Der Essay versucht, Dostojewskis Roman "Die Brüder Karamasoff" mit Jacques Lacans Theorie und seinem Konzept "Namen-des-Vaters" zu verknüpfen. Psychoanalytische Interpretationen des Buches "Die Brüder Karamasoff" von Fjodor M. Dostojewski sind keine Neuheit. Schon Freud selbst versuchte als "Vater" der Psychoanalyse 1928 eine Lesart des russischen Romans vorzuschlagen. In "Dostojewski und die Vatertötung" verrennt Freud sich aber in eine viel zu spekulative und zu sehr an der Autobiographie Dostojewskis fixierten Deutungsweise. So sei nach Freud die Epilepsie Dostojewskis nur ein Symptom seiner Neurose gewesen und diese Neurose hätte ihren Kern in der Tötung des Vaters durch Leibeigene, wofür Dostojewski sich die Schuld gegeben hätte, da er sich insgeheim den Tod seines Vaters gewünscht habe.
Inhaltsverzeichnis
- Die Namen des Vaters, Symptome und die Brüder Karamasoff – Ein Essay über Lacan und Dostojewski
- Einführung
- Der "reale Vater" - Fjodor Karamasoff
- Lacans Vaterkonzepte: Imaginärer und symbolischer Vater
- Aljoschkas Vaterersatz: Staretz Sossima
- Die symbolische Ordnung: Sprache, Gesetz und Gott
- Das Vaterunser als Beispiel für die symbolische Ordnung
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht das Werk „Die Brüder Karamasoff“ von Fjodor Dostojewski durch die Linse der psychoanalytischen Theorie von Jacques Lacan, insbesondere im Kontext von Lacans Konzept des „Name-Des-Vaters“. Ziel ist es, die Bedeutung des Vaterkonzepts in Dostojewskis Roman aufzuzeigen und dessen Auswirkungen auf die psychische Entwicklung der Figuren zu beleuchten.
- Das Vaterkonzept in der psychoanalytischen Theorie von Jacques Lacan
- Die Darstellung der Vaterfigur Fjodor Karamasoff und die Folgen seiner fehlenden Vaterfunktionen für seine Söhne
- Die Rolle von Staretz Sossima als Vaterersatz für Aljoschka
- Die Bedeutung der symbolischen Ordnung für die psychische Entwicklung der Figuren
- Die Verbindung von Sprache, Gesetz und Gott als Elemente der symbolischen Ordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Einführung in das Thema und erläutert, warum Lacans Konzept des „Name-Des-Vaters“ eine besonders geeignete Perspektive für die Analyse von „Die Brüder Karamasoff“ bietet. Anschließend wird die Figur Fjodor Karamasoff als „realer Vater“ vorgestellt, der die Anforderungen an eine Vaterfigur nicht erfüllt und somit die psychische Entwicklung seiner Söhne negativ beeinflusst. In Bezug auf Lacans Vaterkonzepte wird die Bedeutung des „imaginären“ und des „symbolischen“ Vaters erörtert. Der Essay beleuchtet, wie Staretz Sossima als Vaterersatz für Aljoschka fungiert und die Rolle von Sprache, Gesetz und Gott als Elemente der symbolischen Ordnung herausstellt. Das Vaterunser wird als Beispiel für die Verknüpfung dieser Elemente analysiert, um die symbolische Ordnung zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen des Essays sind: „Die Brüder Karamasoff“, Fjodor Dostojewski, Jacques Lacan, „Name-Des-Vaters“, Vaterfunktionen, „realer Vater“, „imaginärer Vater“, „symbolischer Vater“, Staretz Sossima, symbolische Ordnung, Sprache, Gesetz, Gott, Vaterunser.
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- Felina Paul (Autor), 2020, Die Namen des Vaters, Symptome und die Brüder Karamasoff. Ein Essay über Lacan und Dostojewski, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1039916