Malinowski ist der Gründer der sozialanthropologischen Methode, Spradley leistete entscheidende Beiträge zu deren Systematisierung: zur Auswahl von Beobachtungspunkten, zur Rolle des Forschers im Feld, zum Umgang mit der Sprache und zur Dokumentation von Ergebnissen.
Malinowski war der erste, der seine auf Forschungsreisen gemachten Erfahrungen in fremden Kulturen mit genauen, insbesondere aber systematischen Aufzeichnungen noch vor Ort dokumentierte. Grundlage für diese Vorgehensweise war seine Forderung nach einer präzisen Wissenschaft, umzusetzen in Form einer intensiven, methodisch geleiteten Feldforschungsarbeit.
Forschungsideal und Wirklichkeit des Feldes liegen bei Malinowski bisweilen weit auseinander. Dies hat nicht nur zu Kritik aus Forscherkreisen geführt, sondern auch und gerade ihm selbst zu schaffen gemacht, wie die Jahrzehnte nach seinem Tod veröffentlichten Tagebücher zeigen.
Letztere haben eine Diskussion in den Sozialwissenschaften darüber ausgelöst, inwiefern ein/e Forscher/in in einer fremden Kultur überhaupt zu wissenschaftlicher Distanz in der Lage sein kann und die persönliche Situation des/der Feldforschenden mit in die Dokumentation der Arbeitsergebnisse einfließen darf oder muss.
An die Darstellung grundlegender Methoden der Sozialanthropologie schließt in dieser Arbeit eine praktische Untersuchung des Weihnachtsfestes in 13 Berlin-Weddinger Familien an, die das von Elwert geforderte Methodenbündel qualitativer und quantitativer Methoden praktisch umsetzt, ohne die Debatte um die Rolle des Forschers im Feld aus dem Blickfeld zu verlieren.
Inhaltsverzeichnis
- Zur ethnographischen Methode Malinowskis
- Einführung
- Theorie
- Tagebücher
- Kritik
- Die Teilnehmende Beobachtung
- Begriffsbestimmung
- Methodisches Vorgehen
- J.P. Spradley (in Stichpunkten)
- Beobachtungspunkte
- Teilnehmer vs. Feldforscher
- Gebrauch der Sprache
- Arten von Feldnotizen
- Weihnachten in Wedding
- Allgemeine Angaben
- Beobachtungen in den Familien
- Erwartungshaltung der Eltern
- Erwartungen und Vorstellungen der Kinder
- Chronologie und Dramaturgie
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der ethnographischen Methode, insbesondere mit der teilnehmenden Beobachtung, und untersucht diese anhand des Beispiels des Weihnachtsfestes in Berlin-Wedding. Die Arbeit beleuchtet Malinowskis Ansatz der ethnographischen Forschung und die Bedeutung der Feldforschung für die Erforschung fremder Kulturen. Darüber hinaus wird die Methode der teilnehmenden Beobachtung anhand der Arbeiten von J.P. Spradley näher betrachtet.
- Ethnographische Methode nach Malinowski
- Teilnehmende Beobachtung
- Feldforschung in der Ethnologie
- Das Weihnachtsfest in Berlin-Wedding
- Anwendung von ethnographischen Methoden in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit Malinowskis ethnographischer Methode. Hierbei werden seine Theorie, die Bedeutung der Tagebücher und die Kritik an seiner Methode beleuchtet. Das zweite Kapitel behandelt die teilnehmende Beobachtung als Methode der Feldforschung und erläutert den Begriff, das methodische Vorgehen und die wichtigsten Punkte der Spradley'schen Methode. Schließlich geht es im dritten Kapitel um das Weihnachtsfest in Wedding, wobei Beobachtungen in Familien und die Chronologie des Festes beschrieben werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die ethnographische Methode, die teilnehmende Beobachtung, die Feldforschung, Malinowskis Ansatz, die Spradley'sche Methode, Weihnachten in Wedding und die Anwendung von ethnographischen Methoden in der Praxis.
- Citar trabajo
- Clemens Grün (Autor), 1998, Von Malinowski bis Spradley - Methoden der Feldforschung am Beispiel des Weihnachtsfestes in Berlin-Wedding, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10427