Im ersten Teil der Arbeit wird der Frage nachgegangen, was Glück eigentlich ist. Weitere Fragen sind, was Menschen glücklich macht und welche Auswirkungen Glück auf den Menschen hat. All diese Fragen werden anhand von aktuellen empirischen Forschungsergebnissen beantwortet.
Im zweiten Teil der Arbeit werden verschiedene Messverfahren zur Messung von Emotionen besprochen. Dabei wird nicht nur das Verfahren beschrieben, sondern auch die Vor- und Nachteile der Verfahren. Weiterhin wird besprochen, welche Ereignisse bei der Erfassung von Emotionen auftreten können.
Im dritten Teil der Arbeit wird das Thema Volition behandelt. Anhand des Rubikon-Modells werden die Begriffe Motivation und Volition voneinander abgegrenzt. Weiterhin wird anhand des Handlungskontrollstrategie-Modells von Kühl beschrieben, wie die Volition im Alltag zum Einsatz kommt.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Aufgabe C1 – Glück
2 Aufgabe C2 – Messung von Emotionen
3 Aufgabe C3 – Volition
Literaturverzeichnis
Internetverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Überblick über Methoden zur Messung von Emotionen
Abbildung 2: Effektstärke verschiedener Emotionsinduktionsmethoden
Abbildung 3: Interaktion zwischen Motivation und Handlungskontrolle
Abbildung 4: Rubikon-Modell
1 Aufgabe C1 – Glück
Vermutlich hat sich jeder Mensch schon einmal in seinen Leben gefragt, ob er oder sie glücklich ist. Aber was bedeutet das eigentlich „glücklich sein“ und was ist Glück? Auf den folgenden Seiten wird das Konstrukt „Glück“ aus psychologischer Sicht beschrieben. Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, was macht die Menschen glücklich und wie Glück gesteigert werden kann.
Im deutschen Sprachraum werden die Begriffe „Glück“ und „glücklich“ verwendet, die in ihrer Bedeutung unterschiedlich sind. Im angelsächsischen Sprachraum wird zwischen den Wörtern „luck“, „pleasure“ und „happiness“ differenziert. „Luck“ bezeichnet hierbei das Zufallsglück, wie zum Beispiel einen Lottogewinn (Heining, 2019, S. 6). Die Glücksforschung beschäftigt sich nur mit dem subjektiven Wohlbefinden („subject well-being“) (Ruckriegel, 2010, S. 41; Tomoff, 2017, S. 6). Nach Diener, Suh, Lucas und Smith (1999) wird der Begriff subjektives Wohlbefinden als mehrdimensionales Gebilde betrachtet, wobei verschiedene, aber verwandte Aspekte als ein theoretisches Konstrukt behandelt werden. Subjektives Wohlbefinden umfasst, wie Menschen ihr eigenes Leben in Bezug auf affektive (wie wir uns fühlen) und kognitive (wie wir denken) Komponenten bewerten (Diener et al., 1999; zitiert nach David, Boniwell & Conley Avers, 2013, S. 3-4; Heining, 2019, S. 7). Die affektive Komponente oder „pleasure“ bezieht sich sowohl auf Stimmungen als auch auf Emotionen, die mit dem Erleben von Momentereignissen verbunden sind. Dazu zählt zum Beispiel das Gefühl von Glück, Freude oder Wohlbehagen (Diener et al., 1999; zitiert nach David et al., 2013, S. 3-4; Heining, 2019, S. 7; Ruckriegel, 2010, S. 41). Die kognitive Komponente oder „happiness“ stellt die Lebenszufriedenheit dar und bezieht sich auf die Art und Weise, wie Individuen ihr Leben wahrnehmen und verweist auf eine Diskrepanz zwischen der gegenwärtigen Situation und dem, was als der ideale Standard angesehen wird (Diener et al., 1999; zitiert nach David et al., 2013, S. 3-4; Heining, 2019, S. 7; Ruckriegel, 2010, S. 41). Nach Diener, Suh und Oishi (1997) besteht das subjektive Wohlbefinden aus drei Komponenten. Neben der positiven affektiven und der kognitiven Komponente gibt es noch einen negativ affektiven Bestandteil (Diener et al., 1997, S. 27).
David und Kollegen (2013) berichten, dass die meisten aktuellen Forschungen im Bereich der Positiven Psychologie Glück und Wohlbefinden in eine von zwei Traditionen einordnen: den Hedonismus oder den Eudaimonismus. Das Team um David schreibt, dass im hedonischen Ansatz Glück wie folgt definiert werden kann: Ein Individuum strebt nach positiven Emotionen, sucht das maximale Vergnügen und strebt ein angenehmes Leben mit sofortiger Befriedigung an. Der eudaimonische Ansatz geht, nach David und ihrem Kollegium, darüber hinaus und beschäftigt sich mit Veränderungen und Wachstum (David et al., 2013, S. 4). Eid (2019) schreibt, dass zu beiden Ansichten unterschiedliche Theorien und Modelle entwickelt sowie deren Bedingungen erforscht wurden. Dabei konnte herausgefunden werden, dass die beiden Denkweisen nicht unabhängig voneinander sind, sondern sich ergänzen (Eid, 2019).
Wenn von dem Konzept des Hedonismus ausgegangen wird, kommt die Frage auf, was die Menschen glücklich macht. Die eine Person sucht ihr Glück vielleicht im regelmäßigen Lotto-Spielen oder dem Online-Poker, eine andere Person macht auf der Suche nach dem persönlichen Glück eine Weltreise und wieder eine andere Person versucht ihr individuelles Glück beim Sport zu finden. Bucher (2018) hat die Frage „Was Menschen glücklich macht“ in vier Glücksfaktoren beantwortet. Die Glücksfaktoren sind: (a) Biologische Variablen, (b) Soziodemografische Variablen, (c) Nahbeziehungen und Tätigkeiten sowie (d) Religiosität und Spiritualität (Bucher, 2018, S. 63). Die Glücksfaktoren enthalten viele verschiedene Themen. Im folgenden Text werden einzelne Themen aus den vier Glücksfaktoren herausgenommen und mithilfe von empirischen Befunden untermauert.
Lykken und Tellegen (1996) haben mithilfe von Zwillingsstudien untersucht, wie das Glück durch die Gene beeinflusst wird. Dabei kam heraus, dass ca. 50 % des persönlichen Glücks vererbt wird. In der Studie konnte gezeigt werden, dass es bei monozygotischen Zwillingen unabhängig ist, ob diese in einer gemeinsamen Umwelt aufgewachsen sind oder nicht. Mit der Studie konnte weiterhin gezeigt werden, dass durch die Befragung eines Zwillings das Glücksniveau des anderen Zwillings in zehn Jahren bestimmt werden kann (Lykken & Tellegen, 1996, S. 188-189).
Zu den Aspekt der „Biologische Variablen“ haben einige Wissenschaftler untersucht, wie Persönlichkeitseigenschaften mit Glück zusammenhängen (Bucher, 2018, S. 67). Lucas, Le und Dyrenforth (2008) haben sich im Rahmen einer Studie mit der Frage beschäftigt, ob extravertierte Menschen glücklicher sind als introvertierte Persönlichkeiten. Lucas und Mitarbeiter zeigen in dieser Studie, dass extravertierte Menschen mehr soziale Kontakte als Introvertierte haben. Weiterhin sind die sozialen Aktivitäten, an denen sich extravertierte Personen beteiligen, die Aktivitäten, die am stärksten mit positiven Einflüssen korrelieren. Diese Aktivitäten haben somit eine positive Affekt-Beziehung und es wird geschlussfolgert, dass dadurch extravertierte Individuen glücklicher sind (Lucas et al., 2008, S. 407-408).
Der Glücksfaktor „Soziodemografische Variable“ beschäftigt sich unter anderem mit den im jährlich erscheinenden „World Happiness Report“ erhobenen Daten (Heining, Layard & Sachs, 2019, S. 7). Laut diesem Report sind die Menschen in den skandinavischen Ländern am glücklichsten. Deutschland liegt auf Platz 17, daraus kann abgeleitet werden, dass die Menschen, im Vergleich mit der restlichen Welt, ebenfalls glücklich sind. Auf den hintersten Plätzen landen die Länder Afghanistan, Zentralafrikanische Republik und der Südsudan (Platz 156) (Helliwell, Huang & Wang, 2019, S. 27-29). Die Untersuchungen von Inglehart und Klingemann (2000) besagen, dass die unterschiedlichen Wohlstandsniveaus der einzelnen Länder mit deren politischen Institutionen einer Gesellschaft zusammenhängen. Eine gut funktionierende Demokratie führt laut dieser Studie zu mehr subjektiven Wohlbefinden unter den Bürgern (Inglehart & Klingemann, 2000, S. 182).
Der dritte Bereich der Glücksfaktoren beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema des Ehrenamtes. Laut dem IfD Allensbach waren in Deutschland im Jahr 2018 ca. 15 Millionen Menschen in einem Ehrenamt beschäftigt. Borgonovi (2008) hat eine Telefonumfrage bei US-Bürgern vorgenommen, um herauszufinden, ob ein Ehrenamt ursächlich für ein glücklicheres Leben ist. Die Ergebnisse deuten nach Bucher (2018) daraufhin, dass das Ehrenamt für ein höheres Wohlbefinden sorgt (Borgonovi, 2008; zitiert nach Bucher, 2018, S. 126). Des Weiteren konnten Seligman, Steen, Park & Peterson (2005) in einer experimentellen Studie bestätigen, dass Studenten, die über einen längeren Zeitraum täglich drei gute Taten bewältigen, nach sechs Monaten glücklicher waren, als die Vergleichsgruppe (S. 146).
Rowland, Wenzel und Kubiak (2018) haben in einer Studie die Auswirkungen von Achtsamkeitsübungen auf das Wohlbefinden erforscht und damit den Bereich „Religiosität und Spiritualität“ der Glücksforschung abgedeckt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Achtsamkeitsübungen eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit mit sich bringen, wenn die Übungen über einen längeren Zeitraum praktiziert werden. Als positive Folge dieser Aktivitäten konnte festgestellt werden, dass die Personen nicht mehr so schnell und stark auf negative Affekte reagierten, wie vor der Studienteilnahme (Rowland et al., 2018, S. 14).
Im Gegensatz zu Bucher haben Lyubomirsky, Sheldon und Schkade (2005) in ihren Forschungen drei mögliche Ursachen dafür gefunden, ob ein Mensch glücklich ist oder nicht. Den größten Einfluss haben, wie bereits oben beschrieben, die genetische Veranlagung mit 50 %. Ein weiterer, kleinerer Punkt sind die Lebensumstände, das heißt, wie viel Geld hat eine Person zur Verfügung; ist eine Person gesund; hat die Person einen sicheren Arbeitsplatz; in welcher Region der Erde lebt diese Person usw. Mit anderen Worten: Es geht um die Umwelten eines jeden Individuums. Diese verschiedenen Umwelten haben nur einen Anteil von 10 % am persönlichen Glück. Daraus folgt, dass der Mensch mit 40 % einen großen Einfluss auf sein eigens Glücksempfinden hat und dieses subjektive Wohlbefinden gut selbstständig steuern kann (Lyubomirsky, Sheldon et al., 2005, S. 116). Dazu ist es aber notwendig, zu verstehen, was das subjektive Wohlbefinden mit uns Menschen machen kann. Eine wichtige Frage ist, ob das subjektive Wohlbefinden nur positiven Einfluss auf die einzelne Person hat, oder ob es auch negative Folgen geben kann.
Veenhoven (2008) hat 30 follow-up Studien betrachtet, um herauszufinden, ob Glück ein langes Leben fördern kann. Das Ergebnis der Meta-Analyse ist, dass glückliche Menschen länger leben, weil das Glück wahrscheinlich die körperliche Gesundheit schützt (Veenhoven, 2008, S. 449, S. 467).
Howell, Kern und Lyubomirsky (2007) haben zu dem Thema „Auswirkungen des subjektiven Wohlbefindens auf die Gesundheit“ ebenfalls eine Meta-Analyse durchgeführt. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Gesundheit nicht nur das Wohlbefinden beeinflussen kann, sondern das Wohlbefinden auch das Glück beeinflusst. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das subjektive Wohlbefinden einen Einfluss auf das Immunsystem hat und dieses stärkt. Weiterhin deuten die Resultate an, dass Stress durch ein hohes subjektives Wohlbefinden gepuffert wird (Howell et al., 2007, S. 122-123)
Diener und Chan (2011) haben in einer weiteren Meta-Studie den Zusammenhang zwischen subjektiven Wohlbefinden und Gesundheit untersucht. Die Befunde zeigen eindeutig, dass subjektive Wohlbefinden zur Förderung von Gesundheit beiträgt. Wie das subjektive Wohlbefinden im Verhältnis zu bestimmten Krankheiten steht und den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst, konnte anhand der Meta-Studie nicht gezeigt werden (Diener & Chan, 2011, S. 32).
In einer weiteren Meta-Analyse haben Lyubomirsky, King und Diener (2005) verschiedene Studien aus den Bereichen Querschnittstudien, Längsschnittstudien und experimentelle Studien verglichen. Im Bereich der Querschnittstudien deuten die Ergebnisse der Meta-Analyse darauf hin, dass Menschen mit einem hohen subjektiven Wohlbefinden in vielen Lebensbereichen erfolgreicher sind. Diese Ergebnisse beziehen sich primär auf die Arbeitswelt, die sozialen Beziehungen und die Gesundheit (Lyubomirsky, King et al., 2005, S. 825). Weiterhin lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass sowohl langfristiges Wohlbefinden als auch vorübergehende positive Einflüsse mit einer Reihe von wünschenswerten Eigenschaften verbunden sind. Zum Beispiel sind Menschen, die chronisch glücklich sind, deutlich kreativer, wenn es darum geht Probleme zu lösen und besitzen bessere Konfliktlösekompetenzen. Menschen mit einem hohen subjektiven Wohlbefinden sind weiterhin deutlich sozialer eingestellt und helfen eher anderen Menschen, wenn diese in der Not sind (Lyubomirsky, King et al., 2005, S. 831). Die Längsschnittstudien waren nicht ganz so umfangreich, wie die Querschnittstudien, trotzdem haben diese Studien für Lyubomirsky, King und Diener interessante Erkenntnisse erbracht. Glück steht demnach für erfüllende und produktive Arbeit sowie befriedigende Beziehungen. Des Weiteren haben auch hier die Menschen mit einem hohen subjektiven Wohlbefinden eine bessere psychische und physische Gesundheit und diese Menschen haben eine höhere Lebenserwartung (Lyubomirsky, King et al., 2005, S. 834). Wie bereits bei den Querschnittstudien, konnte auch bei den Längsschnittstudien gezeigt werden, dass nicht nur chronisch positive Stimmung, sondern auch kurzfristig positive Ereignisse, sich insgesamt positiv auf einen Menschen auswirken (Lyubomirsky, King et al., 2005, S. 835). Anhand der Analyse der experimentellen Studien konnten Effekte gezeigt werden, die darauf hindeuten, dass positive Effekte positive Eigenschaften fördern: Zum Beispiel wirken positive Einflüsse auf die Geselligkeit und die Aktivität einer Person; die Selbstliebe wird gefördert und dadurch auch die Liebe zu anderen Menschen; der Körper und das Immunsystem werden gestärkt, es werden effektiver Konfliktlösungsstrategien entwickelt (Lyubomirsky, King et al., 2005, S. 840).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein hohes subjektives Wohlbefinden viele positive Einflüsse auf die Menschen hat. Wie bei allen Dingen gibt es bei dem Thema Glück ebenfalls zwei Seiten. Unkelbach, Forgas und Denson (2008) haben an australischen Studierenden getestet, wie schnell diese in einem Computerspiel auf bewaffnete Personen schießen. Einige dieser bewaffneten Personen trugen ein Kopftuch und entsprachen demnach dem Stereotypen Muslim. In dieser Studie gab es erste Hinweise darauf, dass eine positive Stimmung zu einer erheblichen selektiven Neigung gegen stereotypisch muslimisch gekleidete Personen führt. Wütende Menschen schossen einfach auf alle Menschen, während glückliche Menschen gezielt nur muslimisch wirkende Menschen schossen. Es lässt sich daraus schlussfolgern, dass ein hohes subjektives Wohlbefinden zu mehr Stereotypisierung führen kann (Unkelbach et al., 2008, S. 1409, S. 1411-1413).
Abschließend lässt sich festhalten, dass ein hohes subjektives Wohlbefinden ein Zustand ist, den viele wünschen, manche als unnötigen Luxus oder gar als Nachteil empfinden (Diener & Chan, 2011, S. 33). In der Zukunft sollte noch mehr zu dem Thema negative Folgen des subjektiven Wohlbefindens geforscht werden, damit die Menschen diese vermeiden können oder Strategien gegen die negativen Auswirkungen entwickeln können.
2 Aufgabe C2 – Messung von Emotionen
In der vorherigen Teilaufgabe wurde bereits über eine grundlegende Emotion, das Glück, geschrieben. Diese Teilaufgabe befasst sich mit der wichtigen Frage, wie Emotionen gemessen werden können. Dazu ist es vorab notwendig, dass verstanden wird, was Emotionen überhaupt sind. Anschließend werden Methoden zur Messung von Emotionen vorgestellt und die Vor- und Nachteile dieser Methoden aufgelistet. Als weiterer Punkt wird auf die Probleme, die bei der Erfassung von Emotionen auftreten können, eingegangen. Abschließend bewertet die Autorin, mit welcher Methode Emotionen am besten gemessen werden können.
Eine allgemeingültige Definition zu dem Konstrukt Emotionen zu finden ist sehr schwierig. Jeder weiß, was Emotionen sind, werden Wissenschaftler jedoch danach gefragt, wie Emotionen definiert werden, tun diese sich schwer (Sokolowski, 2013, S. 222).
Reisenzein und Horstmann (2018) haben eine Arbeitsdefinition für das Konstrukt Emotionen erstellt. Laut dieser Definition sind Emotionen erkennbare, vorübergehende gefühlsmäßige Gegebenheiten wie zum Beispiel Freude, Traurigkeit, Angst, Wut, Ekel oder Überraschung. Weiterhin werden Emotionen durch unsere Gedanken oder das Wahrnehmen an bestimmte, emotionsauslösende Sachverhalte oder Gegenstände verursacht. Des Weiteren werden Emotionen, je nach Situation und Grund, unterschiedlich stark durch ein Individuum wahrgenommen und haben für sich charakteristische Bestandteile. Außerdem werden Emotionen von bestimmten organischen Reaktionen begleitet, die wiederum bezeichnend für diese Emotion sind. Diese peripher-physiologischen Reaktionen des Körpers können unter anderem zur Messung von Emotionen herangezogen werden (Reisenzein & Horstmann, 2018, S. 426).
Brandstätter, Schüler, Puca und Lozo (2013) schreiben: Bevor Emotionen gemessen werden können, müsse definiert werden, welche Aussage mit der empirischen Studie erfolgen soll. Prinzipiell können, je nach Problemstellung, Emotionen als unabhängige und als abhängige Variable gemessen werden. Zur Erforschung, des Einflusses von Emotionen auf das Erleben und Verhalten von Menschen oder deren Interaktion mit ihrer Umwelt, werden Messungen unter kontrollierten Laborbedingungen vorgenommen. Bei diesen Methoden ist es notwendig, dass die Art und die Wirksamkeit der Emotion bewusst verfälscht werden können. Soll hingegen herausgefunden werden, wie der Beginn und die Stärke einer Emotion durch eine andere Variable gelenkt wird, erscheint es sinnvoll, die Emotionen in der natürlichen Umgebung einer Person zu messen (Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2013, S. 144-145). Die nachfolgende Abbildung zeigt einen groben Überblick über die verschiedenen Messmethoden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Überblick über Methoden zur Messung von Emotionen
(Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Brandstätter, Schüler, Puca & Lozo, 2013, S. 146-149; Schmidt-Atzert, Peper & Stemmler, 2014, S. 38-122)
Um die Breite der Untersuchungsmöglichkeiten darzustellen, werden in den folgenden Abschnitten jeweils zwei Untersuchungsmöglichkeiten, die unter kontrollierten Laborbedingungen genutzt werden können und zwei Messmethoden, die in der natürlichen Umwelt angewendet werden können, vorgestellt.
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- Citar trabajo
- Madeleine Hartleff (Autor), 2019, Individuelles Glück, Messung von Emotionen und Einsatz von Volition, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1041434
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