Unterdosierung ( Hypovitaminose ) und Überdosierung ( Hypervitaminose )
Vitamin A ( Retinol ) Mangelerscheinungen
Bei leichtem Vitamin A Mangel wird der Übergang von hell auf dunkel für die Augen schwer ( Nachtblindheit ). Bei schwereren führt es sogar zur Verhornung der Hornhaut. Dies kann bis zur Erblindung führen. Vitamin A braucht zur Resorption in der Darmschleimhaut ein Transporteiweiß. Bei einer Eiweißunterversorgung kann es auch zu einem Vitamin A Mangel führen. Es kommt auch zu Wachstumsstörungen. Außerdem kann es zu Fortpflanzungsstörungen kommen. Die Infektabwehr wird herabgesetzt und die Schleimhäute werden in Mitleidenschaft gezogen.
Überdosierung
Bei einer Überdosierung kann es zu Erbrechen, Durchfall, Schleimhautblutungen und Leberschäden kommen. Bei langfristiger Überdosierung kann es zu schmerzhaften Skelettverformungen kommen. Aber eine so krasse Überdosierung kann durch die normale Ernährung nicht passieren. Höchstens durch die Einnahme von Lebertran.
Vitamin D Mangelerscheinungen
Bei einem Mangel ist der Calcium - und Phosphatblutspiegel gestört, dies hat zur Folge, daß die Mineralisierung der Knochen gestört ist. Diese schwere Störungen treten oft in der Kindheit auf. Das Krankheitsbild heißt Rachitis und zeigt ein weiches Knochensystem und hat zur Folge, daß sich die Knochen verformen. Bei Erwachsenen entsteht Osteomalazie. Dies bedeutet ein weich werden der Knochen durch Demineralisierung
Überdosierung
Die Toleranzgrenze zwischen Bedarf und Überdosierung liegt sehr eng beieinander. Schon bei der 10 fachen menge der empfohlenen Zufuhr ist eine Überdosierung gegeben.
Der Calciumblutspiegel steigt an und es kommt zur Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durst, hohe Harnmengen, Kopfschmerzen, Depressionen und betäubungsartige Empfindungen.
Bei längerer Überdosierung kann es zu Nierensteine kommen, da sich das Calcium in der Niere absetzt.
Vitamin E ( Tocopherol ) Mangelerscheinung
In Tierversuchen hat sich gezeigt, daß ein Mangel zu Störungen in der Muskulatur und im Nervensystem kommt. Allerdings zeigt sich dies nicht bei Menschen. Vitamin E speichert sich tief im Fettgewebe, so daß es zu einer Unterversorgung durch gestörte Fettverdauung oder Resorption kommen kann.
Überdosierung
Eine Überdosierung ist nur durch medikamentösen Behandlung möglich. Bei einer Fettresorptionsstörung wird eine erhöhte Menge verabreicht. Einen Beweis für die These, daß Vitamin E die Leistung und die Potenz steigert fehlt.
Vitamin K ( Phyllochinon ) Mangelerscheinung
Vitamin K Mangel kommt bei gesunden Menschen nicht vor. Ein Mangel führt zu einem niedrigen Prothrombinspiegel im Blut. D. h., daß das Blut langsamer gerinnt. Dies tritt oft bei neugeborenen in den ersten Tagen auf. Eine einmalige Injektion von 1 mg reicht zur Vorbeugung aus.
Überdosierung
Über eine Überdosierung ist nichts bekannt.
Mann sollte allerdings bei Einnahme von Blutverdünnungsmitteln kein Vitamin K zu sich nehmen da es das Blut wieder verdickt.
Physiologische Wirkung
Vitamin A ( Retinol )
Vitamin A hat zwei wichtige Funktionen im menschlichen Organismus.
1.Hautschutz - Epithelschutzvitamin
Vitamin A wird für das Wachstum verschiedener Zellarten, besonders des Epithets, benötigt. Vitamin A wirkt der Verhornung der Zellen entgegen.
2.Bestandteil des Sehpurpurs
Die Netzhaut des Auges enthält mehr als hundert Millionen winzige Stäbchen und Zapfen, die als Lichtrezeptoren das sehen ermöglichen. Die Stäbchen enthalten das Pigment Rhodopsin als Sehpurpur und die zapfen Idopsin. Beide Chromoproteine enthalten unterschiedliche Proteine und Retinal als Farbstoffanteil.
Vitamin D ( Calciferol )
Vitamin D und Parathermen verhindern gemeinsam ein Absinken der Calcium- und Phosphatkonzentration im Blut. Vitamin D steigert die Resorption von Calcium und Phosphat aus dem Darm, indem es auf die Bildung eines Calciumbindenden Transporteiweißes Einfluß nimmt.
Vitamin E ( Tocopherol )
Vitamin E gehört zu den Antioxidantien, es verhindert also die Peroxitation von ungesättigten Substanzen z.B. Fettsäure.
Vitamin K ( Phyllochinone )
Vitamin K ist in gleichbleibender Menge im Blutplasma vorhanden. Vitamin K ist für den normalen Ablauf des Blutgerinnungsvorgangs notwendig, es wird daher auch als „Gerinnungsfaktor“ bezeichnet.
Chemische Zusammensetzung
Vitamin A ( Retinol )
Vitamin A Alkohol besteht in reiner Form aus schwachgelben Kristallen. Am Ende der Kohlenwasserstoffkette befinden sich eine primäre alkoholische OH Gruppe. Tagesbedarf 0,8 - 1,0 mg.
Vitamin D ( Calciferol )
D Vitamine leiten sich aus Sterinen ab. Sie sind wasserunlöslich, aber löslich in Fetten und Ölen. In reiner Form bilden sie farb- und geruchlose Kristalle. Die D Vitamine werden auch Calciferole ( Kalkträger ) genannt.
Provitamin: Cholesterin und Ergosterin
Cholesterin kommt in tierischen Lebensmitteln und im menschlichen Organismus vor. Es kann zu Vitamin D3 umgebaut werden ( Cholecalciferol ).
Vitamin E ( Tocopherole )
Sie sind eine Gruppe von Substanzen, die aus einem Chromanring und einer isoprenorden Seitenkette bestehen. Für die Vitaminwirkung sind der Chromanring und das Vorhandensein mindestens einer Methylgruppe und der Hydroxylgruppe am Ring von Bedeutung. Die verschiedenen Tocopherole unterscheiden sich durch die Zahl und die Stellung der Methylgruppe am Chromring.
Tocopherole werden nur in Pflanzen Synthesiert. Tocopherole werden in Gegenwart von ranzigen Fetten inaktiviert.
Vitamin K ( Phyllochinole )
Alle Substanzen mit Phyllochinonaktivität leiten sich von natürlicherweise nicht vorkommenden Z - Methyl - 1,4 - naphtochinon ab. Von den bis zu 100 Verbindungen mit Vitamin K Wirksamkeit haben nur einige Bedeutung. Vitamin K1 ( a - Phyllochinon ), K2 ( Menachinon ), K3 ( Menation ). Vitamin K2 ist die biologisch aktive Form.
Die fettlösliche K Vitamine aus Pflanzen und Darmbakterien werden unter Mitwirkung der Gallensäure resorbiert. Vitamin K wird in der Leber gespeichert.
Gehalt der Vitamine in verschiedenen Lebensmitteln
Vitamin A
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Vitamin D
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Vitamin E
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Vitamin K
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bedarf und reale Aufnahme von Vitaminen
Vitamin A
Die Empfehlungen für die Retinolzufuhr werden in Vitamin-A-Äquivalenten angegeben. Die in Retinol umwandelbaren Carotinoide zeigen eine unterschiedlich hohe Vitamin-A-Wirksamkeit. 1 mg Retinol-Äquivalent entspricht 1 mg Retinol = 6 mg b-Carotin = 12 mg Provitamin-A-Carotinoide. Man sollte 0,8 -1,0 mg am Tag zu sich nehmen.
Vitamin D
Der Bedarf von Säuglingen liegt bei ca. 10 mg pro Tag. Erwachsene benötigen etwa die Hälfte. In Klimazonen mit intensiver Sonneneinstrahlung kann der bedarf in der Nahrung auf Null sinken.
Vitamin E
Der Bedarf bei Erwachsenen wird mit 12 mg-Äquivalenten pro Tag angegeben. Er steigt bei einem hohen Gehalt der Nahrung an essentiellen Fettsäuren ( 0,5 mg a- Tocopherol pro g ungesättigte Fettsäure ).
Die Zufuhr von Vitamin E mit der Nahrung ist bei uns im Durchschnitt sehr reichlich. Die Plasmakonzentrationen liegen bei normaler Versorgung bei 0,7 bis 1,6 mg/100 ml.
Vitamin K
Der Bedarf an Vitamin K wird für den Erwachsenen auf 60 - 80 mg pro Tag geschätzt.
Er wird durch die Nahrung und durch das von den Darmbakterien synthetisierte Vitamin K gedeckt. Offenbar ist sogar deren Syntheseleistung allein ausreichend.
Energiegehalt
Vitamine haben keinen Energiegehalt.
Verdauung
Die fettlöslichen Vitamine werden nicht zerteilt und gelangen durch den Dünndarm in das Blut.
Manche Vitamine benötigen auch einen Eiweißtransportstoff um zu resorbieren.
- Quote paper
- Sherwan Rassoul (Author), 2000, Vitamin A , D , E , K, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103968
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