Diskussionsstränge, die sich mit Feldern der Gleichberechtigung und Vielfalt beschäftigen, gehören in der BRD, zumal in akademischen Kreisen, zum festen Bestanteil der gesamtgesellschaftlichen Diskussionskultur. Zyklisch wird in mehr oder weniger reflektierten Debatten mit dem Oberbegriff der „Diversität“ um Nationalität, Geschlecht und Ethnizität gestritten. Ohne in diesem Essay genannte soziale Differenzkonstruktionen und dessen Wichtigkeit der Diskussion zu torpedieren, soll nun auf eine, oft vergessene jedoch grundsätzliche, und mit „race“ und „gender“ ineinandergreifende, Dimension des gesellschaftlichen Trennungsprinzips, der Hierarchisierung und Strukturierung eingegangen werden, dessen Analysen und Diskriminierungsformen unter dem Begriff „Klassismus“ subsumiert und diskutiert werden.
Auch wenn sich der Terminus, zumindest in Deutschland, noch eher wenig Bekanntheit erfreut, denke ich, ist davon auszugehen, dass das inhaltliche Wissen über klassistische Strukturen, zumindest in ihrer Grundsätzlichkeit, wie das Wissen über soziale Herkunft bedingte Bildungsverläufe, weit verbreiteter ist als der theoretisch und analytisch zugänglich machende Begriff. Eine Vermittlung scheint hier also dringend von Nöten.
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- Leander Fricke (Autor), 2020, Klassismus als Herrschaftsverhältnis. Theoretische und Empirische Ausführungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1038607