30 Jahre Laufzeit, 10 Freijahre
- Zuständig für die Vergabe von Krediten: KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau: Vorbereitung, Prüfung, Monitoring der Projekte (PROJEKTAUFBAU)
- Technische Zusammenarbeit
- Vermitteln technischer, wirtschaftlicher, organisatorischer Kenntnisse
- Bereitstellen von Beratern, Ausbildern, Sachverständigen, Fachkräften
- Bereitstellen von Ausrüstung, Material für bestimmte Projekte (z.B. Frauenförderprojekte, Förderung demokratischer Strukturen...)
- Organisationen der techn. Zusammenarbeit
- GTZ (Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit GmbH; plant und überwacht Projekte v.a. im Agrarbereich/Bildung/Gesundheit)
- BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe; Aufbau geolog. Dienste)
- PTB (Physikalisch-Technische Bundesanstalt) (TZ-PROJEKTABLAUF)
- Personelle Zusammenarbeit
- Unterschied Entwicklungshelfer/integrierte/entsandte Fachkräfte
- Fähigkeiten und Kenntnisse der Menschen zur eigenverantwortlichen Entfaltung zu bringen
- Aus-/Fortbildung, Vermittlung von Fachkräften
- Förderung von Existenzgründungen
- Bereiche: Industrie, Handwerk, Land-/Forstwirtschaft
- Organisationen:
- CDG (Carl-Duisberg-Stiftung)
- DSE (Deutsche Stiftung für Internationale Entwicklung)
Mischung der Bereiche z.B. bei Bau eines Krankenhauses, Bewässerungsanlage.
Organisationen
- Quangos (privatrechtlich, aber fast nur Aufträge von Regierung)
- BMZ
- Planung, Abstimmung, Verhandlungen, Finanzierung, Steuerung, Koordinierung mit nicht- staatlichen Organisationen, Verwendung der Mittel
- Bis 98: Spranger; seit Oktober: Heidemarie Wieczorek-Zeul
- 600 Mitarbeiter, Ausgaben: 7,8 Milliarde (STATISTIK)
- zusammen mit KfW, BGR, PTB
- NROs (bekommen 10% des Gesamthaushalts)
- Kirchen (Evangelisches Missionswerk, Misereor
- Politische Stiftungen (Fördern von Bildungseinrichtungen; KAS Konrad Adenauer Stift)
- Weitere: "Aktion Friedensdorf", Deutscher Caritas-Verband", Welthungerhilfe
Indikatoren z.B.
- politische (Rechtssicherheit, Beachtung der Grundrechte, gesellschaftliche Organisationen, Demokratisierung)
- Wirtschaft (Eigeninitiative begünstigen, marktwirtschaftliche Komponenten, Tarifautonomie, Zugang zu Krediten etc.)
- Makroökonomie (stabile Geldpolitik, Inflationsrate, Entwicklung der Wechselkurse)
Fragen
- BMZ Rose ohne Dornen (eigentlich Handels-, Rohstoff-, internationale Finanzpolitik, Agrar-)
- Souveränität des Staates?!
- Entwicklung in welche Richtung?
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