AGGRESSION = REAKTION
Aggression (aggression)
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- Definition: Bezeichnung für ein häufig auftretendes Verhalten, das sich in direkten (tätlichen) oder indirekten (verbalen) Angriffen äußert. In ers- ter Linie richtet sich die Aggression gegen andere Personen und/oder Gegenstände. Sie kann sich aber auch gegen die eigene Person rich- ten. Dies geschieht dann, wenn die Aggression zum Zweck der sozia- len Anpassung verdrängt werden muss. Verdrängte Aggression zeigt sich in Selbsthass, Selbstzerstörung und Selbstmord.
Diese Definition von Aggression lässt sich bei der Uni Hamburg finden. Bei dieser Definition wird Aggression als ein Verhalten gedeutet. Auch diesen Begriff hat die Uni Hamburg definiert:
Verhalten (verhalten)
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- Definition: Allgemeine und umfassende Bezeichnung für alle Aktivitäten, Vorgänge und körperlichen Reaktionen, die sich beobachten und messen lassen. Mit Verhalten bezeichnet man ferner jede Handlung, die sich zwischen einem Organismus und seiner dinglichen, biologischen und sozialen Umwelt abspielt. Verhalten. umfasst dabei neben dem blo- ßen Reagieren auf Reize auch die Gesamtheit aller Körperbewegungen, Körperhaltungen und Ausdrucksverhalten eines lebenden Organismus in seiner Umwelt.
Diese Definition kann mit einem Wort zusammengefasst werden: REAKTION. Denn die ge- samte Umwelt (Mitmenschen, Materialien, Natur,...) wirkt als Eindruck auf uns. Und jegliche Tätigkeit unsererseits ist eine Reaktion auf diese Eindrücke die wir erhalten (unser Ausdruck). Aggression scheint also eine Reaktion zu sein. Laut der Uni Hambrug zeigt sich die Aggression direkt oder indiret. Direkt wird hier als tätlich bezeichnet. Z.B: schlagen, beissen, kratzen, etc. Indirekt wird als verbalen Ausdruck verstanden. Z.B: schimpfen, streiten, lästern, etc. Die Ag- gression kann sich gegen eine andere Person, andere Gegenstände, aber auch sich selber richten. Auf jeden Fall wird Aggression hier als etwas schlechtes, destruktives verstanden. Hier stimmt die Definition mit dem gelernten aus dem Unterricht überein. Aggression muss nämlich nicht als negativ gedeutet werden. Auch die positive Aggression ist bekannt. Dafür trifft aber der Begriff Offensivität mehr zu. Somit ist klar, dass hier nur von der negativen Aggression die Rede ist.
GESCHÜTTELT, NICHT GERÜHRT
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Es gibt vier verschiedene Theorien, wieso der Mensch aggressiv handelt:
1. Aggression ist ein angeborener Trieb. Das heisst, dass Aggressionen zu unserem Alltag einfach dazu gehören. Deshalb soll man immer auf Aggressionen gefasst sein. Aggression gehört zum Menschen wie ein anderes Gefühl und kann daher nicht als schlecht gewertet werden.
→ Nach dieser Theorie sind auch Kriege nicht vermeidbar. Denn wo zeigt sich solch rohe Aggression als nicht im Krieg. Somit gehört auch der Krieg zu unserem Leben, wir sollten immer damit rechnen und uns früh genug damit auseinandersetzen und uns auf einen möglichen Krieg vorbereiten.
2. Aggression als Reaktion auf Frustration. Weil die Aggression eine Reaktion auf einen Eindruck ist, kann sie als Reaktion auf eine Frustration gedeutet werden. Jeder Aggression geht eine Frustration voraus. Das würde bedeuten, dass die Ursache der Frustration behandelt werden müsste, um die Aggression wirklich los zu werden. Würden die Grundbedürfnisse aller Menschen befriedigt werden, wenn es also keine Frustration mehr gäbe, währen wir auch vor negativen Aggressionen befreit.
→ Um Kriege zu beenden, oder sie zu verhindern, müssten die Grundbedürfnisse bei- der Parteien befriedigt werden, damit keines der Völker frustriert wird und somit gar kei- nen Krieg mehr führen möchte, da sie keine negative Aggression mehr loswerden müs- sen.
3. Aggression ist ein Produkt des Lernens. Der Mensch besitzt von Natur aus keine nega- tiven Aggressionen (der Mensch ist von Natur aus gut, Rousseau). Die Aggressionen sind anerzogen. Die Kinder übernehmen dieses Verhalten von ihren Vorbildern aus Fernsehen, Alltag, Comics, etc.
→ Kriege entstehen also durch Nachahmung. Die Menschen haben gelernt, dass der Stärkere das Sagen hat und dass mit Gewalt viel erreicht werden kann, wenn der Gegner schwächer ist.
4. Aggression dient zu Angstabwehr. Spürt der Mensch Angst, so hat er ganze vier Mög- lichkeiten, wie er darauf reagieren möchte: Depression, Flucht, Aggression, sich schüt- zen. Jetzt liegt es an ihm, für welche Möglichkeit er sich entscheiden möchte. So muss nicht auf jede Angst eine Aggression folgen. Nur ist umgekehrt die Ursache jeder Ag- gression Angst.
→ Die Ursache der Kriege liegt bei der Angst der Menschen. In dieser Angst sehen sie nur einen Ausweg, die Aggression um somit dem Objekt, dass bei ihnen Angst auslöst, keine Chance mehr zu lassen.
Diese Theorien tönen alle glaubhaft und sind nachvollziehbar. Sich für eine richtige zu ent- scheiden, währe sehr schwierig und ziemlich sicher auch falsch. Ich bin dafür, dass alle vier Theorien sich gegenseitig anhören und dann gemeinsam einen Mix daraus herstellen. Keine schliesst die andere aus. Angst entsteht durch Frustration, wir sind erziehungsbedürftig und haben Gefühle. Aber bitte geschüttelt, nicht gerührt (schütteln birgt die kleinere Verletzungsge- fahr).
Aggression ist eine angeborene Möglichkeit der Reaktion auf eine Frustration oder eine Angstsituation, die je nach Erfahrung mehr oder weniger oft gewählt wird.
KRIEG ALS AGGRESSIVE REAKTION AUF EINE FRUSTRATION
Bis es zu einem Krieg zwischen zwei Völkern kommt, braucht es sehr viele ungünstige Umstän- de. Ich denke, dass die Menschen wirklich frustriert sind und Angst haben und erst dann zu den Waffen greifen. Wer möchte schon seine Grundbedürfnisse in den Matsch geworfen sehen und sich davor ängstigen müssen, dass auch noch das letzte bisschen Sicherheit vernichtet wird. In dieser Situation muss eine Entscheidung gefällt werden. Nämlich die, wie man sich weiterhin verhalten möchte. Fliehen? Depressiv werden? Sich schützen? Aggression? Oder lassen sich alle vier kombinieren? Jeder Mensch kann für sich selber entscheiden. Wer fliehen möchte, hat lange vor einem Krieg die Möglichkeit dazu, vorausgesetzt, er erkennt seine Situation, hat die nötigen finanziellen Mittel, bekommt eine Ausreisebewilligung, etc. Er kann auch seinen Luft- schutzraum überprüfen und evtl. ausbessern lassen um für den Ernstfall bereit zu sein (Schutz), er kann sich auch still und heimlich in seinem Zimmer verkriechen und sein eigenes Schicksal beweinen (bis hin zur Depression). Oder er beweist all seinen Mut, stellt sich mit einem Gewehr auf die Strasse und versucht alleine gegen die gegnerische Partei zu kämpfen.
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Wie es sich für einen mehr oder weniger modernen Staat um Jahr 2001 gehört, sind wir alle sehr sozial und halten als eine Einheit zusammen. Somit sind solche Einzelaktionen mehr verpönt als befürwortet. Alle sollen zusammenhalten und ge- meinsam soll entschieden werden. Wobei dieser Entscheid dann doch meistens von den allerhöchsten des Staates getrof- fen wird (hier dürfen ruhig Zweifel über deren Situation in Sa- chen Grundbedürfnisse, Angst, Erziehung,...) angebracht wer- den. Dieses Gremium von Auserwählten wird sich für den Selbstschutz entscheiden. Aufrüsten solange das Geld reicht und sich mit Aggression zur Wehr setzten. Die offizielle Kriegserklärung wird getippt.
Wie den Krieg beenden? Oder gar verhindern? In dieser Situation müsste versucht werden, die Grundbedürfnisse der Menschen (und zwar beider Parteien) wieder zu befriedigen, den Auslö- ser der Angst beseitigen und einen gemeinsamen Kompromiss finden, um diese Ziele zu errei- chen. Die Aggression soll nicht ganz ausgeschalten werden. Es gibt ja nach der Uni Hamburg auch eine zweite Möglichkeit, die der indirekten Aggression. Schliesslich steht das Erhalten des Lebens auf diesem Planeten immer noch im Vordergrund. Mit Worten wurden noch keine Men- schen umgebracht. Kriegsprävention. Das währe mal etwas neues. Nach all den Diskussionen um die Suchtpräven- tion... Wie ein solches Konzept wohl gestaltet werden müsste? Auch hier kann bei den vier Theorien zur Entstehung von Aggression angesetzt werden. Wenn die Kinder durch die Erzie- hung lernen, auch in schwierigen Situationen doch noch die Befriedigung ihrer Grundbedürfnis- se zu erreichen, verschiedene und kreative Lösungen bei Problemen (wie z.B.: Angstsituatio- nen) zu finden, wenn nötig die indirekte der direkten Aggression vorzuziehen (z.B.: durch Vor- bilder) und die Auseinandersetzung mit der eigenen Aggression zu suchen und lernen damit umzugehen, könnte ein vorbeugender Effekt erzeugt werden. Allerdings gehört zur Entstehung eines Krieges natürlich nicht nur die Aggression dazu, sondern auch noch viele weitere Fakto- ren. Z.B.: Gruppengefühl, Machtverhältnis, Kommunikation, und, und, und (wiedereinmal lies- sen sich alle drei Jahre Psychologie/Pädagogik Unterricht unterbringen).
„WIU SIi HEMMIGE HEI“
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Manni Matter singt in seinem Lied von den Hemmungen der Menschen. Sie getrauen sich nicht mehr, ihre eigene Meinung zu sagen, verstecken sich in ihrer eigenen Welt, bauen sich irgendwelche Traumschlösser. Sie leben zurückgezogen, irgendwo wo sie nicht der Realität begeg- nen müssen.
Viele Menschen haben von solchen Menschen eine sehr schlechte Meinung. Sie halten sie für nicht normal, nerven sich an ihrer übernatürlich ruhigen Art und sind froh, wenn sich die- se in ihre Schneckenhäuser zurückziehen. Wer stellt sich schon die Frage, warum sich die- se Menschen so verhalten? Und wenn sie gestellt wird, welche Antworten werden da gege- ben? Die sind einfach so, denen fehlt irgendwo was, die sind selber schuld, die müssen sich selber mehr vertrauen, und so weiter. Solche und ähnliche Ideen schwirren zu genüge in den Köpfen der Menschen herum. Wer kommt schon auf die Idee, diese Gehemmtheit als eine Art Aggression zu sehen?
Wie bei allem auf der Welt gibt es auch von der Aggression ein Gegenteil (hier lässt sich noch ein neuer Gedanke einbringen. Wie währe das Leben wohl mit je zwei Gegenteilen, so eine Art Dreieck mit Gegenteilen ). Dieses Gegenteil ist die Hemmung.
Aggression ist eine angeborene Möglichkeit der Reaktion auf eine Frustration oder eine Angstsituation, die je nach Erfahrung mehr oder weniger oft gewählt wird.
Ich befinde mich nun in der Situation dass ich frustriert wurden (ich würde nämlich gerne draussen spielen. Doch mein Vater sagt, das sei viel zu gefährlich. Wir haben Krieg und draussen wird gekämpft). Nun habe ich die Wahl. Soll ich in die Offensive gehen und mich auf diese Art und Weise gegen die Frustration wehren, oder verhalte ich mich besser zu- rückhaltend (retentiv). Offensivität habe ich die letzten Tage schon oft ausprobiert. Ich habe mich aggressiv gezeigt, auf den Boden gestampft, getrotzt, und herumgeschrieen. Das gan- ze nützte nichts. Ich durfte trotzdem nicht nach draussen und bin immer noch frustriert. Ich mag gar nicht mehr ausrufen und so versuchen Wirkung zu erzielen. Ich gehe zu meiner Mutter, kuschle mich an sie und bleibe einfach ganz ruhig auf ihrem Schoss. Ich versuche den Lärm der Kämpfe von draussen an mir vorbeigehen zu lassen und hoffe, dass mich niemand anspricht.
Gut möglich, dass so ein Kind aus einem Kriegsgebiet berichten würde. Vielleicht nicht mit gar so vielen Fremdwörtern geschmückt, aber vom Sinn her sehr real. Dieses Kind wählte zuerst die Aggression. Doch seine Kraft lies nach und es wurde immer mehr gehemmt. Diese Abfolge ist natürlich nicht vorgegeben. Wieder spielen viele Faktoren eine Rolle, für welche Reaktion sich das Kind (und später der Erwachsene) entscheidet. Wichtig ist nur, dass beide Reaktionen gleich ernst genommen werden. Denn bei beiden liegt eine Frustration vor, die nicht einfach so belassen werden soll (was wir schon bei den Grundbedürfnissen nach Erikson, der direkten/indirekten Erziehung, etc. gelernt haben).
Wurzelbehandlung ist hier das Stichwort. Der Grund der Frustration soll gesucht und be- handelt werden. Ein Kampf gegen die Aggression oder Gehemmtheit bringt nichts. Darauf kann höchstens eine Verdrängung folgen, die bekanntlich zu einer Neurose führen könnte.
KRIEGSKINDER VERHALTEN SICH VIEL AUFFÄLLIGER
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Wie geliebt solche Vorurteile doch sind. „Kinder aus Kriegsgebieten sind so auffällig. Sie verhalten sich gestört, wissen nicht zu schätzen, was ihnen hier geboten wird, spielen selber immer Krieg, sind so aggressiv...“ Wür- den die Menschen, die solche Aussagen verfassen, über- legen, wie nah sie der Wahrheit sind, würden sie ziemlich erschrecken. Denn eine Verhaltensstörung ist nichts an- deres als ein Kontrollverlust der durch eine Frustration entsteht.
Wie oft sich solche Kinder aus Kriegsgebieten mit Frustrationen (und Angst, die mit einer Frustration fast gleichzusetzen ist) auseinandersetzen müssen, sollte nach dem oben genannten Beispiel ersichtlich sein. Aber beginnen wir am Anfang:
Verhaltensauffälligkeit kann nur im Vergleich mit anderen erkannt werden. Denn wer sich auffällig verhält, verhält sich nicht so wie die Masse. Sein Verhalten wird mit dem Verhalten der Gruppe in der er sich befindet, verglichen. Ein Kind leidet unter seiner Verhaltensauffälligkeit. Logisch, es verliert die Kontrolle und erkennt sich als „anders“.
Eine Verhaltensauffälligkeit kann sehr viele Ansätze haben. Daher ist es recht schwierig den Grund zu finden und zu behandeln. Allerdings darf ruhig etwas ausprobiert werden.
Schliesslich hat gezielte, menschliche Förderung noch keinem geschadet. Um möglichst genau beobachten zu können, gibt es eine wunderschöne Darstellung von den verschiedenen, möglichen Ansätzen der Begründung der Verhaltensauffälligkeit:
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1. individuumszentrierter Ansatz
Hier geht es um das Kind selber. Wie gut kann es sich überhaupt konzentrieren, ist die Verhaltensauffälligkeit körperlich bedingt, hat das Kind Angst, und so weiter. Man versucht, die Entwicklung des Kindes zu erfassen und damit seine Auffälligkeit zu begründen. à schon die erste Begründung für ein Kind aus einem Kriegsgebiet. Dieses Kind könnte überängstlich sein, in seiner Persönlichkeitsentwicklung stehen geblieben sein oder sogar körperliche Schädigungen davon getragen haben.
2. sozialpsychologischer Ansatz
Die Beziehungen des Kindes werden genauer unter die Lupe genommen. Wie steht es in seiner Familie, wird ihm eine Entfaltung der Persönlichkeit ermöglicht, wie ist die Beziehung zum Lehrer, welche Rolle übernimmt das Kind in seinen verschiedenen Beziehungen (Freunde, Familie, Schule, ...) à andere Länder, andere Sitten? Fest steht, dass nicht in jedem Land die selben Beziehungsnetze geflochten werden. Es währe möglich, dass in jenem Kriegsgebiet auf ganz anderes Wert gelegt wird.
3. kommunikationstheoretischer Ansatz
Die Transaktionsanalyse kann hier zu Hilfe genommen werden. Wie spricht das Kind mit anderen? Wie wird das Kind angesprochen? à oft wird eine Kommunikation pro forma auf der Sachebene geführt, in Wirklichkeit werden aber andere, verletzende Informationen frei gegeben. Besonders schwierig wird’s, wenn die Sprache nicht gut verstanden wird. Dadurch tauchen noch mehr Vorurteile auf.
4. lerntheoretischer Ansatz
Der Verlauf der Lerngeschichte des Kindes wird genauer betrachtet. Da spielt auch das persönliche Begabungskonzept des Kindes eine wichtige Rolle. Wie viel traut es sich selber zu? Wie wurde das Kind erzogen? Was hat es von anderen übernommen? à Lernen, realistisches Begabungskonzept entwickeln, Rollen übernehmen stellen sie sich das in einem Luftschutzkeller bei Bombeneinschlägen vor.
5. soziologischer Ansatz
Auch die Gesellschaft hat einen Einfluss auf das Kind. Wie ist seine Wohnumgebung, Konsumgesellschaft, Sprachverhalten, Rollen übernehmen und familiäre Organisation sind Stichworte zu diesem Thema. à Wenn die Schwester vermisst wird, alles gewohnt an einer Wohnumgebung verloren gegangen ist und man mit dem Geld nicht auskommt, braucht es kaum weitere Erklärungen.
6. didaktischer Ansatz
Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass der Lehrer seine Arbeit noch mal überdenken sollte. Wie verhält er sich seinen Schülern gegenüber, welche didaktischen Mittel benutzt er oder hat er evtl. schon Vorurteile? à die Schuld muss nicht immer bei sich selber gesucht werden, darf aber zwischendurch auch dort gefunden werden.
Hilfe!
Liegt in einem dieser Bereiche eine Frustration vor, kann er als möglicher Auslöser für das auffällige Verhalten betrachtet werden. Auch hier soll wenn möglich die Ursache bekämpft/behandelt werden. Meistens spielen aber verschiedene Dinge zusammen, so dass verschiedene Massnahmen ergriffen werden müssen.
Eine Art der Verhaltensauffälligkeit und vermutlich auch die bekannteste, ist die Aggression. Wobei genau diese Auffälligkeit oft Kriegskindern zugeschrieben wird. Auch hier sind wir wieder bei einer Entscheidung. Hemmung ist genauso eine Verhaltensauffälligkeit wie Aggression. Dazu kommen noch unangemessenes Verhalten bezüglich des Alters (z.B.: Daumen lutschen) und Dliquenz (Übertretung der Normen).
Für welche Form der Verhaltensauffälligkeit sich das Kind auch entschei- det. Sie soll ernstgenommen werden, könnte sogar als Hilferuf bezeichnet werden. Das Kind möchte uns etwas mitteilen. Nämlich: „Hey! Ich wurde frustriert, ich bin nicht mehr entscheidungsfähig. Hilf mir!“ Gerade Kinder die aus extremen Situationen kommen, su- chen sich so Hilfe. Und die sollten wir ihnen gewähren, statt sie noch mehr zu frustrieren.
Ich möchte jetzt hier nicht eine Diskussion über Integration, Massnahmen, pro/contra Kleinklas- sen für Kriegskinder und so weiter beginnen. Ich empfinde diese Diskussion als gar nicht so wichtig. Denn im Vordergrund soll noch immer das Wohl der Kinder stehen. Ihnen soll geholfen werden. Und das gelingt vor allem durch ein Umfeld in denen es ihnen Wohl ist. Denn das ist für mich immer noch die wichtigste Voraussetzung, um etwas verändern zu können. Ohne diese Geborgenheit (Grundbedürfnis Vertrauen) kann kaum etwas bewirkt werden. Ich denke nicht, dass es dann so wichtig ist, wie viele Kinder im Schulzimmer sitzen oder ob das teuerste Mate- rial vorhanden ist. Klar ist jedoch, dass diese Sachen wiederum zur Gemütlichkeit beitragen. Sie sollten sie allerdings nicht bestimmen.
- Quote paper
- Karin Lütolf (Author), 2001, Aggression und Reaktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104220
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