In dieser Arbeit wird der Umgang mit Legasthenie und Hochbegabung behandelt. Speziell wird der Umgang mit Legasthenikern und Hochbegabten in der Unterstufe von Gymnasien in Hamburg beleuchtet und differenziert betrachtet.
Diese Arbeit bearbeitet das Problem, dass nicht bekannt ist, ob Legasthenie und Hochbegabung gleichmäßig ausgewogen in den Schulen behandelt werden und der Anschein entstehen könnte, dass Hochbegabte an den Schulen mehr gefordert werden, als Legastheniker gefördert werden.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Legasthenie und Hochbegabung
2.1 Definition und Diagnostik Legasthenie
2.2 Definition und Diagnostik Hochbegabung
2.3 Behandlungsmöglichkeiten Legasthenie
2.4 Behandlungsmöglichkeiten Hochbegabung
3 Ziel der Arbeit
4 Die Forschungsmethode Interview
5 Erhebung
6 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis VI
Bibliografische Angaben
Lück, Smilla
Umgang mit Legasthenie und Hochbegabung
Dealing with dyslexia and intellectual giftedness
10 Seiten, Hochschule Mittweida, University of Applied Sciences, Europäische Medien- und Business-Akademie
Fakultät Medien, Mini-Bachelorarbeit, 2016
Abstract
Diese Mini-Bachelorarbeit hat das Ziel zu erläutern, inwieweit Legastheniker und Hochbegabte in der Unterstufe an Gymnasien in Hamburg gefördert und gefordert werden. Ein Interview zeigte, dass Legastheniker an den Befragten Schulen mehr Förderungsmöglichkeiten haben, als Hochbegabte Forderungsmöglichkeiten.
This short bachelor thesis has the aim to show how students with dyslexia and intellectual giftedness are promoted in the junior grades in high schools in Hamburg. An interview presented that students with dyslexia at the questioned schools have more support possibilities than students with intellectual giftedness.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Normalverteilung Hochbegabung (Jakob, 2012)
Abbildung 2: Auszeichnungen der Schulen
Abbildung 3: Zusatzangebote der Schulen
Abbildung 4: Kenntnis der Defiitionen
Abbildung 5: Anzahl der Schulen, die Forderung/Förderung anbieten
Abbildung 6: Anzahl der Schulen mit freigestellten Lehrkräften
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Operationale Definition
1 Einleitung
In dieser Arbeit wird der Umgang mit Legasthenie und Hochbegabung behandelt. Speziell wird der Umgang mit Legasthenikern und Hochbegabten in der Unterstufe von Gymnasien in Hamburg beleuchtet und differenziert betrachtet. Aufgrund dessen bearbeitet diese Arbeit das Problem, dass nicht bekannt ist, ob Legasthenie und Hochbegabung gleichmäßig ausgewogen in den Schulen behandelt werden und deshalb der Anschein entstehen könnte, dass Hochbegabte an den Schulen mehr gefordert werden, als Legastheniker gefördert werden.
In Folge dessen wird als Basis für diese Arbeit eine mehrtägige Recherchephase zu den Themen Legasthenie und Hochbegabung und die damit verbundene Didaktik der Schulen durchgeführt. Die dadurch gesichteten Quellen stellen den jetzigen Stand der Wissenschaft dar und ermöglichen es gleichzeitig eine Hypothese zu dem Umgang an den Schulen aufzustellen. Ausgehend von dieser Hypothese kann eine Forschungsmethode entwickelt werden, mit der es möglich ist, die Hypothese zu belegen oder zu wiederlegen. Vorher wird die Forschungsmethode, in dieser Arbeit ein Interview, ausgiebig geplant, organisiert und geprüft und letztendlich kann die Erhebung an den Schulen durchgeführt werden.
Im letzten Teil der Arbeit wird die Auswertung des Interviews dargestellt und abschließend ein Fazit erhoben, ob die Hypothese belegt oder wiederlegt wird.
2 Legasthenie und Hochbegabung
In den folgenden Seiten werden die wissenschaftlichen Definitionen von Legasthenie und Hochbegabung erläutert. Hinzufügend werden die Diagnostiken betrachtet. Anschließend werden die von Pädagogen am Effektivsten bewerteten Behandlungsmöglichkeiten in den Schulen dargestellt.
2.1 Definition und Diagnostik Legasthenie
Unter Lese-Rechtschreib-Störung oder Legasthenie, wird eine Störung verstanden, die durch deutliche Schwierigkeiten beim Erlernen von Lesen und des Schreibens gekennzeichnet wird. Inhaltlich bedeuten beide Begriffe dasselbe. Definiert wird die Störung wie folgt: Trotz ausreichender kognitiven Fähigkeiten, regelmäßigen Schulbesuchen und mündlicher Beherrschung der deutschen Sprache sind die Kinder nicht in der Lage, ausreichend lesen und rechtschreiben zu lernen. (nach Schulte-Körne, 2014, S.25) Schulte-Körne sagt: „ Zur Diagnostik werden Kriterien genannt, anhand deren die Störung festgestellt werden sollte. Hierzu gehören sogenannte Einschluss- und Ausschlusskriterien. Als zentrales Einschlusskriterium wird gefordert, dass die Lese- und Rechtschreibleistung unter dem Niveau liegen muss, dass ein Kind aufgrund seines Alters, der allgemeinen Intelligenz und der Beschulung erreichen sollte. Dies bedeutet, dass die Rechtschreibleistung in Beziehung zur Intelligenz, zur Klassenstufe oder zum Alter gesetzt wird. Für die Praxis heißt dies, dass erst von einer Lese-Rechtschreib-Störung gesprochen werden kann, wenn die Lese- und Rechtschreibleistung deutlich unter Klassendurchschnitt liegt und von den kognitiven Fähigkeiten des Kindes stark abweicht.“ (Schulte-Körne, 2014, S.25). Um festzustellen, ob ein Kind legasthen ist, müssen medizinische und psychologische Diagnostiken vorgenommen werden. Es ist schwierig festzustellen, ob ein Kind unter Legasthenie oder einer Lernbehinderung leidet. Es kommt nicht selten vor, dass eine Legasthenie und dazu noch eine große körperliche Unruhe (Hyperaktivität), impulsives Verhalten und ein Aufmerksamkeitsdefizit (ADHS) vorliegt. Diese Problematik sollte von einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie untersucht werden, damit rechtzeitig festgestellt werden kann, ob so eine Störung zusätzlich vorhanden ist. Grade bei Kindern mit einer Aufmerksamkeitsstörung sind oft Fehldiagnosen aufgestellt worden. Liegen Legasthenie und eine Aufmerksamkeitsstörung vor, ist das Förderkonzept selbstverständlich anders, als bei einem ausschließlich legasthenen Kind. (nach Schulte-Kröne, 2014, S.41). Schulte-Kröne sagt: „Eine angemessene Diagnostik kann von keiner einzelnen Fachkraft gestellt werden, sondern Sie werden zu einem Kinder- und Jugendpsychiater und Psychologen gehen, bei Hör- oder Sehstörungen auch zu einem Augenarzt und einem Spezialisten für das kindliche Gehör gehen müssen, um die Diagnostik von allen Seiten abzusichern.“ (Schulte-Kröne, 2014, S.41).
2.2 Definition und Diagnostik Hochbegabung
Um festzustellen, ob ein Mensch tatsächlich hochbegabt ist, werden Intelligenztests in den verschiedensten Bereichen durchgeführt. Dabei werden verschiedene verbale, räumliche, logische, konzentrative und soziale Fähigkeiten erfasst und hierbei werden verschiedene Gewichtungen festgelegt. Die meisten Intelligenztest erfassen besonders gut den mittleren Intelligenzbereich, doch bei weit über- oder unterdurchschnittlich begabten Personen differenzieren die Intelligenztests weniger. Der Grund hierfür ist die Komplexität. Es ist nicht möglich, alle Differenzierungsniveaus in einem Intelligenztest abzufragen und deshalb muss vorher ein bestimmter Bereich beziehungsweise ein Komplexitätsgrad festgelegt werden. Die Intelligenz ist normalverteilt und der durchschnittliche Intelligenzquotient der Gesamtbevölkerung liegt bei 100 Messpunkten. (nach Thalmann-Hereth, 2009, S.31). Thalmann-Hereth sagt: „Die Normalverteilung kann wie eine Glocke dargestellt werden - mit einem Höhepunkt bei 100 Punkten und einer gleichmäßigen glockenförmigen Abnahme an beiden Seiten. Der Rand einer Glocke ist sehr schmal, zur Mitte hin steigt die Kurve steil an. Der Durchschnittsbereich der Intelligenz umfasst die Bandbreite von 85 bis 115 Punkten. Dieser Bereich entspricht dem größten Teil der Glocke. Etwa 68 Prozent aller Menschen befinden sich innerhalb dieses Spektrums. Wer einen Intelligenzquotienten über 115 Punkte aufweist, gilt als überdurchschnittlich begabt, wer weniger als 85 Punkte erreicht, gilt als unterdurchschnittlich begabt. Etwa 95 Prozent aller Menschen erreichen einen Intelligenzquotienten, der zwischen 70 und 130 Punkten liegt. Den Intervallen von 15 IQ-Punkten folgend, beginnt ab 130 Punkten der Bereich der „über-überdurchschnittlich“ Begabten, also den Hochbegabten. Der Gruppe der Hochbegabten gehören heutzutage 0,2 Prozent der Bevölkerung an.“ (Thalmann-Hereth, 2009, S.32)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Normalverteilung Hochbegabung (Jakob, 2012)
2.3 Behandlungsmöglichkeiten Legasthenie
Eine Förderungsmöglichkeit ist die Binnenfinanzierung. Diese Möglichkeit ist allerdings kein spezifisches Konzept, sondern setzt auf die Förderung innerhalb des Klassenverbandes. Es können unterschiedliche Leistungsgruppen erstellt werden, die allerdings ein homogenes Leistungsniveau besitzen müssen. Diese Gruppenaufteilung ermöglicht die Lerngeschwindigkeit und den Lernumfang des Kindes zu kontrollieren. Allerdings sollte eher die individuelle Förderung des Kindes gestärkt werden. Ein Beispiel wäre die Verteilung differenzierter Hausaufgaben, um jedes Kind entsprechend seines Lernstandes zu fördern. Als weitere Behandlungsmöglichkeit dienen die Fördergruppen, die zusätzlich außerhalb des Unterrichts stattfinden. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die Fördergruppen zweimal wöchentlich in Kleingruppen stattfinden sollte. Voraussetzung ist hierbei aber ein wirksamkeitsgeprüftes Konzept. (Schulte-Kröne, 2014, S.197).
2.4 Behandlungsmöglichkeiten Hochbegabung
In einer qualitativen und modernen Schule, sollten alle sieben Intelligenzgruppen gefordert werden. Die logisch-mathematische, sprachliche, räumliche, körperlich-kinästhetische, musikalische, intrapersonale und interpersonale Intelligenz, doch der Schwerpunkt liegt auf der kognitiven Fähigkeit mit Einbezug der anderen Bereiche. Aufgrund dessen, dass die verschiedenen Bereiche viel zu schwer messbar und zu fordern sind, sollten die Schulen auf das intellektuelle Potential abzielen. (nach Thalmann-Hereth, 2009, S.113). Thalmann-Hereth sagt: „Durch Akzelerationsmaßnahmen, das heißt beschleunigende Maßnahmen, und „enrichment“-Maßnahmen, also einer qualitativen Bereicherung, wird dem Bildungsbedürfnis der Hochbegabten begegnet. tDazu gehört das Überspringen von Schulklassen, fachbezogener Teilunterricht in höheren Klassen sowie die Befreiung vom Unterricht in einem Fach mit der Möglichkeit, in dieser Zeit eigenständige Projekte zu bearbeiten oder einen Wahlfachkurs zu besuchen. Neben den beschriebenen Forderungsmöglichkeiten sind jahrgangs- und schulstufenübergreifende Klassen eine geeignete Möglichkeit, um mit heterogenen Situationen umzugehen.“ (Thalmann-Hereth, 2009, S.113). Eine weitere Behandlungsmöglich könnte ein Auslandsjahr sein, wo sich das Kind für eine längere Zeit auf eine Fremdsprache konzentriert und somit das Überspringen noch einer Klasse verhindert. (nach Thalmann-Hereth, 2009, S.114).
3 Ziel der Arbeit
In diesem Kapitel wird erläutert, was das Ziel dieser Arbeit ist. Hinzufügend wird die Hypothese dargelegt, welche anhand des Wissenschaftsstandes aufgestellt wird.
Durch den Stand der Wissenschaft, der in Kapitel 2 dargestellt wird, lässt sich das Ziel der Arbeit ableiten. Bei dieser Arbeit gilt es herauszufinden, inwieweit sich Gymnasien in Hamburg mit den Themen Legasthenie und Hochbegabung auseinandersetzen und welche Behandlungsmöglichkeiten sie haben, um die Legastheniker zu fördern und die Hochbegabten zu fordern.
In Kapitel 2.3 werden die Behandlungsmöglichkeiten für Schüler mit Legasthenie dargestellt. Vergleicht man diese mit dem Kapitel 2.4, wo die Behandlungsmöglichkeiten für Hochbegabte Schüler dargelegt werden, so kann festgestellt werden, dass Hochbegabte ein viel breiteres Spektrum an Forderungsmöglichkeiten in Schulen haben, als die Legastheniker Förderungsmöglichkeiten. Ebenfalls der Vergleich von den Definitionen von Legasthenie und Hochbegabung zeigt, dass Hochbegabung klar definiert ist und sich somit leicht durch Intelligenztest feststellen lässt. Dadurch können die Schulen gezielte Behandlungsmöglichkeiten in ihr Konzept mit einbauen. Legasthenie hingegen ist durchaus komplexer und ist daher schwieriger festzustellen. Aus diesem Grund ist es somit auch schwieriger für die Schulen Behandlungsmöglichkeiten mit aufzunehmen.
Um den ermittelten Stand der Wissenschaft einzugrenzen und zu übertragen, lässt sich daher die Hypothese aufstellen, dass Hochbegabte in der Unterstufe an Gymnasien in Hamburg mehr gefordert werden, als Legastheniker gefördert werden.
4 Die Forschungsmethode Interview
Nachdem eine Hypothese in Kapitel 3 aufgestellt wurde, wird nun eine passende Forschungsmethode gewählt. Diese wird benötigt um zu prüfen, ob die Hypothese belegt oder wiederlegt wird. Bei dieser Arbeit wird aus folgenden Gründen die Methode Interview gewählt.
Ein Interview wird meist mündlich durchgeführt und die Steuerung wird vom Interviewer übernommen. Das bedeutet, dass der Interviewer den gesamten Antwortprozess mitbekommt. Er sieht zunächst an Mimik und Gestik wie der Proband auf die gestellte Frage reagiert. Dann kann festgestellt werden, wie der Proband antwortet und welche Worte er verwendet. Außerdem wird deutlich, inwieweit der Proband sich mit dem Thema, das in der gestellten Frage auftaucht, schon auskennt und wie viel Wissen er zu diesem Thema bereits hat. Hinzufügend wird dargelegt, was in welcher Weise für den Probanden als wichtig aufgefasst wird. Ein weiterer Vorteil des Interviews ist, dass bei eventuellen Missverständnissen oder einer mangelhaften Antwort, der Interviewer diese beheben kann oder gegebenenfalls die Frage spontan umformulieren kann, beziehungsweise die Frage erneut gestellt werden kann (nach Ludwig-Mayerhofer, 2016, S.3). Dieser Prozess trägt zu der empirischen Forschung bei und verhilft außerdem dazu, eine sehr genaue Begründung der Antwort festzuhalten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Operationale Definition
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- Arbeit zitieren
- Smilla Lück (Autor:in), 2016, Umgang mit Legasthenie und Hochbegabung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1038566
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