Durch den bildungspolitischen Paradigmenwechsel des deutschen Bildungssystems vom Inputgesteuerten Unterricht hin zu einer Orientierung am Output der Schülerinnen und Schüler geriet immer mehr die individuelle Kompetenz und somit das einzelne Individuum selbst in den Blickpunkt. Freinet erklärt, dass das Kind, so wie es ist, mit seinen besonderen Interessen und Bedürfnissen, mit seinen Gedankengängen und seiner speziellen Logik zu betrachten sei, sodass ihm bei seiner persönlichen Entfaltung geholfen werden können. Im Mittelpunkt steht dann nicht mehr ausschließlich das Lernprodukt, sondern auch der Lernprozess und damit die individuelle Entwicklung eines Kindes.
Theorien und Phasen der kindlichen Entwicklung sind daher nicht nur in der Kindheits- und Jugendforschung wichtig, sondern auch für Lehrerinnen und Lehrer. Bisherige Entwicklungstheorien beziehen sich allerdings nahezu ausschließlich auf die stereotypische Entwicklung eines Kindes und sind demnach alles andere als individuell fundiert. Allerdings kann mithilfe sogenannter Stützfaktoren die stereotypische und gesunde, das heißt ohne psychische Störungen stattfindende Entwicklung, begünstigt werden. Diese sollen in der Ausarbeitung dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Theorien und Phasen der kindlichen Entwicklung
- Stützfaktoren im Sinne von Resilienz
- Sichere Bindungen als entwicklungsförderlichstes Bindungsmuster
- Die Lehrkraft als Vertrauens- und Bezugsperson
- Identitätsdiffusion
- Kulturelle Unterschiede in der Entwicklung
- Der Interaktionist Lew Wygotzky
- Psychologische Werkzeuge im Sinne Wysgotskys
- Die gelenkte Partizipation
- Kindliche Entwicklung als kulturspezifische Lösung universeller Entwicklungsaufgaben
- Das ökologische Modell von Urie Bronfenbrenner
- Helmke: Mediationsprozesse in der Schule
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Seminar befasst sich mit der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen unter besonderer Berücksichtigung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von Stützfaktoren, sicheren Bindungen, sowie der Rolle der Lehrkraft in der Identitätsentwicklung. Darüber hinaus werden kulturelle Unterschiede in der kindlichen Entwicklung aufgezeigt, um die Notwendigkeit einer individuellen Förderung im Bildungssystem zu verdeutlichen.
- Entwicklungsphasen und Theorien der kindlichen Entwicklung
- Stützfaktoren und ihre Bedeutung für die psychische Robustheit und Entwicklung
- Die Rolle der Lehrkraft in der Förderung von sicheren Bindungen und Identitätsentwicklung
- Kulturelle Unterschiede in der kindlichen Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Bildung
- Individuelle Förderung und Bedeutung von soziokulturellen Kontexten im Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Seminar befasst sich zunächst mit den Theorien und Phasen der kindlichen Entwicklung, wobei der Fokus auf der Bedeutung von Stützfaktoren und sicheren Bindungen für eine gesunde Entwicklung liegt.
- Anschließend wird die Rolle der Lehrkraft als Vertrauens- und Bezugsperson, sowie ihre Funktion in der Förderung von sicheren Bindungen und der Bewältigung von Identitätsdiffusion beleuchtet.
- Im weiteren Verlauf werden kulturelle Unterschiede in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen thematisiert, wobei die Erkenntnisse von Wygotzky und Bronfenbrenner im Mittelpunkt stehen.
- Der Einfluss von soziokulturellen Kontexten auf die Bildung und die Bedeutung von individuellen Lernpotentialen wird im Kontext der Mediationsprozesse in der Schule erörtert.
Schlüsselwörter
Kindheits- und Jugendentwicklung, Migrationshintergrund, Stützfaktoren, Resilienz, sichere Bindung, Identitätsentwicklung, Identitätsdiffusion, kulturelle Unterschiede, Interaktionismus, Wygotzky, Bronfenbrenner, soziokulturelle Kontexte, Bildung, Mediationsprozesse.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2017, Kindheits- und Jugendentwicklung unter besonderer Berücksichtigung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Stützfaktoren einer gesunden Kindheit- und Jugendentwicklung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1043522