Autor: Claudia Seyffarth
Das Wasser
Wem von uns sind die heißen Sommertage nicht bekannt, an denen man aus dem Freibad nicht mehr heraus zu bekommen ist? Eine schöne Abkühlung durch Schwimmen, eine kalte Cola oder sei es das Eis sind gar nicht wegzudenken. Aber eine winterliche Abkühlung tut auch gut. Was wäre denn Weihnachten ohne Schnee? Ohne Schnee gäbe es keinen Schneemann, kein Eislaufen und der Wintersport würde auch flachfallen. Doch zwischen dem Sommer und dem Winter liegt ja noch der Herbst. Für viele eine sehr ungemütliche Jahreszeit, da der Regen nicht mehr aufhört. Was tun in solch einer Zeit? Man nimmt sich ein Buch, legt sich in die heiße Wanne und trinkt einen schönen heißen Früchtetee. All diese Sachen sind ein wichtiger Bestandteil für unser Leben. Der eine mag es und ein anderer mag es nicht, aber trotzdem haben alle etwas gemeinsam, das Wasser.
Das Wasser ist durch nichts zu ersetzten.
Unser Trinkwasser kommt so selbstverständlich aus mehr als nur einem Wasserhahn in unsere Wohnung. Wir sehen die großen Weltmeere und denken es gibt genügend Trinkwasser. Aber Wasser ist ein kostbarer Rohstoff, der nicht unbegrenzt vorhanden ist. Dies ist leider auch für einen Großteil der Bevölkerung bittere Realität, wenn sie nicht jeden Tag die Möglichkeit haben, frischen Wasser zu bekommen. Stelle man sich einmal vor es gäbe kein Wasser. Was würden wir dann tun? Nun, wir bräuchten uns diese Frage gar nicht zu stellen, denn ohne Wasser würden wir nicht existieren. Ca. 2/3 des menschlichen Körpers besteht aus dem feuchten Naß. Oft sehen wir dieses notwendige Element nur als Mittel zum Waschen an und sind uns über die Wichtigkeit dieser Flüssigkeit nicht bewußt. 8 Tage kann ein Mensch ohne Wasser höchstens überleben. Täglich nimmt er durchschnittlich 2 – 3 Liter direkt oder indirekt über die Nahrung auf. Zum Beispiel besteht ein Apfel zu 90% und ein kleines Schnitzel zu 70% aus Wasser. Aber wozu benötigen wir so viel? Dieses Wasser bildet unser Blut, verdaut unsere Nahrung und gibt den Nieren die Funktion, die Giftstoffe aus unserem Körper über den Urin auszuscheiden. Weiterhin benötigen wir es für ganz banale Tätigkeiten, die man als selbstverständlich ansieht, wie Kochen, Waschen, Zähne putzen, Duschen, für die Toilette, zum Blumengießen uvm. So verbraucht jede Person im Durchschnitt 150 Liter am Tag.
Nicht nur wir Menschen brauchen Wasser zum Leben, auch die Pflanzen. Seerosen befinden sich Tag und Nacht im Wasser, wobei Kakteen durch ihre dicken Blätter eine hohe Speicherkapazität besitzen und mit wenig Flüssigkeit über längeren Zeitraum auskommen können. Dennoch können beiden ohne dieses Element auch nicht (über)leben.
Betrachten wir einmal den Wasserkreislauf: Von den Meeren steigt das von seiner Wasseroberfläche verdunstete Wasser in die Stratosphäre auf. Dort bildet es Wolken und fällt schließlich als Niederschlag auf die Erde zurück. Nun nehmen die Pflanzen einen Teil des Wassers auf und der andere Teil versickert (Grundwasser) oder es bilden sich Bäche, Flüsse und Gewässer, in denen verschiedene Tiere ein Zuhause finden. Wenn es auf Grund der Sonne die Verdunstung nicht gäbe, würden die Moose, durch ihrer kurzen Wurzeln, zu wenig Wasser bekommen. Deshalb haben sie die Eigenschaft das Wasser über die Luft, in Form kleiner Wasserteilchen, durch ihre dünnen Wasser durchlässigen Blätter und Stängel aufzunehmen. Bei Trockenperioden geben sie das Wasser an ihre Umwelt wieder ab. Wie man erkennen kann bewegt es sich in der Natur in einem ständigen Kreislauf und geht nicht verloren. Es wird nicht verbraucht, sondern gebraucht.
Wasser kann aber auch negative Einflüsse mit sich bringen. Schauen wir uns einmal die Naturkatastrophen an. Jedes Jahr müssen viele Menschen durch Lawinen sterben. Sei es durch Schlammlawinen oder Schneelawinen in den Bergen. Wir kennen die Bilder aus dem Fernsehen, wo sich Menschen nur noch von einem Haus zum anderen mit ihrem Schlauchboot fortbewegen können, da ihnen das Wasser bis zum „Hals“ steht. Ganze Häuser und Brücken wurden von der gewaltigen Kraft zerstört. Aber gegen die Mutter - Natur sind wir machtlos und können nur alles versuchen, um uns vor ihr zu schützen.
Schauen wir uns nun einmal die Chemie des gewaltigen Wassers an. Wenn man das Wasser in immer kleinere Teile zerlegt, so kommt man irgendwann am kleinsten Teil an, aus dem sich das Wasser zusammensetzt, das Wassermolekül. Das Wassermolekül hat in der Chemie die Formel H2O. Dieses Molekül besteht wiederum aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom. Wasser besteht demnach aus zwei Gasen, dem Wasserstoff und dem Sauerstoff. Läßt man diese miteinander reagieren, entsteht das Wasser. Um es zu erwärmen braucht man sehr viel Energie, da die Bindungskräfte zwischen den Wasserstoffbrücken zusätzlich überwunden werden müssen. Ohne diese Eigenschaft wäre ein Leben auf der Erde gar nicht möglich, da das Wasser bei unter 0°C sieden und somit verdunsten würde.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zu aller letzt ist zu erwähnen, dass wir für das kostbare Gut selbst verantwortlich sind. Durch umweltschädigende Stoffe, die wir an die Luft abgeben, verschmutzen wir die Wasserteilchen, welche als Regen auf die Erde fallen. Das verunreinigte Wasser wird durch die Pflanzen aufgenommen und führt zu Waldschäden. Wenn die hervorragende Speicherfunktion des Waldes einmal gestört ist, kommt es zur Veränderung des Wasserkreislaufes.
Nun, wenn wir Menschen unseren Lebensraum nicht selber zerstören wollen, müssen wir alles tun, um schädliche Einflüsse auf den Wasserkreislauf zu vermindern/ -hindern.
Das Wasser schenkt uns das Leben, kann uns aber genau so schnell wieder zerstören.
Ein Experiment zur Herstellung von Süßwasser aus Salzwasser
Geräte/Chemikalien: - eine viereckige, flache Plastikschale
- vier dicke Strohhalme (dürfen nicht kürzer als Schale sein)
- Klarsichtfolie
- Salzlösung
- zwei kleine Gefäße (nicht größer als d = 4cm)
Anleitung: 1. Schritt: Nimm zwei Strohhalme und schneide sie längs auf, sodass zwei
Rinnen entstehen.
2. Schritt: Befestige die Rinnen mit Klebestreifen an zwei gegenüberliegenden, oberen Kanten der Schale. Baue ein leichtes Gefälle ein, damit das Wasser später besser abfließen kann. (an der Abflußseite bis auf 1 ½ cm über dem Rand kürzen)
3. Schritt: Nimm die restlichen zwei Strohhalme und befestige sie mit Klebestreifen nebeneinander parallel zu den Rinnen am Boden.
4. Schnitt: Fülle die Salzlösung in die Schale ein. (es muß alles aufgelöst sein)
5. Schritt: Überspanne die Strohhalme mit Folie und befestige sie am Rand, sodass keine Löcher mehr vorhanden sind.
6. Schritt: Stelle die Schale in die Sonne oder auf die Heizung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Auswertung: Durch die Wärmeenergie der Sonne oder der Heizung beginnt sich das Wasser in der Schale zu erwärmen. Die Wassermoleküle bewegen sich heftiger und gehen schließlich vom flüssigen Aggregatzustand zum gasförmigen Aggregatzustand über. Sie bewegen sich unkontrolliert im Raum. Diesen Vorgang bezeichnet man als Verdunstung, dabei erreicht das Wasser nicht die Siedetemperatur. Die Wassermoleküle werden durch die Folie aufgefangen und beginnen zu kondensieren, d.h. sie ändern ihren Aggregatzustand vom gasförmigen zum flüssigen. Dabei fließen sie in kleinen Wassertröpfchen die Folie herunter, werden von den Rinnen aufgefangen und gelangen schließlich in die Auffanggefäße.
Nachdem das ganze Wasser verdunstet ist, lagert sich das Salz am Boden ab und erstarrt wieder zu einer festen Substanz. Das Stoffgemisch liegt nun getrennt vor.
- Arbeit zitieren
- Claudia Seyffarth (Autor:in), 2001, Der kostbare Rohstoff 'Wasser'. Ein kurzer Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103831