Dieses Neue Testament mit seinen vielen Kommentierungen ist keine Bibelübersetzung, die von dem heutigen Leser schwer zu verstehen ist. Wer diese Übersetzung zu lesen anfängt, der wird sie nicht als langweilig oder unverständlich empfinden und gleich zur Seite legen.
In diesem Buch soll auf Themen eingegangen werden, die in diesem Zusammenhang – so wie es dem Schreiber bekannt ist – noch nicht veröffentlicht wurden. Hier werden so manche liebgewonnenen Traditionen überprüft, die für die meisten Leser unbekannt sein werden, und damit zu einem echten Bibelstudium angeregt. Jeder Leser bekommt hier die Möglichkeit, z.B. die Worte Gottes aus nichttrinitarisch-christlicher Sicht zu lesen, sie nachzuprüfen und festzustellen, dass es keinen Grund der Trennung zwischen dem Gott Israels und den Christen zu geben braucht.
Doch wie sollen all die monotheistisch glaubenden Menschen, wie auch die Muslime, den Erlösungsplan Gottes kennen und lieben lernen, wenn sie die Trinitätslehre der Christen von vornherein ablehnen? Um all die Unterschiede zwischen dem Monotheismus und der Trinität aufzuzeigen, wurde dieses Neue Testament aus der ursprünglichen Sicht des monotheistischen Glaubens ausgearbeitet, entgegen der Trinitätslehre. Damit unterscheidet sich dieses Neue Testament in seiner Einfachheit und Klarheit von den bisher bekannten Bibeln und Bibelkommentaren und dürfte daher nicht nur für Suchende, sondern auch für biblisch vorgebildete Leser ein Grund zum Lesen sein.
Inhaltsverzeichnis
Die vier Evangelien:
DAS EVANGELIUM NACH MATTHÄUS
DAS EVANGELIUM NACH MARKUS
DAS EVANGELIUM NACH LUKAS
DAS EVANGELIUM NACH JOHANNES
Die Briefe des Neuen Testaments:
DIE APOSTELGESCHICHTE
DER BRIEF DES PAULUS AN DIE RÖMER
DER ERSTE BRIEF DES PAULUS AN DIE KORINTHER
DER ZWEITE BRIEF DES PAULUS AN DIE KORINTHER
DER BRIEF DES PAULUS AN DIE GALATER
DER BRIEF DES PAULUS AN DIE EPHESER
DER BRIEF DES PAULUS AN DIE PHILIPPER
DER BRIEF DES PAULUS AN DIE KOLOSSER
DER ERSTE BRIEF DES PAULUS AN DIE THESSALONICHER
DER ZWEITE BRIEF DES PAULUS AN DIE THESSALONICHER
DER ERSTE BRIEF DES PAULUS AN TIMOTHEUS
DER ZWEITE BRIEF DES PAULUS AN TIMOTHEUS
DER BRIEF DES PAULUS AN TITUS
DER BRIEF DES PAULUS AN PHILEMON
DER ERSTE BRIEF DES PETRUS
DER ZWEITE BRIEF DES PETRUS
DER ERSTE BRIEF DES JOHANNES
DER ZWEITE BRIEF DES JOHANNES
DER DRITTE BRIEF DES JOHANNES
DER BRIEF AN DIE HEBRÄER
DER BRIEF DES JAKOBUS
DER BRIEF DES JUDAS
DIE OFFENBARUNG
Einführung
Dieses Neue Testament mit seinen Kommentierungen ist keine Bibelübersetzung, die von dem heutigen Leser schwer zu verstehen ist und damit auch wenig Interesse zum Lesen findet.
Die Freudenbotschaft von der Liebe und Versöhnung Gottes in seinem Erlösungsplan wird hier in einfachen Worten verständlich und als das größte und wertvollste Geschenk für die Menschen dargestellt. Wer diese Übersetzung mit den vielen Kommentierungen zu lesen anfängt, der wird sie nicht als langweilig und unverständlich empfinden und sie gleich zur Seite legen.
Weiter wird hier auf Themen und theologische Ansichten eingegangen, die in diesem Zusammenhang – so wie es dem Schreiber bekannt ist – noch nicht veröffentlicht wurden.
Hier werden so manche liebgewonnenen Traditionen überprüft, die für die meisten Leser unbekannt sein werden, und damit zu einem echten Bibelstudium angeregt.
Es wird z.B. in diesem Buch entgegen den üblichen Glaubensansichten aufgezeigt, wie man das Neue Testament auch aus monotheistischer Sicht (der Glaube an den einen Gott) lesen und verstehen kann, ohne die Heilsbedeutung Christi aufzuheben.
Dabei geht es nicht um eine Kritik gegen das Wort, sondern vielmehr darum, wie man ohne hochtrabende theologische Erklärungen und ohne trinitarische Interpretation die Bibel verstehen kann – und wie sie wohl ursprünglich auch verstanden worden ist.
Wie aus dem Neuen Testament zu erkennen ist, hat der alleinige Gott – der Gott Israels – seinen von ihm schon vor der Grundlegung der Welt beschlossenen Erlösungsplan mit uns Menschen durch seinen Gesalbten Jesus Christus ausgeführt.
Die Bibel bezeugt den alleinigen Gott Israels, der er auch nach der Ausführung seines Erlösungsplanes durch Jesus den Messias noch war und es auch blieb, und auch Jesus verkündete keinen anderen oder einen neuen Gott getrennt von Israel.
Der Neue Bund hat den Menschen keinen neuen Gott, sondern die Gnade Gottes durch Jesus den Messias gebracht.
Das Glaubensbekenntnis Israels und der ersten Christen lautet immer noch wie folgt: Jesus antwortete: „Dies ist das wichtigste Gebot: „Hört, ihr Israeliten! Gott ist für uns Gott, einzig und allein Gott ist Gott. “ ( Markus 12,29)
Das Neue Testament darf daher nicht getrennt vom Jüdischen gesehen und uminterpretiert werden. Leider sind in die Bibelübersetzungen so manche christlichen Traditionen, die sehr wohl auch aus dem griechisch-philosophischen Gedankengut entstammen, mit eingeflossen, die den meisten Lesern nicht bekannt sein werden, aber hier in dieser Bibelübersetzung aufgezeigt werden.
Aus der ursprünglichen jüdisch-christlichen Schrift ist eine griechisch-philosophisch-christliche Schrift geworden. Dies hatte wohl auch mit der Abgrenzung und Feindschaft gegenüber dem Judentum zu tun.
Das Christentum hat sich ab dem zweiten Jahrhundert immer mehr als das wahre Israel verstanden und Israels Stelle eingenommen und daher auch die Auslegung der Bibel bestimmt. Die Bibel zeigt uns aber immer noch, dass wir mit Israel dem einen Gott vertrauen und den Messias Jesus Christus als den von Gott vorherbestimmten und in den Opferungen vorgeschatteten Erlöser sehen dürfen.
Gott ist die Hauptperson in seinem Wort, und alle Ehre gehört ihm durch seinen Messias. Aber hat man ihm nicht alle Ehre genommen, als man die Trinitätslehre so nach und nach einführte und damit die Trennung von dem alleinigen Gott der Bibel und dem Volk Israel vollzogen hat?
Diese fast unbekannten trinitarischen Veränderungen, um den Monotheismus aufzuheben, sollen hier im nichttrinitarischen Neuen Testament aufgezeigt und damit zum Bibelstudium angeregt werden. Jeder Leser bekommt hier die Möglichkeit, die Worte Gottes aus nichttrinitarisch-christlicher Sicht zu lesen, sie nachzuprüfen und festzustellen, dass es keinen Grund der Trennung zwischen dem Gott Israels und den Christen zu geben braucht.
Diese Bibelübersetzung, die aus ca. zwanzig Übersetzungen zusammengetragen worden ist, zeigt auf, wie man das Neue Testament auch aus monotheistischer Sicht lesen und verstehen kann.
Nach jüdischer Sicht haben die Christen durch ihr Bekenntnis zum dreieinigen Gott, zum Vater, Sohn und dem Heiligen Geist, die Einheit und Einzigartigkeit des alleinigen Gottes aufgegeben.
Als Vergleich das christlich-athanasianische Glaubensbekenntnis:
„Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit, und die Dreifaltigkeit in der Einheit.“
Während die Juden den Glauben an den einen Gott bekennen, so können sie dies nicht dem Christentum zugestehen. Das Verhältnis zwischen den beiden Religionen ist allein dadurch erheblich geprägt und gestaltet sich schwierig.
Doch wie sollen all die monotheistisch glaubenden Menschen, wie auch die Muslime, den Erlösungsplan Gottes kennen und lieben lernen, wenn sie die Trinitätslehre der Christen ablehnen?
Um all die Unterschiede zwischen dem Monotheismus und der Trinität aufzuzeigen, wurde dieses Neue Testament aus der Sicht des monotheistischen Glaubens entgegen der Trinitätslehre ausgearbeitet. Damit unterscheidet sich dieses Neue Testament in seiner Einfachheit und Klarheit von den bisher bekannten Bibeln und Bibelkommentaren und dürfte daher nicht nur für Suchende, sondern auch für biblisch vorgebildete Leser ein Grund zum Lesen sein.
Der Schreiber dieser Kommentierung ist unabhängig von jeder Kirche oder Gemeinschaftsleitung und kann seine Sicht daher frei darstellen, ohne disziplinarische Folgen zu befürchten oder Atheismus-Vorwürfen ausgesetzt zu sein.
Diese Sicht auf die Bibel wird den meisten Lesern unbekannt sein, aber es wird mit Sicherheit auch ein spannendes, erkenntnisreiches, intensives Bibelstudium daraus folgen, was auch der Sinn dieses Neuen Testamentes sein soll.
Solange man aber das heute geschriebene Wort und die Kirchenbeschlüsse für unfehlbar hält und die theologischen Veränderungen nicht wahrhaben will, werden die Überlegungen und Erkenntnissen, die hier in diesem Neuen Testament dargestellt werden, den Zugang zu diesen versperren. Daher erfordert es Mut, dieses Buch mit seinen Kommentaren zu lesen und zu überprüfen.
Als Bibelübersetzung dienten die Übersetzungen von Rupert Storr, Professor Dr. Klaus Wengst, Hoffnung für alle (Hfa), die Bibel in gerechter Sprache (BigS), J. Zink, Gute Nachricht (GN),
M. Luther, Elberfelder, F. Pfäfflin, R. Werner, H. Stern, Zürcher Bibel, F. Tillmann, J. Schäfer,
C. Stage, Kepplerbibel, J. Perk, R. Böhmer, U. Wilckens, Neues Leben (NL), Neue Genfer Übersetzung (NGÜ), E. Simon, Einheitsübersetzung und andere.
DAS EVANGELIUM NACH MATTHÄUS
1,1 Buch der Geschichte Jesu, des Gesalbten, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. (Wengst)
(BigS) Das ist das Buch vom Ursprung Jesu, des Messias, des Nachkommen Davids und Abrahams.
(Werner) Er war der erwartete Sohn von König David und ein Nachfahre von Abraham.
Nach dieser Einführung zum Matthäusevangelium ist Jesus ein menschlicher Nachkomme Abrahams und Davids, der auch von Gott prophetisch gleich nach dem Sündenfall in 1.Mose 3,15 als Nachkomme Evas verheißen wurde. Wenn aber Jesus prophetisch als ein menschlicher Nachkomme vorhergesagt wurde, dann war er nur im Plan Gottes präexistent. Damit kann er nicht (wie es die Trinitätslehre lehrt) schon vor seiner Geburt bei Gott gewesen sein. Die vorgeburtliche Existenz Christi ist in der Schrift auch nicht als ein Engel des HERRN nachzuweisen.
Mat 1,2 Abraham erzeugte den Isaak und Isaak erzeugte den Jakob und Jakob erzeugte den Juda und seine Brüder 3und Juda erzeugte den Perez und den Serach mit Tamar und Perez erzeugte den Hezron und Hezron erzeugte den Aram 4und Aram erzeugte den Amminadab und Amminadab erzeugte den Nachschon und Nachschon erzeugte den Salmon 5und Salmon erzeugte den Boas mit Rahab und Boas erzeugte den Obed mit Rut und Obed erzeugte den Isai 6und Isai erzeugte den David, den König. David erzeugte den Salomo mit der Frau des Urija 7und Salomo erzeugte den Rehabeam und Rehabeam erzeugte den Abija und Abija erzeugte den Asaf 8und Asaf erzeugte den Joschafat und Joschafat erzeugte den Joram und Joram erzeugte den Usija 9und Usija erzeugte den Jotam und Jotam erzeugte den Ahas und Ahas erzeugte den Hiskija 10und Hiskija erzeugte den Manasse und Manasse erzeugte den Amos und Amos erzeugte den Joschija 11und Joschija erzeugte den Jojachin und seine Brüder während der Verbannung nach Babylon. 12Nach der Verbannung nach Babylon erzeugte Jojachin den Schealtiel und Schealtiel erzeugte den Serubbabel 13und Serubbabel erzeugte den Abihud und Abihud erzeugte den Eljakim und Eljakim erzeugte den Azor 14und Azor erzeugte den Zadok und Zadok erzeugte den Achim und Achim erzeugte den Eliud 15und Eliud erzeugte den Eleasar und Eleasar erzeugte den Mattan und Mattan erzeugte den Jakob.
Mat 1,16 Jakob war der Vater Josefs. Josef [das Wort „erzeugte den Jesus“ fehlt?] war der Mann Marias. Sie brachte Jesus zur Welt, der Christus, Messias und Gesalbte genannt wird.
Josef war der Vater von Jesus, das steht leider nicht da, so wie es sonst immer üblich war. Dafür wird der Stammbaum durch Maria weitergeführt. Der Stammbaum Jesu ist zwar aufgeführt, doch Jesus kann nicht ein Nachkomme von Abraham und David sein, weil Josef als der Vater Jesu aus dem Stammbaum theologisch ausgeschlossen worden ist. Aber warum wird dann der Stammbaum Jesu erwähnt, wenn er nicht aus diesem abstammen soll? Nach den prophetischen Verheißungen sollte Jesus aus dem Stamm Davids kommen. Davids Nachfolger war Salomo, was allerdings bei Maria nicht der Fall war, weil ihr Stammbaum von Nathan, einem der Brüder von Salomo, abstammt. Aber nur die Nachfahren der königlichen Linie erben das Thronrecht.
Mat 1,17 Die Gesamtzahl der Generationen beträgt also von Abraham bis David vierzehn Generationen und von David bis zur Verbannung nach Babylon vierzehn Generationen und von der Verbannung nach Babylon bis zu Christus den Gesalbten Messias vierzehn Generationen.
Nur Gott ist ohne Anfang und ohne Abstammung. Aber Jesus hat eine Abstammungslinie. Der Stammbaum möchte uns zeigen, dass sich die Prophetie in Jesus Christus erfüllte. Jesus gilt rechtskräftig als Sohn aus dem Geschlecht Davids, was beweist, dass er eine menschliche Person war. Wenn er das nicht wäre, so könnte man seinen Anspruch, der Messias zu sein, nicht beweisen. Der Apostel Paulus schreibt im Röm. 1,3: » Als Mensch aus Fleisch und Blut ist er ein Nachkomme König Davids.« Wenn Jesus jedoch Gott in menschlicher Natur gewesen sein soll, welche Rolle würde dann seine Nachkommenschaft von David spielen?
Mat 1,18 Und so wurde Jesus mit der Namensbezeichnung „Adonaj rettet“ geboren [Ursprung/Anfang]: Seine Mutter Maria war mit Josef verlobt. Noch vor der Ehe erwartete Maria durch die heilige Geistkraft ein Kind.
Der Gedanke der Jungfrauengeburt findet sich außer bei Lukas angedeutet sonst nicht mehr in der Bibel, und er scheint auch keine weitere theologische Bedeutung zu haben. Ja, selbst Matthäus und Lukas erwähnen die übernatürliche Zeugung Jesu anschließend nicht mehr. Weder Jesus selbst noch seine Jünger erwähnten seine Zeugung. Auch der Apostel Paulus kennt keine Jungfrauengeburt und erwähnt Jesu Geburt nur mit einem kurzen Satz, Gal. 4,4: „Geboren von einer Frau“. Das Judentum kannte keine Jungfrauengeburt des Messias. Und auch Josef und Maria erwähnten diese nirgendwo, was ja doch sehr erstaunlich ist. Doch durch die Jungfrauengeburt entsteht der Gedanke von einem inkarnierten Gott, der Mensch wurde, wie es bei der griechischen Götterwelt vorkam. Der Gedanke, dass Jesus Gott und Mensch gleichzeitig war, ist in der Bibel nicht zu finden. Weiter gibt es auch keinen Hinweis, dass Jesus vor seiner Geburt bei Gott existent war. Wie hätte Jesus als der Messias aus dem Stammbaum Davids kommen können, wenn nicht Josef sein leiblicher Vater war?
Siehe Hebr 7,14: „Unser Erlöser stammt doch ganz offenbar von Juda ab.“
Siehe Offenbarung 5,5: „Und einer aus den Ältesten sprach zu mir: „Weine nicht! Siehe, gesiegt hat der Löwe aus dem Stamme Juda, der Davidsspross, der Nachkomme König Davids. “
Durch die Jungfrauengeburt entstanden manche Lehren, wie z.B. die Gottheit Christi, die Präexistenz, die Lehre von der Gottesmutter Maria, die Trinität und anderes, die alle im Gesamtbild der Bibel keinen Bestand haben. Sollte die Zeugung Jesu ohne Josef stattgefunden haben, um darauf ein ganzes Lehrgebäude aufzubauen und gleichzeitig zur Absonderung vom Judentum zu dienen? Die prophetische Vorhersage für die Jungfrauengeburt Jesu steht in Jesaja 7,14, doch beim Durchlesen des Kapitels stellt man ganz schnell fest, dass der Sohn der „jungen Frau“ nicht auf Maria und Jesus gedeutet werden kann.
Mat 1,19 Weil nun Josef, ihr Mann, rechtschaffen war und sie nicht öffentlich bloßzustellen beabsichtigte, so wollte er sie, ohne Aufsehen zu erregen, aus der Ehe entlassen.
Sollte Gott gegen seine eigenen Ordnungen verstoßen haben, um eine nicht verheiratete Frau schwanger werden zu lassen? Wurde hier in den Versen 18; 19 und 20 die zweite Gottheit der Trinität zu installieren versucht?
Mat 1,20 Noch während er nachdachte, erschien ihm im Traum ein Engel Gottes und sagte: „Josef, du Nachkomme Davids, zögere nicht, Maria zu heiraten! Denn das Kind, das sie erwartet, ist das Geheimnis Gottes und seines schöpferischen Geistes. (Zink)
(Luther) ... denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist.
Wurden hier ursprünglich in diesen Versen die zukünftige Geburt und die geistliche Schöpfung Jesu als Messias oder seine Inkarnation als Gott- Mensch dargestellt? War die Geburt Jesu die Folge einer Inkarnation oder eine natürliche Empfängnis?
Wenn der Heilige Geist nach der Trinität „die dritte Person der Gottheit“ sein soll, dann ist Christus nicht der Sohn GOTTES des Vaters, sondern des Heiligen Geistes, der als Zeugender angegeben wird. Doch im ganzen Neuen Testament wird auf die Tatsache hingewiesen, dass GOTT der Vater unseres Herrn Jesus Christus ist. Im biblischen Gebrauch ist „der Heilige Geist“ eine synonyme Bezeichnung für „GOTT“ und ist gleichbedeutend mit der „Kraft des Höchsten“.
Die entscheidende Frage, die sich hier stellt, ist: Wurde Jesus als der trinitarische, zweite präexistente Gott-Mensch durch Maria geboren? Oder ist er von Gott als Mensch für seinen Auftrag als der vorhergesagte, aus dem Stamm Davids kommende Messias auserkoren und bei seiner Taufe das Geheimnis Gottes und seines schöpferischen Geistes wie noch nie ein anderer Mensch vor ihm geworden?
Siehe Luk. 1,35: „Der Engel antwortete ihr: Die heilige Geistkraft (BigS) wird über dich [ihn] kommen, und die Kraft Gottes wird sich an dir [ihm] zeigen. DARUM wird dieses Kind [dein Sohn] auch heilig sein und Sohn Gottes genannt werden.“
Sollte Jesus heilig und Sohn Gottes genant werden, weil über Maria der Geist Gottes gekommen ist?
Wenn dies der Fall gewesen wäre, so hätte ja Maria über Jesus gestanden, dann würde man auch zu Recht von Maria als von der Mutter des zweiten Gottes und vielleicht auch noch als Miterlöserin sprechen.
So wie es Gott möglich wäre, eine Jungfrau schwanger werden zu lassen, so ist es ihm auch möglich, einen Menschen in einen sündenlosen Zustand wie beim ersten Adam zu versetzen.
Auch Adam wurde durch Gottes Schöpfungshandel ein menschliches Wesen ohne Sünde, aber kein Gott-Mensch. Das Geheimnis des schöpferischen Geistes war, dass der Sohn von Josef und Maria auch ein geistlich gezeugter sündloser Sohn Gottes sein sollte, der zweite Adam (1.Kor. 15,45-47). Jesus wurde aber erst bei seiner Taufe von Gott als sein Sohn adoptiert bzw. durch die Salbung seines Geistes als sein einzigartig erwählter Sohn bestätigt.
Siehe Mt. 12,18: Da! Mein Knecht, den ich erwähle, mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe: Ich will meinen Geist auf ihn legen, dass er den Völkern das Recht beibringe. (Wengst)
„Dies ist mein Knecht, den ich erwählt habe. Ich liebe ihn und freue mich über ihn. Ich werde ihm meinen Geist geben, und er wird die Völker vor die Entscheidung stellen. (Hfa)
Ich gebe ihm meine schaffende Kraft und die Vollmacht. (Zink)
Ich will meine Geistkraft auf diesen Menschen legen… (BigS).
Hier ist mein Beauftragter! Ihn habe ich erwählt, ihm gilt meine Liebe, an ihm habe ich Freude. Ihm gebe ich meinen Geist. (GN)
An dem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat, ich werde meinen Geist auf ihn legen … (Elbf.)
Apg 4,26 Die Mächtigen dieser Welt rebellieren. Sie verschwören sich gegen Adonaj und seinen Gesalbten, den er eingesetzt hat.
Apg 4,27 In Wahrheit haben sie sich in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast versammelt.
Apg. 10,38: „ ... als Gott ihn mit heiliger Geistkraft und Macht wie mit Salböl übergoss. Da zog er umher, tat Gutes und heilte alle, die vom Teufel unterjocht wurden, weil Gott mit ihm war.“ (BigS)
Wie vereinbaren sich diese Aussagen Gottes mit der Inkarnation und der Jungfrauengeburt Jesu?
Kann Jesus ein präexistenter Gott-Mensch gewesen sein, wenn Gott ihn zu seinem Dienst erwählt hat, wenn er von ihm als seinem Knecht Vollmacht durch seine Geistkraft erhalten hat? Auch wenn es nach der Trinität so gelehrt wird, so ist doch die Zweinaturenlehre Christi in der Bibel nicht zu finden. Jesus gleicht nach seiner Geistsalbung den Menschen vor dem Sündenfall, wie noch nie ein anderer Mensch vor ihm. Mit dem Geist Gottes ausgestattet stand er dann als ein sündloser wie der erster Adam in einer direkten Verbindung mit Gott.
Mat 1,21 Sie wird einen Sohn gebären und du sollst ihm den Namen Jesus [„ Adonaj rettet “] geben. Denn er wird sein Volk von ihren Sünden befreien.“
Nach diesem Vers soll der Sohn von Josef und Maria Jesus heißen, dass bedeutet „Adonaj rettet“. Und Christus ist sein Titel und bedeutet der Messias und Messias bedeutet der Gesalbte. Der Vers sagt aber nicht, dass Jesus von Geburt an der gesalbte Messias sein wird, sondern dass er für seine spätere Aufgabe, als dieser vorherbestimmt ist. Den Namen Christus als Messias-Titel erhielt Jesus erst bei seiner Geist-Salbung bei seiner Taufe.
Siehe Lk 4,18: (BigS) „Die Geistkraft des Lebendigen ist auf mir.“
(Zink) „Gott wirkt durch mich, denn er hat mich berufen.“
(Werner) „Der starke Gottesgeist liegt auf mir. Er hat mich gesalbt und dadurch beauftragt, ...“
(NGÜ) „Der Geist des HERRN ruht auf mir, denn der HERR hat mich gesalbt.
(Luther) „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, ...“
Mat 1,22 Das alles ist geschehen, so dass ausgeführt wurde, was vom Ewigen durch den Propheten gesagt ist:
Mat 1,23 Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären und man wird ihm den Namen Immanuel geben, d.h. übersetzt: „ Mit uns ist Gott.“ (Jes. 7, 14-16).
Dazu Jes. 7,14: „Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau (a) ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.“
(a) Andere Übersetzung: „Junge Frau.“ Das Wort Jungfrau kann auch einfach nur junge Frau bedeuten, ganz wie man es lesen will.
Der Sohn einer Jungfrau bzw. jungen Frau soll Immanuel heißen „ Mit uns ist Gott “. Aber Jesus wird im Neuen Testament an keiner Stelle mit dem Namen Immanuel bezeichnet. Den Namen, den er bekommen hat, ist Jesus und bedeutet „ Adonaj rettet “.
Jes. 7,15 Butter und Honig wird er essen, bis er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen.
Jes. 7,16 Denn ehe der Knabe lernt Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen, wird das Land verödet sein, vor dessen zwei Königen dir graut.
Jes. 7,17 Der HERR wird über dich, über dein Volk und über deines Vaters Haus Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit der Zeit, da Ephraim sich von Juda schied, nämlich durch den König von Assyrien. (Luther)
Der Name Jesus bedeutet „Adonaj rettet“ und Immanuel bedeutet, „mit uns ist Gott“, das sind zwei verschiedene Namen und damit zwei verschiedene Personen. Die Namensbezeichnung „mit uns ist Gott“ hatte in der damaligen geschichtlichen Situation eine Bedeutung. Sie war ein Zeichen an den König Ahas und keine Voraussage an den kommenden Messias, denn nach dem Ende von Vers 17 wird die Trübsal durch den assyrischen König geschehen. Was bringt eine solche an Ahas und sein Volk persönlich gerichtete Prophezeiung, wenn sie erst Jahrhunderte später mit Jesus in Erfüllung gehen soll? Außerdem wird die baldige Erfüllung ja angekündigt.
Dieses Versprechen Gottes sollte angeben, wie lange es dauert, bis das Land verödet sein würde und das Kind, das jetzt empfangen wird, braucht, um das Alter zu erreichen, in dem es selbst entscheiden kann. Hätte Jesus gemäß diesem Text als Gott-Sohn erst lernen müssen, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen? Passt diese Aussage auf Christus als inkarnierter Gott? Kann man von diesen Bibelstellen auf die Jungfrauengeburt Marias schließen? Weder das Essen von Butter und Honig noch die Beschreibung der Trübsal passen zu Jesus, denn diese Trübsal ist durch den assyrischen König geschehen, und zwar ca. 700 Jahre vor Jesu Geburt. Aber eine „zukünftige“ messianische Verheißung über den „kommenden“ Messias steht in Jesaja 9, 5-6.
Auch wenn der Name „Immanuel“ bei den Christen so beliebt und besungen wird, so ist er im Hinblick auf Jesus im N.T. nicht erwähnt worden.
Eine Jungfrauengeburtsvorhersage, wo Gott Mensch werden würde, ist im Alten Testament nicht bekannt. Selbst wenn Jesaja von einer Jungfrau gesprochen hätte, so wäre das keine jungfräuliche Empfängnis gewesen, wie es bei Maria dargestellt wird. Aus trinitarischer Sicht ist Maria nicht auf menschlich-biologische Art schwanger geworden, sondern es soll in ihr eine Art Inkarnation stattgefunden haben. Somit wäre sie nicht die genetische Mutter, sondern nur eine Art Leihmutter gewesen. Damit hätte aber auch die Abstammung Jesu von David keine Bedeutung.
Eine Jungfrauengeburt war allerdings zur damaligen Zeit in der Sagen- und Götterwelt nichts Neues, auch die Sonnengöttin Isis gebar als Jungfrau und wurde (wie später Maria) Mutter Gottes genannt. Zwischen ihr und Maria sind so manche Ähnlichkeiten vorhanden, beispielswiese wurde schon Isis mit dem Horusknaben auf dem Schoß dargestellt.
Mat 1,24 Nachdem Josef vom Schlaf aufgewacht war, tat er, wie es ihm der Bote des Ewigen [Engel des HERRN] aufgetragen hatte und nahm seine Frau an
Mat 1,25 und berührte sie nicht, bis sie einen Sohn geboren hatte, und gab ihm den Namen Jesus.
Der Name Jesu bedeutet „Adonaj rettet“, und Christus ist sein Titel und bedeutet der Messias und Gesalbte Gottes. Auffallend ist, dass Jesus seinen Messias-Titel „Christus“ nicht von Anfang an hatte, sondern später von Gott dazu eingesetzt worden ist.
Siehe Apg. 2,36: „Nun soll das ganze Haus Israel als gewiss erkennen, dass Gott den Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus [zum Retter] gemacht hat.
(Werner) … dass Gott ihn zum wahren Herrn und zum Messias gemacht hat.
(Zink) … dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.
Nach der Trinitätslehre ist Maria berechtigt, die Mutter Gottes genannt zu werden, weil sie den zweiten Gott und Mitschöpfer Jesus als Mensch zur Welt gebracht hat. Maria selbst wurde nach der Lehre der Kirche (wegen der Erbsünde) von ihrer Mutter unbefleckt empfangen (Unbefleckte Empfängnis), auf dass sie ohne die sündhaften Erbanlagen den Gott-Sohn zur Welt bringen konnte. Doch um die ewige Jungfrau mit einer jungfräulichen Empfängnis bzw. die heilige Mutter Gottes zu bleiben, wurde ihre Ehe nie vollzogen und die Schwestern und Brüder Jesu waren nur nähere Verwandte. Weil sie selbst unbefleckt empfangen wurde, war sie auch in ihrem späteren Leben ganz ohne Sünde. Ein weiteres Geheimnis ist, dass Maria ohne zu sterben in geheimnisvoller Weise in den Himmel gehoben worden ist, um nach der Lehre von „Maria Himmelfahrt“ an der Seite ihres Sohnes als „Mitterlöserin“ verherrlicht zu werden.
Wir sehen, die Jungfrauengeburt und die damit verbundene Trinitätslehre ist ein nicht zu verstehendes großes Geheimnis, dass unbedingt als Heilsnotwendig geglaubt werden muss, um nicht als Ungläubiger verloren zu gehen! Doch sind wirklich alle Worte, Lehren und Traditionen, die in dem Wort Gottes von Menschen platziert wurden, von Gott eingegeben?
Die Weisen aus dem Morgenland
2,1 Als Jesus in Bethlehem in Judäa geboren war in den Tagen des Königs Herodes, siehe, da erschienen Weise aus dem Morgenland in Jerusalem. Sie frageten:
(Pfäfflin) Da erschienen in Jerusalem Männer aus dem Osten, eingeweiht in das geheime Wissen der Alten, die fragten:
Mat 2,2 „Wo ist der neugeborene König des jüdischen Volkes? Wir haben seinen Stern aufleuchten sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“
Diese Männer waren keine Sterndeuter, die die Geburt Jesu mit okkulten Techniken berechnet haben, denn Gott verurteilt die Sterndeuterei. Diese sternähnlichen Gebilde könnten auch Engel gewesen sein, die die Männer wie eine Wolke geleitet haben. Doch woher wussten die Weisen von der Geburt eines Königs? Hat Gott es ihnen bekannt gemacht? Weiter auffallend ist, dass weder die Zahl der Weisen noch ihre Namen in der Bibel erwähnt werden, anders als das zur Weihnachtszeit dargestellt wird.
Mat 2,3 Als der König Herodes dies hörte, geriet er in Erregung und ganz Jerusalem mit ihm.
Der König Herodes soll bereits im Jahre vier vor Christus gestorben sein – wie kann er dann bei Vernehmen der Nachricht in Schrecken geraten? Dies hat wohl mit unserer falschen Kalenderberechnung zu tun.
Mat 2,4 Er ließ alle Oberpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und fragte sie aus, wo der Christus der Messias geboren werden solle.
In diesem Vers ist zu erkennen, dass nicht ein Gott-Mensch, sondern der Messias, der Erlöser erwartet wurde. Ein Gott, der Mensch wurde, wäre im monotheistischen Israel undenkbar gewesen.
Mat 2,5 Sie gaben ihm zur Antwort: „Zu Bethlehem in Judäa. Denn so steht es beim Propheten geschrieben:
Mat 2,6 „Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist keineswegs die geringste unter den Fürstenstädten Judas; denn aus dir wird der Fürst hervorgehen, der mein Volk Israel regieren soll“ (Mich. 5,1).
Mat 2,7 Hiernach rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und suchte von ihnen genau die Zeit der Sternenerscheinung zu erfahren.
Mat 2,8 Darauf wies er sie nach Bethlehem und sprach. „Geht, suchet eifrig nach dem Kinde. Und sobald ihr es gefunden habt, sagt mir, damit ich ihm dort dann huldige.“
Mat 2,9 Als sie dies vom König vernommen hatten, machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie bei seinem Aufleuchten gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Orte stillstand, wo das Kind war.
Einen Stern, der stehen bleibt und nach einer Zeit dann weiterzieht, genau bis zu diesem Ort, wo das Kind war, und auch da wieder stehen bleibt, gibt es nicht. Somit liegt nahe, dass dieser Stern eine Gruppe von Engeln war.
Mat 2,10 Als sie den Stern erblickten, war ihre Freude übergroß.
Mat 2,11 Sie traten in das Haus, sahen das Kind mit Maria, seiner Mutter, fielen nieder und huldigten ihm [dem König der Juden – Vers 2]. Dann öffneten sie ihre Truhen und brachten ihm Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Diese Weisen haben dem Kind Jesus wie einem König die Ehre gegeben. Sie haben ihn aber nicht angebetet (wie es in manchen trinitarischen Übersetzungen so dargestellt wird), weil sie ihn nicht für einen inkarnierten Gott hielten, sondern für einen König. Weiter auffallend ist, dass bei Matthäus von einem Haus berichtet wird, wo die Weisen Jesus besuchten. Matthäus erwähnt auch die Hirten auf dem Felde nicht, so wie es Lukas tat. War dieses Haus in Bethlehem vielleicht der Wohnsitz Josefs, weil bei Matthäus nichts von einer Reise wegen einer Schätzung von Nazareth nach Bethlehem berichtet wird? Nach Vers 22 wich Josef erst auf Anweisung eines Engels bei seiner Rückkehr aus Ägypten nach Nazareth aus.
Die Flucht nach Ägypten
Mat 2,12 In einem Traumgesicht von Gott angewiesen, nicht mehr zu Herodes zu gehen, kehrten sie auf einem anderen Weg in ihre Heimat zurück.
Mat 2,13 Als sie weggegangen waren, da erschien ein Engel des Ewigen [ein Engel des HERRN] im Traum dem Josef. Er sprach: „Auf! Nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten. Bleibe dort, bis ich es dir sage. Herodes fahndet nämlich nach dem Kind, um es zu töten.“
Mat 2,14 Er stand auf; nahm das Kind und seine Mutter noch bei Nacht und zog nach Ägypten fort.
Die Geburtsgeschichte Jesu zwischen Matthäus und Lukas ist aus irgendeinem Grund nicht stimmig. Dies zeigt sich z.B. durch die Flucht nach Ägypten. Lukas zufolge wurde Jesus vierzig Tage nach seiner Geburt in den Tempel von Jerusalem gebracht, wo auch die Reinigung seiner Mutter stattfand. Von einer Verfolgung durch Herodes und die Flucht nach Ägypten ist da nichts berichtet. Wie ist es möglich, die beiden Ereignisse miteinander zu harmonisieren?
Mat 2,15 Dortblieb er bis nach dem Tode des Herodes. So sollte sich erfüllen, was von dem HERRN durch den Propheten gesprochen wurde, wenn er sagt: „Aus Ägypten habe ich meinen Sohn berufen“ (Hosea 11,1).
Siehe Hos. 11,1 Der HERR sagt: „Als Israel jung war, begann ich, es zu lieben. Israel, meinen Sohn, rief ich aus Ägypten. Hos. 11,2 „Schon oft habe ich die Israeliten gerufen, doch stets sind sie mir davongelaufen. Sie haben den Götzen geopfert und vor ihren Götterfiguren Räucheropfer angezündet.“
Auch wenn die Prophetenworte von Hosea auf die Rückkehr Jesus aus Ägypten gedeutet werden, so betrifft dieser Vers doch das Volk Israel, das Gott als seine Kinder bzw. Sohn bezeichnet hat.
Der Kindermord des Herodes
Mat 2,16 Herodes hatte indessen erkannt, dass er von den Weisen hintergangen worden sei. Er geriet in großen Zorn und ließ in Bethlehem und dessen ganzem Umkreis alle Knäblein töten, die zwei Jahre alt und jünger waren, genau der Zeit entsprechend, die er von den Weisen erforscht hatte.
Sobald es Herodes bekannt geworden war, dass der neue König bzw. der Messias geboren worden ist, hat er im Sinn gehabt, das Kind töten zu lassen. Wäre Satan so entschlossen gewesen, das Kind zu töten, wenn er gewusst hätte, dass sich GOTT selbst zu einem Baby gemacht hätte? Er hat doch gewusst, dass Jesus als der von Gott vorgesehener Messias nicht Gott war, sonst hätte er ihn nicht töten lassen wollen, denn Gott kann doch nicht sterben.
Mat 2,17 So wurde damals erfüllt, was durch Jeremia, den Propheten, gesprochen wurde, wenn er sagt:
Mat 2,18 „Zu Rama ward eine Stimme vernommen, ein Weinen und ein lautes Klagen: Rachel weint um ihr Kinder, sie will sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind“ (Jeremia 31, 15-16).
(Jer. 31,16 Doch ich, der HERR, sage: Du brauchst nicht mehr zu weinen und zu klagen! Wisch dir die Tränen ab, denn ich werde dich für das Belohnen, was du für deine Nachkommen getan hast: Sie kehren aus dem Land ihrer Feinde zurück.
Betreffen diese Prophetenworte den Kindermord von Bethlehem oder eine andere Begebenheit, wie z.B. die Fortführung des Volkes Israel nach Babylon und ihre spätere Rückführung?
Mat 2,19 Als Herodes tot war, siehe, da erschien ein Engel des HERRN im Traum dem Josef in Ägypten und sprach:
Mat 2,20 „Auf! Nimm das Kind und seine Mutter und zieh in das Land Israel. Denn die dem Kinde nach dem Leben trachteten, sind gestorben (2. Mose 4,19).“
Mat 2,21 Er stand auf, nahm das Kind und zog in das Land Israel. (2. Mose 4,20)
Mat 2,22 Doch als er hörte, dass Archelaus König in Judäa sei an Stelle seines Vaters Herodes, da fürchtete er sich, dorthin zu gehen. In einem Traumgesicht von Gott durch einen Engel angewiesen, zog er [darauf] in die Landschaft Galiläa, wo es sich in einer Stadt mit Namen Nazareth niederließ.
Wenn Josef die Anweisung von einem Engel bekam, in die Provinz nach Galiläa auszuweichen, weil er Angst bekommen hat, nach Judäa zurückzukehren, dann war wohl Galiläa nicht sein ursprünglicher Wohnsitz, wie es auch der nächste Vers zeigt.
Mat 2,23 So sollte sich das Prophetenwort erfüllen: Er wird Nazarener heißen.
Johannes der Täufer
3 , 1 In jenen Tagen trat Johannes, der Täufer, auf. Er predigte in der Steppe von Judäa und sprach:
Mat 3,2 „ Bekehret euch zu Gott: Denn das Himmelreich ist nahe!“
Die Umkehr zu Gott ist geistlich zu verstehen. Es ist eine neue Lebenssituation, worin die Herrschaft Gottes anerkannt und angenommen wird. Auf das Evangelium übertragen bedeutet dies: eine Übergabe unter der Geistleitung Gottes, wo dann das neue von Gott kommende Herz und der Geist das Leben des Menschen bestimmen.
Mat 3,3 Der Prophet Jesaja hatte die Aufgabe des Johannes so beschrieben: »Ein Bote wird in der Wüste rufen: › Macht den Weg frei für den HERRN (Adonaj) (BigS)! Räumt alle Hindernisse weg!‹« (Jes. 40,39)
Johannes hatte von Gott die Aufgabe erhalten, den Weg des Erlösungsplanes durch seinen dafür vorgesehenen Messias Jesus Christus vorzubereiten. Dazu rief er die Angehörigen des Volkes auf, alles aus ihrem Leben zu verbannen, was ein Hindernis für die Annahme des Neuen Bundes bzw. des Gnadengeschenkes Gottes durch Christus sein könnte.
Mat 3,4 Dieser Johannes trug ein Kamelhaarkleid und einen Ledergürtel um die Lenden; seine Nahrung waren Heuschrecken und Wildhonig.
Heuschrecken galten für einen Israelit als ein unreines Tier und so ist es schlecht vorstellbar, dass Johannes so etwas gegessen haben soll. Es muss sich somit um einen Übersetzungsfehler handeln.
Mat 3,5 Jerusalem zog zu ihm hinaus und ganz Judäa, sowie das ganze Jordan Umland.
Mat 3,6 Man ließ sich von ihm im Jordanfluss taufen und bekannte dabei seine Sünden.
Mit der Taufe brachten sie zum Ausdruck, dass sie bereit waren für ein neues geistgeführtes Leben.
Mat 3,7 Als er nun viele von den Pharisäern und den Sadduzäern sah, wie sie zu seinem Taufplatz kamen, sprach er zu ihnen: „Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, ihr würdet dem drohenden Strafgericht Gottes entrinnen ?
Johannes wusste, dass die Pharisäer und die Sadduzäer es nicht ehrlich meinten. Er erkannte ihre wahre Natur: Sie waren heuchlerisch sowie selbstgerecht eingestellt und hatten keine Zeichen wahrer Buße erkennen lassen.
Mat 3,8 Bringt doch Frucht, die der Umkehr [Sinnesänderung] durch Gott entspricht.
Mat 3,9 Glaubt ja nicht, dass ihr denken dürft: Wir haben Abraham zum Vater. Ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen da Kinder für Abraham erstehen lassen.
Ein großes Hindernis zu einer Bekehrung war vielen Juden ihre Abstammung von „Abraham“, weil sie diese als Eintrittskarte für den Himmel betrachteten. Doch Gott fragt nicht nach einer Kirchenzugehörigkeit, sondern nach einem ihn liebenden Herzen, das unter seiner Gnade lebt.
Mat 3,10 Schon liegt die Axt an der Wurzel der Bäume. Jeder Baum, der keine gute Frucht trägt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.
In der geistlich neuen Welt Gottes geht es nicht mehr um unsere Abstammung oder sonstige Dinge, die wir tun, sondern um das von Gott erneuerte Herz, das gerne das tun möchte, was auch Gott zur Ehre und den Gläubigen zum Segen dient.
Mat 3,11 Wer umkehrt zu Gott, den taufe ich mit Wasser. Aber nach mir wird einer kommen, der viel mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe nachzutragen. Er wird euch mit der heiligen Geistkraft (BigS) und mit Feuer taufen.
(Werner) Er wird euch in die Wirklichkeit Gottes hineintauchen, in seinen Geist und in das Feuer.
Johannes kündigt hier nicht das Kommen Gottes, sondern des Messias an, der viel größer ist als er. Er wird mit der Geistkraft Gottes und mit Feuer taufen, wobei die Feuertaufe für das Gericht steht. Wenn die Gläubigen mit der Geistkraft Gottes getauft werden können, so stellt sich doch die Frage: Wie kann dann Gottes Geist eine Person sein?
Mat 3,12 Seine Worfschaufel hat er in der Hand. Auf seinem Dreschplatz wird er die Spreu vom Weizen trennen, seinen Weizen in die Scheune einbringen und die Spreu mit Feuer verbrennen, bis nichts mehr übrigbleibt (Werner).
Durch die Erlösungstat des Messias wird Gott alle Menschen vor eine Entscheidung stellen: Entweder sie wollen durch sein Gnadengeschenk gerettet werden, oder sie werden verlorengehen, d.h. die völlige Auflösung erfahren.
Jesu Taufe
Mat 3,13 Damals kam Jesus von Galiläa her an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden.
Mat 3,14 Johannes aber wollte ihn davon abhalten; er sprach: „Ich sollte doch von dir getauft werden, und du kommst zu mir?“
Geführt durch die Geistkraft Gottes erkannte Johannes den von Gott erwählten Messias in Jesus. Für Johannes war Jesus der von Gott angekündigte Messias, aber nicht von Geburt an, sonst wäre die Taufe und die Salbung Jesu zum Messias nicht nötig gewesen.
Mat 3,15 Jesus erwiderte: »Lass es so geschehen, denn wir müssen alles tun, was Gott will.« Da gab Johannes nach. (Hfa)
(BigS) „Denn auf diese Weise erfüllen wir die ganze Gerechtigkeit Gottes.“
(Zink) „So entspricht es dem Auftrag, den Gott mir gab, und seinem Willen.“
(GN.) „Das ist es, was wir jetzt zu tun haben, damit alles geschieht, was Gott will.“
(Werner) „... dass wir alles genau so machen, wie es vor Gott richtig ist.“
Auch Jesus wollte alles tun, was Gott mit ihm vorhatte, nämlich ihn zum göttlichen Sohn zu salben und ihn für seinen Dienst als Messias vorzubereiten. Christus bedeutet so viel wie „der Messias“ und dies bedeutet „der von Gott Gesalbte, der von Gott Bevollmächtigte.“ Siehe Apg. 2,36: „Ganz Israel soll also mit Gewissheit erkennen, dass Gott ihn zum Herrn und Gesalbten gemacht hat …“ (BigS). Siehe Luk. 4,18: „Der Geist des HERRN ist auf mir, weil er mich gesalbt hat.“ Apg. 4,27: „Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, …“
Mat 3,16 Gleich nach der Taufe stieg Jesus wieder aus dem Wasser. Der Himmel öffnete sich über ihm, und er [ man] sah die Geistkraft Gottes (BigS) wie eine Taube auf sich [ ihn ] herabkommen.
Warum kam die Geistkraft Gottes auf den Gott-Sohn?
Mat 3,17 Gleichzeitig sprach eine Stimme vom Himmel: „ Dies ist mein geliebter Sohn, der meine ganze Freude ist, ihn habe ich erwählt. “ (GN)
(Werner) Dieser Mensch ist mein Sohn. Ihm gilt meine ganze Liebe.
(Elbf)… an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.)
(Zink) … den ich berufen habe.
Hier bestätigt Gott, dass er den Menschen Jesus angenommen und ihm die Würde eines Sohnes verliehen hat. Diese Würde und das göttliche Wesen hat er vorher nicht gehabt, weil er nicht präexistent war. Die Taufe und die damit verbundene Salbung Christi zum sündlosen Sohn Gottes, in einem Zustand wie bei dem ersten Menschenpaar wird leider nicht immer als Beginn der göttlichen Ausrüstung Christi zum Messias gesehen. Nach der Trinität war ja Jesus bereits schon vor seiner Geburt Gott. Doch wenn Jesus mit der Geistkraft Gottes gesalbt, geistlich neu geboren, gezeugt oder erweckt wurde, um von Gott zu seinem Auftrag als Messias eingesetzt zu werden, dann kann er nicht ewig der Sohn Gottes bzw. Gott gewesen sein. Im Erlösungsplan Gottes war Jesus zwar schon vor Grundlegung der Welt vorhanden, doch zum göttlichen, sündlosen Sohn wurde er erst nach seiner Salbung. Warum hätte ihn Gott erwählt, bzw. als Sohn adoptiert, wenn er schon immer der Sohn Gottes gewesen wäre? Die Bezeichnung „Sohn“ hat somit keine verwandtschaftliche Beziehung zu Gott, sondern ist ein Titel für einen würdigen König wie bei David, der von Gott zum Herrscher gesalbt wurde. „Sohn“ bedeutet somit wie im Alten Testament „der Auserwählter“, siehe Luk. 9,35: „ Das ist mein Sohn, der Auserwählte. Auf ihn hört!“ Gott hat den Menschen Jesus auserwählt und gesalbt, d.h. zum Messias gemacht. Als ein Teil der Dreieinigkeit hätte er diese Salbung dann auch nicht bedurft. Die Frage die sich hier wieder stellt, ist: „Wurde Jesus als Gott ohne den göttlichen Geist als Mensch geboren und warum hat er ihn erst am Beginn seines Auftrages als Messias erhalten?
Die Präexistenz Christi ist in der Schrift nicht nachweisbar. Siehe Apg. 10,37-38: „Begonnen hat Jesus aus Nazareth in Galiläa nach der Taufe … als Gott ihn mit heiliger Geistkraft und Macht wie mit Salböl übergoss. Da zog er umher, tat Gutes und heilte alle, die vom Teufel unterjocht wurden, weil Gott mit ihm war. (BigS)
Mat 12,18 „ Dies ist mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem ich mich freue. Ich gebe ihm meine schaffende Kraft und die Vollmacht …“ (Zink)
Jesu Versuchung
4,1 Danach trieb der Geist Gottes Jesus in die Wüste. (Zink)
(BigS) Danach wurde Jesus von der Geistkraft in die Wüste hinaufgebracht, um vom Teufel zur Verleugnung Gottes herausgefordert zu werden.
Hat der Teufel nicht gewusst, dass Jesus als Gott-Mensch nicht versucht werden kann und als solcher auch nicht sündigen kann? Hat er denn Jesus als seinen zweiten Gott nicht erkannt? Warum hat er ihn dann in seinem ganzen Leben mit Versuchungen zu Fall bringen wollen? War Jesus vielleicht doch nur ein von Gott gesalbter, sündloser Mensch, der –wie der erste Adam – hätte fallen können? Sollte er nicht die Fehler des ersten Menschen und deren Folgen wiedergutmachen? Doch wie hätte er dies tun können, wenn er Gott und Mensch und insofern nicht in der gleichen Situation wie Adam war?
Weiter ist zu bedenken, dass die Lehre von den zwei Naturen von Christus der Bibel unbekannt ist. Diese wird durch die Jungfrauengeburt und die Trinitätslehre, die Jesus und die Apostel nicht gekannt haben, nur hineingedeutet.
Mat 4,2 Er hatte vierzig Tage und vierzig Nächte lang gefastet, und nun hungerte ihn.
Mat 4,3 Da trat der Versucher an ihn heran und flüsterte ihm ein: „ Bist du wirklich der Sohn Gottes [ der Auserwählte] ? Dann sprich doch ein Wort, und aus diesen Steinen wird Brot.“ (Zink)
Allein die Fragestellung des Verführers zeigt, dass er Jesus persönlich nicht gekannt hat, was doch sehr verwunderlich erscheint, wenn Jesus präexistent gewesen wäre. Jesus wird mehr als fünfzigmal in der Bibel „Sohn Gottes“ genannt, aber kein einziges Mal wird er als „Gott der Sohn“ bezeichnet. Die Bezeichnung „Sohn Gottes“, oder „der Auserwählte“ deutet auf eine besondere geistliche Beziehung zu Gott hin, und bei Jesus war es seine geistliche Salbung zum göttlichen Messias, die ihn zum geistlichen Sohn Gottes machte.
Mat 4,4 Er gab zur Antwort: „Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. “
Jesus weist hier auf den alleinigen Gott hin, der sein Wort als Leben für die Menschen gegeben hat. Damit hat Jesus der Behauptung widersprochen, dass er der trinitarische zweite Gott sein soll.
Mat 4,5 Darauf entführte ihn der Teufel [visionsmäßig] in die Heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm:
Mat 4,6 „Wenn du der Sohn Gottes [der Auserwählter] bist, so stürze dich hinab. Denn also steht geschrieben: Seinen Engeln hat Gott deinethalben befohlen, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein anstoßt.“ (Psalm 91,11–12).
Auch dies ist wieder von den Versucher her eine Verdrehung des Wortes, denn in den angegebenen Psalm geht es um die Gläubigen die unter den Schirm des Höchsten sitzen und nicht um den Sohn.
Die Verführung Satans wäre besser zu verstehen, wenn Jesus nicht als der Sohn Gottes, sondern als der Auserwählte Gottes übersetzt worden wäre, denn der trinitarische Sohn Gottes kann nicht verführt werden, doch der zum Messias auserwählter Sohn schon.
Mat 4,7 Jesus sagte ihm: „Wiederum steht geschrieben (5. Mose 6,16): „ Du sollst den Ewigen, deinen Gott, nicht herausfordern! “
Wie Jesu Worte immer wieder bestätigen, so konnte er ohne seinen geistlichen Vater nichts tun. Doch angestachelt vom Bösen hätte er Gott für einen negativen Wunsch, wie es auch der erste Adam tat, herausfordern können. Jesus als der zweite Adam sollte die Fehler des ersten Adams wiedergutmachen, doch dies konnte er nur, wenn er uns Menschen wesensgleich war und auch sündigen hätte können. Aber als Gott-Mensch wäre Jesus nicht der zweite Adam gewesen und hätte auch nicht sündigen können. Auch hier bestätigt Jesus, dass er nur einen Gott – den Ewigen gekannt hat.
Mat 4,8 Nun entführte ihn der Teufel noch einmal auf einen sehr hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt und deren Herrlichkeiten und sprach zu ihm:
Mat 4,9 „All das will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.“
Mat 4,10 Aber Jesus wies ihn ab: »Weg mit dir, Satan, denn es steht in der Heiligen Schrift: › Bete allein Adonaj, deinen Gott, an und diene nur ihm!‹«
(Zink) … (5. Mose 6,13; 10,20): „ Gott allein sollst du anbeten und niemanden sonst.“
Auch hier bestätigt Jesus selbst, dass er nur einen Gott kannte. Die Trinität mit ihren Mehrgottheiten und deren Anbetung hatte es im Alten Bund, wie es bei den heidnischen Religionen der Fall war, in Israel nicht gegeben.
Mat 4,11 Nun verließ ihn der Teufel, und siehe, Engel traten herzu und dienten ihm.
Der Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa
Mat 4,12 Als Jesus hörte, Johannes sei gefangen genommen, begab er sich nach Galiläa zurück.
Mat 4,13 Er verließ jedoch Nazareth und ließ sich in Kafarnaum, das am Meere liegt, nieder, im Grenzgebiet von Sebulon und Naftali.
Mat 4,14 So sollte sich erfüllen, was Gott durch den Prophet Jesaja gesprochen hat, wenn er sagt (Jesaja 8,23–9,1):
Mat 4,15 „Land Sebulon und Land Naftali, du Weg am Meere, jenseits des Jordans, Galiläa, Land der Heiden.
Mat 4,16 Das Volk, das im Finstern sitzt, sah ein großes Licht, und denen, die im Schattenland des Todes weilen, erschien ein Licht.“
Mat 4,17 Von da an begann Jesus zu predigen: „ Hört auf zu sündigen und kehrt um zu Gott, denn das Himmelreich ist nahe.“ (NL)
Erst nach seiner Geistsalbung zum göttlichen, sündlosen Sohn begann Jesus mit seinem Dienst als Messias. Vorher war Jesus ein ganz gewöhnlicher Mensch. Seine Verkündigung betraf das neue, von Gott kommende geistgeführte Leben, den kommenden Neuen Bund. Doch von Gottesherrschaft und dem Himmelreich erwartete man eine schlagartige Veränderung der gesellschaftlichen und politischen Nöte und keine geistliche Lebensveränderung.
Die Berufung der ersten Jünger
Mat 4,18 Einst wanderte er am Meer von Galiläa entlang, als er zwei Brüder sah: Den Simon, der auch Petrus heißt, und Andreas, dessen Bruder. Sie warfen eben ein Netz ins Meer; sie waren nämlich Fischer.
Mat 4,19 Er sprach zu ihnen: „Kommt! Folget mir! Ich will euch zeigen, wie ihr Menschen für Gott gewinnen könnt.«
Mat 4,20 Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.
Mat 4,21 Als er von da weiterging, sah er zwei andere Brüder, den Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, dessen Bruder. Sie legten in ihrem Boote gerade die Netze zurecht, mit ihrem Vater Zebedäus.
Mat 4,22 Und er berief sie. Auf der Stelle verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm.
Krankenheilungen in Galiläa
Mat 4,23 Jesus zog durch ganz Galiläa hin, predigte in ihren Synagogen, verkündete die Frohe Botschaft vom Reich und heilte alle Krankheiten und Plagen im Volke.
Mat 4,24 Sein Ruf drang durch ganz Syrien hin; man brachte zu ihm alle, die an mancherlei Gebrechen litten und mit Krankheit schwer belastet waren, besonders auch Besessene, Mondsüchtige; und er heilte sie.
Mat 4,25 Große Scharen folgten ihm aus Galiläa, der Dekapolis, Jerusalem, Judäa und aus der Gegend jenseits des Jordans.
All diese Wunder hatte Jesus nur durch die Kraft und im Auftrag Gottes ausführen können. Siehe, Joh. 10,32 Jesus antwortete ihnen: „Viele gute Taten habe ich euch vom Vater her sehen lassen.“
Die Bergpredigt
Die Seligpreisungen
5,1 Als er die Leute erblickte, stieg er hinauf auf den Berg. Nachdem er sich hingesetzt hatte, traten seine Schüler zu ihm heran.
Mat 5,2 Da tat er seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
Mat 5,3 „Glücklich sind, die erkennen, wie [geistlich] arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört das Reich Gottes.
Mat 5,4 Selig sind, die da [wegen ihrer Gottzugehörigkeit] Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Mat 5,5 Glücklich sind die Friedfertigen [die das Wesen Gottes besitzen], denn sie werden die ganze Erde besitzen.
Mat 5,6 Glücklich sind, die nach [Gottes] Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn Gott wird ihre Sehnsucht stillen.
Mat 5,7 Glücklich sind die [Gottes] Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren.
Mat 5,8 Glücklich sind, die ein reines Herz [durch eine Herzenserneuerung Gottes erhalten] haben, denn sie werden Gott sehen.
Mat 5,9 Glücklich sind, die [durch Gotteskraft] Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.
Mat 5,10 Glücklich sind, die verfolgt werden (weil sie nach Gottes Willen leben), denn ihrer ist das Himmelreich.
Mat 5,11 Glücklich könnt ihr sein, wenn ihr verachtet, verfolgt und verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt.
Mat 5,12 Freut euch und jubelt! Euer Lohn im Himmel ist groß. So nämlich hat man die Propheten vor euch verfolgt.
Die Seligpreisungen beschreiben das neue Wesen eines durch die Geistführung Gottes bekehrten Menschen. Sie stellen die Ansichten des natürlichen Menschen auf den Kopf, weil die hier beschriebenen Werte und Eigenschaften nicht ohne die Geisterneuerung Gottes vorhanden und auch nicht auszuführen sind.
Salz und Licht
Mat 5,13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz fade wird, womit soll man dann salzen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen; man wirft es eben weg und es wird von den Leuten zertreten.
Die Gläubigen haben eine geistlich wichtige Aufgabe, die sie nicht ablehnen können, wenn sie von der Geistkraft Gottes erfüllt wurden. Sie sollen das Salz der Erde sein, indem sie die Liebe und die Gnade Gottes ausleben und an andere weitergeben, wie es in der Bergpredigt dargestellt wurde.
Mat 5,14 Ihr seid das Licht der Welt: Eine Stadt, die oben auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Mat 5,15 Auch zündet man kein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter. Dann leuchtet es allen im Hause.
Das Leben der Gläubigen, die das Wesen Gottes widerspiegeln, kann nicht verborgen bleiben.
Mat 5,16 So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und Gott euren Vater preisen, der im Himmel ist.
Durch das Ausleben des Wesens Gottes wird Gott den Menschen vorgestellt. Jesus stellt hier Gott seinen Vater auch den Gläubigen als ihren Vater in den Himmel vor. Damit haben Jesus und die Gläubige den einen gemeinsamen geistlichen Vater.
Jesu Stellung zum Gesetz
Mat 5,17 Denkt nicht, ich sei gekommen, das Gesetz Gottes oder die Propheten abzuschaffen. Ich komme nicht abzuschaffen, vielmehr zu vollenden.
Mat 5,18 Wahrlich, ich sage euch: Eher werden Himmel und Erde untergehen, als dass auch nur ein Jota oder Strichlein vom Gesetz Gottes vergeht, bevor nicht alles geschehen ist.
Mat 5,19 Wenn jemand auch nur das geringste Gebot Gottes für ungültig erklärt oder andere dazu verleitet, der wird als der geringste im Himmelreich gelten. Nur wer sie hält und halten lehrt, der wird als Großer im Himmelreich gelten.
Diese Aussage ist schwer einzuordnen. Zum ewigen Leben kommt man nur durch die Gnade Gottes. Doch steht der Gläubige noch unter der Gnade Gottes, wenn er nicht in allen Dingen unter der Geistführung Gottes stehen will?
Mat 5,20 Nein; ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weitaus besser ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, so kommt ihr überhaupt nicht in das Himmelreich hinein.
Das Wort Gottes hat die Aufgabe, uns selbst in unserer Unvollkommenheit zu erkennen und als Folge die angebotene Gnade Gottes in Jesus Christus anzunehmen. Wer dann im Glauben die Versöhnung Christi annimmt, der wird von Gott gerechtfertigt und als vollkommen angesehen. So ein Mensch wird künftig den Willen Gottes gern erfüllen, weil er von der Geistkraft geführt ist. Im Neuen Bund zählt somit keine fromme äußerliche Gesetzlichkeit, sondern das neue von Gott kommende liebende Herz.
Vom Töten
Mat 5,21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesprochen ward: Du sollst nicht töten (2. Mose 20,13; 5. Mose 5,17); wer aber tötet, wird dem Gericht verfallen.
Mat 5,22 Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, (RÜ… beharrlich zürnt) den erwartet das Gericht. Wer zu seinem Bruder sagt: Du Idiot!, der wird vom Obersten Gericht verurteilt werden, und wer ihn verflucht, der wird im Gottesgericht als schuldig gelten.
(Luther) … wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig.
Das Drohen mit höllischem Feuer und Strafen, die aus der griechischen Mythologie stammen und die in keinem gerechten Verhältnis zur Tat stehen, ist in diesem Fall schon sehr erschreckend. All dies ist nicht mit der frohen Botschaft von der Versöhnung Gottes vereinbar, und somit können diese Verse auch nicht im Original so geschrieben worden sein. Die Bösen empfangen als ihre Strafe den Tod und kein höllisches Feuer, denn der ewige Tod ist die Strafe für die Sünde.
Nach dieser vermeintlichen Aussage von Jesus wäre er nach seinen eigenen Worten schuldig geworden, siehe Mat. 23,17: „Ihr Narren und Blinden!“ Luk. 11,40: „Ihr Narren, ... (Luther).
Jesus zeigt uns hier, dass nicht nur die Ausführung der Tat eine Sünde ist, sondern auch die bösen Gedanken über einen anderen Menschen, die immer ihre negativen Folgen haben. Diese Auslegung des Gesetzes ist das „Neue“ im Neuen Bund. Der natürliche Mensch kann es aber unmöglich ausleben, würde er nicht die Gnade Gottes annehmen, die zur Herz- und Geisterneuerung Gottes führt. Wie bei allen Übersetzungen muss man auch hier den unter der Gnade stehenden Menschen im Neuen Bund sehen, sonst könnte kein Mensch errettet werden.
Mat 5,23 Wenn du zum Beispiel deine Gabe zum Altar bringst und dort fällt es dir ein, dass dein Bruder etwas gegen dich habe,
Mat 5,24 dann lass deine Gabe dort vor dem Altare liegen, geh hin, versöhne dich zuvor mit deinem Bruder und dann erst magst du deine Gabe vor Gott opfern.
Bei Gott gibt es keine Vergebung, wenn man selbst einem anderen nicht vergeben kann.
Mat 5,25 Sei bereit, dich schnell mit deinem Gegner zu versöhnen, solange du mit ihm noch auf dem Wege bist. Es könnte sonst dein Gegner dich dem Richter übergeben, der Richter dem Kerkermeister, und du könntest in den Kerker geworfen werden.
Wer im Unrecht ist, sollte es zugeben und versuchen, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Doch selbst wenn man im Recht ist, sollte die Versöhnung immer angestrebt werden, denn die Unversöhnlichkeit trennt von der Gnade Gottes und zerstört das eigene Herz und Gewissen.
Mat 5,26 Wahrlich, ich sage dir: Du kämest sicher nicht von da heraus, bevor du nicht den letzten Pfennig bezahlt hast.
Hier in diesem Vers geht es um das weltliche Gericht und nicht um ein angebliches Fegefeuer, wo der Schuldige durch Leiden geläutert und gereinigt werden kann.
Vom Ehebrechen
Mat 5,27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist (2. Mose 20,14; 5. Mose 5,18): Du sollst nicht ehebrechen!
Mat 5,28 Ich aber sage euch: Jeder, der ein Weib auch nur begehrlich ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.
Die Sünde beginnt in unseren Gedanken, und somit reicht es nicht aus, sich äußerlich einer Tat zu enthalten, denn die Reinheit muss auch innerlich sein.
Mat 5,29 Wenn dich also dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du unversehrt von Gott verurteilt wirst.
(Luther) Wenn dich aber dein rechtes Auge verführt, so reiß es aus und wirf's von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde.
Nur in der griechische Mythologie gibt es für die Toten ein unterirdisches Reich (Totenreich, Hades) als Ort der Strafe. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Jesus diese und noch andere Aussagen von der Hölle erwähnt hat.
Mat 5,30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, verstümmelt zu sein, als unversehrt von Gott verworfen zu werden.
Vers 29 und 30 sind bildhaft zu verstehen und könnten wie folgt lauten: Wenn dein missgünstiges, von Neid bestimmtes Leben wie Diebstahl (Langfinger) und Begehrlichkeiten dir Kummer bereiten, so gib diese Lebensweise auf, stiehl und begehre nicht mehr. Denn es ist besser, sich von Charakterfehlern zu trennen, als ein ganzes Leben darunter zu leiden und obendrein von Gott verworfen zu werden.
Mat 5,31 Es ist gesagt worden (5. Mose 24,1–3): Wer seine Frau entlässt, soll ihr einen Scheidebrief geben.
Mat 5,32 Ich aber sage euch: Jeder, der sein Weib entlässt – außer den Fall des Ehebruchs –,
ist schuld, dass sie die Ehe bricht, und wer eine Entlassene heiratet, bricht die Ehe.
Eine Scheidung hat wohl immer irgendwie mit der Sünde und Lieblosigkeit zu tun und bringt allen Beteiligten nur Probleme. Doch wenn jemand gesündigt hat, dies vor Gott bereut und Gott ihm vergibt, oder jemand unschuldig vom Ehepartner getrennt wird, – kann Gott da nicht gnädig sein?
Vom Schwören
Mat 5,33 Wiederum habt ihr gehört, dass den Alten gesagt worden ist (3. Mose 19,12; 4. Mose 30,3; 5. Mose 23,22): Du sollst keinen Meineid schwören und alles halten, was du vor Gott versprochen hast.
Mat 5,34 Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören; nicht bei dem Himmel; denn er ist der Thron Gottes;
Mat 5,35 nicht bei der Erde; denn sie ist der Schemel seiner Füße; nicht bei Jerusalem; denn es ist die Stadt des Königs.
Mat 5,36 Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören; du kannst ja kein einziges Härchen weiß oder schwarz machen.
Mat 5,37 Ein einfaches Ja, ein einfaches Nein sei eure Rede. Was darüber ist, stammt vom Bösen.
Für den Christen ist ein Schwur völlig unnötig, sein Wort ist immer wahr, denn er lebt zu Gottes Ehre und wird nicht lügen.
Vom Vergelten
Mat 5,38 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist (2. Mose 21,24–25; 3. Mose 24,20; 5. Mose 19,21): Ein Auge anstatt eines Auges und ein Zahn anstatt eines Zahnes. (Schadenersatzforderungen 2. Mose 21; 3. Mose 24; 5. Mose 19)
Mat 5,39 Ich lege euch das heute so aus: Leistet dem Bösen nicht mit gleichen Mitteln Widerstand. Vielmehr, wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, halte ihm auch die andere Backe hin.
Mat 5,40 Und wer vor Gericht den Rock abstreiten will, dem lass auch noch den Mantel.
Mat 5,41 Wer dich zu einer Meile zwingt, mit dem geh zwei.
Mat 5,42 Dem, der dich bittet, gib; wenn einer von dir borgen will, weise ihn nicht ab.
Menschlich gesehen ist ein Verhalten, wie es Jesus hier verlangt, unmöglich. Nur wenn ein Mensch von der Geistkraft Gottes geleitet wird, kann er dieser Beleidigung (V. 39), Ungerechtigkeit (V. 40) und Unbequemlichkeit (V. 41) mit Liebe antworten. Das ist das Neue im Neuen Bund, wo nicht mehr unser Tun, sondern die neue von Gott kommende Gesinnung unsere Herzen entscheiden lässt.
Von der Feindesliebe
Mat 5,43 Ihr habt gehört, es wurde gesagt: „Du sollst deinen Nächsten lieben (3. Mose 19,18); doch hassen magst du deinen Feind.
Die Feinde hassen zu dürfen steht nirgendwo in der Bibel. Hier legt ein Übersetzungsfehler vor, siehe 3. Mose 19,18: „Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR.“
Mat 5,44 Ich lege das heute so aus: Begegnet denen, die euch Feindschaft entgegenbringen, mit Liebe und betet für die, die euch verfolgen,
Dies ist wieder eine Forderung Jesu, die kein Mensch von sich aus erfüllen kann. Aber ein Gläubiger, der die Gnade und Liebe Gottes durch Jesus den Messias erfahren hat, der sich durch den Geist Gottes sein Herz erneuern und sich führen lässt, der ist dann in der Lage das zu tun, was er vorher im alten Leben nicht gekonnt hätte.
Mat 5,45 damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet. Er lässt nämlich seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Wer unter der Führung der Geistkraft Gottes lebt, ist ein Kind Gottes. Doch Jesus will mit dieser Aussage deutlich machen, dass Gottes Liebe für „alle“ Menschen zur Verfügung steht und jeder ihn erkennen und annehmen kann. Jeder Mensch kann Gott zum Vater haben.
Mat 5,46 Denn wolltet ihr nur jene lieben, die euch lieben, auf welchen Lohn könnt ihr dann Anspruch machen? Handeln denn nicht die Zöllner ebenso?
Mat 5,47 Und wolltet ihr nur eure Brüder grüßen, was tut ihr da Besonderes? Handeln denn nicht auch die Menschen aus anderen Völkern die von Gott nichts wissen ebenso ?
Mat 5,48 In allem, was ihr tut, sollt ihr Gott euren Vater im Himmel widerspiegeln [in seiner Liebe und Gnade]. Er ist vollkommen gerecht und wendet sich allen Menschen zu.
In allem, was der Gläubige tut, vertritt er Gott seinen geistlichen Vater im Himmel. Somit haben die Gläubigen eine große Verantwortung, weil die Menschen an ihnen das Ausleben des Wesens Gottes erkennen können.
Vom Almosengeben
6, 1 Hütet euch, dass ihr eure Gerechtigkeit vor den Menschen übt, um euch vor ihnen zur Schau zu stellen. Ihr würdet sonst keinen Lohn erhalten von Gott eurem Vater, der im Himmel ist.
Immer wieder bezeichnet Jesus Gott seinen Vater auch als den Gott und Vater von den Gläubigen.
Mat 6,2 Gibst du also Almosen, posaune es nicht aus, wie die Heuchler in den Synagogen und auf den Straßen machen, um vor den Menschen Ruhm zu ernten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn empfangen.
Mat 6,3 Sooft du also Almosen geben willst, soll deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut,
Mat 6,4 damit dein Almosen im Verborgenen bleibe. Und Gott dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Jesus warnt davor, unsere Frömmigkeit zur Schau zu stellen, wenn wir Gutes tun. Entscheidend ist, dass es eine Herzenssache ist – und niemand muss unbedingt davon wissen. Bei allem, was wir tun, geht es immer um die Ehre Gottes. Jesus bezeichnet Gott seinen Vater auch den Gläubigen ihren Gott und Vater, ohne das diese präexistent waren.
Vom Beten
Mat 6,5 Auch wenn ihr betet, sollt ihr es nicht machen wie die Heuchler. Sie beten am liebsten in den Synagogen und an den Straßenecken, um sich den Menschen zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn empfangen.
Mat 6,6 Sooft du also betest, geh in deine innerste Kammer, schließe noch die Türe zu und bete zu Gott deinem Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten.
Jesus warnt seine Jünger vor Heuchelei beim Beten. Denn nur durch ein wahres Motiv ist Gott mit unseren Bitten zu erreichen. Auch nach Jesu Auferweckung wurde weiterhin nur zu Gott dem Vater gebetet. Doch durch die Trinität wurden dann die Gebete auch auf den zweiten neutestamentlichen Gott Jesus den Messias verlegt, und auch der Geist Gottes, wurde zur trinitarischen dritten Gottheit, zum Gott des Heiligen Geistes, der auch Anbetung erhält. Wie könnten Gläubige auch zu Jesus beten, wenn sie gemeinsam den einen Gott und Vater haben?
Mat 6,7 Beim Beten sollt ihr auch nicht plappern wie die Heiden, die Gott nicht kennen. Diese meinen nämlich, sie würden erst dann bei Gott Erhörung finden, wenn sie recht viele Worte machen.
Mat 6,8 Macht es nicht so wie diese. Gott euer Vater weiß ja, was ihr braucht, noch bevor ihr gebeten habt.
Gott ist den Gläubigen ihr Vater, wie auch Jesus Gott als seinen Vater ansah.
Mat 6,9 Ihr aber sollt also beten: Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Zu wem sollen wir beten, um Gott die Ehre zu geben? Jesus spricht Gott immer als „Vater“ an und macht deutlich, dass er sich selbst nicht als Gott verstand, sondern als sein geistlich gesalbter Sohn. Hätte das Gebet zu Gott dem Vater einen Sinn gehabt, wenn Jesus selbst auch Gott gewesen wäre? Wie kann der Name Gottes geheiligt werden, wenn unsere Gebete zu jemand anderem gerichtet werden als zu ihm? Somit kommt ein Gebet (bei einer genaueren Prüfung) zu Jesus im Neuen Testament nicht vor.
Mat 6,10 Zu uns komme dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden.
Mat 6,11 Unser tägliches Brot gib uns heute.
Mat 6,12 Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen.
Mat 6,13 Lass uns nicht in Versuchung geraten, dir untreu zu werden, und befreie uns vom Bösen [aus Verstrickungen und Bindungen, die uns fesseln]. Denn dir gehören Herrschaft, Macht und Ehre für alle Zeiten. Amen!
Mat 6,14 Wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebt, so wird Gott euer himmlischer Vater auch vergeben.
Gott ist den Gläubigen ihr himmlischer Vater geworden, so wie auch Jesus Gott als seinen Vater bezeichnet hat.
Mat 6,15 Vergebet ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht, so wird auch Gott euer Vater eure Fehler nicht vergeben.
Dieses Gebet beinhaltet die vollkommene Übergabe unter Gottes Führung und zeigt uns unsere Unvollkommenheit und damit Abhängigkeit von der Gnade Gottes. Gleichzeitig wird uns ein liebevoller Gott, der auch unser Vater ist, vorgestellt, zu dem wir ganz einfach und im Vertrauen immer sprechen können. Diese Vertraulichkeit und Liebe zu Gott hat uns Jesus nahe gebracht. Dies ist ein Bild von einem die Menschen liebenden Gott, das nicht nur zur Zeit Jesus neu gelernt werden musste.
Vom Fasten
Mat 6,16 Und wenn ihr Fasten haltet, so dürft ihr nicht trübselig erscheinen, wie die Heuchler. Sie entstellen nämlich ihr Angesicht, damit die Menschen sehen, dass sie fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn empfangen.
Mat 6,17 Du aber, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht,
Mat 6,18 damit die Menschen nicht merken, dass du fastest, vielmehr nur dein Vater, der im Verborgenen ist. Und Gott dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten.
Jesus verurteilt alles Pharisäerhafte, alles was zur Schau gestellt wird und zur Verherrlichung seiner eigenen Person und nicht Gott dient. Die Gläubige haben wie auch Jesus einen Gott und Vater im Himmel.
Vom Schätzesammeln und Sorgen
Mat 6,19 Häuft euch nicht Schätze auf der Erde an, wo Motten und Nager sie vernichten, wo Diebe einbrechen und stehlen.
Mat 6,20 Häuft euch Schätze im Himmel an, wo keine Motten und keine Nager sie vernichten und wo keine Diebe einbrechen und stehlen.
Mat 6,21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Jesus sagt uns hier, dass die einzigen Investitionen, die nie verloren gehen können, Schätze im Himmel sind. Gewisse Sicherheiten für Notfälle zu haben, ist immer vernünftig, doch sollten wir darauf achten, woran unser Herz hängt. Weiter sollten wir bedenken, dass wir nach unserem Tod alles zurücklassen müssen.
Mat 6,22 Die Leuchte deines Leibes ist das Auge. Ist also dein Auge gesund, so wird dein ganzer Leib erleuchtet sein;
Mat 6,23 ist dein Auge jedoch krank, dann wird dein ganzer Leib verfinstert sein. Ist aber das Licht in dir zur Finsternis geworden, wie groß muss diese Finsternis dann sein!
Das Auge mit dem göttlichen Licht gehört den geisterneuerten Menschen. Seine Motive sind rein und er hat nur das Verlangen, Gottes Absichten zu dienen. Das böse Auge gehört zu dem Menschen, der nicht bei Gott ist und nach dem Geist dieser Welt lebt.
Mat 6,24 Niemand kann zwei Herren dienen; entweder hasst er den einen und liebt den andern, oder er hält es mit dem einen und verachtet den andern: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Gott muss die erste Stelle in unserem Leben haben und alles andere soll unter seiner Führung stehen.
Mat 6,25 So sage ich euch: Sorget nicht ängstlich für euer Leben, was ihr essen oder trinken sollt; auch nicht für euern Leib, womit ihr ihn bekleiden sollt. Ist denn das Leben nicht weit mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?
Wenn wir verantwortungsvoll Gott gegenüber leben, so sollten wir uns keine unnötigen Sorgen machen.
Mat 6,26 Schaut hin auf die Vögel des Himmels: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Speicher, und doch ernährt sie Gott euer himmlischer Vater. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
Die Gläubige dürfen Gott als ihren himmlischen Vater bezeichnen, wie auch Jesus einen himmlischen Gott und Vater hatte.
Mat 6,27 Wer von euch kann denn mit seinen Sorgen seine Lebenszeit auch nur eine Elle verlängern?
Mat 6,28 Und was seid ihr um die Kleidung so besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie schaffen nicht und sie spinnen auch nicht.
Mat 6,29 Ich sage euch aber: Nicht einmal Salomon in seiner ganzen Herrlichkeit war so gekleidet wie eine einzige aus ihnen.
Mat 6,30 Wenn Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, um wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubige. Vertraut ihr Gott so wenig ?
Gott schuf die Voraussetzungen dafür, dass Mensch, Tier und Natur gedeihen. Der Mensch, als Wesen mit Verstand und freiem Willen, muss sich um seine Lebensumstände selbst kümmern. Jesus möchte uns mit diesen Gleichnissen sagen, dass es für uns Wichtigeres geben sollte, als uns mit Unvernunft unser ganzes Leben mit unserer Versorgung zu beschäftigen, weil wir dann in Gefahr laufen, unsere Bestimmung von Gott aus den Augen zu verlieren.
Mat 6,31 So sprecht also nicht in Sorgen: „Was werden wir essen?“ Oder: „Was werden wir trinken? Oder: „Womit werden wir uns kleiden?“
Mat 6,32 Um all dies bekümmern sich die Heiden, die Gott nicht kennen. Denn Gott euer himmlischer Vater weiß wohl, dass ihr all das braucht.
Die Gläubige haben wie auch Jesus einen leiblichen wie auch einen himmlischen Vater.
Mat 6,33 Suchet vor allem das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, dann wird euch dies alles dazugegeben werden.
Die Sorgen eines Menschen sollten in erster Linie sein, dass er ein Kind Gottes ist und es auch bleibt. Dies ist die wichtigste Entscheidung, die wir in unserem Leben treffen können. Eine weitere Aufgabe ist es, mit den gegebenen Mitteln für unsere gegenwärtigen Bedürfnisse zu sorgen und anderen zu helfen. Eines der größten Probleme der Gläubigen ist, dass sie unter dem Reich Gottes das zukünftige Leben, aber nicht die Lebensübergabe an die Führung Gottes verstehen. Die Gläubigen fühlen sich wegen ihrer Taufe zu einer bestimmten Kirche bereits schon für dieses Reich Gottes bestimmt. Doch sie wissen nicht, dass der Glaube unter der Gnade Gottes auch Folgen haben muss und dass dieses Glaubensleben nur der Anfang für das zukünftige Reich bei Gott ist.
Mat 6,34 Sorgt also nicht ängstlich für morgen. Der morgige Tag wird für sich selber sorgen; genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.
Vom Richtgeist
7,1 Richtet nicht, damit ihr nicht von Gott gerichtet werdet.
Mat 7,2 Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden. Und mit dem Maße, womit ihr messet, wird euch zugemessen werden.
Das Beurteilen muss nicht immer eine Verurteilung sein. Doch wenn wir ungerecht verurteilen, so wird dies auf uns selber zurückfallen, denn mit dem Maßstab, nach dem wir urteilen, werden auch wir gemessen.
Mat 7,3 Was siehst du zwar den Splitter im Auge deines Bruders oder deiner Schwester; den Balken aber in deinem eigenen Auge siehst du nicht?
Mat 7,4 Oder, wie kannst du zu deiner Schwester oder deinem Bruder sagen: „Lass mich den Splitter dir aus dem Auge ziehen“ und sieh, in deinem Auge steckt ein Balken?
Mat 7,5 Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann erst magst du sehen, wie du den Splitter aus dem Auge deines Bruders oder deiner Schwester ziehst.
Jesus will uns damit sagen, dass jemand, der sich selbst nicht richtig verhält und Anstoß an dem Verhalten eines anderen nimmt, ein Heuchler ist, weil er seine eigene Situation nicht erkennt. Wir alle können uns hier angesprochen fühlen. Erst müssen wir unsere eigenen Fehler erkennen und beseitigen lassen, ehe wir anderen in Liebe helfen.
Mat 7,6 Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor. Sie würden sie ja nur mit den Füßen zertreten, euch angreifen und zerreißen.
Diese Ausdrücke werden hier benutzt, um böse Menschen zu bezeichnen. Das zeigt uns wieder, dass nicht jede Form des Richtens falsch ist und man für das richtige Handeln geistliche Unterscheidungsgabe benötigt.
Von der Gebetserhörung
Mat 7,7 Bittet Gott und es wird euch gegeben werden; sucht und ihr werdet finden; klopft an und es wird euch aufgetan.
Mat 7,8 Denn jeder, der bittet, empfängt; wer sucht, der findet; wer anklopft, dem wird aufgetan.
Der Herr Jesus hat uns in der Bergpredigt gezeigt, dass die Anforderungen, die er an die Gläubigen stellt, vom natürlichen Menschen nicht einzuhalten sind. Er will uns damit zeigen, dass nur der neue Mensch, dessen Herz und Gedanken durch die Geistkraft Gottes erneuert worden sind, dazu in der Lage ist. In den vorhergehenden Texten werden wir aufgefordert, Gott zu bitten. Diese Bitten sollen wohl in erster Linie geistlicher Art sein.
Mat 7,9 Oder ist etwa einer unter euch, der seinem Kinde, wenn es ihn um Brot bittet, einen Stein darreichen würde?
Mat 7,10 Oder, wenn es um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange geben würde?
Mat 7,11 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern doch gute Gaben zu geben versteht, um wie viel mehr wird Gott euer Vater, der in dem Himmel ist, denen Gutes geben, die ihn bitten.
Jesus sagt uns hier, dass Gott unser Vater im Himmel erbeten werden will. Er zeigt uns ein Gottesbild, das den meisten Menschen fremd ist, nämlich einen liebenden Vater, der auf den Menschen eingeht und ihm helfen will. Als einen zürnenden, rächenden, strafenden, verdammenden Gott beschreibt Jesus den alleinigen Gott nie. Wenn es aber in manchen Worten so erscheinen mag, so sind dies von Menschen gemachte, unerlaubte, tonverschärfende Zusätze, um Gottesfurcht zu erzeugen, wie z.B. die von der ewig brennenden Hölle. Angst vor einem stafenden Gott ist aber ein schlechtes Erziehungsmittel, weil Gott unser ihn freiwillig liebendes Herz haben möchte. Doch wie kann ein Mensch jemanden lieben, vor dem er andauernd Angst haben muss?
Vom Tun des göttlichen Willens
Mat 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das sollt auch ihr ihnen tun. Denn dies ist das Gesetz und die Propheten.
Wenn dieser Vers überall befolgt werden würde, so wäre diese Welt nicht mehr wiederzuerkennen. Der natürliche Mensch hat dieses Denken aber nicht, weil sein Herz nicht von der Liebe und Gnade Gottes erfüllt ist und nicht die Kraft und die Führung Gottes hat.
Mat 7,13 Tretet ein durch die enge Pforte. Weit ist die Pforte und breit der Weg, der ins Verderben führt, und viele sind die sich für diesen Weg entscheiden.
Mat 7,14 Wie eng ist die Pforte, wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden.
Jesus warnt uns, dass seine Nachfolge nicht immer einfach sein wird, weil so manche Schwierigkeiten in der Glaubensnachfolge auftreten können, die man vorher nicht kannte. Daher bezeichnet er auch den Weg zum ewigen Leben als hindernisvoll, den nur wenige zu gehen bereit sind.
Mat 7,15 Hütet euch vor den falschen Propheten. Sie kommen zu euch in Schafskleidern; inwendig aber sind sie reißende Wölfe.
Mat 7,16 An ihren Früchten könnt ihr sie erkennen: Erntet man denn Trauben von Dornen oder Feigen von den Disteln?
Mat 7,17 So trägt jeder gute Baum gute Früchte, der schlechte Baum aber trägt schlechte Früchte.
Mat 7,18 Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen, ein schlechter Baum wird keine guten Früchte bringen.
Mat 7,19 Jeder Baum, der keine gute Frucht trägt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.
Mat 7,20 Also, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
Jesus warnt uns vor den falschen Propheten, deren Lebensstil sie enttarnt. Jesus könnte hier die damalige geistliche Führung gemeint haben. Leider wird diese Aussage Christi von vielen Religionsgemeinschaften zum Anklagen missbraucht, um sich selber gegenüber anderen Gläubigen in einer pharisäischen Art hervorzuheben. Die Aussage „ins Feuer geworfen“ ist eine sehr negative grausame Bestrafung, die Jesus wohl nur bildlich gemeint haben mag. Die Früchte eines Menschen haben mit der Herzenseinstellung Gott gegenüber zu tun – da helfen auch keine Drohungen, die von Menschen eingesetzt in der Bibel vorkommen. Wer die Gnade Gottes nicht annehmen und ausleben will, der kann auch keine Belohnung Gottes erwarten. Sein Leben wird so sein, als wenn er nie gelebt hätte.
Mat 7,21 Nicht jeder, der zu mir sagt: „Herr, Herr!“ wird in Gottes Neue Welt kommen, vielmehr wer den Willen meines Vaters tut, der in dem Himmel ist.
Kann Jesus Gott sein, wenn er einen Vater im Himmel hat und darauf hinweist, dass ohne Befolgung des Willens seines Vaters niemand gerettet wird? Doch die Befolgung des Willens Gottes setzt voraus, dass sich der Mensch durch Jesus Christus zum Vater bekehrt und sich ein neues Herz und einen neuen Geist schenken lässt, auf dass er in der Lage ist, Gottes Willen, nämlich seine Liebe und Gnade, zu erwidern und auszuleben. Jesus wird im NT sehr oft Herr genannt, so wie Gott selbst. Ist demnach Jesus Gott? Bedenkt man, dass Jesus von Gott zum Herrn gemacht wurde (Apg. 2,36), so besteht hier keinerlei Konflikt.
Mat 7,22 Viele werden an „jenem Tage“ zu mir sagen: „Herr, Herr haben wir denn nicht in deinem Namen prophezeit, in deinem Namen Dämonen ausgetrieben, in deinem Namen viele Wunderzeichen gewirkt?“
Mat 7,23 Ich werde ihnen aber dann versichern: „Ich habe euch niemals gekannt: hinweg von mir ihr Übeltäter.“
Aus diesen Versen können wir lernen, dass nicht alle Wunder göttlicher Natur sein müssen und dass niemand durch große Werke errettet werden kann. Errettet wird man nur durch die Annahme der Gnade Gottes, die Jesus Christus für uns am Kreuz von Golgatha vollbracht hat.
Vom Hausbau
Mat 7,24 Jeder also, der diese meine Worte hört und nach ihnen handelt, ist einem klugen Menschen gleich: Er hat sein Haus auf einen Felsen aufgebaut.
Mat 7,25 Platzregen strömte nieder, die Fluten kamen, die Stürme brausten und tobten gegen jenes Haus, doch es fiel nicht ein; denn festgegründet stand es auf den Felsen.
Mat 7,26 Jeder aber, der diese meine Worte hört und nicht nach ihnen handelt, ist einem törichten Menschen gleich: Er hat sein Haus auf Sand gebaut.
Joh. 17,8 Denn die Worte, die du mir gabst, gab ich ihnen weiter.
Mat 7,27 Platzregen strömte nieder, die Fluten kamen, die Stürme brausten und tobten gegen jenes Haus; es fiel ein und stürzte ganz zusammen.
Wenn ein Mensch durch die Herzenserneuerung Gottes nach dem Geist der Bergpredigt lebt, wird er als ein kluger Mann bezeichnet, denn er setzt all sein Vertrauen auf den Felsen, Jesus Christus. Der törichte Mensch will sich nicht bekehren und lehnt Jesus, die einzige Hoffnung auf Errettung, ab.
Mat 7,28 Als Jesus mit diesen Reden fertig war, da war die ganze Menge von seiner Lehre hingerissen.
Mat 7,29 Denn anders als ihre Schriftgelehrten sprach Jesus mit einer Vollmacht, die Gott ihm verliehen hatte. (Hfa)
(Zink) … denn er redete nicht wie ihre Schriftgelehrten, sondern mit einer Vollmacht, wie nur Gott verleiht.
Konnte Jesus der inkarnierte Gott-Mensch sein, wenn er seine Vollmacht von Gott verliehen bekam? Wenn alle Worte, die er gesprochen hat, von Gott kamen? Anhand von solchen Aussagen kann man erkennen, dass die Präexistenz Christi sowie seine Inkarnation als Gott-Mensch nicht stimmen kann.
Die Heilung eines Aussätzigen
8,1 Jesus stieg vom Berge herab, und große Scharen folgten ihm.
Mat 8,2 Und siehe, ein Aussätziger kam heran und warf sich vor ihm nieder mit den Worten: Herr! Wenn du willst, kannst du mich rein machen.
Mat 8,3 Da streckte er die Hand aus, berührte ihn und sprach: „Ich will, sei rein!“ Sofort war er von seinem Aussatz rein.
Ein Übersetzungsfehler oder eine Ergänzung hat hier die Aussage und das Bild Jesu entstellt. Der Text könnte wie folgt lauten: „Möge es Gott wohlgefällig sein, dass du rein wirst.“ Immer ist es der alleinige Gott, der durch Jesus heilt. Joh 5,30: „Von mir aus kann ich überhaupt nichts tun.“
Joh 6,38 Denn ich bin nicht von Gott beauftragt worden, nach meinem eigenen Willen zu handeln, sondern nach dem Willen dessen, der mich gesandt hat.
Mat 8,4 Da befahl ihm Jesus: „Sag niemandem etwas, sondern geh sofort zum Priester, und lass dich von ihm untersuchen. Bring das Opfer dar, wie es Mose vorgeschrieben hat. So werden die Priester sehen, dass ich im Auftrag Gottes handle.“ (Hfa)
Jesus wirkte nicht selbständig wie ein mythischer Gott, der mit willkürlicher Allwissenheit und Allmacht ausgerüstet handelt. Allein Gott ist allwissend und allmächtig und der Sohn hat Teil an seinem Wissen und seiner Macht. Er handelt im Auftrag Gottes und seine Werke sind die Werke des Vaters.
Der Hauptmann von Kapernaum
Mat 8,5 Dann ging er nach Kapernaum hinein. Da trat ein Hauptmann zu ihm mit der Bitte:
Mat 8,6 „Herr, mein Knecht liegt gelähmt zu Hause, er leidet fürchterliche Schmerzen.“
Mat 8,7 Und Jesus sprach zu ihm: „Ich gehe hin und heile ihn.“
Mat 8,8 Darauf erwiderte der Hauptmann: „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach. Doch sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.
Mat 8,9 Denn auch ich bin ein Untergebener, der Soldaten unter sich hat. Wenn ich zu dem da sage: Geh! Dann geht er; zu einem anderen: Komm! Dann kommt er; und zu einem Knechte: Tu das! Dann tut er es.“
Mat 8,10 Als Jesus dies hörte, musste er sich wundern und sprach zu denen, die ihm folgten: „Wahrlich, ich sage euch, solch einen Glauben habe ich bei niemand in Israel gefunden.
Mat 8,11 Doch sage ich euch: Viele werden von Osten und von Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tische sitzen.
Mat 8,12 Doch manche Kinder Gottes, die ursprünglich für Gottes Welt bestimmt waren, werden in die tiefste Finsternis hinaus gestoßen, wo es nur Heulen und ohnmächtiges Jammern geben wird.“
Jesus wunderte sich über den starken Glauben dieses aus dem Heidentum kommenden Hauptmanns. Bei seinem Volk sah er keine vergleichbare Glaubensstärke. Deshalb kündigte er an, dass in seinem zukünftigen Reich auch bekehrte Heiden aus der ganzen Welt die Gemeinschaft mit den jüdischen Patriarchen haben würden. Auch in dieser Aussage Christi erkennen wir wieder, dass Gottes Reich nur durch Glauben und Übergabe zu erhalten ist. Finsternis und ohnmächtiges Jammern beschreibt das Schattenreich der griechischen Mythologie, den Hades, den Jesus wohl nie als Bestrafungsort übernommen hat und der von irgendjemand ergänzt wurde.
Mat 8,13 Und zu dem Hauptmann sprach Jesus: „Geh hin! Wie du geglaubt hast, soll dir geschehen.“ Und in derselben Stunde war der Knecht gesund.
Jesus im Haus des Petrus
Mat 8,14 Dann kehrte Jesus im Hause des Petrus ein. Dort sah er dessen Schwiegermutter fieberkrank darniederliegen.
Wurde schon hier Simon mit seinem neuen griechischen Namen angesprochen, wo er doch diesen Namen erst im Kapitel 16,18 erhalten hat, oder ist er rückwirkend erst so bezeichnet worden?
Mat 8,15 Er nahm sie bei der Hand, und das Fieber wich von ihr. Sie stand auf und diente ihm.
Mat 8,16 Als es Abend geworden war, brachte man viele Besessene zu ihm. Mit einem Worte trieb er die Geister aus und heilte alle Kranken.
Mat 8,17 So sollte sich erfüllen, was der Prophet Jesaja gesprochen hat, wenn er sagt: „Er selbst nimmt unsere Schwachheiten auf sich und er trägt die Krankheiten (Jesaja 53,4).“
Joh. 3,2 »Meister«, sagte er, »wir wissen, dass Gott dich als Lehrer zu uns gesandt hat. Denn niemand kann die Wunder tun, die du vollbringst, wenn Gott ihn nicht dazu befähigt.«
Vom Ernst der Nachfolge
Mat 8,18 Da Jesus eine Menge Volkes um sich sah, verlangte er, an das andere Ufer wegzufahren.
Mat 8,19 Da trat ein Schriftgelehrter vor und sprach zu ihm: „Meister, ich will dir folgen, wohin du auch gehst.“
Mat 8,20 Doch Jesus sprach zu ihm: „Die Füchse haben Höhlen, die Vögel des Himmels Nester: Der Menschensohn jedoch hat keine Stätte, wohin er sein Haupt legen könnte.“
In den Evangelien wird Jesus über achtzigmal „Sohn des Menschen“ oder „Menschensohn“ genannt, was nichts anderes als „menschliches Wesen“ bedeutet. Gleichzeitig bezieht sich Jesus mit dieser Aussage auf sein prophetisch vorhergesagtes Amt, bzw. seine zukünftige Stellung bei Gott (siehe Daniel 7, 13-14). Jesus hat sich nie als Gott, als Gottessohn oder als Gott-Sohn bezeichnet, was doch für Trinitarier verwunderlich sein müsste.
Mat 8,21 Einer seiner Schüler sagte ihm: „Herr, gestatte mir, dass ich zuerst weggehe, und meinen Vater begrabe [bzw. warte, bis er gestorben ist].“
Mat 8,22 Doch Jesus sprach zu ihm: „Folge mir; und lass die Toten ihre Toten begraben.“
(NL) Die nicht nach Gott fragen, sollen selbst für ihre Toten sorgen.
Dies ist eine doch sehr grobe, pietätlose Aussage, die Jesus dem Schüler gegenüber gesprochen haben soll. Jesus, der uns das Wesen Gottes vorgelebt hat, kann solche Worte nicht so gesagt bzw. gemeint haben. Vielleicht sollte Jesus solange auf ihn warten, bis sein kranker Vater gestorben wäre?
Die Stillung des Sturms
Mat 8,23 Er stieg in ein Boot, und seine Jünger folgten ihm.
Mat 8,24 Und siehe, ein gewaltiger Sturm erhob sich auf dem Meer, so dass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Er aber schlief.
Mat 8,25 Da traten sie heran, weckten ihn und riefen: „Herr, hilf! Wir gehen unter.“
Mat 8,26 Er aber sprach zu ihnen: „Was seid ihr denn so furchtsam, ihr Kleingläubigen!“ Alsdann erhob er sich, gebot den Winden und dem Meere, und es wurde ganz still.
Mat 8,27 Da sprachen die Menschen voll Verwunderung: „Wer ist doch dieser, dass ihm sogar die Winde und das Meer gehorchen?“
Ja, was ist Jesus für ein Mensch, fragten die Jünger, nachdem er sogar den Wind zum Stillstand gebracht hat? Bei allem, was sie mit ihm erlebt haben, sind sie aber nicht auf den Gedanken gekommen, dass Jesus als der von Gott gesalbte Messias vielleicht in der Kraft und im Auftrag Gottes die Wunder bewirken konnte. Heute argumentiert man damit, dass Jesus auch Gott war. Aber das konnten die monotheistisch eingestellten Jünger nicht wissen, weil ihnen die göttliche Zeugung Jesu und damit seine Gottheit zur damaligen Zeit unbekannt waren.
Die Heilung der zwei besessenen Gadarener
Mat 8,28 Er kam ans andere Ufer in das Land der Gadarener. Da liefen zwei Besessene ihm in den Weg; sie kamen aus den Gräbern und waren sehr bösartig, so dass es niemand wagen durfte, jenen Weg hindurchzugehen.
Mat 8,29 Sie schrien laut und sprachen: „Was willst du von uns, Sohn Gottes? Bist du hierhergekommen, uns vor der von Gott festgesetzte Zeit zu quälen [zu vernichten]?“
Die Dämonen wussten, wer Jesus war, und kannten die Tatsache, dass er als der von Gott erhöhte Sohn das Gericht ausführen und sie vernichten würde.
Mat 8,30 Etwas entfernt von ihnen war eine große Schweineherde auf der Weide.
Mat 8,31 Da baten ihn die Dämonen und sprachen: „Wenn du uns austreibst, so schick uns in die Schweineherde.“
Mat 8,32 Er sprach zu ihnen: „Fahret hin!“ Sie fuhren aus und in die Schweine ein, und siehe, die ganze Herde raste am Abhang hin ins Meer hinein; dort kamen sie im Wasser um.
Bei den Schweinen handelte es sich um unreine Tiere, die für die Juden wertlos waren.
Mat 8,33 Die Hirten flohen und erzählten alles in der Stadt, auch den Vorfall mit den Besessenen.
Mat 8,34 Siehe, da zog die ganze Stadt hinaus, Jesus entgegen. Und als sie ihn erblickten, baten sie ihn dringend, er möchte sich aus ihrem Gebiet entfernen.
Die Heilung eines Gelähmten (»Der Gichtbrüchige«)
9,1 Dann stieg er in ein Boot, fuhr über und kam in seine Stadt.
Mat 9,2 Sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einer Bahre lag. Als Jesus ihr Vertrauen sah, sagte er zu dem Gelähmten: „Sei getrost, mein Sohn! Deine Sünden werden vergeben.“ (Wengst)
(Hfa) Hab keine Angst, mein Sohn! Deine Sünden sind dir vergeben.
(BigS) Gott hat deine Sünden vergeben.
Jesus sagte nicht, dass er seine Sünden vergeben hat. Er handelte nicht von sich aus, sondern im Auftrag Gottes. Auch in Luk. 7,48 sagt Jesus zu der Sünderin: „Deine Sünden sollen dich nicht mehr von Gott trennen,“ (Zink). Jesus sagte alsonicht „Ich vergebe Dir.“ Dazu Vers 50: „Dein Glaube hat dich gerettet! Geh in Frieden.“
Mat 9,3 Und siehe, einige der Schriftgelehrten dachten: Der lästert.
In diesem Fall haben die Schriftgelehrten Recht gehabt, denn nur Gott konnte Sünden vergeben. Doch da Jesus kein Gott war, so berief er sich bei allem, was er tat, auf Gott, in dessen Auftrag und Kraft er wirkte. Joh. 3,35 Der Vater liebt den Sohn und hat ihm alle Macht gegeben.
Mat 9,4 Doch Jesus, der ihre Gedanken durchschaute, sprach: „Warum denkt ihr Arges in euren Herzen?
Mat 9,5 Was ist denn leichter? Zu sagen: ‚Deine Sünden werden vergeben‘ oder zu sagen: ‚Steh auf und geh!‘?
Mat 9,6 Aber ich will euch zeigen, dass der Menschensohn von Gott die Vollmacht hat (GN) schon hier auf der Erde Sünden zu vergeben!“ Und er forderte den Gelähmten auf: „Steh auf, nimm deine Trage und geh nach Hause!“
Gott hat – vorausschauend auf Jesu Erlösungswerk – ihm die Vollmacht gegeben, Wunder zu tun und in diesem Fall sogar Sünden zu vergeben. Siehe dazu 2. Mose 23,20-21: „Denn er (der Engel) wird eure Übertretungen nicht vergeben, weil mein Name in ihm ist.“
Mat 9,7 Da stand er auf und ging nach Hause.
Mat 9,8 Als das die Leute sahen, ergriff sie Ehrfurcht und sie lobten Gott, der dem Menschen (Jesus dem Gesalbten) solche Macht gegeben hat.
Die Leute lobten Gott, weil er dem Menschen Jesus die Macht gegeben hatte, heilen zu können. Der Vollmachtgeber kann aber nicht gleich der Vollmachtempfänger sein. Gott gab Jesus die Vollmacht, so zu handeln, nämlich Wunder Gottes zu vollbringen.
Die Berufung des Matthäus und das Mahl mit den Zöllnern
Mat 9,9 Von dort ging Jesus weiter. Da sah er einen Mann, der an der Zollstätte saß; er hieß Matthäus. Er sprach zu ihm: „Folge mir!“ Und er stand auf und folgte ihm.
Mat 9,10 Als er dann im Hause zu Tische saß, waren auch viele Zöllner und Sünder zu Tische mit Jesus und seinen Jüngern.
Mat 9,11 Die Pharisäer sahen dies und fragten seine Jünger: „Warum speist euer Meister mit Zöllner und mit Sündern?“
Mat 9,12 Jesus hörte es und sprach: „Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, wohl aber die Kranken.
Nur die Kranken brauchen einen Arzt bzw. die Versöhnung Gottes durch seinen Gesalbten. Doch die Pharisäer und Schriftgelehrte glaubten, dass sie gesund seien. Sie waren nicht bereit zu erkennen, dass sie einen Erlöser brauchten. Insofern waren sie viel schlimmer dran als diese verrufenen Männer, die das Heil suchten.
Mat 9,13 Lernet doch, was es bedeutet: „ Erbarmen will Gott, keine Opfer “ (Hosea 6,6). Nicht dazu bin ich da, Gerechte zu Gott berufen, sondern Sünder.“
Jesus will auch uns damit sagen, dass er von Gott dazu bevollmächtigt worden ist, Menschen in die Gemeinschaft mit Gott zu bringen. Aber ein Kind Gottes zu werden geht nur, wenn die Menschen anerkennen, dass sie, so wie sie sind, nicht bleiben können. Gott will, dass unser ihn liebendes Herz, das aus seiner Gnade lebt, in der Erwiderung seiner Liebe gerne das tut, was ihm gefällt.
Die Frage nach dem Fasten
Mat 9,14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm her und fragten: „Warum fasten wir und die Pharisäer so streng, und deine Jünger fasten gar nicht?“
Mat 9,15 Jesus sprach zu ihnen: „Können die Hochzeitsgäste etwa trauern, solange der Bräutigam bei ihnen weilt? Es werden aber Tage kommen, da ihnen der Bräutigam entrissen ist: Dann werden sie fasten.
Mat 9,16 Niemand näht einen Flicken von neuem Tuch auf einen alten Mantel; sonst reißt der Flicken auch noch vom Mantel etwas ab und der Riss wird nur noch größer.
Jesus wusste, dass er durch seine Erlösungstat den Neuen Bund einführen wird, wo dann der Gläubige durch die Gnade Gottes ein neues Herz und einen neuen Geist erhalten wird. Somit musste die Trauer, die sich im Fasten ausdrückte, der Freude über die neue anbrechende Gnadenzeit weichen.
Mat 9,17 Auch füllt man neuen Wein nicht in alte Schläuche, sonst platzen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind verdorben. Nein, neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann halten beide miteinander.
Die alten Schläuche sind ein Bild für den Alten Bund, den Gott durch seinen Erlösungsplan erneuern wollte. Somit steht der Neue Bund bzw. der neue Wein für Freude und Dankbarkeit für die durch Jesus bewirkte Gnade Gottes.
Die Heilung der blutflüssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Jairus
Mat 9,18 Noch sprach er so zu ihnen, siehe, da trat vor ihn ein Vorsteher und warf sich vor ihm nieder mit den Worten: „Meine Tochter ist soeben gestorben; komm, lege ihr deine Hand auf, dann wird sie leben.“
Es ist schon erstaunlich und bewundernswert, dass dieser Gemeindevorsteher fest darauf vertraute, dass Gott durch Jesus seine verstorbene Tochter lebendig machen könnte.
Mat 9,19 Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern.
Mat 9,20 Und siehe, da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre am Blutfluss litt, von hinten her und rührte den Saum seines Kleides an.
Mat 9,21 Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Kleid berühre, so wird mir geholfen.
Mat 9,22 Doch Jesus wandte sich um, sah sie an und sprach: „Mut, meine Tochter! Dein Glaube hat dir geholfen.“ Und von jener Stunde an war der Frau geholfen.
Auch diese kranke Frau ist für ihren Glauben bewundernswert und ihr Glaube wurde dafür mit ihrer Heilung belohnt.
Mat 9,23 Als Jesus in das Haus des Vorstehers gekommen war und die Flötenbläser und die aufgeregte Menge sah, da sagte er:
Mat 9,24 „Geht hinaus; das Mädchen ist nicht tot; es schläft.“ Doch sie verlachten ihn.
Jesus bezeichnete den Tod des Mädchens als einen Schlaf, wie er es auch bei Lazarus gesagt hat. Und so wie er Lazarus mit der Hilfe Gottes von den Toten auferweckte, so geschah es auch bei der Tochter des Vorstehers. Die Lehre von der unsterblichen Seele sowie die der Hölle oder dem Zwischenzustand der Verstorbenen entspringt aus der griechischen Philosophie und hat sich durch Übersetzer irgendwie in die Bibel hineingeschlichen.
Mat 9,25 Als die Menge hinausgetrieben war, ging er hinein, fasste das Mädchen bei der Hand und das Mädchen wurde aufgeweckt.
Mat 9,26 Die Kunde hiervon verbreitete sich in jener ganzen Gegend.
Die Heilung zweier Blinder und eines Stummen
Mat 9,27 Von dort ging Jesus weiter; da folgten ihm zwei Blinde. Sie riefen laut: „Erbarm dich unser, du Sohn Davids!“
Diese beiden Männer besaßen kein natürliches Sehvermögen, doch sie hatten eine sehr deutliche geistliche Sicht. Indem sie Jesus als „Sohn Davids“ anredeten, erkannten sie ihn als den lange erwarteten Messias und rechtmäßigen König Israels an. Warum hatten die geistlichen Führer Israels nicht diese Sicht? Warum hat die christliche Theologie aus der Nachkommenschaft Davids und Salomons einen präexistenten Gott gemacht?
Mat 9,28 Kaum war er in das Haus getreten, da kamen auch die Blinden gleich zu ihm. Und Jesus fragte sie: „Glaubt ihr, dass ich das tun kann?“ „Ja, Herr“, erwiderten sie ihm.
Mat 9,29 Und er berührte ihre Augen, wobei er sprach: „Wie ihr geglaubt habt, soll euch geschehen.“
Was die beiden Blinden Jesus durch die Kraft Gottes zutrauten bzw. glaubten, das ist ihnen geschehen: Ihre Augen wurden sehend.
Mat 9,30 Da öffneten sich ihre Augen. Doch Jesus sprach zu ihnen voll Ernst: „Sorgt dafür, dass niemand es erfährt.“
Mat 9,31 Sie aber gingen weg und breiteten die Kunde über ihn in jener ganzen Gegend aus.
Mat 9,32 Diese waren eben weggegangen, da brachte man ihm einen Stummen, der besessen war.
Mat 9,33 Sobald der Dämon ausgetrieben war, konnte der Stumme wieder reden. Die Scharen riefen ganz verwundert: „Noch nie ist so etwas in Israel geschehen.“
Mat 9,34 Allein die Pharisäer sagten: „Durch den Obersten der Dämonen treibt er die Dämonen aus.“
Während andere Menschen von Gott durch Jesus Christus gesegnet wurden, blieben die neidischen Pharisäer weiterhin geistlich tot, blind und taub.
Die große Ernte
Mat 9,35 Und Jesus zog umher in allen Städten und in den Dörfern, er lehrte in ihren Synagogen, verkündete die Frohe Botschaft von Gottes Neuer Welt und heilte jede Krankheit und jegliches Gebrechen.
Gottes Neue Welt, bzw. sein neues Reich, ist das neue Leben der Menschen im Neuen Bund; ein Leben unter der Gnade, durch Jesus erwirkte Versöhnung bei Gott.
Mat 9,36 Als er die Scharen sah, empfand er mit ihnen ein herzliches Erbarmen; sie waren ja so elend und verwahrlost wie Schafe, die keinen Hirten haben.
Mat 9,37 Damals sagte er zu seinen Jüngern: „Die Ernte ist groß, doch der Arbeiter sind wenige;
Mat 9,38 bittet den HERRN der Ernte, dass ER Arbeiter für seine Ernte sende.“
Da Jesus selbst von Gott zur Ernte gesendet wurde und er nie eine Anbetung verlangte und auch nicht zu ihm gebetet wurde, so ist der HERR der Ernte nicht Jesus, sondern Gott.
Die Berufung der Zwölf
10,1 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich her, gab ihnen Macht, unreine Geister auszutreiben und alle Krankheiten und jegliches Gebrechen zu heilen.
Mat 10,2 Und das sind die Namen der zwölf Gesandten: Als erster Simon, der „Fels“ (Pétros) genannt wird, und Andreas, sein Bruder, und Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, sein Bruder,
Mat 10,3 Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alfäus, und Thaddäus,
Mat 10,4 Simon, der Kananäus („Eiferer“), und Judas Iskariot, der ihn dann auslieferte.
Die Aussendung der Zwölf
Mat 10,5 Diese Zwölf sandte Jesus mit der Warnung aus: „Gehet nicht den Weg, der zu den Völkern führt, die Gott nicht kennen, betretet keine Samariterstadt,
Mat 10,6 geht vielmehr nur zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel, die sich von Gott entfernt haben. Sie sind wie Schafe, die ohne ihren Hirten verloren sind.
Israel hatte das Privileg, als Erstes die Botschaft vom Neuen Bund, vom Reich Gottes zu vernehmen. Jesus hat aber nicht verlangt, dass sich die Jünger von den Nichtjuden fernhalten sollen. Dieser Satz ist wohl nicht richtig übersetzt, denn er hat den Sinn, dass die Jünger nicht „die Heiden-Straße“ das heißt den Heiden ihre Gewohnheiten und Sitten annehmen sollen. Siehe Mat. 28,19.
Mat 10,7 So geht denn hin und verkündet: › Jetzt beginnt Gottes Neue Welt!‹
Das Himmelreich, das Reich Gottes, Gottes Neue Welt beginnt mit der Geisterneuerung und einem Leben unter der Gnade Gottes.
Mat 10,8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, Aussätzige machet rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr es empfangen, gebt es umsonst auch wieder her.
Auch die Jünger erhielten durch die Geistkraft Gottes Gaben, die sie vor den Menschen zur Bestätigung der göttlichen Vollmacht ausweisen sollten. Dies hat sie aber nicht zu Gott gemacht. Da sie ihre Segnungen kostenlos erhalten hatten, sollten sie diese ebenso weitergeben.
Mat 10,9 Verschafft euch weder Gold, noch Silber, noch Geld für eure Gürtel;
Mat 10,10 nehmt keinen Reisesack mit auf den Weg, auch nicht zwei Röcke, keine Schuhe, keinen Stab. Denn wer arbeitet, verdient es, Unterhalt zu bekommen.
Mat 10,11 Betretet ihr dann eine Stadt oder ein Dorf, so fraget nach, wer dort würdig sei. Bleibt dort, bis ihr weiter ziehet.
Mat 10,12 Betretet ihr das Haus, dann begrüßt die Bewohner und saget: Der Friede sei mit diesem Hause.
Mat 10,13 Ist das Haus es würdig, so komme euer Friede über dieses Haus. Ist es aber nicht wert, dann wird euer Friede zu euch zurückkehren.
Mat 10,14 Doch, wo man euch nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören mag, da verlasset jenes Haus oder jene Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen.
Mat 10,15 Wahrlich, ich sage euch: Dem Lande Sodom und Gomorra wird es am Tage des Gerichts erträglicher ergehen als jener Stadt.
Die Ansage kommender Verfolgungen
Mat 10,16 Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. So seid denn klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben.
Mat 10,17 Doch vor den Menschen hütet euch. Sie werden euch den Gerichten übergeben und in ihren Synagogen geißeln.
Mat 10,18 Auch vor den Statthalter und Könige werdet ihr geschleppt um meinetwillen, ihnen und den Heiden zum Zeugnis.
Mat 10,19 Wenn ihr dann ausgeliefert seid, so macht euch keine Sorge, wie und was ihr reden sollt. Es wird euch in jener Stunde von Gott eingegeben werden, was ihr zu reden habt.
Mat 10,20 Nicht ihr nämlich seid es, die reden, sondern der Geist Gottes eures Vaters ist es, der durch euch redet.
Der Geist eures Vaters oder die Geistkraft eures Vaters ist Gottes heiliger Geist, aber keine dritte Gottheit. Jesus war die dritte Gottheit unbekannt und daher hat er sie auch nicht als diese erwähnt.
Mat 10,21 Der Bruder wird den eigenen Bruder zum Tode überliefern, der Vater das Kind; Kinder werden gegen ihre Eltern auftreten und sie in den Tod bringen.
Mat 10,22 Von allen werdet ihr um meines Namens willen gehasst werden. Doch wer ausharrt bis ans Ende, wird gerettet werden.
Das Ausharren, Durchhalten, Überwinden ist ein wichtiges Kennzeichen der wahren Gläubigen, aber nicht der Weg zur Errettung. Die Errettung ist immer ein großzügiges Geschenk der Gnade Gottes durch den Glauben an die Erlösungstat Christi, die es beizubehalten gilt.
Mat 10,23 Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in die andere. Wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels noch nicht zu Ende sein, bis der Menschensohn erscheint.
Mit der Bekanntmachung der Versöhnungsbotschaft Gottes durch seinen Gesalbten, den Messias, wird es, solange die Menschheit existiert, nie ein Ende nehmen.
Mat 10,24 Der Schüler steht nicht über seinem Meister, der Knecht nicht über seinem Herrn.
Mat 10,25 Der Schüler muss zufrieden sein, wenn es ihm ergeht wie seinem Meister, der Knecht, wenn es ihm ergeht wie seinem Herrn. Hat man den Hausherrn „Beelzebul“ genannt, um wie viel mehr dann seine Hausgenossen.
Menschenfurcht und Gottesfurcht
Mat 10,26 Fürchtet sie also nicht. Denn es ist nichts geheim, was nicht offenkundig wird und nichts verborgen, was nicht bekannt wird.
Mat 10,27 Was ich euch im Dunkeln sage, das kündigt im Tageslicht; was ihr nur leise geflüstert hört, das verkündet von den Dächern.
Mat 10,28 Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, aber doch zuletzt nicht Herren über Leben und Tod sind. Fürchtet vielmehr Gott, der Körper und Leben für immer vernichten kann.
Der körperliche Tod ist für einen Christen nicht die größte Tragödie, sondern die Trennung von Gott, von Christus und vom ewigen Leben.
Mat 10,29 Verkauft man nicht zwei Sperlinge um ein paar Pfennige? Und doch fällt nicht ein einziger von ihnen auf die Erde, ohne dass Gott euer Vater es so wollte.
Mat 10,30 Bei euch aber sind selbst alle Haare eures Hauptes gezählt.
Mat 10,31 Fürchtet euch also nicht. Denn ihr seid Gott kostbarer weit mehr als viele Sperlinge.
Mat 10,32 Wer immer vor den Menschen sich zu mir bekennt, zu dem will ich auch mich bekennen vor Gott meinem Vater, der in dem Himmel ist.
Ohne ein Bekenntnis zum Glauben an die Erlösungstat Christi gibt es keine Versöhnung bei Gott. Jesus kann nicht Gott sein, denn er selbst hat einen Gott und Vater, der im Himmel ist.
Mat 10,33 Wer aber mich vor den Menschen verleugnet, den will auch ich vor Gott meinem Vater verleugnen, der in dem Himmel ist.
Christus zu verleugnen bedeutet, das Gnadengeschenk Gottes auszuschlagen und ohne Versöhnung vor Gott zu stehen. Christus steht als unser Hohepriester vor Gott und vertritt uns. Aber dies zeigt uns, dass Christus als Hohepriester kein Gott neben seinem Gott geworden ist.
Entzweiung um Jesu willen
Mat 10,34 Gebt euch keiner falschen Meinung hin! Ich bin nicht gekommen, unter allen Umständen Frieden unter die Menschen zu bringen.
Jesus der Friedensheiland will uns hier sagen, dass durch den Frieden Gottes, den er der Menschheit durch die Ausführung des Erlösungsplanes anbietet, auch Unfriede entstehen kann. Diese geistliche Trennung kann entstehen, wenn die einen die Gnade Gottes annehmen und die anderen bei Gottes Ablehnung bleiben und dann Intoleranz aufkommt. Aufgrund von falschen Übersetzungen ist auch dieser Vers für Kriege missbraucht worden, und es ist bedauerlich, dass Jesus heute noch als Kriegstreiber hingestellt wird. Siehe Übersetzung nach Luther: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“
Mat 10,35 Denn an mir werden die Menschen sich entzweien. Der Sohn mit dem Vater, die Tochter mit ihrer Mutter, die junge Frau mit ihrer Schwiegermutter.
Mat 10,36 Die nächsten Verwandten werden zu Feinden werden.
Nicht alle lieben die Frohe Botschaft Gottes. Einige werden sie annehmen und sich von der Geistkraft Gottes ihr Leben neu gestalten lassen. Dafür werden sie von manch anderen als nicht mehr zu ihnen zugehörig betrachtet und abgelehnt werden.
Mat 10,37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. Wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.
Ein hoher Preis des Glaubens kann die Erfahrung von Spannung, Streit und Entfremdung in der eigenen Familie sein.
Mat 10,38 Und wer sein Kreuz nicht nimmt und mir nicht nachfolgt, ist meiner nicht wert.
Mat 10,39 Wer sein Leben findet, wird es verlieren; doch wer sein Leben mir zuliebe verliert, wird es finden.
Aufnahme um Jesu willen
Mat 10,40 Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt Gott auf, der mich ausgesandt hat.
Christus der Messias ist der einzige Weg zu Gott. Wenn Gott Jesus ausgesandt hat, dann ist nicht seine Präexistenz damit gemeint, sondern sein Auftrag als Messias. Dazu 5. Mose 18,15: „Er (Gott) wird euch einen Propheten wie mich senden, einen Mann aus eurem Volk. Auf den sollt ihr hören!"
Mat 10,41 Wer einen Propheten aufnimmt, als einen, der für Gott spricht, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Menschen aufnimmt, weil er nach Gottes Willen lebt, wird den Lohn eines Gottzugehörigen erhalten.
Mat 10,42 Wer einem dieser Kleinen hier nur einen Becher frisches Wasser reicht, weil er mein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch: Er wird seinen Lohn bekommen.
Die Anfrage des Täufers
11,1 Als Jesus mit seinen Anordnungen an seine zwölf Jünger zu Ende war, zog er von dort weiter, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.
Mat 11,2 Johannes hatte im Gefängnis von den Taten Christi gehört.
Mat 11,3 Da ließ er ihn durch seine Jünger fragen: „Bist du es, der da kommen soll oder sollen wir auf einen andern warten?“
Johannes muss wohl im Gefängnis sehr entmutigt worden sein und Zweifel bekommen haben. So ließ er nachfragen, ob Jesus wirklich der Retter Israels ist.
Mat 11,4 Und Jesus sprach zu ihnen: „Gehet hin und berichtet dem Johannes, was ihr gehört und seht:
Mat 11,5 Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird die Heilsbotschaft verkündet.
Jesus antwortete Johannes und erinnerte ihn daran, dass er die Wunder tat, die der vorhergesagte Messias auch tun sollte, siehe Jesaja 35.
Mat 11,6 Und sagt ihm weiter: 'Gott segnet die, die keinen Anstoß an mir nehmen.'
Jesu Zeugnis über den Täufer
Mat 11,7 Diese gingen weg. Und Jesus sprach zu den Scharen von Johannes: „Was wolltet ihr denn sehen, als ihr in die Steppe hinausgegangen seid? Etwa ein Schilfrohr, das vom Winde hin- und her bewegt wird?“
Mat 11,8 Was wolltet ihr sehen, als ihr hinausgegangen seid? Wohl einen Menschen, angetan mit weichen Gewändern? Seht, die sich weichlich kleiden, wohnen in Königsburgen.
Mat 11,9 Ja, wozu seid ihr dann hinausgegangen? Einen Propheten zu sehen? Jawohl, ich sage euch, mehr sogar als einen Propheten.
Mat 11,10 Denn dieser ist es, von dem geschrieben steht: „Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, dass er den Weg vor dir bereite.“ (Maleachi 3,1).
Mat 11,11 Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist nie ein Größerer aufgetreten als Johannes, der Täufer. Doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er.
Dieser Vers ist schwer zu verstehen, denn im Himmelreich gibt es keine Unterschiede, da gibt es keine Menschen, die klein oder groß im Ansehen sind.
Mat 11,12 Seit Johannes der Täufer da ist, beginnt Gottes Neue Welt, wenn auch andere das mit Gewalt verhindern wollen.
Damit sind wohl die religiösen Führer gemeint, die den Neuen Bund und die damit verbundene Zeit der Gnade verhindern wollten.
Mat 11,13 Alle Propheten und das Gesetz bis auf Johannes haben so geweissagt,
Mat 11, 14 und, wenn ihr es glauben wollt: Er ist der Elija, der kommen soll.
Mat 11,15 Wer Ohren hat, soll hören!
Mat 11,16 Mit wem kann ich wohl dieses Geschlecht vergleichen? Mit Kindern ist es zu vergleichen, die auf dem Marktplatz sitzen und ihren Spielgenossen zurufen:
Mat 11,17 Wir haben euch auf der Flöte vorgespielt und ihr habt nicht getanzt; Klagelieder haben wir gesungen und ihr habt nicht geweint.
Die meisten Menschen waren weder daran interessiert Johannes noch Jesus anzunehmen. Hätten sie nämlich den prophetisch vorhergesagten Johannes angenommen, so hätten sie auch den Messias annehmen müssen, von dem Johannes verkündigte.
Mat 11,18 Johannes kam: Er aß nicht und trank nicht; da hieß es: Er ist besessen.
Mat 11,19 Es kam der Menschensohn: Er isst und trinkt; da heißt es: „Seht den Schlemmer und den Säufer, den Freund der Zöllner und Sünder.“ Doch wie Recht die Weisheit Gottes hat, erweist sich in dem, was sie bewirkt.
Man findet immer einen Grund, um andere Anklagen zu können. Johannes kam als Asket und sie klagten ihn an, besessen zu sein. Jesus wurde als Freund von Zöllner und Sündern bezeichnet und die Menschen schauten auf ihn herab und betrachteten sich selbst als etwas Besseres.
Jesu Weheruf über galiläische Städte
Mat 11,20 Er machte dann jenen Städten bitteren Vorwurf, in denen die meisten Wunder geschehen waren, weil sie trotzdem nicht Buße taten und weiterhin ohne Gott lebten.
Das größte Wunder, das für einen Menschen geschehen kann, ist seine Bekehrung zu Gott. Wenn der Mensch aber nicht will, so nützen die größten Wunder Gottes nichts, weil sich sein Herz auch dadurch nicht bewegen lässt.
Mat 11,21 „Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und in Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche Buße getan und wären zu Gott umgekehrt !
Mat 11,22 Jedoch ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es am Tage des Gerichtes erträglicher gehen als euch.
Mat 11,23 Und du, Kapharnaum, bist du nicht bis in den Himmel erhoben worden? Bis zum Hades [Grab] wirst du hinabsteigen (Jesaja 14,13.15). Denn wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die in dir geschehen sind, stünde es heute noch.
Mat 11,24 Jedoch ich sage euch: Dem Lande Sodom wird es am Tage des Gerichtes erträglicher ergehen als dir.“
Jesu Lobpreis und Heilandsruf
Mat 11,25 Zu jener Zeit ergriff Jesus das Wort und sprach: „ Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor Weisen und Klugen verborgen und es Einfältigen enthüllt hast.
Jesus betete zu seinem himmlischen Vater, der auch der alleinige Gott und Herr über Himmel und Erde ist. Niemals hat Jesus sich selbst als Gott oder als Mitschöpfer und als Erhalter von Himmel und Erde bezeichnet.
Mat 11,26 Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Mat 11,27 Alles ist mir von Gott meinem Vater übergeben worden. Niemand kennt den [erwählten] Sohn, nur der Vater; noch kennt jemand den Vater, nur der Sohn – und wem immer der Sohn es enthüllen will.
(Hfa) Mein Vater hat mir alle Macht gegeben.
Nirgendwo in der Schrift erwähnt Jesus, dass er ein Gott-Mensch sei. Stets sagt er, dass seine Macht von Gott kommt, der ihn zum Erlöser gesalbt hat. Wenn er ein Gott-Mensch gewesen wäre, dann hätte ihm der Vater nicht alle Macht zu geben brauchen, weil er sie dann bereits gehabt hätte. Bei dieser Aussage „nur der Vater kennt den Sohn“ wird der Heilige Geist als Person vermisst, doch die dritte trinitarische Gottheit hat Jesus wohl nicht gekannt? Die Bezeichnung „der Sohn Gottes“ ist somit kein verwandtschaftliches Verhältnis, sondern eine besondere geistliche Stellung bei Gott.
Mat 11,28 Kommt her zu mir alle, die ihr elend und beladen seid, ich werde euch Ruhe verschaffen.
Mat 11,29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, wie ich von Herzen sanft und voll Demut bin. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen;
Mat 11,30 denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
[...]
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- Andreas Schittspan (Autor:in), 2021, Das Buch des Neuen Testamentes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040407
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