Das literarische Motiv des Unheimlichen wurde besonders in der Romantik beschrieben und dessen Merkmale lassen sich in vielen Werken sehen. In dieser Arbeit wurde dieses Motiv am Beispiel E.T.A Hoffmanns Der Sandmann untersucht und diese Untersuchung bezieht sich grundsätzlich auf psychologische Theorie. Die vorliegende Masterarbeit besteht aus der Einleitung, 3 Hauptkapiteln, Schlussfolgerungen und dem Literaturverzeichnis.
Die Hauptkapitel werden in zwei Teile unterteilt: in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Am Anfang der Arbeit wird das Leben von E. T. A. Hoffmann und sein literarisches Werk näher in Betracht gezogen. In weiteren Teilen wurde in der Arbeit die Untergattung der Romantik so genannte schwarze Romantik, auch negative oder dunkle Romantik genannt, dargestellt. Das dritte Kapitel gehört zu dem praktischen Teil der Masterarbeit. Um das Phänomen des Unheimlichen analysieren zu können, wurde wie vorher erwähnt, die Erzählung Der Sandmann ausgewählt, die als Basis für die Untersuchung der Autorin galt. Die zentrale Frage, die anhand dieser Arbeit beantwortet und geklärt werden sollte ist: Auf welche Art und Weise zeigte E.T.A Hoffmann dem Leser das Unheimliche? Welche Motive beziehen sich auf das Unheimliche als auch auf das Wahnsinnige?
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. E.T.A. Hoffmann - Das Porträt des Künstlers
2. Historischer Hintergrund und Entstehung des Werkes Der Sandmann
2.1 Die Epoche der Romantik
2.1.1 Ideologischer und theoretischer Hintergrund der Epoche der Romantik.
2.1.2 Ideale und Vorstellungen
2.1.3 Gliederung der Epoche
2.1.4 Literarische Gattungen während der Romantik
2.1.5 Schwarze Romantik
2.2 Entstehung des Werkes
2.2.1 Quellen und autobiographische Züge
2.2.2 Literarische Einflüsse und Motive
2.2.3 Rezeption und Kritik
3. Das magische und unheimliche am Beispiel des Werkes Der Sandmann von E.T.A. Hoffmann
3.1 Das Motiv der Augen
3.2 Das Motiv des Feuers
3.3 Interpretation des Werkes und dessen subjektive Narration
Schlussfolgerungen
Literaturverzeichnis
Einleitung
Der vielfältige Künstler E.T.A Hoffmann, der nicht nur als Dichter bekannt ist, sondern auch mit Zeichnen und Musik assoziiert ist, verfasste sein Werk unter dem Titel Der Sandmann im November 1815 binnen weniger Tage. Die vorliegende Diplomarbeit konzentriert sich auf das Motiv des Unheimlichen im Hoffmanns Werk Der Sandmann, das ein des bekanntesten Werke des Autors ist. Der Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud ging in seiner Studie Das Unheimliche von 1919 weitläufig auf die Erzählung des Hoffmanns ein. Freud verband sehr eng den Aspekt des Unheimlichen mit dem Motiv des Sandmanns. Er verglich in seiner Arbeit die Angst vor dem Verlust der Sehfähigkeit zu einer Kastrationsangst. Freud stellte auch fest, dass die übernatürlichen Phänomene in der Literatur nur dann als unheimliche empfunden werden, wenn diese in einer Realitätsform geschildert werden d. h. für den Leser erscheint das irrationale als Wirklichkeit und genau das lässt sich im Sandmann erkennen. Das literarische Motiv des Unheimlichen wurde besonders in der Romantik beschrieben und dessen Merkmale lassen sich in vielen Werken sehen. In folgender Arbeit wurde dieses Motiv am Beispiel E.T.A Hoffmanns Der Sandmann untersucht und diese Untersuchung bezieht sich grundsätzlich auf psychologische Theorie.
Die vorliegende Masterarbeit besteht aus der Einleitung, 3 Hauptkapiteln, Schlussfolgerungen und dem Literaturverzeichnis. Die Hauptkapitel werden in zwei Teile unterteilt: in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Am Anfang der Arbeit wird das Leben von E. T. A. Hoffmann und sein literarisches Werk näher in Betracht gezogen. Heutzutage scheint dieser deutsche Künstler vielleicht noch mehr unter Musikliebhabern, Experten für klassische Musik, bekannt zu sein, die ihn vielleicht für die Schaffung einer der ersten romantischen Opern schätzen, jedoch mit mehreren Romanen sowie zahlreichen Sammlungen von Novellen und Kurzgeschichten hat Hoffmann einen guten Beitrag zur Weltliteratur geleistet. Das literarische Schaffen von E. T. A. Hoffmann ist reich an Motive, die das Unheimliche widerspiegeln. Der Autor ist z. B. bis heute der Meister in dem Abbilden des Doppelgängers in seinen Werken. In den Erzählungen von E. T. A. Hoffmann sind auch die typischen romantischen Merkmale sehr leicht zu bemerken. Als nächstes in dem zweiten Kapitel wurde auf die Entstehung des Werkes Der Sandmann eingegangen. Zunächst wurde die Epoche der Romantik aufgrund mehreren gesammelten Materialien beschrieben. Die Romantik ist eine literarische Strömung, die sich vor allem auf das künstlerische und geistige bezieht. In weiteren Teilen wurde in der Arbeit die Untergattung der Romantik so genannte schwarze Romantik, auch negative oder dunkle Romantik genannt, dargestellt. Schwarze Romantik ist eine Erscheinung in der Romantik ab dem Ende des 18 Jahrhunderts. Ihre Literatur bezieht sich auf die Thematik des Dämonischen und Wahnsinnigen, Okkulten, Unheimlichen und Tiefpsychologischen die durch Ängste, Träume, wahnsinnige Vorstellungen wie auch melancholische Stimmungen gekennzeichnet wird. Sie konzertierte sich also an erster Stelle darauf, was E.T.A Hoffmann so gerne in seiner Literatur zeigte. Die typischen Merkmale der Epoche sind auch sehr in dem ausgewählten Werk von E. T. A. Hoffmann Der Sandmann bemerkbar. In den Werken des Künstlers lassen sich vor allem die großen Unterschiede zwischen Realität und Phantasie sehen. Das dritte Kapitel gehört zu dem praktischen Teil der Masterarbeit. Um das Phänomen des Unheimlichen analysieren zu können, wurde wie vorher erwähnt, die Erzählung Der Sandmann ausgewählt, die als Basis für die Untersuchung der Autorin galt. Das Werk zählt zu dem Erzählzyklus „Nachtstücke“, der von fiktionalen Geschichten handelt. In diesem Teil wurden vor allem die Motive näher beschrieben, die mit dem Unheimlichen im Zusammenhang stehen, als auch die Interpretation des Werkes und seine subjektive Narration näher betrachtet.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, „das Unheimliche“ in E.T.A. Hoffmanns Erzählung zu analysieren. Die zentrale Frage, die anhand dieser Arbeit beantwortet und geklärt werden sollte ist: Auf welche Art und Weise zeigte E.T.A Hoffmann dem Leser das Unheimliche? Welche Motive beziehen sich auf das Unheimliche als auch auf das Wahnsinnige?
Nach der Lektüre des Buches lässt sich feststellen, dass das Buch eine Reihe von Motiven enthält, die eine gewisse Rolle spielen. In dieser Arbeit wurden zwei dieser Motive berücksichtigt und genau untersucht. Die zentralen Motive der Erzählung sind die Augen und das Feuer, die auch oftmals im Zusammenhang stehen und auf diese zwei Leitmotiven wird bei der Analyse eingegangen. Zunächst wurden die beiden Symbole dargestellt. Hierzu wurde beschrieben was diese Symbole allgemein in der Religion, Kultur als auch im Leben des Menschen bedeuten. Weiterhin wurde die Analyse der Symbole anhand der Erzählung dargelegt.
Abschließend kommt eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Punkten und Informationen.
1.E.T.A. Hoffmann - Das Porträt des Künstlers
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, einer der wichtigsten deutschen Prosadichter wurde am 24. Januar. 1776 in Königsberg geboren. Seine tatsächlichen Namen sind Ernst Theodor Wilhelm, jedoch in Verehrung für den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart ließ der Künstler 1805 den dritten Taufnamen Wilhelm durch Amadeus ersetzen. Als Hoffmann zwei Jahre alt war, verließ sein Vater die Familie und Hoffmann kehrte zusammen mit seiner Mutter in das Haus der Großeltern zurück, in dem er aufwuchs (Safranski, 2018:15,16.). Hoffmann stammte aus einer Juristenfamilie und nur aus diesem Grund studierte er selber auch Jura an der Universität in Königsberg, denn zu diesem Zeitpunkt befasste sich Hoffmann bereits lange mit der Kunst und wusste, dass er eigentlich als Künstler einen Erfolg schaffen möchte. Er selber sagte, dass er „sich zwingen muss, ein Jurist zu werden“ (Lubkoll, Neumeyer, 2015:1). Trotzdem schließ er sein Studium hervorragend ab und war über Jahre als Beamter tätig. Besondere Leidenschaft des Künstlers war Musik, die er liebte. Jedoch im Allgemeinen war er vielfältig begabt, denn er war ein Zeichner, Literat, Musiker und Jurist. In dem Haus seiner Großeltern, in dem Hoffmann nach der Trennung seiner Eltern aufwuchs, lebten nur Frauen, einziger Mann an seiner Seite war sein Onkel Otto Wilhelm Doerffer, der kein Vaterersatz für Hoffmann war, jedoch ihn weitgehend streng erzog und bei seiner Erziehung eine bedeutende Rolle spielte. Hoffmanns Freund der Namen Theodor Gottlieb von Hippel berichtete, dass der Onkel seinen Neffen mit der Liebe zur Musik angesteckt habe und er sei auch sein erster Musiklehrer gewesen. Da Otto Doerffer selber Klavier spielte, sorgte er zugleich für die Klavierunterrichte des Neffen. Hoffmann beschrieb die Musikunterrichte als sehr streng. In seinen Erinnerungen war der Onkel ein sehr schlechter Musiklehrer, für den nur drei Punkte wichtig waren, nämlich: die Pünktlichkeit, Strebsamkeit und Lernwilligkeit. Die musikalische Begeisterung des Hoffmanns berücksichtigte er nie (Safranski, 2018:20,21). Zu der Mutter hatte der Künstler keine engere Bindung, was auch teilweise seine Werke bestätigen. Im Hoffmanns literarischen Stücken waren die Mütter kaum beachtet, standen im Schatten, wurden durch andere Personen ersetzt und ihre eigenen Kinder wollten sie entweder abgeben oder durch andere Frauen betreuen lassen. Er selbst beschrieb seine Mutter als hysterisch. Zudem war er fest überzeugt, dass ihr Verhalten in ihm die ganze exzentrische Illusion geweckte (Safranski, 2018:24,25). Hoffmann bezeichnete seine Familie als bürgerlich-konventionell, die nicht im Stande war, sein exzentrisches und phantasievolles Leben als auch seine künstlerischen Vorstellungskräfte zu verstehen. Wie bereits erwähnt Hoffmanns größter Traum war es, auf der musikalischen Ebene weltweit berühmt zu werden, dies gelang jedoch nicht so, wie sich der Künstler in seiner Jugendzeit vorgestellt hatte. Die ersten Musikunterrichte gab der Künstler während seines Studium, jedoch auf Grund seiner Affäre mit einer zehn Jahre älteren Schülerin, die bereits verheiratet war, wurde er 1796 nach Glogau in Schlesien versetzt, wo er später sein zweites Staatsexamen bestand. Der erfolgreiche Abschluss ermöglichte dem Künstler in ein Ort umzuziehen, den er selber auswählen konnte. Hoffmann entschied sich sofort für Berlin, wo er 1978 als Referendar am Berliner Kammergericht tätig war. Mit Berlin assoziierte Hoffmann ein anderes buntes Leben, das er in Glogau stark vermisste. Das Leben war vor allem mit Kultur verbunden, besonders viel Aufmerksamkeit richtete der vielfältige Künstler dem Theater und Oper. Der Aufenthalt im Berlin ermöglichte Hoffmann sich noch mehr auf die Kunst zu konzentrieren. Das vielseitige kulturelle Angebot war in Berlin viel mehr entwickelt, was Hoffmann sehr positiv empfand. Außer, dass er den Kompositionsunterricht bei Johann Friedrich Reichardt nahm, besuchte er z. B. Konzerte, Ausstellungen, er widmete dem literarischen Leben mehr Zeit und letztendlich komponierte er auch ein Singspiel unter dem Titel Die Maske. 1800 bestand Hoffmann sein drittes juristisches Examen, somit bekam er ein offizieller Berufstitel und wurde Assessor in Posen (Lubkoll, Neumeyer, 2015:1). Posen bedeutete für den Schriftsteller in erster Linie ein freies, fröhliches Leben weit von seiner Familie. Dort komponierte er nach Johann Wolfgang von Goethe das Singspiel Scherz, List und Rache. Des Weiterem komponierte er Sonaten, ein Oratorium, eine Messe als auch andere verschiedene Musikstücke. 1802 wurde Hoffmann nach Plock versetzt (Lubkoll, Neumeyer, 2015:2). Die Zeit im Plock wird von dem Künstler als Exil empfunden, er weiste deutlich darauf ein, dass ihm die Liebe zur Kunst eine große Hilfe war und ihm erleichterte, diese Zeit zu überstehen. Er bezeichnete in seinem Brief an Hippel Plock als Ort „wo jede Freude erstirbt, wo ich lebendig begraben bin“ (Lubkoll, Neumeyer, 2015:2) Dort war er von dem kulturellen Leben isoliert und obwohl er die meiste Zeit und seine ganze Kraft der Malerei, dem Komponieren und dem Schreiben schenkte, fühlte er sich immer noch wie ein unerfahrener Anfänger. Anfangs befasste er sich mit der Klostermusik. Einige Melodien, die er komponierte, wurden im Prämonstratenser aufgeführt. Hoffmann wollte sich seinem musikalischen Traum nähern und daraufhin fing er an, Musik zu studieren, er zeichnete aber nebenbei noch unterschiedliche Porträts. Es kann jedoch nicht unbeachtet werden, dass Hoffmann in seinem Leben viele Verzweiflungsphasen an sich selbst hatte, da er zu diesem Zeitpunkt noch nicht öffentlich als Künstler wahrgenommen wurde. Er wünschte sich nicht nur, dass die künstlerische Arbeit, die er leistete, endlich geschätzt und anerkannt wird, sondern vor allem, dass seine fachliche Kompetenzen von einem bekannten und erfahrenen Künstler beurteilt werden (Safranski, 2018:148, 149). Auf das Problem des Selbstzweifels bezog sich auch Hofmann häufig in seinen Werken, was wiederrum bestätigte, wie sehr ihn die destruktive Emotion belastete. Die Spur des Selbstzweifels lässt sich beispielsweise in der Erzählung Artushof finden, in der ein kaufmännischer Lehrling träumte, ein Künstler zu werden und dabei folgendes sagt: „Ich dächte… sobald man wahres Genie, wahre Neigung zur Kunst verspüre, sollte man kein anderes Geschäft kennen“ (Safranski, 2018:151). Die Figur will mit diesen Worten ausdrücklich andeuten, dass man sich sicher fühlen sollte, bei der Tätigkeit, die man ausführt und man sollte sich auch nur damit beschäftigen, woran die Neigung verspürt wird. Hoffmann widmete jedoch seine Zeit nicht nur einer Form der Kunst, sondern wechselte die Tätigkeiten immer wieder, zudem richtete er auch sehr viel Aufmerksamkeit auf sein Jurastudium. Im Folge dessen tritt bei ihm nicht nur der Zweifel an der eigenen Person auf, sondern auch die skeptische Einstellung und Verzweiflung, ob sein Genie ausreichend ist, um sein Leben auf der Kunst aufbauen zu können (Safranski, 2018:151). In der wissenschaftlichen Literatur wurde auch oft spekuliert, ob Hoffmann nicht wahnkrank gewesen sei, da nicht nur alle Werke, die er schrieb, sich eben auf Thema des Wahnsinns beziehen, sondern auch Notizen, die er in seinem Tagebuch aufschrieb. Am 06.01.1811 schrieb der Dichter u.a. folgendes: „Morgens Stunden-Mitt bei (Bevern) höchst exotischer Abend im Pumpernickel (dann) auf der Redute bis 6 ½ Uhr exaltierte humoristische Stimmung gespannt bis zu Ideen des Wahnsinns, die mir oft kommen. Warum denke ich schlafend und wachend so oft an den Wahnsinn? - Ich meine, geistige Ausleerungen können wie ein Aderlass wirken“ (Tölle, 2012:42). Anfangs beschrieb der Autor, seinen Tagesablauf, weiterhin wies er aber deutlich hin, dass sein Kopf voll von Gedanken an den Wahnsinn ist. Die Überlegungen von dem Wahnsinn belasteten ihn so stark, dass er geistige Ausleerungen empfand und diese zum Aderlass verglich. Dieser Eintrag ist natürlich keine Bestätigung, dass er unter eine Psychose litt, jedoch kann auch diese Theorie nicht ausschließen. Am wahrscheinlichsten wird jedoch angenommen, dass Hoffmann immer wieder Angst hatte, psychisch krank zu werden. In mehreren Tagebucheintragungen schrieb er über seine Stimmung und schlechte Laune, er verwendete dabei Wörter wie z.B.: exaltiert, heiter oder zufrieden. Bereits am 24.01.1796 schrieb der Dichter in einem Brief über eine schwarze Gallhypochondrie. Hoffmann kennte die Bedeutung des Fachwortes Hypochondrie, die fachlich eine übertriebene Angst zu erkranken bezeichnet. In einem weiteren Brief vom Dezember desselben Jahres verfasste er von „Hirngespinsten“ bzw. von absurden, fantastischen Ideen, die ihn Kraftlos machen. 1986 äußerte sich Friedheld Auhuber in seinem Buch zu diesem Thema nachfolgend: „Selbstverständlich waren Hoffmanns zahlreiche Krankheiten, zu denen sich gewiss auch persönliche Erfahrungen der Ich-Spaltung, des Doppelgängertums, psychotische, melancholische Zustände gesellten, für ihn Anlass, Fragen an die Medizin zu richten“ (Tölle, 2012:44).
Die obengenannten Diagnosen wurden jedoch nie bewiesen. Zudem wird in der Wissenschaftsliteratur noch geschrieben und somit Hoffmann vorgeworfen, dass er Alkoholiker gewesen sei soll. Jedoch auch wenn er viel Alkohol konsumierte, ist das kein Grund zu behaupten, dass er an einer alkohol-bedingten Polyneuropathie starb, wie von dem Neurologen Schiffer offenkundig nachgewiesen wurde (Tölle, 2012:44). 1804 siedelte Hoffmann zusammen mit seiner polnischen Frau Marianne Thekla Michaelina Rorer-Trzycynska, die er im Juni 1802 heiratete, nach Warschau um. In Warschau schätzte er vor allem, dass zahlreiche unterschiedlichste kulturelle Veranstaltungen stattfanden, die es in Plock nicht gab, somit konnte er sein kulturelles Leben fortsetzen. Neben seiner Funktion im Obergericht widmete Hoffmann die ganze Freizeit der Kunst. Dort trat er nicht nur als Sänger auf, sondern auch als Dirigent. Außerdem komponierte er einige Musikstücke z.B. die lustigen Musikanten zu einem Singspiel von Clemens Brentano oder zu dem Drama Das Kreuz an der Ostsee von Friedrich Ludwig Zacharias Werner. Des Weiterem war Hoffmann an einer Oper, einer Symphonie, einer Messe und vielen verschiedenen kleinen Kompositionen tätig. Später wurde Hoffmann auch einer der Begründer einer musikalischen Gesellschaft, die sich sehr schnell in den Mittelpunkt der Warschauer musikalischen Szene durchdrang. In Warschau verbrachte Hoffmann 3 Jahre, die ihn nach der Zeit in Plock sehr beglückten, doch 1806 als Hoffmann keinen Eid auf Napoleon ablegen wollte, musste er die Stadt verlassen. Seine Frau und die gemeinsame Tochter, die nur wenige Wochen später starb, fuhren auf Hoffmanns Wunsch zur Verwandtschaft nach Posen. Hoffmann selbst wollte nach Wien umziehen. Der Plan konnte jedoch nicht zu Stande kommen, da er weder über ein Visum verfügte, noch hatte er genügend Geld. Daraufhin entschied er sich für Berlin (Lubkoll, Neumeyer, 2015:2). Im Berlin, das damals durch Franzosen besetzt wurde, verbrachte der Künstler nur ein Jahr. Dort erlebte er eine sehr schwere Zeit. Aus dem Grund, dass er Arbeitslos war, hatte er große Geldsorgen, die wiederrum dazu führten, dass er sogar unter Hunger litt. Die Zeit war jedoch schnell vorbei. 1806 holte Hoffmann seine Ehefrau in Posen ab und siedelte zusammen mit ihr nach Bamberg um, wo er seine Karriere als Musikdirektor und Musiklehrer in einem Theater beginnen sollte. Dies war jedoch nicht der Fall, da der Theaterdirektor die Leitung niederlegt hatte, noch bevor Hoffmann vor Ort war. Letztlich entschied sich der Künstler erstmalig als Schriftsteller tätig zu werden. Als Stoff für die literarischen Werke dienten ihm erstmal seine Musik-, und Theatererfahrungen (Lubkoll, Neymeyer, 2015:3). Am 27. Januar 1809 begann Hoffmanns Kariere als Schriftsteller, wie der Künstler selber mit folgenden Worten bestätigte „Mei(ne) literarische Karriere scheint beginnt zu wollen“ (Lubkoll, Neymeyer, 2015:3). Nachdem verschickte er seine Erzählung Ritter Glück an Rochlitz, die er noch kurz vorher beendete, dem Redakteur der Musikzeitschrift unter dem Titel Allgemeine Musikalische Zeitschrift und bot ihm zugleich an, als Rezensent der Zeitschrift zu arbeiten. Ritter Glück ist Hoffmanns erstes und somit ältestes literarisches Werk. Die kürze Erzählung erschien 1809 in Allgemeine Musikalische Zeitschrift und dieses Datum wird auch als literarisches Debüt des Schriftstellers bezeichnet. Hoffmann hatte bereits im Alter von 21 zwei selbstgeschriebene Romane in seinem Schrank liegen und als er Ende 30 war, sprach über ihn das ganze literarische Deutschland. Auch sein anderer Traum ging in Erfüllung: Die Oper Undine, die aus drei Akten bestand, kam zum ersten Mal auf die Bühne in Berlin. Obwohl Hoffmann in seiner Heimat nach dem Tod ziemlich schnell vergessen wurde, war der Phantast in Frankreich sehr beliebt und neben dem Goethe als bedeutendster literarischer Repräsentant des Deutschlands genannt. Hoffmann wurde ‚Dichter der entwurzelten Geistigkeit‘ genannt. Er lebte sein ganzes Lebenslang auf eine eigene Art und Weise, die nicht jeder verstehen konnte. Sich an einem Ort oder einem traditionellen Lebensstill festwurzeln zu lassen, schien für ihn unmöglich zu sein. Das betonte er wortwörtlich in seinem Märchen ‚Prinzessin Brambilla‘, in dem er folgendes schrieb: „Nichts ist langweiliger als festgewurzelt in den Boden jedem Blick, jedem Wort Rede stehen zu müssen“ (Safranski, 2018:10) und nach diesem Motto lebte der Künstler auch. Denn festgewurzelt war er wirklich in keiner Tätigkeit, die er ausgeführte: nicht in der Literatur, in der Malerei, in der Musik und auch nicht in seinem Beruf als Jurist. Aus diesem Grund wurde er auch überall kaum ernst genommen. Der preußische Polizeiminister Schuckmann bezeichnete ihn als einen Wüstling, der nur „für den Erwerb seines Weinhauslebens arbeitete“, auch Goethe hielt wenig von seiner Leistung (Safranski, 2018:9-11). Jedoch unabhängig von unterschiedlichsten Meinungen, die über Hoffmann in der Öffentlichkeit geäußert wurden, erreichte der Künstler den Erfolg nach dem er so sehr strebte. E.T.A. Hoffmann starb am 25.Juni. 1822 in Berlin. Das Gesamtwerk des Dichters besteht außer Bühnenstücke, Instrumental und Gesangwerke aus mehr als 50 Romanen und Erzählungen. Seine ersten Erfolge erreichte er mit der Sammlung Fantasiestücke in Callots Manier, die auch als seine ersten großen Publikationen erschienen. Zu dieser Geschichtensammlung zählen u.a. Der Goldene Topf und Ritter Glück. Auch die später publizierten Werke des Hoffmanns bestanden häufig aus einer Kurzgeschichten Sammlung. Beispielsweise ‚Die Nachtstücke‘, die 1817 herausgegeben wurden oder die Die Serapionsbrüder aus dem Jahr 1821. Zu seinem bekanntesten Werk gehört u.a. der Roman die Elixiere des Teufels, der 1816 veröffentlicht wurde 1.
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Abbildung 1. E.T.A Hoffmann
2.Historischer Hintergrund und Entstehung des Werkes Der Sandmann
2.1 Die Epoche der Romantik
Die Romantik gilt als eine geistige und künstlerische Bewegung in Europa in den Jahren 1790 und 1850. Philosophisch und literaturgeschichtlich kann man diese Epoche zwischen Klassik, Aufklärung und Realismus positionieren. Ihre Hauptausprägung fand in Deutschland im Jahr 1793 Jahr statt, hauptsächlich von Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck ausgelöst, die die mittelalterliche Kunst und Religion als Gegenbild und Vorbild für ihre Zeit entdeckten. Die Romantik wurde nicht nur auf den dichterischen und literarischen Bereich beschränkt, sondern auf das gesamte geistliche Leben, vor allem in den naturwissenschaftlichen Kreisen und in der Philosophie (Belač, 2017:3).
2.1.1 Ideologischer und theoretischer Hintergrund der Epoche der Romantik.
Vor der Bezeichnung der Epoche der Romantik durch das betreffende Nomen, existierten in der deutschen Sprache die Wörter „Romantik“ und „romantisch“, die beide aus der englischen Sprache entlehnt wurden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bedeutete das Adjektiv „romantisch“ das gleiche wie „wunderbar“, „phantasievoll“ und „unreal“ und beschrieb alles was zum Verstand im Gegensatz stand (Madsen, 2003:151). Die betreffende Beschreibung war sehr eng mit dem ideologischen Hintergrund der Bewegung als auch mit ihrem Handeln auf sozialer und gesellschaftlicher Ebene verbunden. Die damaligen Befreiungskriege und Unabhängigkeitsbewegungen mit einem demokratisch-liberalen Charakter waren charakteristisch für den Anfang des 19. Jahrhunderts. Sowohl die Französische Revolution als auch der Wiener Kongress hatten enorme Auswirkungen auf ganz Europa und so auch auf Deutschland, in dem es zu einer Neuordnung der gesellschaftlichen und finanziellen Strukturen des Staates kam (Beutin, 2001:188). Die Romantik entwickelte sich fast parallel zu der Klassik. Beide Bewegungen waren gegen die Französische Revolution und hatten eine ablehnende Stellung gegenüber ähnlichen Versuchen in Deutschland. Diese Gegenstimme war jedoch die einzige Gemeinsamkeit, denn im weitesten Sinne galt Romantik als eine oppositionelle Bewegung gegenüber der Klassik. Romantische Autoren wollten die Irrationalität in den Vordergrund stellen und sich mit solchen Dingen wie Krankheit, Wahnsinn, Sinnlichkeit oder Sehnsüchte auseinandersetzten. Außerdem kämpften sie um die soziale Funktion der Kunst. Das Ziel der romantischen Poesie war es, zu keiner Trennung zwischen Kunst und Leben kommen zu lassen (Beutin, 2001:204). Auch wenn die Künstler aus dieser Epoche mit ihren Werken manchmal verschiedene Ziele verfolgten, so waren sie sich bei einer Sache stets einig, nämlich, dass „nur durch eine ’romantische‘ Erneuerung der Literatur und Künste eine Überwindung der seit der Französischen Revolution manifest gewordenen globalen Krise der Gesellschaftsordnung wie der individuellen Lebenspraxis zu erreichen sei“ (Beutin, 2001:203).
2.1.2 Ideale und Vorstellungen
Die romantischen Künstler, enttäuscht von den damaligen Lebensbedingungen, hatten einen starken Drang, vor der Realität zu flüchten und sich gegen die Rationalität zu stellen. Das Traumhafte, Irrationale und Unbewusste standen im Fokus der romantischen Bewegung. Die Grenzen zwischen der Realität und der Phantasie waren fließend und um bestimmte Ereignisse zu beschreiben, wurde oftmals zur Ironie, arabesken Verwirklichungen oder märchenhafter Willkür gegriffen (Kremer, 2007:41). Beliebt zu damaligen Zeiten waren Beschreibungen von die durch Phantasie und Vorstellungskraft gemachten Reisen in exotische Länder, die den Drang nach dem Entfernten und oftmals Unerreichbaren symbolisierten (Katsouli, 2008:13). Nach der Meinung der Romantiker sollte es eine strikte Verbindung zwischen dem Leben und der Kunst geben. Die Kunst sollte hierbei als Mittel wahrgenommen werden, durch das die Realität auf einer ästhetischen Dimension zu sehen sein sollte (Katsouli, 2008:12). In der Romantik stand das „Ich“ an erster Stelle. Es wurde endlich wahrgenommen und man konnte und wollte sich mit dem menschlichen Inneren auseinandersetzen. Wichtig war die Darstellung der menschlichen Seele, den Gefühlen und Eindrücken eines jeden Menschen. Vom Blickwinkel des „Ich“ war die allgemeine Weltanschauung abhängig, denn von nun an war es auf diese Weise möglich, den Sinn der Wirklichkeit zu entdecken und zu interpretieren (Katsouli, 2008:13).
Romantiker waren im Gegensatz zu den Vertretern der Klassik, klare Befürworter einer Mischung der Gattungen im Rahmen von literarischen Texten. Sie waren auch für einen fragmentarischen Schreibstil und die Hinwendung zum Mittelalter und der volksliterarischen Poesie. Das generelle Ziel war es, die künstlerische Ausdrucksweise auszuweiten und dabei die Phantasie freizusetzen (Beutin, 2001:204).
2.1.3 Gliederung der Epoche
Die Epoche der Romantik wird in drei Phasen gegliedert, nämlich die frühe Romantik, die mittlere Romantik und die Spätromantik (Kremer, 2007:47). Diese Unterscheidung existiert aus diesem Grund, da die Literatur der deutschen Romantik einen sehr großen Zeitraum einnimmt und somit viele unterschiedliche Richtungen entstanden sind (Behler, 1992:9).
Im Jahr 1798 entstand die erste Gruppe der Romantiker, der sogenannten Frühromantiker, zu deren bekanntesten Vertretern die Brüder Friedrich und August Wilhelm Schlegel, wie auch Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder zählten. In der Zeit der frühen Romantik konnte man eine Konstitution der romantischen Literatur beobachten. Den Anfang machten Texte, die man am Anfang eher zur spätaufklärerischen Unterhaltungsliteratur einordnen konnte, doch im Laufe einer kurzen Zeit, den Hauch von Poetik des Wunderbaren und Imaginativen enthielten. Beispiele für solche Texte können sowohl die Dramen Die Sommernacht und Karl von Berneck sein, wie auch der Briefroman Die Geschichte des Herrn William Lovell (Kremer, 2007:48).
Zu den weiteren literarischen Gattungen, die im Laufe der Frühromantik immer größeren Stellenwert bekamen, gehörten auch solche Märchen wie: Der blonde Eckbert, Der getraute Eckhart und Der Runnenberg, und auch Komödien, z.B. Der gestiefelte Kater oder Prinz Zerbino oder die Reise nach dem guten Geschmack. Die Epoche endete im Jahr 1801 mit der Veröffentlichung des Romans Godwi oder das steinerde Bild der Mutter (Kremer, 2007:48).
Die zweite Phase der Romantik, genannt mittlere Romantik, hatte ihren Ursprung in Heidelberg im Jahr 1805. An diesem Ort entstand die Heidelberger Gruppe, die ihre bekanntesten Beiräte zur deutschen Literatur in den Jahren 1805 und 1808 veröffentlichte. Unter diesen literarischen Beiträgen gehörten die von Clemens Brentano und Ludwig Achim von Armin gesammelten und bearbeiteten »alten deutschen Liedern« unter dem Titel Des Knaben Wunderhorn, wie auch deren Gedichte und Novellen. Charakteristisch für die Heidelberger Gruppe war ihre historische und philosophische Orientierung. Ergänzt wurde dies durch eine mythengeschichtliche Ausrichtung, dessen Vertreter Friedrich Creuzer war, wie auch durch eine etymologische Orientierung, wie z.B. bei den Brüdern Grimm oder Johann Arnold Kanne (Kremer, 2007:48).
Nicht nur in Heidelberg entfaltete sich die mittlere Romantik, sondern auch in Berlin. Im Zentrum der Hauptstadt konnte man beobachten, dass der Fokus viel mehr auf genuin literarische Publikationen lag. Die Berliner Phase kann man zwischen dem Jahr 1809 und 1822 datieren. Den Anfang machten zahlreiche Zeitschriftenprojekte von Adam Müller und Heinrich von Kleist zu denen Phöbus und Berliner Abendblätter gehörten, wie auch Dramen, Romane und Novellen der beiden, wie z.B. Arnims Roman Armut und Schuld oder Buße der Gräfin Dolores oder sein Drama Halle und Jerusalem. Ab dem Jahr 1812 entstanden auch die wichtigsten Werke von E.T.A Hoffmann, z.B. Fantasiestücke, Nachtstücke und Die Elixiere des Teufels und Joseph von Eichendorff, u.a. Ahnung und Gegenwart und Das Marmorbild. Zu den nicht so hoch geschätzten Autoren der mittleren Romantik gehörten Adelbert von Chamisso mit seinem Kunstmärchen Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte und Friedrich de la Motte Fouqué mit seinem Märchen Undine (Kremer, 2007:48-49).
Die dritte und letzte Phase der Romantik wird auf die Jahre 1815-1846 datiert. Sie wird als katholische Spätromantik bezeichnet, wie auch „korrespondierendes Mitglied der katholischen Propaganda“ (Kremer 2007:49). Vor allem Bretano und Eichendorff publizierten hauptsächlich Arbeiten, die mit der Religion verbunden waren. In den Jahren 1840-1850 dominierten Werke, die den katholischen Standpunkt vertaten, wodurch die Spätromantik als ein christlich-katholisches Projekt interpretiert wurde. Außerdem konnte man auch eine Hinwendung zur Mystik und zum Unheimlichen beobachten. Die einst patriotischen Gefühle der Romantiker wandelten sich hin zu konservativen und restaurativen Bestrebungen. (Kremer, 2007:49).
Als deutsches Zentrum der katholischen Spätromantik, fungierte München, wo sowohl Brentano, Joseph Görres als auch Friedrich Wilhelm Joseph Schelling tätig waren. Der damalige König von Bayern, Maximilian I, wollte unbedingt die Münchner Universität zu einem Zentrum für katholische konservative Politik erschaffen. Bei der Realisierung dieses Plans war vor allem das umfangreiche Werk von Görres unter dem Titel Christliche Mystik hilfreich (Kremer, 2007:49).
2.1.4 Literarische Gattungen während der Romantik
In der Epoche der Romantik, gab es ein breites Spektrum an literarischen Gattungen. Im Mittelpunkt der damaligen Zeit stand der Roman. Dieser ging aus dem Roman der Aufklärung und der Empfindsamkeit hervor und blieb dessen psychologisch-anthropologischem Grundzug weitesten verpflichtet. Es kamen jedoch neue Akzentsetzungen hinzu. Der Roman eignete sich hierbei sehr gut, um die Grenzen zwischen der Erfahrungswelt und der Imagination und Phantasie durchlässig zu machen. Autoren wie E.T.A Hoffmann und Ludwig Tieck nutzten in ihren Romanen tramhafte und mythische Element, die sie in die erlebte Welt eindringen ließen (Schmitz-Emans, 2009:100-101).
Der Roman erlangte während der Frühromantik seinen Höhepunkt. Dies geschah im Rahmen komplexer Reflexionen über die Kunst und ihren Status gegenüber dem Leben, der Philosophie und Wissenschaft. Friedrich Schlegel, einer der wichtigsten Theoretiker der damaligen Zeit sagte, dass die Bestimmung der romantischen Poesie es sei „alle getrennten Gattungen der Poesie zu vereinen und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen“ (Schmitz-Emans, 2009:101). Dadurch das der Roman keine Formkonvention besaß, eignete er sich wunderbar dazu, Elemente verschiedener Gattungen in sich zu vereinen, nämlich die narrativen, dramatisch-dialogischen und lyrischen. Zusätzlich ermöglichte er die Synthese zwischen literarischer Präsentation, philosophischer Reflexion und rhetorischer Praxis (Schmitz-Emans, 2009:101).
Die zweite wichtige literarische Gattung im Zeitalter der Romantik, war das Märchen. Im Gegensatz zu den Aufklärern, für die Märchen ein Zeitvertreib des Pöbels war, fanden die Romantiker, man könne durch ein Märchen seinen Geist ausdrücken und die Seele des Volkes zum Vorschein bringen (Moser, 1970:254). Märchen spielten für die Romantiker eine sehr große Rolle, denn sie konnten zum Beispiel alte überlieferte Märchen den Menschen wieder näherbringen. Dies erzielten sie sowohl durch eine schriftliche Fixierung der nur mündlich bekannten Werke, als auch durch eine Umformung der bereits schriftlich existierenden Märchen. In Märchen existierten keine Gesetze der Wirklichkeit und es gab praktisch keine Grenzen zwischen Realität und dem Unwirklichem (Lobeck, 1958:910).
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- Citation du texte
- Dominika Kozuch (Auteur), 2020, Das Magische und Unheimliche am Beispiel des Werkes "Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040135
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